unserer Gegner zuziehen.“ giebt einen Auszug aus dies— widerlegen.
Das hiesige Zuchtpolizei⸗Gericht hat zeßsachen beschaͤftigt, Polizei⸗Praͤfekten, geklagten Theile war fes eines Bettlers an des Courrier fran liebe des Herrn ? Instruktion verhaftet worde sehr selten geschieht. ruͤckkommen.) er Redaeteur der „Sen cher der Aufreizung zu Haß gierung angeklagt war, weil t ei einem Gastmahle gehaltene ist von dem Gerichtshofe zu Niort den, und zwar aus dem Grunde, mer jenes Blattes, vor deren Ni Präfektur und vor der Ausgabe Beschlag genommen worden war. blaͤtter sind heute mit den Verhandli Herr Mauguin war in se
sich gestern mit zwei welche Beleidigungen gegen den Herrn Mangin betreffen. Die beiden an— err Roussy, als Verfasser des „Brie⸗ errn Mangin“, und der Redactelr betitelt, Menschen⸗ der Erstere war im Verlauf der n, was bei Preßvergehen nur
(Wir werden morgen auf beide Pro—
gis wegen eines Artikels, angin“;
tinelle des Deux Sevres“, wel und Verachtung gegen die Re⸗ Deputirten Hrn. Rede aufgenommen frei gesprochen wor— weil die betreffende Num—⸗ ederlegung bei der Polizei⸗ unter die Abonnenten, in Fast alle Oppositions— ingen dieses Prozesses iner Eigenschaft als Ad— eist, um die Redaktion
er die von dem Mauguin
angefuͤllt. vokat selbst von hier nach Niort ger der „Sentinelle“ zu ver Der verantwortliche im Departement des Calv auf den 30. d. wege Ministers des kel vom 22. No laden worden. Der Koͤnigliche Gerichtshof zu m Gatten getrennte Frau
eschaͤftsfuuͤhrer des „Pilote“, eines ados erscheinenden Journals, ist runglimpfung des
n Beleidigung und Ve — nem Zeitungsarti⸗
ffentlichen Unterrichts, in ei ut v., vor das Zuchtpolizei-Gericht zu Caen ge—
Bourges hat eutschieden, ihren Steuer— ehufs der Ausuͤbung Der Kassationshof hat
daß eine von ihre itrag nicht auf ihren Schwiegersohn, B der Wahlrechte, uͤbertragen dürfe. diesen Spruch bestaͤtigt.
Ein protestantischer Prediger aus Saint em Mai vorigen Jahres eine genossen in einem benachbarten Dor giosen Versammlungen veranlaßt; die Existenz dieser Protestanten ar lassen und schriftlich erklaͤrt, Dorfes von jetzt an,
Quentin hatte Anzahl seiner Glaubens— fe zu regelmaͤßigen reli— er hatte zu diesem Zwecke if der Mairie konstatiren daß die protestantischen Einwoh- dem ihnen laut der Charte zuste— Ausuͤbung ihres Glaubens zusam— Von Seiten des Koͤnigl. Prokurators setzlich pro⸗ uentin hat sich sche in der dortigen Gegend beschaͤftigt und sein Ürtheil auf
ner des henden Rechte gemaͤß, zur mentreten wuͤrden. ist indessen gege testirt worden. am Sten d. mit dieser Sache, we allgemeines Interesse erregt, 3 Wochen ausgesetzt.
Frau von Genlis empfing vorgestern, als a einen Besuch von ihrem Zöglinge,
Reise nach den Nie⸗
n diese Versammlungen als unge Der Gerichtshof von Saint⸗Q
n ihrem Sasten burtstage, dem Herzoge von Orleans. Dlle. Sontag hat vorgestern ihre derlanden angetreten. In einigen Ta Moutardier Portugals unter Dom Mi Der Eisbru deutenden Se lung bei der terlichen Stoß, daß sie um eilf und man daher fuͤr das gaͤnzliche war. So fern nicht von neuem jeßt nur noch große Ueberschwem Abend treibt die Seine kein Eis Pegel bei der Br 63 Mettes⸗ Der „Figaro“ wi Direktionen, um den finanziellen Verhaͤltnisse der kuͤnftig die Einnahme saͤmmtlicher Theater machen.
gen wird bei dem hiesigen Buchhaͤndler uͤbersetzte Geschich te guel, im Jahre 1829, erscheinen.
ch auf der Seine ist gestern fruͤh ohne be— Die große Verpfaͤh— rlitt indeß einen so fuͤrch— Zoll zuruͤckgedraͤngt wurde Wegreißen derselben besorgt Frost eintritt, fuͤrchtet man mungen. Schon seit gestern dagegen zeigt der reits eine Wassertiefe von
eine aus dem Englischen
aden vor sich gegangen. t. Ludwigs⸗Insel e
uͤcke Tournelle be ll auf das Ansuchen einiger Theater⸗ rsprechenden Geruͤchten uͤber die nde zu machen,
Theater ein E taglich bekannt
Großbritanien und Irland.
Nach eiuer Unterredung mit dem Herr Peel am vorigen Sonn— nz bei Sr. Majestat, und ist die Thron⸗Rede bei E
Lon don, 26. Jan. Herzoge von Wellington d eine mehrstüͤndige Audie Vernehmen nach, s zur Sprache gekommen.
sechs der vornehmsten Liverpooler
Huskisson und
dabei, dem roöͤffnung Parlament
Eine Dep Kaufleute, geleitet von
coyne, den beiden Parlaments
utation von General Gas⸗
Mitgliedern fuͤr die Stadt
242
— Die Gazette de France m Aufsatze, ohne ihn jedoch zu
Liverpool, verfuͤgte sich gestern nach dem Schatzamte and hatte daselbst eine Unterredung mit dem Herzoge von Wel- lington. Dieselbe betraf eine in der Hafen- und Zoll⸗Ver⸗ waltung von Liverpool einzufuͤhrende kleine Aenderung, und dauerte an anderthalb Stunden. Der erzog hoͤrte den vorgebrachten Argumenten mit Aufmerksamkeit zu, nahm die darauf Bezug habenden Papiere in Empfang, versprach je— doch noch nichts Positives, fondern nur eine fernere Erwaͤ—⸗ gung des Gegenstandes.
Am Zästen d. wurde ein Kabinets⸗Rath saͤmmtlicher Minister gehalten, der uͤbꝛr zwei Stunden dauerte. Nach Beendigung desselben hatte der Russische Botschafter eine Konferenz mit dem Grafen v. Aberdeen. H
Herr David Wilkie ist an die Stelle des verstorbenen Sir Th. Lawrence zum ersten Maler des Königs ernannt worden. Ein Geruͤcht, welches der Eourier von der Er⸗ nennung des * Wilkie zum Praͤsidenten der Akademie mittheilte, hat sich bisher nicht bestaͤtigt. = Das Parlament hat eines seiner aͤltesten und ausge⸗ zeichnetsten Mitglieder verloren. Herr Tierney, bekannt als vielsaͤhriger Leiter der Opposition und zu verschiedenen Zeiten Mitglied des Ministeriums, ist gestern gestorben. Er trat im J. 1796 in das Unterhaus ein, wat einen der talent⸗ vollsten Gegner Pitts und hat bei allen wichtigen parlamen⸗ tarischen Verhandlungen durch seine kraͤftigen Reden sieh ausgezeichnet.
. Unterhause wird, dem Vernehmen nach, Lord Dar⸗ lington auf die uͤbliche Adresse an den Konig antragen und darin von Hrn. Ward, Parlaments⸗Mitglled fuͤr London, unterstuͤtzt werden. ;
Dubliner Blatter widersprechen der vom Morning⸗ Journal gegebenen Nachricht, daß der Herzog von Northum—
berland sich von seinem hohen Posten zuruͤckzuziehen wuͤnsche.
Dem Herzoge soll es im Gegentheil so sehr in Irland gefal⸗ len, daß er auch noch wahrend des folgenden Jahres hier zu verweilen wuͤnscht. . Einer in Portsmouth erscheinenden Zeitung zufolge be⸗ schaͤftigt sich der Herzog von Richmond mit einer Bill uͤber den Wollhandel, die er in der naͤchsten Parlaments Session zur Sprache brigen will. Marquis von Ehandos arbestel an einer neuen Jagd-Bill, die er der Durchsicht des Grafen von Eldon vorgelegt hat. 4 ö r
In Manchester ist eine oͤffentliche Versammlung von Kaufleuten und Fabrikanten zu dem Zwecke gehalten wor— den, sich den bestehenden Handels⸗Monopolen nach Ostindien und China durch kraͤftige Maaßregeln zu widersetzen, um auf diese Weise es zu verhindern, daß der dem Gemeinwohl
schaͤdliche Ausschließungs-Handel eine fernere Prolongation
erhalte.
Auch in Hobart-Town (Van Diemens Land) ist, so wie fruͤher fuͤr die Kolonieen von Neu⸗Suͤd⸗ Wales, ein gesetz⸗ gebendes Conseil von der Regierung installirt worden. Der Obernichter, der General-Anwald und der Secretair der Ko— lonie sind bestandige Mitglieder des Rathes, der außerdem noch aus 10 Gliedern besteht. .
Von unserer neuen Kolonie am Schwanen-Flusse sollen nicht die besten Nachrichten eingegangen seyn. Auf indirek⸗ tem Wege will man erfahren haben, daß die Kolonisten an den nothwendigsten Beduͤrfnissen Mangel leiden. Es wird jedoch von einigen Seiten die Richtigkeit dieser Angabe, da sie nicht direkt von der Kolonie her gekommen ist, in Zweifel gestellt. Außer Griechischen Obligationen sind an der gestrigen und heutigen Boͤrse alle einheimischen fowohl als fremden Fonds nicht unbedeutend gewichen. Weder ein politischer, noch ein
kommerzieller Grund wird als Ürsache des Weichens angege⸗
ben; nicht einmal Geruͤchte, die sonst bei solchen Gelegenheiten nicht zu fehlen pflegen, waren an der Boͤrfse verbre tet, Taͤglich laufen aus dem Innern des Laudes Berichte uͤber die Massen von Schnee ein, die allenthalben gefallen sind und hoͤchst stoͤrend auf die inneren Verbindungen ein⸗ wirken. In der Nachbarschaft der Stadt Marlborough steck— ten nicht weniger als 14 Postkutschen im tiefen Schnee be⸗ graben, der, wenn den eingegangenen Berichten i trauen ist, an manchen Stellen sogar 16 bis 20 Fuß hoch liegen soll. — — London, 25. Jan. Durch die große Anregung
und die Richtung, welche der Zeitgeist durch die Ereignisse
der letzten Decennien erhalten hat, ist bei uns die Emanci— pation der Katholiken herbeigefuͤhrt worden, und diese hat
unsere alten Tary's, welche alle — 1 so sehr haßten, t
daß sie gern der Sonne in ihrem Laufe Stillstand geboten
hätten, in Reformatoren umgewandelt. Das Ünterhalts gilt
ihnen nicht mehr fuͤr die bestmoͤgliche Legislatur; unsere Kri⸗ minalgesetze nicht fuͤr die weisesten, welche der menschliche
243
Verstaud entwerfen konnte; und es kommt ihnen jetzt zuwe⸗ len vor, als ob Mylord Tastlereagh, der Graf Liverpool,
und selbst der unsterbliche Pitt hier und da Fehler begangen
haͤtten. Man sehe nur das letzte Stuͤck der „Quarterly Review /
einer Zeitschrift, welcher sonst die unschuldigste Veränderung fuͤr ga n Art. I. empfiehlt zu Gunsten der Wiss enschaft, daß diejenigen, welche in . und Hospitaͤlern ster⸗ ben, und nicht von ihren Verwandten zum Begraͤbniß gefordert wuͤrden, oder es nicht vorher selbst verboten haͤtten, den Zer⸗ gliederern uͤberlassen wuͤrden; Art. V. giebt zu, daß die Kit⸗ chenguͤter nicht so billig vertheilt seyen, als sie es zum Vor- theile der Kirche seyn sollten; Art. VI. gesteht den Nutzen von manchen Modißfikationen ein, die in dem Privilegium der Ostindischen Compagnie gemacht werden konnten; Art. VII. und VIII. reden vielen Reformen in der Rechtspfiege das Wort; und endlich verlangt Art. XI. mehrere bedeutende Veraͤnderungen in den Wahl⸗Gesetzen für die Mitglieder des
Unterhauses, so wie eine Nevision der unter Lord Liverpools Verwaltung beschlossenen Ruͤckkehr zu einer Goldeirkulation statt des Papieres. Alles dieses sind maͤchtige Zeichen der
Zeit, welche in diesem Augenblicke um so erfreulicher sind, als ohne diese aufgeklaͤrteren Ansichten unter der kon serviren⸗ den Parthei, wie sie sich selbst nennt, das Volk um so eher den sich wieder regenden Demagogen und politischen Quacksalbern anheim fallen wuͤrde, weil die Noth unter dem⸗— selben jetzt viel weiter um sich gegriffen hat, als in fruͤheren Jahren, und der leidende, Huͤlfe suchende Mensch nur zu leicht
zu verzweifelnden Schritten zu Lerleiten ist, wenn er findet,
daß seine Vorgesetzten gegen fein Elend gleichguͤltig sind. Ein aufgeklaͤrteres und besser gesinntes Ministerium, als das jetzige, hat England seit vielen Jahren nicht gehabt; und wenn die Aristokratie dasselbe nur ernstlich unterstuͤtzt, so wird es schon allmaͤlig unsere Institutionen und Ausgaben mit den veraͤnderten ÜUmstaͤnden der Nation in ein richtiges Verhaͤltniß bringen; denn dies ist doch wohl das vorzuͤglichste, was sie fuͤruns thun kann. Ahmt ihr dann der Einzelne redlich und eifrig nach, und bringt seine Ausgaben seinen Einnahmen gleich, ehe ihn der Mangel dazu zwingt, so wird wohl bald vieles von den Ue— beln verschwinden, an denen wir jetzt leiden. Daß im Jahre 1819, wo man, ohne mit dem Staatsglaͤubiger einen Ver, gleich getroffen und die Zinsen der offentlichen Schuld ver— mindert zu haben, zum Metallgelde zuruͤckkehrte, ein großer Fehler begangen worden, ist nicht zu laäͤugnen; und eben so wenig, daß diesem schnellen Uebergange, welcher unsere Ab— gaben um ein Viertel vermehrt hat, wahrend er unsere Mit tel, solche zu bestreiten, eben soviel verminderte, viele von unsern jetzigen Üebeln zuzuschreiben sind; dennoch ist es nicht wahrscheinlich, daß trotz dem Geschrei einiger Parla—
ments-Mitglieder und dem Feuerruf einiger Publizisten, die
Legislatur in einer so wichtigen Sache, nach mehr als zehn Jahren, einen Ruͤckschritt thun werde, welcher aufs Neue alle bestehenden Verhaͤltnisse zwischen Schuldnern und Glaͤubigern verwirren würde. — Lord Chandos soll nun ganz gewiß Muͤnzmeister werden; aber da derselbe ein Reformator ge— worden, und blos in Hinsicht der Emaneipation heftig gegen das Ministerium gewesen, so beweist sein Beitritt zu demsel⸗ ben, nicht daß dieses seine eigenen Plane und Gesinnungen veraͤndert hat, sondern daß die Parteihitze, welche in Fer vorigen Session so heftig war, vorüber ist.
Nieder lamde.
Aus dem Haag, 29. Jan. Am 26sten d. M. ist der Baron van der Goes, Mitglied der ersten Kammer der Ge— neralstaaten und fruͤher Praͤsident der zweiten Kammer hie⸗ selbst mit Tode abgegangen.
Dem Sohne des diesseitigen Gesandten bei den Verei⸗ nigten Staaten von Nord-Amerika, Herrn van Huygens, ist das Wappen, der Titel und die Wurde eines Grafen von Eoͤwendaal verliehen worden.
In das bischoͤfliche Seminarium zu Gent sind bereits 200 junge Leute aufgenommen worden.
; Oesterreich.
Wien, 28. Jan. Aus Mailand ist die Nachricht ein⸗ gegangen, daß Ihre K. K. Hoheit die Durchlauchtigste Frau Erzherzogin Vice Köoͤnigin am 16ten d. M. Abends gluͤcklich von einem Prinzen entbunden worden ist. Die Erlauchte Woöͤchnerin befand sich, den bis zum 20sten d. M. erschie⸗ nenen Buͤlletins zufolge, nebst dein neugebornen Erzherzoge im erwuͤnschtesten Wohlseyn. . .
Bei der K. K. Armee haben unter andern folgende Ver⸗ anderungen statt gehabt. „Es wurden befördert: Zu Gene— ralen der Kavallerie, die Feldmarschall⸗/ Lieutenants; Karl Graf v. Civallart, ad latus des kommandirenden Generals
in Ungarn; Andreas v. Schneller, kommandirender General
im Banate; und Johann Friedrich Freiherr v. Mohr, kom⸗ mandirender General in Siebenbuͤrgen, in ihrer Anstellung. — Zu Feldmarschall⸗Lieutenants, die General⸗Majore: Friedrich . v. Hohenegg; Karl Ludwig Graf vw. Fiquelmont,
otschafter am Kaiserl. Russischen Hofe, in seiner Anstel⸗ lung; Leopold Freiherr von Geramb; und Hamilcar Marquis von Paulucci, TLontre⸗ Admiral, Marine Ober⸗ Kommandant, zum Vice, Idmiral, in seiner Anstellung. Zu General-Majoren, die Obersten: Stephan Ritter von Halouziere, Kommandant des Mineur⸗Corps; Anton Gemperly von Weidenthal, vom Ingenieur- Corps, beide im Ingenieur -Corps; Franz Graf v. dich Ferraris Un⸗ ter- Lieutenant bei der Ungarischen adeligen Leibgarde, in fei. ner Anstellung; Matthäus v. Flanegan, Schiffs⸗Kapitaͤn, zum Kontre Admiral; Se. Durchlaucht Prin Heinrich LXIV Prinz zu Reuß-Koͤstritz, vom Konig von . Hu⸗ saren⸗Reg. Nr. 6; Mathias Jaroßh, vom Ignaz Gyulai Inf. Reg. Nr. 60., mit der Zutheilung beim K. K. Hof⸗ kriegsrathe; Paul Cfollich, vom Peterwardeiner Graͤnz⸗ nf. Neg. Nr. g.; und Anton Woeber, vom Erzherzog Franz Karl Inf. Reg. Nr. 52. — Joseph Landgraf zu Fuͤrstenberg, Major (KR. K. wirklicher Geheimer Rath und Oberstkuͤchen⸗ meister), legte den Militär. Charakter ganz ab.
Zara, 10. Jan. Im verflossenen Winter haben wir uns beklagt, daß im Monat Januar feit mehreren Jahren zum ersten Male Schnee gefallen und einige Tage liegen ge— blieben ist. Dagegen sind wir schon am 6. October v. 81 mit einer sehr heftigen Kalte und mit Schneegestoͤber begruͤßt worden, und ebschon dies nicht von langer Dauer war, so kehrte doch mit Ende Oetober der heftige Nordwind zuruͤck, Und es scheint, daß er sich in unserer Gegend auf langere Zeit eingemiethet hat. Seit Mitte December sind wir fort, während in Schnee gehuͤllt, und in diesem Augenblicke faͤllt er noch so dicht vom Himmel, als wollte er uns alle unter seine blendende Decke begraben. Sehr natuͤrlich erzeugt dies hier eine betraͤchtliche Steigerung der Lebensmittel, besonders aber des Holzes, welches hier zu Lande von den Landleuten
nach Willkuͤhr gehauen, auf Tragthieren hereingebracht, und
nach Willküͤhr verkauft wird; dies ist hier um so fuͤhlbarer, als die Gebaͤude gar nicht fuͤr einen noͤrdlichen Winter ein— gerichtet, statt der hoͤlzernen Fußboden gewoͤhnlich mit Ziegeln gepflastert nnd „hne Gefen sind. .
d r tn g
In England sind die Lissaboner Packetboote vom 10 ten und 17. Jan. kurz hinter einander eingegangen. Die mitge⸗ kommene Lissaboner Hof-Zeitung enthalt die naheren Umstaͤnde von der Krankheit und dein Tode der verwittweten Koͤnigin. — Dom Miguel hat durch ein Dekret vom 11. Dec. eine Aenderung in der Organisation der Kriegs⸗Gerichte an⸗ geordnet; es werden dadurch die bei den Kriegs-Gerichten der Land, nnd denen der See-Truppen geltenden Gesetze mehr in Einklang mit einander gebracht. — Durch ein De— kret vom 4. Januar hat Dom Miguel die zuletzt erfolgte Wahl des Lissaboner Juiz de Povo (Volksrichter) und 6 24 Gewerks⸗Deputirten, welche diesem assistiren, fuͤr nichtig erklart und eine neue Wahl angeordnet. Im Dekrete heißt es, daß bei der Wahl allerlei Ranke und Intriguen ins Werk gesetzt worden seyen. Der Kortespondent der Times ist jedoch der Meinung, daß die Erwaͤhlten der Regierung, wegen ihrer freisinnigen Ideen und vielleicht auch wegen An⸗ haͤnglichkeit an die junge Koͤnigin mißfallen haͤtten. Er fuͤgt hinzu, daß in der Geschichte Portugals noch kein Bei⸗ spiel einer solchen Annullirung der vom Volke geschehenen Wahl sich nachweisen lasse. Der zuletzt erwaͤhlte Juiz de Povo war, seines Handwerks nach, ein Boͤttger. Seine und seiner Kollegen Absetzung soll viele Unzufriedenheit im Volke erregt haben. Ein neueres Dekret hat seitdem entschieden, daß gar keine neue Wahl statt finden soll, und daß die im vorigen Jahre fungirenden staͤdtischen Beamten ihre Verrichtungen aufs Neue antreten sollen. Am 10 Jan. hat das Leichenbegaͤngniß der verstorbenen Koͤnigin statt ge⸗ funden. Der Zug ging von Queluz aus nach der Dot f⸗Kirche von St. Pedro bei Eintra, und brauchte dazu 8 Stunden von ä Uhr Nachmittags bis 12 Uhr Mitternachts. Es soll dabei viele Unordnung statt gefunden haben, denn die Trup⸗ pen, die man zur Vegleitung beordert hatte, waren zum Theil schon um 5 Uhr Morgens ausgeruͤckt; da es aber sehr kalt war, und sie beinahe den ganzen Tag auf freier Straße ohne Maͤntel, so wie ohne Speise und Trank zugebracht hatten,
zudem auch ärgerlich darüber waren, daß ein anderes Corps
erst um 2 Uhr Nachmittags aus Lissabon zu ruͤcken brauchte, entschlossen sie sich urz, gingen nach Hause und ließen den Zug ohne gehörige Begleitutig. — Bel Hofe herrscht über