1830 / 50 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

348

Köoͤnigl. Landtags-Kommissarius, Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Praͤsident, gehaltener Eroͤffnungs⸗Rede, das von Sr. Maj, dem König unterm 28. Jan. C. an die Provinzialstaͤnde n n, er⸗ lassene Propositions⸗Dekret, dem Landtags- Marschall, Herrn Fursten zu Anhalt-Köthen⸗Pleß, aushaͤndigte, welcher das tiefe Dankgefuͤhl der Versammlung fuͤr den durch ihre Zu⸗

sammenberufung der Provinz abermals gewordenen Beweis

der Köoͤnigl. Gnade ausdrückte. Hierauf waren saͤmmtliche anwesende Mitglieder der Staͤnde⸗Versammlung, die hohen Militair- und Tivil-Behoͤrden, die ersten Geistlichen beider Konfessionen und mehrere angesehene Einwohner Breslaus von allen Staͤnden bei des Herrn Provinzial⸗Kandtags⸗-Kom⸗ missarius Excellenz zu einem Festmahl versammelt. Mit En⸗ thusiasmus wurden dabei die innigsten Dankgefuͤhle unver— iglicher Treue und Anhaänglichkeit und die ehrfurchtsvoll— en Wunsche fuͤr des Koͤnige Majestat und des gesammten Königl. . Wohlfahrt laut und freudig ausgesprochen. Die im heute erschienenen Blatte der Gesetzsammlung befindliche Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 3. Januar d. J. uͤber die Stempel-Abgaben beim Verkehr mit Wechseln ent— haͤlt, nebst mehreren anderen, folgende Bestimmungen: Wech⸗ sel, welche, im Auslande ausgestellt und auf einen Ort im Auslande gezogen, innerhalb der diesseitigen Staaten in Um— lauf kommen, sind nicht stempelpflichtig. Der zu gezogenen Wechseln erforderliche Stempel wird auf die Halfte des ge— genwaäͤrtigen Tarifsatzes, mithin bei Summen bis 400 Rthir. auf 5 Sgr., uͤber 406 Rthlr. bis 800 Rthlr. auf 10 Sgr. u. s. w. ermaͤßigt. Dieselbe Ermaͤßigung des Stempelbetra—⸗ ges tritt fuͤr diejenigen trocknen Wechsel ein, welche nach drei Monaten oder in kuͤrzerer Frist zahlbar sind. nen innerhalb dieser Frist bleiben unberuͤcksichtigt. Wird ein gezogener Wechsel oder ein ihm gleichgestelltes Dokument in mehreren Exemplaren ausgefertigt, so ist unter diesen das— jenige stempelpflichtig, welches zum Umlauf bestimmt ist. Auch eine Abschrift, wenn sie zur Uebertragung des Eigenthums an dem Dokumente durch Indossiren und Giriren benutzt wird, unterliegt dem Wechselstempel, die uͤbrigen Exemplare sind stempelfrei. Ist bei gezogenen Wechseln in dem Wech⸗ sel selbst Buͤrgschaft fuͤr w, . von einem Dritten geleistet, so wird dadurch der Betrag, der fuͤr den Wechsel zu entrichtenden Stempel-Abgabe nicht erhöhet, mithin bleibt

dabei die allgemeine Vorschrift bei dem Gebrauche des Stem

peltarifs Nr. 1. außer Anwendung. Auch die Uebertra—⸗ gung des Eigenthums an trockenen Wechseln soll dem Stem—

pel fuͤr Cessions-Instrumente nicht unterworfen, sondern

stempelfrei seyn.

Aus Swinemünde meldet man den in der Nacht vom 6ten auf den Jten d. M. an den Folgen einer Brust⸗ Krankheit erfolgte Ableben des hiesigen verdienstvollen Buͤr— germeisters Herrn Beda in einem Alter von 56 Jahren.

Aus Köln vom 13. Febr. wird 8 Laut uͤber⸗ einstimmenden Nachrichten von Mainz, Bingen, Caub, Ober⸗ wesel und St. Goar stand am 11ten J. M. Abends die Eis⸗ decke des Rheins vom Lurlei bei St. Goar bis nach Straß— burg noch 833 fest, ungeachtet das Eis von der Nahe, dem Main und dem Neckar guf das Rhein⸗-Eis sich geschoben und ein

bedeutendes Wachsen des , . bewirkt hatte. Zu Worms

stand das Wasser 3 Fuß höher, als das Krahnen⸗Werft. zu Mainz war die Rheinhoͤhe am 11ten Abends 9 Fuß 6 oll. Zu Hberwesel 12 Fuß 5 Zoll. Zu St. Goar am 12.

fbends 5 Uhr, 8 Fuß, 5 Zoll. Ein starker Eisgang aus dem

Oberrhein ist mithin noch zu erwarten.

4 Königliche Schau spiele.

Freitag, 19. Febr. Im Opernhause; Oberon, Köoͤnig , , , . Feen⸗Oper in 3 Abtheil. mit Ballets; usik von C. M. von Weber. (Hr. Nozier wird in einem Pas de deux mit Olle. M. St., Romain hierin tanzen.) Preise der Platze. Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 19 6 ꝛc. m Schauspielhause: 1) Un moment d'imprudenge, com die en 3 actes, par Wafflard et Fulgence. 2) La r, wer reprise de la reprèsentation, de: Monsieur Beau-

. . comique en I acte. nnabend, 20. Febr. Im Schauspielhause: Hans

Herr von Merkel, verfuͤgte, und nach

Prolongatio⸗

Pomin. Pfandhr.

hardstein. Vo at e 1 Außzug, vom Pr. C. Töpfer.

Im Konzertsagle des Schauspielhauses. Letzter Sub⸗ seriptions- Ball. Zu diesem Balle, für welchen besondere Einladungs⸗Circulare ergangen sind, ist der Preis eines Her⸗ ren⸗Billets auf 1 Rthlr. 15 Sgr. und der Preis eines Da—⸗ men-Billets auf 1 Rthlr. festgesetzt, und konnen diese Billets vom 18ten d. M. an im Buͤreau des Schauspielhau— ses Eingang Charlotten-⸗ Straße gegen die genannte Bezahlung, von 16 bis 1 Uhr Vormittags in Empfang ge— nommen werden. Nur diejenigen Personen, auf deren Namen das Billet geschrieben ist, konnen darauf eingelassen werden.

Die Eroͤffnung des Saales erfolgt um 6 Uhr, der Anfang des Balles ist Abends 7 Uhr, und wird an dem Eingange zum Konzertsaale, auf dem Gendarmen⸗Markte in der Tauben⸗ Straße, vorgefahren. . ö

Königs städtsches Theater. . Freitag 19. Febr. Zum erstenmale: Der Liebe Listge— webe, eine Intriguen⸗Poss e in 3 Akten, von Castelli.

j —— ——

Sachs, . Gedicht in 4 Abtheilungen, von Dein

Berliner Börse. Den 18. Februar 183).

100 Schlesische do. 4 1 1055 Bomm. Dom. do. 5 ; tod. Märk. do.

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 kurm. jh. m j G Neum Int. Sch.d. Berl. Stadt - Ob. Känigsbg. do. Elbinger do. Dauz.do in THz Wes tpr. Pldh. A. dito. dito Bz. Grosshæz. Pos. do. Ostpr. Pfandhrf.

do. 5 Osthr. d9. do. 5 Rückst. C. d. Emk. do. do. d. Nik. 17 Zins- Sch. d. mk. dito d. Nmk.

.

oll. voll w. Duc. Neuc dild Friedrichsd or. Disconto ....

C N E . . m m .

KCur-n. Nsum. do. 6. Wechsel- Cours.

Preuse Gonr. Brie s Geld.

a, m, . D 7

London 1 LSii. 1 , Wien in 20 Ar. 150 Fi 12

Aus wärtig B ö rs en. Fren kfurl s. M. 14. Febr. Oesterr. Sproe Metall. 103. 1 Bank- Artien ohne Div. 1555. Partial. Obligationen 1383. Geld. Loose 10 100 TI.

133. Brief. Ha nburge 16. Fehr.

Oesterr. 5prar.. Metall. 19634. 4proe. Pr. ult. 96. Oblig 1373. Hank - Aetien 1285. Russ. Engi. Anl. 1083. Anl. amb. Cerüfie, 103. Pealn pr. 1. März 125. Din. 73.

. paris. Io. Fehr. . proc. Rente pr. Somhte S4 Fr. 60 Cent, fin cour. S4 He, 75 Cent. 5prec- pr. Compt. 1099 Fr. I5 Gent, fin cour, 100

Fr. 80 Gent. 5proc. Neunpol. 93 Fr. 29 Cent. Sproc. Rente

von Aguado 6814... m e ,

. St. Petersburg., 9. Febr. Heimburg 3 Mon. z. Silber stäbel 36. . Wien 13. Febr.

Ibroę. Metall. 103. 4proe. 9653, Loose zu 100 FI. 1823. Part. Dblig. 138. Bank Actien 1285.

; Neueste Börsen⸗-Nachrichte n. Paris, 11. Febr. Zproc. Rente per compt. 84 Fr.

65 Cent., fin cour. Si Fr. T5 Cent.; 4 proc. Rente 102 Fr.

40 Cent. Hproc. Rente per compt. 109 Fi. 60 Cent, in, Cour. 09 Fr. J0 C.; 5proc. Neapol. 93 Fr= io Cent; Sproe.

Rente von Aguado 683.

Gedruckt bei 9 B. Hayn.

r . .

Nedaeteur Joh n. Mitredaeteur Cottel.

er: 4 in Exempel daran, Lustspiel in

Al l ge mei ,

preutisch- Staats- Zeitung

* 51.

Berlin, Sonnabend den 20sten Februar

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

18ten d. M. geschehenen Ziehung

der 2ten Klasse 6lster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel der Haupt⸗

ßo00 Rthlr. auf Nr. 83,547; 2 Gewinne zu 5 und 23,733; 3 Gewinne zu 24,768 und 89, 441; 4 Gewinne

zu 500 Rthlr. auf Nr. 13,338. 20, 037. 58,115 und 68,479;

Pei der am 17ten und

2000 Rthlr. fielen auf Nr. 1000 2 auf Nr. 3179.

Gewi u 260 Rthlr. auf Nr. 13 ö Gewinne zu 100 Rihlr. auf Nr.

57,521 und

9711. 44,028. 45,326.

3, ig, 377. 44,16. 5t, 583. 56, 156. 64,050. 7,434. 71,640.

Jö, 360 und 87,870.

Der Anfang der Ziehung 3Zter Klasse dieser Lotterie ist

den 17. Maͤrz d. J. festgesetzt. * Februar 1839.

Berlin, den 19.

Königl. Preuß. General-⸗Lotterie⸗Direction.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Ruß land.

Ne = ische Anleihe

gen des Ausland

diesem Artikel nichts in

gangen, mochte er unwi der Sache

wendig, einige 2 utz⸗ —— leicht

andels⸗ F raxis ist es

en ö

ander sie bedingt. der einzelne Staat zu geschah d

milderen

en, en, , mn

ieden werden,

.

e nur darum, ob sich olle und koͤnne. Dies

Rubel. In

S0, 799 Rubel.

Praͤsidenten ihren Kandidaten zu der erledigten

1830.

endliche zusammengeschlagenen Zinsen. Die Consumtion ei⸗ nes Landes wird durch gar viele Umstaͤnde bedingt und kann eine gewisse Höhe nicht überschreiten, am wenigsten aber sein Zahlungs⸗Vernögen. Wenn z. B. in England hee, Zucker, Kaffee u. . w. wohlfeiler werden, so wird die von Hand zum Munde lebende arme Klasse der Fabrik-Arbeiter allerdings bis auf einen gewissen Grad imnehr verzehren; aber doch nur bis auf einen gewissen Grad. Dagegen wurde sich, bei der Verschiedenheit der Umstaͤnde, die Verzehrung in Rußland nur sehr wenig vermehren. Die Klagen des Auslandes kommen nicht in Betracht, weil Rußland und seine Staatsdiener nicht . Ausland existiren. Es scheint, als ob ein ehemaliger Mit— efoͤrderer des unseligen Tarifs von 1819 die Gelegenheit der großen Verbesserungen des Zollwesens habe benutzen wollen, am einen Schatten darauf zu werfen, wohl wissend, daß Kla⸗ gen ber Zollzwang bei der Gewerbs-Klasse leicht Eingang sinden. Uebrigens hat alles das nichts mit den Uebertrei⸗ bungen eines Verbotsystems gemein, die allerdings allmaͤlig geaͤndert werden muͤssen, Dies entschuldigt aber keine Ueber treibung in der Laxität.“ . ; : Im Hafen von Reval waren im Laufe des vorigen 366

res s' Schiffe eingelaufen; die Einfuhr betrug an Wer

770,662, die Ausfuhr 707, 242 und die Zoll⸗Einnahme 371 806 eh 5 230 Fahrzeuge ein, krgchten Wag⸗ en fuͤr 509, C84 9 nnd führten wieder aus fur 3 722, 142

ubel; die Zoll⸗Einnahme betrug 571,306 Rubel. In Rigg siefen 1463 Schiffe ein; die dortige Einfuhr betrug an Werth

16,478, 128, die Ausfuhr 47,888, 425 Rubel oder 9 Millionen

mehr als im vorigen Jahre; an Zoͤllen wurden eingengmmen 7,967,203 Rubel. In Arensburg auf der Insel Oesel wa⸗ ren 13 Schiffe angekommen; die Einfuhr belief sich au S9, 723, die Ausfuhr auf 217, 107 und Lie Zoll⸗Einnahme au

In letzterem Ort bestand der größte Thei der Ausfuhr in Getreide. In Pernau waren 82 Schiffe angekommen, diese hatten fur 131,211 Rubel Waaren ange⸗ bracht und fuͤr 1,518,474 Rubel wieder mitgenommen; die Zoll⸗Einkuͤnfte betrugen 207,938 Rubel. Diesen , folge betrug in den hier genannten 3 Ostsee⸗Haͤfen die Ge⸗ sammtzahl der angekommenen Schiffe 13133 die Gesammt⸗ Einfuhr 17,978,811; die Gesammt⸗Ausfuhr 54, C83, 690 und die Gefammt⸗Zoll⸗Einnahme 9, 199,052 Rubel. n Ar⸗ changel belief ch die Zahl der angekommenen Schiffe auf a9? die Einführ auf S849, 626; die Ausfuhr auf 12,2 1,266 und die Zoll⸗Einnahme auf 1,004,065 Rubel.

Frankreich. =

Paris, 12. Febr. Der Monteur enthalt eine nigliche Verordnung, wodurch Herr Dudon zum Praͤsidenten des großen Wahl-Kollegiums zu Nantes, das an die Stelle des in die Pairs-Kammer eingetretenen Grafen von Ses— maisons einen andern Deputirten zu wählen hat, ernannt wird. (Gewöhnlich pflegt die Regierung in der Person des eputirten⸗

Stelle zu bezeichnen; ; Die Oppositions⸗Blaͤtter behaupten neuerdings, daß vier Mitglieder des jetzigen Ministeriums um ihre Entlassung 6e. beten ann, daß aber der Konig sie aufgefordert habe, ihre * euilles bis nach der Eröffnung der Kammern, wo die te ge Meinung sich erst deutlich zu erkennen i n werde, zu behalten. Der Courrier. e rr , eine 363 mene Zufriedenheit mit diesem, wie er sich aͤußert, durchaus verfasfungsmaͤßigen Bescheide zu erkennen. 8 Pie Ruktdiien ne enthilt in Vejug auf den (in Nr. 9 der Staatg⸗Zeitung mitgetheilten) Art el des Moniteurs nber die Insticution der Jury, elnen Aufsatz worin die Meinung 'ausgesprochen wird, daß die se In ution mit

der Zeit nothwendig zu Grunde gehen müsse. (Bir werden

morgen einen Auszug daraus geben.)