1830 / 58 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Herr von Sesmaisons in seinem Schreiben, „mit der Regie⸗

rung nicht einerlei Sinnes zu seyn; aber ich mag nicht eine

Bürger⸗Krone, deren Zuerkennung uns gesetzlich zusteht, mei⸗ nen Landsleuten entziehen, um damit die Stirn eines Fremd⸗ lings zu schmuͤcken, der mit dem Departement, in welchem er als Kandidat auftritt, nicht in der entferntesten Beruͤhrung 4 4 . 6 Der Moniteur meldete vor einigen Tagen, daß Herr Mangin den Pariser Polizei⸗Kommissarien in einem Rund— schreiben anempfohlen habe, alle Bettler, die solches wuͤnsch⸗

ten, dem neuen Armenhause zuzuweisen. Gegen diese Be⸗

hauptung protestirt jetzt der Polizei⸗Praͤfekt mit dem Bemer⸗ 2 er seinen Untergebenen eine solche Anweisung nicht hätte ertheilen koͤnnen, ohne gegen die Gesetze zu verstoßen und mit sich selbst in Widersprüch zu gerathen. Zugleich theilt er das obgedachte Rundschreiben woͤrtlich mit; es erhellt dar— aus, daß er die Polizei⸗Kommissarien blos aufgefordert hat, diejenigen Bettler, die in dem neuen Armenhause aufgenom⸗

men zu werden wuͤnschen, direkt dorthin zu befoͤrdern, und

nur solche Individuen zuvor nach der Polizei⸗Praäͤfektur zu fuͤhren, die es vorziehen, in die Armen⸗Anstalten zu Saint— Denis oder Villers⸗-Cotterets einzutreten.

Die von dem hiesigen Advokaten-Stande bejahend ge— loͤste Frage: „ob, wenn ein Pfarrer einem Verstorbenen die kirchlichen Ceremonien verweigere, der Maire berechtigt sey, die Kirchthuͤren oͤffnen zu lassen, um die Leiche in der Kirche aufzustellen“, hat den Staatsrath von Cormenin veranlaßt, einen Aufsatz in das Journal des Debats einruͤcken zu lassen, worin er eine dem Ausspruch des Advokaten-Standes entge— gengesetzte Ansicht ausspricht und zu der Schlußfolge gelangt, daß eine solche Dazwischenkunft des Maire in der Theorie gefetzwidrig, in der Ausfuhrung aber unthunlich, Frieden⸗ stoͤrend, den Gesetzen der Kirche zuwider, und verletzend fuͤr die liberalen Grundsaͤtze der Charte seyn wuͤrde. Das ge— dachte Blatt bemerkt bei der Mittheilung dieses Votums: „Die Frage, worum es sich handelt, ist eine von denen, woruͤber die aufgeklärtesten Koͤpfe verschiedener Meinung seyn koͤnnen; die eines Mannes, wie Herr von Cormenin, ist von großem Gewichte. Wir eilen daher, sie bekannt zu machen. Ueberlassen wir es den Fanatikern, auf die Ent— scheidung der Advokaten durch Schimpfreden und grobe Verlaͤumdungen zu antworten dies 6 ihre Gewohnheit und bemuͤhen wir uns dagegen unsererseits, dergleichen wich— tige Fragen gruͤndlich zu eroͤrtern, um zu einer richtigen Löoͤ— sung derselben zu gelangen.“ g

Schon im Jahre 1828 hatte der Koöͤnig, auf den Vor— schlag des Barons von la Bouillerie, den Ankauf der dem ehemaligen Professor an der Universitaͤt zu Padua, Herrn 5 zugehorigen, in Italien unter dem Namen der Biblioteca petrarechesea bekannten, Buͤcher⸗Sammlung ange— ordnet, welche in etwa 900 theils gedruckten Baͤnden, theils Manuskripten, eine vollstaͤndige Reihefolge der verschiedenen Ausgaben, Kommentare und Uebersetzungen der Gedichte Petrarkas enthält. Verschiedene Hindernisse hatten sich bis— her der Uebersendung dieser interessanten Sammlung entge— gengestellt; jetzt ist dieselbe durch den bisherigen Eigenthuͤ— mer, Herrn Marsand selbst, welcher zu diesem Behufe mit Genehmigung seines Monarchen die Reise nach Paris un— ternommen hat, dem Konservator der Privat⸗-Bibliotheken

Karls X., Herrn Valéry, eingehaͤndigt worden. Der Globe will wissen, daß morgen ein Kapitel des Heiligen⸗-Geist-Ordens gehalten und der Graf Roy bei die⸗

(. a , n, mit dem blauen Bande geschmuͤckt werden wurde. n 8 Eine Königliche Verordnung vom Iten v. M. verfuͤgt, daß den Salpetersiedern der von ihnen in die Staats-Ma— gazine gelieferte reine Salpeter vom 1. Januar d. J. an mit 1 Fr. S0 Cent. fuͤr das Kilogramm bezahlt werden soll.

Der Bataillens Chef Chambaud und der Hauptmann von Esprémenil, beide zu der Expedition gegen Algier bestimmt, sind nach n gn gn, um daselbst die Organisation des Ingenieur⸗Materials zu leiten. Nach Metz ist der Befehl ergangen, unverzuͤglich vier Compagnieen des dort garnisoni— renden 1sten Ingenienr⸗Regiments, so wie zwei Compagnieen von jedem der beiden andern Ingenieur⸗-Regimenter mobil zu machen. Der General Valazs steht im Vegriffe, sich nach Metz 7 begeben, um fuͤr die Anschaffung des Proviants für 2—— , tragen. Drei Fregatten ⸗Capitaine sind auf der Brigg „la Flache. nach Italien abgereist, angeblich

um daselbst n, ,, miethen.

Vorgestern Mittag fand das Leichenbegaͤngniß des Her— zogs von Levis statt. Nach Beendigung der religiosen Feier in der Kirche zu Mariä Himmelfahrt wurde die Leiche nach Piepus gebracht, um in dem dortigen Familien, Begraͤbniß

nicht uͤblich ist, so unterblieb

heit, politische Freiheit einen integrirenden zipien ausmachen moge, nach welchen die

beigesetzt zu werden. Die Zipfel des Leichentuchs hielten Herr Etienne, Direktor der Franzoͤsischen Akademie, 2. Her⸗ zog von Damas-Crux, der Marquis von Levis und der Her— zog von Reggio. Der erstere wollte an der Gruft eine Tei— chenrede halten; da e i, . an jenem Begraͤbniß⸗Orte so un es, wogegen der Moniteur

heute die Rede schriftlich zur Kenntniß des Publikums bringt. Bei der vor einigen Tagen stattgefundenen Beerdigung

des Generals Lavalette trugen die vier General- Lieutenants

und Groß-Offiziere der Ehrenlegion, Sebastiani, Belliard, Lemarois und Exeelmans die Zipfel des Leichentuches. Am Grabe wurden zwei Reden von dem General Sebastiani und dem Grafen Montlosier gehalten. . Herr Fontan hat von dem Urtheile des hiesigen Koͤnig— lichen Gerichtshofes, der ihn im vorigen Sommer in contu— maciam zu fuͤnfjaͤhrige Haft und einer Geldbuße von 10,900 Fr, condemnirte, appellirt; er war dazu noch befugt, da jenes Erkenntniß ihm erst jetzt nach seiner Aerestation kund ge⸗ macht worden ist.

Der Prozeß des Herrn Chaäͤtelain, Geschaͤftsfuͤhrers des Lourrier franggis, wegen Verunglimpfung des Zuchtpolizei— Gerichts in der Rechtssache dieses Blattes mit Hrn. Mangin, ist um acht. Tage verschoben worden.

Die Ausfuhr der Hauptstadt belief sich, den Zoll-Registern zufolge, im Jahr 1824 auf 48,411,591 Fr., im Jahr i826 auf 38,369,833 Fr. und im Jahr 1827 auf 42,493,341 Fr.

„Der Aufenthalt eines Brasilianischen Marine⸗--ffiziers, des Herrn Offsmith, in dieser Hauptstadt“, sagt der Con— stitutionnel, „hat zu dem Gerüchte Anlaß gegeben, der Kaiser Dom Pedro habe zwei große Indienfahrer gemiethet, um auf denselben die in Brasilien befindlichen Portugiesischen Fluͤchtlinge nebst einigen im Dienste des Kaisers stehenden Deutsche Truppen nach Terceira zu transportiren. In Rio— Janeiro behauptete man, der Kaiser werde guch einige Kriegs— schiffe nach Europa schicken. Aber obgleich der Plan einer foͤrmlichen Expedition gegen Portugal unter den Mitgliedern des neuen Ministeriums entschiedene Anhaͤnger hatte, so war doch bis zum 19. Dez. uͤber diesen Punkt noch nichts Festes entschieden.“ ,

Herr Paganini ist hier eingetroffen und wird sein erstes an gleich nach Beendigung der Karnevals-Festlichkeiten geben. .

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. In der Sitzung des Unterhauses vom 16. Febr. wurden angekuͤndigtermaßen von Lord Fohn Russell die Angelegenheiten Grie— chenlands zur Sprache gebracht. „Es ist“, sagte der Lord, „meine Absicht, nicht sowohl eine feindselige Diskussion über diesen Gegenstand, als eine Erklarung des sehr ehrenwerthen Herrn (Peel) zu veranlassen. Die in der juͤngsten Zeit statt⸗ gefundenen Ereignisse und die von den Ministern im Ober⸗ hause ertheilten Aufschluͤsse haben theilweise den Zweck des von mir angekuͤndigten Antrages bereits erledigt. Es ist mir besonders angenehm, dadurch der Pflicht entbunden worden zu seyn, meinen Antrag auf die Geschichte des letzten Krie— ges zwischen Rußland und der Tuͤrkei zu begruͤnden, denn ungemein schwierig würde es gewesen seyn, diesen Gegenstand zu behandeln, ohne zugleich die Aktenstuͤcke zu kennen, in deren Besitz sich fuͤr jetzt die Regierung allein befindet. Es giebt jedoch außer⸗ dem, und zwar in Bezug auf die definitive Regulirung der Grie⸗ chischen Angelegenheiten eine Regulirung, die binnen wenigen Tagen vollendet seyn muß ein oder zwei Punkte, uͤber die ich gern Aufschluß haben möchte. Zunaͤchst ist es die dem Griechi⸗

schen Staate zu verleihende Regierungsform, welche meine Auf merksamkeit beschaͤftigt; duͤstere Geruͤchte sind in dieser Hinsicht

mit Bezug auf die von den verbuͤndeten Maͤchten gehegten

Plaͤne verbreitet worden; eine despotische de. heißt

es, wollen diese in Griechenland einfuͤhren. Gluͤcklicherweise sind diese Geruͤchte durch die von einem der Minister kuͤrz⸗ lich abgegebenen Erklaͤrungen etwas zerstreut worden; ich

hoffe, der sehr ehrenwerthe Herr werde keinen Anstand neh—

men, diese Erklaͤrungen zu bestaͤtigen und uns zu versichern, daß die Regierung nicht die Absicht hege, die Griechen daran zu verhindern, sich ihren Wuͤnschen und Beduͤrfnissen gemaͤß

zu regieren. Zu gleicher Zeit kann ich jedoch, als Englaͤnder

und als Buͤrger eines freien Landes, den Wunsch nicht un⸗ terdruͤcken, daß, indem ein neuer Staat gegruͤndet wird, Frei⸗ eil der Prin⸗ gierung dort eingerichtet wird. Zweifelhafter ist der andere Punkt noch, den ich jetzt beruͤhren will: ich meine die Gebiets⸗ Ausdehnung, die man Griechenland uͤberweisen will. X. kann wohl, ohne Opposition fuͤrchten zu durfen, hier den Satz aufstellen, daß,

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nachdem die Griechische Frage von den verbuͤndeten Maͤchten e, ward, nachdem sie der Gegenstand eines Trak—

tates und feindseliger Operationen geworden, die Feststellung

des neuen Staates und seiner Regierung von der Art seyn müßte, daß man sie als permanent ansehen kann, lo wie die Granzen Griechenlands auch so zu bestimmen waren, daß es im Stande sey, seine Unabhaͤngigkeit zu behaupten, ohne

jemals die Uebel wieder fuͤrchten zu durfen, die in der Ein—

leitung des Traktates vom 6. Juli erwähnt sind. Wenn es fest stnde, daß die Regierung ebenfalls von dieser Ansicht ausgeht, so warde ich es wohl fuͤr unnuͤtz halten, einen An— trag in dieser Hinsicht zu machen, allein mir ist von sehr glaubwürdigen Personen versichert worden, daß es vor eini⸗ ger Zeit noch die Absicht der verbuͤndeten Re ierungen war, den neuen Griechischen Staat auf Moreg zu beschraänken. Eine solche Gebietsbeschraͤnkung wuͤrde ihn jedoch eher zum Zu⸗ fluchtsort fuͤr Freibeuter und Seeräuber machen, als zu einem Lande, das alle Elemente besitzt, sich selbꝛer zu regieren und zu leiten. Meine Besorgniß in dieser Hinsicht wurde zwar zum Theil beseitigt, als ich durch das bekannt gewordene Proto— koll erfuhr, daß Arta und Volo, die beiden im Norden be— zeichneten Granzpunkte des neuen Staates werden sollen; ich sreute mich noch mehr, als Sir F. Adam, der in dieser Sache ein beachtungswerthes Urtheil abzugeben vermag, die Ver⸗ sicherung ertheilte, diese Punkte seyen genugend, um dem Lande eine gute Vertheidigungs-Graͤnze zu verschaf— fen; inzwischen habe ich spaͤter, und zwar, ich muß es gestehen, zu meinem großen Leidwesen gehort, daß an— dere Anordnungen, wonach Arta und Volo nicht die beiden Graͤnzpunkte werden sollen, getroffen worden sind. In Bezug auf Kandien ist im Oberhause Einiges gesagt wor— den, dem ich ein Wort hinzufuͤgen mochte. Ich will zwar nicht behaupten, daß Kandiens geographische Lage von der Art ist, daß es dem Griechischen Staate einverleibt werden muͤßte; wenn es jedoch wahr ist, daß dort ein Krieg wuͤthet, und daß die Griechen im Besitze des groͤßten Theils der In— sel sind, so wird unbezweifelt die Ruhe und Konselidirung Griechenlands auf das Spiel gesetzt, wenn man nicht auch Kandien einen festen Zustand zu geben sucht. Irrthuͤmlich war besonders die Behauptung, daß Kandien nicht blos, als der Traktat vom 6. Juli abgeschlossen wurde, noch nicht im Besitze der Griechen gewesen, sondern daß auch die erst spaͤ— ter dort ausgebrochene Insurrection lediglich eine Folge jenes Traktats sey. Mir ist namlich gesagt worden und ich nehme keinen Anstand, den zu nennen, der es mir gesagt hat Sir Edward Codrington hat mir versichert, daß, als er im Mittellaͤndischen Meere anlangte, Cap Buso schon im Besitze der Griechen gewesen, die von jener Zeit auch in Kandien insurgirten. Ob Kandien in den Traktat vom 6. Juli mit einbegriffen war, will ich zwar nicht behaup⸗ ten? allein eben so wenig moͤchte mit Bestimmtheit zu erweisen seyn, daß es nicht darein begriffen war. Die Worte des Traktats besagten „die Inseln von Griechenland“ ohne zu bestimmen, welche Inseln; ich moͤchte sogar behaupten, daß man zwar Kandien hierunter nicht verstanden haben mag, aber Samos, und doch soll auch diese letztgenannte Insel in den jetzt vorgeschlagenen Arrangements nicht begriffen seyn. Man hat ferner von Fox und den guͤnstigen Gesinnungen gesprochen, die er in Bezug auf die Tuͤrkei gehegt haben soll; nun hat es zwar seine Richtigkeit, daß Fox, oder diejenigen, die mit ihm am Ruder waren denn ich glaube, es geschah in der letzten Zeit seiner Krankheit in einen Vorschlag willigten, die Integrität der Tuͤrkei zu garantiren, damit weder Frankreich von einer, noch Rußland von der andern Seite jenes Land angreifen, doch geschah dies zu einer Zeit, da Frankreichs feindselige Aggressionen uͤberhand genommen hatten, da es eben erst in Aegypten einen Feldzug versucht hatte, und lediglich, um ein gewisses Gleichgewicht zu erhal— ten, willigte Fox in den Vorschlag. Dagegen erklärte der— selbe im Jahre 1791 ganz unverhohlen, daß ihn Rußlands An ni der Tuͤrkei durchaus nicht beunruhigten. Ich kann diese Bemerkungen nicht beschließen, ohne meine Freude

daruͤber an den Tag zu legen, daß durch die Erreichung des

im Traktate vom 6. Juli vorgesetzten Zweckes ein neuer Staat der Europäischen Voͤlker-Familie sich anschließt, und das Volk, welches Jahrhunderte lang unterdruͤckt und allen Lastern preisgegeben wurde, die durch Unterdrückung und Sklaverei herbeigefuͤhrt werden, jeßt dem frelen Verkehr mit Kuͤnsten und Wissenschaften, wie sie die Sitten anderer Voͤl⸗ ker verbessert haben, wiedergegeben werden soll. Die Mei— er , welche diese hir, mee, Europa's fuͤr ein Ungluͤck ansehen, kaun ich nicht theilen. Unsere Zeit ist nicht mehr dazu geeignet, durch kostspielige Kriege die fruͤher gel⸗

tend gemachten Theorieen vom Gleichgewichte Europa's auf—

dehnter finden, als Manche sie erwarten.

recht zu erhalten. Erfahrung hat uns gelehrt, wie gefaͤhrli

dies sey, und blicken wir auf die Vortheile, die 6 die Moldau, Wallachei, Servien und endlich auch fuͤr Grie⸗ chenland gewonnen worden sind, sehen wir, wie hier Freiheit aus Unterdruͤckung hervorgeht, welche Aussichten fuͤr die groͤ—⸗ ßere Verbreitung des Handels und der Wissenschaften sich er⸗ offnet haben, so konnen wir es auch unmoglich bedauern, daß jene Gleichgewichts- Theorie einen Stoß erhalten hat. England, der freie Handels-Staat, wird von dem Frieden im Osten gewiß ebenfalls großen Vortheil ziehen. Nie kann es dem Interesse Großbritaniens zuwider seyn, wenn in ir⸗ gend einem Theile der Erdkugel die Bildung des Menschen⸗ geschlechtes Fortschritte macht.“ Lord Riu sel brachte hier⸗ auf folgende Resolutionen in Vorschlag: „Das Haus hat mit Vergnuͤgen erfahren, daß Se. Masestaͤt in Gemeinschaft mit Ihren Verbuͤndeten, Maaßregeln zur Paecification und endlichen Feststellung Griechenlands kuͤrzlich getroffen haben; es hegt die Hoffnung, Seine Majestaͤt werden bald in den Stand gesetzt seyn, dem Hause Aufschluͤsse uͤber das ren zu ertheilen, das in dieser wichtigen Angelegenheit beob. achtet worden ist. Das Haus giebt sich ferner vertrauensvoll der Hoffnung hin, diese endliche Regulirung von Griechenlands Angelegenheiten werde der Art seyn, daß diesem Lande das zu sei⸗ ner Vertheidigung noͤthige Gebiet gesichert wird; sowie, daß die Regierung hinlaͤngliche Macht erhalten werde, diejenigen In— stitutionen einzuführen, die den Wuͤnschen und Beduͤrfnissen des Volkes angemessen sind.“ Herr Peel erhob sich und sagte, daß er, wiewohl genoͤthigt, diesem Antrage sich zu widersetzen, doch solche allgemeine Aufschluͤsse zu ertheilen im Stande sey, daß der Antrag von selbst als ganz uͤberfluͤssig erscheinen duͤrfte. Naͤhere ins Detail gehende Aufschluͤsse jetzt schon zu ertheilen, wuͤrde unpassend seyn, da Se. Majestät eben noch im Begriffe waren, in Ge⸗ meinschaft mit Hoͤchstihren Verbuͤndeten, den Theil des Trak⸗ tates vom 6. Juli auszufuͤhren, wodurch die Angelegenheiten Griechenlands auf einen vom uͤbrigen Europa voͤllig unab— hängigen Fuß regulirt werden. „Was,“ fuhr der Minister fort, „die kuͤnftigen Institutionen Griechenlands betrifft, so kann ich dem edlen Lord (Russel) versichern, daß in den noch der Deliberation unterliegenden Anordnungen auch nicht der geringste Versuch gemacht worden, eine despotische Monar⸗ chie in Griechenland zu errichten, oder uͤberhaupt eine gewalt⸗ same, direkte oder indirekte Kontrolle uͤber die inneren Ange⸗ legenheiten desselben auszuuͤben (Hort, hoͤrt ). Fuͤr Großbri⸗ tanien kann ich es mit Gewißheit beantworten, und auch fuͤr Frankreich und Rußland darf ich wohl hinzufuͤzen, daß die verbuͤndeten Mächte durchaus nicht das Verlangen hegen, durch ihrerseitige Einmischung die Institutionen Griechenlands auf einer gegebenen Grundlage zu errichten. In Bezug auf die Graͤnzbestimmungen steht es mir noch nicht frei, eine genauere Erklärung abzugeben. Der edle Lord hat des durch die Zeitungen bekannt gewordenen Protokolls vom 22. Maͤrz erwähnt und die Besorgniß zu erkennen gegeben, daß man von den Bestimmungen desselben spaͤter abgewichen sey. In Antwort darauf kann ich die Versicherung ertheilen, daß man die jetzt zu be⸗ stimmenden Graͤnzen gewiß als dem Interesse, dem Gluͤck und der Sicherheit des Griechischen Staates entsprechender finden werde. Ich gebe zu, daß sie weniger ausgedehnt seyn wer⸗ den, doch ist dies in anderer Hinsicht und zwar zu großem Vortheile fuͤr Griechenland ausgeglichen. Wir sind an die Ausführung des Traktates vom 6. Juli ganz in dem Geiste der Politik gegangen, die ihn entworfen hat, und ich darf wohl behaupten, daß die vorgeschlagenen Graͤnzen jenem Trak— tate ganz angemessen sind angemessener, als die fruͤher ent⸗ worfenen, weil sie leichter zu u me,. sind und den Um⸗ staͤnden des Landes mehr zusagen. Aber auch keine so be— schraͤnkten Granzen, wie der edle Lord zu glauben scheint, wird der neue Staat erhalten; man wird sie gewiß ausge— Alle diejenigen Orte mindestens, an die sich unsere historischen und klassi⸗ schen Erinnerungen unmittelbar , werden darin be⸗ riffen seyn.“ Der Minister fag, inzu, daß ihm diese Frage uͤberhaupt von geringerer S ng er ,,, die maͤchtigen Staaten, unter deren Schutz die afl. lation erstehe, fo viel Interesse an ihrer wachsenden Wohlfahrt neh⸗ men wurden, daß sie ihre Vertheidigung uͤbernehmen und seden ungerechten Angriff von außen abwehren durften. (Hoͤrt, hort!) Er wolle zugeben, da e, , en eine Zer⸗ stuͤckelung der Tuͤrkei sey, allein mit Unrecht 1uͤpfe man daran einen Vorwurf. Um zu beweisen, daß dieser Grundsatz in

der Britischen Politik nicht neu sey, wies der Minister eben⸗

falls nach, daß Fox ihn gehegt habe, und zwar widersprach er den egen diesen letztern ö von mehreren Seiten er= 1E

hobenen Einwendungen. Nichts, fuͤgte er alsdann hinzu,