Aus Moskau, vom 23. Januar wird gemeldet: „Am 14ten d. M. gaben der Fuͤrst und die Fuͤrstin Golizyn einen glaͤnzenden Maskenball, der van 9 Uhr Abends bis Uhr Morgens währte. Wohl an 709 Gaͤste waren zugegen. Un—
ö zählige Kerzen erhellten die reichgeschmuͤckten 86 Pracht
und Beschmack in der Wahl der Anzuͤge, der heitere Tanz, die reiche Bewirthung und vor A r Wirthin und des Wirths, des geliebten Vorgesetzten unserer Stadt, entzuͤckte alle Anwesende. Die Maskerade begann mit der Darstellung verschiedener Scenen aus Opern, Vau— devillen und Komödien, und darauf folgten die Tänze, in de⸗ nen die verschiedensten Europaischen und Asigtischen Natio⸗ nal Trachten und Charakter⸗Masken bunt durch einander
wogten. — Am 18ten gab der Fuͤrst eine Abend⸗Gesellschaft,
in der lebende Gemaͤlde mit einer Praäͤcision und einem Kunst⸗ sinne dargestellt wurden, die die allgemeinste lebhafte Be— wunderung erregten. Es waren dazu Bilder von Titian, Rubens, Ribera lo Spagnoletto, Netscher, Terburg und an— deren gewählt worden und zum Schluß erschien zur allge⸗
meinen Ueberraschung noch eine Gruppe, in der Jeder den
Prinzen Chosrew-⸗Mirza mit einem Beamten seiner Suite erkannte.“ ;
Ferner meldet man aus Moskau, vom 3. Januar:
„Die Tuͤrkischen Abgesandten, welche vorgestern hier anlang⸗ ten, wurden an der Barriere ister in dem fuͤr sie bestimmten e. von dem ö und dem Herrn von Bulgakov empfangen. Hierauf statteten ihnen der Civilgouvernenr in Begleitung einiger Beamten und der Kommandant ihren Besuch ab. Nach einem Mit— tagsmahle nach Europäischer Sitte waren sie Abends im Theater. Gestern am 30sten empfing Halil Pascha den Be— such einiger Generale und wohnte der Parade bei; alsdann nahm er den Pallast, den Saal, genannt Granowitaja Pa⸗ lata, und den Waffensaal in Augenschein. Nachdem er zu Schlitten durch einige Theile der Stadt gefahren war, bestieg er den . des Iwan Weliki. Zu Hause angelangt lud Halil Pa den Oberpolizeimeister zu sich zu Mittage. Abends statteten die Tuͤrkischen Abgesandten nebst ihrem 266 dem Civil⸗ Gouverneur ihren Besuch ab, und nachdem sie bei Hrn., von Bulgakov den Thee eingenommen hatten, verfuͤgten sie sich auf den Ball der Adels⸗Gesellschaft, wo 6 bis 11 Uhr blie⸗ ben. — Sie scheinen mit Allem, was sie sehen, sehr zufrieden zu seyn und den vorzuͤglichsten Gebaͤuden eine besondere Auf⸗ merksamkeit zu schenken. Uebermorgen gedenken dieselben ihre Reise nach 6. Petersburg anzutreten.“ . Aus Tiflis schreibt man: „Die Kriegsbegebenheiten und die in verschiedenen Gegenden statt gehabten Pestunfälle waren die Ursache, daß wir hier im vorigen Jahre keine Messe hatten. Diese Unterbrechung unserer Verhaͤltnisse mit dem Auslande hat uͤbrigens fuͤr den Handel unserer Provin— zen sehr heilsame Folgen gehabt; unsere Kaufleute näherten sich immer mehr den Fabrikanten und Kaufleuten des innern Rußlands, die ihnen den Vortheil darboten, Ankaͤufe auf längeren Kredit zu machen, waͤhrend sie fruͤher in Leipzig alles baar bezahlen mußten, oder doch nur auf sehr kurzen Kredit kaufen konnten. Es kamen jetzt bedeutende auf der Messe von Nischnei⸗Nowgorod von Armeniern und Georgia—⸗ nern gekaufte Waaren hier an; auch sind unsere Vorraths— haͤuser hinlänglich mit Russischen Artikeln versehen, und der Handel könnte sich noch mehr ausdehnen, wenn er zu Wasser uber Baku geführt wuͤrde, anstatt wie bisher uͤber die Berge des Kaukasus, wo die Wege sehr schwer ju passiren find.“ Ode ssa, 27. Januar. Ünser Gesundheitszustand ist fortwährend fehr 4 und wie hoffen unsere Ver⸗ bindungen nach außen in Kurzem wieder vollig frei zu sehen, indem die strengen Vorsichtsmaaßregeln, welche die Lage Odessa's für die Sicherheit seiner Bewohner und mehr noch für die Sicherheit des Reiches nothwendig machte, durch das gänzliche Aufhören der Pest nicht mehr erforderlich seyn werden. . 1 Im Laufe des vorigen Jahres hatte der Krieg im Han, und in Folge dessen auch in unserer Schiffahrt
Allem die Freundlichkeit der
von einem Polizeimeister und
cha den Kommandanten, den Civil-Gouverneur und
Ueberrock, und die Sonne leuchtet so freundlich und warn als zu Anfange des Fruͤhlings.“ 4 2 J
Frantreich.
Paris, 7. Febr. Gestern arbeiteten Se. Maj. hinter einander mit dem See⸗Minister und dem Praͤsidenten des Mi⸗ nister⸗Raths. K
Unter der Ueberschrift: „ueber die Dazwischenkunft
des Auslandes“ enthält die Gazette de France . gendes: „Seit einigen Tagen behaupten 2 3 Blaͤtter von der royalistischen Partei und dem Mini—⸗ sterium, daß sie den Beistand der Europaͤischen Kabinette nachgesucht hätten, um ihren Meinungen in Frankreich den Sieg zu verschaffen. Ziemt es wohl den Liberalen, ihnen, die im Jahre 1815 Europa wider eine monarchische Kammer aufhetzten, gegen uns eine solche Beschuldigung vorzubringen?
Die Europaͤischen Kabinette sind jetzt von der Richtigkeit un ⸗·⸗⸗—
serer Ansichten uͤberzeugt, doch beduͤrfen wir ihrer Dazwischen kunft nicht. Gieichwie wir die Religion, die .
Monarchie, die , Freiheit, die Charte mit a
allen ihren Folgen begehren, dlso begehren wir auch die Un—
abhaͤngigkeit unseres Landes; wir sind zu gute Franzosen als
daß wir die Einmischung des Auslandes in unsere innern Angelegenheiten wuͤnschen sollten. Wir verschmaͤhen jeden Sieg, der durch die Wuͤrde des Vaterlandes erkauft wuͤrde; aber wir erwarten diesen Sieg von der Heiligkeit unserer
Sache. Wir glauben, daß Europa zu Grunde gehen wuͤrde,
wenn es unseren Prinzipien nicht beipflichtete; doch nicht an Europa, an Frankreich wenden wir uns; von ihm, diesem schoͤnen Frankreich, erwarten wir, daß es uns Gerechtigkeit widerfahren lassen werde. Was wurden Ehren und Wuͤr⸗ den, was wuͤrde Gut und Leben noch fuͤr einen Werth fuͤr uns haben, wenn wir keine Franzosen mehr waͤren?“ Insofern der Koͤnig, dem Geiste der Verfassung nach, nur solche Minister wahlen duͤrfe, welche die Stimmen-⸗Mehr⸗ heit in den Kammern fuͤr sich hatten, bediente der Courrier frangais sich kurzlich des Ausdrucks, daß es eigentlich die Majoritaͤt der Kammern sey, welche die Minister ernenne. Die Gazette de France ruͤgt jetzt diese Aeußerung. „Da seht Ihr s!“ ruft sie aus; „bedarf ein solcher Gedanke noch eines Kommentars? liegt darin nicht die ganze Revolution? Der wahre Souverain ist derjenige, ber die Verwaltungs-⸗Beam⸗ ten nach freier Wahl ernennt. Ist der Souvergin ein Koͤ— nig, so geht die Wahl von ihm aus und die Regierung ist monarchisch; herrschen die Großen, so treffen sie die Wahl, und die Regierung ist aristokratisch; herrscht die Wahl⸗Kam⸗ mer, so waͤhlt sie, und die Regierung ist demokratisch. Aber wir wußten laͤngst, daß es die Absicht der Revolutionairs sey, dem Koͤnige seine Souverainitaͤt zu verkuͤrzen, und wir dan— ken daher dem Courrier frangais, daß er unsere Meinung be— statigt.“ — Der Courrier aber fuͤhrt seine Ansicht in fol— gender Weise naͤher aus: „Das ganze Wesen einer verfassungs— maͤßigen Regierung erheischt, daß die Minister in Uebereinstim⸗ mung mit den Kammern, nicht in Uebereinstimmung mit dem Hofe gewaͤhlt werden; daß man bei ihrer Ernennung nicht nach Gunst verfahre, nicht bloße Privat-Neigungen zu Rathe ziehe, sondern den Wunsch der Kammern und die Stim— men-Mehrheit in denselben befrage. Seit sechs Monaten aber, daß man uͤber die Koͤnigliche Praͤrogative ins Blaue hinein schwatzt und, wo es sich von der konstituirenden Macht handelt, den Gefuͤhlvollen spielt, will man durchaus, daß je⸗ des aus der Majoritäaͤt der Kammern hervorgegangene Mi— nisterium eine Entwuͤrdigung des Köoͤnigthums sey, und daß daher die Pflicht jedes treuen Ritters gebiete, gegen ein sol⸗ ches zu Felde zu ziehen. Dieser Zorn wird sich inzwischen legen, sobald nur die Minister erst den Kammern gegenuber⸗ stchen; es wird sich alsdann zeigen, ob man ein von dem kande verworfenes Ministerium den Kammern aufdringen kann; es wird sich ausweisen, daß jene monstruösen Zuge⸗
ständnisse, wogegen die Gazette sich so heftig erhebt, nichts
als die Heiligung des Prinecips sind, daß man unter einer Verfassung sich auch dazu bequemen muͤsse, ver fassungsmaäßig
zu leben und ju regieren. ö
Das Ministerium laͤßt, wie die Oppositions Blatter wis⸗ sen wollen, in den Registraturen der Königl. Gerichtshoöͤfe, alle in Wahl⸗Sachen ergangene Erkenntnisse sammeln.
Alle hiesigen Zeitungen bringen heute die Rede, womit
am 4ten d. M. in London das Parlament eröffnet worden ist, und stellen ihre Betrachtungen darüber an- (Wir behal⸗
ten uns einen Auszug aus den betreffenden raisonnirenden Artikeln auf morgen vor... n , Der ehemalige Kaiserlich Brasilianische Gesanzte in Lon⸗ don, Vicomte von Itabayana, ist aus Bruͤssel hier einge⸗ troffen; er begiebt sich von hier nach Brest, angeblich um
daselbst die Ankunft der Fregatte „Maria da Gloria“, welche
die Herzogin von. Geyazes, eine natuͤrliche Tochter des Kai⸗ ĩ Pedro, Behufs der Vollendung ihrer Erziehung
sers Dom 2 nach Frankreich bringt, abzuwarten.
Der Baron Desgenettes ist aus der Königl. medizinischen hause die Adresse an den Koͤnig unterstuͤtzen. Der Familien⸗
Akademit, deren Mitglied er bisher war, ausgeschieden. OQOĩe an. ist thaͤtig bemuͤht, dem Verfertiger des be⸗
kannten Briefes eines angeblichen Herzogs der Normandie
an seine Mitbürger auf dit Spur zu kommen.
Gestern in aller Fruͤhe zeigte das Thermometer hier 12
Grad unter Null. Die Seine ist wieder gaͤnzlich zugefroren.
— Die Allgem eine Zeitung meldet in einem Pri— vat⸗Schreiben aus Paris vom 30. Januar: „Seit einiger Zeit haben die ministeriellen Journale vielen Unfug mit der Rammer der Pairs getrieben; dieser Sitz der Weisheit und
klugen Ueberlegung sollte zum . gegen die Wahl⸗ kammer gebraucht werden, und die M
ehrzahl in der Erbkam⸗ mer die ministerielle Minderzahl in der andern Kammer kom— pensiren; man war so weit gegangen, daß man den Koͤnig mit der Erbkammer auf die eine, und die Wahlkammer iso—⸗ lirt auf die andere Seite stellte. Jetzt beim herannahenden Tage der Entscheidung uͤberzeugt man sich, daß mit dem Geiste des Ministeriums vom 8. Aug. gerade in der Pairs— kammer noch weniger Wahlverwandtschaft herrscht als in der Deputirtenkammer. Die constitutionellen Pairs, unter ihren verschiedenen Fahnen, sind noch dieselben, wie unter dem vo— rigen Ministerium. Die Ernennung von sieben Pairs, von denen Herr Beugnot sogar schon seit sechs Jahren proviso— risch das Pairsbrevet in der Tasche trug, kann die Mehrzahl nicht aͤndern, wenn auch irgend diese Befoͤrderung einen an— dern Zweck haͤtte, als die Belohnung persönlicher Anhaͤnglich⸗ keit an eine oder die andere hohe Person. Am bittersten wird uͤber die Versetzung des Herrn von la Bourdonnaye aus der Wahlkammer gescherzt; man will durchaus, er sey auch jetzt noch der Schrecken des Ministeriums, so wie er fruͤher den Constitutionnellen ein Bild der Drohung war; vorzuͤglich habe man sich vor seinem Einfluß auf die diesjaͤh— rige Thron⸗Adresse gefuͤrchtet und denselben auf diese Art in der leidenschaftlosen, gemaͤßigten Kammer der Pairs zu ab— sorbiren gesucht. Man giebt jedoch auch noch einen andern wahrscheinlichen Grund seiner Erhebung an; er soll naͤmlich waͤhrend seines Ministeriums so tiefe Blicke in den innern Haushalt am Hofe und in der Congregation gethan haben, daß man befuͤrchtete, er moͤchte diese Geheimnisse in der De— putirtenkammer ausschwatzen, statt daß die Wuͤrde der Erb— kammer dergleichen Explosionen der Erbitterung nicht erlaube. Man nennt jetzt die Namen Portal, Pasquier und Roy, nicht nur als die Verfasser der Note an den Koͤnig uͤber das jetzige Ministerium, sondern auch evemuell als kuͤnftige Mi— nister.“ ö
Großbritanien und Irland.
London, 4. Februar. Außer dem Richter Bosanquet hat auch Herr Bolland am 2ten d. M. die Ritter-Wuͤrde erhalten.
Herr Ryder, Bischof von Lichfield und Coventry, wird, dem Vernehmen nach, den erledigten Bischofssitz von St. Asaph erhalten. Herr Ryder ist ein Bruder des Grafen von Harrowby.
Herr Herries hat bereits gestern seine Stelle als Praͤ— sident der Handels⸗-Kontrolle angetreten.
Das heutige Morning-Journal sagt: „Wir sind er— maͤchtigt, zu berichten, daß im Unterhause Lord Blandford heute auf ein Amendement zu der Thronrede antragen wird. Im Oberhause duͤrfte, wiewohl aus anderen Gruͤnden, ein àhnlicher Antrag von Lord Stanhope gemacht werden.“
In den Betrachtungen welche die Times uͤher die Thronrede gegeben hat gehe dieselbe gehalten wurde) erklart
sie es unter Anderm fuͤr unmoglich, daß darin von einer Aendernng der im Lande jetzt geltenden Valuta die Rede
seyn konne. „Ruhe“, fuͤgt sie hinzu, „Oekonomie und das Fernbleiben von staatswirthschaftlichen Experimenten jeder Art ist Alles, was dit Nation, in Bezug auf ihre Verwal—⸗ tung im Innern jetzt bedarf. Nach außen hin ist es die
Griechische Frage, die das Publikum gegenwartig am Mei⸗
sten interessirt; unhezweifelt wurde Jeder sich freuen, wenn
er erfuͤhre, daß die Constitution dort vollendet ist und das her haben wir uns zuwei⸗
Blutvergießen aufgehört hat. len daruͤber beklagt, daß eine Thronrede gar nichts sage; dies geschah jedoch zu einer Zeit, da wir glaubten, es könne Vie,
les gesagt werden. Gegenwärtig aber wuͤrden wir, wiewohl
sich manche Gegenstaͤnde auffinden ließen, uͤber die etwas ge⸗
sagt werden konnte, es doch fuͤr schwierig halten, irgend eine
Maaßregel zu bezeichnen, deren Aus fuͤhrung die Minister an⸗
kundigen durften.“ 5
BVer Morning-⸗Chroniele zufolge wird Lord Sal— toun, derselbe, der sich in der Schlacht bei Waterloo als Commandeur eines Garde⸗Bataillons auszeichnete, im Ober⸗ Name des Lords ist Frazer. ; n Es heißt in der — daß das Ministerium, ehe es auf Erneuerung des Freibriefes der Ostindischen Compagnie an— trägt, den Lord Ellenborough nach Ostindien senden will, da—⸗ mit sich dieser persoͤnlich von dem Stande der Dinge unter—⸗ richte und Materialien, um danach zu verfahren, einsammle. — Der Morning⸗-Herald ist der Meinung, daß ein min— der kostbarer Reisender, als der Lord sey, wohl dieselben, wenn nicht bessere Dienste thun wuͤrde. Ueber den gegenwaͤrtigen Zustand des Landes theilt der Sun folgende Betrachtungen aus einem Dubliner Blatte
mit: „Niemand kann es laͤugnen, daß wir uns einer Krisis
naͤhern. Die Staats⸗Einnahme vermindert sich, der Handel kommt herunter, die Gutsbesitzer erhalten keine Pacht und
die Paͤchter finden keinen Markt fuͤr ihre Produkte mehr;
die Kirche allein und die Fondsbesitzer sind im ungestoͤrten Genusse ihres Einkommens. Bei solchem Stande der Dinge muß die Regierung sich kraͤftig zeigen und das Vertrauen des Vol⸗ kes besitzen. An der Spitze der Verwaltung befindet sich ein Mann von sehr entschiedenem Charakter — vielleicht der Ein— zige, der dazu geeignet ist, der Krisis zu begegnen und es mit ihr aufzunehmen. Die Quarterly⸗Review geht beinahe so weit, ihm den Rath zu ertheilen, daß er die Rolle Crom⸗ wells uͤbernehmen und ein unfaͤhiges Unterhaus auseinander jagen moͤge. Se. Gnaden wird jedoch dergleichen uͤbereilte Zumuthungen unbeachtet lassen; er wird nichts thun, was nicht die foͤrmliche Zustimmung der beiden Zweige der Legis— latur und die Genehmigung des Koͤnigs erhalten hat. Bereits hat er die letzte geheime Verschwoͤrung, die sich wider ihn erhoben hatte, eben so vernichtet, wie alle fruͤheren. Alle Triebfedern hatte man in Bewegung gesetzt, um den Koͤnig zu veranlassen, keinen der erwaͤhlten katholischen Sheriffs zu bestaͤtigen, sie waren auf den verständigen Rath des ersten Ministers vorgeschlagen worden, als sich der Dämon der Zwietracht mit einem Male regte; doch schon morgen oder uͤbermorgen wird der boͤse Geist entwichen seyn — moͤge er alsdann niemals wieder zu uns zuruͤckkehren! Von seiner Ein— wirkung frei wird der Herzog das Parlament betreten und ein Heer von Freunden mit sich fuͤhren. Zu den Katholiken kann er sagen; „„Ich kaͤmpfte den großen Kampf in offener Feldschlacht, doch noch einen andern Kampf hatte ich auszufechten, von dem Ihr nichts wißt. Auch in diesem habe ich gesiegt, wiewohl nicht ohne große Anstren— gung. Ich erklaͤrte einmal, daß die ganze Constitution allen Unterthanen des Koͤnigs zu Theil werden muͤsse — und so ist es jetzt. Die katholischen Sheriffs in England und Irland sind die Trophäen meines letzten Sieges.““
Der Courier giebt einen Artikel uͤber die Franzoͤsischen Angelegenheiten, worin er darauf verweist, daß er bereits,
als das Ministerium des Fuͤrsten von Polignae eben ernannt
war, gesagt habe, derselbe wurde gegen alle Angriffe der Franzoͤsischen Presse den Sieg davon tragen. „Wir haben die Sewiß ** fuͤgt der Courier hinzu, „daß das gegenwartige Franzosi che Kabinet entschlossen ist, sich mit seinen Gegnern in der Kammer muthig und offen zu messen, und wir müßten uns sehr irren, wenn in diesem Kampfe die Opposition nicht den Kuͤrzern zieht.“ — Der Globe sagt dagegen: „Daß der Fuͤrst von Polignae sich in seiner Stellung nicht ganz sicher fuͤhlt, koͤnnen wir uns leicht denken; denn wiewohl er, um seine 1 zu verstaͤrken, kuͤrzlich sieben neue Pairs creirt hat, so ist doch die Anzahl derjenigen Personen von Aus—
eichnung und Rang, die, gleich unseren eigenen bei der Par⸗ aments⸗ . ausbleibenden Lords, in der Provinz bleiben „um erst zu sehen, welche Wendung der Stand der Dinge wohl nehmen werde, sehr groß; diese wurden, so wie sich in den Kammern nur die geringste Schwankung zeigte, durch ihr Hinzutreten hinreichend im Stande seyn, das Mi— nisterium dadurch, daß sie der populären Seite sich anschloͤssen,
zu uͤberwaͤltigen. Unser Pariser Korrespondent meldet uns,
es sey das große Augenmerk des Fuͤrsten, sich mit allem oli⸗
garchischen Ansehen, das ihm nur zu Gebote steht,
zu umgeben, und bis zu einem gewissen Grade sey ihm dies auch gelungen. Leute jedoch, die vermoͤge ih⸗ rer Stellnng von dem wahren Stande der Dinge ge— nau unterrichtet seyn koͤnnen, behaupten, daß der 5 er bis zu diesem Augenblicke noch nicht stark genug sey, um über die Majoritaͤt in den Kammern gebieten zu können.
Seine Lage ist insofern sehr schwierig, al er, um von den