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geübtesten Kuͤnstlern gespielt, irgend eine Idee von den an⸗
muthigen und ruͤhrenden Tonen beider Sängerinnen geben könnten.
fuͤhrung. Ich halte es fuͤr uͤberfluͤssig, des Entzuͤckens und der Begeisterung zu erwähnen, womit die Dilettanti die letz. ten Vorstellungen der Dlle. Sontag aufgenommen haben. Es war, wie die Italiaͤner sich auszudruͤcken pflegen, ein wah⸗— rer Fanatismus. ich nicht nennen mag, behaupten, daß das Publikum kalt ge— gen Dlle. Sontag sey; doch fehlte nichts an ihrem Triumphe:
man warf ihr Blumen-⸗Bouquets und Kronen zu. Allein
so etwas hatte man schon oft gesehen. Man haͤtte daher et— was Neues erfinden und allenfalls die Baͤnke auf's Theater werfen sollen, um die Enthusiasten zufriedenzustellen. Jetzt noch eins; Dlle. Sontag verlaͤßt uns, um an den Ufern der Spree neue Kraͤnze um ihr Haupt zu winden. Die jetzige
Jahreszeit ist aber den reisenden Troubadours nichts weni⸗
ger als guͤnstig. Moͤge die Kunstlerin daher der Regel des Gesetzgebers des Parnasses: Eile mit Weile, eingedenk seyn, damit sie nicht das Ungluͤck treffe, sich mit dem Dr. Bar— tholo oder ihrem zierlichen Aliprando Wochen lang blos in der Absicht unterhalten zu muͤssen, um einen boͤsen Schnu— pfen oder Husten zu verbannen.“
Großbritanien und Irland.
London, 19. Jan. Am vorigen Freitage fand wiederum ein großer Eabinets Rath statt. — Gestern hakte der Fran⸗ zöͤsische Botschafter eine Unterredung zuerst mit dem Herzoge v. Wellington im Schatzamte und alsdann mit dem Grafen v. Aberdeen im auswärtigen Amte. Abends sandte Se. Excellenz einen Courier mit Depeschen an seine Regierung ab. — Hr. Peel sah gestern den Lord⸗Kanzler, so wie Herrn Washing— ton Irving und eine sehr gewaͤhlte Gesellschaft bei sich in Privy⸗Gardens. 9.
Ein Beamter des Prinzen Leopold hat, wie die Times berichtet, seit mehreren Tagen in den hiesigen Buchhand— lungen alle Werke von Bedeutung, die auf Griechenland Bezug haben, fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit wegsetzen lassen.
ord Strangford war vor einigen Tagen so krank, daß.
die Aerzte ihn aufgaben; jetzt soll er jedoch außer Gefahr sich befinden. ʒ .
. Vier Canadische Haͤuptlinge befinden sich gegenwartig hier, um ein bestrittenes Recht uͤber den Besitz gewisser Laͤndereien in Canada auszumachen. Vor einigen Tagen hatten sie beim Colonial⸗Minister Sir Geo. Murray eine Audienz, bei der sie ,, National⸗Tracht erschienen und laͤngere Zeit ver⸗ weilten. Marquis von Chandos, der bekanntlich in der vorigen
Parlaments⸗Session einer der heftigsten Opponenten der ka— tholischen Frage war, und von dem es jetzt heißt, daß er in
das Ministerium eintreten werde, hatte 5 eine Unter⸗
redung mit dem Herzoge von Wellington. ein ö. des Herzogs von Buckingham. Als den Anfang einer wichtigen Krisis in der Gesetz.
gebung Englands bezeichnet die Times dasjenige, was be— reits in oͤffentlichen Versammlungen, und namentlich in einer
er Marquis ist
vor Kurzem in Exeter . zur Abaͤnderung der ge⸗
enwaͤrtig bestehenden Zehenten-Gesetze, vorbereitet wor⸗ en. Die Versammlung von Exeter, aus 1100 Zehenten⸗ Empfängern 6 als Zahlern bestehend, will dem Parlamente in einer Petition bemerklich machen, daß es gut
seyn wurde, die Weise, wie jetzt die Zehenten erhoben werden,
zu verbessern. . . In der Grafschafts Halle von Norfolk hat am vorigen Sonnabend eine große Versammlung statt gefunden, worin mehrere Resolutionen gefaßt wurden, deren wesentlicher In⸗ halt darauf hinausgeht, daß, in Beruͤcksichtigung des unter dem gemeinen Volke verbreiteten Nothstandes, das Parla⸗ ment mit Petitionen an engen werden soll, die Steuern und namentlich die alz ⸗ Taxe herabzusetzen. — Die Times meint, mit Bezug darauf, daß eine Abschaffung der Malß⸗Taxe allein dem Volke Englands von kenem wesentlichen Nutzen seyn werde, vielmehr muͤsse man auch den Brauern ihr Monopol nehmen, denn dieses ertheile ihnen die Befugniß, sich fur ihr Bier so viel bezahlen zu lassen, als ihnen beliebt. „Man nehme, sagt das genannte Blatt, „den MagistratsBehoͤrden das abscheuliche Recht, ausschließende Licenzen zum Bier⸗Verkauf ertheilen zu konnen, man reducire ferner die Abgaben von fremdem Getreide um ein Bedeutendes, man af das verhaßte Monopol des Thee⸗ Handels in der Leadenhall-Straße Y ab, man vermindere
) Wo sich die Buͤregur der Osindischen Compagnie befinden.
Hier herrscht der groͤßte Ausdruck, die vollkom⸗ menste Harmonie, die unbegreiflichste Genauigkeit in der Aus“
Nichtsdestoweniger wollte eine Dame, die
Odessa gebracht, auch die
die Zucker Kohlen⸗ und Fensterlicht⸗ Steuer um ein Ansehnli=
ches und füge hierzu eine Abschaffung der Ma Steuer, dann werden die niederen Klassen — und durch 3 auch die Klassen der Vornehmern, der Kauf- und Geschaͤftsleute — r haben, die verbesserte Gesetzgebung ihres Vaterlandes u preisen. K
Der außerordentlichen Theuerung der Steinkohlen abzu⸗ helfen, hat sich am 15ten d. M. eine Deputation ber Stadt London, den Alderman Wood an ihrer Spitze, zum Herzoge von Wellington begeben, um ihm Vorstellungen in dieser ö. sicht zu machen und Mittel vorzuschlagen, wie man die Ver⸗ kaͤufer dieses Brennmaterials zur Herabsetzung des Preises zwingen konne. . 3 ; on unserer Station im Mittellandischen Meere ist be— richtet worden, daß die Englische Fregatte „Blonde,“ welche 300 kriegsgefangene Russische Offtziere und Soldaten nach e Hafen Varna, Burgas und Seba— stopol besucht habe. Ueberaͤll fanden die Britischen Offiziere, namentlich aber in Odessa vom Grafen Woronzoff, eine sehr freundliche Aufnahme. Die Witterung soll auf dem Schwar⸗ zen Meere sehr stuͤrmisch gewesen seyn, und schon im Mo⸗ nat Hetober hatte man dort 13 Grad Kaͤlte. Zugleich wird berichtet, daß seit dem Januar v. J. eine große Sterblich— keit in Varng geherrscht habe; die Festung selbst erschien den Englischen Offizieren so wenig bedeutend, daß sie uͤber ihre lange Vertheidigung ungemein erstaunten ö Die Times enthaͤlt ein langes Privatschreiben aus Pa⸗ ris, in n ,, wird, daß die Verwerfung des Bud— gets in Frankreich Alles in Verwirrung bringen werde; den— noch sey es gewiß, daß die Wahl⸗Kammer nicht nur die Sub sidien verweigern, sondern auch die Entlassung der Maͤnner verlangen werde, deren Gegenwart im Cabinet die oͤffentliche Meinung unaufhoöͤrlich beunruhige, Zur Aufrechterhaltung des guten Vernehmens zwischen England und Frankreich sey noth—⸗ wendig, daß das Britische Cabinet nicht durch seinen Einfluß das jeßige Französische Ministerium zu halten suche; auch mißbillige Frankreich die Wahl, des Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg zum Könige von Griechenland, da es bei ben großen Lpfern an Geld und Menschen, die es fuͤr die Be— freinng des Griechischen Bodens gebracht, nicht wuͤnschen konne, das Pretectorat Großbritaniens auch über Morea
n. C w. ausgedehnt zu sehen.
Da selbe Blatt macht in Bezug auf die Franzoͤsische Pairs— Kammer folgende Bemerkungen: „Diese ist nicht, wie unser Oberhaus eine Institution, die aus dem gesellschaftlichen Zu⸗ stande des Landes von selbst hervorgegangen ist, und eine be⸗ reits bestehende Aristokratie umfaßt, sondern eine bloße, aus demokratischen Elementen entsprungene Schoͤpfung einer obern Rathsversammlung, welcher der König oder die Charte legis⸗ lative Gewalten zu verleihen fuͤr gut befunden haben. Es ma— nisestert sich dies auf das Klarste, wenn man die Stoffe, aus denen diese Kammer zusammengesetzt ist, naͤher in Augenschein nimrat. Bei ihrer ersten Errichtung wurden viele von den
alten Senatoren in die neue Kammer aufgenommen, und be⸗
hielten hier ihre Senatorial Pension, als die einzige Stuͤtze ihrer pattizischen Wurde. Seit jener Zeit haben alle Mini⸗ sterial⸗Veraͤnderungen, wie sie nach einander statt fanden, eine neue Lieferung pensionirter Er-Minister in die Kammer gebracht, die außerdem noch viele hohe oͤffentliche Beamte aufnahm, welche die Regierung zu Pairs erschuf, um siber Majoritaͤten gebieten zu konnen. Herr von Villele hat allein durch eine einzige r, fr. mehr als 70 Mitglie⸗ der hineingebracht, bie zum Theil von sehr beschräͤnkten Vermoͤgens⸗Umstaͤnden sind. Er verlieh ihr außerdem eine Art von bischöͤflicher Bank, die blos mit pen⸗ sionirten Praͤlaten besetzt (, welche vom Budget we—⸗ gen eines Einkommens abhaͤngen, das geringer ist als das Benefieium, das so manches Mitglied unserer niede— ren Geistlichkeit bezieht. Der bischoöͤfliche Stuhl von Dur⸗
S t — . r — n ue
ham allein mit seinen goldenen Pfruͤnden wirft eine Key.
dinäle, Erzbischoͤfe und Bischoͤfe von Frankreich zu bezahlen. Außer den, den Ex⸗Senatoren bewilligten, finden wir in der Pairs⸗Kammer noch Pensionen von 5,069 bis 1000 Fr., die mehr als 30 Herzoͤgen, mehr als 21 Marquis, mehr als 10
nuͤe ab, die ier hinreichend ware, die Gehalte aller Car⸗
Grafen, 6 Vicomtes und 6 Baronen bezahlt werden. Es
betragen diese Pensionen sammt und sonders etwas mehr als 379,000 Fr. oder 55,9909 Pfd. Sterl. Allen auf diese Weife pensionirten Mitgliedern der Pairs (Kammer ist eine Gabe von 4909 eder 500 Pfd. ein Gegenstand von Bedeu— tung, und viele haben in der That auch sonst nichts, woven sie leben koͤnnen. Wie K würde es daher seyn, wenn sich die Regierung in Frankreich auf eine dergestalt ge⸗ bildete Aristokratie ganz allein verlassen wollte!“
mit welchem Lande das
In der neuen Franzoͤsischen A pCtigen Rente werden auch
an dr hiesigen Boͤrse bereits sehr bedeutende Umsaͤtze gemacht.
Inzwischen 6 es doch nicht, daß unsere Capitalisten ge⸗ neigt sind, i
den Antheil, den sie davon in Paris erhalten haben, mit einem kleinen Gewinne zu realisiren. 3 Man erwartet hier einen durch seine Kenntnisse und seine Popularitaͤt in Indien beruͤhmten Braminen; dem Verneh⸗ men nach kommt er zu dem Zwecke hierher, um unserer Re— — luͤsse uͤber den Zustand Ostindiens zu geben, Parlament sich, bei Gelegenheit der Erloschung des Freibriefes der Ostindischen Compagnie, vor— zugsweise beschaͤftigen wird. 34 ö Aus Boston wird gemeldet, daß das Schiff „Candace“ welches im October nach Sumatra abging, kuͤrzlich zuruͤckge—
kehrt sey, nachdem es unter 97 Noͤrdl. Br. und 242 Westl. E.
seiner Baarschaft, aus ungefähr 20,000 Dollars bestehend, von einer Piraten⸗Brigg beraubt worden war.
Unsere Nachrichten aus Columbien reichen bis Ende Oe— tobers. Der Staats⸗Seeretair fuͤr das Innere hat in Bo— livars Namen ein Circular an die Departements-Praͤfekten erlassen, worin sie aufgefordert werden, die Buͤrger der Re— publik zu ermuntern, durch die Presse oder auf andere Weise
ihre Meinungen uͤber die politischen Institutionen, welche der
National⸗Congreß verhandeln wird, oͤffentlich und freimuͤthig zu erkennen zu geben.
Aus Buenos-Ayres besitzen wir Briefe bis zum gten
November; es geht da: aus hervor, daß, wiewohl in der
Hauptstadt die Ruhe hergestellt ist, in den Provinzen doch noch immer ein fuͤrchterlicher Buͤrgerkrieg wuͤthet. .
— — London, 19. Jan. Die Versammlungen zur
Berathung uͤber die Malzsteuer und zum Behuf von Peti—
tionen an die Regierung, um dieselbe abzuschaffen, werden immer haͤufiger; sie haben jedoch nichts politisches an sich, und bezwecken nichts weiter als Erleichterung vom Druck. Von eben der Art werden die Versammlungen seyn, welche an mehreren Orten wegen der Lasten des Zehenten berüfen worden; denn das Zutrauen in die Fahigkeit sowohl als den uten Willen der Regierung konnte nicht größer seyn. Zwar at eine demagogische Versammlung uͤber den letzteren Ge—
genstand vor ein Paar Tagen hier statt gefunden, aber sie
war unbedeutend; und es steht zu hoffen, daß die Frage von
allen Nebenbeschwerden frei vor's Parlament kommen werde.
— Die Witterung ist fortwaͤhrend kalt, ja kaͤlter als sie seit 1813 — 1814 gewesen. Daß die Armen ausnehmend dabei leiden, ist naturlich, und die Wohlhabenden thun was sie koͤn— nen, um das Elend derselben zu erleichtern. — In Irland finden noch immer hier und da solche Gewaltthaͤtigkeiten statt, wie sie in einem stark bevoͤlkerten Lande, bei großer Armuth, hitziger Gemuͤthsart und schlechter Erziehung zu erwarten sind; doch ist das Systematische, welches denselben vormals einen so furchtbaren Charakter gab, fast ganzlich verschwun— den. Die Orangisten lassen zwar noch dann und wann ihren
Groll blicken, und suchen, so weit es an ihnen liegt, die Ka—
tholiken zu Thaͤtlichkeiten zu verleiten; aber diese setzen im
ewußtseyn ihrer Stärke, diesem Benehmen eine ruhige Hal— tung entgegen, und wenn sie ja streiten, so ist es mehr unter ich selbst als gegen die Protestanten. — Ein vor ein Paar
agen zu Falmouth angekommenes Schiff, welches von Vera⸗ Cruz am z0sten und von Havang am 29. Nov. abgegangen,
hat durchaus keine politischen Nachrichten mitgebracht; in Mexiko war Alles ruhig, und die Ausbeute in den Berg— ea. der hiesigen Gesellschaften war seit einiger Zeit sehr ergiebig. .
Nieder lande.
Bruͤssel, 22. Jan. Der Gazette des Pays-Bas zufolge hat das Unterzeichnen der lassen; nur in 44 Gemeinden des Bezirks Bruͤssel soll es den rumträgern der Bittschriften gelungen seyn, einige Unterschriften zu erhalten, in den andern 77 Gemeinden sey nicht petitionirt worden; in dem Kanton Anderlecht eirculire gar keine Petition und in dem Kanton Wolverthem nur eine.
In Gent hat eine zum Besten der Armen veranstaltete
Sammlung die Summe von 5981 Fl. eingetragen.
„Der Maler Closon aus Luͤttich ist nach einem Fjaͤhrigen Aufenthalte in Italien nach seiner Vaterstadt zuruͤckgekehrt. Nach einem von der Revue des deux Mondes mit—
etheilten statistischen Aufsatze üͤbersteigt die Ausfuhr der
iederlande nach Frankreich die Einfuhr aus letzterem Lande
jaͤhrlich um 50 Millionen Fr.
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re Gelder in dieser Rente zu einem so hohen Course anzulegen; vielmehr suchen die meisten Speculanten
bei einen
etitionen sehr nachge⸗
ODeuntsfch lan d.
Stuttgart, 21. Jan. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten uͤbergab der Finanz- Minister, Freiherr von Varnbuͤler derselben den Haupt-Finanz-Etat fuͤr die 3 Jahre vom 1. Juli 1839 bis 3g, und hielt hier
ortrag, von dessen wesentlichem Inhalte Nachste⸗ hendes mitzutheilen ist: Er beginnt mit der erfreulichen Be— merkung, daß dieses der erste Etat sey, der die Stände der Sorge uͤberhebe, neue Mittel zur Deckung des Staatsbedarfs aufzusuchen, daß er vielmehr denselben die Aussicht zur Ver— minderung der bestehenden Abgaben aufschließe und einen Ueberschuß der vergangenenen Jahre zur Verfuͤgang fuͤr ge⸗ meinnützige Zwecke darbiete. Wenige Ereignisse haben hin— gereicht, den Zustand zu verbessern, der noch vor 3 Jahren den Staͤnden, ja selbst der Regierung, bedenklich enug er⸗
schienen sey, um bei Verabschiedung des Finanz- Etats nur
auf den nothduͤrftigsten Staatsbedarf Ruͤcksicht zu nehmen,
die Ausgaben fuͤr minder dringende, wenn gleich gemeinnuͤtz ige
Zwecke aber bessern Zeiten zu uͤberlassen. Das Steigen der Getreidepreise, in Verbindung mit einigen gesegneten Jahren, und die vermehrte Lebendigkeit des gewerblichen Verkehrs ha— ben ihren wohlthätigen Einfluß auf das Staats- wie auf das National⸗Vermoͤgen geaͤußert, indem nicht nur der Domanial⸗ Ertrag sich betrachtlich erhoͤht habe, sondern auch alle dieje— nigen Abgaben, deren hoherer Ertrag zunaͤchst von einem re— geren Umtriebe des National⸗Vermoͤgens abhaͤnge, den Vor— anschlag uͤberstiegen haben. Der Vortrag giebt sofort eine Nachweisung von der Verwendung der fruheren Staats⸗-Ein— nahmen aus der dreijährigen Periode von 1833 und stellt eine Uebersicht der Ergebnisse der Verwaltung aus dieser Periode voran. Nach dieser sollen die der Finanz-Verwaltung durch Verabschiedung zugewiesenen Einnahmen fuͤr jene drei Jahre zusammen betragen 28,232,869 Fl. 57 Kr., dagegen sollte die Finanz⸗Verwaltung an Ausgaben fuͤr diese Periode bestreiten im Ganzen 28,298,846 Fl. 48 Kr., so daß eine Ausgabe— Summe von 65,976 Fl. 516 Kr. ungedeckt geblieben ware. In der Wirklichkeit jedoch haben betragen: die Einnahmen von 18235: 9,410,619 Fl. 29 Kr.; von 1833: 10,020,300 Fl. 23 Kr.; von 1833: 19,143,156 Fl. 34 Kr.; zusammen 29,574,076 Fl. 26 Kr. Die Ausgaben von 1835: 5,476, 134 Fl.; von 1833: 9, 353,944 Fl. 17 Kr.; von 1833: 9, 275,376 Fl. 51 Kr.; zusammen 28,105,455 Fl. 8 Kr.; so daß statt des erwarteten Ausfalls ein Ueberschuß von 1,468,621 Fl. 18 Kr. sich ergeben, verabschiedeten Etat angenommenen Deficits von 65,976 Fl. 51 Kr. die Einnahme der Staatskasse in der Wirklichkeit um 15343598 Fl. 9 Kr. hoͤher gestellt habe, als in dem Etat vorgesehen gewesen; namlich durch Mehr⸗Einnahmen 1,341, 206 Fl. 29 Kr. durch Weniger-Ausgaben 193,391 Fl. 40 Kr.; zus. 1,534,598 Fl. 9 Kr. — Diejenigen Rubriken der Staats-Einnahme, welche sich in der Wirklichkeit gegen den Etat hoͤher gestellt haben, sind: Kapital⸗Steuer, Besoldungs⸗ und Pensions-Steuer, Apanagen-Steuer, Zoll, Accise und Llbeze fuͤr Hunde, Wirthschafts-Abgaben, Tabaks-Auflage, axen und Sporteln, Ertrag der Kameral⸗Aemter, aus For⸗ sten und dem Floßrechte, aus He Ce ten, Ertrag der Berg—⸗ und Huͤtten-Aemter, Ertrag der Salinen, Muͤnzregal; alles
zusammen gerechnet geben diese Mehr⸗Betraͤge die Summe
von 1,529,697 Fl. 57 Kr. Dagegen haben gegen den Etat
weniger ertragen: Straßenbau⸗Abgaben, Zucht⸗ und Waisen⸗
dw. Gefaͤlle, Ertrag der Jagden, Pensions⸗Beitraͤge, zufaͤl⸗ ige Einnahmen; zus. 188,191 Fl. 28 Kr., wonach sich in . dieser beiden Summen als reiner Mehr -Ertrag ergiebt die oben berechneten 1,341, 206 Fl. 29 Kr. Bei den Staats⸗ Ausgaben erforderten in der Wirklichkeit weniger: Entschaͤdigun⸗ ze n rer,. Staats⸗ Secretariat, Geheimer Rath. Departe⸗ ment der Justiz, Departement der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, Departement des Innern und des Kirchen und Schulwesens, Departement der Finanzen, allgemeiner Kanz lei⸗ Aufwand, Zuschuß fuͤr die Unversitaͤt Tuͤbingen, Festungs— Straf⸗Anstalt, . zusammen 2 43 Kr. Dagegen erforderten mehr: Apanagen und Witthum, Zinse aus ——— und Grundstocks⸗ Kapitalien, Renten, Pensionen, Kataster, landstaͤndische Sustentations⸗ Kasse, Quieseenten⸗ Gehalte, Kron⸗Ausstattung, zusammen 129,615 Fl. 3 Kr., nach deren Abzug die oben angefuͤhrte Weniger— Ausgabe von 193,391 Fl. 30 Kr, erscheint. Als den wich— tigsten Einfluß auf die Große der Domanigl⸗Einkuͤnfte uͤbend, bezeichnet der Minister, neben dem Reichthum der Aerndten, den Stand der Getreide⸗-Preise, die sich in der g n . Etgts⸗Periode mit jedem Jahre besser gestellt haben. In Absicht auf die Staats-Ausgaben bemerkte der Minister, daß die groͤßte Beschraͤnkung gegen den Etat gerade bei denjenigen
der mit Einrechnung des in dem