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Orients bewandert, besaß eine gruͤndliche klassische Bildung und einen richtigen und gebildeten Verstand, so daß vielleicht kein Reisender geeigneter als er war, jene Laͤnder mit Nutzen
zu durchforschen. Ein Schreiben aus Tiflis vom 1. ahn
8 meldet indeß, daß Herr Schulz in Kurdistan an der raͤnze von . zwischen den Doͤrfern Bash-⸗Kul— lah und Perihan⸗Nichin ermordet worden ist. Ein Brief des
Englischen Gesandten in Tauris zeigt dieses traurige Ereig⸗
niß an und fuͤgt hinzu, daß man die naͤhern Umstaͤnde dessel— ben noch nicht * da zwei Bedienten, ein Persischer Unter— Offizier und ein Soldat, welche den Professor begleiteten, gleichfalls umgebracht worden seyen. Oberst Macdonald in Tauris, bei dem der Reisende die gastfreundschaftlichste Auf⸗ nahme gefunden hatte, schickte sogleich einen zuverlaͤssigen Mann ab, um wo moͤglich die Papiere und Effekten des Dr. Schulz zu retten. uch trug er auf die Bestrafung der Missethaͤter an. Der Erfolg dieser Maaßregel steht noch zu erwarten. 283 In Bezug auf den von den offentlichen Blaͤttern ange— fuͤhrten Grund, weshalb das Konzert des Herrn Moscheles nicht habe stattfinden koͤnnen (J. Nr. 50 d. St. 3.) erklart heute die Direction der großen Oper im Moniteur, daß sie, um thre Pflichten gegen das Publikum zu erfuͤllen, sich ge— noöoͤthigt gesehen habe, das in neuerer Zeit mehrmals an sie gerichtete Gesuch, einige der ersten Kuͤnstler jener Bühne zu einem Konzerte mitwirken zu lassen, zuruͤckzuweisen. Da der— gleichen außerordentliche Leistungen leicht der Gesundheit der Sänger und Saͤngerinnen schaden und diese sonach eine Zeit lang entweder ganz von der Buͤhne entfernt halten oder sie doch außer Stand setzen koͤnnten, mit dem gehoͤrigen Glanze aufzutreten, so koͤnne die Direction ihnen eine Befugniß nicht ertheilen, welche dem Theater so wesentlichen Eintrag thue. Im Uebrigen sey die große Oper im Wohlthun bei der ge— genwaͤrtigen Bedraͤngniß nicht zuruͤckgeblieben, und es werde sich naͤchstens wieder eine Gelegenheit darbieten, solches zu bethätigen (durch den morgen zu gebenden Ball, wozu die große Oper ihr Lokal hergiebt). Unter solchen Umständen treffe die Direction keine Schuld, selbst wenn sie fur solche Vorstellungen, die einen milden Zweck hatten, ihre Mitwir— kung verweigerte; wollte sie im uͤbrigen einem Theater eine sol n ig zusagen, so koͤunte sie sie den andern nicht fuͤglich vorenthalten und es wuͤrde zuletzt ein voͤlliger Miß— brauch daraus entstehen. —
Fuͤr den morgenden Ball im Doernhause zum Besten
der Armen sollen bis zum 11ten d. M. bereits 80,009 Fr. eingegangen seyn.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus⸗-Sitzung
vom 11. Dez. (Fortsetzung. In seinem Vortrage uͤher die . ihn ganz besonderes Interesse habende Wahl- Angelegen⸗ heit von East⸗-Retford sagte . Hus kisson zunaͤchst, daß, da er sich erst vor wenigen Monaten, kurz vor dem chlusse der vorigen Session, uͤber diesen Gegenstand ausgesprochen, er dieses Mal um so kuͤrzer sich fassen koͤnne; alles was seit— dem vorgefallen, habe ihn darin bestaͤtigt, daß es nicht genug sey, das Wahlrecht von East⸗Retford. auf den ganzen Bezirk von Bassetlaw, der bereits anderweitig im Parlamente ver⸗ treten werde, zu uͤbertragen; vielmehr muͤsse man der großen unrepräsentirten Stadt Birmingham dieses Recht zukommen lassen. Er nehme keinen Anstand, neuerdings zu wiederholen, daß nur dies ein Mittel sey, sich gegen die Gefahr zu sichern, daß die abstrakten Grundsaͤtze einer allgemeinen Reform der Nepraäsentation immer mehr im Lande um sich greifen. Er sehe dies als ein Vertheidigungsmittel gegen ein wachsendes Uebel an; sollte er jedoch mit seinen . durch den Ein— fluß der Regierung aus dieser Vertheidigungs⸗-Position ge⸗ worfen werden, so werde er mit ihnen doch noch immer ge— gen die wilden und gefährlichen Grundsatze einer allgemeinen, alles mit sich fortreißenden Reform anzukaͤmpfen suchen. Es thue ihm leid, daß die Regierung von den Ansichten, die sie sonst gehabt, zuruͤckgekommen sey; denn fruͤher ien. durch ihren Einfluß beguͤnstigt, im Unterhause mindestens, die Wahlrechts Uebertragung von Penryn auf die große Stadt Manchester durchgegangen.) Er habe geglaubt, daß die Regierung, nach den Maaßregeln, die sie in vorigen Jahren zu Gesetzen gemacht, und seitdem von den Zeitbegebenheiten noch mehr belehrt, gewiß auch in der vorliegenden Frage den bessern Weg einschlagen werde. Er sey in diesem Glauben um so mehr bestätigt worden, als er von dem edeln Lord (Dar⸗ lington), der auf die Adresse antrug, horte, das gegenwartige
. , Vekgnntlich hat dieselbe nicht die zustimmung des Ober= hauses erhalten. s 9. 3 c. ug ;
Ministerium sey ein Tory⸗Ministerium, welches nach Grund⸗ saͤtzen der Whigs verfahre; ferner, als er sich erinnerte, daß das gelehrte und ausgezeichnete Mitglied (Sir James Scarlett), welches vor einiger Zeit die Stelle erhalten habe, mit der die vornehmsten gesetzlichen Functionen des Unter—⸗ hauses verbunden waͤren *), derselbe sey, der diese Stelle unter dem Ministerium des Herrn Canning bekleidet habe, und endlich, da auch ein anderer ehrenw. und gelehrter Herr (J. Abercromby), der immer auf der Oppositions Seite des Hauses gesessen, die erste richterliche Stelle von Schottland (er ist Lord-Chief-Baron of Scotland geworden) erhalten habe. Alle die Umstaͤnde haͤtten ihn veranlaßt, zu glauben, daß die Regierung auch in Bezug auf East-Retford nicht bei ihrer fruͤ—⸗ bern Ansicht beharren wuͤrde; die Uebertragung des Wahl— rechts auf den Bezirk von Bassetlaw wuͤrde unstreitig allge⸗ mein einen uͤbeln Eindruck hervorbringen. Wie ersprießlich es uͤbrigens seyn wuͤrde, wenn die großen Handelsstaͤdte eben— falls im Parlamente vertreten waͤren, davon gebe jetzt die Untersuchung der Ostindischen Angelegenheiten einen Be— weis; ihn (Hrn. H.) habe man zum Mitgliede des Aus— schusses unstreitig nicht aus Galanterie- gegen ihn, sondern weil er ein Vertreter der Handelsstadt Liverpool sey, vorge— schlagen. Wuͤrde es nun nicht vom groͤßten Nutzen seyn, wenn auch Handelsstaͤdte, wie Leeds, Manchester und Bir— mingham, Stimmen im Hause und im Comité haͤtten? Da— gegen habe man in das Letztere ganz nutzlos einen Repraͤsen⸗ tanten der Grafschaft Sussex (Hrn. Burrel) aufgenommen, vorgeblich, weil er das Interesse der Woll-Produzenten vertrete, die jedoch mit dem Ostindischen Handel gar nichts zu thun hatten und auch ohnedies von jedem andern Mitgliede des Hauses mit vertreten wurden. — Der Redner kam alsdann auf die Union von Birmingham und erklärte, daß es gewiß besser seyn wuͤrde, den talent— vollen Präsidenten derselben im Unterhause zu hoͤren, statt ihn in der Weise, wie es jetzt geschehe, die Fragen uͤber Par— laments-Reform durch das ganze Land verbreiten zu lassen. Schließlich erklaͤrte Hr. Huskisson, daß, wenn das Amende— ment des Herrn Tennyson durchfallen sollte, er keinen Theil weiter an der Frage nehmen wuͤrde. — Der Kanzler der Schatzkammer sagte: „Mein sehr ehrenwerther Freund (Hr. Huskisson) sucht die Meinung von sich abzulehnen, daß er ein Reformer sey; es ist dies eine Schule, zu der ich mich ebenfalls nicht bekenne. Mein sehr ehrenwerther Freund glaubt jedoch dadurch, daß er das vorgelchlagene Amendement unter— stützt, eine Vertheidigungs-Position gegen das einbrechende wilde Veraͤnderungs⸗System genommen zu haben, waͤhrend ich meinerseits glaube, fuͤr die Erhaltung der Constitution mehr zu thun, wenn ich den entgegengesetzten Weg einschlage. Mein sehr ehrenw. Freund, der zu beweisen bemuͤht ist, wie nothwendig es sey, daß große Staͤdte, wie Leeds, Birmingham und Manchester, Vertreter im Parlamente erhalten, wurde jede , , habende Maaßregel unterstuͤtzen, wenn sie auch sei⸗ nen Anti⸗Reforms⸗Grundsaͤtzen geradezu entgegen waͤre. Er
wurde selbst dann noch immer glauben, in seiner Vertheidigungs⸗
Position zu stehen, wenn er auch gar nichts mehr zu vertheidigen haͤtte.“ (Hoͤrt!! — Weiterhin sagte der Redner, er sey uͤber— zeugt, daß das Unterhaus, in der Weise, wie es jetzt zusam— mengesetzt sey, jede aͤhnliche Versammlung in einem andern Lande weit uͤbertreffe, und daß er lieber in dem sichern Be— sitze so gewisser Vortheile bleiben, als auf die theoretischen Verkuͤndigungen ungewisser Segnungen sich verlassen wolle. Wiewohl er indessen kein Reformer sey, habe er sich doch niemals der Bestrafung der Corruption widersetzt. — Er erinnerte an fruͤhere ähnliche Faͤlle, und daß er namentlich bei der Bestrafung von Penryn fuͤr die Uebertragung auf Leeds gestimmt, während damals Hr. Canning nur gewuͤnscht habe, die Zahl der Waͤhler von Penryn durch Theilnehmer aus dem benachbarten Bezirk zu vergroͤßern. Den angefuͤhr— ten Umstand benutzte jedoch Herr C. Grant, um dem Kanz—⸗
ler bemerklich zu machen, daß er selbst schon inconsequent
gegen seine eigene Lehre; keinen Schritt, der moͤglicher Weise einer Reform sich nähere, zu thun, — gehandelt habe. Dieser Redner, der sich besonders stark gegen die Uebertragung des Wahlrechts auf den, seiner Meinung nach, bedeutungslosen Bezirk von Bassetlaw aussprach, erhielt beim Schlusse seines Vortrages laute Beifalls-Bezeigungen. — Herr Peel, der hierauf das Wort nahm, nannte die Rede des Herrn Hus— kisson eine von ihrem eigentlichen Thema sehr abschweifende, die, voll von ungehoͤrigen persoͤnlichen Beziehungen, des Ta— lents und der hohen Eigenschaften seines sehr ehrenwerthen Freundes unwuͤrdig waͤre. „Derselbe hat“, fuhr der Mini—
Die des General- Anwalds, der in der Regel die Gescz=
Entwuͤrfe abfaßt, welche die Regierung dem Hause vorlegen laͤßt.
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fort, „geglaubt, daß die Regierung des Koͤnigs Willens e 6 een ef. des Herrn . als die ihrigen an⸗ zuerkennen, weil wir den Mann zum eneral⸗Anwald mach⸗ ten, der diesen Posten auch unter Herrn Canning bekleidete, und weil wir einen anderen ausgezeichneten Mann um Lord⸗ Chief⸗Baron von Schottland ernannten. In das ohe Lob, das mein sehr ehrenwerther Freund der Gelehrsamkeit und dem Charakter des Sir James Scarlett zollt, stimme ich von ganzem Herzen ein; eben so auch in das des Herrn Aber⸗ erombh. Ich kann jedoch nicht zugeben, daß daraus noth— wendig hervorgehe, wir seyen im Begriff, die Grund saͤtze des Herrn Canning anzunehmen, und muͤßten deshalb das Wahl— röcht von East-Retford auf die Stadt Birmingham ubertra⸗ gen. (Beifall. Auch wuͤrden wir, wenn wir selbst den Grund saͤtzen des Herrn Canning und seinem beim Flecken Grampound gegebenen Beispiele folgen wollten, keines weges in dem vorliegenden Falle so handeln duͤrfen, wie mein sehr ehrenwerther Freund es wünscht. Ich sehe auch gar nicht ein, daß mein Vorschlag des ehrenwerthen Mitgliedes von Sussex, als eines Vertreters der Woll-Produzenten bei dem 5stindischen Comit«, so sehr laͤcherlich sey. Hat nicht ein ehrenwerthes Oppositions⸗Mitglied (Herr W. Whitmore) als es r eine Untersuchung der Ostindischen Angelegen⸗ heiten zur Sprache brachte, davon gesprochen, daß sich in den nördlichen Theilen von China ein bedeutender Markt fuͤr un— sere Wollen-Waaren eroͤffnen durfte? War es nun wohl so ganz Unrecht, ein mit der Bol ober vertrautes Mit—⸗ glied in das Comité zu bringen?“ — Herr Peel widersprach daxauf im Allgemeinen der Behauptung, daß im Unterhause das Ackerbau⸗ (Land) Interesse mehr vertreten werde, als das des Handels, unb gab alsdann dem Antrage, das Wahl⸗ recht auf das Bezirk von Bassetlaw zu übertragen, seinen Beifall. Gegen die Bemerkungen des Lord Howick, denen er den Vorzug der Klarheit und Verstaͤndlichkeit einräumte, erwiderte er, man duͤrfe es keinesweges so ohne Beweis als Thatsache annehmen, daß der groͤßte Theil der Wahl-⸗Flecken und Staͤdte bestechlich sey; wäre es aber wirklich der Fall, so spraͤche dies zuerst dafuͤr, daß man das in Rede stehende Wahlrecht nicht auf eine Stadt, sondern auf einen der Graf⸗ schafts-Bezirke, die sich immer noch am xeinsten erhalten haͤt⸗ ten, übertragen muͤsse. Den Vorwurf der Bestechlichkeit, fuͤgte Herr Peel hinzu, koͤnne er aber auf den Staͤdten und Flecken nicht ruhen lassen; nicht einmal auf dem Flecken, den er die Ehre habe im Parlamente zu ver— treten. (Gelaͤchter) ') Er widersprach hierauf dem Ge— ruͤchte, daß man auf Bassetlaw das Wahlrecht in Folge eines Uebereinkommens mit dem Herzoge von Neweastle uͤber— tragen wolle; dieser Herzog zeige sich vielmehr der Maaßre— gel abgeneigt. Schließlich sprach der Minister noch die Ver⸗ sicherung aus, daß, wenn auch, gegen sein eigenes Votum, das Amendement den Sieg davon tragen sollte, er doch die Frage nicht mehr in die Laͤnge ziehen wolle, weil er auf das lebhaf— teste wuünsche, daß die schon sieben oder acht Mal im Parla— mente vorgekommene Angelegenheit endlich beendigt werde, um alsdann niemals den Namen East⸗Retford wieder nennen zu hoͤren. — Nachdem noch Herr Huskisson eine Erlaͤute⸗ rung seiner fruͤhern Bemerkungen gegeben hatte, fanden die (gestern erwahnten) Abstimmungen statt, wonach das Amen— dement fuͤr Birmingham verworfen, die Wahlrechts Ueber⸗ tragung auf Bassetlaw aber beschlossen wurde. — Der Ge— neral-Fiskal suchte darauf um Erlaubniß nach, die (gestern im Privatschreiben aus London erwaͤhnten) Bills in Bezug auf die innere Gesetzgebung und das Rechts-Verfahren ein— zubringen. Da daruber vor ihren verschiedenen Verlesungen noch debattirt werden wird, so fanden heute nur einige Er— oͤrterungen zwischen dem General-Fiskal, Herrn Hume und Herrn O Connell statt. Der Letztgenannte wollte zwar nicht zugeben, daß das hier bestehende Erbfolge-Geseßtz, wel— ches der General-Fiskal als einen Vorzug Englands pries, besser sey, als das in Frankreich geltende, ließ jedoch der Re—
gierung volle Gerechtigkeit widerfahren, indem er sagte, die
beabsichtigten Verbesserungen seyen hoͤchst zweckmaͤßig und ge— reichten ihr zur Ehre. Die Erlaubniß zu Einbringung von 5 Bills wurde darauf ertheilt. Eine davon bezog sich auf gewisse testa⸗ mentarische Verfuͤgungen eines Vaters in Bezug auf seine Soͤhne. (Illusory appointmenis, von denen Herr O Connell sagte, daß kein Mensch in ganz England recht wisse, was darunter zu verstehen sey) Bei Gelegenheit der nachgesuch— ten Bill zur , n. des Gesetzes gegen diejenigen, die sich gegen einen Gerichtshof vergehen, wies der General-An—
Bekanntlich ist Herr Peel, seitdem er die Repraͤsentation * n . Sxrford aufgegeben, Mitglied fuͤr den Flecken
wald nach, daß im Fleet⸗Gefaͤngnisse viele Jahre lang Leute sich befaͤnden (mitunter sogar solche, die sich dabei sehr gut staͤnden), die als Opfer des Kanzlei-Gerichtshofes Jr, seyen und gar nichts, was man so eigentlich Verbrechen nennen koͤnne, begangen hatten. — Herr Attwood trug auf einen Nachweis der vom 1. Januar 1827 bis zum 31. Dez. 1829 von der Muͤnze ausgegebenen Sovereigns an. Er behauptete, daß die Angabe des Herzogs von Wellington: es cirkulirten jetzt 65,000 Pfd. (in Bank⸗-Noten, Gold und Silber), auf einem Irrthume beruhe. Beweis sey, daß Gutsbesitzer, Kauf⸗ leute und Fabrikanten nicht mehr so viel einbekaͤmen und Nutzen zoͤgen, als sonst; die arbeitende Klasse erhalte sehr haͤufig, statt baaren Geldes, Konsumptibilien und andere Dinge an Zahlung; so wisse er von einem Arbeiter, der eben eine Schoͤpsen⸗-Keule an Zahlung bekommen hatte, als er im Be⸗ griffe war, ein Kind taufen zu lassen, und darauf zum Pfar— rer hinging mit der Bitte, so viele Stuͤcke von der Schoͤpsen⸗ Keule abzuschneiden, als ihm fuͤr die Tauf-Verrichtung gebuͤhr⸗ ten. — Der Kanzler der Schatz kammer rechtfertigte durch Zahlen die im Oberhause gemachten Angaben des Herzogs v. Wel lington, worauf der Antrag des Hrn. Attwood bewilligt wurde. — Als sodann der Kanzler der Schatzkammer darauf an— trug, daß das Haus sich in einen Subsidien-Ausschuß ver⸗ wandle, um, der Thron-Rede gemaͤß, den Beschluß zu sassen, daß Sr. Majestaͤt die noͤthigen Geldmittel gewaͤhrt werden, meinte der Alderman Waithman, daß bief Beschluß nicht eher gefaßt werden koͤnne, bis man wisse, welche Ersparnisse die Regierung zu machen gedenke; dies heute noch zu eroͤr⸗ tern, sey es jedoch schon zu spät, er schlage daher die Verta⸗ gung des Hauses vor. Der Kanzler entgegnete indessen, daß nichts weiter als jener Beschluß zu fassen sey, weil ohne
denselben die Minister das Budget gar nicht vorlegen koöͤnn—
ten. Hr. Waithmann sah sich dadurch bewogen, sein Amen⸗ dement zuruͤckzunehmen; dies wurde jedoch von dem Marquis von Blandford wieder aufgefaßt. Da Se. Majestaͤt, fagte er, uͤber den wahren Nothstand des Landes falsch unterrichtet zu seyn scheine, so waͤre die Nichtannahme jenes Beschlusses das beste Mittel, den Konig darauf aufmerksam zu machen; er trage daher auf Vertagung des Hauses an. Bei der Ab- stimmung waren nur 9 Stimmen fur diesen Antrag, 109 aber dagegen. Als darauf das Haus sich in einen Aus— schuß verwandelt hatte, faßte man den vom Kanzler in An— trag gebrachten Beschluß. — Die Bill in Bezug auf East— Retford wurde zum erstenmale verlesen, und eine Viertelstunde vor 1 Uhr Nachts vertagte sich das Haus.
London, 12. Febr. Die heutige Hof-Zeitung mel—⸗ det, daß der Handels-Praͤsident, Herr Herries, zum Parla—⸗ ments-Mitgliede fuͤr Harwich wieder erwählt worden sey.
Sowohl Ober- als Unterhaus waren zwar auch vorge— stern eroͤffnet, jedoch nur pro Forma, da am Mittwoch, wenn nicht dringende Geschaͤfte es nothwendig machen, in der Re⸗ gel nichts vorgenommen wird.
Auf der in Engladd angekommenen Brasilianischen Fregatte „Isabella“ befindet sich die junge Herzogin von Go— yazes, die zu ihrer fernern Ausbildung von hier nach Frank— reich gehen wird.
Dem Courier zufolge, wird der Bischof von Exeter den erledigten Bischofs-Sitz von St. Asaph und der Bischof von Glocester den von Exeter erhalten. An die Stelle des Letzteren soll Dr. Monk, Dechant von Peterborough treten.
Rowland Stephenson, der bekannte von hier entkommene Banquier, hat sich im Staate Pensylvanien, beim Delaware— Strom ein Landgut fuͤr 15,000 Del gekauft. .
Aus Jamaica wird gemeldet, daß die dortige Legislatur sich anhaltend mit der neuen Sklaven⸗Bill beschaͤftige; man ist bereits bis zum 120sten Paragraphen damit gekommen. Ein neu hinzugekommener Paragraph ermaͤchtigt den Gouverneur, Sklaven, die zur Transportation verurtheilt werden, nach Bermuda zu senden. Der Vorschlag, den in den Koͤniglichen Staaten gebornen Israeliten in Jamaica politische Rechte zu verleihen, hat im legislativen Conseil keinen Eingang ge⸗
funden.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 16. Februar. Die zweite Kammer der General-Staaten hat in ihrer gestrigen Sitzung den
Gesetzentwurf in Betreff einiger Veraͤnderungen im Ein,
Aus- und Durchfuhr-Zolltarif mit 56 gegen 24 Stimmen angenommen. ; ; In den Provinzen Limburg, Geldern, Seeland, Utrecht, Friesland, Ober-Yssel, Groͤningen und Drenthe sind die Listen uͤber die Grundsteuer bereits zu Anfang oder in der ersten Halfte des vorigen Monats den Steuereinnehmern zur
Einziehung zugesandt worden. St. Maj. der König haben