1830 / 42 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der 18ten Dynastie, einen großen Pallast aus der Periode der Eroberungen, ein Gebäude aus der Zeit des Verfalls der Kunst, während der Invasion der Aethiopen, eine Ka— pelle von einem der Fuͤrsten, die das Persische Joch abgewor— fen hatten, ein Gebaͤude aus der Zeit der Griechischen Dyna— stie, Propylaͤen aus der Roͤmischen Epoche, und in einem der oͤfe des Pharaonen⸗Pallastes sogar Saulen, die fruͤher den bipfel einer christlichen Kirche trugen. Zunäͤchst trifft man auf eine weite nur wenig uͤber den Boden erhabene Ringmauer aus Sandstein; an dem in dieselbe fuͤhrenden Thore ist ein Roͤmi— scher Kaiser abgebildet mit der hieroglyphischen Inschrift: Caͤsar Titus Aelius Hadrianus Antoninus Pins. An einem der bei— den Seitenthore der Ringmauer ist derselbe Kaiser in anbe— tender Stellung vor der Goͤtter-Triade von Theben dargestellt. Im Hintergrunde der Mauer stehen 6 Saͤulen, je 3 und 3 durch Zwischenwaͤnde verbunden. Hinter diesen Propylaͤen befindet sich ein Gebaͤude von Ptolomaäͤus Soter II. Die Werkstuͤcke zu letzteren, so wie zu den Prophylaͤen sind aus dem durch die Perser zerstoͤrten Rhamesseion genommen. Weiterhin gelangt man zu einem von Nectanebus erbau— ten kleinen Tempel, an den sich ein von dem Aethiopischen Koͤnige Taharaka errichteter Pylon anschließt. Dieser Koͤnig, der das ganze noͤrdliche Afrika bis zu den Saͤulen des Herkules ero— bert haben soll, ist in kolossaler Groͤße dargestellt, wie er mit starker Hand eine Gruppe, welche die uͤberwundenen Voͤlker darstellt, heim Haar faßt und sie mit einer Keule bedroht. Ire diesem Gebaͤude kommt man zu einem Thore von rothem ranit, das von einem der hoͤchsten Beamten der Priester-Kaste, dem Hieroglyphenschreiber und Propheten Petamenoph, erbaut ist. Derselbe Priester hat am Eingange in das Thal bei El— Assasif die große Excavation aushoͤhlen lassen, die unter dem Namen der „großen Syrinx“ bekannt ist. Von hier aus gelangt man endlich zu dem aͤltesten Gebäude, zu welchem die angefuͤhrten Bauwerke gehoͤrten. Dies alte Denkmal, e von Moͤris gebaut, tragt noch jetzt den doppelten harakter eines Tempels und eines Pallastes, und besteht außer einem großen Heiligthum, das mit Gallerieen von Säu— len und Pfeilern umgeben ist, aus acht mehr oder weniger großen Sälen. Fast alle Basreliefs in den Gallerieen und Gemaͤchern stellen den Pharao Thutmosis III. (Moͤris) dar; auf einem derselben wird er von der Goͤttin Hathor und dem Gotte Atmon zu dem mystischen Lebensbaume gefuhrt. Der Koͤnig der Goͤtter, Amon-Ra, schreibt sitzend mit einem Pinsel den Namen Thutmosis äuf die Blaͤtter des Baums,

schen Quellen einem aus ihrer Mitte, Berthereau, uͤbertra⸗ gen. Er sammelte mit unermuͤdlichem Fleiß dreißig Jahre lang Alles, was die ,. der Pariser Bibliothek ihm darboten, aber Anfangs der Mangel an Arabischen Cha⸗ rakteren, spaͤter die Zerstoͤrung des Ordens, verhinderten den Druck seiner Sammlung und die Ausfuͤhrung des ganzen Werks, das ein neues Verdienst dieses nie genug zu vereh⸗ renden Ordens um die Kenntniß der Quellen der zeschichte geworden waͤre. Reinaud fand die Papiere Berthereau's in der Bibliothek und gab sie vor wenigen Jahren heraus, nach— dem er die Lateinische Uebersetzung ins Franzoͤsische uͤbertra—⸗ gen und nach den Arabischen Schriftstellern revidirt hatte. Die neue Auflage ist in besserer Ordnung, als die erste, aber auch bei ihr fehlt der Arabische Text, und es ist sehr zu wuͤnschen, daß der Herausgeber auch diesen Theil des Nach⸗ lasses von Berthereauͤ bekannt machen moͤchttt.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 11. Febr. Im Schauspielhause: Das Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter⸗Schauspiel in 5 Ab⸗ theilungen, nebst einem Vor spiel in 1 Aufzug, genannt: Das heimliche Gericht, von H. von Kleist, fuͤr die Buͤhne bear⸗ beitet von Holbein. (Mlle. Fournier: Käthchen, als dritte Debuͤt⸗Rolle.)

Freitag, 12. Febr. Im 9pernhause: Nurmahal, oder: Das Rosenfest von Caschmir, lyVrũisches Drama in Abtheil., mit Ballets; Musik von Spontini. ö

Sonnabend 13. Febr. Im Schauspielhause: Zum er— stenmale: Der Stiefvater, Luffspiel in 3 Abtheilungen, nach Holberg, von E. Raupach. Hierauf: Das erste Debüt, ko— nisches Gemaͤlde in 3 Abtheilungen. Im Konzertsaale: Subseriptions-Ball. Zu diesem Balle, fuͤr welchen besondere Einladungs—⸗-Circulare ergangen sind, ist der Preis eines Herren⸗Billets auf 1 Rthlr. 15 Sgr. und der Preis eines Damen-Billets auf 1 Rthlr. festgesetzt, und koͤn nen diese Billets im Buͤreau des Schauspielhauses Eingang Char— lotten⸗Straße gegen die genannte Bezahlung, von 16 bis 1 Uhr Vormittags in Empfang genommen werden. Nur die— senigen Personen, auf deren Namen das Billet ge—

schrieben ist, koͤnnen darauf eingelassen werden. Die Eroͤffnung des Saales erfolgt um 6 Uhr, der Anfang des Balles ist Abends 7 Uhr, und wird an dem Eingange zum Konzertsagle, auf dem Gendarmen-Markte in der Tauben Straße, vorgefahren.

mit den Worten; Mein Sohn, Begruͤnder der Welt, ich schreibe Deinen Namen auf den Baum Oscht im Pallaste der Sonne, Ein Gebaͤude von mittelmäßiger Ausdehnung, aber auffallenden Formen, und das einzige unter allen Denk, maͤlern Aegyptens, das eine Vorstellung von einer altaͤgypti— schen Privatwohnung geben kann, fesselt weiterhin den Blick. Die Aegyptische Kommission hat den Plan desselben heraus egeben; es ist von Rhamses⸗Meiamun gebaut, der auf mehreren Ver ff! als Sieger mit den besiegten Voͤlkern Afrikas und Asiens zu seinen Fuͤßen dargestellt ist. An dem großen Pa— villon im Innern des Hofes bemerkt man Fenster, die von innen und außen mit vielem Geschmacke verziert find, und Balkone, welche von gefangenen Barbaren, die halb aus der Mauer heraustreten, getragen werden. Das Innere des 3 Stock hohen Pavillons ist mit Basreliefs geschmuͤckt, die aͤusliche Scenen des Pharao Rhamses Meiamun darstellen; ier wird er von den Frauen des Pallastes bedient, dort nimmt er ein Mahl ein, spielt mit seinen Kindern oder ist mit seiner Gemahlin bei einem Spiele, das dem Schach gleicht, beschäftigt u. s. w. (Der Moniteur, aus dem Vorstehen⸗ des entlehnt ist, verspricht noch eine weitere Mittheilung.)

Die zweite Auflage der Auszuͤge aus Arabischen Schrift⸗ stellern, die Kreuzzuͤge betreffend, von Reinaud, ist vor Kur⸗ zem zu Paris erschienen. Die Benediktiner hatten beschlos⸗ sen, eine Sammlung der Quellen der Geschichte der Krenz zuͤge zu veranstalten, und hatten die Bearbeitung der Arabi—

Königsstädtsches Theater. Donnerstag, 11. Febr. Zum erstenmale: Alt und Jung, Lustspiel in 2 Akten. Hierauf: Staberl als Freischüͤtz, Pa— rodie mit Gesang in 3 Akten.

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 6. Febr. Oesterr 5proc. Metall. 1033. proc. 96 68. Bank- Actien 1546.

Dartial-Obligationen 137. Lause zu i100 FI. 1853.

Hamburg., S. Fehr.

4prec. Metall. 9666. Bank-Actien 1284. Russ. Engl. Anl.

1064. Kuss. An]. Hamb. Cert. 1043. Dän. 733. Poln. 1 . März 1243. Engl. Neap. 973. Fale. 913. ä

London. 30. Jan. Zhroc. Cons. 923. Russ. 1097. Dän. 75z. Port 614. Gricch-

36. Mexic. 251.

Paris, 2. Febr. . 3prac. Rente pr. compt. S4 Fr. 40 Cent,, fin cour. 84 Fr.

6) Cent 4proc. 102 Fr. 50 Cent 5proc. pr. wen. 19 Fr. 45 Cent, sin eur. 109 Fr. 65 Cent. Sproc. Naapol. E

Fr. 20 Cent.

Wien, 5. Febr.

5proe. Metall. 193. 4proc. 9653. Loose zu 100 FI. 1835.

Part. Ublig. 1373. Bank- Actien 1283.

Neneste Börsen⸗-Nachrichten. Frankfurt a. M., 7. Febr. Oesterr. 53 Aleiallig. 103. 43 Aeiallig. 96. Bank⸗Aetien 1556. Partial⸗Obligationen 13735. Loose zu 100 Fl. 1831. *

Paris, 3. Febr. Zproc. Rente per compt. ü Fr. 76 C., in cour. SQ Fr. S5 C. ; 4proc. pr. ult. 102 4 75 C3

oroc. Rente per compt. 109 Fr. 65 Cent., sin Cour. 109 Fr. 85 C; 5proc. Neapol. 92 Fr. 50 C.; 53 Span. Gue

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

Rebaeteur John. Mitredaeteur Co tt el.

Preußische

n lige meine

aats-Zeitung.

.

h. Sa Fr.

Amtliche Nachrichten.

ö Kronik des Tages.

ö znias Majestät haben dem Regierungs⸗ Rath Her , ge, in Preußen den Charakter eines Ge⸗

egierun desfallsige Pa⸗ ̃ Regierungs⸗Raths beizulegen und das ,,, zu vollziehen geruhet.

Zeitungs-Nachrichten. 6

Frankreich. . i ĩ d die heutige außer⸗ aris, 4. Febr. Der König wir ; * 3 Vorstellung auf dem Theater des Odéon zum Be sten der Armen mit seiner Gegenwart beehren. , . Gestern nach der Messe hielten Se. Maj. , stuͤndigen Minister⸗Rath. gt r nn,. Minister⸗ ferenz bei Herrn Guernon de Ran H Kor 95 26 . Kabinets⸗Raͤthen hat man sich , . mit den Streitigkeiten zwischen Frankreich und A 3 . schaͤftigt. Der Gazette de France zufolge hat noch . ; in Betreff dieses Gegenstandes eine 8 , ö. dem Fuͤrsten von Polignac statt ,, ö . noch meh— ere andere Personen zugezögen worden waren. S 24 ,, 3 Débats meldet, daß der Prinz Leopold von Sachsen⸗ r n n e m e, is erwartet werde. Es hat sich , , d, ., daß der Prinz sich mit . ältesten Tochter des Her— s von Hrleans vermahlen werde. . zogs 83 ö de France a , . l Ninisterial⸗Ver derung. „Unsere egner sag von einer Ministerial-Veraͤnderut nser 5 i ̃ e rgestrigen Aufsatze, wo der sie, „wollen in unserem vo e, ,, Intrigue en, die Behufs einer Entfernung ; . : das Gestaͤndniß finden, daß inister gesponnen werden, das Gestaundutß da gin 8 en h wirklich in Gefahr sey. ,. irren sie sehr; sie duͤrfen sich uͤberzeugt halten, ö. 14 ö. die mindeste Modification des Ministeriums droht, und 7. dieses ganz in seiner gegenwartigen Zusammen sekung 2363 Kammern treten wird. , . n , en. 1 *. sfication lebhaft gewuͤnscht haben, weil diese . Lage entreißen koͤnnte, worein Ihr . ge⸗ stuͤrzt habt. Aber es geht mit , o. 2 ö * 1 2 e do ö lismus, wie mit allen, die er sei . das Ninisterium wird e, ,,,. die i ach . i tt ver . . nigs gegen alle Factionen u hen gf, Pl , er ; ; riffs ⸗Plaͤne vor; aber be her zum Kampfe; bereitet Eure Ang jf. be⸗ z : eidenschaft nicht hin— denkt wohl, daß Gewaltthaͤtigkeit 8 aft n ö i . er zu verschaffen, die reichen, um Euch den Sieg uͤber Maͤnn ö ene, Tadel trifft; bedenkt, daß Ihr in die Kammer abgeord

net seyd, nicht um Eure eigenen Angelegenheiten, sondern um.

schs Äugelegenheiten zu betreiben; bedenkt, daß alle e rem, ö außerhalb der Raͤume, worin 8a ö rdi n, und da ein in d . 3 . und geistreichen Nation kein hinreichender , ,,, . ern Artikel sagt das obge Antm 6 ir gestrige J, des „Temps, daß vier ( sich von der Ünmoͤglichkeit ,, . den . bie Stirn zu bieten? „Alles dies ist voͤllig ungegruͤndet. r . dem die Kammern einberufen sind und der Tag des *. pfes herannaht, giebt es im Schooße des , weder eine Majoritaͤt noch eine Minoritaͤt, denn uͤber den

Berlin, Freitag den 12ten Februar

ogative, sind die Minister stets einig gewesen. In den sie⸗ * die gegenwartig das . m bilden, sehen wir daher nur eine einzige. Ueber einzelne Maaßregeln der Minister haben wir unverholen unsere Meinung ausgespro⸗ chen. Wir haben die beabsichtigte Unabsetzbarkeit der Stgate⸗ raͤthe und die letzte Finanz-Operation getadelt; wir haͤtten den Ministern mehr Kraft und Thaͤtigkeit und einen syste⸗ matischen Angriffsplan gegen die Revolution , , ie haben dagegen ein Temporisations- und Unthaͤti leite System vorgezogen, und wir geben gern zu, daß sie auf solche Weise dem Lande den großen Dienst leisten koͤnnen, eine Faction zu entlarven, deren einzige Kraft auf Verstellung und Heu⸗ chelei beruht. Die Zeit ist gekommen, wo alle Gegner der Revolution gemeinschaftliche Sache mit einem Ministerium machen muͤssen, welches den Kampfplatz muthig betritt und vor dem Feinde nicht zuruͤckweichen wird.“ ü

„Eine Sache,“ sagt das Journal du Commerce, „worauf das Ministerium mit Bestimmtheit rechnen kann, ist, daß beide Kammern, wie ihre Meinungen sich im Ue⸗ brigen auch aussprechen moͤgen, sich mit gleichem Nachdrucke der Contre-Revolution widersetzen, und daß sie sonach in voͤl—⸗ liger Uebereinstimmung handeln werden, um ein contre⸗revo⸗ lutionnaires Ministerium zu stuͤrzen.“ Der Con stitutisn⸗ nel fuͤgt hinzu: „Wenn die Gazette behauptet, daß die Mi⸗ nister unter sich einig sind, so wiederholt sie blos eine Luͤge, die sie uns bereits seit 6 Monaten taglich mit derselben Drei⸗ stigkeit auftischt. Wir erklaͤren ubrigens noch einmal, daß wir nichts sehnlicher wuͤnschen, als daß das Polignaesche Mi⸗ nisterium vor die Kammern trete und daß man ihm nicht durch irgend eine Combination eine Niederlage erspare, die dem Kampfe des Landes mit der Contre⸗Revolution fuͤr im⸗

er ein Ende machen wird.“ ;

6. . Baron 2 ist zum Chef der Abtheilung fuͤr schoͤne Kuͤnste, Wissenschaften und Theater im Ministerium des Innern ernannt worden. k ;

Der Marschall Soult befindet sich seit einigen Tagen in

oulouse.

ö . Champollion hat sich am 28sten d. M. von Mar⸗

eille, nachdem er Tages zuvor noch die dortige Bibliothek in

eng genommen, nach Aix begeben, um daselbst ver⸗ schiedene, dem d, rr , ; e, Jallier, ugehörige Aegyptische Manuscripte zu untersuchen. 9 13 in . gelandete General Barradas wird taͤglich in Paris erwartet, , ih nach einem kurzen Au— enthalte, nach Madrid begeben wird.

h 36 ie Protestanten von der Augsburgischen Kon⸗ fession treffen bereits , . am 25. Juni d. J. ihre itte Saͤkularfeier wuͤrdig zu begehen. 1 9. Die * Périer erklaͤren das von dem Journal du Commerce verbreitete Geruͤcht, daß sie, in Verbindung mit einigen andern Handelshaͤusern, sich erboten hatten, die Lieferung des Mundvorraths fuͤr die Armee zu uͤbernehmen,

uͤr ungegruͤndet. ; . . ist bei Rouen aufs Neue zugefroren.

Großbritanien und Irland. .

London, 1. Febr. Von Windsor gehen ferner die be— ruhigendsten d,, uͤber das Befinden des 6 Se. Majestat haben fuͤr den Dienstag ein großes 83 —— neuen Schlosse anberaumt; es soll alsdann die Thronrede bei Eroͤffnung des Parlaments vorgelesen und in Berathung

ezogen werden. . ; vr . 5 Leopold kam am Sonnabend nach der Stadt, er⸗

a hir emen efch, Kn . Wellington und r alsdann wieder na arem 26

ö. Se. hmm. . der Herzog von Sussex ist bereits in der Stadt angekommen, um bei Eröffnung des Parlamen,

einzigen Punkt, um den es sich handelt, die Koͤnigl. Praͤ⸗

tes zugegen zu seyn. Von seinem Unwohlseyn, das besonders