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der Unter-⸗Staats-Seeretair des Lords, Herr Planta, ihnen antwortete, daß ein in Hamburg sich niederlassender Englaͤn⸗ der, der hier den Buͤrgereid leiste und mithin alle damit verbundenen Pflichten erfuͤlle, den Gesetzen seines Vaterlan—⸗ des keinesweges zuwider handle. Da dies inzwischen nur
eine persoͤnliche Meinung war, die in den ausgesprochenen
Vestimmungen der Bill selbst nichts weniger als begruͤndet erschien, so glaubten die hier wohnenden Briten sich zwar einstweilen beruhigen zu konnen, doch mußten neue Zweifel tstehen, als der Mann, von dem jene Meinung ausgegan— gen war, sich nicht mehr am Ruder befand. Vergebens er—
wartete man, daß in dem Reciprocitaͤts⸗ Vertrage, der im
Jahre 1825 zwischen Großbritanien und den Hanse⸗Staäͤdten abgeschlossen wurde, dieses Falles gedacht seyn wurde. Wahr⸗ scheinlich, so äußert sich der Britische Berichterstatter im Re⸗ porter, hatten die Minister Lanning und Huskisson, welche den Vertrag damals unterzeichneten, keine Kenntniß davon, daß dem Hamburger Gesetz zufolge ein Britischer Kaufmann, der hier Geschäfte betreiben will, dem fremden Staate den Eid der Treue leisten muß und gleichsam seinem eigenen Va— terlande den Gehorsam dadurch abschwoͤrt; sie wuͤrden sonst, eben so wie spaͤter die Nord⸗Amerikaner, völlige Reciproci— taͤt sich bedungen haben, denn ein Hamburger Kaufmann, der in England Geschaͤfte betreiben wolle, sey ähnlichen Be— schraͤnkungen keinesweges unterworfen. Der Berichterstatter hofft, daß der Gegenstand von Englischen Blaͤttern aufge— nommen und so auch in England zu allgemeinerer Diskusston gebracht werden wird.
S hp anten.
— — Madrid, 23. Jan. Die Nachricht von dem Ableben der Königin von Portugal hat einen nachtheiligen Einfluß auf den Gesundheits-Zustand der heiden Prinzessin— nen Tochter, naͤmlich der Gemahlin des Infänten Don Car— los und der verwittweten Prinzessin von Beira geaͤu— ßert, indem besonders Letztere häufig an Reizbarkeit der Ner— ven leidet und noch bis jetzt bettlaͤgerig ist. — Bis zum 20sten d. M. hat der starke Frost angehalten, so daß man beinahe seit 3 Wochen auf dem großen Wasserspiegel des Buen⸗Retiro ununterbrochen Schlittschuh laufen konnte. Seitdem ist Than— wetter mit Regen eingetreten, dessenungeachtet sind die Posten aus Frankreich noch immer um 5 bis 6 Tage im Ruͤckstande, indem es zwischen Vitoria und Bayonne für Wagen und Frachtkarren ganz unmoglich ist, fortzukommen. Ein leichter Reisewagen hat 18 Stunden Zeit gebraucht, um 3 Meilen Weges zu machen. Der Koͤnigl. Großbritanische Gesandte, Hr. Addington, und der erste Secretair bei der hiesigen Kaiserl. Russischen Legation befinden sich seit 14 Tagen in Bayoune, ohne ihre Reise fortsetzen zu koͤnnen. In der Sierra, unweit Vi— toria, sind achtzehn Menschen von einer sich auf vielleicht 60 Stuͤck belaufenden Schaar von Woͤlfen zerrissen, und viele Andere, welche vor Kaͤlte auf offener Landstraße umgekommen waren, mit verschlungenen Armen, wahrscheinlich um sich ge— genseitig zu waͤrmen, todt gefunden worden. — In Valen— cia ist das Reaumursche Thermometer bis auf 3 Grad unter Null gesunken. Der Tajo ist in dem sonst so warmen Land⸗ striche bei Toledo so stark zugefroren gewesen, daß der größte Theil der Einwohner jener Stadt den Berg bis an das Bett des Flusses hinabgestiegen ist, um diese vielleicht seit 150 Jahren nicht vorgekommene Merkwuͤrdigkeit in Augenschein u nehmen. Die tanzlustige junge Welt hat, der Sonderbar— keit wegen, mehrere Stunden auf der Eisdecke des Tajo getanzt. Ueber den Ebro gehen Lastwagen, und ein von der
. Bruͤcke bei Miranda in diesen Fluß hinabgeworfener Granitblock, einen Centner schwer, hat auf die Eisdecke auch nicht den geringsten Eindruck gemacht. — Die Sterblichkeit hat wahrend der letzten vier Wochen in Madrid sehr bedeu⸗ tend zugenommen, und man berechnet, daß vom 9. Dez. 4. Pp. bis zum 19ten d. M. g000 Personen gestorben sind. kun⸗
en⸗Entzuͤndungen, Kolik und Inflammation der Eingeweide, so wie des Gehirns, waren die herrschenden Haupt-Uebel. Zu den in dieser Zeit gestorbenen ausgezeichneten Personen gehört die Herzogin von Frias, welche erst kurzlich aus Frank— reich zurückgekommen war, und H kel des Herzogs von Abrantes. An demselben Tage, an wel— chem die Herzogin starb, war 25 Jahre fruͤher die erste Ge— mahlin des m gestorhen. — An den Kuͤsten von Can⸗ tahrien hat sich unerwarteter Weise eine uͤberaus große An⸗ zahl Schwäne eingefunden, von denen jedoch ein großer Theil
eermgttet gewesen seyn soll, daß sie bald darauf starben.
Ohne Zi hat die Kaͤlte diese Vogel zur Auswanderung
nach dem Suden vermocht, desfen sonstige Eigenthümlichkei⸗
err Lorenzo Carvajas, On⸗
zuhebenden⸗
den. Um d
gangen.
— — Madrid, 26. Jan. Gestern ist der Premier⸗ Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs beider Sieilien, 2 — Ritter von Medici, nach kurzer Krankheit hier verstorben. Man schreibt seinen Tod hauptsaͤchlich der ganz außerordent⸗
lich rauhen Witterung und dem Umstande zu, daß er, um
in der Naͤhe seines Monarchen zu seyn, eine besonders unter solchen Verhaͤltnissen nicht geeignete Wohnung bezogen hatte; seine schon seit laͤngerer Zeit geschwächte Gesundheit unter⸗ lag daher bald den unguͤnstigen Einflüssen des harten Win⸗ ters. — Folgendes ist der heutige Stand der Staats⸗Papiere: Consolidirte Vales vom Jan., Mai und Sept. 38. 42 pet; nicht consolidirte 14 pCt.; alte Zins⸗Coupons der Vales 47 bis 5 pCt.; liquidirte Schuld mit 5proc. Zinsen 127.
7 uk keit.
Die Allgemeine Zeitung enthalt Folgendes:
„Kon st an tin opel, 6. Jan. (Durch außerordentliche Gelegenheit.“ Ueber die Unterhandlungen wegen Griechen⸗ land wird das tiefste Stillschweigen beobachtet, und man fuͤrchtet um so mehr von Seiten der Pforte abermals Schwie⸗ rigkeiten zu erfahren, als sie wirklich die Absicht eingesteht, sich der Erfüllung der durch den Traktat von Adrianopel ein⸗ gegangenen Verbindlichkeiten auf schickliche Art zu entziehen, ,,, abordnete. Die Nachrichten aus Griechenland lauten in Hin⸗ sicht auf die Erhaltung der oͤffentlichen . bedenklich, und Graf Capodistrigs soll Muͤhe haben, sein Ansehen geltend zu 3 Dies ist denn auch ein Umstand, welcher die Pforte in ihrer vorgefaßten Meinung bestärkt, daß ihre eigene un—⸗
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Kurzem unter der derbanck und Sacchetti hier bestehenden Gymnastums statt. Der Erzbischof von Smyrna, , CTardell, der nebst den Konsuln von Frankreich und England den Vorsitz bei
dieser Feierlichkeit fuͤhrte, bekraͤnzte den Zögling, welcher den
ersten Preis fuͤr sittliche Aufführung empfangen hatte, die bei⸗ den Konsuln vertheilten die Preise an diejenigen Zöglinge, welche die besten Aufsaͤtze in Franzoͤsischer und Englischer Sprache geschrieben hatten. Einer der Direktoren, Herr Sgcchetti, eröffnete mit einer angemessenen Rede, welche der Courrier
vollstaͤndig mittheilt, diese Feierlichkeit, zu welcher die hiesige Kaufmannschaft den großen und schoͤnen Saal ihres Casino s
hergegeben hatte.“
Griechenland.
Nachstehendes ist, dem Courrier de la Greäce zu⸗ folge, die in dem (gestern von uns mitgetheilten) Erlaß des Präsidenten von Griechenland an den Senat vom 9. Nov. erwahnte Korrespondenz mit dem Fuͤrsten von Polignge:
„Schreiben des Fuͤrsten von Polignar an den Grafen
gene 64
„Herr Graf! Der Augenblick, wo die Osmanische Pforte
dem Traktat vom 6. Juli und Allem, was die Londoner Kon⸗
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ses glück keit .
und die hohe er König für Ihren Ch ter und bi T heg wird dadurch noch vermehrt wer⸗