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niens in Mexiko wiederum zur Sprache. Sir Robert Wil son erinnerte eben so, wie in der letzten Sitzung Lord Palmerston, daran, daß, als vor mehreren Jahren Mexiko einen Angriff auf Cuba versuchen wollte, Herr Eanning dem Mexikanischen Gesandten, Herrn Hurtado, bemerklich ge— macht habe, daß England einen solchen Angriff nicht zugeben werde, weil er leicht einen Neger-Aufstand in Kuba, der sich
bald auch uͤber die Engl. Westindischen Besitzungen ausbreite, zur
Folge haben koͤnne. „Diese Erklarung“, fuhr Sir Robert fort, „wurde der Regierung von Columbien eben so, wie der von Mexiko mitgetheilt, und Bolivar fuͤgte sich darein. Mexiko und Columbien loͤsten ihre Schiffsmacht auf, weil sie erwar⸗ teten, daß, so wie sie in Englands Verlangen sich gefuͤgt, dieses Land nun auch einen Angriff gegen sie, den das Muüt— terland unternehmen moͤchte, verhindern wurde. Schon im Jahre 1827 erhoben die Mexikaner Reclamationen in Eng— land wider eine Ausruͤstung in Cuba; diese wurden wieder⸗ holt, als General Barradas im vorigen Jahre seine Expedi—
tion auszuruͤsten begann und hierauf wirklich in Mexiko lan⸗
dete, in der Hoffnung, daß sich die Bevoͤlkerung, beim bloßen Anblicke des Spanischen Paniers, fuͤr dasselbe erklaren wuͤrde. Diese Hoffnung wurde jedoch getaͤuscht; die Merikaner schlu— gen den Barradas zuruͤck; allein, dieses Triumphs ungeach— tet, sind die Mexikaner doch besorgt, daß die Angriffe sich er— neuern duͤrften, denn Spanien, weit davon entfernt, seinen Versuch aufzugeben, ruͤstet vielmehr schon eine neue Expedi—⸗ tion in Cuba aus. Dringend nothwendig wird es nun, zu wissen, wie unsere Politik gegen Mexiko sich kuͤnftighin stel— len wird, und ob das Britische Eigenthum daselbst der Con⸗ fiscation und Vernichtung ausgesetzt bleiben soll. Als Laborde im Jahre 1827 zur See ging, hieß es, daß eine Insurrec— tion in Columbien ausgebrochen sey; er rekognoscirte darauf 40 Tage lang die Kuͤste dieser Republik; da er jedoch fand, daß der Aufstand nicht so arg ware, als er ihn erwartet hatte, kehrte er nach Porto⸗Rico zuruͤck. Venezuela sah sich aber dadurch enoͤthigt, eine Vertheidigungsmacht aufrecht zu halten und darum . die Englischen Bons⸗-Inhaber seitdem keine Dividenden erhalten.“ Der Redner machte alsdann auf die Vortheile auf— merksam, die Großbritanien P bei anhaltendem Frieden, von Mexiko ziehen koͤnne. Im Jahre 1828 seyen allein 361, 3350 Pfd. Quecksilber zur Verarbeitung in den Bergwerken Mexi⸗ kos ausgefüͤhrt worden, und im Jahre 1833 wurde sich sogar diese Ausfuhr, nach dem, was bisher abgegangen sey, zu schließen, auf 1,310,000 Pfund belaufen. Der , des Quecksilbers sey uͤberdem noch um 100 pCt. in Mexiko ge— stiegen, wodurch dem Britischen Handel unbestreitbar ein großer Vortheil zufließe. Schließlich legte der Redner fol— gende Fragen vor: „Sollten die Verbote gegen Mexiko und Tolumbien, einen Angriff auf Cuba und Porto-Nieo zu un— ternehmen, ferner a n bleiben?“ Ferner: „Soll, wenn es bei diesen Verboten bleibt, nicht auch Cuba und Porto Rico die Verpflichtung auferlegt werden, streng neutral zu bleiben und keine Ausruͤstung gegen die Republiken unterneh⸗ men zu durfen?“ So wie endlich: „Beruht das Verbot ge— gen Mexiko und Kolumbien auf einer lex seripta, oder wird man in der Folge diesen Republiken gestatten, nach Belieben, falls sie nur die Voͤlkerrechtlichen Formen dabei beobachten, ihren Feind in den eigenen Colonieen anzugreifen?“ — Hr. Pee] antwortete, daß er, seitdem er (wie gestern erwaͤhnt) dem Lord Palmerston auf die beregte Frage eine Antwort er— theilt, noch nähere Nachforschungen angestellt und es bestaͤtigt 6 nden habe, daß Herr Canning, als er im Jahre 1833 ah, welche Wendung die Spanisch-Amerikanischen Angelegen heiten nahmen, die Erklaͤrung abgab, daß England sich nicht widersetzen und vielmehr neutral bleiben würde, wenn Spa⸗ nien rn, . machen sollte, seine Macht in Suͤd⸗Amerika wiederherzustellen. Das spaͤtere Verbot, die Spanischen Kolonieen von Suͤd Amerika aus anzugreifen, habe auf Prin⸗ zipien allgemeiner National-Wohlfahrt beruht. „Ju (iner Konferenz“, sagte er, „die am 9g. Het. 1823 zwischen dem uͤr en von Polignac und Herrn Tanning statt fand, gab etzterer die Erklaͤrung ab, daß Großbritanien sich nicht allein der Eröffnung guͤtlicher Unterhandlungen zwischen Spanien und seinen ehemaligen Kolonieen nicht widersetzen, sondern sie auch aus allen Kraͤften befoͤrdern wolle; in jedem Falle aber wuͤrde England nentral bleiben, falls die Umstände einen fernern Krieg zwischen Spanien und seinen Kolonien unver— meidlich machten; jollte jedoch irgend eine dritte Macht ein⸗ schreiten und Spanien unterstützen wollen, so würde England dies als eine neue Frage ansehen und alsdann so verfahren, wie es die Wahrnehmung seiner Interessen erheischen sollte. Fuͤrst von Polignae versicherte damals, daß Frankreich durch⸗ aus nicht die Absicht hege, das Spanische Mutterland gegen
versichern, daß
an, eine
terstuͤtzin, oder sich uͤberhaupt in den Streit ein u⸗ mischen, es muͤßte denn durch . Vermittelung gesche⸗ hen.“ — Das gegen die Republiken erlassene Verbot, sagte der Minister weiterhin, die Spanischen Kolonieen anzugrei⸗ fen, sey nur muͤndlich gemacht worden, und Herr Canning habe es wahrscheinlich, eben wegen der damit verbundenen
sich nicht einmischen zu wollen, erlassen. Nichts lasse sich welches die gestellten Bedingungen waren. errn Canni
aber habe die Herstellung der Ruhe in den Cen nn n schen Staaten so lebhaft beschäftigt, daß er in seiner Ver, mittelung so weit ging, Spanien den Besitz von Euba g a⸗ rantiren zu wollen, wenn es sich zur Anerkennung der Repu⸗ bliken verstehen wurde. Auch einer Vermittelung Nord, Ame— rikas gedachte Herr Peel. die Suͤd⸗Amerikanischen Republiken anerkannt mit der Erklaͤ— rung, in dem Streite neutral bleiben zu wollen. Spaͤter er⸗ klaͤrte jedoch der Staats-Secretair Hr. Clay, daß der Praͤsi⸗ dent, wiewohl er, wenn Spanien den Krieg fortsetze und die Republiken Cuba erobern wollten, eben so wenig einschreiten wurde, als wenn das Mutterland diese Kolonie zu feinem Waffen⸗ Platze mache, es doch nicht ruhig werde mit ansehen köͤnnen, wenn etwa in den Westindischen Gewaͤssern einer Menschen⸗Race gegen die andere die Waffen in die Hand gegeben wuͤrden, weil dies leicht, wie eine ansteckende Krankheit, sich auch auf die Staa⸗ ten der Union ausdehnen koͤnnte. Inzwischen sey es un⸗ wahrscheinlich, daß solche Faͤlle eintraͤten, und Nord-Amerika wuͤrde mithin auch ferner neutral bleiben. Der Wunsch Nord-⸗Amerika's, Frankreichs und Englands sey es, daß die
Inseln Cuba und Porto⸗Rico der Spanischen Herrschaft un⸗
terworfen bleiben mochten; in keinem Falle werde jedoch Eng⸗ land jemals dulden, daß Cuba in den Besitz einer andern großen Welt⸗Macht komme. — Mit der letzten Expedition nach Mexiko sey der seltsame Umstand verknuͤpft gewesen, daß hicht ein einziger Soldat, der daran Theil nahm — den Be— senlshaber allein ausgenommen — von Spanien aus abge⸗ gangen sey. Vorstellungen haͤtten daher von England aus an Spanien gar nicht gemacht werden konnen, weil man, bis kurz vor dem Abgange der Expedition, hier gar nichts davon geroußt habe; keinesweges seyen auch von e ten der Suͤd⸗Amerikanischen Staaten⸗Neclamationen dieserhalb zeitig genug hier eingegangen. „Das aber,“ sugte er hinzu, „kann ich sagen daß die Minister ein hohes Interesse an der Wohlfahrt Suüͤd⸗Amerika's nehmen. Wir sind nber— zeugt, daß die Aufrechthaltung der Ruhe in ihren inneren Angelegenheiten die beste Sicherheit ist, welche diese Staa— ten gegen Angriffe von Außen moͤglicher Weise haben koͤn— nen. Die Minister hatten gehofft, daß Spanien es fuͤr po⸗ litisch recht erkennen wuͤrde, wenn auch ihre Unabhaͤngigkeit nicht anzuerkennen, sich doch jeder Erneuerung von Feindse— ligkeiten zu enthalten. Sollten diese zie, ins kuͤnftige wie⸗ der beginnen, so wird Englands Politit dahin gerichtet seyn, 1) aus allen Kraͤften einen Frieden zu Stande zu bringen, an dem nicht blos das Spanische Amerika, sondern auch Großbritanien das lebhafteste Interesse nimmt; 2) aber, wenn diese Bemuͤhungen nichts fruchten sollten, so wuͤrde, was ich hier im Namen der Regierung Sr. Maj. offen er⸗ klare, diese die strengste, gegen beide Parteien gleich unpar— teiische Neutralitaͤt zu beobachten wissen. — Auf eine von Herrn Lamb hingeworfene Bemerkung entgegnete Hr. Peel,
daß zwar auf dem Kontinente gesagt worden sey, das
gegenwaͤrtige Franzoͤsische Ministerium verdanke seine Er⸗ nennung dem Britischen Kabinette. Er köoͤnne jedoch es niemals etwas Grundloseres gege— ben habe, als den Verdacht, daß England direkt oder indirekt irgend einen Theil an der Ernennung des Fuͤr— sten von Polignas genommen habe. Nachdem auch noch Hr. Baring (von dessen Rede das untenstehende Schreiben aus London Mehreres mittheilt) und Hr. Attwood ihre Mei⸗ nung abgegeben hatten, trug Hr. Greene auf die Erlaubniß ill zur bessern Regulirung der Zehnten-Erhe— bung einbringen zu duͤrfen; dies würde vhne viele Diskussio⸗ nen gestattet; die Bill ward sogleich zum ersten Male ver⸗
lesen, worauf das Haus sich vertagte.
— Im 9Oberhause trug am 9. Februar Lord Ellen—⸗ borough auf Ernennung eines besondern Ausschusses zur Untersuchung des Verkehrs mit Ostindien und China an. Er
versprach, alle darauf Bezug habenden Papiere vorlegen zu
lassen, und wuͤrde man daraus ersehen können, daß die Be—⸗ hauptung, das Land ziehe keinen Vortheil aus dem Monopole der Ostindischen Compagnie, ganz ungegruͤndet sey; namentlich
seine Kolonieen mit den Waffen in der Hand zu un⸗
Beilage
menschen freundlichen Absichten, als Ausnahme von der Regel, daruͤber schriftlich aufsinden, er koͤnne daher auch nicht sagen,
Die Vereinigten Staaten hatten
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— 357 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung H 50.
3 ierung im Verlaufe der letzten 16 Jahre eben so ; . 2 3 bezogen, als die Aetionaite der Com gnie an Dividenden. Pie Geschaäfte derselben seyen über, upt nicht fowohl mit Hinsicht auf ihren eigenen Vortheil durch das Monopol, als immer mit Ruͤcksichtnahme auf die Beförderung der allgemeinen Staats Angelegenheiten betrie⸗ ben worden. . empfahl, bei kuͤnftiger Untersuchung des Gegenstandes, die größte Vorsicht und bat. daß man nicht um der Gegenwart willen die kuͤnftigen Vortheile des Englischen Volkes außer Augen lassen moge, so wie die Wohl— fahrt Indiens nicht aufzuopfern. Marquis v. Lans do wne sprach die Hoffnung aus, daß man ohne alle vorgefaßte Mei⸗ hung zu dem! wichtigen Werke schreiten werde; wenn man inzwischen vernehme, daß das Gouvernement von Ostindien in der letzten Zeit nicht im Stande gewesen waͤre, sich aus eigenen Hülfsmitteln zu erhalten, und auf diese Weise dem kande Köoͤsten verursacht habe, so duͤrfe man wohl daraus schlleßen, das hier sehr Vieles zu verbessern sey. Lord Durham fragte, ob der in den Zeitungen erschienene Brief /) wirklich von dem edeln Lord (Ellenborough) geschrieben worden sey? Lord Ellen borough antwortete, daß er von diesem privatim geschriebenen Briefe keine Abschrift 11 habe; nur fo viel wisse er, daß der in den hiesigen Zeitungen er⸗ schienene von dem, der in Ostindien publizirt wurde, wesent⸗ lich abweiche. Auf einige bittere Gegenbemerkungen der Lords Durham und Hölland betheuerte der Lord, dessen sich auch der Herzog von Wellington annahm, daß er der letzte seyn wuͤrbe, der etwas gegen die Unabhaͤngigkeit der richterlichen Gewalt unternähme. Der Antrag des Lords wurde hierauf genehmigt und der Ausschuß ernannt. ‚ — Im Unterhause wurde derselbe Antrag auf Er— nennung eines Ausschusses zur Unter suchung des Verkehrs mit Ostindien und China von Herrn Peel gemacht. Der Ni⸗ nister nahm bei dieser Gelegenheit die Verwaltung der Ost—⸗ inbischen Compagnie gegen die von ihr erfahrenen Angriffe in Schutz. Die Verwaltung, sagte er, mache derselben alle Ehre, und müsse man zugeben, daß sie jeder anderen Kolonial⸗ Verwaltung gleich zu stellen waͤre. Er wolle damit nicht esagt haben, daß nicht auch eine andere Negierungsform in Lenne gebracht werden konne, allein er wolle das Haus nur warnen, nicht zu voreilige Versuche anzustellen, nament⸗ lich, wenn die alte Sache so i gedauert habe und so gut ausgeschlagen sey. Der Aus schu wurde die Finanzbeamten der Compagnie vernehmen, sich uber den Zustand des Handel, uber die Dazwischenkunft der Amerikaner und den Einfluß auf die Preife des Thees unterrichten. Ueber diese Punkte würden dem Ausschusse die ausfuͤhrlichsten Details vorgelegt werden, auch erklaͤre er hier, daß, wenn man noch etwas Genaueres zu erhalten wuͤnsche, dies ebenfalls nicht vorenthalten werden warde. Man müͤsse die Wohlfahrt jener Lander be— ruͤcksichtigen, in welchen 90 Mill. Einwohner unter einer Kontrolle staͤnden, und ihre besonderen Ansichten und Ge— brauche, wie ihre Wohlfahrt, dem Gebote Englands unter⸗ geordnet wären. Man verliere sich in der That beinahe bei dem Gedanken an die Große des Gegenstandes. Um indeß das Ganje nicht zu verwirren wolle man jetzt durchaus keine lane vorschlagen oder Ansichten geltend machen, sondern ich nur damit begnuͤgen, auf die Ernennung des Aus—= schusses anzutragen. — Als Mitglieder des Aus schus⸗ ses wurden von dem Minister Maͤnner aus allen Par⸗ teien des Haufes vorgeschlagen, die auch erwählt wurden. (Man bemerkt darunter die Namen Baring, Lord Chandos, G. Bankes, Huskisson, den Kanzler der Schakammer Lord Milton, Eouktenah, Whitmore, Grant, Hume, Wynn, W. Peel, Alderman . und Ward.) — An die Stelle des Herrn Brougham ein anderes = erwaͤhlen, wurde in der heutigen . ein neues Wahl Ausschreiben fuͤr den Flecken Winchelsea erlässen In VBe— zug auf das Schreiben des Lord Ellenborough bemerkte Sir B. Bankes, der Inhalt desselben sey in den Zeitungen durch einen wesentlichen Druckfehler entstellt worden. Der Lord habe nämlich nicht geschrieben, daß der Freibrief der Ostindischen Compagnie in Jahre 1839 bestimmt erneuert (rene wed) sondern veviditt (reviewed) werden wird.
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am ein anderes Parlamentsglied zur
— — London, 9g. Febr. Die beiden am 5ten d. und ge⸗ stern stattgehabten Parlaments⸗-Sitzungen haben kein beson⸗ ders erhebliches Nesultat gehabt, da die Debatten sich fort⸗ dauernd hauptsaͤchlich auf die zu gebende Erwiederung der Thron⸗Rede beschraͤnkten, und man sich, wie am ersten Siz⸗ zungs⸗Abend, vorzuͤglich daruͤber stritt, ob der Druck allge⸗ mein, oder nur zum Theil herrschend sey; ob das Land wirk—⸗ lich rettungslos am Rande des Abgrunds stehe, oder ob das Uebel, woruͤber man sich beklagt, nur voruͤbergehend sey; ob die Regierung, oder das Parlament, oder beide zusammen das Uebel verschuldet, und vorzuͤglich, ob Letzteres etwas zur Verminderung oder Entfernung des Uebels thun konne. Na⸗ tuͤrlich hoͤrte man da fast so viele Meinungen, als es Red⸗ ner gab — im Allgemeinen aber doch nur Declamationen, besonders von Seiten der Gegner der Regierung, welche jetzt die Terroristen spielen; denn selbft die Data uͤber den Um⸗ fang der fraglichen Noth bleiben unbestimmt und unsicher, und was die allgemeinen Gruͤnde dafuͤr betrifft, so wuͤrden die meisten, wenn sie ehrlich seyn wollten, wie Herr Baring, ein viel erfahrener und von der w unabhängiger Kaufmann, gestern Abend gethan, gestehen muͤssen, daß — sie nichts davon wissen. Herr Baring erkannte und bedauerte das Daseyn der Noth, behauptete aber, daß solche weder so— allgemein noch so aͤußerst groß sey, als man sie darzustellen pflegt, und daß, wenn die Seiden- und Eisen⸗Fabriken dar⸗ niederlaͤgen, die Wollen⸗Fabriken in Yorkshire dagegen keine sonderliche Ursache zu Klagen haͤtten; auch bemerkte er sehr richtig, daß die Noth fast in allen Theilen Europas und Amerika's gleich groß sey und das Uebel in England, bei seinem ausgebreiteteren Gewerbfleiß, nur um so fuͤhlbarer ware. Die Vermehrung der Maschinen, welche jedoch keine weise Gesetzgebung zu verhindern suchen wurde, muͤsse frei⸗ lich Vieles dazu beitragen. Die Klasse, welche am meisten litte, sey die ackerbauende, aber er wisse ihr nicht 9 helfen, da er nicht glaube, daß die Fabrikanten eine Erhohung der Eingangs⸗Gebuͤhren auf das auswaͤrtige Getreide wurden er⸗ tragen konnen, welche die Preise desselben vermehren wuͤrde. Auf der anderen Seite aber wuͤrde er ohne die dringendste Nothwendigkeit keine Verminderung derselben gestatten, weil, da neun Zehntel der Guͤter im Lande verschuldet, dadurch eine g che Umwaͤlzung im Eigenthume stattfinden und alle liegenden Grunde aus dem Besctze der Aristokratie in andere ande gelangen mußten. Er gab ebenfalls zu, daß die Ein⸗ ziehung der Pfundnoten zum Theil an dem Drucke mit Schuld sey, besonders in den kleineren Staͤdten, wo da⸗ durch das Umlaufs-Mittel so sehr vermindert worden, daß der eingetretene Geldmangel den Kleinhandel in denselben ge⸗ hemmt habe. Doch fuͤhlte er sich auch hier abgeneigt, einen Rückschritt zu thun. — Es bestaͤtigt sich sonach die schon laͤngst geaͤußerte Meinung, daß das Parlament wenig oder nichts in der Sache thun und auf jeden Fall keine Ruͤck⸗ schritte machen wuͤrde. . — Am ten dieses Mts. ging das schoͤne unter dem Na⸗ men Argyll-Rooms bekannte Gebaͤude, das han stß. 3 oͤffent⸗ lichen . und noch neulich von dem beruͤchtigten Feuer-Koͤnig Chabert zu einer Vorstellung benutzt wurde, in Feuer auf. Die Flammen wurden wahrscheinlich nicht so heftig um sich gegriffen haben, wenn man nicht erst fuͤnf Viertel Stunden nach Ausbruch des Feuers im Stande ge— wesen ware, Wasser herbeizuschaffen. An musikalischen In⸗ strumenten wird der Verlust fuͤr sehr bedeutend gehalten. Das Gebaͤude selbst soll versichert gewesen seyn. Man schreibt das Ungluͤck der Nachlaͤßigkeit eines Hausbedienten zu. Durch das Platzen eines großen pf. Kessels verloren in dieser Woche leider 9 Menschen ihr Leben, und 3 sind so beschaͤdigt worden, daß man an ihrem Aufkommen w In Montreal war in einer oͤffentlichen Bersammlung beschsossen worden, dem Staats⸗Secretair der Kolonieen eine Bittschriftg egen den vorgeblichen Plan der Regierung, den Vereinigten Staaten eine freie Verbindung mit A est . Indien und Demerard zuzugestehen, uͤberreichen zu lassen, da eine solche Maaßregel das Interesse von ontreal auf das empfindlichsce beeintraͤchtigen wuͤrde. 6. 2
Deutschlan d.
ö
) S. die gestern mitgetheilten Verhandlungen des unterhau⸗ *) Vergleiche Nr. 45 der Stagts- Zeitung S. 314. Fuͤr den
n Knaresborough, als dessen Repraͤsentant Herr Brougham 6 3 des e erh nen Tierney einzutreten , , , . .
bereits in der gestrigen Sitzung ein neues Wahl⸗Ausschreiben er⸗
lassen.
Munchen, 13. Febr. Der beruuͤhmte Bildhauer Thor⸗ walbdsen soll heute hier eintreffen, um der Aufstellung des Monuments beizuwohnen, welches Ihre Königl. Hoheit die . Herzogin von Leuchtenberg, zum Gedächtniß Ihres
zurchlaͤuchtigsten Gemahls, weiland Herrn Herzogs Eugen, errichten ließen. Die Figuren dieses Monuments sind be⸗
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