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zu schwachnfuͤhlend, um die Leute gegen die Aufwiegelungen
— Uebelgesinnter unter ihnen zur Vernunft zu bringen,
end roßer Werke zu ver stehen, welcher Letztere sich denn auch an⸗ eischig machte, die Arbeit zu vollenden, und damit am 4ten d. M. einen kraͤftigen Anfang machte; er verschaffte sich ein Paar leere Schiffe nebst Lebensmitteln aller Art, um die Ar⸗ beiter des Nachts zu beherbergen und ihnen Eßwaaren zu billigen Preisen zu verschaffen; und so gelangte endlich die
kleine Flotte von neun Kauffahrteischiffen, nachdem noch ei⸗ nige Tage, an denen die strenge Kälte und ein schneidender
Wind keine Arbeit zuließen, verloren gegangen waren, am 25sten vor die große Schleuse des neuen Diep, welche sie, da der Hafen voller Treibeis war, erst am 26östen passiren konnte, und stach am 27sten dieses mit einer guͤnstigen Ge⸗ legenheit in See.
— — Am sterdam, 30. Jan. Ungeachtet zu Anfang dieser Woche verschiedene hohe Praͤmien zur Lieferung von Spanischen Obligationen gezahlt wurden, blieben dieselben doch einige Tage sehr gedruckt; da sich indeß allmaͤlig wie⸗ der viele Käufer einfanden, so stieg der Preis dieses Effekts wieder von 51 bis auf 555 pCt.; dagegen waren alle uͤbri⸗ gen Fonds in Folge niedriger Notirungen vom Auslande etwas flauer und besonders Suͤd Amerikanische und Griechi— sche. Brasilianische galten 72 à 4. Mexikanische 27 à 28. Columbische 22 à 23. Griechische 355. Das Geld wird zu 34 à S pCt. auf Leihung und 35 aà 4pCt, auf Prolongation gesucht. — Am Getreidemarkt hat nur kleiner Handel statt— gefunden, wobei man fuͤr 116. 118pfuͤnd. Preußischen Roggen 150. 154 Fl. und fuͤr geringen 112pfuͤnd. dito 130 Fl. an— legte. Ruͤboͤl blieb ebenfalls ohne erheblichen Handel; pr. Mai wurde 58 à 59 Fl. und Sept. und Okt. 58 à2 Gl. notirt. — Im Waarenhandel herrscht noch anhaltende Stille; die etwas großere Festigkeit in den Kaffee und Tabackpreisen erhaͤlt sich bis jetzt noch.
De n t sch land.
Stuttgart, 30. Jan. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben aus Veranlassung der in neuerer Zeit mit der Krone Baiern abgeschlossenen Zoll⸗ und Handels⸗Vertraͤge die Koͤnigl. Baieri—⸗ schen Geheimen Kabinets⸗Secretaire v. Krenzer und v. Gran— dauer zu Rittern Hoͤchst Ihres Ordens der Wuͤrtembergischen Krone zu ernennen geruhet.
— — Frankfurt a. M., 30. Jan. Die Kaͤlte hat seit gestern Nachmittag bedeutend zugenommen. Wir hatten heute fruͤh 18 bis 21 Grad. In den staͤdtischen Holz-Ma— gazinen hat sich ein solcher Mangel gezeigt, daß nur noch kleine Quantitäten ganz gruͤnen Holzes abgegeben werden koͤnnen. Die Noth wird mit jedem Tage empfindlicher. Heute ward das Theater wegen der Kaͤlte geschlossen.
— — Frankfurt a. M., 31. Jan. Vom Anfange bis zur Mitte der verflossenen Woche waren die Course der Oesterreichischen Effekten in ruͤckgaͤngiger Bewegung. Die
5proc. Metalliques wichen von 1033 auf 19037. Bank Aktien
mit Dividende von 1550 auf 1534. proc. Metalliques von 95 auf g53. Partial von 1367 auf 136, und so verhaͤlt⸗ nißmaͤßig auch die uͤbrigen Papier sorten. Den naͤchsten An— stoß zu diesem Weichen gaben die pr. Estafette von Wien
eingelaufenen niedrigeren Notirungen, in deren Folge meh⸗
rere unserer Spekulanten Verkaͤufe machten. Zu diesem Um— stande kam, daß auch die bevorstehende Liquidation ein Schwanken der Course herbeifuͤhrte, da auf der einen Seite die Haussiers einen Mangel an effektiven Stuͤcken, und auf der anderen die Baissiers einen Ueberfluß daran erwarteten. Inzwischen waren aber von Wien wieder bessere Course ge— kommen, und obschon dabei gemeldet ward, daß diese nur
durch eingetretene Ankaͤufe abseiten mehrerer auswaͤrtigen
Paplerhändler veranlaßt worden, so reichte es doch hin, das Geschaͤft an unserer Boͤrse neu zu beleben. Alle Effekten gingen wieder in die Höoͤhe, und blieben, vornehmlich pr. comp— tant, in willigem 6 Die am 29. Jan. zu Stande ge— kommene Abrechnung für ult. lieferte unter diesen Konjunk— turen ein fuͤr die Spekulanten auf's Steigen unerwartet guͤnstiges Resultat. Die Bemuͤhungen ihrer Gegner xeigten sich durchaus fruchtlos, indem der Vorrath comptanter Stücke sich kaum ausreichend fuͤr das Beduͤrfniß ergab. So kam es, daß an diesem Tage 5proc. Metalliques von 1035 auf 104, Bank⸗Actien von 1545 auf 1565, neue 4proc. Metalliques von 95 anf 9ö5z, Partial von 1363 auf 1373 in die Hoöͤhe gingen und sich stets gegen baar und mit steigender Tendenz von allen Seiten in williger Frage hielten. Diese merklich Besserung hatte ihren Grund wohl nur in Lokal- Ursachen; es herrscht, naͤmlich an unserem Platze ein fortdauerndei
Geld⸗Ueberfluß neben dem Mangel an Gelegenheit zu soliden
ich, den Entschluß faßte, sich mit einem andern Annehmer
man die Effekten zu
entwerfen wo
Anlagen z der Disconto bleibt niedrig und gutes Papier ist
rar, selbst zu 3. 35 pCt. fürs Jahr. Ferner war zu beob⸗
achten, daß mehrere Baissiers, die zu Anfang der Woche,
im Vertrauen auf die niedrigeren Wiener Notirungen, ziem⸗
lich viel auf ult. verkauft hatten, ihre Versprechungen nun
u jedem Course zu erfuͤllen sich entschließen mußten. Auf — wurde wenig gemacht. In Prolongation konnte pCt. Zinsen fuͤr's Jahr willig unterbringen. Der Comptant⸗Cours fuͤr 5 proc. Metalliques war 6 bis 5 hoher, fuͤr Bank⸗Actien 1 Fl. pr. Stuͤck nie⸗ driger, als auf Ultimo Februar fix; die neuen à proc. Metalli⸗
gues stehen pr. comptant und auf Ultimo! ganz gleich Das
Geschaͤft in 4 und 41 proc. B aͤnnischen 100 Fl. Loosen, Badischen und Darmstaͤdtschen Loosen war nur wenig belebt. Dasselbe galt von 1 proc. und 2 proc. Oesterreichischen Me⸗ talliques und 27 Stadt ⸗Banko⸗Obligationen. Doch blieben auch diese Effektengattungen eher gefragt, als offerirt. Fuͤr Preußische à proe. Staatsschuldscheine waren ziemlich viel Auf⸗ traͤge zum Ankauf rin ee en so daß dieses Effekt sich sehr gesucht hielt. Auch Polnische Loose waren begehrt; die comp— tanten Stuͤcke sind keineswegs im Ueberfluß am Platz. Gestern, als am 39. Jan. kamen uns steigende Notirungen von Wien vom 25. Jan. zu. Dennoch war es in dem Geschaͤft mit 5 proc. Metalliques und Bank⸗Actien etwas flau, was von mehreren starken Verkaufen, die darin gemacht wurden, her⸗ ruͤhren mag. Alle uͤbrige Haupt⸗-Effektensorten halten sich stei⸗ gend und begehrt. Fuͤr 5 proc. Spanisch-Hopesche Obliga⸗ tionen und deren Coupons ist ziemliche Kauflust eingetreten, seit die letzten Berichte aus Amsterdam und Paris guͤnstige Nachweisungen uͤber die Madrider Finanz-Maaßregeln ver⸗ breitet haben. Unter den Wechseln auf fremde Plaͤtze hielten sich Amsterdam, London und Paris ziemlich gesucht. In allen ubrigen Devisen ging wenig um.
— — Hamburg, 2. Febr. Im Fonds-Geschaͤft war es in den letzten 8 Tagen zwar ziemlich belebt, doch sind die Preise im Ganzen eher gewichen als gestiegen. Heute waren besonders Hesterr. 53 Metallig. angeboten und zu 1043 à 1043 zu haben. Die 43 à 96 zu haben. Partial nominell. Actien 1237 Fl. Geld. In alter und neuer Preuß. Anleihe wenig Geschaͤfte. 33 Daͤn. à 7J4 zu haben, ? Geld. Engl. Russ. Anl. à 108 gemacht und Geld 1083 zu haben. Russ. Anl. Hamb. Cert. à 1047 bezahlt und Geld. Russische 63 Pap. Inser. à 872 zu haben, zu lassen. Poln. Part. pr. 1. Maͤrz 124 Geld. Neap. flau. Die Engl. à 98 u. Fal⸗ conet à 928. — In Wechseln war London sehr begehrt z 13. K* Schill. Amsterdam mit 35 Fl. 28 Cts. bezahlt ünd gut zu lassen. Paris Geld. Deutsche Plaͤtze à2 3pCt. besser als V. P. Breslau zu lassen. Louisdor à 11.3 bezahlt. Geld 102 3 Kaͤufer. Disconto 33 Geld. Petersburg 2
à 3 Monat⸗Wechsel à 943 gut zu lassen. In dieser Devise
war im Laufe der letzten Woche täglich sehr bedeutender Um⸗ satz, theils in Natura auch auf Zeit und mit Praͤmie. Orte st eer re inch Wien, 39. Jan. Am 20sten d. Vormittags hatte der am hiesigen Allerhoͤchsten Hofe neu akkreditirte außerordent⸗ liche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Wuͤrtemberg, Freiherr von Blomberg zu Sylbach, die Ehre, Sr. K. K. Majestaͤt in einer besondern Audienz das Beglaubigungs-Schreiben zu uͤberreichen. — Am nämlichen Tage Nachmittags geruheten Ihre Majestaͤt die Kaiserin, und Sonntags den 24sten d. Vormittags, Seine Kaiserl. Hoheit der Durchlauchtigste Erzherzog Kronprinz den Gesandten zu empfangen. 3562 ü Sch wenz. 466 Zuͤrch, 27. Jan. Bei der am 13ten d. in Schwyz stattgehabten Versammlung des Landraths, um die Relation der Gesandten auf die Tagsatzung anzuhoͤren, wurde der Antrag gemacht und lebhaft unterstuͤtzt, daß fuͤr den Kanten Schwyz eine Verfassung entworfen und erlassen werden solle. Der präsidirende Landammann widersetzte sich dieser Berathung aus allen Kraͤften, und erklaͤrte den Laudrath, der nur be— stimmt sey, die Instruktionen auf die Tagsatzung zu geben und die Relationen der dahin abgeschickten Gesandten anzur hören, fuͤr inkompetent. Der Landrath hingegen erklaͤrte sich kompetent als hoͤchste Behoͤrde nach der Landsgemeinde. Der Praͤsident wollte die Sitzung verlassen und konnte nur mit Muͤhe davon zuruͤckgehalten werden. Endlich ließ er daruͤber bestimmen, obe man die Entwerfung einer Verfassung dem Kantons-Rath auftragen wolle. Nur sechs Stimmen fielen dafuͤr. Die Frage, ob der Landrath selbst die Verfassung e, wurde von dem Praͤsidenten nicht zur Ab— stimmung gebracht, und es muß ch nun bald zeigen, welche Resultate die merkwürdige Berathung haben werde. 1 Beilage
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Beilage zur
Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 36.
8
Spanien. Die Gaeeta de Madrid vom 12. Jan. enthaͤlt uͤber
die fehlgeschlagene Expedition gegen Mexiko nachstehenden Ar⸗
tikel ): „Man hat Muͤhe, an alle Inkonsequenzen, in welche der Parteigeist verfaͤllt, zu glauben. Ihm zufolge kann eine und dieselbe Sache wahr und falsch seyn. Ein Ereigniß, welches gestern als die Wirkung eines zufallig eingetretenen Anlasses geschildert wurde, wird heute als das nothwendige Resultat allgemeiner und vorher bekannter Ursachen dargestellt. Die⸗ selben Unfaͤlle, die, gls sie die Faction selbst betrafen, als un— bedeutend in ihren Folgen geschildert wurden, werden, wenn sie ihre Gegner betreffen, als entscheidende und hoͤchst wich— tige Begebenheiten uͤbertrieben. Von dieser Art sind die Be— trachtungen, welche sich uns darbieten, indem wir alles, was die revolutionairen Blaͤtter aus dem Resultate der Expedi— tion gegen Tampico folgern, an uns voruͤbergehen lassen. Barradas hat kapitulirt. Dies ist eine Thatsache, die uns, so betruͤbend sie auch seyn mag, nicht uͤberraschen konnte, da sehr oft die groͤßten und tapfersten Heere dieses Schicksal haben. Der Allmaͤchtige bewirkt das Gute, oft durch dem menschlichen Verstande unbegreifliche Mittel, und das Unter⸗ nehmen der Spanischen Expeditions-Truppen war so gewagt, daß wir keinen Anstand genommen haben, es in der Zeitung
vom 27. Oktober v. J. als eine der kuͤhnen Thaten darzu⸗ stellen, zu denen nur die edlen und muthigen Seelen fähig
sind. Kann man aber aus dieser Thatsache der Kapitulation alle die Folgerungen ziehen, welche den Feinden Spaniens von ihren Wünschen eingegeben werden? Durchaus nicht. Was seinem Wesen nach klein ist, kann es auch nur in seinen Fol— 8 seyn, und wenn die Mexikanischen Blaͤtter einen leichten
ortheil als einen vollkommenen Sieg feiern, so zeigen sie uns, daß ihr Land in ruͤckgaͤngiger Bewegung jenem Zustande der Unwissenheit entgegen geht, in welchem Tlascala den Kopf eines Pferdes als eine große Trophäe empfing. „Barradas hat kapitulirt, sagen die Revolutionaire; die oͤffentliche Mei— nung im Königreiche Mexiko ist also entschieden fuͤr die Un— abhaͤngigkeit.“ Sie wollen in den Siegen, welche die Throne in dem Verlaufe der Restaurationen davongetragen haben, keine Zeichen der monarchischen Meinung Europa's sehen, „Aber der Ausgang des Unternehmens Barradas ist ein un— sehlbarer Beweis fuͤr die Entfremdung der Mexikaner gegen Spanien.“ Um darzuthun, wie ungegruͤndet diese Behaup—
tung ist, muß vor Allem anerkannt werden, daß die Spani—
sche Expedition nicht durch die Gewalt der republikanischen Waffen, sondern einzig und allein durch das ungesunde Klima von Tampico besiegt worden ist, ein Umstand, der durchaus in gar keinen Betracht kommt, wenn es sich darum handelt, die Meinung des Landes zu konstatiren. Aber selbst dann, wenn man das Gegentheil annehmen duͤrfte, koͤnnte man doch nie daraus schließen, daß die moralische Stimmung der Mexi— kaner der Unterwerfung unter den Thron von Spanien ab— geneigt sey. Die Verbuͤndeten, welche die Bourbonen auf dem Franzoͤsischen Throne wiederherstellten, wurden aus Ver— dun vertrieben, und dennoch sehen wir aus spaͤtern und un— widerlegharen Thatsachen, daß die Meinung dieses Koͤnigreichs nicht republikanisch war. In Spanien mußten die Royalisten, die sich im Jahre 1822 gegen die revolutionaire Gewalt er— hoben, gleichfalls unterliegen, und dennoch ist unmoͤglich eine Nation zu finden, bei welcher der Monarch und der Thron damals und noch jetzt wärmere und zahlreichere Anhänger zählten. Ferner die Portugiesen, die im Jahre 1826 an der Graͤnze Portugals Dom wurden durch Portugiesen zuruͤckgetrieben, und demungeachtet sind die Beweise der Liebe der Nation, welche dieser Monarch fruͤher als Prinz empfing, und jetzt als König empfängt, un— zweideutig. Wir konnten noch andere Beispiele aus der al— ten und neuern Geschichte anfuͤhren, wenn es nicht von selbst einleuchtete, daß Glück und Ungluͤck des Krieges sehr oft von der Gesinnung des Volkes, welches der Schauplatz oder selbst das Werkzeug desselben ist, unabhaͤngig sind. Eine Regierung, sie mag nun gut oder schlecht seyn, hat tausend Mittel in ihrer Hand, das ganze Land, das sie beherrscht, in Bewe— ung zu bringen, und der Privatmann setzt sich großen Ge— ahren aus, wenn er sich ihren Befehlen offen widersetzen oder heimlich entziehen will. Daher kommt die so gewöhn—⸗ liche Erscheinung, 81 Menschen, denen es an jenem Helden⸗ muthe fehlt, dessen Mangel, wie es scheint, ohne Verbrechen statt finden kann, freiwillig oder mit Gewalt dazu beitragen,
S. Nr. 33 der Staats- Zeitung.
iguel J. zum Konig proklamirten,
die Wurzel ihres eigenen Verderbens zu befestigen, un
Bedruͤckungen, unter denen sie ö zu . 20 selbe sehen wir im Königreich Mexiko, wenn wir die Ereig⸗ nisse betrachten, die dort stattgefunden haben, seitdem die Spanische Expedition den Fuß an das Ufer von Tampico gesetzt hat. Von Vera⸗Cruz bis Acapulco, von Neu⸗Mexiko bis Guatimala hoͤrt man das Geschrei der Regierenden und der Journalisten, die bestuͤrzt waren, den Arm? der Legitimi⸗ tät so nahe zu sehen. Das wahre Volk, und unter die sem Namen kann man nicht vier Compagnieen ausgearteter Bür— ger begreifen, diese unschuldige Klasse, welche das Siegel der christlichen Erziehung, die sie durch Spanien empfangen hat, bis zum Grabe tragen wird, diese ungeheure Majoritaäͤt, sagen wir, hat beständig jene passive Stimmung gezeigt, welche der stumme Huͤlferuf unterdruͤckter Voͤlker ist. * hat sie dies Gefuͤhl der Aufregung offenbart, welches die Voͤlker zeigen, wenn sie die Regierung, zu der sie Anhaͤnglichkeit besitzen, bedroht oder beleidigt sehen, und nirgends hat man den all ⸗ gemeinen freiwilligen Enthusiasmus gesehen, der durch seinen eigenen Ungestuͤm den Maaßregeln der Regierung voraneilt und sie sogar in Verwirrung setzt; ein Enthusiasmus, der mit den Kuͤnsten der Revolution nicht verwechselt werden darf, der nicht in dem Laͤrmen der Presse und der Proklama⸗ tionen besteht, und das einzige sichere Zeichen der Liebe der Völker zu ihren Fuͤrsten ist; ein Enthusiasmus, der im Jahre 1808 in Spanien den Tyrannen stäürzte, der ganz Europa unter seinem Schwerdte hielt; ein Enthusiasmus, der, einem Erdbeben gleich, denjenigen in den Abgrund stürzen würde, der heute die Spanische Halbinsel betreten wollte, um den zu stuͤrzen, der das Idol der Monarchie ist.“ — Im wei⸗ tern Verfolge des Aufsatzes wird gesagt, daß der Verlust, den Spanien durch das Mißlingen dieser Expedition erlitten, un= bedeutend sey, und an Mannschaft nur 250 Mann betrage, waͤhrend die Mexikanische Republik, ihrem innern Zwiespalt uͤberlassen, ihre militairische Ohnmacht aufs Neue bewiesen habe. Die royalistische Armee sey auf dem Wege von Alta— mira nach Tamaulipas und an der Barre von Tampico sieg⸗ reich gewesen, nur die Krankheiten, durch welche nach andert— halb Monaten zwei Drittheile der Spanier zum Kampfe un⸗ fähig gemacht worden, nur das treulose Betragen Santa. Ang s und die edele Leichtgläͤubigkeit des Spanischen Heer fuͤh⸗ rers haben das bekannte Resultat der Expedition herbeigeführt. Weit entfernt“, heißt es am Schlusse, „die Unabhaͤngigkeit in Mexiko befestigt zu sehen, hat die Welt vielmehr wahrgenommen, daß der Koͤrper der neuen Republik noch zerbrechlicher und schwan⸗ kender ist, als man gewohnlich glaubte. Die liberalen Blaͤt—
ter ziehen noch andere eben so abgeschmackte Folgerungen aus
dem Erfolge der Expedition, welche alle den Zweck haben, die Sicherheit der Mexikanischen Republik darzuthun. Wir wollen uns jedoch nicht langer mit ihrer Widerlegung auf— halten. Die ganze Welt weiß, was Spanien ist, was fein Monarch vermag; man hat dies am besten aus dem Kriege gegen Napoleon ermessen koͤnnen; was den angeblichen Ein— fluß der Capitulation des Brigadier Barradas auf den Ver⸗ fall Spaniens betrifft, so kann man ein Urtheil daruͤber aus den Umstaͤnden bilden, daß diese Nachricht, die mit der Ver— maͤhlung des Koͤnigs zusammentraf, nicht verhindert hat, daß der innere und auswärtige Spanische Kredit sich auf eine ,, Weise gehoben hat. Was die republikani⸗ sche Macht in Mexiko werth ist, erkennt man, noch besser als aus dem oben Gesagten, aus dem Zustande der Noth und der Unruhe, in welche sie durch die Ankunft einer Expe⸗ dition, die im Vergleich zu dem, was Spanien thun kann, 66 unbedeurend war, versetzt wurde, so wie aus den eben o barbarischen als unerhoͤrten SchreckensMaaßregeln, zu denen die Republikaner ihre Zuflucht nehmen mußten, uin den im ganzen Lande gaͤhrenden monarchischen Geist zu un— terdruͤcken; man erkennt diese Macht endlich auf eine noch
laͤcherlichere Weise aus den optischen Täuschungen, welche die
Luftspiegelungen des Stillen Oceans als feindliche Geschwa— der erscheinen ließen.“ 5
Portugal. . Franz ssische Blätter melden aus Lissubon vom 15. Jan.: „Die Leiche der verstorbenen Koͤnigin sollte, der Sitte gemäß, in der Königl. Gruft beigesetzt werden; sie hat aber in ihrem Testament andere Anordnungen getroffen, in⸗ dem sie ihr Schloß zu Guadras den Dominikanerinnen unter der Bedingung vermacht, daß daselbst eine Armen⸗Anstalt ge⸗ gruͤndet und ihre Leiche in einem dort zu errichtenden Grab— male beige setzt werde; die Einkuͤnfte der Landereien von Gua⸗