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ĩ nur ihm geschwiegen haben, und daß das Tragen . — 6 als unverträglich mit dem Be⸗ sitz des Portu iesischen Thrones betrachtet worden ist. Dritte gag. Wenn unter zweien einer ein Recht hat zuů optiren, kann er dann, wenn er oh, tirt hat, nun das, was den Anderen zukäme, ei— nem Dritten cediren? also uber Altes verfuͤgen, wenn er nur ein Theil zu optiren hat. .
Herr S—z stellt hier eine Frage auf, die eine petitio rincfpij enthält. Da aber jeder Beantworter das Necht
at, die Frage felbst zu untersüchen, so wollen wir dies hier⸗
mit thun. Wenn unter Zweien Einer ein Recht hat, zu
optiren, so kann er allerdings das, was dem Zweiten zukame,
nicht dem Dritten geben. Hier ist aber von keiner Optio. jzwischen Dom Pedro und Dom Miguel die Rede, die der
Herr Fragsteller geflissentlich einschiebt, also den Dom Mi—⸗
ghel durch eine petitio prineipii zu einem solchen erhebt, der
durch eine optio nothwendig was zu gewinnen haͤtte. Es
handelt sich im vorliegenden gal um eine Optio des Dom
Pedro zwischen Portugal und Brasilien, also um eine ohlio
zwischen zwei Reichen, nicht zwischen zwei Personen. Hat Dom Pedro fuͤr Brasilien optirt, so ist die Frage, wer be⸗ kommt Portugal, die hier einzig zu machende. Der Herr Fragsteller, indem er Donna Maria als eine dritte einschiebt, wahrend er beweisen muͤßte, daß sie eine solche ist, waͤre also mit seiner Frage abzuweisen, und haͤtte diese Abweisung fuͤr eine Antwort anzusehen. — .
Vierte Frage. Ist in der That Entscheidung alter rechtsbegründeter Reichsstände nicht doch noch ein anderes als der angebliche Volkswille, auf den unsere heutigen Liberalen sich zu beru— fen pflegen. ; .
Wenn Reichsstaͤnde sich anmaßen wollen, uͤber die Sou⸗ verainitaͤt zu entscheiden, so stellen sie sich uͤber den Fuͤrsten, unterwerfen denselben ihrem Ausspruch, uͤbertreten ihre Be⸗ fugnisse und sind in so fern ganz identisch mit dem von Herrn S—z angegriffenen Volkswillen. Aber auch hier in der so gestellten Frage finden wir eine petitis Pringihii. Herr S— z spricht von rechtsbegrüͤndeten Reichs stän—⸗ den. Damit die in der Eile von Dom Miguel zusammen—⸗ berufenen, durch die Verjaͤhrung mehrerer Jahrhunderte au— ßer Gebrauch gekommenen, Cortes von Lamego rechtsbegruͤn⸗ bet seyen, muß schon vorausgesetzt werden, daß Dom Pedro unrechtmäßiger Koͤnig, daß somit seine Constitution eine von Hause aus mit Nullitaäͤt behaftet gewesen sey. Herr S— kann die Cortes von Lamego nicht rechtsbegruündet nen— nen, ohne diesen Beweis gefuͤhrt zu haben: er sucht also mit einem einzigen Worte sich einen Beweis zu ersparen, der eben den ganzen staatsrechtlichen Streit selbst umfaßt. Weiß aber Herr S—z nicht, daß die sogenannten Cortes der drei Stände, wie sie Dom Miguel zusammenberief, keine recht⸗ maͤßigen waren, daß die Staͤdte Porto, Miranda, Guarda, Braga, Vizen, Pin hel, Aveiro, die Flecken Monte⸗ mou, o velho Grimarses, Valen ga, Mon gao und Tarduca keine Bevollmaͤchtigten hatten, daß ein gewisser Earvalho als Deputirter von Goa auftrat, ohne daß nur Zeit gewesen waͤre, die Nachricht der Usurpation nach Indien zu bringen. Weiß Herr S— z nicht, daß jene alten rechts⸗ begruͤndeten Reichsstaͤnde zusammengezwungen, nicht zusam⸗ menberufen waren. ĩ 1.
n ge 2 diesen Fragen ist aber die leichte Weise, mit der Herr S—z die Verletzung der Treueide behandelt, auffallend. Es faͤllt fast hierbei die von einem Witzling auf⸗ geworfene Frage ein: wozu denn die falschen Eide seyen, wenn sie nicht geschworen wuͤrden? Herr S—z will doch — nicht behaupten, daß man die Verletzung eines Eides
mit entschuldigen könne, daß man sich auf einen andern beruft, und sollte wirklich kein Unterschied zwi⸗ schen Napoleon seyn, der lange seinem Eide treu das Direk— torium tragen half, und den die Gewalt der Umstaͤnde zum 18. Brumaire reservatio mentalis schwoͤrt, um ihn am andern Tage zu verletzen. Auffallend ist uͤbrigens, wenn Herr S— z hierbei
fuͤhrte, und Dem, der einen Eid unter der
Miguel gethan, scheint ihm somit doch eine Revolution zu seyn. — Herr S — z sagt: „Mir scheint, hätte Dom Mi⸗ guel jene Constitution Dom Pedros gegeben, und Dom Pedro sie verworfen, die meisten seiner li⸗ terarischen Gegner in Frankreich und Deutsch⸗
es dem Herrn Fragesteller so scheint, hat derselbe nicht wei⸗ ter angegeben. Es fehlt uns daher auch an einer Basis zur Bekaͤmpfung seiner diesfalligen Ansicht, so fern wir nicht auch die Bahn des Herrn Fragestellers betreten und in das Gebiet der Factionen hineingerathen wollen. . 6 Die ganze staatsrechtliche Frage laßt sich in sehr einfache Entscheidungsgründe fassen. Wenn Dom Pedro fuͤr Brasi⸗ sien optirt, so kann, so lange noch Sprößlinge des Dom Pe⸗ dro am Leben sind, Dom Hg: nie den Thron erben, denn Dom Pedro hat nicht einmal das Recht, fuͤr seine Kinder zu entsagen. Die Cortes von Lamego aber, indem sie einen Fremden ausschlossen, konnten unmoglich einen sebornen Por⸗ tugiesen meinen, der als Portugiesischer Prinz eine fremde Krone trage; der Sinn des Gesetzes ist, nicht als Dependenz eines andern Landes angesehen zu werden, unmoͤglich aber konnte der Portugiesische Stolz etwas dagegen haben, daß der Beherrscher Portugals auch der Herr fremder Lander sey. Die oben angefuͤhrten Bei piele , m. . .
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 25. Febr. Im Schauspielhause: Die Schule der Alten, Lustspiel in 5 Abthe lungen, nach Delavignes, von J. F. v. Mosel. Hierauf, zum Erstenmale: X. J. Z., Posse n 2 Abtheilungen, aus dem Englischen des Colman. Freitag, 26. Febr. Im Opernhanse: Die Braut, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber.
Im Schauspielhause: 15 La mansarde de artistes, vau- devisse en 1 acte, par Scribe. 2) Le Roman d'une heure, comédie en 1 actèe et en prose, par Mr. Hoffmann. 3) La premiere reprise de la représenlafion de: La neige, vaudeville comique en 1 acie. ö
Sonntag, 28. Febr. Im Opernhause: Olimpia, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.
Köͤnigsstädtsches Theater. Donnerstag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt Die schwarze Frau, Posse in 3 Atten, von C. Meisl; Masik von A. Muͤller. (Parodie der weißen Dame e . Freitag, 26. Febr. Das Pfeffer ⸗Roͤsel, oder Die Frankfurter Messe im Jahre 1297, ein Gemälde der Vor— zeit in 5 Akten.
Auswärtige Börsen. Frankfurt a M., 20. Fehbr- Oesterr. 5proc. Metall. 1964. 4proc, S713. Bank Actien 1560. Partial-Gbligoijonen 1383. Geld. Loose zu 100 FI. 1823. Bri el. ;
Hamhurg. 22 Fehr. . Oesterr. Sproc. Metall. 1033. 4pror. S6. Part. - Oblig. 1377. Bank Actien 1294. Russ. Engi. Anl. 1088. Russ, Anl. Hamb. Certiß 104. Dan. 735. Loln. Pr. 1. März 122. Engl. Neap. 9B Fale. 90. — .
Paris, 16. Fehr. Z3proc. Rente pr. compt. S4 Er. 30 Cent, fin cour. S) Er. 35 Cant 5proc. Pr. compi. 100 Fr. 25 Cent., sin cour. 163 Fr. 30 Cent. 5proe. Neapol. 92 Fr. 75 Cent. 5proc. Rente von
Aguudo 693
Wien, 19. Febr.
zpror. Melull. icszz. 4proc. MI. Fart. Oblig. 1393. Bank- Actien 13162. ö
sich auf das Beispiel der Revolutionen beruft. Was Dom
. Neueste Böorsen⸗Nachrichten. . . I7. Zebr. IZproc. Rente en compt. Si Fr. 20 Cent,, sin our. Sa Fr. 25 Cent.; 6proc. Rente her compt.
199 r. 30 Cent., sin. cour. 109 Fr. 40 C . . J
Gtbrudt bai a. WB. Heyn.
ent.; 5proc. Neapol. 92 Fr. 75 Cent.; 5 proc. Rente von Aguado 6) *.; 5proe.
Rei aeteur John. Nitrchatteur Cottel.
*
land würden für ihn streiten. — Die Gruͤnde, weshalb
gebenheit fuͤr den geliebten fuͤrstlichen Chef durchdrungen fuͤhl— ten. In der Obnchowschen Perspektive . en,,
und begaben sich dann in ihre Kasernen.
Direktor
Berlin, Freitag den 2östen Februar
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Königliche Majestaͤt haben Allergnädigst den Leh— rer Ferdinand Berger zum Professor bei der Akademie der Kuͤnste zu ernennen und das Patent fuͤr denselben Aller— hoͤchst Selbst zu e en geruhet.
Des Königs Majestat haben den Ober-Landesgerichts— Assessor Gerlach zum Justizrath bei dem Land- und Stadt— gerichte zu Danzig zu ernennen geruhet.
Seine Köoͤnigliche Majestaͤt haben den Ober-Landesge— richts -Assessor von Raumer in Halberstadt zum Ober-Lan— desgerichts⸗Rath daselbst Allergnädigst ernannt.
Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron— prinzessin sind von hier nach Dresden abgereist.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Ruß hand.
St. Petersburg, 17. Febr. Am t9ten d. M. ruͤck= ten das ö, und Pawlowsche Leibgarde⸗Regiment und das Sappeur-Bataillon in diese Residenz ein. Se. Maj. der Kaiser, begleitet von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen und Ihren Kaiserl. Hoheiten dem Großfursten Thronfolger und dem Großfuͤrsten Michail Paw⸗ lowitsch, geruheten diesen aus dem Feldzuge heimkehrenden Truppen, die sich in den Tranchéen vor Varna und in den bei y, . elieferten blutigen Gefechten mit nenen Lorbeern bedeckt haben, entgegen zu reiten. Seine Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst * , in der Uniform seines Regiments, sprengte an sie hinan und bewillkommnete jeden Zug seiner tapfern Grenadiere, die sich von der innigsten Er— In. irten die Trup⸗ pen im Ceremonialmarsch an Sr. Maj. dem Kaiser 1 53
Der General⸗Lieutenant Fuͤrst Gortschakoff II., der Ge— neral⸗Lieutenant Kusmin J. und der 4 6, Mon⸗
enstleistungen im Wladimir⸗
Der z me als stellvertretender iehnngs Polizei ange⸗ zum Direktor 8
18630.
nellen, und der fruͤhere Vice-Konsul in d en . he . in den Dardanellen & ,, Mustoxidi, zum Konsul in Salon chi ernannt
Am 12ten d. M. ist der G Li t Lieven au Deen o , . General⸗Lieutenant Lieven aus
Die Kaiserliche Universitaͤt zu Mo je 5 Jahren besteht, feierte am 9 9 M. 5 3 r n.
eber die (letzthin bereits erwahnte) . Prin⸗ zen Chosrew-Mirza in Tiflis wird unterm 13. M von daher folgendes Nähere gemeldet: Am 190. traf der Persische Prinz Chosrew⸗-Mirza in Tiflis ein. Es war ihm der Flü— gel⸗Adjutant Seiner Kaiserlichen Majestät, Ober Fuͤrst Da⸗ dian, entgegengeschickt worden, welcher den hohen Reisenden auch in der Stadt Duschet zu dessen gluͤcklicher Ankunft komplimentirte und dann bis hierher begleitete. Am Stadt— thore ward dem Prinzen vom stellvertretenden Chef des Ge— neralstabes des abgesonderten Kaukasischen Corps, General— major Shukowski, der Rapport uͤberreicht. eine eit führen vom Thore gerade zu dem Oberbefehlshaber, Genretal— Feldmarschall Grafen Paskewitsch-Eriwanski, der ihn im ersten Saale seines Hotels empfing und in die Empfangs—
hätte leicht die ganze Stadt ein Raub der Flammen weren können, wenn sie nicht von unsern ö r; n ,,
zimmer fuͤhrte. Nach einer kurzen Unterhaltung stand Prinz auf und ward vom en e bis , 6 in welchem sie zusammen nach dem fuͤr Seine go e⸗ einge gichteten Gebäude fuhren. Die an der Anfahrt mit dem Musikchor aufgestellte Ehrenwache gab dem Prinzen die sei— nem 2 . militairischen Hanneurss. Am 13. Dez. flog (wie seiner Zei neldet wor das bei der Festung Ismail i e. . , , , klillerie⸗ Bed ur fnissen geladene Prisenschiff „St. Nikolai“ in die Luft. Bei der Explosion fielen unter andern 10 Kar⸗— taͤtschen auf das Kriegs-Dampfschiff „Nadeshda“ und rich⸗ teten auf demselben bedeutenden Schaden an; einem Matro—⸗ 6 ward das Bein zerschmettert. Der Commandenr des 2 ampfschiffes bemerkte Feuer auf der daneben liegende Schaluppe Nr. 3, die mit 190 Kisten Patronen und ver und andern feuerfangenden Sachen beladen war, Und von welcher die erschrockene Mannschaft sich an's Land ge— flüchtet hatte. Die augenscheinliche Gefahr, in der die uͤbri— gen Fahrzeuge und Menschen schwebten, berechnend, brachte der Commandeur, theils durch Ermahnungen, theils durch Drohungen, einige Leute von der Equipage der Schaluppe dazu, daß sie bei der Rettung derselben huͤlfreiche Hand Ki⸗ steten. Der erste, der die Schaluppe bestieg, war der freie Matrose⸗ Dmitri Jowino, der durch seine muthvolle Thaͤtig⸗ keit, Kaltblut keit und Verachtung der eigenen Gefahr alle übrigen Schiffe mit ihrer ö vom aer, . Verderben rettete. Se. Masjestät der Kaiser haben darauf Allergnaͤdigst zu befehlen geruht, daß dem Matrosen Jowind,
. fuͤr seine bewiesene Entschlossenheit, die Summe von 300 Rubeln ausgezahlt werde. . t
— Aus Erzerum, vom 17. Dezember wird . „Gestern brach im Hause des 3 durch 6 alten
fehlerhaft angelegten Rauchfang Feuer aus. Die Flamn griff mit ungewöhnlicher Schnelllgkeit um sich und verbreite
sich uͤber die ganze der Straße zugekehrte Seite. Das Ba—
aillon, welches im Hause lag ünk zwei andere, zi, in zer Stadt standen, arbeiteten an eh ] Eder nnn ,
koͤschen mit der größten An— , , n ,, ,.
innern Flügel des Gebgudes, und — was das wichtigste ist —
die dem Hause gegenuͤber gelegenen und von ihm nur vier
Faden entfernten Buden zu retten, die schon mehrmals gefangen hatten. Da die 8 eng und uber obern Stockwerke der Haäuser gewohnlich von Hol .
traßen so eng und uͤberdem d d, so
wäre. Erzerum besitzt , andere Loöͤsch⸗
von der Schwierig⸗
Anstalten, daher man sich einen Begri