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sident auf Lebenszeit seyn solle; daß man ihn mit der seiner Wuͤrde und der Aufrechthaltung der Gesetze noͤthigen Macht bekleide, so daß in keinem Fall Verbrechen ungestraft began⸗ gen werden koͤngten, und daß er die Befugniß habe, alles zu thun, was er fuͤr die oͤffentliche Freiheit, Ruhe und Wohl⸗
fahrt fuͤr zweckmäßig halte; daß ferner im Fall seines Todes
die Regierung provisorisch auf den Vice raͤsidenten über⸗ gehe, bis zur Wahl eines neuen Praͤsidenten, der sein Amt * lange bekleiden soll, als die Nation es spaͤter beschließen wird; und endlich, daß der gesetzgebende Koͤrper auf eine Weise organisirt werde, die nach dem Tode des Praͤsidenten jede Usurpation und jeden Einfluß von Factionen unmoͤglich mache. — Was man nun aber auch uͤber die kuͤnftige Ver⸗ waltungsform beschließen moge, so findet daruber kein Zwei⸗ fel statt, daß Bolivar unter allen Umstaͤnden und wahrschein⸗ lich auf Lebenszeit an die Spitze gestellt werde. Sollte er aber wider alles Erwarten auf etwas Hoͤheres zielen, so scheint Venezuela's Trennung gewiß zu seyn. — Obgleich Maracaibo unter der Spanischen Herrschaft mit Venezuela vereinigt war, so ist es dennoch sowohl politisch als geogra⸗ phisch von ihm abgesondert. Im Fall einer Trennung laßt sich voraussetzen, daß Maracaibo sich eher an Bogota und die suͤdlicheren Provinzen, als an ein Land schließen werde, mit dem es in fast gar keiner Verbindung steht.“
Ueber eben denselben Gegenstand heißt es in einem Schrei⸗ ben aus Venezuela vom 28. Nov.: „In Folge eines amtli— chen durch den General Urdaneta dem General Paez ge⸗ machten Vorschlages, Bolivar zu kroͤnen, scheint es, als ob die hiesigen Angelegenheiten eine andere Wendung nehmen wuͤrden. Die offen tliche Stimme ist gegen diesen Vorschlag, S , Tod, dem Tyrgnnen, Tod der Krone — lange lebe die Verfassung ““, ßen. Es scheint, als ob Venezuela einen besondern, unab— hängigen und republikanischen Staat bilden werde. Die in Folge der in Bogota stättgehabten Verschwoͤrung in den
sind von der dortigen Besatzung in Freiheit gesetzt, und viele J
sen waren, vom General Paez zuruͤckberufen worden. Die gehaͤssige, inquisitorische Polizei hat aufgehort, und ein De— kret des General Paez die Preßfreiheit wieder hergestellt. Sie werden sich vielleicht der fruͤheren Erklaͤrung dieses aus- gezeichneten Mannes erinnern, daß er Bolivar so lange tren seyn wolle, als er nach keiner Monarchie strebe, denn Kro— nen sollten in Columbien nicht existiren. Es scheint, die Zeit ist gekommen, wo er ausführen wird, was er damals sagte.“
ni lan d.
Berlin, 6. Februar. In den Plenar-Sitzungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften sind im Monat Ja— nuar d. J. folgende Abhandlungen gelesen worden:
Den 7. Januar. Von Herrn Bopp, vergleichende Zer— gliederung des Sanskrits und der mit ihm verwandten Spra— chen, àte Abtheilung.
Den 14. Januar. Von Herrn Oltman ns, uͤber Don Jossé de Ituriaga's astronomische Beobachtungen am Rieder⸗ Orinoco und an der Nord-Gstkuͤste Suͤd-Amerikas in den Jahren 1754 — 1758.
Den 21. Januar. Von phische Breite von Berlin.
— Aus Köln wird unterm 1. d. M. gemeldet: „Seit drei Tagen hat die Kaͤlte hier wieder sehr an Strenge zuge— nommen und war heute fruͤh um 8 Uhr auf 15 Grad ge— stiegen. Zugleich haben wir heute das seit dem Jahre 1823 nicht gesehtne Schauspiel, daß der Rhein sich bei der hiesigen Stadt gestellt hat. Heute Mittag um 12 Uhr stand er an verschiedenen Punkten ganz fest, und es hatten sogar schon zwei Personen gewagt, uͤber das Eis nach Deutz zu gehen, was allem Anscheine nach, in den naͤchsten Tagen mit aller Bequemlichkeit wird geschehen können. Bei Duͤsseldorf ist dies schon seit einigen Wochen der Fall.“
Königliche Schau spiel? . Sonntag, . Febr. Im Opernhause: Belisar, romanti⸗ sches ,, in 5 . . E. v. Schenk. (Mlle. durnter, neu engagirtes Mitglied des Koͤnigl. T seaters: rene, als erste Debut⸗Rolle) ᷣ ö ö Im Schauspielhause:; 15 La haine d'une femme, vau-
Herrn Enke, über die geogra⸗
Gebruckt bel . . Hayn,
— ist das allgemeine Geschrei in den Stra
Kerkern von Puerto Cabello befindlich gewesenen Personen ommn. Pfandbr. 4 .
Kur-n. Næeum. do. 4 andere, die politischer Meinungen wegen des Landes verwie.
Petersburg BN
deville en 1 acte, par Scrihe, 2) Mon ongle le hossu, co. médie nouvelle en 1 aete. 3) Le comédien d'Etampes, vaudeville en 1 acte. . Montag, 8. Febr. Im Opernhause: Die Belagerun von Korinth, lyrisches Drama in 3 btheilungen, mit Dar lets; Musik von Nossini. (Hr. Rozier wird hierin tanzen.) Preise der Plaͤtze: Ein Platz Ranges 1 Nthlr. 19 Sgr. ꝛcc. Im Schauspielhause: 1) Les deux leves, vaude ville nouveau en 1 ate. 2) L'lssritizre, vaudevillè en 1 acte. 3) Le matin et le soir, vaudeville nouveau en 2 actes.
.
Königs städtsches Theater. : Sonntag, 7. Febr. Das Pfeffer Roͤsel, oder; Die — Messe im Jahre 1297, ein Gemaͤlde der Vorzeit in 5 Akten.
,
Berliner Börse. Den 6. Februar 1830.
Amtl. Fonds- und Geld - Gours Zettel. (Preressis. Corr.)
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Hamburg ; . dito 300 Mb.
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Wien in 290 Ar.
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Auswärtige Börsen. Frankfurt a M., 2. Fehr. Gesterr 5proc Metall. 19533. proc. 9SBz. Bank-Actien 1540. Partial- Obligationen 1373. Loose zu 100 FI. 1853. Geld.
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London, 29. Jan. Zproc. Cons. 25. 3. Russ. 1099. Dän. 75. Columb. 22 Mexic. 253. Griech. 3533.
Paris, 29. Jan. 3proc. Rente pr. compt. und sin cour. Sd Fr. 4proc. 102 Fr. 30 Cent. Spro. pr. Fr. 30 Cent.
Brasil. 713.
20 Cent, compt. und fin cour. 108
: Paris, 30. Jan. Zproc. Rente pr. compt. S4 Fr. 20 Cent. oproc. pr. compt. 106 Fr. 55 Cent., pr. ult. ist der Cours derselbe!
Bericht ig un g. Im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung S. 429, Sp. 2, Z. 45, st. „Sechs⸗, Zwei⸗ und Dreimastschiffen /. I.
„6 Zwei, und Sre im ast schiffen“,
Hierbei Nr. 11 des Allgemeinen Anzeigers.
Unsern auswaͤrtigen Abonnenten wird derselbe durch die nachste SFeahrpost zugesandt werden. .
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Sie mir dieses Wohlwollen stets exhalten, und zweitens, Sie mir dasselbe nicht wieder auf folche Weise zu erkennen
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ner Ernennung zum Depntirten, in der Sorbonne feine wöhnliche Borlesung hielt, wurde er bei seinem E ; von dem zahlreichen Auditorium mit dem lebhafte ilalte begrüßt, Sichtbar bewegt äͤutzerte er dieferhalb, nach wie hergestellter Ruhe: „Ich danke Ih en, meine Herren,
— viele Beweise Ihres Wohlwo ens; dasselbe ruͤhrt tief, Um zwei Dinge ersuche ich Sie aber: einmal, *
geben. Sie werden diese Ansicht gewiß theilen. Innerhalb der Räume dieses Saales darf nichts von dem, was außer halb derselben vorgeht, widerhallen; wir widmen uus
blos der Wissenschaft, und diese ist ihrem Wesen nach un⸗ nd jeder äußern Begebenheit, fle Ich hoffe, daß Ihre Sympathie
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