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Nieder lande.
Brürssel, 23. Jan. Der Bischof von Namur zeigt in einem Erlaß an den Klerus und die Gemeinde seines Vis⸗ thüms die Eröffnung seines Seminars an, und bemerkt, daß er bei der Organisation desselben durchaus die Anordnungen befolgt habe, welche der Primas Belgiens, Fuͤrst von Mean, Erzbischof von Mecheln, in seinem Seminar getroffen
Die Gesetzentwöärfe, mit denen sich die zweite Kammer der Generalstaaten in der diesjährigen Sitzung noch zu be— schäftigen haben wild, sind; zwei esetzvorschläge der Her⸗ ren voön Secus und Barthelemy; das Gesetzbuch für die Cri⸗ minhl⸗Gerichtsobdnung; die Classifleirung der Kantons und Bezirksgerichte, in Beireff der Gehalte der Richter; die Ge⸗ setzentwürfe über den öffentlichen Unterricht und die Presse; ein Gesetzentwurf in Betreff der Veränderungen in dem Zoll⸗Tarif fuͤr die Ein-, Aus, und Durchfuhr; Gesetze uͤber die Erhebung der Salz“, Wein“, Branntwein⸗ Bier⸗ und und Essig-Steuer, so wie der Abgabe von Zucker; end— 19. Gescetzentwurfe in Betreff der Personen- und Patent—
teuer.
Einer Bekanntmachung des Amsterdamer Magistrats zu—⸗ folge wird daselbst im September d. J. eine Kunst-Ausstel⸗ lung statt finden.
In Kurzem wird hieselbst unter dem Titel: „Der Nor— den und der Suͤden“ eine Statistik der Vertheilung der Steuern und der Beguͤnstigungen unter die nördlichen und suͤdlichen Provinzen erscheinen. .
— — Am ster dam, 23. Jan. Zu Anfang dieser Woche schien es, daß die von Wien eingelaufenen niedrigeren Course der Staatspapiere, so wie auch bedentende Verkaufe, welche statt fanden, die hiesigen Preise merklich zum Weichen brin— gen wurden; als man aber Nachricht erhielt, daß in London die consolidirten Fonds auf 943 gingen, stellte sich wieder viele Kauflust ein und blieben die Preise angenehm, in wel— chem Stande sie sich auch bisher erhalten haben. Alte Spa—⸗ nische Obligationen wurden een re, eifrig gesucht und haben sich neuerdings von 47 auf 533 pCt. gehoben. Neue Englische Spanische galten gestern 127 pCt. Perpetuelle Rente 647. Suͤd-Amerikanische Fonds waren sehr flau. Mexikanische 27 a 28. Columbische 21 à 24. Brasilignische 723 à73 pCt. Eine Anleihe von 1,875,900 Fl. auf den Morris⸗ Kanal und von der Banking Company im St. New⸗Jersey in Nord⸗
Amerika, welche vorgestern bei Herrn W. Willink jun hieselbst
eröffnet wurde, ist sogleich vollgezeichnet worden. — Am gestrigen Getreidemarkt war es wieder mit allen Artikeln sehr still; eine Klei⸗ nigkeit von 121pfuͤnd. Preuß. Roggen ward zu 166 Fl. vergeben. — Nach unendlichen durch das anhaltend strenge Frostwet—⸗ ter und schneidende Winde verursachten Schwierigkeiten, welche es den Menschen unmoglich machten zu arbeiten, ist das Er— öffnen des Eises im Nord-Hollaͤndischen Kanal nun so weit gediehen, daß die Schiffe, welche hiervon Gebrauch machen, gestern Abend vor die Schleuse am Neuen Diep angelangt fh, und viele Hoffnung vorhanden war, daß sie heute in den . kommen wurden, von wo sie endlich bei naͤchster guͤn⸗ iger Gelegenheit in See gehen werden.
De ut s ch han wd.
Munchen, 23. Januar. An der hiesigen Universitaͤt befinden sich, laut des Lektions-Katalogs fuͤr das laufende Wintersemester tz Lehrer, (56 Professoten, 10 Hongrar⸗Do⸗ enten, 25 Privat⸗Docenten), 5 fuͤr Theologie, 13 fuͤr Ju— risprudenz, 5 fuͤr die Cameral⸗Wissenschaft, 23 fuͤr Medicin, 38 fur die allgemeinen Wissenschaften. Die Zahl der Stu⸗ direnden ist in diesem Semester nach der neuesten amtlichen
Zahlung 1851, worunter 192 Ausländer. Stuttgart, 22. Jan. Aus dem (gestern erwahnten) Vortrage des Finanz⸗Ministers, bei Uebergabe des dreijährigen Budgets an die Kammer der Abgeordneten ist noch Folgen⸗ des mitzutheilen. In Bezug auf die Deckungsmittel er— wähnt der Minister des Beitrags, welchen die Rest-Verwal— tung von dem Ueberschusse der fruͤheren Periode an die neue Finanz-Periode mit einer Million Gulden uͤberlassen soll. Hinsichtlich der direkten Steuern bemerkt er, daß diese mit jedem 366 vollstaͤndiger zum Einzuge gebracht werden, so daß, während der Ruckstand an der laufenden Steuer von 18 184,577 Fl. 21 Kr. betragen habe, er im letzten Jahre anf 32277 Fl. 28 Kr. zuruͤckgegangen sey. Bei den indirekten Steuern Coll) , er Minister: die Regierung sey unab⸗ läßig bemüht, in ,, mit der in gleichem Sinne wir— kenden Koͤnlgl. Baierischen Regierung, die Schranken, welche sich einem freieren Aunstausche der Etzengnisse Deutscher Staa⸗ ten noch entgegenstellen, immer mehr zu entfernen, und werde der Kammer von der in dieser Beziehung mit dem Königreiche
Ertrag der Zoͤlle auf 665,000 Fl.
Preußen und Großherzogthume Hessen abgeschlossenen Ueber⸗ einkunft in einem beso ndern Vortrage — —— den. Je mehr aber die Graͤnzen, faͤhrt der Minister fort, fuͤr die Zoll-⸗Erhebung hinausgeruͤckt werden, je großer die Masse von Erzengnissen wird, denen ein freier oder erleich⸗ terter Eingang zugestanden wird; desto mehr muß sich der Ertrag der Zölle vermindern; eine Wirkung, die, wenn man, den Zweck der Zölle in dem staatswirthschaftlichen, nicht in dem finanziellen Interesse sucht, keines weges unerfreulich seyn kann. Im Hinblicke auf diefe w daher der reine
de erabgesetzt worden. — Der Minister schloß seinen Vortrag mit folgenden Worten: „Werfen wir, meine Herren, einen Blick auf die Ihnen hier naͤher entwickelten Verhaͤltnisse unseres Finanz⸗Zustandes, so finden wir denselben auf sichere Grundlagen gestellt; wir fe⸗ hen die Mittel fuͤr die Schulden -Tilgung befestigt und ver⸗= mehrt, die schwebende Schuld beseitigt; wir finden uns in der Lage, lange zuruͤckgeschobene gemeinnuͤtzige Zwecke befrie⸗ digend erfuͤllen zu koͤnnen; wir koͤnnen den Steuerpflichtigen, welchen durch die Aufhebung der Straßenbau⸗Abgaben bereits eine — von ungefähr 200,000 Fl. zugeflossen ist, noch eine weitere Abgaben⸗Erleichterung von jährlichen 272,506 Fl. zuwenden, und es schließt sich uns die erfreuliche Aus— sicht auf, in dem Falle, wenn bei dem Domaͤnen-Ertrage die Verhaͤltnisse sich guͤnstiger stellen sollten, als sie angenommen sind, diese Abgaben⸗-Erleichterung noch weiter ausdehnen zu koͤnnen. Nach allem diesen habe ich folgende Antraͤge zu stellen. 1) daß die in den Etat aufgenommenen Steuern in dem daselbst angezeigten Belaufe bewilligt werden, und daß 2) die Finanz⸗Verwaltung ermaͤchtigt werde, in dem Falle, wenn die Einnahme⸗Quellen, namentlich durch hoͤhere Getrei⸗ depreise, in Verbindung mit dem Finanz⸗Zustande uͤberhaupt, einen Ueberschuß gewaͤhren sollten, der eine weitere Vermin⸗ derung der Abgaben moglich machen wuͤrde, zunaͤchst auch die zweite Haͤlfte der Kapital-Steuer nicht mehr zu erheben, und wenn es die Mittel gestatten, dieses auch bei der Besoldungs⸗ und Pensions⸗-Steuer eintreten zu lassen.“
— — Frankfurt a. M., 24. Jan. Waͤhrend der letz⸗ ten Woche machten sich einige Schwankungen in den Cour— sen der Staats-Effecten bemerklich. Die proc. Metalliques variirten zwischen 1033 und 1043. Bank-⸗Aetien 1555. 1568. Partial 1365 . 1363. 4proc. Metalliques 515. 963. 100 Fl. Loose 1825. 1823. 4proc. Bethmannische Obligationen g5z . 953. 43proc. dergl. 983. 99. Preußische Staats⸗Schuld⸗ scheine 101. 1003. Polnische Loose 605. 603. Die Ursache dieser Bewegung fand man eines Theils in dem Verkauf ei⸗ nes starken Postens Bank-⸗Aetien abseiten eines großen Hau⸗ ses, anderen Theils in den von Wien berichteten niedrigeren Notirungen an dortiger Boͤrse, die ihrerseits ebenwohl nur einen Localgrund hatten, indem mehrere Speculanten, ihre Gewinne zu realisiren, Papier an den Markt brachten. Ue⸗
brigens bleibt beachtenswerth, daß wir hier im Verhaͤltniß
zu den Coarsen an mehreren Hauptplaͤtzen, und namentlich zu Wien, nicht unbedeutend hoͤher gegangen sind, woraus sich folgern laßt, daß uns von Außen Sendungen effectiver Stuͤcke zugehen werden. Bei dem ziemlichen Ueberstusse an baarem Gelde und der Seltenheit guten Disconto-Papiers (das zu 35 bis 33 pCt. pr. Jahr gesucht ist) konnten die Staats⸗-Effecten nicht wohl anhaltend zuruͤckgehen. Auch wa— ren die Hauptsorten der Oesterreichischen Papiere zu jeder Boͤrsenstunde pr. comptant immer begehrt und angenehm. Auf fixe Lieferung ließ sich bei unseren vornehmsten Geschaͤftsleu⸗ ten keine Kauflust bemerken; sie halten wohl im Ganzen den hohen Stand der Course fuͤr etwas bedenklich. Auch fangen Manche an einzusehen, wie ihnen das Hinauftreiben der No⸗ tirungen in die Lange schaͤdlich zu werden droht. Inzwischen hielten sich die 4proc. Metalliques — in Folge des neuen Rothschildschen Anlehns fuͤr die Franzoͤsische Regierung, das in gleichem Zinsfuß zwei pCt. uͤber pari contrahirt worden
ist — am Meisten gesucht und in steigender Bewegung. Die
eomptanten Stuͤcke dieses Effects sind noch rar am Platz, und scheinen meist in festen Händen zu ruhen. Die 5procen⸗ tigen Metalliques waren weniger von Specuülanten, als von Privatleuten gesucht, die sich den hoͤheren Zinsgenuß zu sichern suchen. In Bank⸗Actien (worauf sich diese Zeit her die Spe⸗
kulation am entschiedensten geworfen hatte) war das Geschaͤft .
letzte Woche uͤber nur wenig belebt; es zeigten sich darin mehr reelle Abgeber als Nehmer. Partial halten sich dermalen am meisten gefragt; die Speculanten sind der Meinung, daß solche noch hoͤher gehen werden. Nach 100 Fl. Loosen ist weniger Gesuch und ihr Cours zeigt sich seit einigen Tagen etwas flau. Auch im Handel mit Preußischen Staats schuldscheinen ist es
. . Beilage
pr. ult. à 1282 Fl. zu haben; 1280 Geld; pr. Febr. 3 14285
2 197 Beilage zur Allgemeinen Preußischels Staats- Zeitung 29.
nach ar, r. letzten Berliner Notirungen ziemlich still geworden. Doch bleiben solche selten offerirt. Die Polnischen Loose behaupten sich fest im Cours; unser Platz ist nicht an effertiven Stücken uͤberfuͤhrt, und dies mag wohl die Ursache seyn, daß dieses Effect (an dem hier viel gewonnen worden ist) ziemlich beliebt bleibt. In der Spanischen perpetuellen Rente und den 5 procentigen Hopeschen Obligntionen war fortwaͤh⸗ rend Kauflust zu beobachten. Gegen Niederlegung von Effec⸗ ten kann man Gelder zu 4 bis 43pCt. pr. Jahr willig ha⸗ ben. Gegen baar stehen die proe. Metalliques um 13 * pCt. hoher, Bank⸗Actien um 3 bis 4 Fla pr. Stuͤck, Partial um I bis 13 pCt. niedriger, als auf einen Monat fixe Liefe⸗ rung. Die 4 pror. Metalliques stehen pr. comptant und auf einen Monat in ganz gleichem Cours. — Von Wechseln auf fremde Plaͤtze waren im Laufe der Woche vornaͤmlich Amster⸗ dam, Paris, London und Wien gesucht. In allen uͤbrigen Devisen hielt sich das Geschaͤft still.
Hamburg, 26. Jan. Der Altonaer Mereur meldet aus Kiel, 21. Jan. Der erste Monat dieses Jahres begann hier mit allerlei Besorgnissen. Einestheils hatte ein sehr ge⸗ achteter Lehrer an der hiesigen Universitaͤt einen Drohbrief mit der Nachricht erhalten, daß man in der Neujahrsnacht bedeutende Thaͤtlichkeiten gegen seine Person beabsichtige, und man konnte nicht wissen, welche Eindrücke seine daruber im Collegio geaͤußerten Worte hinterlassen haben mochten; den— noch ging es bei dem gewoͤhnlichen Aufzuge der Studirenden in der Nenjahrsnacht weit ruhiger, als seit vielen Jahren, her. Anderntheils aber brachte uns der Hamburgische Cor— respondent die auch bald darauf selbst in auswaͤrtige Zeitun⸗ gen uͤbergegangene Neuigkeit von einer großen Spannung, mit welcher man allgemein der Versammlung der Ritterschaft entgegen sehe, und da Niemand hier im Stande war, irgend eine befriedigende Auskunft daruber zu ertheilen, so war es naturlich, daß die Gemuͤther durch diesen Allarmschuß uicht wenig beunruhigt wurden, bis man endlich dahinter kam, daß es sich wirklich nur um eine vielleicht bessere Organisation des Geschästsganges bei dem Corps der Ritterschaft handle, woruͤber man stch leicht wird verstaͤndigen konnen, und ist daher auch diese Versammlung, auf welche Aller Augen her— beigerufen waren, sehr friedlich wieder auseinander gegangen. Noch ruhiger und befriedigender ist der eigentliche Umschlag, der schon mit der vorigen Woche beendigt wurde, voruͤberge—
gangen, indem man von keiner einzigen bedeutenden Geldver—
l genheit gehoͤrt hat. . Hamburg, 26. Jan. Das Fonds⸗Geschaͤft war
— —
auch in den letzten acht Tagen sehr lebhaft, doch haben sich die Pieise nur fuͤr einige Gattungen theils behauptet, theils
gebessert, wahrend andere Effecten gewichen sind. Fuͤr diese
setztere Veraͤnderung ist besonders das rasche Steigen des
Disconto als Grund anzugeben, und davon ausgegangen, ließe sich annehmen, daß sich die Preise nach erfolgter Regu— lirung auf ullimo, die sehr bedeutend seyn wird, wieder bessern durften. Fuͤr Oesterr. 53 Metallig. pr. ult. war heute nicht mehr als 1043 zu bedingen, auf Zeit hingegen 104 vergebens geboten. Die 18 pr. ult. d. à 953 zu haben und pr. Februar 953 zu lassen. In Partial wenig Umsatz und nicht mehr als 138 dafur zu machen. Wiener Bank-Actien
Fl. Käufer ohne Verkäufer. Am Sonntag ist ein großer Posten pr. 15. Februar à 1290 Fl. gekauft worden. Preuß. Engl. Anleihe von 1818 à 100 zu lassen; von 1822 ohne Be—⸗ gehr. 33 Dan. Anfangs der Böͤrse pr. ult. nicht unter 74 zu haben, und am Schluß derselben à 746 gemacht; auf Febr. war auch zuletzt noch 74 willig zu machen. Engl. Russ. Anleihe pre ult. 108 gemacht und zu haben, und pr. Februar 2 1084 zu lassen. Russ. Hamb. Cert. waren wahrend der ganzen acht Tage immer begehrt, zu 1hät pr. nli. und 1053 auf Zeit, heute wäre auf ult 104 und spaͤter 1045 zu machen gewesen . Auch in 67 Pap. Inseript. wurden gestern ünd heute bedeutende Umfaͤtze gemacht. Man kaufte ft Anfangs pr. Februar à 88 Mk. Beo. pr. 100 Rubel Bank⸗Assignat. und konnte sie am Schluß der Boͤrse à 87 bekommen. 56 Partial sind seit acht Tagen bedeutend gewichen, in Folge Berkaufe⸗Ordre von Frankfurt 9. M. Heute waren sie indeß zu dem herahgesetzten Preise von 121 Mk. Beo. pr. 1. Febr. und 121 Mk. Bed. 12 Schill. pr. 66 Maͤrz sehr gut zu las⸗ sen · Norw. 63 à 1061, Geld. Neapol. mit Cert. bei Fal⸗ conet und Comp. wurden gestern sehr bedeutend gekauft, pr. nlt. dieses à 93 und pr. Februar à Mt; heute ließ indeß die
und nur pr. Februar à 93 lassen. Die Eng waren in aller Sichten . pr. ult. A 98 nd Fehr ar * 5 . tug. Engl. Anleihe pr. alt, 4 49 gemacht und Geld fur maͤ— ßige Summen. — Auf London blieb Geld: 32 12 Schill. fuͤr 2 Monat⸗Briefe. Amsterdam mehr Briefe als Geld. Paris ö lassen. Petersburg Geld. Es sind große Summen auf
jeferung A 913 Schill. geschlossen worden Dentsche Platze ohne Begehr. Breslau Gelb. Louisb'or zu lassen. Dis conte 3 A3 pCt. ö
O ester reich.
— — Wien, 22. Jan. Einige Zeitungen Deut schlands ha⸗ ben bei dem Leichen begaͤngniß h e n ,, ,, *. Frau Erzherzogin Henriette angeblich statt gefundener anstö—= igen Auftritte erwähnt. Dergleichen Auftritte sind aber durchaus nicht vorgefallen. Da die Beerdigung eines die katholische Religion nicht bekennenden Mitgliedes der Kaiser⸗ lichen Familie ein ungewöhnliches Ereigniß war, so ist es sehr begreiflich, daß dabe! mancherlei Fragen zur Sprache kommen mußten, die einige Discussionen zwischen den katho⸗ lischen und evangelischen Geistlichen und den sonstigen bettref⸗ fenden Behörden und eine Einschreitung des paäͤpstlichen Nun⸗ tius herbeigeführt haben. Die ganze Feierlichkeit ist aber von des Kaisers Maj. nach sehr toleranten Grund saͤtzen so angeordnet worden, daß moͤglichst wenige Abweichungen von den bei Beisetzung katholischer Mitglieder der Kaiserlichen Familie hergebrachten Feierlichkeiten statt finden sollten. Statt in der Hofkapelle, ist die Leiche in einem der Saͤle der Kaiser⸗ lichen Burg feierlich ausgestellt, und dort die Leichenrede von dem Superintendenten Hausknecht, vor dem Hofstaate des Erzherzogs Carl und der hohen Verstorbenen, den saͤmmt— lichen lutherischen und reformirten Geistlichen, Deputationen ihrer Gemeinden, dem Hofburgpfarrer u. s w. abgehalten worden. Die Leiche ist darauf in feierlichem Zuge von der vorgenannten Geistlichkeit begleitet, nach der Kirche der Ka— puziner gebracht, woselbst Ihe Majestaͤt die Kaiserin und die gesammte Kaiserliche Familie, sowie die Hofstaaten ꝛe. versammelt waren, und demnaͤchst unter Absingung des de brafundis voön den Hofkapellsaͤngern, in die in dem Gewölbe unter dieser Kirche befindliche Kaiserliche Familtengruft bei⸗ gesetzt worden, nachbem Herr Hausknecht daselbst noch die e, . . vorgenommen hatte.
Agram, 16. Jan. Die Kalte ist jetzt gelinder, jedt
hat sich hierbei die Masse des Schnees 6 dieles n,
. im Pariser Globe folgende Angaben: „Die
Frage dafuͤr nach und konnte man sie pr. ult. 3 2 haben,
daher noch immer die Posten nicht zur besti ĩ al 8 zur bestimmten Zei eintreffen koöͤnnen. ö 33
g Spanien. e
Die Gazette de France meldet in einem Privat. schreiben aus Madrid vom J. Jan:. „Der Woch . Neapel besucht taͤglich die Sehenswärdigkeiten unserer Haupt stadt, da der tiefe Schnee ihm nicht erlaubt, die Berge von Gugdarrama zu passiren und die Königl. Residenz⸗Schloösser La 3 und , Fr — Gestern am heili⸗ gen Dreikdöͤnigstage gab der Franzoͤsische Botschafter Vico
von St. Priest einen glaͤnzenden Ball.“ 4 1
9a Türke 1.
Die Agramer Zeitung meldet: Nachrichten aus Slavonien vom 2. Jan. d. J. zufolge herrscht sowohl in dem Bosnischen als Servischen Gebiete ein erwunschter Ge— sundheits⸗Zustand; derselbe hat sich auch in den entfernteren Tuͤrkischen Provinzen, in Folge der seither eingetretenen un— gewohnlich strengen Kalte, bedeutend verbessert. Eben so dauert nach den neuesten Nachrichten aus Siebenbürgen der durch die strenge Witterung bewirkte Nachlaß der Sterblichkeit in Jassy fort, und die Russische Administration scheint dieses guͤnstige Verhältniß benntzen zu wollen, um durch strengere
ünd zweckmäßigere Maaßregeln das Uebel zu unterdruͤcken.
Zu diesem Ende ist ein neues Sanitaͤts⸗ Comité unter dem Vorsitze des Obersten Marakow errichtet, und von diesem auch bereits die Reinigung der Stadt begonnen worden . , Ueber die fortschreitende Ciilisation A gie ens liest man Pariser folgende A n, Mehemet⸗Ali' s fuͤr die Regeneration seines Volkes sind bekannt. Die Zoͤglinge, welche er zur Ausbildung nach Frankreich, Eng, land, Hesterreich — n , . eine . von Kenntnissen zurückbringen, die fruͤher oder spaͤter einen