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gritaͤt der Tuͤrkei garantirt habe, und zwar nicht deshalb,
weil Herr Pitt damals die Tuͤrkische Regierung bewunderte, a, 37 er der Meinung war, daß eine Aufloͤsung die⸗
ser Macht nur — Folgen nach sich ziehen konne
Solche Felgen dur n, doch? 2a 31 es seyn, sogleich immer zu einem Kriege des—
e gh zu wollen. (Hört!) „Wenn die Tuͤrkei Rußland
erechte Ursache zu Feindseligkeiten giebt, auf welchen Grund 85. . 6. . einschreiten?“ An Ermahnungen fuͤr die Tuͤrkei, wie der edle Lord sie meine, an gutem
ith zur Nachgiebigkeit hatten es die Minister gewiß , . ; „Die Regierung forderte
nicht fehlen lassen. (Hort!) . auf . wozu hi ein Recht hatte, sie zu zwin⸗ gen — namlich den Traktat zu erfuͤllen; keinesweges hatte jedoch die Tuͤrkei ein Recht zu erwarten, daß wir ihre Sache zur uͤnsrigen machen wurden. Mein edler Freund hat ge— fragt, warum jener Rath nicht früher ertheilt worden sey?
Nun, mein edler Freund ist ja damals selbst ein Mitglied
des Kabinets gewesen, und da muß er ja wohl wissen, daß die Minister keine Gelegenheit hatten, ihn früher zu erthei— len. Es muß ihm bekannt seyn, daß einige Zeit vor Aus— bruch des Krieges unser Botschafter von Konstantinopel zu⸗ ruͤckberufen wurde und wir deshalb nicht die Mittel hatten, die Gesinnungen unsers Kabinets dort zu insinuiren; jede andere Weise, einen Rath zu ertheilen, ist jedoch benutzt worden. Der gute Erfolg, den die Tuͤrken im ersten Feldzuge davon trugen, hatte die Lasth len der Minister keinesweges geaͤndert. Unser Rath nach diesem Feldzuge, den die Pforte als. gaͤnzlich fehl— geschlagen fuͤr Rußland ansah, war, zur Zeit des Sieges das zu thun, was sie schon vorher haͤtte thun sollen. Dieser Rath ward verworfen und — was auch immer mein edler Freund daruͤber denken moͤge — ich glaube, daß diejeni— gen, die sich damals weigerten, in einen Krieg sich einzulassen, ganz recht gehandelt haben.“ (Hoͤrt) Der Redner ertheilte ferner die Versicherung, daß, wenn irgend eine Abweichung vom Traktate vom H. Juli statt gefunden habe, dies immer zu Gunsten der Griechen geschehen sey. „In Bezug auf Portugal hat mein edler Freund erklart, daß eine Anerken— nung Dom Miguels die Ehre Englands kompromittiren
wuͤrde, doch hätte er nicht uͤbersehen sollen, daß noch gar
nichts Positives daruͤber gesagt worden sey. Wenn diese An— erkennung nicht geschehen kann, ohne die Ehre dieses Landes zu beeinträchtigen, so ist es doch in der That um so mehr nothwendig, recht bald etwas Entscheidendes zu thun, um diese Ehre zu retten, denn unter den jetzigen Umstaͤuden sind die Verhaͤltnisse Englands zu Portugal voller Un— annehmlichkeiten fuͤr uns. ue Ge
gen in Bezug auf das Betragen Dom Miguels, der seine gegen Großbritanien eingegangene Verpflichtung nicht gehalten hat, niemals verhehlt. (Hört!) Es fragt sich je⸗ doch sehr, ob die Uebertretung einer Verpflichtung, deren er sich als Individuum gegen England anheischig machte, uns sollte bewegen konnen, einen Krieg zu beginnen. (Hoͤrt!) Dom Miguel leitet, dem Anscheine nach, die Regierung von Portugal unter allgemeiner Zustimmung des Volks. Ver⸗ suche sind gemacht worden, ihn vom Throne zu stuͤrzen, doch sie schlugen fehl. In Porto machte man vor laͤngerer Zeit einen Versuch, ihn zu entthronen, doch er fiel ungluͤcklich aus; dagegen haben die alten Staaten des Koͤnigreichs sei— ner Thronbesteigung die Zustimmung ertheilt. So weit wir es zu beurtheilen vermoͤgen, ist seine Anmaßung der Koͤ— . Gewalt nicht allgemein gemißbilligt worden. Nun frage ich aber, kann wohl die Existenz einer Militair⸗ Besatzung einer kleinen Insel, die sich fr Donna Maria erklart hat, kann das uns bewegen einen Krieg anzufangen? SHoͤrt!! Die Frage wird einzig und allein so zu stellen seyn: Nachdem wir damit einverstanden waren, daß eine Tochter Dom Pedros Königin von Portugal sey, wuͤnschten wir auch,
daß sie den Thron des Landes besteige; das Portugiesische
Volk aber wollte den Bruder Dom Pedros zum . ha⸗ ben und setzte Zweifel darein, daß der Letztere das Recht habe, einen Monarchen zu ernennen; stand es nun England zu,
dem , ee, . Volke die junge Koͤnigin aufzudringen, deren legitimes Recht wir anerkannt hatten? Ueber das Be—
tragen Dom Miguels, das — ich wiederhole es — durchaus nicht vertheidigt werden kann, verhehle ich meine Gesinnun⸗
en nicht, allein ich glaube, daß wir hier doch keinen Grund
tten, uns einzumischen. Hort! Vor Allem muß bemerkt werden, daß, wenn Dom Miguel auch sein Versprechen gegen England aͤbertreten hat, dies doch kein Grund seyn darf, einem widerstrebenden Volke seinen Monarchen aufzuzwin⸗ gen. — Der Minister vertheibigte darauf die Regierung mit einigen Worten deshalb, daß sie zwar die Invaston Cubas, nicht aber auch die von Mexiko verhindert habe.
e man nun zwar fuͤrchten, doch Donqui⸗
Ich habe meine Gesinnun⸗
Zu dem
Ersteren sey man verpflichtet gewesen, um die Interessen Englands wahrzunehmen; in Bezug auf den letzten Fall aber
möge man sich erinnern, daß sein sehr ehrenwerther Freund, Hr. Canning, in seiner Korrespondenz das Recht Spaniens zu einer Wieder- Eroberung seiner Kolonieen zugegeben habe. An der ferneren Debatte über den Bericht der Adresse nah,
men unter Anderen auch noch Lord * Russel, Sir Jo⸗ seph Yorke, Dr. Lushington, Hr. Sadler, Hr. Att⸗
wood und der Kanzler der Schatzkammer Theil. Der
Marquis von Blandford schlug in der Weise eines Amen— dements dem Hause vor, der Adresse auch noch die Auffor— derung beizugeben, daß die Regierung eine Parlaments- Re—⸗ form vorschlagen moge. Dieser Antrag wurde von Hrn. O Co n⸗ nell unterstuͤtzt. Sir Francis Burdett erklaͤrte e mit dem beabsichtigten Zwecke als einverstanden, doch
er es fuͤr ungngemessen, bei dieser Gelegenheit damit her— vorzutreten. Nachdem Herr Peel einige Worte dagegen ge—
sprochen hatte, kam es zur Abstimmung, und das Amen dement
wurde von g6 gegen 11 Stimmen verworfen; worauf der
P *
Bericht uͤber die Adresse verlesen ward.
— Am Sten kuͤndigte im Ob erhause zuvoͤrderst der Lor d⸗ Kanzler an, daß er binnen wenigen Tagen eine Bill in Betreff des Kanzlei⸗Gerichts vorzulegen beabsichtige. — Der Graf v. Montro se uͤbergab die Antwort des Koͤnigs wnuf die Adresse; dieselbe lautet: „Mylords, Ich danke Ihnen fuͤr Ihre loyale und ehrerbietige Adresse und schoͤpfe große Zuversicht aus der Versicherung Ihres eifrigen Mitwirkens bei den beabsichtigten Maaßregeln zur Verbesserung der Lage Meiner Unterthanen und zur Aufrechthaltung der Wurde und hohen Stellung des Landes.“ — Graf Bathurst legte
auf Befehl Sr. Maj. Abschriften mehrerer Geheimeraths⸗
Befehle und sonstigen Aktenstuͤcke in Bezug auf die Verbes⸗ serung des Zustandes der Sklaven in Demerara, Berbice
und Trinidad z. vor. — Lord Holland trug auf besondere
Zusammenberufung des Hauses fuͤr naͤchsten Freitag an, in⸗ dem er einen Antrag in Bezug auf Griechenland zu machen
gedenke, und zwar in Form einer Resolution des Inhaltes:
daß kein Plan zur Pacification Griechenlands als vortheil— haft oder ehrenvoll füͤr die Königliche Krone angesehen und
gebilligt werden koͤnne, welcher jenem Lande nicht ein hin—
laͤnglich ausgedehntes Gebiet Behufs der National ⸗Verthei⸗ digung und ein solches Regierungs-System zutheile, das mit
den Wuͤnschen des Volks in Einklang stehe und dasselbe ge⸗
gen die Kontrolle einer fremden Regierung sichere. Die Be⸗ rufung ward genehmigt. — Ein anderer Lord zeigte an, daß er naͤchstön Donnerstag einen Antrag auf weitere Auf— klaͤrcung uͤber die Portugiesischen Begebenheiten machen werde. — Graf Stanhope kuͤndigte zum Freitag uͤber 8 Tage eine Motion auf Untersuchung des Zustandes der Na— tion an. .
Bittschriften, namentlich in Bezug auf die Abschaffung und Beschraͤnkung der Malz und Bier-Abgaben uͤberreicht. Sir Robert Wilson brachte die in der letzten Sitzung bereits besprochene (oben erwahnte) Invasion der Spanier in Mexico abermals zur Diskussion und fragte insbesondere, ob es dieser Republik jetzt nicht frei stehen wuͤrde, einen An—
griff auf Cuba za versuchen, wenn sie es zu ihrer Sicher⸗
heit fuͤr nothwendig erachte. Herr Peel gab in dieser Hinsicht eine sehr ausfuhrliche Erklaͤrung, von der wir, so
wie von der sich daran knuͤpfenden Debatte, an welcher na⸗ mentlich 33 Baring sehr lebhaften Antheil nahm, meh⸗—
rere Mittheilung zu machen uns vorbehalten.
London, 9. Febr. Der Russische Gesandte gab vor⸗ gestern, dem Prinzen Leopold von Sachsen⸗Koburg zu Eh⸗
ren, ein großes Mittagsmahl, dem mehrere fremde Gesandte und einige Kabinets-Minister beiwohnten. 2
Vorgestern wurde im auswaͤrtigen Amte Kabinets Rath ehalten; Lord Ellenborough wohnte zum erstenmal nach dem Ea. seines Sohnes der Sitzung bei.
Die Times widerspricht einem in der City verbreitetem
Geruͤcht von einer Veranderung im Ministerium, die man aus der vorgeblich im Unterhause stattfindenden Uneinigkeit unter den verschiedenen Parteien herleiten will und der man
zugleich das Sinken der Consols, die ein volles Prozent zu⸗
ruͤckgegangen sind, zuschreibt. Ihrer Meinung nach spraͤche das e n der Whigs, die sich an das Ministerium schlie⸗ ßen, und die schwankende Opposition dagegen, gerade fuͤr die Kraͤftigung und Dauer desselben. ; In Leeds fand vor einigen Tagen eine zahlreiche Ver⸗ sammlung der angesehensten dortigen Kaufleute statt, um uͤber eine in beiden Häͤusern des Parlaments einznreichende Bitt— schrift zu Gunsten eines freien Handels mit Ostindien und China zu berathschlagen. .
hielt
— m Unterhause wurden am 8. Febr. mehrere
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Wie es heißt, wird Herr Vesey Fitzgerald auf den Rath
seiner Aerzte zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in Kur⸗
em eine Reise nach dem festen Lande machen. . . Am 5. ö M. starb auf seinem Landsitze auf der Insel Wight, Lord Henry Seymour in einem Alter von 8 Jah—
ren. Er war der zweite Bruder des verstorbenen und der
Onkel des gegenwartigen Marquis von Hertford. Da die letzten Nachrichten aus Rio Brasilien) wenig Hoffnung zur guͤtlichen Beilegung der Dif—
ferenzen zwischen Portugal und Brasilien uͤbrig lassen, so
gingen hier die Brasilianischen Stocks volle 3 pCt. niedriger. Im auswärtigen Amte sind Depeschen aus Columbien eingelaufen, denen zufolge Herr Henderson, von dem es ge⸗ heißen hatte, daß er wegen Cinmischung in die inneren Zwi— stigkeiten der Republik des Landes waͤre verwiesen worden, sich noch immer in Bogota befand. Aus Valparaiso schreibt man unterm 8. Oktober,
daß am 26. September dort ein Erdstoß verspuͤrt worden
war, der an Heftigkeit dem von 1822 nichts nachgab, aber viel kuͤrzere Zeit dauerte. Die Gebaͤude hatten zwar bedeu— tend gelitten, aber bei weitem nicht so viel als damals. Nach Nordamerikanischen Blättern bis zum 16. Dezember war der Friede zwischen Columbien und Peru am 22. September definitiv unterzeichnet worden; Bolivar wurde in Columbien erwartet. Den selben Blaͤttern zufolge ist dem Kongreß der Ver⸗ einigten Staaten von dem Manufaktur⸗Ausschuß ein Bericht uͤber den Tarif vorgelegt worden, in welchem es heißt, daß
einige wichtige Interessen, zu deren Gunsten er hatte wirken
sollen, wenig, andere zahlreiche und gleich falls wichtige aber entschieden durch selbigen gevortheilt haͤtten. Der Bericht fuͤhrt ferner mehrere Gruͤnde gegen eine zur Zeit schon vor— zunehmende Veraͤnderung des Tarifs an.
Die Berichte aus Calcutta, die bis zum 13. September gehen, lauten in jeder Hinsicht zufriedenstellend; von der Tholerg oder irgend einer andern bösartigen Krankheit war keine Spur vorhanden.
Nie e a nd e.
Aus dem Haag, 12. Febr. Die zweite Kammer der General-⸗Stagten vernahm in ihrer gestrigen Sitzung, in welcher 70 Mitglieder zugegen waren, den Bericht der Cen— tral-Abtheilnng uͤber den Gesetzentwurf in Betreff der Ein,, Aus- und Durchfuhrzoͤlle. Die Berathungen uͤber dieses Gesetz werden den 15. d. beginnen. Die Bittschriften⸗Kom— mission erstattete am Schlusse der Sitzung Bericht uͤber einige Petitionen von oͤrtlichem Interesse.
Die Herausgeber des „Courrier de Pays-Bas“ und des „Belge“ sind wegen Bekanntmachung eines Briefes des Hrn. Potter, in Betreff der Eroͤffnung einer National-Subfoͤrip— tion, durch deren Ertrag die von der Regierung abgesetzten Beamten unterstuͤtzt werden sollen, verhaftet worden.
Der verstorbene Dechant des Kapitels zu Doornick, Graf Vanderdilft, hat den dortigen Armen ein Legat von 10,000 Fl. ausgesetzt. U ;
Der bekannte Maler Odevaere, ein Schuͤler Davids, ist 52 Jahr alt hier gestorben.
Das Konzert, welches Dlle. Sontag am 7ten d. M. in Luͤttich gegeben hat, war sehr besucht; die Saͤngerin wurde bei ihrem Erscheinen mit dem lebhaftesten Enthustasmus em— pfangen, der auch nach jeder Arie aufs Neue ausbrach. Vor— gestern hat Dlle. Sontag ebendaselbst ein zweites nnd letztes Konzert gegeben.
Dänemark.
Kopenhagen 9. Febr. Die neueren Bulletins uͤber das Befinden der Kronprinzessin melden, daß J. K. Hoheit in der Besserung fortfahren, jedoch noch immer leiden.
In Christiania, so wie in den nahe gelegenen Haͤfen Norwegens, war nach den letzten Nachrichten das Nevier vom Eise frei geworden und die Schiffahrt voͤllig offen.
Deutschlan d.
— — Weimar, 14. Febr. Das Großherzogliche aus und mit demselben das ganze Land ist 16 5. een. Trauer versetzt worden. Ihre Koöͤnigl. Hoh. die verwittwete Großherzogin, Sie, die langer als funfzig Jahre dem Lande eine verehrte und geliebte utter, so wie ein Muster weib⸗ licher Wurde und aller Tugenden war, ist heute Mittag ent⸗ schlafen. — Wie die Verewigte in ihrer erhabenen Stel— 1 segensreich gewirkt; wie Sie in der langen Reihe von Jahren zur Foͤrderung alles Guten und Schonen unermuͤdet beigetragen; wie viel Kummer und Noth der Armen und
io Janeiro (siehe
Fl. 23 Kr.
Festigkeit endlich Sie die Schicksale des Landes getheilt nnd
wie Sie namentlich in einer großen Krise heilbringend fuͤr dasselbe gewesen ist, wird in dem fortwaͤhrenden dankbaren
Andenken derer bleiben, die Ihr e traurend nachblicken,
und noch von der Nachwelt mit Verehrung anerkannt wer— den. — Wenn schon die bereits seit laͤngerer Zeit dauernde Kraͤntklichkeit der verewigten Großherzogin, bei Deren Alter, die Besorgniß eines nicht sehr fernen Verlusts erregen mußte, so war doch Alles auf das 3 erschuͤttert, als heute Nachmittag um 2 Uhr das Trauer⸗-Gelaͤute sämmt—⸗ licher Glocken hiesiger Residenz den Bewohnern das schmerz⸗ liche Geschick verkuͤndete. Se. Königl. Hoheit der Großher⸗ zog und Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin hatten in den letzten vierzehn Tagen das Krankenbette der Ver— ewigten fast nicht verlassen und Ihr die kindlichste Pflege gewidmet. Moͤge der Schmerz uͤber den erlittenen großen Verlust nicht zu erschuͤtternd auf Hoͤchst Ihre uns so theuere Gesundheit wirken! Mit troͤstlichsm Vertrauen blicken wir zu Hoͤchstdenenselben empor und verehren in Ihrer Kaiser⸗ lichen Hoheit die großen und edlen Eigenschaften, die uns die Verewigte so theuer machte.
en, 9. Febr. Das allerhoͤchste Geburtsfest Sr. Koͤniglichen Hoheit des Großherzogs wurde in unserer Stadt auf das feierlichste begangen. . Vorabend gab die Museums-Gesellschaft einen Ball, der sehr zahlreich besucht wurde. Um zwoͤlf Uhr brachte man dem allgeliebten Landes— vater bei Pauken, ünd Trompetenschall ein dreimaliges Le⸗ behoch und dem Jubelrufe schloß sich das Volkslied „Heil unserm Fuͤrsten! Heil!“ an. Heute hatte die hergebrachte kirchliche Feier statt, welcher die er deen, Behoͤrden und die Mitglieder der Universitaͤt beiwohnten. Mittags ver sammelte man sich beim frohen Mahle, und fuͤr den Abend hat die Buͤrgerschaft einen Ball im Saale des Gasthofes zum Prin— zen Max veranstaltet.
Frankfurt, 12. Februar. Zur Feier des Geburts festes Sr. Majestaͤt des Kaisers von Oesterreich haben heute saͤmmt— liche Herrn Bundestags-Gesandten, die bei dem Deutschen Bunde akkreditirten Herren Minister, die Herren Generale und Stabs-⸗-Offiziere der Militair-Kommission und die beiden Herren Buͤrgermeister der freien Stadt Frankfurt bei Sr. Excellenz dem K. K. praͤsidirenden 2 Gesandten, Frei⸗ herrn von Muͤnch-Bellinghausen, Gluͤckwuͤnsche abgestattet. Se. Excellenz versammelte dieselben hierauf zu einem großen Mittagsmahl. Als die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Kai⸗ sers ausgebracht wurde, spielte die Tafel-⸗Musik das Oester— reichische Volkslied; „Gott erhalte Franz den Kaiser.“ Ein e,, Ball bei Sr. Excellenz dem Herrn Praͤsidial⸗Ge⸗
andten beschloß den festlichen Tag. Oe serr ic.
Wien, 11. Febr. Heute, am Vorabend des Geburts— Festes Sr. Maj. unseres Allergnaͤdigsten Kaisers, hielt der Verein der ersten Hesterreichjschen Sparkasse und allgemeinen Versorgungs-A1nstalt seine Jahres-Versammlung, in welcher mit einem von dem Ober-Kurator dieser Anstalten, Peter Graf von Goest, gehaltenen Vortrag die Rechnungs⸗Ab⸗ schluͤsse der Administration vom verwichenen Jahre vorgelegt wurden. Nach Inhalt derselben verwaltete die Sparkasse am 31. Dezember fuͤr sich 8.3094, 866 Fl. 16 Kr. 1 Pf. Die allgemeine Versorgungs-Anstalt hatte 1,613, 133 Fl. 238 Kr., mithin beide Anstalten zusammen 9, gi7, g99 Fl. 4 Kr. 1 Pf. Die Zahl ihrer Interessenten belief sich an die sem Tage; a) bei der Sparkasse auf 31,200; b) bei der allgemei⸗ nen Versorgungs-Anstalt nach Abzug von 821 Gestorbenen auf 33,195, mithin bei beiden Anstalten zusammen auf 64, 895. Das eigenthuͤmliche Sparkassen⸗Kapital, welches in Gemaͤßheit des §. 15. der Statuten als Reserve⸗Fonds dienen soll, betrug mit 31. Dezember 1829, 152,235 Fl. 246 Kr. 2 Pf. Es hatte sich am 31. 4 des Jahres 1823 ausgewiesen mit 109,063
3 Pf., im Laufe des Jahres 1829 hatte sich so— nach dasselbe um 43,200 Fl. 3 Pf. vermehrt.
2 .
In einem Londoner Blatte vom g. Febr. liest man Folgendes: „Es sind heute Privatbriefe aus Rio Janeiro bis zum 5. Dezember eingelaufen. Die Nachrichten, die fie e ,. sind wichtig, weil, wenn sie sich bestaͤtigen sollten, es deutlich aus selbigen hervorgehen wuͤrde, daß der Kaiser entschlossen ist, die Anspruͤche seiner Tochter auf die Krone von Portugal zu behaupten. Wie es heißt, sind alle Mi— nister, mit Ausnahme des Marquis von Aracaty, der an der Spitze der auswaͤrtigen Angelegenheiten steht, weil sie sich Dom Pedros Wuͤnschen in dieser Hinsicht widersetzt hatten,
Bedraͤngten Sie im Stillen gelindert; mit welcher hohen
entlassen und ein anderes Ministerium gebildet worden, an