1830 / 60 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö Port ug al. Pariser Blätter theilen folgende Nachrichten aus

Lissabon vom 6. Febr. mit: Von der Sendung eines Bot

schafters nach Nig- Janeiro ist nicht mehr die Rede; die zu diesem Zwecke fruͤher bestimmte Brigg ist mit der Gabarre

„Cordozo“, welche Verurtheilte nach Afrika bringt, unter Se⸗

gel gegangen. Von Madeirg sind 80 neue Gefangene an⸗ gekommen. General Alvares Perreira und der Advokat Fer—⸗ keira Gordo sind im Gefaͤngniß gestorben. Dom Miguel

wird in den naͤchsten Tagen eine Jagdpartie nach Salva⸗

terra machen. Schon gestern begaben sich Abtheilungen von Truppen und Gendarmen auf den Weg dahin; in Alden Gallega auf dem jenseitigen Ufer des Tajo sind 50 Wagen fuͤr den Transport des Gepaͤcks und der Vorraͤthe versam— melt, und eine Compagnie des Aten Infanterie-⸗Regiments aus 3 Offizieren, 1 Faͤhnrich, Sergeanten, 2 Tambours

und 75 Gemeinen bestehend, marschirte heute durch die Stadt,

um sich uͤberzuschiffen und dann nach Salvaterra zu geben, wo sie ldie Leibwache Dom Miguels bilden soll. Fuͤr die Kosten dieser Jagdpartie hat Dom Miguel gestern 1960 Contos Reis (609,909 Fr.) aus dem Schatze nehmen lassen, da er in finanzieller Bedraͤngniß ist; uͤber letztere wundert man 1, um so mehr, als sich Dom Miguel fast des ganzen reichen Schatzes Johanns VI., des ansehnlichen Nachlasses seiner Tante, der Prinzessin Benedieta und der Koͤnigin Mutter en e t hat, uͤnd als Koͤnig monatlich 200,000 Fr. aus dem . erhebt.“ .

Vermischte Nachrichten.

In Folge der seit einiger Zeit von der Allgemeinen!

Zeitung gegebenen Briefe aus Lyon uber die dermalige Lage Frankreichs aus denen auch in der Staats-Zeitung ver schie— dentlich Einiges mitgetheilt worden ist) hatten die Pariser Blätter: „Tonstitutionnel“, „Messager des Chambres“, National“ und „Temps“ sehr heftige Angriffe auf jene Zeitung gerichtet. Dieselbe hat sich dadurch zu einer in ih— rem neuesten Blatte enthaltenen Erklaͤrung veranlaßt gefun— den, aus der wir Folgendes mittheilen:

„Die Allgemeine Zeitung hatte seit ihrer Entstehung den Grundsatz, bei Darstellung der Zeitgeschichte sich die Wahr— heit der Thatsachen zum einzigen Gesichtspunkte zu nehmen und keiner politischen Partei anzugehoͤren, wohl aber den Mei— nungen aller, insofern sie innerhalb der Schranken einer ver— nuͤnftigen Mäßigung ausgedruͤckt wurden, ihre Spalten zu oͤffnen. Si in Deutschland auch gewonnen zu haben, das ohne Handlei— tung der Journgle, eine eigene rationelle Meinung zu fas— sen im Stande sey. Die Allg. Zeitung war bisher so gluͤck⸗ lich, daß dieses ihr Bestreben fast von Jedermann anerkannt und

gebilli aufgez

2

ex geng

üitze Miöhr, den Verfasser unserer

Sie setzte dabei ein Publikum voraus, und glaubt es

ebill 4 wurde, und merkwuͤrdig genug selbst unsere oben

ä gyoner Briefe zu errathen. Es ist natuͤrlich, daß wir weder ö. een se den .

tionen in Bank Ass. 137.

ihten, noch irgend Jemanden darüber würde der Constitutionnel

ber seiner Korresponndenzartik . m den Urhe

Artikels worauf sich das Urtheil über dessen Werth gründen

muß. Welchen Scharfsinn ubrigens unsre Ge ner bei die⸗ sem Errathen entwickeln, zeigt 3. B. die ,,, des

Zeitung zwischen den Korrespondenten von Lyon und Straß⸗ burg nur eine fingirte, und beide Korrespondenten Eine Per

Deutsch versteht, und die Briese aus Straßburg, uͤber die er so lächerlich urthetlt, nicht gelesen hat.“

genommen, spraͤchen nicht unsere Gegner seit Kurzem mehrere⸗

ist dieser Vorwurf ein Unsinn. Nach den oben aus gesproche⸗ nen, schon laͤngst bekannten, Grundsaͤtzen der Allgemeinen Zeitung stehen ihre Spalten jeder Meinung, jeder Partei, so lange sie in angeniessenen Schranken bleibt, offen. Zu was denn alse Erkaufung? Die Allgemeine Zeitung ist ge—

wohnt, ihre Korrespondenten zu bezahlen, noch nie hat sie von ihnen Bezahlung angenommen. Dieses ist in Deutsch⸗

land allgemein bekannt, und wir glauben daher nicht, daß die gehässige Anschuldigung auch nur bei Einem Deutschen Eindruck gemacht haben sollte.“

So eben ist erschienen und in Kommission bei Duncker und Humblot zu haben:

dem 15ten Jahrhundert. Achtzehn Lithographieen nach den ginalen. Nebst einem erklärenden Texte. 8. 4 Rthlr. thek⸗Buchbinder Lehmann, Gertraudtenstraße Nr. 18., sind Exemplare dieses Werks für den angegebenen Preis zu haben. Berlin, den 26. Februar 1830. Königliche Bibliothek.

Königliche Schau spiele. .

rich VI., historische

die in 5 Abtheilunge E. Naupach. 3 5 Abtheilungen, von E

Königs städtsches Theater.

lodrama in 3 Akten.

Auswärtige Bürs en. Ams erdam, 23. Felir-

Franklurt M. 24. Febr. Oezterr. 5proe. Mefall. CMJ. prog. 971. Ba K- Actien 6 Partial-·Gkhligatiauen 1391. Geld . 100 FI. 1822. riet. . . .

IIam burg, 25. Febr.

Hart. Ohlig, dess. 1390. Bank- Aetien desgl. 158. Russ. Engl. Anl. desgs. iMS8ü. Russ. Anl. H⸗ꝛ'mb. Ceri. desgl. 104. Pon.

rr. f. März 1263. Dan. I3i.

St. Fetershurg. 19. Febr, Hlamhurg 3 Mon. 9353. Silber-Rubel 694. 6proc. Iuserip-

an 4

Wien, 22. Febr.

proc. Merell 10635. 49 988. Loose au 10 FI. ig3. Loose zu 109 FI. 184. Pari. Oblig. 1393. Hank Actien 1337.

——

2 1 . . r ö ö ö . . 2 * a * 1 *

Saruct bet 4. X. Hayn.

7

NRedacteur John. Mit dacteue Cottel.

1

r seiner d aus Baiern oͤffentlich nenn. ten? Es ist der Inhalt, nicht der Name des Verfassers eines

Temps (St, vom 29. Jan.), daß die Polemik in der Allg.

son seyen. Zur Ehre des gesunden Menschenverstandes des Redacteurs des Temps wollen wir vermuthen, daß er nicht

Doch alles dieses sind nur gewohnliche Erscheinungen des Parteigeistes; wir haͤtten fortwährend keine Notiz davon

male von Erkaufung der Allgemeinen Zeitung. Eigentlich

Entwuͤrfe und Studien eines Niederlaͤndischen Meisters aus in der Koͤniglichen Bibliothek zu Berlin aufbewahrten Ori⸗ Auch in der Köͤniglichen Bibliothek und bei dem Biblio-

Montag, 1. 21 Im Schauspielhause: Kaiser Heinz ra

Montag, 1. Maͤrz. Die Majoratsherren, Original⸗Me

gesserf. Spree Meal. joo. art. Ollsig, 413. Loose zu 100 FI. 223. Russ. Eu]. Anl. IHhez. Russ. Anf, Hfaruh. Cert. 1023.

Oesteré. 5prae. Metall päe alt. 1944. (Ero. dess. 976.

klaͤrung, dieser Quelle jeglicher Groͤße geschenkt.

Allgemeine

Preußische Staats Zeitung.

M 61.

Am t liche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestat haben die Land, und Stadtrichter Jedosch zu Bartenstein . Wi j ner zu Liebstadt 1 reußen zu Justizraͤthen Allergnädigst zu ernennen geruhet. * . Königs Majestät haben dem Osthrenßischen Land— schafts⸗Agenten Reichert und dem Posenschen Landschafts— Agenten Moritz Robert hierselbst den Charakter als Kom—

missionsrath zu verleihen geruhet.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts-Referendarius Meier ĩ Justiz-Fommissarius bei dem Stadtgerichte zu Koͤ— ist zum Justiz-⸗Kommissarus bei den gerichte zu nigsberg in Preußen, bei dem Kommerz- und Admiralitaͤts⸗ Kolleginm und bei den uͤbrigen Untergerichten, welche dort ihren Sitz haben, bestellt worden. *

Der bisherige Kammergerichts-Referendarins Tauben— . ist zum Justiz-⸗Kommissarius bei dem Stadtgerichte zu

eu⸗Rupoin bestellt worden.

Im Bezirk der Königl. Regierung zu Frank furt a. d. O. ist der Prediger Kretschmar

zi Dentsch-Lieskan zum evangellschen. Diakbnnus und ersten

azchenlehrer zu Finsterwalde, Superintendentur Dohrilugkk, xe ͤ : . wee ren n nf, 3 ; Vick ist in die Dunkelheit der Gefaͤngnisse gedrungen, und

2 er Diakonus Buck war zu Spremberg zum evangeli—⸗

Prediger zu Dissen, Superintendentur Kottbus, beru, en, und der Predigtamts⸗Kandidat Dracke als evangelischer

rediger⸗Adjunktus zu Pat g, Superint. Königsberg J. d. N., der Predigtamts-Kandibat Clawiter als evangelischer Pre—

diger zu Dölzig, Superint. Königsberg i. d. N., der Prediger

Voigt zu Zachan in Pommern, als evangelischer Prediger an 3. cf. Vorstadt« (St. Georgen⸗) Kirche zu Frank— furt a. d. O., der Rektor Mund zu Neuwedell als evange— lischer Diakonus zu Neuwedell und Prediger zu Silberberg und Röstenberg, Superint. Arnswalde, bestaͤtigt worden;

zu re sfn nl ist, an die Stelle des zu Zirkow verstor—⸗

Benen Pastors Karl Hardrat, von dem Kirchen-Patronat der

Kändidat der Theologie Gustao Adolph Wenn dor ff be⸗ rufen und die desfallsige Vocgtion von der Königl. Regierung

bestäͤtigt worden.

Zeitungs-Rachrichten. Ausland.

Ruß hand.

Die Nordische Biene enthaͤlt in einem der letzten Blaͤtter „Betrachtungen uͤber Rußland im Jahre 1829“, aus denen wir nachstehende Uebersicht der von Sr. Majestäaͤt dem Kaiser in diesem Zeitraume fuͤr das Wohl des Landes im Innern getroffenen Maaßregeln und Einrichtungen entlehnen:

„Ein besonderes Augenmerk wurde der öͤffentlichen Auf— Es erschie⸗ nen neue Verordnungen fuͤr die Gymnasien und Kreisschu— len; die Petropawlowskische Schule in St. Petersburg,

welche viele brauchbare Buͤrger schon gebildet hat, erhielt

neue Rechte; eine neue Schule für Chirurgie, deren Mangel längst empfunden worden, erhielt ihre Entstehung; die Theater, Schule ward neu eingerichtet, und es wurden neue Anord— nungen zur Bildung der einhesmischen Kuͤnstler getroffen; das Forst-Institut, in welchem Beamte fuͤr einen der bedeu— tendsten Zweige des Land-Reichthums ausgebildet werden, wurde ngen organisirt; in den Kaukasischen Provinzen wurden neue Schulen errichtet, um die wohlthaͤtigen olgen der

Berlin, Dienstag den 2ten Marz

Eingekerkerten entworfen. Sein stets mildes

zu zeigen.

1830.

Aufklaͤrung auf nach unkultivirte Völker Astens zu verpflan. zen. In Odessa wurde ein neues adliches Fraͤulem-Instit:at, jenes Fundament zur Erzielung guter Frauen und Mutter, wovon das Loos ganzer Geschlechter abhängt, gegründet. Die im vorigen Jahre gebildete Schule fuüͤr Kinder von Kanzlei⸗ Beamten erhielt einen neuen Zuschuß, um e,, . auf⸗ nehmen zu koͤnnen; das zur Besoͤr derung der andes⸗Sudustrie errichtete Wegebau⸗Institut wurde neu organisirt. In Mos⸗ kau erhielten ein Arbeitshaus fur das weibliche eschlecht und eine Schule fuͤr Seeleute vom Privatstande ihre Ent⸗ stehung, und wird letztere Anstalt gewiß bis in die entfernte— sten Zeiten großen Vortheil auf alle Zweige der Landes-In— dustrie und des Handels ausüben. Es wurden im vergan— genen Jahre Praͤmien für Fortschritte im Garten, und Forst— bau im suͤdlichen Rußland ausgesetzt; im Nowogrodschen Gubernium ist das deeisefreie Graben von Steinkohlen ge— stattet worden; in Tula ist eine Gesellschaft Behufs der Fa— brikation des Zuckers aus Runkelruͤben zusammengetreten. Ein Handels-Rath, bestehend aus allen Standen, welcher die Belebung der National⸗Industrie bezweckt, wurde organisirt, und, als eine Folge aller wohlthätigen Einrichtungen, hat Rußland zum erstenmale in seiner nordischen Hauptstadt eine Ausstellung seiner vaterländischen Produkte erblickt und ih— rem Neichthume die verdiente Anerkennung nicht versagen können. Gerechtigkeit war immer die erste Triebfeder des wonarchen und der erste Wunsch seines Herzens. Sein

Seine Rechte hat das Dekret zur Beschleunigung der Prozesse der erz hat die Mit⸗ ten zur Erleichterung des Schicksals der zur Deportation Verwiesenen gefunden, und es sind Anordnungen getroffen worden, alle solche Individuen mit warmen Kleidern zu ver— sehen. Das Gesetz muß des Beispiels wegen die Verbrecher richten, aber das Herz des Monarchen 6 sich der Un⸗ gluͤcklichen allenthalben, wo dergleichen vorhanden sind. Der Russich⸗Griechischen Geistlichkeit sind neue Huͤlfsquellen zur bessern Ausuͤbung ihrer Pflichten eroͤffnet worden. Um den adlichen Stand zu erheben und die gewerbtreibende Klasse zu befoͤrdern, ist die Abgaben entrichtende Klasse vom Dienste befreit worden. Der Zinsfuß von versicherten Kapitalien ist von 5 auf 4 herabgesetzt worden, um dadurch den Werth der unbewegllchen Guͤter zu erhohen und die Kapitalien der In— dustrie und dem Handel zuzuwenden. Es ist viel fuͤr die Menschheit und die Sitten dadurch geschehen, daß Maaßre— geln getroffen worden sind, um Beamten, welche gewissenlos handelten und den niedern Staͤnden . , . gaben, zu ihren Pflichten zuruͤckzufuͤhren. iele Mißbraͤuche sind abgeschafft worden, welche bei Aufnahmen katholischer Glau— bensgenossen in den Kloͤstern stattgefunden 3 es sind Maaßregeln getroffen worden, um die Zahl der Inden in den gut organisirten Provinzen von Kurland und Liefland zu verringern; es sind endlich Krankenhäuser und andere wohlthaͤtige Anstalten in dem immer groͤßer werdenden St. Petersburg angelegt worden.“ . 6

Odessa, 10. Febr. Da der Gesundheitszustand unse— rer Stadt keine weitere Gefahr mehr erwarten läßt, so ist der (vor einigen Tagen mitgetheilte) Beschluß der e, Obrigkeit, den bisherigen Cordon um unsere Stadt aufzu— heben, am 6. d. M. vollzogen worden. .

Seine Excellenz unfer General, Gouverneur ist nach Otschakoff und Kinburn gereist, um die Quarantaine ospi⸗ taͤler zu untersuchen, die man dort fuͤr die kranken Militairs vorbereitet, welche im naͤchsten Fruͤhjahr von der Armee da— hin gebracht werden sollen. . 2, Cen,

elassen; seit dem J. thaut

Die strenge Kälte hat nachg 3 seit den es, und im Hafen beginnt das Wasser sich oberhalb des Eises