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im vergangenen Herbste etwas beunruhigend war, ist der Herzog wieder voͤllig hergestellt worden, ᷣ ĩ
Bem Atlas zufolge ist die Königl. Vestaͤtigung der fuͤr das laufende Jahr vom Ministerium vorgeschlagenen Sheriffs noch nicht erfolgt, und sind dieserhalb einige Differenzen oßb— waltend. „Wie,“ sagt das genannte Blatt, „die Sache geordnet werden wird, und ob eine Aufldͤsung des Ministe⸗ riums wahrscheinlich ist, das macht noch einen Gegenstand spekulativer Unterhaltung aus. Wir vermuthen indessen, daß kein kathölischer Sheriff bestaͤtigt werden wird, in welchem Falle aber auch den Ministern nichts anderes uͤbrig bleibt, als einen durch die Umstaͤnde bestimmten Weg einzuschlagen.“
Das Hof-Journal meldet: „In den ministeriellen Zirkeln hat man sich gestern erzaͤhlt, daß Lord Palmerston ünd Hr. Huskisson sich bereitwillig erklärt haben, die Mini— ster zu unterstuͤtzen, der Herzog von Wellington seit einiger Zeit auf keinem be— sonders aun * chafkchz Fuße zu stehen scheint, seinen Platz im Ministerium dem Lord Palmerston uͤberlassen werde.“
Ein Schreiben aus Birmingham meldet: „Die Unter— redung, welche die mit Westindien in Verbinzung stehenden Kaufleute mit dem Herzoge von Wellington gehabt, ist durch— aus nicht zufriedenstellend ausgefallen, indem von Seiten des Premier⸗Ministers die Unterhaltung in einer sehr abgebroche⸗ nen gebieterischen Weise gefuͤhrt worden ist. Die Kaufleute, die von ihrer Unterredung einen Bericht an ihre Konstituen— ten abstatten wollten, ließen darin einige harte Beiworter mit einfließen, die der Herzug gebraucht hatte; inzwischen hielt es die Deputation doch fuͤr Recht, dem Minister den Bericht erst
uzuschicken, um zu erfahren, ob sie wirklich dies und nichts
nderes an ihre Freunde berichten sollte. Der Herzog durch— strich darauf mit der Feder alle harten Ausdruͤcke und be— schwerte sich daruber, daß man ihn so mißverstanden hätte.“
Lord Ellenborough, dem ein Sohn gestorben ist, war bei dem Kabinetsrathe, der am vorigen Sonnabend gehalten wurde, nicht zugegen.
Dem Sun zufolge hat die Ernennung des Herrn Shee zum Praͤsidenten der Akademie die Koͤnigl. Bestäcigung be— reits erhalten.
„Wir vernehmen,“ heißt es im Globe, daß Herr Ge— orge Bankes als Secretair der 9Ostindischen Kontrolle resig⸗ nirt hat, oder im Begriff steht zu resigniren. Herr Wortley, ein Sohn des Lord Wharncliffe, wird sein Nachfolger, waͤh— rend er selbst ein unbesoldetes Mitglied der Kommission bleibt. Die Ernennung des Herrn Workley, der der Sohn eines auf Herrn Cannings Empfehlung creirten Pairs ist, scheint uns ein Beweis zu seyn, daß der Herzog von Wellington den ernstlichen Wunsch hege, die Freunde des Herrn Hus— kisson mit sich zu versshnen und die Grundsaäͤtze dieses Staats— mannes zu befolgen. — Die Muͤnzmeister-Stelle ist zwar dem Marquis von Chandos angeboten worden, doch hat er seine Bereitwilligkeit, sie anzunehmen, noch nicht an den Tag gelegt. — Lörd Mounteharles hat, als Lord des Schatzes, noch keinen Nachfolger bisher erhalten.“
In Limerick waren bis zum Donnerstage 1211 Stimmen bei der statt findenden Parlaments⸗Wahl abgegeben worden; davon kamen auf Oberst O' Grady 648 und auf Herrn M. Dawson 563 Stimmen. Da die Majoritaͤt bisher immer sehr geschwankt, und wenige Stimmen auch jetzt noch den Ausschlag geben koͤnnen, so werden solche, die noch vakant sind, ingen ein gut — bezahlt. Jetzt schon lassen sich die Waͤh⸗ ler 10 Pfd. für ihr Votum bezahlen, und der Preis duͤrfte wohl, bis es zur Entscheidung kommt, noch mehr in die Hohe gehen. Die Wahl wird erst in der folgenden Woche ganz beendigt seyn. — Visher ist uͤßrigens die Ruhe in Limerick auf keine ernste Weise gestoͤrt worden; einzelne 8 die stattgefunden haben, waren nicht von
elang. * .
In Irland ist der diesjaͤhrige Winter sehr mild, eben so auch in Nord⸗Amerika, wo der vorhergegangene Sommer ungewöhnlich trocken war und daher ebenfalls mit dem Eu— ropaͤischen Sommer sehr kontrastirte.
In der Tim es liest man: „Die uͤber New-York uns zugekommene Nachricht von einer beabsichtigten Trennung der Previnz Venezuela von dem uͤbrigen Theile der Colum— bischen Republik hat ein Fallen der Columbischen und ande— ren Süd- Amerikanischen Stocks hervorgebracht. Es ist in— dessen Grund vorhanden, die Wahrheit der ganzen Nachricht de Uuͤseren mit jenem Welttheile correspondiren— den Koufleuten ist bereits vor einiger Zeit bekannt geworden, daß Volivar den in Venezuela kommandirenden General Paez * Kine Meinung über die Stimmung dieser Provinz fuͤr n . gefeagt habe, daß man ihn mit der höͤchsten Ge⸗
d. h. mit dem Königs oder Kaiser-Titel bekleide, Paez
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*
und daß Lord Ellenborough, mit dem
soll, nachdem er die angesehensten Maͤnner der Provinz zu Rathe gezogen, dem Libertador geantwortet 2 Rant 4h solcher Schritt unbezweifelt den Verlust von Venezuela nach sich ziehen wurde, und Bolivar soll, als er von dieser An⸗ icht seines alten und treuen Freundes unterrichtet war, jene
bsicht, wenn er sie wirklich im Ernste gehegt hat, ganz und gar aufgegeben haben. Die unter den Süd-Amerikanischen Kaufleuten an unserer Boͤrse vorherrschende Meinung ist da⸗ her, daß die New⸗Vorker Zeitungen die freundschaft— liche Meinung des General Paez in eine Drohung entstellt haben, das Columbische Gebiet zu zerstuͤckeln. Bolivar hat in der That Alles dem Kongresse überlassen, und dieser sollte sich zu Anfang dieses Jahres versammeln. Wahrscheinlich wird diese Koͤrperschaft ihn zum lebenslängli, chen Praͤsidenten ernennen; wie aber auch die Entscheidung desselben ausfallen moͤge, — Bolivar wird sich, wie man glaubt, ihr gewiß unterwerfen. Das Maͤhrchen von seiner beabsichtigten Vermählung mit einer Tochter des Herzogs v. Orleans ist schon allein hinreichend, die uͤber New⸗ York er⸗ haltenen Berichte in Mißkredit zu bringen.“
Die Literary⸗-Ggzette enthaͤlt Folgendes: „Es ge— reicht uns zu großem Vergnuͤgen, anzeigen zu konnen, daß
uns so eben die Nachricht von der Befreiung des berühmten
Naturforschers Herrn Bonpland, des Reisegefaͤhrten von Humboldt, den der Dictator Francia so lange Zeit in Para— guay gefangen gehalten hat, einging. Der Universal vom 13. November — eine in Montevideo herauskommende Zei—⸗ tung — enthaͤlt daruͤber Folgendes: „„Endlich hat Herr Bonpland die Erlaubniß erhalten, Paraguay verlassen zu durfen; er befand sich in Corrientes, als das letzte Paquet— boot von Buenos, Ahres abgzing.““ Torrientes ist die Stadt in der Provinz Entre-Rios, die Paraguay am naͤchsten liegt. Auch erhalten wir die Bestaͤtigung dieser Nachricht durch zwei Portugiesen, die Herrn Bonpland in Itaprea verlassen hatten, wo er eben im Begriff stand, sich auf dem Parana einzuschiffen, um nach Corrientes und von da nach Buenos-Ayres zu gehen.“ .
Vom Vorgebirge der guten Hoffnung erhalten wir die
Nachricht, daß wiederum einige unserer Landsleute die Opfer ihres Vertrauens in die Gastfreundschaft der Wilden ge— worden sind. Lieutenant Farewell verließ mit den Herren Thackery und Waller und ungefahr 30 Hottentotten Gra— ham-⸗Town im Monat Juli, um bis Port Natal vorzudrin— gen. Sie begegneten zuerst dem Cave, einem fruͤhern Ge⸗ sanbten des Königs Tschaka, mit einem praͤchtigen Elephan— ten-Zahn, den er dem Gouverneur der Kolonie als ein Ge—
schenk von dem Bruder und Nachfolger Tschakas uͤberbrachte.
Alsdann trafen sie auf einen Häuptling, Namens Carto; dieser sandte ihnen zwei junge Rinder zum Geschenk und lud sie ein, in seinem Gebiete zu verweilen. Sie nahmen es an und wurden mit scheinbarer Gastfreundlichkeit empfangen. Man wies ihnen bequeme Huͤtten als Schlaf-Staͤtten an, und hier ruhten sie, als der verraͤtherische Carto sie uͤberfiel und toͤdtete. Einige Hottentotten, die entflohen sind, haben die Nachricht von dem Tode der Englaͤnder nach der Kolonie gebracht.
Das Morning-Journal zeigt seinen Lesern an, daß Herr Alexander, der Herausgeber desselben, auf naächsten Donnerstag den 11. Febr. „denselben Tag, an welchem das Parlament zusammenkommt,“ vor die Behoͤrde von Kings— Bench geladen sey, um sein Urtheil in Folge der fruͤher stattgefundenen Prozesse zu vernehmen.
Nie der dan de.
Bruͤssel, 6. Febr. In der Armee haben mehrere Be⸗ forderungen statt gefunden. Der General⸗Major George ist zum Commandeur der 3Zten Infanterie⸗Division und der Ge⸗ neral⸗ Major Favauge zum Commandeur der Reserve⸗Brigade ernannt worden. ; In den hiesigen Buchdruckereien cirkulirt ine Bittschrift fuͤr die Beibehaltung des bestehenden Preßgesetzes. — Aus dem Großherzogthum Luxemburg und den Provinzen Suͤd⸗ Brabant und Ramur sind 28 Bittschriften an die zweite Kammer der Generalstaaten nach dem Haag abgesandt worden.
Mittelst Königl. Beschlusses vom Zten d. ist der Pro⸗ fessor der Rechtswissenschaft, Herr van Assen, zum Rektor
Magnificus der Universitaͤt zu Leyden ernannt worden.
Ueber die Hergaͤnge an der Universitaͤt Loͤwen enthalten hiesige Blaͤtter folgendes Naͤhere: „Der xelegirte Student Roussel, Mitredacteur der Loͤwener Zeitung, hatte schon oͤfters die akademischen Feierlichkeiten gestoͤrt und wollte mitten in einer wissenschaftlichen Eroͤrterung von Dingen reden, die nicht zur Wissenschaft gehoͤren.
Der Rektor rief ihn zur
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der Rektor gebot ihm Still⸗ alle den Professo⸗
Protestor reser-
n weigen, ren schuldige
juribus meis,
den Hauptantheil d
sel am folgenden Tage in Warnkönig, eine Viertelstunde nach wurde er mit Beifallruf empfangen;
Vortrage unterbrochen verließ sogleich daranf das Universitatsgebaͤude. Er wurde mit dem Aus⸗
rufe: „Roussel lebe!“ von einem Trupp Studenten verfolgt und flüchtete sich in eine Kaserne, die er erst nach einer Vier— telstunde wieder verlassen konnte. Mehreren andern Profes⸗ soren und dem Rektor selbst wurde auf ahnliche Weise be⸗ gegnet. Die Vorlesungen wurden jedoch noch an demselben
age fortgeselzt. Die Tivil- und Militair-Behoͤrden haben Maaßregein getroffen, um aͤhnlichen Vorfaͤllen vorzubeugen. Die Studirenden haben in einer Bittfchrift an den Senat die Zuruͤcknahme des Relegationsurtheils nachgesucht.“
; Pole n.
Warschau, 7. Febr. Unsere Zeitungen enthalten eine Liste mehrerer Polnischer Offiziere vom Generalstabe und Geniewefen, welche sich im letzten Kriege gegen die Tuͤrken ausgezeichnet haben, und deshalb auf Befehl Sr. Majestaͤt des Kaisers zu hoͤheren Graden befoͤrdert worden sind.
Se. Maj. der Kaiser haben dem Kosaken Soparzkinow fuͤr die Errettung eines Kindes guf dem Prosnafluß im Ko⸗ niner Kreife eine am Wladimirbande zu tragende Medaille zu verleihen getuhet.
Es ist jetzt hier das sechste Heft der Abbildungen und Lebensbeschreibungen Polnischer Koͤnige und ausgezeichneter Maͤnner unseres Landes erschienen, welches den Koͤnig Si— gismund III. und die Schriftsteller Kromer, Kopezynski und
Karpinski in sich begreift. Den 4Iten und Ften d. M. hatten wir des Morgens 22 Grad Kaͤlte.
Die Mittelpreise des Roggens sind jetzt hier 87 Fl., des Weizens 18 Fl., der Gerste 8 Fl. und des Hafers 5 Fl. Unsere Pfandbriefe stehen 997 und die Partial⸗Obligationen von 3090 Fl. werden mit 376 Fl. bezahlt.
D än em ark. ;
Kopenhagen, 2. Februar. In Folge des bekannten Unfalls, der J. K. H. die Prinzessin Karoline vor einigen Tagen betroffen, und einer leichten Unpaͤßlichkeit J. M. der Königin, sind die gewoͤhnlichen Hoffeste, in Anlaß des Ge— burtstages Sr. Maj. des Koͤnigs am 25sten v. M. eingestellt worden. Doch geruheten Allerhoͤchstdieselben, die im Schau⸗ spielhaufe zur Feler des Tages gegebene Vorstellung mit Ihrer Gegenwart zu beehren, wo der allgeliebte Monarch mit dem lebhaftesten Jubel empfangen wurde. Die Armen und die Zöglinge und Kinder der hiesigen Militairschulen haben die gewöhnlichen Geschenke an diesem Tage erhalten.
Die Rechnung der National-Bank uͤber Einnahme und Ausgabe derselben im letzten Bankjahre vom 14. August 1828 bis 31. Juli 1829 ist jetzt im Druck erschienen. Derselben zufolge, hat der Ueberschuß der Einnahme gegen die Ausgabe ungefähr Sas, 000 Rbthlr. betragen. Die ceirculirende Zettel= masse beträgt jetzt 19, 115, 202 Rbthlr., wahrend sie 1818 noch uͤber 31 Millionen betrug.
Die fruͤher fehlenden Hamburger Briefposten sind jetzt alle glücklich hier angekommen, und es fehlt diesen Augenblick nur die Post, welche, der gewohnlichen Ordnung ufolge, gestern hätte eintreffen sollen. Drei der fehlenden? osten, welche hier am 23. Januar eintrafen, sind uͤber Kallundborg angekommen und haben eine Nacht auf dem Eise zubringen muͤssen, bei welcher Gelegenheit sie während der Nacht, auf einer Eisscholle ruhend, durch die Strömung nach Kallund— borg versetzt worden waren. .
Von der benachbarten Schwedischen Kuͤste kommen hier jetzt täglich Schlitten auf dem Eise an.
Von Aalborg sind im Jahre 1829, g32 Schiffe abge— gangen. .
Die Bewohner der Insel Mors im Limfjord haben sich bei dem anhaltenden Froste und der guten Eisbahn ein segeln⸗
8 k des Eisboot verfertigen lassen, womit 6 Daͤnische Meilen in einer Stunde zuruͤckgelegt werden.
DOeutschland.
Dresden, 6. Febr. Bereits im Laufe des vorigen Jahres ward von Sr. Koͤniglichen Majestaͤt dem Universi— taͤts- Gerichte zu Leipzig eine veraͤnderte Einrichtung durch
ö. Koͤnigl. Universitaͤts⸗Richters und bleibender
Gerichts,Beisitzer gegeben; nunmehr haben Allerhochstdieselben die in Gemaͤßheit der Fundations- Urkunde vom Jahre 1409 bestandene Theilung der akademischen Lehrer nach vier Na⸗ tionen mit allen ihren in die Universitaͤts-Verfassung eingrei⸗ fenden Folgen gaͤnzlich aufzuheben und zu bestimmen geruhet: daß kuͤnftig der jedesmalige Rektor und die vier Fakultäten als der Mittelpunkt der Universitaͤts-Verfassung anzusehen sind. In Folge dieser Allerhoͤchsten Anordnungen sind die Professoren alter und neuer Gch eng in ihren Rechten und Obliegenheiten einander voͤllig gleichgestellt worden, und es ist daher aus ihnen insgesammt der jedesmalige Rektor, des— sen Amtsfuͤhrung ins Künftige ein Jahr lang dauern soll, nach der Reihe der vier Fakultaͤten zu wählen. An die Stelle des bisherigen Coneilii nationalis magni wird zur Berathung und Entscheidung fuͤr die allgemeinen akademischen Angele— genheiten ein unter dem Vorsitze des Rektors aus saͤmmtliL, chen ordentlichen Professeren aller vier Fakultaͤten sowohl. alter als neuer Stiftung zu bildender akademischer Se⸗ nat eintreten; auch ist zur Direction aller oͤkonomischen Angelegenheiten der Universitaͤt an die Stelle des zeitherigen Goliegii decanalis und des von Sr. Koͤniglichen Majestäͤt fuͤr auͤfgeloͤst erklaͤrten Collegim decemviralis oder der einzel— nen Professoren, denen solche zeither obgelegen, ein Verwal⸗ tungs-Ausschuß aus den Dekanen der vier Facultaͤten und aus vier aus der Zahl der ordentlichen Professoren jedesmal auf vier Jahre zu ernennenden Deputirten unter dem gleich- mäßigen Vorsitze des Rektors zu errichten, auf welchen Aller⸗ höchstdieselben die Rechte der obengenannten beiden Kollegien äbertragen zu lassen beschlossen haben. — Uebrigens soll von der Zeit an, wo obige neue Einrichtungen in Wirksamkeit ge⸗ langen, dem jedesmaligen Rektor fuͤr die Zeit seiner Amts⸗ fuͤheung der Rang in der Hofordnung nach dem Dom⸗De⸗ chanten zu Meissen und vor dem Direktor des Consistsrii zu Leipzig, den ordentlichen Professoren aber, der Rang nach den Beisttzern des katholisch-⸗geistlichen Consistorii allhier, und vor den Regierungs—-Referendarien zukommen,
Durch das aim 2ten d. Nachmittags erfolgte Ableben des Konferenz-Ministers, Wirklichen Geheimen Raths und Di— rektors der Ober-Rechnungs-Deputation, Wilhelm Freiherrn von Gutschmid, hat das Vaterland den Verlust einer seiner ersten und ausgezeichnetsten Staatsdiener betroffen. ;
Braunschweig, 5. Febr. Unterm 28sten v. M. ist hier eine hoͤchste Landesherrliche Verordnung erschienen fol— genden hauptsaͤchlichen Inhalts:
„Die Verordnung vom 19. Mai 1814, die Organisation Unserer Herzogl. Kammer betreffend, hat sich in ihrer An— wendung in vielfacher Hinsicht nicht voͤllig zweckmaͤßig darge—⸗ stellt, und bei dem zu großen Umfange des dieser Behoͤrde angewiesenen Wirkungskreises die Foͤrderung der Geschaͤfte erschwert, auch durch die Verbindung verschiedenartiger Ge⸗ genstande nicht unerhebliche Nachtheile und Inkonvenienzen veranlaßt, deren Abstellung fuͤr die Zukunft dem oͤf entlichen Besten nützlich erscheint. Diesem Zwecke wird vorzt glich die Trennung der Verwaltung Unsers Herzogl. Kammerguts und der Regalien von der Leitung aller Gegenstaͤnde der Polizei und eigentlichen Regierungs-Angelegenheiten entsprechen, be⸗ sonders wenn damit eine Erleichterung des Geschaͤftsganges durch muͤndlichen Vortrag der Unserm Allerhoͤchsten Beschlusse entweder unmittelbar oder mittelst Unsers Staats⸗-Ministeriums zu unterwerfenden Sachen verbunden, zugleich aber die von andern Behörden an die hoͤchste Staats-Behoͤrde zu erstat⸗ tenden Berichte zu solchem Vortrage vollstandig vorbereitet und gutachtlich erlautert, und so saͤmmtliche Gegenstaͤnde der Verwaltung zur Bewirkung der endlichen Erledigung noch mehr vereinigt werden. Wir beschließen daher und verord⸗ nen, wie folgt: ; . r
1. Der Geschaͤftskreis Unserer Herzogl, Kammer wird in Zukunft von den derselben angewie enen Gegenstaͤn⸗ den nur nachbemerkte begreifen: 1) die allgemeine Landes⸗ und die Sicherheits, auch Gewerbe, Polizei; 2) die Aufsicht uͤber städtische und ländliche Gemeinden und dri g fn, mit der Leitung der Vermögens-Verwaltung und Nepision, der Administrations⸗Rechnungen derselben und der oͤffentlichen Eorporationen; 3) die Aufsicht uͤber alle Armen⸗Anstalten, milde Stiftungen, Waifen, und Krankenhäuser und sännntt liche dem allgeineinen Nutzen und Vergnuͤzen gewidmete An—