1830 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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u verlangen, ehe jener unwiderrufliche Schritt geschehen a, Der Lord ging darauf kurz die Geschichte Portu— gals und Brasiliens nach dem Tode Johanns VI. durch und erwahnte dabei besonders bes Umstandes, daß der Kaiser Dom Pedro mit dem Britischen Gesandten Sir C. Stuart etzt Lord Stuart de Rothsay) die Portugiesische Constitution in Berathung gezogen und sie durch denselben nach Portugal gesandt habe; er erwaͤhnte ferner des Ver fah⸗ rens von Dom Miguel, der erst diese Constitution beschwo—⸗ ren und alsdann alle ihre Anhänger verfolgt habe; fragte, ob es nicht die Ehre Englands erheischt hatte, eine Verfassung aufrecht zu erhalten, die es durch seinen Gesandten gleichsam sanetionirt habe, und bemerkte endlich, daß, wie unangenehm auch das jetzige Verhaͤltniß zu Portugal seyn moͤge, dies doch in keinen Vergleich mit dem Schandflecken zu bringen sey, den eine Anerkennung Dom Miguels auf den National⸗Cha— rakter Englands werfen wuͤrde. „Glauben die Minister“, fuhr der Rer. fort, „daß England jemals wieder die fruͤher genossene Achtung bei der Portugiesischen Nation erlangen werde? Auf welche Partei in Portugal blicken sie denn? Etwa auf die Dom Miguels, der sie Verbrechen vorwarfen und sich widersetzten? Oder auf die Constitutionnellen, die sie Anfangs aufmunterten und alsdann im Stiche ließen? Keine Partei hat noch Vertrauen zu ihnen; fremden Maͤch— ten haben sie Portugal uͤberlassen und das lang bestandene Freundschafts-Band zwischen beiden Reichen zerrissen.“ Der Lord tadelte alsdann den Grundsatz der Nicht-Einmi— schung und suchte nachzuweisen, daß England sich in alle Re— volutionen der neuern Zeit, in die von Spanien, Portugal, Neapel, Griechenland und Suͤd-Amerika eingemischt habe. Da, wo die Regierung sich geweigert habe, seyen Geld -Unter— stuͤtzungen und Anleihen herzugetreten. Er machte beinerklich,

wie hoͤchst unvollstaͤndig ünd mager die dem Parlamente von den Ministern fruͤher vorgelegten Papiere seyen; interessant.

wäre es besonders, das Schreiben kennen zu lernen, das dem Kaiser Dom Pedro damals zur Antwort ertheilt worden, als dieser den Konig von England ersuchte, die Ruͤck— kehr Dom Miguel's nach Portugal, wo dieser ais constitu— tionneller Regent auftreten sollte, so wie die großere Verbrei— tung der Constitution zu befoͤrdern. Der Lord sprach ferner den Wunsch aus, daß, falls die Anerkennung Dom Miguel s wirklich erfolge, mindestens ein solcher Gesandter nach Por⸗

tugal gesandt werde, der ganz unabhängig dastehe und nur seinem eigenen Vaterlande Verpflichtungen schuldig sey. Das Verfahren des fruheren Britischen Gefandten in Por—— tugal tadelte er; fruͤher bereits, als es geschehen sey, haͤtte

er abreisen muͤssen. Die Regierung scheine ihre Gesandten blos als Zeugen zu gebrauchen; der eine habe in Wien Zeuge seyn muͤssen, als die Constitution von Dom Miguel beschworen, und der andere in Lissabon, als sie von ihm uͤbertreten worden. Ein entschiedener Schritt hätte gethan werden muͤssen, wenn auch ein Krieg, der an sich nichts Gefaͤhrliches haͤtte, daraus ent— sprungen wäre. Gefährlicher sey es, Schwaͤche zu zeigen; dies thue die Regierung und duͤrfte, fuͤrchte er, fruͤher oder * einen Krieg uͤber das Land bringen. Er rieth dem

erzog von Wellington, zu dem er ubrigens kein Mißtrauen

hege, nirgends so aufzutreten, daß man davon sagen muͤsse, so konne nur ein Soldat gehandelg haben, und kam endlich auf die bekannte Begebenheit bei Terceira, die er aus den schon oft gehörten Grunden auf das strengste tadelte. Schließlich trug der Lord auf Vorlegung einer großen Masse von Papteren an, namentlich auf Abschriften aller Korrespon⸗ denzen und amtlichen Verhandlungen mit dem Britischen Votschafter in Lissabon, so wie mit den Hofen von Oester— reich, Frankreich, Spanien und Brasilien, in Bezug auf die Portugiestschen Angelegenheiten. Der Graf von Aber, deen erklaͤrte sich dagegen 23 folgende Weise:

(, Wenn der edle Viccvunt sich damit begnügt haͤtte, auf die

Vorlegung solcher auf diesen Gegenstand fich bezichender Papier! an? 5 . ; ö

e zur gehörigen Aufklaͤrung des Verfahrenß der Re⸗ gierung Hr. Maichat, ln Beziehung auf die Pottugiesischen Au— gelegenheiten, erforderlich sind, so wuͤrde ich mit Freuden in sei⸗ nen Antrag eingewilligt haben. Doch es wird gewiß Allen ein⸗ leuchten, daß dieser Antrag aus einer ganz andern Absicht gemacht würde, als um dem edlen Lord, dem Haufe oder dem Lande eine bloße Aufklaͤrnng zu verschaffen. Auch begreife ich nicht wozu, wenn das der . Zweck waͤre, es noͤthig sey, eine so große Masse von amtlichen Papieren beizubringen, als sie der Antrag

chnet,. Wenn es die Absicht des edlen Viscount ist, feinem wertigen Antrage eine Anklage der Minister folgen zu lassen, so bin ich völlig bereit, die mogliche Nothwendigkeit der Vorle⸗ gung aller verlangten Papiere anzuerkennen; ich erinnere mich gber

nicht, daß man Jemalz, blos uin sich Aufklärung zu verschaffen,

eine solche Masse von Bokumenten verlangt harte? * itte das Haus, nicht außer Acht zu affen, daß unsere De ie fe mit

Portugel unverändert diesckben nd, seit ihm hie sich hierauf be⸗

un serer P

zichenden Papiere vgrgelegt wurden, die alle Aufklaͤrung enthiel⸗ ten, welche man billiger Weise ordern konnte. Bevor i 3

dieser Papiere ausführlicher erwg 9 wunsche ich einige Worte aber

einen Gegenstand zu sagen, hin sichtitch desfen ich auf kene Weise falsch verstanden werden möchte. Ich bin bereit zu , Dom? . falsch, verraͤtherisch und meineidig ist, und daß ich keine Möglichkeit sehe, wie man seine Grausamkelt ableugnen will, und da Grau samkeit gewöhnlich aus Feigheit entspringt, so mag auch zugege⸗

ken werden, daß er feig ist; dennoch aber kann ich keineswegs

Allem beistimmen, was von ihm gesagt wird. Ich hin uͤberzcugt daß in den ihm gemachten Beschuldigungen vieles, eller . meiste übertrieben ist; manche sind so stark, daß fich das Gefühl empbren muͤßte, wenn man sie glauben sollte. Wir müffen üöri=

gens nicht zu genau den persbnlichen Charakter der Fuͤrsen, bee sonders der fremden Fuͤrsten erforschen wollen, mit denen wir in

freundschaftlichen Verhaͤltnissen zu stehen wuͤnschen. Es ist wen daran gelegen, ob Dom Miguel ein Nero over ein Titus 16 Wir haben es nicht mit dem perspnlichen Charakter der Kegieren= den, sondern mit den e, ,. Interessen beider Laͤnder zu thun, das heißt, mit den wohlverstandenen Interessen derselben. Die Portugiesen konnen am Besten daruͤber urtheilen, wer ihr regic⸗ render Fuͤrst, ist oder es seyn sollte; sie sind meiner Ansicht nach, die wahrscheinlich wenig Widerspruch finden wird, in dieser Hin⸗

sicht die kömpetentesten Richter. Man wird, glaube ich, nicht in

Abrede stellen, daß eine große Mehrzahl der Portugiefen sich fuͤr

das Recht Dom Miguels auf den Thron ihres Königreiches ent- schieden hat und der Meinung ist, daß er kein Usurpator,

sondern der rechtmäßige Thronerbe sey, und melnes Be⸗

duͤnkens wird das Haus darin mit mir uͤbereinstimmen, daß von

einer solchen Entscheidung keine guͤltige Appellation stattsindet. Dom Pedro sandte nach Portugal eine Verfaffung mit der Vor= schrift, daß sie von den drei Standen beschworen und dann bekannt gemacht werden sollte. Die Partei, welche damals am Ruder war, konnte, diese Vorschrift nicht in Erfuͤllung bringen ste fürchtete sich, die drei Staͤnde zusammen zu berufen; sie kamen nicht zusam⸗ men, und die Verfassung ward nicht, wie es vorgeschrichen war, beschworen und bekannt gemacht. Ob die Cortes bas gesetzmaͤßige Tribunal bilden, welches das Thronrecht Portugals zu bestimmen hat, oder nicht, will ich nicht entscheiden. Dom Miguel berief indessen die Cortes foͤrnlich und nach alter Sitte: die solcher⸗ gestalt zusammen berufenen Cortes erklaͤrten ihn fuͤr den recht— mäßigen Thronerben und hekleideten ihn demzufolge mit souve⸗ rainer Macht; ihnen unterwarf er seine Anspruͤche und von ihnen wurden dieselben gut geheißen. Allgemein bekannt ist es, daß diese Cortes cine der zahlreichsten und achtbarsten Versammlungen der Portugiesischen Stande bildeten, die jemals zusammen gekommen war'n, und ich sehe nicht ein, wie ihre spaͤter von der ganzen Ration gebilligte Entscheidung von uns oder von irgend einem an

dern Reiche in Anspruch genommen werden kann, weil ich keinen

Grund einsehe, daran zit zweifeln, daß sie die kompetenten Rich⸗ ter in einer Angelegenheit sind, die Dom Miguel ihrem Ausspruch unterworfen hatte. Ich gehe jetzt zu Dom Migunels Betragen in

Wien her, daz guf keine Weise zu rechtfertigen und zu verthei⸗

digen ist. Er ließ sich damals in Verbindlichkeiten gegen seinen Bruder, gegen den Kaiser von Oesterreich und gen Se. Maj. den Konig ein, die er in der Folge auf das groͤb 9 verletzte. Diesc Verletzung seiner eingegangenen Verbindlichkelten fuhrte das 8 Verhaͤltniß un seres Landes zu Portugal herbei. Der edle Kerd fragt, warum wir nicht unseren Gefandten zurück— riefen, Glaabt der edle Lord im Ernst, daß ein solches Verfahren von unserer Seite klug gewesen waͤre? Muß nicht im Gegen⸗ theil ein Jeder, der alle Umstaͤnde genau kennt und auch nur das Mindeste vom Völkerrecht weiß, vollkommen uͤberzeugt seyn, daß die von unserem Gesandten in Portugal genommenen Maaßregeln die rich⸗ tigsten und angemessensten waren? Er begann mit den ernstlichsten Vorstellungen gegen das in Rede stehende Verfahren; als er diese vergeblich fand, hob er seine Verbindungen mit dem Hofe Dom Miguchs auf, und sein dritter Schritt war, daß er das Reich ver⸗ ließ Was wir weiter haͤtten thun konnen, ohne geradezu Krieg zu erklaren, vermag ich, offen gestanden, nicht zu begreifen. Wenn der edle Viscount oder irgend ein anderer edler Lord sagt, wir haͤtten weiter gehen sollen, so muß er damit gemeint haben, daß wir Gewalt haͤtten anwenden muͤssen, um uri! eigenthuͤm lichen Ansichten von der Regierung eines fremden Staates praktisch ins Leben treten zu lassen. (Hort, hort! Wenn sich der edle Vij= count die Muͤhe geben will, die vorgelegten Papiere durchzuschen, so wird er die dem Marquis von Barhgeeng auf seinen Antrag um Beistand ertheiste Antwort finden; ich bin uͤberzeugt, daß kein her von den edlen Lords, der sie durchsicht, zögern wird, ein zuge⸗ stehen, r einzige Antwort war, die wir, mit Beruͤcksichtigung

icht als Minister eines neutralen Staats, ertheilen konnten. Zur Förderung der Anspruͤche derer, die er repraͤsentirte, aͤußerte der Marquis, daß, der bestehenden Vertrage ungeachtet, die' uns nicht dazu autorisiren, den von ihm begehrten Beistand zu ge⸗

wahren, wir zu dem Ende neue Verttäͤge abschließen muͤßten.

Gläckhlicherweise hielt es Sr. Majestaͤt Reglerung nicht fuͤr gecig⸗ net, in diesen Vorschlag einzugehen. Haͤtke sie ö boo er gn.

die unvermeidliche Folge davon cin Krieg gewesen? der auf uns

allein gelastet haben würde. Eben so gluͤcklich war es fuͤr uns, daß wir für die von Dom Miguel in Wien eingegangenen Ver⸗ bindlichkeiten keine Buͤrgschaft übernahmen, was uns guch in ei⸗ nen Krieg verwickelt haͤte. Durch die offentlichen Blaͤtter

Beilage

iesen Punkt betrifft, keine andere Quelle zu ha⸗

ich, 3. Brasilianische Regierung nicht nur

eit vermied, über diese An . mit Portugal

in 5 igkeiten zu gergthen, sondern 3. großes Mißbehagen blicken ließ, wenn man dlesen Punkt berührte. Wie sehr an ün⸗ rechtem Orte also waͤrc es , . wir etwas gethan haͤt⸗ ten, waz der Regierung Bom Pedro's mißfaͤllig gewesen waͤre. Brasilfen lebt mir Portugal eben so sehr im Frieden, wie wir. Weit davon entfernt, sich in die innern Angelegenheiten Portu⸗ gals mischen zu wollen, that die Brasilianische Regierung alles

Mögliche, um so schnell, als es die Umstande erlaubten, sol⸗

He hrer in Europa befindlichen Gesandten zu . 9. irgend eine Weise den Charakter von Einmischung an sich trugen; wegen, der großen Entferung von Europa aber würde es ihren Mittheilungen unmoglich, zur rechten Zeit in die Haͤnde ihres Gesandten in London zu gelan⸗ gen. Dem Hause wird es somit klar seyn, daß eine unvorstchtige Einmischung in diese: Angelegenheit uns in schwierige Verhalt⸗ niffe versetzt haben wurde, in denen wir ganz allein dagesanden haͤrten, wogegen wir jetzt, in Folge unserez Entschlusses, in kei⸗ nen Angriff in zuwilligen, die Früchte unserer Vorsicht Lingrnd= ten. Der edle Viscount sagt, er fuͤhre Thatsachen, einfache That⸗ sachen an, wogegen ich hehaupte, daß nichts den, eigentlichen That⸗ sachen widersprechender seyn kann, als das, was er anfuͤhrt; denn so 3 B. kann nichts gewisser seyn, als daß Herr Canning Allen gethan hat, was in seinen Kräften stand, um jede Einmischung von unferer Seite in die inneren Angelegenheiten Portugals zu vermeiden. Ich weiß, daß man mir einwenden wird, Sir Charles Stuart sey der Ueberbringer der Verfassung gewesen; man ver⸗ gesse aber nicht, daß er nür der Bote war und nichts weiter und daß Herr Canning, sobald er erfuhr, Sir Charles sey der Ueber⸗ bringer gewesen, sogleich an alle Europaͤischen Hoͤfe Uumlauf⸗ Scheeihen mit der Aan eg! erließ, daß der gengunte Herr dieses Aktenstüick auf seine persönliche Verantwortlichkeit und ohne alle Antorisation der Britischen Regierung. nach Europa gebracht haͤtte, Und als ferner die Sendung Britischer Truppen nach Portugal

stattfand, wurde sie von der Erklarung begleitet, daß ste nue den

eck habe, fremden Angriffen Widerstand zu leisten, keinezweges . ö 863 besondere Regierungsform mit Gewalt aufzudringen. Man sagt, wir hatten Dom Pedros nach Portugal gesandte Berfassung wie eine Britische unterstützen sollen; libezal. genug mag sie seyn, aber in Dom Pedro's Kopf und wahrschein⸗ lich in der kurzen Zeit von Tagen ausgesonnen, konnte man sie nicht so leicht für eine Britische anerkennen.! Worguf ich, jetzt aufmerksam machen wollte, ist, daß wir nichts mit dem persbnlichen Charakter des regierenden Monarchen des Staates zu thun haben, mit dem wir auf einen freundschaftlichen Fuß zu stehen wuͤnschen. Die Zeiten unserer innigsten Verbindung mit Portugal waren gerade nicht wahrend der Regierungen seiner liebenswuͤrdig sten Herrscher, und es kann kein Zweifel daruͤber obwalten, daß, wenn dire rechte Zeit zu unserer Anerkennung der in Portugal bestehen⸗ den Regierung eingetreten seyn wird unserz Verhältnisse zu die⸗ sem Reiche eden so innig seyn werden, als sie jemals gewesen sind. In Bezug auf Terceira hoffe ich, daß, wenn man diese Angelegenheit offen und unpartetisch betrachtet, man sich überzen⸗ en werde, daß das von uns beobachtete Verfahren vom Pflicht⸗

nnr gehoten und auf richtige Beurtheilung des Gegenstandes

gegründet war.

ach der von einigen 9 nach Portugal unternommenen Expedition, von der sie

„ohne einen Schwerdt⸗

1 —— sircich gethan zu haben, nach Spanien zuruckzogen, wo sie zwar

en wurden, jedoch zugleich die Weisung erhielten, das , eines Monats zu verlassen, was unmoglich war, verwendeten wir ung zu ihren Gunsten und bewogen die Spani⸗ sche Regie yung den Termin zu verlaͤn gern und, ihnen zur Erlangung ei⸗ nes Juffuchtsortes fernere Hülfe zu leisten; viele von ihnen kamen hier⸗ her 3 God landeten in Plymouth. Der Brasilianische Gesandte bat um! cine Convol für diefe Truppen nach den Azoren, worauf wir zur Äntwert gaben, daß wir von in England änwesenden Portn= giesischen Truppen leine Kenntniß haͤtten; daß die hier beßmdli⸗ chen Portugiesen als Privatpersonen und nicht als Soldaten be⸗

sie auf

nisten f nicht der . sich bei dieser Ge

lichen o n ae, e,

chließen. Sie begaben sich nach Terceira, nachdem man ausgesagt hatte,

. r einen auswärtigen Staat durchaus nichts angingen und . keinen Einfluß auf die Verhaͤltnisse zu ihm haben sollten. ö Das Betragen Dom Migiels habe unstreitig die harten Beiworte alle verdient, die der edle Graf ( r . land, dem er das gegebene Ver sprechen so offenbar he , * halten, sey sogar einer Insultation gleich zu achten, die,

.

daß sie Unterthanen der Königin von Portugal wären, die in ihren Staaten eine Zuflucht suchten, waͤhrend es sich ju der That auswies, daß unter einer Zahl von 600 sich 00 Daäͤnen und Beut⸗ sche bef nden Erwaͤgt man diese Schritte der Brasisilanischen Agenten und der genannten Truppen, so üͤberrascht es nicht, wenn bie Spra

des edlen Herrn an der Spitze der Schatzlammer staͤrker war, als ste

der Geschmack der edlen Lords von der anderen Seite verlangte.

Was man aber auch von dieser Sprache denken moge, so behaupte

ich: das Betragen der Portngtesen war vnn der Art, daß es unser

Dazwischentreten nicht nnr rechtfertigte. sondern daselbe sogar

nothwendig machte. Wie wurden diese Truppen unterhalten und

bejahlt. Bielleicht ist es dem Hause nicht bekannt, daß sie mit

Englischem Gelde unterhalten ünd bezahlt wurden mit dem

Helde, das nach England geschickt worden war, um die den Engli⸗

schen Glaͤubigern schuldige Dividende der Portugiesrschen Anleihe

zu bezahlen. Dieses Geld ward von den Hrasilianischen Agenten

zurückgehalten, und zu welchem Zweck? Zu einem Zweck, den die

Brasilianische Regierung uicht nur mißbilligte, sondern, wenig⸗

stens dem Anscheine nach, ganz verworfen hatte naͤmlich zu

einem Einschreiten der Brasilianischen Regierung in die Angele⸗

genheiten Portugals. Dieses Verfahren der hiesigen Agenten

wurde von dem Brasilianischen Minister getadelt. Deffentliche

Blaͤtter brachten einen vorgeblichen Bericht über die Verhandlun⸗

gen der Brasilianischen Deputirten Kammer, laut welchem einer

der Deputirten auf seine Frage, was aus dem nach England zur

Bezahlung der Dividende gesendeten Gelde geworden sey, von den

Ministern zur Antwort erhielt, daß die U sürpation in Portugal

nicht die Verbindlichkeit der Nation aufüdbe, ihre Schulden zu

bezahlen, und daß, da sich in London kein Portngi⸗stscher Agent

befande, Befehle ertheilt worden waͤren, das Geld in der Bank

von England zu deponiren. Das war aber nicht geschehen, und

das Geld zu anderen Zwecken verwendet worden. Das Verfahren der Brasilignischen Agenten ist ein merkwuͤrdiges Beispiel von Unxedlichkeit gegen ihre eigene Regierung und von Mangel an

Redlichkeit und sogar an Wohlanstaͤndigkeit gegen die unfeige.

Haͤtte man es etwa wagen sollen, die Portugiestschen Truppen an einem Orte vereint und auf eine den ausdrüclichen Vorschriften

Sr. Majestaͤt geradezu widersprechende Weise von hier abgehen zu

lassen: So etwas wird gewiß Niemand behaupten wollen. Der

Grundsatz, dem die Britische Regierung hinsichtlich der Portu⸗

giesischen Angelegenheiten in der gegenwartigen Krisis folgte, war

der der strengsten Nentralitaͤt; und so lange unsere Vechaͤltnisse

u Portugal, diesem Grundsatze gemaͤß, fortbestehen, so lange wer⸗ lun die Minister sich in ihrem Verfahren gleich bleiben. Wir ha⸗ ben jederzeit die gewissenhafteste Neutralitaͤt gegen die in Portu⸗

gal bestehende Regierung und gegen ihre Opponenten beobachtet, und, meiner Meinung nach, hat in dieser Hinsicht die erstere eben so sehr und vielleicht noch mehr Recht, sich zu beklagen, als letz⸗

tere. Außerdem verboten das Völkerrecht und un ser Handels-Vertrag mit Portugal jede Einmischung von unserer Seite Jeder Schritt, den wir gethan haben, war eine Folge unseres Pflichtgefüͤhls und keinesweges durch Belaͤstigungen von Seiten der bestehenden Por⸗ tugiesischen Verwaltung veranlaßt. Da sich indessen in London eine Regentschaft gebildet hatte, die sich eine Portugiesische nannte, und die, ich weiß nicht von welcher Autoritaͤt, eingesetzt worden war, so wurde es unsere Pflicht, mit Vorsicht zu handeln, um

keine rechtmaͤßigen Gruͤnde zu dem Vorwurf zu liefern, daß un⸗

ere Neutralitdt nicht eine wirkliche, sondern eine vorgebliche sey. 3 e be n.

Ich wuͤßte nicht daß ich mehr auf die Rede des edlen

zu sagen haͤlte. So lange unsere Verhaͤltnisse mit Portugal blei⸗

ben, wie sie sind, so lange muͤssen wie unsere Neutralität beike⸗ hallen. Das Hens hat hinlaͤngliche Aufklaͤrung in den ihm vor⸗

gelegten Papieren erhalten, um sich daraus mit diesen Verhaäͤlt⸗

nissen bekannt zu machen; sollte irgend eine Veranderung eintre⸗ ten, so wird auch eine fecnere Mittheilung gemacht werden.“

Lord Goder ich bestaͤtigte, was der Minister üͤber Englands

* .

Antheil an der Verleihung der Portugiesischen Constitution gesagt hatte; bei der Trennung Brasillens von Portugal habe

England zwar mitgewirkt, nicht aber bei der Abfassung und Verleihung der Constitution, die Dom Pedro mit feiner Abr dankung zugleich eingesandt. Sir C. Stuart reiste mit Auf · tragen von Johann VI. an Dom Pedro von Pertugal ugch Brasilien; inzwischen war Koͤnig Johann gestorben und Sir S. Stnart befand sich in der seitfamen Lage, der Ge sarldte . nes Königs von Portugal an den andern zu seyn. Er er.

theilte Dom Pedro den besten Rath, hatte aber durch⸗ aus nichts mit der Constitution zu

war ebenfalls der Meinhng, daß die Privat. A

ihm gegeben habe; sein Verfahren gegen den

wenn der Insuitirende von groͤßerer Bedeutung oder minder

ther, = e, .

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