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sey wahrend der letzten drei fahre 1 denen das Ministe⸗ rium die . eiten im Ssten zu behandeln hatte, von diesem ins Werk gesetzt werden, das irgend ein Mißtrauen
in dasselbe rechtfertigen konnte. Man möge sich erinnern, daß der Herzog von Wellington, als er ins Kabinet einge, treten, den Traktat vom 6. Juli, der den Uebeln, an denen alle Handelsstaaten in Folge der Griechischen Revolution mehr oder weniger litten, abhelfen sollte, bereits vorge— funden und sowohl den Buchstaben, als den Geist desselben . zu erfuͤllen ,. habe, als Herr Canning es
elbst gethan hätte. — Nachdem hierauf Hr. Peel ganz in berselben Weise, wie es im Oberhause durch den Grafen v. Aberdeen und den Herzog v. Wellington geschehen war, von der Regierung den Vorwurf abgewehrt, daß sie die Pfor te zum Kriege mit Rußland aufgemuntert, oder ihr nicht stark genug davon abgerathen habe, nachdem er serne daß die Unabhaͤngigkeit, die jetzt dem Griechischen Staate gewährt werde, durch den Traktat ursprünglich gar nicht beab— sichtigt worden sey, schloß er mit dem Wunsche, daß die Grie. chen der gegenwärtigen Zeit, durch die Tugenden und den Ruhm ihrer Vorfahren angefeuert, den Werth der neu er— langten Rechte und Institütionen erkennen lernen, vor Al— lem aber der Segnungen buͤrgerlicher und religiöser Freiheit sich erfreuen mogen. — Die Rede des Ministers ward von Beifalls⸗Bezeugungen begleitet, worauf Sir J. Mackintosh auftrat und einige Worte sprach, um Herrn Fox gegen dee hinsichtlich seiner geschehenen Aeußerungen in Schutz zu neh— men. Mit dem, was der Minister uͤber die Absicht der verbündeten Mächte, Griechenland von allem fremden Ein— fluß frei zu halten, und dort eine beschraͤnkte Monarchie und eine freie Regierung einzufuͤhren, gesagt hatte, bezeigte er seine voͤllige Zufriedenheit und äußerte dabei, daß solche Er— klaͤrungen ihm fuͤr manche weniger angenehme Punkte, von denen sie begleitet seyen, Trost gewährten. Er haͤtte gehoͤrt, daß es dem Fuͤrsten und dem Volke von Griechenland erlaubt seyn solle, sich beliebige Einrichtungen zu geben, und sey uͤber— eugt, daß Alles gut gehen wuͤrde, wenn man dieses Ver⸗ sprechen treulich hielte. Er waͤre der erste gewesen, der im Hause eine Bittschrift zu Gunsten der Unabhaͤngigkeit Grie⸗ chenlands eingereicht hatte, und würde jetzt micht der Letzte seyn, dem herranhahenden Siege ihrer Sache seine Gluͤck— wüänsche darzubringen. Der unwürdigen Sprache ungeachtet, deren man sich gegen den Befreier Griechenlandtz und den Wiederhersteller des Friedens im Osten von Europa bedient hätte, mache es ihm Freude, zu sehen, daß die gegenwartige Verwaltung hochsinnig genug gewesen sey, dassenige in Aus— ührung zu bringen, was sein Genius erdacht und angeregt abe. Wenn er mit dem edlen Lord stimme, so geschaäͤhe es nicht aus irgend einem Mißtrauen in die Minister, sondern aus der Ueberzeugung, daß, wer in allen anderen Dingen Recht habe, sich hinsichtlich des Landergebiets im Irrthume befinden koͤnne. Die jetzt bestimmte Graͤnze ware nicht die— selbe, von der man fruͤher gesprochen haͤtte. Die Abtretung von Akarnanien und von Achelous wären als Granzen den Tuͤrken von keinem Nutzen, ausgenommen bei offensiven Ab— ichten, und könnten dagegen den Griechen als eine sehr gute
efensiv-Lꝓinie dienen. Von der Insel Kandien wolle er gar nicht sprechen, auch nicht von dem jenseits Morea liegenden Gebiete, dessen Vereinigung mit Griechenland vorgeblicher Weise eine Usurpation der Rechte der Tuͤrkei seyn wuͤrde. Der Traktat vom 6. Juli habe sich indessen zu ganz anderen Grundsaäͤtzen bekannt, indem er den neuen Staat aus solchen
Theilen zu bilden beabsichtigte, die damals der Tuͤrkei gehoͤr=
ten. Die verlangte Granze sey fuͤr die Staͤrke und Sicher⸗ heit des neuen unabhängigen Staats durchaus noͤthig. Was die Abtretung der Insel Kandien betraͤfe, so konne nicht gelaͤugnet wer⸗ den, daß sie mit dem Traktate vom 5. Juli völlig uͤbereinstimme. — Lord Palmerston bestritt es, daß das Ministerium im— mer in dem Geiste gehandelt habe, in welchem der Traktat vom 6. Juli entworfen worden, und daß dieser sogar, wie rr. Peel gesagt habe, durch das erlangte Resultat uͤbertrof⸗ fen worden sey. Waͤre man dem Traktate gewissenhafter ge⸗ folgt, so wuͤrde Griechenlands eben so wohl als Englands In teresffe fruͤher dadurch befördert worden seyn; denn erlange Griechenland jetzt auch eine Art von Unabhängigkeit, so J. es dies weit mehr den Russischen Waffen, als der Vermitte⸗
lung Englands zu verdanken. Erst wenn aus den vorzulegen⸗
den Papieren hervorgehen wuͤrde, daß die Minister aufrich⸗ 1 lles, was in ihren Kraͤften stand, zur Regeneration
riechenlands gethan — erst dann konne das Haus sowohl Als das Land mit den Versicherungen des sehr ehrenwerthen
Herrn (Peel) zufrieden seyn. — Ber Lord behauptete ferner,
daß Kandien zur Sicherung der Griechischen Selbststaͤndig⸗ keit nothwendig ein Theil des neuen Staates werden muͤßte.
erner dargethan,
Auch sey die Linie von Volo und Arta, wegen der sich an= schließenden Gebirgskette, zweckmäßiger als jede andere zu einer Vertheidigungsgränze im Norden, wahrend es im Su⸗ den von Kandien geschuͤtzt seyn muͤßte. Bleibe diese Inset im Besitze der Tuͤrken, so haͤtten diese alle Mittel in Haͤn⸗ den, die Griechen nach Belieben und mit Vortheil anzugrei⸗ fen. — Sollte demnach schon etwas geschehen seyn, was den Griechischen Staat neuerdings blosstellen wuͤrde, so bitte er die
Minister instandigst, dies wo moglich noch zu redressiren. — Er
verglich Kandien mit Cuba, das der Mexikanischen Republit eben so feindlich gegenuber liege, als das erstere dem Grie⸗ chischen Staate, und fragte endlich, was in Bezug auf die insurgirenden Griechen in Kandien geschehen sey? Ob man ihnen eine Amnestie erwirkt habe 5 Eine solche sey jedoch in der Tuͤrkei von keiner Bedeutung, und
es duͤrfte zu befürchten seyn, daß, wenn die Griechen dort
von den Tuͤrken hingeschlachtet werden, die Griechen von Morea und den anderen Inseln ihnen zu Huͤlfe kommen mochten, was einen neuen Krieg entzuͤnden wuͤrde. — Herr Peel ertheilte dem Lord eine sehr scharfe Antwort, in der er bedauerte, daß er (der Lord) wiewohl er wisse, daß die begehrten Aufschluͤsse jetzt noch nicht alle gegeben werden kon nen, doch, und zwar als ein ehemaliges Mitglied des Kabi⸗ nettes von Manchem zufaͤllig unterrichtet, die Diskussion un⸗
nuͤtzer Weise in die Lange ziehe. Zuletzt bemerkte er, daß,
wenn der Lord glaube, es herrsche irgend eine Uneinigkeit unter den Kabinetten in Bezug auf die Pacification Grie— chenlands, so koͤnne er ihm gerade das Gegentheil ver— sichern. — Sir Rob. Wilson fand es unbillig, in der Sache etwas zu beschließen, bevor man die Aktenstuͤcke der Regierung kenne. Der Antrag des Lord J. Russel wurde alsdann ohne Abstimmung verneint, worauf das Haus um 10 Uhr sich vertagte. .
London, 19. Febr. Am Dienstag war Kabinets⸗Rath im auswärtigen Amt, und nach Beendigung desselben hatten die Botschafter von Rußland und Frankreich daselbst Unterredun⸗ gen mit dem Grafen von Aberdeenz ersterer hatte vorgestern abermals eine Konferenz mit dem Grafen.
Wie man sagt, haben die Minister, wegen der Unpopu— laritaͤt der Maaßregel und aus Mangel an Unterstuͤtzung von gewissen Seiten her, den Plan einer Reduzirung der 4pro— centigen Stocks aufgegeben.
Nach amtlichen Berichten waren der Regierung von der Bank von England gegen Schatzkammerscheine und andere Sicherheiten in den Jahren 1827 und 18238 gegen 7 Millio⸗ nen, und im verflossenen Jahre gegen 6 Millionen vorgeschos= sen worden. Am 5. Januar dieses Jahres befand sich im Schatz der Bank fuͤr verfallene und nicht eingeforderte Di⸗ videnden ein Betrag von 1,296,240 Pfd. 67 Shill., und fuͤr nicht eingeforderte Lotterie⸗Präͤmien eine Summe von 1939 Pfd.
Noch weiß man nichts Bestimmtes uͤber die Entstehung des neulich (wie gemeldet) im Englischen Opernhause ausge— brochenen Feuers. Einige behaupten, es sey durch ein Licht veranlaßt worden, das der Kassirer in seinem an das Par⸗ terre stehenden Buͤreau brennend hinterlassen hatte; Andere dagegen sagen, es waͤre aus dem Rauchfange eines zur Hei— zung des Theaters bestimmten Ofens hervorgehrochen. Uebri⸗ gens sind alle Manuskripte und viele werthvolle Gegenstaͤnde gerettet worden; die Garderobe befand sich gluͤcklicher Weise nicht im Hause. Man ist der Meinung, daß das Feuer in der Entstehung leicht unterdruͤckt worden waͤre, wenn man nicht eine halbe Stunde auf die Ankunft der ersten Spritze haͤtte warten muͤssen.
In einer in diesen Tagen stattgehabten Sitzung der hie⸗ sigen Gartenbau⸗Gesellschaft erwies es sich, daß seit der letz⸗ ten öffentlichen Ausstellung dieser Verein in eine Schuldenlast von 19,600 Pfd. gerathen ist, und daß eine Anzahl von Mit⸗ gliedern ihre jährlichen Beiträge nicht eingeliefert haben, wo⸗ durch ein Ruͤckstand von 6000 Pfd. erwachsen ist.
Die Tim es giebt aus einem Niederlaͤndischen Blatte eine usammenstellnng des im Jahre 1823 in London, Paris und zruͤssel verzehrten Fleisches im Verhältniß zur Bevoͤlkerung.
Derselben zufolge wurden in London bei einer angenommenen
Bevölkerung von 1,225,000 Menschen, 189,B710, 009 Pfund,
also von jedem Individuum im Durchschnitt 151 Pfund —
in Paris bei einer angenommenen Einwohnerzahl von 715,000
Menschen, 6, 927. 444 Pfund, also von jedem Individuum int Durchschnitt 85 Pfund — und in Brüssel bel einer Ve⸗ völkerung von 106, 0005 Menschen, 8,8858, 021 Pfund, also im Durchschnitt von jedem Individuum S9 Pfund Fleisch ver= . Zwei Drittheile des in Paris verbrauchten Zuantums estand Zus Rind, ein Sechstheil aus Hammel, ein. Neun⸗ theil aus Kalb, und ein Viertheil aus S wein⸗Fleisch.
. Beilage
. 427 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung 59.
Briefen aus Nor d⸗Amerika vom 24. Jan. zufolge sollen die Zwistigkeiten in Mexiko aufgehört haben nachdem die Regierung mit General Bustamente eine versoͤhnende Ueber⸗ einkunft getroffen hatte und das Ministerium geandert wor⸗ den war. 1 ; .
— — London, 19. Febr. Das Wichtigste, welches in den drei letzten Tagen im Parlamente verhandelt werden, wenigstens in welthistorischer Hinsicht, waren die Debatten uͤber die Tuͤrkisch⸗Griechischen ö welche Lord Holland im Oberhause und Lord ohn Russel im Unterhause in Anregung brachte. Was diese beiden Herren und ihre Freunde daräzber sagen mochten, hat nar in so weit Werth, daß es den Ministern Gelegenheit zu Erklaͤrungen gab, welche dem Menschenfreunde erfreulich seyn muͤssen, obgleich die Mi—
nister, durch hoͤhere Pflichten gebunden, über Manches keinen
naheren Aufschluß geben durften. Indessen wissen wir nun fuͤr gewiß, daß, wenn Griechenland auch nicht die Graänze von Volo bis Arta erhalt, und Kandien den Tuͤrken verbleibt, der neue Staat doch weit uͤber den Peloponnesus hinausge— hen und Attika mit einbegreifen wird; was aber wichtiger ist, daß die von der Tuͤrkei abgerissenen Provinzen einen von dem Sultan durchaus unabhängigen Staat bil— den sollen, und — was das Allerwichtigste ist — daß die Ver—⸗ buͤndeten nicht gesonnen sind, Griechenland entweder einen Fuͤrsten oder uͤberhaupt eine Regierungs-Form aufzudringen, — Was aber den Krieg zwischen Rußland und der Tuͤrkei betrifft, so erkennen unsere Minister solchen von Seiten der ersteren Macht fuͤr vollkommen gerecht, und tadeln die Hals— staͤrrigkeit des Sultans, welcher durchaus keinen Grund ge— habt zu haben scheint, sich mit Britischem Beistande zu schmeicheln; im Gegentheil hat unsere Regierung der Pferte, sowohl vor der Erlassung des beruͤchtigten Hatti⸗Scheriffs, als nach der Endigung des ersten Feldzuges, stets den Rath ertheilt, Rußlands gerechten Forderungen Genuͤge zu leisten. Sie hatten, sagen ünsere Minister, den Erfolg vorausgese— hen; aber so sehr sie auch aus politischen Gruͤnden — nicht aus Vorliebe fuͤr die Ottomanische Regiernngs-Form — die Aufrechthaltung der Tuͤrkischen Herrschaft wuͤnschen mochten, so konnten sie doch unmoglich fuͤr eine Macht ins Feld zie— hen, welche offenbar einen ungerechten Krieg fuͤhrte. Die Minister versicherten auch, daß wahrend aller Verhandlungen zwischen den drei Maͤchten bestaͤndig die groͤßte Eintracht ge— herrscht und besonders uͤber die Bestimmung der Gränzen von Griechenland niemals eine Streitigkeit stattgefunden habe. — Gestern Abend wurden im Oberhause die Portugiesischen An⸗ gelegenheiten wieder vorgebracht, wobei denn auch die viel besprochene Affaire von Terceira zum zehntenmale zur Sprache kam. Der Graf von Aberdeen und der Herzog von Wel— lington antworteten mit einer klaren historischen Entwicke⸗ lung, England habe sich niemals in die inneren Angelegen— heiten Portugals gemischt, außer als Rathgeber z die Portu— giesische Verfassung sey durchaus das Werk Dom Pedro's gewesen, und obgleich unser Gesandter solche von Brasilien mitgebracht, so seg dies doch auf dessen eigene Verantwort— lichkeit und ohne Vorwissen seines Hofes geschehen. Fuͤr Dom Miguel's Verfahren hatte selbst Graf Aberdeen keine Vertheidigung; aber es duͤnkte ihn, daß die Portugiesische Nation das Recht haben muͤsse, ihren eigenen Monarchen zu wahlen, und er meinte, wenn es der wahre Vortheil bei—
der Lander erheische, sey es die Pflicht unserer Regierung,
unbekuͤmmert um den Privat-Charakter des Herrschers, mit demselben in freundschaftliche Verhaͤltnisse zu treten. Eng⸗
land habe durchaus nicht mehr, als geschehen, thun können,
um Dom Miguel's Gewaltherrschaft zu verhindern, ohne die
Waffen gegen ihn zu ergreifen, und daun wuͤrde es den Krieg haben allein fuhren muͤssen, da die Brasilianische Regierung das Verfahren ihrer Agenten in Europa mißbilligt und durchaus keine Feindseligkeiten gegen Portugal unternom— men habe und wahrscheinlich auch nicht unternehmen werde. Das Verfahren Yes Marquis von Barbacena. und seiner Gefaͤhrten, in Hinsicht der Verwendung der Zinsen zu fremden Zwecken und der angewandten . um
von England aus Waffen und Truppen nach Terceira schi
cken zu koͤnnen; so wie das Benehmen des Ministers, wel— cher zu Rio-Janeiro den Kammern versicherte, man habe ene Zinsen provisorisch in der Bank von England niederge— legt, bezeichnete er mit den verdienten Namen. Daß Dom Miguel also bald von unserer Regierung anerkannt werden wird, scheint gewiß, aber doch nur unter der Bedingung, daß er denjenigen, welche fuͤr die Verfassung gestritten haben, Verzeihung angedeihen lasse. Unsere Minister fuͤrchten jedoch,
rere Wettkaämpse stattgefunden, wobei die
daß die zu Terceira versammelten Truppen ein großes Hin— derniß zur baldigen Wiederherstellung 9 . werden duͤrften, und bedauern es nur, daß an dere Mächte ihre Neutralitaͤt in dieser Hinsicht nicht so gewissenhaft be⸗ hauptet hatten, als England. — Im ate n . meh⸗ ͤ Minister (Hus⸗ kisson, Palmerston, Grant) sich immer als die Cee, en und zugleich geschicktesten Gegner der Regierung zeigten. ei der Abstimmuͤng uͤber die Vertretung des Fleckens East⸗Ret⸗ ford stimmte der General-Prokurator Sir , Scarlett gegen die Minister; aber, da es keine Parteifrage war, ohne uͤble Folgen fuͤr ihn. Dagegen verabschiedete der Konig, aus eigenem Antriebe, den General King, als einen seiner Kam— merherrn, welcher bei der Adresse gegen das Ministerium stimmte. — Gestern Abend setzte Herr Peel zum Theil die Reformen aus einander, die er in der Rechtspflege zu machen gedenkt; sie sind sehr umfassend und in jeder ian ich dat⸗ auf berechnet, dieselbe weniger kostspielig und schneller zu
machen, besonders aber durch Hinwegraͤumung unnuͤtzer For⸗ men den schaͤndlichen Gebrauch zu beseitigen, welcher oft die
Gerechtigkeit dem Rechte aufopfert. Bei solchen Debatten zeigt O Connel seine Fahigkeiten im besten Lichte; er ist im Parlamente ein ganz anderer Mann, fest und entschleden in seinen Meinungen, aber gelassen und milde in seinen Aeuße⸗ rungen und dabei frei von allem Factionsgeist. Von Katho— licismus ist keine Spur in ihm, er zeigt sich nur als Brite, und hoͤchstens als Irlaͤnder. — Die guten Folgen der Emanei⸗— pation zeigen sich allenthalben, besonders in einem Hirten— briefe, welchen die katholischen Bischoͤfe in Irland so eben erlassen, und welcher durchgus christliche Liebe und Untertha— nentreue athmet. — Lord Blandford machte einen Vorschlag zur Parlaments-Reform im Großen, welchem sich die Mini— ster widersetzten; es stimmten auch im Ganzen nur 57 Mit— glieder dafuͤr. — Diesen Abend legen die Minister ihren Finanzplan vor. Ohne daß die Armee oder die Marine im Geringsten vermindert werden soll, werden dieselben doch, dem Vernehmen nach, eine Million Abgaben erlassen konnen. Hr. W. Horton hat angekuͤndigt, daß er naͤchstens die Emanei— pation der Juden vorschlagen werde.
Polen.
War schau, 23. Februar. Unsere Zeitungen enthalten nunmehr das vollständige Dekret Seiner Majestaͤt des Kai⸗ sers vom 2ten d. M. wegen in Courssetzung neuer Bank— Billets. Darin heißt es, daß, da die Finanz- und Handels— Verhaͤltnisse unseres Koͤnigreichs eine Vermehrung der das baare Geld vertretenden Zahlungsmittel erheischen, und da die jetzt in Umlauf befindlichen Kassenbillets in neue umge— setzt werden muͤssen, die Polnische Bank autorisirt worden sey, Bank-Billets im Betrage von 5, 19, 50, 190, 500 und 1000 Gulden zu debitiren. Der Belauf solcher Bank⸗VBillets wird sich nach dem diesfaͤlligen Bedarfe richten, jedoch soll ihre Hohe mit den jetzt noch in Umlauf befindlichen Kassen— Billets die der Bank bereits uͤberwiesenen und noch zu uͤber— weisenden Fonds nicht uͤbersteigen. Die Bank-Billets tragen keine Zinsen und werden in allen Kassen als baares Geld angenommen werden. Die Kassen-Billets werden gegen Bank—⸗ Billets eingelost werden. Die erstern werden nach ihrer Einziehung zum Zeichen ihrer Außercourssetzung gestempelt, und wird die Bank, sobald sie eine Million von ier. ge⸗ stempelten Kassen⸗Billets eingezogen hat, unter Beobachtung der noͤthigen Formalitaͤten, zu ihrer Verbrennung schreiten.
Deut sch lan d.
Munchen, 20. Febr. Der Gesundheits Zustand· Sr. l
Majestaͤt des Koͤnigs schreitet sehr ,,, vorwaͤrts. = Zu dem letzten Hofballe war auch der Ritter Thorwaldsen geladen. Gestern fand das ihm zu Ehren veranstaltete Diner iin Paradiesgarten statt. Heute wird das Monument des verewigten Herzogs Eugen von geh tenbe in der St. Michaelskirche völlig enthüllt werden. — So
man, daß auf Allerhoͤchsten Befehl eine Kommission zur Ne— vision der neuen Gerichts rn n, worden ist, deren Mitglieder der Herr Justiz⸗-Minister ö iherr p. Zent⸗ ner (als Vorstand), Staatstath Maurer, Ministerialrath v. Schmidtlein, Ober- Appellations⸗Gerichtsrath Seiling, Hofrat Bayr und Kabinets-Secretair v. Grandauer (als ö seyn sollen — Nach dem heutigen Regierungs- Blatte ist die bisherige Ministerial⸗Bau⸗Seetion vom 30. Maͤrz d. J. an aufgehoben, und tritt an deren Stelle eine oberste Bau⸗Be⸗
hoͤrbe. — Die letzte maskirte Akademie und der letzte Mas⸗
—
eben erfaͤhrt .
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