1830 / 55 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 26 Feb 1830 18:00:01 GMT) scan diff

ben und von den weniger bedeutenden Brandwunden einige

n hat die Nacht 3 bis 4 Stunden geschla fen.

7 3 sind, andre zu heilen angefangen 7 Die Prinzessin .

Deutsch land. ;

an Karlsruh e, 19. Febr. Unsere heutige Zeitung meldet;

ie cvangelische Stadtgemeinde in Durlach und die 15 9 welche die Land⸗Didcese Karls⸗ ruhe bilden, haben, in Uebereinstimmung der Geistlichen mit den Kirchengemeinderaͤthen, Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Großherzog durch eigene Deputationen die Vitte um Ein— fuͤhrung der Liturgie der Preußischen Kirchen Agende vorge— tragen, und hiezu mit verdientem Beifall die hoͤchste Er⸗ maͤchtigung erhalten. Kon st anz, 12. Febr. Noch ist das Eis auf dem Bo— densee in unserer Nähe nicht gebrochen. Hiezu werden Stürme erforderlich seyn, und die Schifffahrt bleibt so lange unterbrochen. Bekommen wir starke Ostwinde, so konnten unsere Brucke und die Muͤhlwerke in Gefahr gerathen.

O esterreich. Wien, 18, Febr. Aus Gmunden am Traun-See wird unterm 4. Februar gemeldet: Der zweste des gegenwaͤrtigen Monats brachte uns ein merkwuͤrdiges hier so seltenes Na— tur⸗Ereigniß, daß dessen Andenken fuͤr den aufmerksamen Beobachter und fuͤr die Nachwelt in Oesterreichs Annalen aufbewahrt zu werden verdient. Nachdem bei von 12 bis 19 Grad abwechselndem Froste schon seit einigen Tagen von Ebensee bis Traunkirchen uͤber den Traun-See eine feste Eis— decke sich bildete und taglich weiter abwärts ausdehnte, ward endlich am genannten zweiten Februar bei 2375 Kaͤlte nach RNeaumur der ganze See bis zur Ausmuͤndung an der Schleüse mit Eis uͤberzogen; ein Fall, der seit neunzig Jahren nicht mehr Statt fand und dem Meteorologen um so merkwuͤrdi— ger ist, weil er bei heiterer Atmosphare bloß durch strengen Frost sich ergab, waͤhrend bisher die Meinung allgemein be— stand, daß die Bildung einer festen Eisrinde nur bei anhal—

tend fallendem Schnee moͤglich sey. Das Frieren des Traun⸗ Sees ist indessen eine so ungewohnliche Erscheinung, daß sie

auf jedes Jahrhundert ungefaͤhr nur ein Mal angenommen werden kann. Nach aͤlteren handschriftlichen Vermerkungen

fror er in den Jahren 1477, 1624, 1683, und zuletzt in dem

ausgezeichnet strengen Winter von 1739 1749. Da uͤberzog sich der See erst gegen Ende Februars und blieb sechs Wochen

hindurch mit Eis bedeckt. Jeder Verkehr zu Wasser ist hier⸗

nach gehemmt, dagegen ward die Fudersalz-Versendung von Ebensee fuͤr den hiesigen Haupt-Debit auf Handschlitten groͤ⸗ ßerer Art eingeleitet; was bei strenger Kaͤlte mit weniger Schwierigkeit und minderem Aufwande, als durch Unterhal— tung eines Kanals, wie es im Jahre 1749 der Fall war, geschieht. Es gewährt einen interessanten seltenen Anblick, wenn auf eine halbe Meile sich erstreckende Zuge von vier— bis fuͤnfhundert Schlitten, jeder von einem Manne gezogen,

in gerader Richtung taglich ankommen. Ueberhaupt gewann

die ganze Lage eine neue Gestalt, und man waͤhnt die Men— schen auf großen Ebenen, auf beschneieten Wiesen und Feldern umherwandeln zu sehen, weil jetzt der See zum Lieblingsspa— ziergange der Einwohner Gmundens und zu einem vielbesuch— ten Spielplatze fuͤr Eisschuͤtzen sich bildete. * Tuär ke Die Allgemeine Zeitung enthalt Folgendes: „Ancona, 6. Febr. Die letzten Nachrichten aus Alexan— drien uber die Aegyptische Expedition gegen die Barbaresken lauten sehr widersprechend. Nach einigen hat der Pascha wirklich die Absicht, nach dem Vorschlage des Franzoͤsischen Ministeriums, zur Unterstuͤtzung des Franzöͤsischen Angriffs egen Algier 15, 900 Mann unter Anfuͤhrung Ibrahim Pa— 233 laͤngs der Nord⸗Afrikanischen Kuͤste abzuschicken; nach anderen fürchtet er sehr, durch die Ausfuͤhrung dieser Unter⸗ nehmung in der Meinung seiner Glaubensgenossen zu verlie— ren und der Pforte, der sein Streben nach Unabhängigkeit

nicht unbekannt ist, Mittel zu seinem Verderben an die Hand

zu geben. Man behauptet nämlich, daß die uͤbertriebene Be⸗ reitwilligkeit des Sultans, den diesfäͤlligen Wuͤnschen des Franzoͤssschen Ministeriums durch eine schnelle Einwilligung zu entsprechen, bei Mehemed Ali. Mißtrauen erregt a

*

und daß er seit diesem Zeitpunkte allerlei Schwierigkeiten auf⸗

suche, sum sich der Erfuͤllung seiner Versprechungen zu ent—

Kren. Indessen meinen Andere, diese Sinnesaͤnderung des a

*. möge eher durch Englischen Einfluß bewirkt wor— den seyn, da der Handel Großbritaniens durch eine im Falle des Gelingens nicht unwahrscheinliche stabile Kolonisirung der Nord⸗Afrikanischen Kuͤste leiden möchte, und die den

Aegyptern dabei zugedachte Rolle, ihrer Folgen wegen, von England nicht gleichguͤltig angesehen werden koͤnne. Die hier anwesenden Englaͤnder sind der Meinung, daß das Londoner Kabinet lieber seine Vermittlung zur Beilegung des zwischen

Frankreich und dem Dey von Algier bestehenden Zwistes an⸗

bieten und ohne große Weitlaͤufigkeit dessen Ausgleichung zi Stande bringen werde. Die i , , pel schickt sich zur Ruͤckfahrt nach der Ostsee an; einige dazu gehörige Schiffe sollen bereits nach Cadix unter * ge⸗ gangen seyn. Der Geist der Anarchie greift dem Verneh⸗ men nach in Griechenland immer mehr um sich, und ohne fremde Truppen duͤrfte es dem Grafen Capodistrias vielleicht schwer werden, sein Ansehen zu behaupten und Ruhe zu er⸗ halten. Inzwischen hat er die kleine ihm zu Gebote Ich gk. Militairmacht so vertheilt, daß er fuͤr den ersten Augenblick jeden Versuch der Unzufriedenen vereiteln zu konnen hoffen darf; auch verdoppelt er seine Bemuhungen, die Gemuͤther . und den besser Gesinnten Vertrauen einzu—

en.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-HYd„ork, 25. Jan. Am 19. dieses Monats sandte der Praͤsident eine Botschaft an den Senat und das Haus der Repraͤsentanten, die folgendermaaßen beginnt: „Meine Herren! Die beifolgende goldene Medaille, die auf die am 25. Sept. v. J. erfolgte Befreiung des Praͤsidenten Libera— tors der Republik Eolumbien, aus den Haͤnden von Meu⸗ chelmoͤrdern, geschlagen worden, habe ich von der dortigen Regierung zugesandt erhalten. Die Achtung, die ich fuͤr den Charakter des Praͤsidenten Liberators sowohl, als fuͤr die Nation und die Regierung hege, an deren Spitze er steht, macht mir diesen Beweis der ihrigen sehr werth. Ich darf mich aber, unserer Verfassung gemaͤß, welche den Beamten der Vereinigten Staaten die Annahme von Geschenken frem— der Staaten verbietet, ihren Wuͤnschen nicht fuͤgen, und stelle mithin die Medaille zur Verfuͤgung des Kongresses. Der maͤchtige Einfluß auf die Angelegenheiten seines Vater⸗ landes, den sich General Bolivar durch die von ihm gebrach— ten Opfer und durch seine Heldenthaten erworben hat, erre— gen fuͤr die Bahn, die er kuͤnftig einschlagen wird, ein In⸗ teresse, an welchem alle Freunde liberaler Einrichtungen den lebhaftesten Antheil nehmen muͤssen. Die guͤnstige Meinung, die ich mir nach den von ihm bereits geleisteten Diensten und nach seinem persoͤnlichen Charakter von ihm gebildet habe, laͤßt mich ö. uͤberzeugt seyn, daß er in der gegenwaͤrtigen Lage seirres Vaterlandes so verfahren werde, wie es dem wahren Besten desselben und zur Erhaltung feines eigenen Ruhmes am angemessensten ist. In dem weitern Verlaufe der Botschaft theilt der Praͤsident dem Kongresse die Nachricht mit, daß es dem Gesandten der Vereinigten Staaten in Columbien, Herrn Moore, gelungen sey, den dortigen Mini⸗ sterrath zur Anerkennung mehrerer Privatforderungen Ame⸗ rikanischer Buͤrger zu bewegen, und begleitet diese Nachricht mit ausgezeichneten Lobeserhebungen des Gesandten.

Bra si lte n. g

Der Moniteur meldet, daß nach Depeschen aus Rio— Janeiro vom 19. Dez., die bei der Kaiserl. Brasilianischen Gesandtschaft in Parts eingegangen sind, der Kaiser sich zu

der Zeit in voller Genesung befand ) und schon in 4 bis 5

Tagen sich nach der bei Rio⸗Janeiro liegenden Kapelle, wo— Se. Maj. alle Sonnabende die Messe zu höoͤren pflegen, zu begeben gedachte, um einem Tedeum zum Danke fuͤr seine Wiederherstellung beizuwohnen. Dieselben Depeschen fügen hinzu, daß J. Maj. die Königin von Portugal und der Her⸗ zog August von Leuchtenberg bereits gaͤnzlich hergestellt sind. Columbien. ĩ

Ein (in offentlichen Blaͤttern befindliches) Privatschrei⸗ ben aus Bogota enthaͤlt in Bezug auf die darin mitgetheil— ten Bedingungen des zwischen Columbien und Peru abge⸗ schlossenen Friedens) Folgendes: „Sie werden hieraus er⸗ sehen, daß Columbien beinahe alles aufgiebt, und daß der Libertador auf diese Art seine Feinde zum Stillschweigen ge⸗ bracht und der Welt bewiesen hat, daß seine öͤffentlichen Be⸗ theuerungen zu einer Zeit, wo das Schicksal Peru's in sei⸗ nen Haͤnden war, mit Treue und Glauben im Einklang standen. Cordova hat bereits fuͤr seine Treulosigkeit gebuͤßt. Die gegen ihn abgesandte Armee unter O'Leary's Befehl

kam ihm so unerwartet, daß er kaum Zeit hatte, seine Trup⸗

pen . Trotz dem traf er die besten Anordnungen und nahm eine feste Stellung ein; seine Furcht vor dem Abfall seiner Truppen war aber so groß, daß er sie in der Nacht vor der Schlacht in eine Kirche einschloß und mit seinen Offizieren Schildwach stand. Als die Schlacht begann,

) S. Nr. sz der Staats- zeitung .

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ah man ihn auf einem weißen Pferde mit einer Lanze in der Hand feine Leute anfeuern und diejenigen, welche ihre 6 nicht gethan hatten, eigenhändig mit der Lanze durch⸗ bohren. Indessen da er sah, daß seine Leute trotz seiner An⸗ y . wichen, so trat er hervor und verlangte eine Un⸗ terre

Feuern aufhören und stellte sich ein. Cordova machte O Leary Borschlaͤge, sich mit ihm zu vereinigen, aber O Leary, kehrte zu seinen Truppen zuruͤck. Die Schlacht fing wieder an, Cor— dova's Linie wurde durchbrochen, und Cordova, der bereits in der Brust und im Arm verwundet war, floh mit einigen Offizieren und ungefahr 20 Mann in ein Haus, aus welchem sie ein moͤrderisches Feuer auf O'Leary's Truppen richteten. Letzterer befahl das Haus zu stuͤrmen und keinen Pardon un geben. Cordova, der bald darauf eine toͤdtliche Wunde erhielt, ließ O Leary zu sich kommen und druͤckte Reue uͤber seine Undankbarkeit gegen den Befreier aus. Er sprach bis zum letzten Augenblick mit fester Stimme und bat O Leary ihm Opium reichen zu lassen, um ruhig sterben zu koͤnnen. Nach⸗— dem er mehreren Offizieren die Hand gegeben, hauchte er sei— nen Geist aus, und man sah, daß er mit Wunden bedeckt war. O'Leary hat sich fuͤr die gefangenen Offiziere verwen— det, jedoch ohne Erfolg.“

Vereinigte Provinzen vom La Plata.

Einer Buenos-Ayres Zeituug vom 28. November zu— folge hatte man sich dort bestimmt dafuͤr entschieden die bis— herige gesetzgebende Versammlung der Provinz beizubehalten; sie sollte am 1. December im Senats-Hause eine Sitzung halten. Man erwartet von diesem Beschluß viel Gutes. Noch waren die Unruhen im Innern nicht ganz beigelegt; ein am 18. Rovbr. erlassenes Dekret verbietet die Ausfuhr von Waffen und Kriegsgeraͤth von Buenos-Ayres nach den in Aufstand begriffenen Provinzen, bis dort die Ruhe wie— der hergestellt ist.

nan d.

Berlin, 24. Febr. Se. Königl. Hoheit der Großher— zog von Baden haben dem Schloßhauptmann Grafen von Wartensleben hierselbst das Großkreuz vom Zaͤhringer Löoͤwen— Orden zu verleihen geruhet.

Die Allgemeine Zeitung hat kuͤrzlich (in der Beilage zum Blatte vom 13. Febr.) einen von hier datir⸗

ten, die hiesige Polizei-Verwaltung betreffenden, Artikel

aufgenommen, welcher nunmehro auch in Nr. W des Hamburger Korrespondenten übergegangen ist. Zur Wider— legung jenes Artikels und zur Verhinderung der weiteren Verbreitung der darin enthaltenen irrigen Angaben sieht die Redaction der Staats⸗Zeitung sich zu der Bemerkung veran— laßt, wie es zwar richtig ist, daß eine Verstaͤrkung des Per— sonals der hiesigen exekutiven Polizei in Folge der zugenom— menen Einwohnerzahl der hiesigen Residenz fuͤr noͤthig erach— tet worden, daß aber dabei von einer Entfernung des bishe— rigen hiesigen Polizei-Praͤsidenten gar nicht die Rede gewe— sen, und daß es am allerwenigsten des Engagements eines Franzoͤsischen Polizei-Beamten aus Paris zu obigem Zwecke bedurft hat. Jene Mittheilungen sind daher als das leere und unnuͤtze Geschwatz eines von der wahren Lage der Sache voͤllig Ununterrichteten zu betrachten. Aus der Gegend von Meurs vom 16. Februar wird gemeldet: „Dadurch, daß zwischen Essenberg und Emmerich, eben so zu Baerl im hegt die Deiche vom Wasser theils uͤberstiegen, theils durchbrochen wurden, sind die Gemeinden Bliersheim, Emmerich, Asterlagen, Winkelhausen, Aesberg, Hochstraß, Repeln, Bornheim, Baerl, zum Theil auch Essen—⸗ berg und Homberg uͤberschwemmt worden. Meurs ist durch den Stadtdamm noch gluͤcklich geschuͤtzt, waͤhrend zu Hoch— straß bas Rheinwasser mehrere Fuß hoch in den Häusern stand. Bei der Trompett und am Fuͤnderich ist die Koͤln⸗ Klever Straße uͤberschwemmt und durchbrochen worden; von ersterm Orte ist die Fluth durch das Schwafheimer Bruch in die Aue eingedrungen, von wo sie aufwaͤrts die Sittard hinan bis nach Caäͤldenhausen vordrang und ab— waͤrts durch das Bettecamper Meer auf Meurs und weiter nach Rheinberg dem Rhein wieder zustroͤmte. In Winkel— hausen stand das Wasser in einigen Haͤusern 9 Fuß, jetzt noch 7 Fuß hoch. Gluͤcklicher Weise ist bei Uerdingen hoch und solide, und dadurch der Distrikt zwischen Menrs und Krefeld bisher geschuͤtzt worden. Seit gestern Morgen hat nun zwar das ausgetretene Wasser angefangen, sich zu mindern, und heute Abend ist es bereits

um 2 Fuß gefallen. Indeß steht die Eisdecke des Rheins

noch unbeweglich fest bis an die Herk, dem Eicelskamp gegen⸗

) Vergl. die hiemit uͤbereinstimmenden Nachrichten aus Lon⸗ doner Blaͤtfern in Nr. 52 der gin nn, Urich

ung mit O'Leary. Letzterer 2 seine Truppen mit

oder schon fort ist. In diesem

der Straßendamm

uͤber, und fuͤrchterliche Eisberge haben sich in dem Stron

nur eines sehr eindringlichen Thauwetters, sondern auch eines starken Wasserdranges, um die in vielen Schichten uͤberein⸗ ander gelagerten Eismassen in Bewegung zu setzen und gluͤck⸗ lich abzufuͤhren. So weit Rheinunterwaärts her Nachrichten eingelaufen sind, steht noch der Rhein und soll seither von Baerl bis unterhalb Rees hinaus nicht die mindeste Bewe⸗ gung gezeigt haben. Es wird also noch sehr davon abhan⸗ gen, ob das Eis vom Ober⸗Rhein (vom Lurley bis Straß⸗ burg) eher ankommt, als das Eis hinunter zu in Bewegung, alle, den Gott verhuͤten wolle, wird das Ungluͤck groß, da die durchbrochenen Deiche keinen Schutz mehr geben und gleich die Wassermassen zur Seite fuͤhren.“ =

Gestern Abend fand in den Sälen des Koͤniglichen Schauspielhauses der zweite maskirte Ball statt, mit dem zu⸗ gleich die Lustbarkeiten des diesjährigen Carnevals geschlossen wurden. Es hatte sich eben so wie das erstemal ein zahl⸗ reiches elegantes Publikum eingefunden, das gegen 8 Uhr durch einen brillanten Aufzug, in dem ausgegebenen Pro— gramme „Melpomene und Momus“ genannt, uͤberrascht wurde. Melpomene erschien im Gefolge der beruͤhmtesten tragischen Helden⸗Gestalten, die uͤber unsere Buͤhne geschrit⸗ ten sind; Momus aber wurde von vielen ergoͤtzlich ausgestat⸗ teten komischen Figuren unseres Lustspiels begleitet. Ein Streit, der zwischen den beiden Parteien entstand, endete wie billig auf eine dem Helden Carneval, der ebenfalls in der Begleitung war, angemessene Weise. Der froͤhliche Zweck des Masken-Spieles wurde gestern noch mehr erreicht, als das erstemal, da Alles im Saale bis zum Anfange des Schauspieles maskirt blieb. Im Theater wurde Le Sourd, ou auberge pleine, durch einige neue Calembourgs noch unterhaltender gemacht, gegeben. Das Koͤnigl. Corps de Ballet fuͤhrte wie das vorige Mal, nach Beendigung der Tafel, einige Taͤnze im untern Raume des Konzert⸗-Saales auf.

In Nr. 52 der Staats-Zeitung vom 21. Febr. tritt in der Person des Herrn S—z ein Vertheidiger der Legitimi—⸗ tät des Dom Miguel auf, der dessen Defension in Fragen fuͤhrt, deren Beantwortung er wahrscheinlich fuͤr unmoͤglich halten muß. Wir wollen eine solche versuchen.

Erste Frage. Sind die Gesetze von Lamego nicht mehr in Kraft, nach welchen Gesetzen hatte das Haus Braganza ein Recht auf den Thron, und nach welchen Gesetzen ging die Großmutter der jetzt streitenden Prinzen dem Bruder ihres

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