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verächtlich gewesen waͤre, die schaͤrfste Ahndung von Seiten Bien e re, verdient hätte. — Das Verfahren der Re—⸗ ierung in Bezug auf das Ereigniß bei Terceira schien dem
edner nicht so leicht zu rechtfertigen,. Dom Miguel, sagte er, wurde es nicht gewehrt worden seyn, wenn er Waf— fen gegen Terceira hätte ausfuͤhren wollen; als Folge einer
strengen Neutralität sey das also, was geschehen wäre, nicht
zu bemaͤnteln. — Vom Marquis von Palmella sagte er; dieser Ehrenmann, der durch die Begebenheiten in Portugal um Bettler und Exilirten geworden sey, verdiene die harten Anschuldigungen nicht, die man im Verlaufe der heutigen Verhandlungen gegen ihn ausgesprochen habe. — Wenn Dom Miguel auch de facto Beherrscher von Portugal ge⸗ wesen, so sey er doch dadurch weder de jure noch de facto auch Beherrscher der von Portugal abhängigen entfernten Gebiete geworden. Man hatte also unmöglich den loyalen Portugiesen wehren köoͤnnen, sich nach Terceira zu begeben. Sey auch nur Ein ungluͤcklicher Portugiese bei dem Lan— dungs-Versuche getödtet worden, so wäre doch Capitgin Walpole durch die ihm von der Admiralität ertheilten In— structionen vollkommen gerechtfertigt gewesen, wenn er die Schiffe mit saͤmmtlichen 6090 Portugiesen in den Grund ge— bohrt haͤtte. Dergleichen Instructionen befleckten jedoch die National-Ehre und wuͤnsche er aufrichtig, die ganze Bege— benheit aus der Geschichte Englands streichen zu koͤnnen. — Die Lords Wharneliffe, Carnarvon und Marquis v. Lands downe gaben darauf mit einigen Worten ihre Meinung ab. Der Letztere erklaͤrte, daß er weder sein Vo— tum dafuͤr abgeben wolle, daß England die Constitution Por— tugals garantirt habe — denn dies konnte und durfte Eng— land nicht thun — noch dafuͤr, daß Dom Miguel niemals
von Großbritanien anerkannt werden sollte. So erniedrigend
ein solcher Schritt auch immer bleibe, koͤnne er (der Marquis), als Britisches Parlaments⸗Mitglied, die Lehre von ewiger Nicht⸗ Anerkennung doch nicht unterschreiben. Keinesweges aber mache auch sein edler Freund (Lord Melbourne) einen An— trag dieser Art; nothwendig sey es vielmehr, bevor man zur Anerkennung schreite, alle auf die Englisch-Portugiesischen Verhaͤltnisse Bezug habenden Papiere kennen zu lernen. — Auch der Marquis sprach sich mißbilligend uͤber das Ereigniß
bei Terceira aus. „Wenn,“ sagte er, „der edle Herzog (von.
Wellington) den Agenten der Donna Maria, die sich an ihn wegen einer Garantie ihrer ungestoͤrten Ueberfahrt nach Bra— silien wandten, geantwortet hat, daß Seine Großbritanische Majestaͤt nicht auch Konig des Atlantischen Meeres sey, so sind jene armen Fluͤchtlinge dadurch irre gefuͤhrt worden, denn, als sie bei Terceirg ankamen, fanden sie, daß Se. Maj. in der That als Koͤnig des Atlantischen Meeres verfahren. Auf der freien Straße dieses weiten Meeres waren es Koͤnigliche Fahrzeuge, die auf die ungluͤcklichen Fluͤchtlinge feuerten und sie verhinderten in dem Gebiete ihrer rechtmaͤßigen Gebiete— rin zu landen. Frankreich, das durch keinen Ehrenpunkt an die Sache dieser armen Leute gebunden war, sah es doch nicht als unter seiner Wuͤrde oder dem Voͤlkerrechte wi— dersprechend an, auf eine freundlichere Weise gegen sie zu verfahren. — Zu einer Zeit, da Frankreich festen Fuß in Spanien gefaßt hat, ist es uͤbrigens um so noth— wendiger, daß England in gutem Vernehmen mit Por—
tugal stehe. Unser Einfluß daselbst haͤngt jedoch von der
Meinung ab, die man dort uͤber unsern moralischen Charakter hegt, und hoffe ich daher, daß alles Moͤgliche geschehen werde, um diese gute Meinung uͤber uns wieder herzustellen.“ — Der * og von Wellington nahm hierauf das Wort und erklärte sich in gleicher Weise, wie der Graf v. Aberdeen, e. die Meinung, daß England auf irgend eine Art bei
erleihung der Portngiesischen Constitution durch den Kaiser
Dom Pedro betheiligt gewesen sey. Er berief sich dabei eben—
alls auf das Zeugniß des Herrn Canning, der dies in einem
undschreiben an die Europaͤischen Hoͤfe ausgesprochen habe. Das, was spaͤterhin in Wien vorgefallen sey, habe durchaus nichts mit einer Garantie der Constitution von Seiten Eng— lands zu thun gehabt, denn dieses Land sey von Dom Mi—⸗ guel nur zum Depositair seines Entschlusses gemacht worden, die Verfassung aufrecht zu erhalten. Wenn dies nicht ge— schehen sey, so habe England, das keine Bedingungen dleser— halb mit ihm gemacht, auch kein Recht, eine Genugthuung zu fordern. „Es ist davon gesprochen worden,“ fuhr der Her— zog fort, „daß wir die Englische Partei in Portugal im Stiche gelassen haͤtten; allein Niemand darf wohl behaup⸗
ten, mit Portugal genauer bekannt zu seyn, als ich, der ich
jedoch von einer Englischen Partei in jenem Lande durchaus nichts weiß; ich kenne wohl einige Portugiesen, die sich der
Franzoͤsischen Armee bei ihrer Invaslon von Portugal an—
schlossen, eine Englische Partei ist mir jedoch gar nicht
bekannt. Ich glaube vielmehr, daß die ganze Por⸗ tugiesische Nation, mit der kleinen ken erwaͤhn⸗
ten Ausnahme, fuͤr die Allianz mit England ist, und daß es vielleicht Niemand in Portugal giebt, der nicht von den Vortheilen uͤberzeugt ist, welche fuͤr sein Vaterland aus dieser Verbindung entspringen. — Mylords, Niemand kann es gewiß mehr als ich bedauern, daß diejenigen, welche die Constitution in Portugal unterstuͤtzten, dieserhalb so viel lei⸗ den mußten; diejenigen jedoch, welche behaupten, daß wir irgend einen Theil an dieser Constitution hatten, daß unsere Truppen⸗Sendungen nach Portugal in den Jahren 1826 und 1827 Beweise seyen, wie sehr wir die Constitution zu unter⸗ stuͤtzen wuͤnschten, so wie daß die Reden der Minister im Parlamente oder die Thron⸗Reden den Zweck gehabt haͤtten, zu zeigen, wir seyen entschlossen, die Constitution zu unter— stuͤtzen und sie dem Volke aufzudringen. — Diejenigen, sage ich, die dies behaupten, sind in einen Irrthum verfallen, den ich fast verbrecherisch nennen möchte.“ — Der Herzog nahm es alsdann in Schutz, daß den Britischen Truppen gestattet worden war, als ihre Gegenwart schon nicht mehr noͤthig ge— wesen, auf Bitten der Portugiesischen Regentschaft doch noch so lange in Portugal zu bleiben, bis der Regent daselbst an— kam. Der Englische Befehlshaber habe auch keinesweges den Regenten an seinen ersten Schritten hindern duͤrfen, denn der— selbe haͤtte die gemessenste Ordre gehabt, sich in keine blos in— neren Angelegenheiten einzumischen. Daß der Engl. Gesandte nicht sogleich von Lissabon abgegangen, vertheidigte der Her— zog ebenfalls, indem er sagte, derselbe sey Schritt vor Schritt umsichtig zu Werke gegangen und habe sich dadurch den Bei— fall aller seiner Kollegen erworben. Auch sey durch dieses Verfahren dem diplomatischen Corps in Lissabon, das saͤmmt— lich dem Beispiele des Britischen Gesandten folgte, der Cha—⸗ rakter der Einigkeit und Energie verliehen worden. — Aus— fuͤhrlich ließ sich der Redner hierauf noch auf eine Relation der mit dem Exreignisse vor Terceira verknuͤpften Umstaͤnde ein und wiederholte die bereits mehrfach angefuͤhrten Gruͤnde, welche die Regierung zu ihrem Verfahren gehabt. „Nicht brauchten wir es“, sagte er unter Anderm, „zu verhindern, daß die Portugiesischen Fluͤchtlinge von Frankreich oder den Niederlanden aus nach Terceira gingen, allein die Expedition
von England aus mußten wir ihnen wehren. Hiervon wa⸗ ren auch die Leute, als sie absegelten, vollkommen unterrich— tet; sie nahmen jedoch Paͤsse nach Brasilien, und so konnten
wir erst dazwischen treten, als sie in den Azoren angekom⸗ men waren.“ — „Seit jener Zeit“, sagte der Herzog wei— terhin, „haben jene Leute auf anderem Wege nach Terceira zu kommen gewußt, und aufrichtig wuͤnsche ich, daß Großbritanien von dieser Besetzung der Azoren nicht die Folgen empfinden moͤge. Hatten inzwischen die ande— ren Europäischen Staaten eben so ihre Hr. gethan, wie
wir die unserige, so wuͤrde wohl eine großere Wahrschein⸗
lichkeit als jetzt vorhanden seyn, den Frieden zwischen Portu—
gal und Brafilien aufrecht erhalten zu sehen. Inzwischen ist
auch meine Besorgniß, daß ein Krieg dieserhalb wirklich aus— brechen duͤrfte, nicht eben allzu groß, wiewohl ich gestehen muß, daß die Lage der Dinge auf Terceira nicht von der Art ist, wie sie seyn sollte oder gewesen wäre, wenn auch andere Europaͤische Staaten ihre Pflicht gethan hätten.“ — Schließlich widersetzte sich der Herzog einer weitern Vor— legung von Papieren. — Nach einer kurzen Gegenbemerkung des Lord Melbourne schritt man zur Abstimmung, und es ergaben sich 21 Stimmen fuͤr seinen Antrag, 52 aber da— gegen, so daß er durch eine Majoritaͤt von 31 Stimmen verworfen wurde. Das Haus vertagte sich um 11 Uhr Nachts. —
niß an, die in der Thron-Rede ,, Bill zur Ver⸗ einfachung und , , des . ein⸗ bringen zu duͤrfen. Er hielt dabei einen umfassenden Vor— trag, aus dem im Wesentlichen hervorgeht, daß folgende Ver—⸗ besserungen beabsichtigt werden: eine Vereinfachung der pro— zessualischen Formen; eine den Gerichtshoͤfen zu ertheilende Befugniß, die Appellation an die Courts of Equity in eini- gen Faͤllen zu verhindern; die unwiderrufliche Ueberweisung gewisfer einfachen Rechtsfälle an den Schiedsrichter; die Zu— laͤssigkeit schriftlicher Zeugnisse, wenn ein muͤndliches, wegen allzu großer Entfernung des Zeugen, entweder zu kostspielig oder unmoglich ist; endlich auch, wie es den Alsch hn hat, die Erstreckung der Englischen Gerichtsbarkeit uͤber Wales. In Schottland soll die Zahl der Richter vermindert und das Gerichts⸗ Verfahren der Admiralitaͤts- und Kommissariats-Hoöͤfe dem ge⸗
woͤhnlichen Sessions⸗Gerichte uͤbertragen werden. Hier so wie
— Im Unterhause trug Herr Peel auf die Erlaub⸗
im Allgemeinen in die Schottische Straf⸗ Gesetzgebung soll
em der Jury, das theilweise in Schottland noch a, e, werden. — Die Erlaubniß zur Einbringung der Bill wurde ertheilt, nachdem unter Andern Hr. Bro u gl ham, der heute zum erstenmale wieder im Parlamente als Mitglied fuͤr den Flecken Knaresborough erschienen war, eben so wie Herr O' Connell, seine rechtswissenschaftliche Mei— nung uͤber die einzufuͤhrenden Verbesserungen abgegeben hatte.
— Der Marquis von Blandford trug auf eine Bill zur
nführung einer Parlaments-Reform an und ließ es 3 2 ar e Debatte (von der wir fernere Mitthei—⸗ lungen uns vorbehalten) zur Abstimmung kommen, bei der 57 Stimmen fur seinen Antrag, 160 aber dagegen waren, so daß er durch eine Majoritaͤt von 103 Stimmen verwor— fen wurde. Das Haus vertagte sich um 17 Uhr nach Mit—
nacht. 4 . 19. Febr. In der heutigen Sitzung des Unterhauses brachte der Kanzler der Schatzkammer angekuͤnbigtermaaßen das Budget zur Sprache. Nach einer einleitenden Rede kuͤndigte der Kanzler an, daß es die Ab— sicht der Regierung sey, Ersparnisse bis zum Belaufe von beinahe 1,306,000 Pfd. einzuführen, und zwar unter Ande⸗ rem bei den Armee-Fonds 159,000, bei den Miliz-Fonds 6Hä,000, bei den Kommissariats⸗Rechnungen 25,000, beim Ge⸗ schüͤtzwesen 29, 000, bei der Flotte 273,900 und bei den ver— mischten Ausgaben 276,000 Pfd. *
Hr. Herries wird, neben der erlangten Praͤsidentschaft im Handelsamte, den Posten als Muͤnzmeister beibehalten, hauptsaͤchlich der Ersparniß wegen, und weil die Geschafte im See⸗Zahlamt zu bedeutend sind, als daß sich das Muͤnzamt ferner damit zusammen verwalten ließe.
„Es hat sich ausgewiesen“, heißt es in der Times, „und kann, wie wir glauben, mit gutem Grunde versichert werden, daß die Anleihe von 2 Millionen Pfd. Sterling fuͤr Rech— nung der Brasilignischen Regierung, welche der Marquis von Barbacena mit Herrn Maberly abgeschlossen hatte, nicht rati— fizirt werden wird. Als einen Bewegungsgrund dazu fuhrt man an, daß nach der Brasilianischen Verfassung keine Geld— Angelegenheiten ohne Zustimmung der Kammern, die sich erst im nächsten Mai versammeln, abgeschlossen werden dürfen; da dies jedoch dem Marquis bekannt gewesen seyn mußte, bevor er seinen Namen unter den Kontrakt schrieb, so laͤßt sich schwerlich annehmen, daß darin die wahre Ursache der nicht erfolgten Ratificationen liege. Einige hiesige Kaufleute sind der Meinung, daß der Marquis bei seiner Ankunft in Rio die Regierung hinsichtlich des Kredites besser gestellt gefunden habe, als er es bei seiner Abreise von England glaubte, so daß er es vorzog, beim Ministerium nicht auf die Erfüllung seines Kontraktes zu dringen. In dieser Angele— genheit sind aber einige Umstaͤnde noch dergestalt in Dunkel gehüllt, daß nur genauere Erkundigungen sie aufklaͤren koͤnnen. Man zweifelt, ob jemals von einer Anleihe von solcher Be— deutung fuͤr Brasilien die Rede gewesen sey, und will daraus den Schluß ziehen, daß die Sache der Koͤnigin von Portugal von ihrem Vater nicht in dem Grade unterstuͤtzt werden wird, als man es in Folge der Veränderung des Ministeriums, durch welche alle diejenigen entfernt wurden, die einer solchen Maaßregel entgegen waren, erwartet hatte.“
Man hat Nachrichten aus Van Diemensland bis zum 13.
Sept., welche Kolonie schon so viel Korn liefert, um unsere
neue Niederlassung an der Ostkuͤste von Neu⸗Holland reichlich damit versorgen zu koͤnnen. Andere Veduͤrfnisse, als Kartof— feln, Butter, Thee, Zimmerholz und Ziegeln sendet sie nach der Westkuͤste, ehe die neue Niederlassung am Schwanen flusse solche erhält. Dergleichen Abladungen finden auch aus den andern Kolonieen statt; von Sydney wurden zwei La— dungen der Art auf ihrer Fahrt nach dem Schwanenflusse zum Anlaufen in Hobart⸗Town erwartet. — — London, 19. Febr. Die sowohl im Ober⸗ als im Unterhause vorgekommenen ausfuͤhrlichen Debatten uͤber die Griechischen Angelegenheiten haben hier ein lebhaftes Interesse erregt, weil man auf diese Weise uͤber die geheim betriebenen und daher auch in unseren Zeitungen wenig be— sprochenen Verhandlungen und deren Resultat in Bezug auf Griechenland etwas Näheres zu erfahren hoffen durfte. Be—
sonders aber nahmen die von Lord Holland den Ministern
gestern vorgelegten Fragen in Bezug auf Kandien — augenschein— ich so gestellt, um diese einigermaßen in Verlegenheit zu brin— gen — das Interesse fast noch mehr fuͤr sich in Anspruch, als die darauf folgenden zum Theil schon mehrmals vorge— kommenen ausfuͤhrlichen Verhandlungen uͤber Portugal. Es scheint inzwischen nicht, daß man Kandien dem neuen Griechischen Staate, dem, wie die Minister versicherten, eine vollständige Unabhaͤngigkeit gewahrt worden, einver—
seiben werde. Auch soll die Regierun die, als mo⸗ narchisch und erblich nach dem e gg, Primogenitur, zunaͤchst dem Prinzen Leopold von Sächsen-Koburg anheim faͤllt, selbststandig und frei von allem fremden Einflusse — den mindestens ünsere Minister im Parlamente ihrerseits foͤrmlich abgelehnt haben — instituirt werden. Der Prinz wird als Souverainer Fuͤrst von Griechenland ein weites Feld haben, Gutes zu thun und auch fuͤr die spaͤteste Nachwelt noch zu wirken. An Fahigkeit und dem festen Willen dazu wird es dem in Deutschland gebildeten Fuͤrsten gewiß nicht fehlen. Bereits ist ein schoͤner Anfang seiner Regierung da⸗ mit vorbereitet, daß nach dem, was jetzt von den letzthin ge⸗ troffenen desinitiven Bestimmungen der Bevollmaͤchtigten der drei verbuͤndeten Machte verlautet, eine vollstaͤndige AÄmnestie von beiden Seiten — der Griechen und der Tuͤrken — mit seinem Antritte gewaͤhrt werden soll. Freie Religions— Uebung fuͤr die Bekenner jedes Glaubens wird eben— falls ein schoͤnes Staats-Prinzip des wiedergeborenen Griechenlands seyn. Den gegenseitigen Griechischen oder Tuͤr— kischen Unterthanen wird der freie Ueberzug in das Gebiet des anderen Staates gestattet werden. Die Graͤnzen, die, wie Herr Peel versichert hat, zwar nicht so ausgedehnt, als im Protokoll vom 22. Maͤrz beabsichtigt worden, aber doch hoch zweckmaͤßiger zur Vertheidigung seyn duͤrften, sollen von Kommissarien der drei kontrahirenden Maͤchte genau abgesteckt und bestimmt werden; dem Vernehmen nach wird sich die noͤrdliche Graͤnzlinie von der Muͤndung des Aspropotamos bis nach der Bucht von Zeitoun erstrecken. Jede der drei kontrahirenden Maͤchte duͤrfte sich alsdann wohl auch noch die Befugniß einer Garantie des neuen Staats vorbe— halten, und werden, wie es heißt, die naͤheren Ver— abredungen den Gegenstand eines spaͤteren hier abzu⸗ schließenden foͤrmlichen Vertrages ausmachen, der demnaͤchst den anderen Europaͤischen Hoͤfen zu beliebigem Beitritte mit— getheilt werden soll. Ob der Prinz Leopold den ihm von dem Bevollmächtigten der drei Verbuͤndeten gemachten An⸗ trag bereits angenommen hat, daruͤber verlautet noch nichts. Es scheint jedoch keinem Zweifel unterworfen, daß der Prinz, der schon fruͤher seine Bereitwilligkeit zur Uebernahme der Griechischen Regierung privatim zu erkennen gegeben hat, bald auch oͤffentlich die so sehr ehrenvolle Wahl sanctioniren werde,
Dänemark.
Kopenhagen, 20. Febr. J. K. H. die Prinzessin Caroline sind zwar fortwaͤhrend in der Besserung begriffen, jedoch noch immer sehr leidend. Nach dem letzten Buͤlletin vom 19ten d. hatten J. K. H. in der gestrigen Nacht ab— wechselnd gegen vier Stunden geschlafen.
Der Prosessor der Theologie bei der hiesigen Universitaͤt, Hr. Hornemann, ist, gegen 80 Jahre alt, mit Tode abge⸗ gangen.
] . Kraͤnklichkeit in der hiesigen Residenz ist sehr be—
„deutend. Man behauptet, daß wohl gegen 30,000 Menschen
—
Hausmittel zu kuriren suchen.
Spanien. ꝛ
Der Moniteur meldet aus Madrid vom 8. Febr.: „Die Gaceta de Madrid, welche bisher nur dreimal woͤ—⸗ chentlich erschien, wird binnen Kurzem ein täglich erscheinen⸗ des Blatt werden und nach Art der Franzoͤsischen Blatter einen Hofartikel, den Cours der oͤffentlichen Fonds, Be⸗ kanntmaͤchungen der Regierungsbehoöͤrden, Artikel uͤber innere und auswaͤrtige Politik und Theaterberichte enthalten. In den Buͤreaux der Tilgungskasse und des Finanz-Ministe⸗ riums herrscht große Thaͤtigkeit, und man glaubt, daß bald wichtige Dekrete erscheinen werden. — Ueber die Beschluͤsse der Regierung hinsichtlich Amerika's verlautet nech nichts;
aͤrztliche Pflege genießen, und vielleicht noch 10,000 sich durch
man darf aber glauben, daß Spanien in dem Zeitpunkte,
wo es seinen Rang wieder einnimmt und seinem Kredite auf— hilft, sich nicht entschließen wird, seine rechtmäßigen Anspruͤ⸗ che auf seine reichen Kolonieen aufzugeben. Unsere Marine wird mit jedem Augenblick impofanter, die Armee ist in einem glaͤnzenden Zustande, gut disciplinirt und stets bereit, Beweise ihrer Treue zu geben. Die Kaufleute in Cuba, Cadir und Katalonien bieten unaufhörlich der Regierung be— deutende Summen an, um sie in Stand zu setzen, jene Laͤnden wieder zu erobern. Seitdem mißlungenen Versuche des Gene⸗ ral Barrabas hoͤrt der Konig uͤber diese Angelegenheit be⸗ sonders auf den Rath des Marquis Campo⸗-Sagrado. = Der Ministerrath ist mit einem Gesetzentwurfe in Betreff der Majorate beschäftigt, dessen Grundlagen aber noch nicht
genau bekannt sind.“