ö
264
dann keine Ausgabe fuͤr zu verschwenderisch, keine Abgabe fuͤr zu druckend hielten, und bereit waren, gegen das Nesor⸗ men fordernde Volk mit Feuer und Schwerdt zu verfahren, verlangen jetzt ihrerseits eine Reform, und suchen das Volk auf juwiegeln, um die Regierung damit in die Euge zu trei⸗ ben. Alle ihre Organe, das Quarterly⸗ Review, Blackwood s 5. der Standard, das Morning⸗Journal, kurz alle . und kleineren Zeitschriften der Partei versichern aut, daß eine Krisis vorhanden sey, welche die Nation zum Untergange bringen warde, wenn nicht schnell eine bedeutende
, der Volks⸗Vertretung gemacht wurde. Alle
lassen . hierin gleiches Interesse, und deswegen muß— ten sich die hoöͤchsten mit den niedrigsten vereinigen, um die
V,
Reglerung zu einer Veränderung zu zwingen, die sie nicht , en wuͤrde. Dine ist der erklärte Zweck der Birminghamer Union, welche vor ein Paar Tagen ihre erste große Versammlung gehalten und sich oͤffentlich konsti⸗ tulrt hat. Ihr Stifter und gegenwärtiger Anführer ist Hr. Attwood, ein reicher Grund-⸗Eigenthuͤmer und entschiedener Tory, welcher aber der Regierung immer am meisten bei der Rückkehr zur Metall⸗Circulation entgegen gewesen ist. Da Eigennutz und Selbstsucht im Allgemeinen als die Triebfedern unserer Politiker anzusehen sind, so rechnet Herr Attwood es sich auch nicht zur Schande, daß er jetzt um seines Pri— e, ther willen einen politischen Klub stiftet, während er in Pitt's Zeiten alle dergleichen Vereine als hochverräthe— risch verfolgen half; damals vervierfachte sich das Einkom— men der Grundbesitzer, und jetzt scheint sich dasselbe um ein Viertheil vermindern zu wollen. Es haben seit Kurzem meh— rere Versammlungen von Grafschaften statt gefunden, deren Zweck es ist, die Regierung mit Klagen zu bestuͤrmen; aber die Birminghamer Versammlung ist die wöchtigste von allen, besonders wenn die i gestiftete Union in anderen Staͤdten nachgeahmt werden sollte. Man erwaͤhlte dabei einen politi⸗ schen Ausschuß, welcher alle Jahre erneuert werden soll, und dessen Bestimmung es ist, die Union zu verstaͤrken, mit an— deren zu bildenden Unionen in Verbindung zu treten, alle Gebrechen in den Institutionen und der Verwaltung aufzu— decken und vor das Parlament zu bringen, in einzelnen Faͤl— len die Bedruͤckten zu vertheidigen und durch jedes gesetzliche Mittel eine Reform im Parlamente zu bewirken, wodurch das Volk wirklich vertreten und dessen Vortheile berücksichtigt
werden wuͤrden. Ja, es soll Alles gesetzmäßig seyn; Hr.
Attword erklärte seinen neuen Verbuͤndeten, er wolle keinen Schritt weiter mit ihnen gehen, sobald sie den Weg der Ge— setzmaͤßigkeit verließen. Der katholische Verein hat sich aller— dings in den Schranken des Gesetzes gehalten, obgleich der— selbe im Stande war, ganz Irland in Aufruhr zu versetzen. Aber dort umschlang ein religioͤses Band die ganze Nation, die Priester erhielten ihre 6 von den Haͤuptern des Vereins, und hielten ihre Gemeinden in den Schranken; auch hatte jener Verein nur einen einzigen Zweck. Aber wo ist die Macht, die unsern einmal aufgeregten Poͤbel in Schran— ken halten konnte, besonders wenn wahre Noth mit ins Spiel koͤmmt? Es war den Whig's nie mit der Reform ernst, und es steht auch nicht wohl zu glauben, daß es den Tory's damit ernst sey; ein solches Spiel aber ist gefaͤhrlich.
Nieder lande.
Bruͤssel, 1. Febr. Durch ein Koͤnigl. Dekret vom 1. Jannar werden die Anstalten und Körperschaften, welche For— derungen an die Oesterreichische Regierung zu haben glauben, deren Bezahlung von dieser verweigert wird, aufgefordert,
ihre Anspruͤche nebst den genuͤgenden Beweisen des ununter⸗
brochenen Bestehens dieser Anstalten und Koͤrperschaften und mit genauer Angabe des Zeitpunkts, bis zu welchem die Ren⸗ ten von der Oesterreichischen Regierung bezahlt worden sind, beim Finanz⸗Ministerium einzureichen, welches dann untersu⸗ chen wird, ob jene Forderungen der Hesterreichisch⸗Belgischen Schuld angehören; ist dies nicht der Fall, so wird das Mi— nisterium die empfangenen Angaben, nebst den Beweismit⸗ teln, dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten uͤber⸗ weisen, damit dieses durch Vermittelung unserer Gesandtschaft in Wien die verweigerte Bezahlung jener Renten bewirke. Die hiesige Gesellschaft für Niederlaͤndische Sprache und Literatur hat Se. Königl. Hoheit den Prinzen Wilhelm Alexander Paul Friedtich, aͤltesten Sohn Sr. Koͤnigl. Hoh. des Prinzen von Oranien, zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. Der Pariser National meldet, die Spanische Regie⸗ rung habe sich zur Anerkennung der Hollaͤndischen Hopeschen Anleihe entschlossen und Herrn Uriarte nach Paris abgeschickt, um die näheren D fen dieser Anerkennung festzustellen. va. Der hiesige Verein fär Blumen, Kultur wird den 21. Maͤrz eine Blümen⸗Aussteslung veranstalten.
Der akademische Senat der Universitat zu Loven hat
den Redaeteur der dortigen Zeitung, der zugleich Studtren— der der Rechtswissenschafi ist, wegen lr , e, und absichtlicher Störung der Vorlesungen relegirt.
Deut sech l an d.
Munchen, 30. Jan. Ihre Maj. die verwittwete Frau
Königin , , . vorgestern als an Allerhschstihrem Namenstage die Aufwartung vieler Personen aus allen Stan den und deren ehrerbietigste Glückwansche anzunehmen. Bei ** war festliche Familientafel. Derselben wohnten außer Ihrer Maj. der Königtn Wittwe, Ihre Königl. Hohrit die Frau Herzogin von Leuchtenberg, Se Königl. e der Prinz Karl von Baiern, JJ. KK. HH. die Prinzessinnen Marie und Louise, Se. Hoheit der Herzog Maximilian in Baiern und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Churfuͤrstin Wittwe,
bei. Ihre Maj. die Königin brachte den ersten Toast auf das Wohl der Königl. Mutter Karoline aus, und alle Fami⸗
lienglieder riefen der Gefeierten ein freudiges Lebehoch zu. Pauken und Trompetenschall mischten sich jedesmal in den
frohen Jubelruf. Während der Tafel war Harmoniemusik
von den Mitgliedern der Königl. Kapelle. dünchen, 31. Januar. Das Befinden Sr. Maj. des Königs ist so ziemlich ertraͤglich, obgleich die kalte Witterung dem Flechtenuͤbel unguͤnstig ist. — Unser Karneval beginnt allmaäͤlig lebendiger zu werden. akademische Aula im großen Odeonssaale einen glaͤnzenden Ball, wobei mehrere Koͤnigl. Hoheiten, ein großer Theil des Adels, der Staatsdiener und Bürgerschaft zugegen waren. Naͤchstens soll von Seiten derjenigen Familien, welche zu den bisherigen Kuͤnstlerbaͤllen geladen warrn, den Kuͤnstlern ein großer Ball zur Erwiederung gegeben werden. — Den mas— kirten Akademieen fehlt es groͤßtentheils an der fruͤhern Reg— samkeit. — Die Lektuͤre des hier erscheinenden von Herrn Saphir redigirten „Bazars“ ist nun gleichsam zur Modesache geworden. Jedoch ist dieses Tagsblatt schon ziemlich schar fen Angriffen wegen der Kritik einiger hiesigen Bälle ausgesetzt gewesen. . Ingolstadt, 30. Jan. Heute Nachmittags 3 Uhr fand hier auf der Donau eine seltene und fuͤr uns neue Feier— lichkeit Katt. Es war die Vollendung der Grundlage der zum Festungsbau gehoͤrigen großen Inundations-Schleuse am rechten Donau-Ufer, eigentlich die vollendete Einlegung des Rostes, welcher ohne die vier Fluͤgel 79 Schuhe breit und 583 lang auf 1033 in den Strom eingeschlagene Pfaͤhle gelegt ist, bei einem Pegelstande von 36 Schuh und 15 Grad Kaͤlte. Vor 8 Monaten wurde der Bau begonnen; seit zwei
Monaten wurden an diesem Werke durch ununterbrochene
Arbeit von 5090 bis 600 Menschen und durch einsichtsvolle Leitung zahllose Hindernisse der Witterung und des ost wech— selnden Wasserstandes gluͤcklich bekämpft, der erste Pfahl der Grundlage des Rostes aber wurde erst am 26. Dez. v. J. durch die neu erfundene Pfahl-Rundsaͤge unter dem Wasser abgeschnitten, seit dieser Zeit der Wasserspiegel in der. Bau— grube durch Fangdaͤmme und zwanzig Tag und Nacht im Gange erhaltene Wasser-Schoͤpfmaschinen (Wasserschnecken) in dem noͤthigen Stande erhalten, und zugleich der vorberei— tete Rost mit solcher Sicherheit und Puͤnktlichkeit eingelegt, daß er wie auf dem Lande lag und einem Parquet-Boden ahnlich schien, dessen Quadrate mit Wasser ausgefüllt waren. Durch diesen Wasserspiegel stellte sich die vollkommen hori⸗ zontale Lage des Rostes Jedermann vor Augen. Karlsruhe, 31. Jan. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau
darkgraͤfin Leopold haben, nach Ihrer gesegneken Entbindung, heute den ersten Kirchgang gehalten. Zur Feier dieses er⸗
freulichen Wieder-Ausgangs war bei Seiner Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog, im Schlosse, große Tafel. Im festlich er— leuchteten Theater wurde die verehrte Fuͤrstin Abends mit je—
nem herzlichen Jubel empfangen, welcher als treuer Ausdruck
der allgemeinen Theilnahme gelten darf. O esterrei ch.
Die Allgemeine Zeitung meldet aus Trie st vom
23. Jan.: „Fuͤnf Tage waren alle unsere Communicationen
zur See, wie zu Lande unterbrochen, und unsere Besorgnisse wurden durch die lange Dauer eines heftigen, von Schneege⸗ gestöber begleiteten Sturmes von Tage zu Tage gesteigert. Gestern ist jedoch der Eilwagen aus Wien gluͤcklich eingetrof— fen, und bei der vorgeruͤckten Jahreszeit hoffen wir, den
härtesten Theil des Winters uͤberstanden zu haben. — Einige
hiesige und Venetianische Banquiers sollen, in Verbindung
mit einem Neapolitanischen Handlungshause, eine Anleihe,
Bellage⸗
Gestern veranstaltete die
und von 1500 Exemp
4
* . Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 33.
man glaubt fuͤr den Neapolitanischen Hof, negoziiren. —Bie
Allerhöchste Entschließung, wodurch Venedig in den Genuß der Vortheile eines Freihafens gesetzt wurde, hat bei den Ein⸗
wohnern dieser Stadt den Wunsch erregt, Sr. Majestäͤt
durch Errichtung einer Statue die Huldigung ihrer Dank—
barkeit darzubringen. 70,000 Fl. Conventions-Muͤnze sind zu
diesem Zwecke bestimmt.“ Griechenland.
Aus Muͤnchen vom 27. Januar wird (in der Allgemei— nen Zeitung) gemeldet: „Nachrichten, welche aus Griechen⸗ land uber Triest hier angekommen sind, schildern die Noth des Landes noch immer als sehr groß und seine tiefen Wun“„ den als schwer zu heilen; doch haben die Gemuͤther, welche durch den Abgang der Franzosen erschuͤttert waren, sich wie—⸗ der beruhigt, und die druͤckendsten Beduͤrfnisse der Regierung sind durch die beharrliche Thaͤtigkeit des Praͤsidenten und sei— nes Freundes des Herrn Eynard in Paris wenigstens theil— weise befriedigt. Auch ist die den, daß Kreta, welches die Verbuͤndeten damals, wo sie Karabusa den Griechen übergaben, als zu Griechenland ge— hoͤrig betrachteten, nun dennoch mit demselben verbunden werden duͤrfte. Zugleich wird Hand an die Ausgleichung der Griechisch-Tuͤrkischen Forderungen in den vom Traktate vor— geschriebenen Formen gelegt. Eine Griechische Kommission , Aufnahme derselben eingesetzt, eine Tuͤrkische wird von
onstantinopel in Nauplion erwartet, und soll auch schon er⸗ nannt seyn. Beide Kommissionen werden sich uͤber jene Aus— gleichung verstaͤndigen und in streitig bleibenden Fallen die Sache an eine dritte schiedsrichterliche abgeben, die von den drei Mächten eingesetzt ist und zu Anfang Dezembers eben— falls in Nauplion angekommen war. — Auch von dort wird über die Strenge des Winters Klage gefuͤhrt.“
— In einem ebenfalls von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Triest vom 23. Jan. heißt es: „Unsere Nachrichten aus Griechenland reichen bis zu den er— sten Tagen dieses Monats; die Partei des Grafen Capodi— strias sieht der Anzeige aus London von der getroffenen Wahl eines Koͤnigs naͤchstens entgegen und scheint kein großes In— teresse daran zu nehmen, da bei der jetzigen Ungewißheit uͤber das definitive Schicksal Griechenlands die Stellung des Praͤ— sidenten nicht die angenehmste ist, und er selbst den dringen— den Wunsch geaͤußert hat, auf eine oder die andere Art die Dinge bald geregelt zu sehen.“
Aegina, 13. Dez. Der Präͤsident hat durch einen vom
heutigen Tage datirten Beschluß drei Kommissionen ernannt. Die erste besteht aus den Bischoͤfen Gerasimos von Aegina,
*
Neophytos von Talandi, Joanikos von Retimo und Parthe—
nios von Cyrene, und ist beauftragt, unverzuͤglich ein Gebet⸗ buch und einen Katechismus vorzubereiten. Sie soll den
Plan, welchen die Regierung dem patriotischen Eifer des Pater Barthelemy verdankt, zur Grundlage ihrer Arbeiten machen. Die zweite Kommisston ist aus dem Diakonus Co-
stantes und den Professoren Gennadios und Benthilos zu. sammengesetzt und soll der Regierung eine Griechische Gram⸗
matik und eine Anthologie vorlegen. Die dritte Kommission, zu welcher der Capitain beim Generalstabe Dutrone und die Professoren Nikitopulo und Cocconis gehoren, wird sich mit der Revision der zum Behuf der Schulen des gegenseitigen Unterrichts bereits uͤbersetzten Werke beschaͤftigen und uͤber alle auf diesen wesentlichen Theil des oͤffentlichen Unterrichts bezuͤglichen Gegenstaͤnde einen Bericht erstatten. Der Staats—
Sekretär fuͤr die Geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten
ist mit der Ausfuͤhrung dieser Anordnungen beauftragt.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗-JYpork, 31. Dec. Sitzungen des Kongresses. Am Sten wurden im Senat nach Vorlesung der Botschaft des Praͤsidenten, der Druck derselben und der ihr beigefuͤg— ten Dokumente, und . von 3000 Exemplaren der erstern
aren der letztern angeordnet; im Hause der Repraͤsentanten wurde der Druck von 10,000 Exempla⸗ ren der Botschaft sowohl, als der dazu gehoͤrigen Dokumente
beschlossen. Am gten wurde im Senat (wie bereits gemel⸗
det) zur Ernennung der verschiedenen feststehenden Ausschuͤsse
geschritten und die von dem Hause der Repraͤsentanten ge⸗ troffene Wahl zweier Kaplane von verschiedenem Glaubens
bekenntnisse, zu den e, der Sitzungen des Kongresses erforderlichen geistlichen Dienstverrichtungen bestaͤtigt. Dann beschloß man die Einsetzung eines besonderen W scha 1, um den Zustand der im Umlauf befindlichen Muͤnzen zu un
wuaͤrtigen Handel, auf die Armee, die Flotte, die
Hoffnung wieder rege gewor⸗
tersuchen und etwa erforderliche Verbesserungen vorzuschla— gen. — Im Hause der Repraͤsentanten ,, , Ernennung stehender Ausschuͤsse beabsichtigt, sie kam jedoch wegen zu geringer Zahl der anwesenden e. lieder nicht zu Stande. — Am 10ten verwies der Senat den Theil der Bot⸗ schaft, der sich auf die Verwendung der nach Tilgung der öffentlichen Schuld von der Staats Einnahme übrig bleiben den Summe bezieht, an einen besonderen Ausschul zur näheren Prufung — Im 2 der Neprasentanten schritt man zur Einsetzung der stehenden Ausschüͤsse, ünd verwies an Eilf derselben diejenigen Theile der Bot— schaft, die sich auf die auswärtigen Angelegenheiten, auf die Staats Einnahme, die offentliche Schuld und auf die Bank der Vereinigten Staaten, auf die Wahl des Prä— sidenten und Vice⸗-Praͤsidenten, auf den Tarif, auf den aus—
wlan ischen Angelegenheiten, die Pensionen, die Post und . wesen beziehen. — Am 14ten beschäͤftigten sich der Senat so— wohl als das Haus der Repraäͤsentanten nur mit ihren inne— ren Angelegenheiten. — Am 15ten wurden im Senat mehrere Bills eingereicht, darauf empfing er den Lauszugsweise be— reits mitgetheilten) Jahres / Bericht der Schatz, Kammer. Anch das Haus der Repraͤsentanten empfing den genannten Jah— res-Bericht, worauf eine Menge von Bittschriften entgegen genommen wurden. Die Sitzungen vom 16ten bieten nichts ,,, ahi, In einer Philadelphiag-Zeitung heißt es: „Die gewohn—⸗ liche Einnahme des Staates Pensylvanien kant auf g g, Dollars angenommen werden. Die gewoͤhnlichen Ausgaben betragen 300,000 Dollars, wonach zur Bezahlung der Zinsen fuͤr gemachte Anleihen eben so viel uͤbrig bleiben. Den die— serhalb angestellten Berechnungen zufolge, wird sich die oͤffent⸗ liche Schuld am 14. Januar 1831 auf 13 Millionen Dollars belaufen. Die Zinsen dieser Schuld werden zu 5 pẽEt. 650,000 Dollars ausmachen, weshalb man natuͤrlich auf Mit⸗ tel sinnen muß, die Staats⸗Einnahme um 350,000 Dollars zu vermehren, und zwar nicht nur fuͤr ein Jahr, sondern fuͤr viele Jahre.“
Columbien.
Die neuesten Nord-Amerikanischen Zeitungen enthalten folgende Nachrichten: „Aus La Guayra vom 26. November
wird gemeldet, daß in Caraccas der Beschluß gefaßt worden, sich von Columbien zu trennen; nur drei Stimmen haͤtten sich dagegen erklaͤrt.
ich e rt. Porto Cabello, Victoria u. a. m. sollen diesem Beispiele gefolgt seyn. Ein Schreiben aus Maracaibo vom 28. November aͤußert sich hieruͤber folgender⸗ maßen: „Seit meinem letzten Briefe ist unser Horizont keinesweges lichter geworden. Man zweifelt, daß der beab— sichtigte konstituirende Kongreß das von ihm gehoffte Resul— tat liefern werde, und ich fuͤrchte, daß die Unruhen in Colum— bien noch nicht beendigt sind. Verschiedene Geruͤchte sind im Umlauf, von denen gewiß viele grundlos sind, die je—⸗ doch leider als Beweise von vorhandenen Gaͤhrungsstoffen dienen. Nach Privatbriefen aus J— hat Paez erklart, daß er sich fuͤr kein einziges System bestimmen, sondern alles der Entscheidung des Volks uͤberlassen wolle, dabei aber ent— schlossen sey, dessen Rechte jederzeit zu vertheidigen. Zwei kurzlich von Porto Cabello uber Caraccas hier angekommene Beamte erklärten heute vor dem Präfekten, Paez habe eine Versammlung der ausgezeichnetsten Personen zusammenbe— rufen, und ihnen ein Schreiben des Staate Secretairs des Krieges, General Urdaneta, vorgelegt, das den Plan ent— halte Bolivar zu kroͤnen und mit der Tochter des Herzogs von Orleans zu vermahlen, wobei die Krone erblich seyn, und im Fall Bolivar keine Kinder hinterlassen werde, dem Herzoge zufallen solle. Nach Allem was Bolivar bisher ge— sagt und gethan hat, ist ein solcher Plan hoͤchst unwahr— scheinlich und gehört vermuthlich zu den Erdichtungen. Es heißt aber auch, daß, wenn Bolivar die Obergewalt an sich en, wolle, Venezuela entschlossen sey, sich von Columbien loszusagen. Alles dieses zusammengenommen 6 wie ich schon oben erwaͤhnte, eine innere Gaͤhrung an. Auf eine von der Regierung an das Volk erlassene Aufforderung, seine Meinung hinsichtlich der kuͤnftigen Regierungsform of— fen und ohne Ruͤckhalt auszusprechen, ist hier ein, von 43 Personen, meistentheils Beamten, unter denen viele subalter⸗ ne und fast noch Knaben sind, . 5 Arti⸗ keln bestehendes Manifest im Druck erschienen, in welchem verlangt wird, daß die Regierung auf ein populaͤres Wahl— und Repraͤsentativ System gegruͤndet, und daß Bolivar Praͤ⸗