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auf hieruͤber empfangenen Bericht, den Gouverneurs dieser Provinzen wegen des hierbei bewiesenen Dlensteifers Ihr serhoöchstes Wohlgefallen zu erkennen gegehen. Am 13. d. würde hier der Referendar im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, 533 Tielemans, verhaftet und nach Brüssel abgefuͤrt; seine Papiere wurden verstegelt. Aus Java wird gemeldet, daß der Oberst- Lieutenant Sollewyn am 17. Sept. v. J. den Rebellen⸗Lhef Diepo Ne⸗ Zoro, der 30) Reiter bei sich hatte, am Ufer des Progo über⸗ fallen und ihn mit einem Verluste von 54 Mann, die auf dem Schlachtfelde blieben, in die Flucht geschlagen hat. Diepo Negoro selbst rettete sich nur mit Mühe auf das jenseitige Ufer. Die Unsrigen, welche ihm folgen wollten, trafen ungluͤcklicher Weise eine tiefe Stelle des Flusses, so daß die Pferde mit dem Strome zu kaͤmpfen hatten und die Waffen naß wurden, weshalb sie vom Verfolgen ablassen mußten. Diese Niederlage und die jetzt bei den Raͤdelsfüh⸗ rern stattfindende Ueberzeugung, daß das Volk des Krieges muͤde ist, scheinen die Hauptseranlassung zu der Unterwer— fung des Pangerang Mangkabumie gewesen zu seyn, der nebst Diepo Negoro an der Spitze des Aufruhrs stand. Auch mehrere andere Fuͤrsten haben sich unterworfen, unter ihnen zwei Bruͤder Negoro 's, Soerio Bronto und Hati Negoro enannt, so wie der Pangerang Pakoe Diningrat. Am 17. ktober sah man in Java allgemein dem Ende des Krieges um so sicherer entgegen, als eine Belohnung von 20,600 Piaster auf die Auslieferung Diepo Negoro's gesetzt worden war, der mit einem kleinen Gefolge umherirrte— Bruͤssel, 16. Febr. Vorgestern wurde in Gent einer der Redacteure des Catholique, A. Barthels, verhaftet, um hierher gebracht zu werden. Er soll in die gegen Hrn. von Potter eingeleitete Untersuchung verwickelt seyn= Herr Aguado ist vorgestern auf seiner Rilckreise von Antwerpen nach Paris hier durchgekommen. Seine schleu— nige Ruͤckkehr soll durch das Weichen der Spanischen Rente in Paris veranlaßt worden seyn.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 9. Febr. Dem Vernehmen nach, geden⸗ ken Se. Majestaͤt der Koͤnig am 7. April die Reise nach Norwegen anzutreten. t
Se. Majestät der Koͤnig haben den Kanzlefrath v. An— ckarloo, vormaligen GeneralKonsul zu Algier, zu ihrem Ge, schaͤftstraͤger in Brasilien ernannt, wohin sich derselbe, sobald die Jahreszeit es gestattet, begeben wird.
Das Auflagen-Gesetz ist nunmehr in allen vier Staͤnden votirt. Drei derselben haben bereits den Tag der naͤchsten , der Reichsstaͤnde zum 15. Januar 1835 an— gesetzt.
Das wichtigste Geschaͤft der Staͤnde ist gegenwartig der Vorschlag einer Anleihe zur Unterstuͤtzung von Grundbesitzern; die Diskussion wird noch in dieser Woche in allen vier Staͤn⸗ den ihren Anfang nehmen.
Der verstaͤrkte Staats⸗-⸗Ausschuß, dessen Entscheidungen dieselbe Rechtskraftigkeit haben, wie die der Reichs-Staͤnde selbst, hatte am letzten Sonntage eine Zusammenkunft. Die letzte Abstimmung betraf die Frage: ob eine gerichtliche Un⸗ tersuchung in der Angelegenheit des bekannten Schiffhandels stattfinden solle? Bei Eroͤffnung der Stimmzettel ergab sich, daß fast zwei Drittheile der Abstimmenden der Ansicht wa— ren, daß eine gerichtliche Untersuchung wegen dieser Angele— genheit vorgenommen werden solle. Als man indessen die Stimmzettel zusammenzaͤhlte, fand sich ein Zettel mehr, als die Anzahl der votirenden Mitglieder war. Die Abstimmung wurde also fuͤr unguͤltig erklärt, und als man hierauf eine neue vornehmen wollte, hatten sich bereits mehrere Mitglie⸗ der in der Vermuthung entfernt, daß nichts mehr zu thun sey; die Abstimmung konnte also nicht wieder vorgenommen werden. We . des ᷣ Reichstages ist kein ähnliches Beispiel von einer fuͤr unguͤltig erklaͤrten Abstim— mung aufzuweisen, weshalb denn dieser um so mehr die Auf— merksamkeit erregt hat. 36. . Die beiden Wahlen zu Revisoren des allgemeinen Staats⸗ Rechnungswesens, iwelche in diesem Herbste und im J. 1832 zusammentreten sollen, haben im Adelstande mit einer großen ] n, zu Gunsten der Regierungs-Kandidaten stattge⸗
unden.
Deutschlan d. Mainz, 14. Febr. Bekanntlich wurden an vielen Or⸗ ten die Trauben des juͤngsten Herbstes wegen Mangel an Reife gar nicht gelesen, oder, wo sie es wurden, lieferten sie nur einen äußerst schlechten sauren Wein. In dem Dorfe Dromersheim bei Bingen blieben auch fast alle Trauben aus
e,
hrte, ließ auch bald einen einen
ch und Gehalt dem glich Man fuͤrchtete an⸗ unnatuͤrlich und konne viel⸗ f sie daher der Gahrung, hnlichen Most, leicht vor e Wein bereits seine mun⸗
Laut Nachrichten von der untern unterhalb Brake vom Eise frei.
Oesterreich. .
Wien, 15. Febr. Aus Venedig wird über die am 4sten
d. erfolgte feierliche Eroͤffnung des dasigen Freihafens Nach— stehendes gemeldet; Das Gelaͤute aller Glocken verkuͤndete den Anbruch, des festlichen Tages, und um 7 Uhr, und spaͤ—⸗ ter um 9 Uhr wurde er von den Artilleriesalven aller im Hafen und im Kanale vor Anker liegenden Handelsschiffe begruͤßt. Wer die Bewegung, das Treiben in unserer Stadt an diesem Tage einen Markt, eine Messe nennen wollte, wuͤrde nur ein halbes Bild davon geben. Schon am Mor-
gen bedeckten alle Bote, welche von der Insel St. Giorgio,
wo so viele Reichthuͤmer bisher verschlossen und wie in einem Mittelpunkte aufgehaͤuft gewesen waren, beladen gingen und kamen, den ganzen Kanal, der die Insel vom Platze scheidet, und ungeachtet des ganz mit Wolken überzogenen Himmels und eines in dieser hartnäckigen Jahreszeit vielleicht käͤltesten Tages stroͤmte doch das Volk schaarenweise nach dem Platz, dem Molo und dem Ufer, um dieses belebte und froͤhliche Schauspiel zu betrachten. Die Straßen waren auf einmal mie Waaren angefuͤllt, die entweder ausgeladen oder in Gewölbe und Magazine geschafft wurden, und der Eifer und das Drängen der Leute war so groß, daß jene ausgezeichnete Wohlthat der Allerhoͤchsten Freigebigteit, welche diesem schoͤnen Venebig auf eine unzählige Reihe von Jahren Bluthe verschaffen wird, gleichsam auf diesen einzigen Tag beschraͤnkt zu seyn schien. Die Arbeiten und Unternehmungen, welche an diesem Tage zu Stande gebracht wurden, machten in der That der Vene⸗ tianischen Betriebsamkeit Ehre. Abends waren. alle Haͤuser freiwillig beleuchtet; einen schoͤnen und praͤchtigen Anblick ge— währte besonders die Insel S. Giorgio, welche in einer kuͤnstlichen auf Kosten der Handels Kammer veranstalteten Beleuchtung gleichsam zu brennen schien, obschon ein heftiger Wind der Wirkung dieser offentlichen Froͤhlichkeit einigen Ab— bruch that. Außer den von der Handels-Kammer und eini— gen einzelnen Kaufleuten bei dieser Gelegenheit als freiwillige Gabe vertheilten 44 000 Oesterr. Lire, beschlossen auch noch andere Werke der Menschenliebe diesen gluͤcklichen Tag. Die Handels, und Gewerbsleute des Stadtviertels von Castello hatten auf den Abend 9. ungefaͤhr 200 Arme dieser Pfarre ein gemeinschaftliches Mahl veranstaltet. Die mit / Wachsker⸗ zen beleuchteten und ganz mit Blumen bestreuten Tische wa— ren in der schoͤnen zu dem Garten fuͤhrenden Straße auf— gestellt, und die daran Theil nehmenden Armen erhielten au—
ßer Brodt und Wein vier verschiedene Gerichte und auch eine Unterstuͤtzung an Geld. In S. Canciano, in S. Gio. Gri⸗
sostomo und an anderen Orten wurden von Privaten eben⸗ falls Brodt und Wein unter die Armen ausgespendet. Wien, 16. Febr. Der Oesterreichische Beobach⸗ ter sagt im heutigen Blatte: „Wir haben bisher, aus Ach— tung für unser Publikum, die ünwuͤrdigen Ausfaͤlle und bos, haften Verunglimpfungen, welche der Geist der Luͤge mehre— ren oͤffentlichen Blaͤttern bei Gelegenheit eines neuerlichen hoöͤchst betrübenden Ereignisses eingegeben hat, mit keinem Worte beruͤhren wollen. Da wir aber bemerken, daß die Urheber und Befoͤrderer der in Umlauf gekommenen Geruͤchte das bisherige Stillschweigen der in Je sferen wrsche nen den Blaͤt⸗
Beilage
ö Jö Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 53.
als eine Bestätigung jener frevelhaften Anklagen auszule⸗ 6 ver sucht ir , 6 . wir uns fuͤr verpflichtet, dieses Stillschweigen zu brechen, und zwar mit der bestimmten und andigen laͤrung: ug her sa. in auslaͤndischen,/ namentlich in Deut⸗ schen Zeitungen, uͤber die Vorfaͤlle bei dem Leichenbegäng— nisse der jüͤngst verstorbenen Frau Erzherzogin Henriette verbrelteten Geruͤchte nichts, als der Wiederhall muthwilli⸗ ger und durch die offenkundigsten Thatsachen widerlegter Erdichtungen sind. . . rn ah. n wir insbesondere Alles, was die nachbenannten Blatter: der Bazar, das Inland, der Nuͤrn— berger Korrespondent, die Baireuther Zeitung, der reisende Teufel, der Hesperus und neuerlich noch der Hamburger Korrespondent und die Bremer Zeitung daruͤber enthalten haben. — Die in der Allgemeinen Zeitung vom 29. Jan. d. J. eingerückte geschichtliche Darstellung des Hergangs der Sache ist von allen uns zu Gesicht geko]mmenen die ein— zige,) die mit der Wahrheit uͤbereinstimmt.
Agram, 6. Febr. Die strenge Kaͤlte hat nachgelassen, allein seit vorgestern schneit es wieder. Am 2ten d. Nachts halb zehn Uhr blitzte es durch eine halbe Stunde mehrmals, und einige Blitze waren dergestalt heftig, daß das Firmament mit einem Feuermeer verglichen werden konnte. Hierauf ver— nahm man wiederholt einen dumpfen Donner. — Waͤhrend der strengen Kalte brachten die Bauern oͤfters junge lebendige Rehe zu Markte, welche sie in ihren Stallungen, wohin die⸗ selben sich verkrochen hatten, fingen. Auch Woͤlfe, welche aus fernen Schluchten herbeigekommen seyn mußten, näherten sich den Behausungen der Landleute und konnten sonach leicht er— legt werden. 4 ö. .
Nach den neuesten Nachrichten nimmt die Pest in Jassy und den Fuͤrstenthuͤmern fortwährend ab; indessen haben sich, obschon das Sanitaͤts-Comité fortwaͤhrend bemuͤht ist, zweck— maͤßige Vorkehrungen zur Tilgung des Uebels zu treffen, in einem der zuerst gereinigten Stadtviertel, welches bereits als rein erklärt und der Sperre enthoben werden sollte, doch neuerdings in zwei verschiedenen Haͤusern est⸗ Ansteckungen gezeigt. — Aus den den Oesterreichischen Graͤnzen zunaͤchst gelegenen Distrikten der Moldau lauten die Nachrichten uͤber den oͤffentlichen Gesundheits-Zustand ganz beruhigend.
Agram, 9. Febr. Verflossenen Sonnabend und Sonn— tag, und zwar Tag und Nacht hindurch, fiel immer noch in größter Ergiebigkeit Schnee, so daß derselbe bereits jetzt an vielen Stellen mannshoch liegt. In den gangbarsten Stra— ßen muß man muͤhsam im Schner waten, indem die Menge desselben; des anhaltenden Zuwachses wegen, trotz der moͤg— lichsten Thaͤtigkeit, sogleich nicht weggeschafft werden kann. Die Waͤlder sind dergestalt unzugänglich, daß der Landmann gezwungen ist, fuͤr seinen Holzbedarf Obstbaäume umzuhauen. Die Kalte hat gaͤnzlich nachgelassen, und die Lufttemperatur wurde so lau, daß man, dem Barometerstande nach, einen Erdstoß befuͤrchtete, welcher auch gestern Vormittags 16 Uhr 40 Minuten wirklich erfolgte und durch 2 Sekunden anhielt. Derselbe ward in der obern und und untern Stadt gleich heftig verspuͤrt. In mehreren Haͤusern erhielten hier— durch die Waͤnde Risse, Glasscheiben zersprangen, Teller fie⸗
len von Kaͤsten, und sitzende Personen gewahrten eine heftig.
fuͤhlbare Erschuͤtterung. Hierauf trat plotzlich 8 Minuten nach 113 Uhr ein hellstrahlender Sonnenschein ein, und das nebelhafte Firmament schien sich einem hellen Sommertage dͤhnlich zu lichten, jedoch truͤbte es sich kurz nachher wieder. Am Morgen, als die Erschuͤtterung verspuͤrt wurde, herrschte durch
drei Stunden ein hoͤchst uͤbelriechender Nebel.
Bregenz, 6. Febr. Wir genießen hier seit einigen Tagen eines Schauspiels, welches sich seit einem Jahrtausend vierzehnmal, in einem so vollkommenen Maaße aber nur drei— mal, ereignet hat. Bei einer zwischen 15 und 21 Grad R. abwechselnden Kalte uͤberfror der Bodensee in seiner ganzen Ausdehnung und bietet dem Auge, welches ihn vor Kurzem
Wir können es unsererseit nur bedauern, daß der Redge⸗ tion des Oesterreichischen Beobachters bis zum 165ten d. M unser Blatt vom 2ten dM. nicht zugekommen zu seyn scheint. Wir dne . in einem Korrespondenz⸗Artikel aus Wien vom 26. Jan. den tung vom 29sten v. M (welche uns bis dahin noch nicht zuge⸗ kommen war und seyn konnte), erzaͤhlt, und zwar mit dem Be⸗ merken; daß diese zuverlaͤssigen Nachrichten nicht ohne In⸗ teresse seyn durften.
Hergang der Sache nicht anders, alz die allgemeine Zei⸗
brausende Wogen umherwaͤlzen sah, eine feste unuͤber sehbare Eisflaͤche dar, welche, nur wenig mit Schnee und Reif uͤber— zogen, jede Spur von dem darunter hausenden Elemente ver— tilgt. Die Seltenheit dieser Erscheinung regt die Uferbewoh— nner zu mannigfaltigen ungewohnten Lustpartieen an, welche von den aus den entferntesten Gegenden herbeistroͤmenden Leuten erhoͤht werden, und die Scene wird durch hundert Gruppirungen, welche sich in die blaue Ferne verlieren, rei⸗ zend und pollstaͤndig. Von Bregenz nach Lindau, nach Ror— schach, nach Arbon, uach Konstanz, nach allen Richtungen hin sind Wege eingeschlagen und von Tausenden, gleichsam wie breite Heerstraßen, betreten. Sehenswerth war der lange, frohen Muthes dahin gleitende, Zug der Fussacher Schul Jugend, welche von einer dortigen Wohlthaͤterin nach Lindau gefuͤhrt und dort zu Mittag gespeist wurde, damit das Andenken an dieses Ereigniß den spaͤtesten Enkeln durch Au— genzeugen uͤbertragen werde.
Spanien.
— — Madrid, 2. Februar. Ihre Sieilianische Ma—⸗ jestaͤten haben in diesen Tagen die Koͤnigl. Buchdruckerei und das hydrographische Institut besucht. — Die Hofzeitung vom 28. Jan. enthaͤlt die Koͤnigl. Verordnung in Betreff der neuen Truppen-Aushebung. — Der am hiesigen Hofe akkre— ditirte Großbritanische Gesandte, Herr Addington, und der bei der Katserl. Russischen Gesandschaft hieselbst als Lega— tionsrath angestellte Fuͤrst Tschetwertinsky sind hier einge— troffen. — Der Fuͤrst Seilla, Ober-Kammerherr der Königin von Neapel, der von seinem Monarchen vor Kurzem zum Herzog von Santa⸗Christina ernannt wurde, ist fuͤr sich und seine rechtmäßigen Nachkommen von Sr. katholischen Majestaͤt mit der Wuͤrde eines Grande von Spanien belehnt wor— den. Sein aͤlrester Sohn, Fuͤrst Palazzuolo, ist gegen— wärtig Sicilianischer Geschaͤftsträger in Kopenhagen. — Der Graf von Villapaterna und die verwittwete Herzo—⸗ gin von Ossuna, geborene Herzogin von Beaufort, sind vor einigen Tagen hier gestorben. — Man glaubte hier seit einigen Tagen den strengen Winter uͤberstanden zu haben, als es am 28. Jan. auf's Neue mehrere Stunden lang schneite und das Thermometer wiederum auf den Ge— frierpunkt sank. Die Kaͤlte und die ungeheuren Schnee⸗ massen in den Gebirgen treiben Heerden von Wolfen in die Ebenen, wo sie in Doͤrfer und Flecken einfallen. Ein wuͤ— thender Wolf hat vor Kurzem in dem 7 Meilen von hier entfernten Staͤdtchen Colmenar el Viejo 174 Lammer und 12 Schaafe getoͤdtet und 150 Schaafe gebissen. — Wie vor⸗ theilhaft sich die finanziellen Verhaͤltnisse der Insel Porto— Rico seit dem Jahre 1823 gestaltet haben, ergiebt sich aus folgender Uebersicht der jährlichen Zoll-Einnahme: Im Jahre 1823 betrug dieselbe 7,244,187 Realen; im Jahre 1834, g, 693,667 R.; im J. 1825, 9g, g59,zg7 R.; im J. 1826, 109,958,699 R.; im J. 1827, 12,286,732 R.; im J. 1828, 13,837,312 Realen.
Po nn n,.
Die Times, welche Nachrichten aus Lissabon bis zum 24. Januar enthaͤlt, bestätigt die Nachricht, daß man sich im Portugiesischen Minister-Conseil mit Abfassung einer Amne⸗ stie beschaͤftige. — Man habe geglaubt, wird von dem ge⸗ nannten Blatte gemeldet, daß nach dem Tode der ver— wittweten Königin gewisse beim Volke besonders unbeliebte Beamte und Guͤnstlinge derselben ihre Verabschiedung erhal⸗ ten wuͤrden, allein noch sey nichts verandert. Telles Jordao sey noch immer Gouverneur des Forts St. Juliao und Graf von Bastos auch immer noch Minister des Innern; der Letz =
tere habe noch zu seinen fruͤheren Functionen das Ministerium
der Maxine erhalten. Ein Corregidor, Namens Neto, der
im vorigen Jahre auf Vorstellung der Britischen Regierung wegen ungesetzlicher Verhaftung und Mißhandlung eines Eng⸗ laͤmders abgesetzt worden, habe sogar neuerdings eine Anstel⸗ lung erhalten, während bisher noch kein einziger Gefangener wieder in Freiheit gesetzt worden. Es wird ferner ge neldet, daß Dom Miguel zur Bestreitung seiner Geld-Bedurfnisse durch Dekret eine Steuer-Erhebung von den verschiedenen im Lande befindlichen Ordens⸗-Kloͤstern aubefohlen habe. Die Hieronymiten haben 168,00 Milreis, die Bernardiner 79,000, die Benediktiner 139,909, die Moͤnche von St. Vincent 120, 00, die Kloͤster des Ordens La Grace 69,900, die Do⸗ minikaner 39,000 und die Karmeliter 38,900, zusammen 752,000 Milreis (nach Englischem Gelde 150, 9090 Pfd.) zu entrichten. Viele royalistische Freiwillige sollen, wie es heißt,
jetzt vom Straßenraube leben.