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fen, so daß Mancher im Stande seyn könnte, noch im fri⸗
schen Mann es-Alter, etwa im Z5sten Jahre, wieder in das buͤrgerliche Leben zuruͤcktreten zu koͤnnen. Bereits seyen auch bei der Armee 2000 Abschiede, nicht wie fruͤher gewoͤhntich
mit einer der Dauer der Dienstzeit angemessenen Gratifica⸗
tion von 20 Pfund, sondern mit 10, 7 und sogar 5 Pfund
ertheilt worden. — Die Zahl der Offiziere — im J. 1815 18,405 — . nur 190, da in der Zwischenzeit so viele auf halben Sold stehende Offiziere gestorben seyen. — Zum Schlusse sagte er, daß in den Kolonieen die Mili—
tair⸗Macht unmoglich noch mehr zu verringern sey, weil,
wenn es dort zu einem Aufstande gegen die Weißen käme, die
Folgen alsdann gar nicht abzusehen seyn wurden. — Bei der. Abstimmung waren 27 fuüͤr das Amendement, 159 dagegen;
der Original⸗-Antrag wurde demnach durch eine Mehrheit von 132 Stimmen bewilligt. — Es wurden hierauf 199,347 Pfd. zum Unterhalt der Stabs-Offiziere in Antrag gebracht. Hr. Hume widersetzte sich wieder und machte das Amendement, die Summe auf gä⸗ 347 Pfd. zu ermäßigen. Dies wurde jedoch
von 122 gegen 38 Stimmen ebenfalls verworfen. Fuͤr die
Beamten in den verschiedenen zur Armee gehörenden Depar— tements in Großbritanien und Irland wurden 106,530 Pfd.
15 Sh. 3 D. in Antrag gebracht. Herr Hume schlug eine
Reduction von 10,000 Pfb. als Amendement vor, das von 118 gegen 47 Stimmen verworfen wurde. 14,420 Pfd. fuͤr Aerzte, Chirurgen und Medikamente der Land-Truppen wurden ohne Abstimmung bewilligt. Der Antrag von 60, 812 Pfd. 8 Sh. 1 D. zum Unterhalte der Freiwilligen in Eng⸗ land und Irland veranlaßte Hrn. O' Connell zu der Bemer⸗ kung, daß man diese Truppen (YJeomen), die in Irland nur Unfrieden und Bedruͤckung erzeugt hatten, dort ganz entlas— sen sollte; er trage demnach darauf an, daß man diese Aus—⸗ gabe um 10,000 Pfd. reduzire. Gegen diese Meinung er— klaͤrte sich unter Anderm Lord F. L. Gower, worauf sie, zum Schlusse der heutigen Budget-Verhandlungen, von 83 gegen 23 Stimmen verworfen wurde — Dem Marquis von Chandos wurde gestattet, eine Bill zur Verbesserung der Jagd⸗Gesetze einzubringen, worauf sie auch sogleich zum erstenmale verlesen wurde. Herr O Connell äußerte den Wunsch, daß alle Jagd⸗Gesetze auf einmal abgeschafft werden moͤchten. — Das Haus vertagte sich um 127 Uhr. London, 23. Febr. In der heutigen Sitzung des
Unterhauses wurde, nachdem (wie bereits erwähnt) einige
unerhebliche Debatten uͤber den Westindischen Handel, in Folge einer vom Marquis von Chandos eingereichten Bitt— schrift, stattgefunden hatten, von Lord J. Russel die Er—⸗ laubniß nachgesucht, eine Bill einbringen zu duͤrfen, durch welche die Städte Birmingham, Leeds und Manchester er⸗ maͤchtigt werden, Mitglieder in das Parlament zu senden. (Da erst die Londoner Blatter vom 24sten, die bisher noch nicht hier eingegangen sind, vollständige Mittheilungen über die Parlaments⸗Verhandlungen vom Z3sten bringen koͤnen, so muͤssen wir uns eine weitere Meldung noch vor— behalten). ö. ; 2
Es ist die Rede von der Bildung eines Vereins, welcher die Erlangung allgemeiner Stimmfaͤhigkeit dreisaͤhriger Par⸗ lamente und der Wahlen durch Ballotirung beabsichtigt. Je⸗ des Mitglied zahlt jahrlich eine beliebige Summe, jedoch nicht weniger als 1 Pfd. Der Courier erkennt in diesen Um— trieben „Kopf, Herz und Hand desjenigen, der auf der Schwester⸗Insel so lange und arg, han Geschaͤfte in dem Gewerbe der Unruhstiftung getrieben, ohne sich durch die Maske der Hoͤflichkeit und den versoͤhnlichen Ton taͤuschen zu lassen, die eben derselbe in jenem Hause angenommen habe, wo die hochstrebende Unverschämtheit des Tribuns und die factidsen Declamationen des Demagogen ein fuͤr allemal un⸗ tersagt und bestraft worden waren.“
Der Courier sagt von der Ernennung des Prinzen
Leopold ö Fuͤrsten von Griechenland, daß sie das Resultat einer weisen und wohluͤberlegten Politik sey, und daß die gemaͤßigte Gesinnung, so wie die Charafter⸗Festigkeit dieses Fuͤrsten, verbunden mit seiner gewohnlichen Umsicht, eine verstaͤndige und versoͤhnliche Regierung erwarten lassen. Ueberfluͤssig scheine es, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, auf die Vortheile hinzuweisen, die dem neuen Staate daraus er— wachsen, daß es einen Souvergin erhalte, der von den drei
verbuͤndeten Maͤchten e , ,,. erwaͤhlt worden sey
und in seiner J. on alle Eigenschaften vereinige, die zur Wohlfahrt und Ruhe der Regierten nothwendig seyen. Das Hof-Journal berichtet, noch habe der Prinz Leopold keine Anstalten getroffen, aus denen man auf seine bald zu erwartende Abrelse nach Griechenland schließen könnte, es sey aber auch nichts vorgefallen, wodurch seine Absicht, da⸗ hin zu gehen, in Zweifel zu stellen ware. — Mehrere Eng,
wenigsten gern im
länder, die der Neugriechischen Sprache mächtig sind, sollen
dem Vernehmen nach, den Prinzen Lebposd nach Griechen,
land begleiten.
in der Tim es liest man: „Daß Koͤnig Ferdinand seilie
Absichten auf Mexiko noch nicht ganz aufgegeben habe, kön,
nen wir aus mehreren zusammentreffenden Ulmständen schließen. Aus Cadix wird unterm 29. Jan. gemeldet, daß eine Expe=
dition fest beschlossen sey, wiewohl uͤber die Zeit ihres Ab- ganges, wegen Mangel an Geld, bisher noch nichts bestimmt ist. , . durften, wenn es dem . Arietta gelingt, eine Anleihe, gegen Verpfaͤndung der
zu Stande zu bringen, die Haupt-Materialien, die zu einer
Expedition noͤthig sind, im naͤchsten Oktober von Cadix ab-
gehen. Cubg aber wird wieder der Punkt seyn, von dem zuletzt der Angriff gegen die Mexikanische Unabhängigkeit ausgehen soll.
Zu Plymouth hieß es, der , . habe von der Admiralitaͤt Depeschen erhalten, sogleich ein Schiff auszusen—
den, um die Ruͤckkehr von Britischen Kriegsschiffen aus dem
Mittelmeere zu contremandiren und den etwa auf der Ruck reise begriffenen den Gegenbefehl anzuzeigen.
Das Konsistorial⸗Gericht hat auß Scheidung des Lord Ellenborough von seiner Gemahlin erkannt, und die Sache ist nun ans Oberhaus gegangen, wo jenes Erkenntniß, ver—
muthlich ohne Widerspruch von Seiten der Lady, die sich ge⸗
genwaͤrtig in der Schweiz befindet, durchgehen wird.
Der beruͤhmte Bildhauer, He. Westmacott, haͤlt in der Königl. Akademie Vorlesungen uͤber die Grundsätze der Bild“ hauerkunst, die außerordentlich viel Be fall finden.
Vom 2ten Mai i828 bis zum Ilsten Dez. i829 sind fuͤr die Bank von England 17,960,412 Pfd. in Sovereigns
und halben Sovereigns geprägt worden; fuͤr andere Indivi—⸗
duen dagegen 1,686,180 Pfd. 15 Sh. 7 P., worunter
1,6383443 Pfd. 13 Sh. 9 P. fuͤr Hrn. Rothschild. Die Wolle ist hier bedeutend im Preise gestiegen. Bei
einer Auction, die am vorigen Freitage statt fand, wurden
uͤber 8300 Ballen zu Preisen verkauft, die mehr als 20 pCt. hoͤher waren, als die bisher bezahlten. Es befanden sich bei dem Verkaufe jener Auction 290 Ballen Deutsche, 1786 Spa⸗ nische, 250 aus Van Diemens-Land, 388 aus New-⸗South Wales und 57 Ballen Daͤnische Wolle. fir een Die Weizen-Preise haben sich so ziemlich gehalten, so⸗ gar ein wenig gebessert: der Quarter 45 bis 70 Sh. . Nach Zeitungen vom Kap bis zum 9. Dezember ist die Stadt Tamatave auf der Insel Madagascar von den Fran⸗ zosen in Brand gesteckt worden, wovon die erste Folge die Aufhebung aller Verbindung zwischen der genannten Insel und der Insel St. Mauritius war, die ersterer mehrere der nothwendigsten Lebensbeduͤrfnisse lieferte. Ueber die Ur—⸗ sachen dieses auffallenden Ereignisses hat man bis jetzt noch keine genaue Aufklaͤrung erhalten. Die Franzosen sollen uͤbrigens die Haͤuser gepluͤndert, eine Contribution von 28,000 Dollars erhoben und alles Geschuͤtz weggefuͤhrt haben. — — London, 23. Febr. Die eigentliche Opposition, welche das Ministerium im Parlamente sindet, ist in Hinsicht auf die Finanzen, und an der Spitze derselben steht Herr Hume, welcher das bischen Schaam, die ihm sein selbstsuͤchti⸗— es Benehmen bei der Griechischen Anleihe einfloͤßen mußte, ühn überwunden hat, und jetzt wieder in seiner ganzen Kraft als Oekonomist dasteht. So sehr uͤbrigens der selbe es sich an—⸗ gelegen seyn laßt, detaillirte Angaben uͤber die einzelnen Zweige der Finanz-⸗Verwaltung zu erhalten und zusammen zu stellen, so begeht er doch oft bedeutende Irrthuͤmer, und dieser haben sich die Minister allezeit bedient, um ein Gelaͤchter gegen ihn
zu erregen. Zuweilen aber wagt er sich auch an hoͤhere Ge⸗—
genstaͤnde, als da sind: die Kirchen-Einkuͤnfte u. dgl.,, und da er ein Schotte ist und weder mit vornehmen Familien, noch mit irgend einer Partei in enger Verbindung steht, so verstoͤßt er nicht selten gegen alle. Auch sehen ihn nur die Parlament; und diejenigen Whigs, welche in ihren Declamationen uͤber allgemeine 266 am laütesten sind, finden es oft sehr beschwerlich, ihm in seinen Berechnun— gen folgen und in seinen einzelnen Vorschlägen ihn unterstuͤtzen zu muͤssen; ja da die Annahme derselken ihnen oder doch den Ihrigen oft nachtheilig seyn wurde, so lassen ihn diese Pa— trioten haufig im Stich, und es ist gar nichts seltenes, ihn mit 3 oder 4 gleichgesinnten Mitgliedern in der Minoritaͤt zu finden. Jetzt hat sich sein 6 bis auf einige und 20 vermehrt, unter welchen sich allzeit der Marquis von Bland— ford, einer der heftigsten Gegner der Emaneipation, und Hr. O'Connell! befinden. Zu diesen schlagen sich bei Gelegenheit
noch einige andere, und er bringt es zuweilen bis auf 50,
Beilage
evenuüen von Cuba,
ö 463 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 64.
und wenn der Vorschlag nur recht allgemein und daher der Verwerfung gewiß ist, wohl bis an die hundert. Es ist bei ihm Grundsatz, immer recht viel zu fordern, — weil er dann gewiß ist, wenigstens etwas zu erlangen — und sich weder durch grobe Verweise, Drohungen oder Spott, noch auch durch seine endlosen Niederlagen abschrecken zu lassen. Und in der That ist es erstaunlich, wie viele Ersparnisse dieses ein— zigen Mannes Beharrlichkeit bewirkt hat. Gestern Abend, wo die Kosten der Armee aufs Neue in Berathung genom— men wurden, war er wieder im Felde und sagte den Ministern und dem Unterhause seine Meinung auf eine ungewoͤhnlich derbe Weise. Die versprochenen Ersparnisse nämlich, welche am vergangenen Freitag zum ersten Male verkuͤndigt wurden, belaufen sich, wie bereits gemeldet worden, auf ungesaͤhr eine Million, eine Summe, die zwar an sich bedeutend ist, aber bei dem obwaltenden Druck und Geldmangel der Nation nur wenig Erleichterung zu geben vermag. Hr. Hume war des— halb keinesweges mit diesen Ersparnissen zufrieden, und er übernahm das undankbare Geschäft, das Unterhaus zu bewe— gen, daß es den Ministern weniger Geld, oder was auf dasselbe hinausläuft, weniger Truppen bewilligen sollte, als sie ver— langten. Und da er selbst bei der gegenwartigen Lage der Dinge von 658 Mitgliedern nicht mehr als g6 Stim— men fuͤr seinen Vorschlag gewinnen konnte, so beschul— digte er die Minister der Verschwendung, und die Mitglie— der des Parlaments, daß sie ihre Privatvortheile dem oͤffent— lichen Wohl zum Opfer braͤchten; und setzte hinzu, daß, da das Volk nun uͤberzeugt seyn muͤsse, daß vom Parlamente keine Huͤlfe in seiner Noth zu erwarten sey, so muͤsse es sich selbst zu helfen suchen muͤsse —und zwar durch Gewalt! Hr. Peel erhob sich pflichtgemäß gegen solche Ausdruͤcke, welche nur im Parlamente ungestraft gebraucht werden konnten, und brachte am Ende den Mann dahin, daß er das Gesagte einigerma— (ßen milderte. Aber auch der Marquis von Blandford sagte beinahe dasselbe, so daß, wenn das Volk zu Aufständen ge— neigt ware, es keinesweges an Anreizungen fehlen wuͤrde. Doch dies scheint jetzt nicht die Stimmung des Landes, und das Volk ist klug genug, einzusehen, daß Gewalt nichts bes— sern konne, aber wohl, daß die Zunahme der Noth so wie der Macht der oͤffentlichen Stimme allmälig die Verminde— rung der Staatslasten herbeifuͤhren muͤsse, welche unmoͤglich auf einmal zu erwarten ist. — Hr. Grant reichte eine von etlichen hundert Juden unterzeichnete Petition ein, welche um eine Gleichstellung ihrer Glaubensgenossen mit ihren christ— lichen Mitbuͤrgern im Staate bitten. Hr. Ward, einer der Vertreter der Stadt London, sprach hierbei von den hiesigen Israeliten auf eine Weise, welche sowohl diesen selbst als der Aufklärung des Zeitalters Ehre macht. Sir Robert Inglis widersetzte sich dem Plane zur Emancipation der Juden, nicht aus dem Grunde, weil selche dem Staate Gefahr brin— gen konnte, sondern weil dieselbe nicht erfolgen koͤnne, ohne, wie er sich ausdruͤckte, das Christenthum vom Staate zu trennen. Es ist jedoch kaum denkbar, daß eine solche ab— strakte Idee das Parlament verhindern werde, den Juden dieselben Rechte zu bewilligen, welche jetzt alle Sekten genie⸗ ßen. Gestern fand unter der Kaufmanschaft eine antimini— sterielle Versammlung statt, es fanden sich aber keine Perso—
( —
en von Bedeutung dabei ein.
Nieder ande. Brüssel, 27. Febr. Die Bauten in dem hiesigen Koͤ— niglichen Pallaste, welche 1828 wegen Anwesenheit des Ho— ses liegen blieben, sollen wieder begonnen werden. Das an der rechten Seite des Pallastes stehenbe Haus wird einge—
xrissen werden, um den Fluͤgel des Schlosses nach dieser Selte
hin auszubauen. . Dem so eben erschienenen Koͤniglichen Almanach zufolge,
aͤhlte unser Land am 1. Januar 1829 6,235, 169 Einwsh—
ner; sein Flächeninhalt beläuft sich nach den neuesten Anga— ben auf 6,358,461 Niederlaändische Morgen, was im Durch—
schnitt beinahe 100 Einwohner auf den Morgen ergiebt. (Im
Jahre 18 0 hatten die Niederlande nur 5,62, 552 Einwoh— ner.) Die bevoͤlkertste Provinz, Qstflandern, hat 717,05 Einwohner; die am wenigsten bevoͤlkerte Provinz ist Dren⸗
the mit 61,119 Einw. Die Zahl der Geburten im ganzen
KVoͤnigreiche betrug in J. 18233 221,799 (und zwar 114,069 Kuaben und 107,721 Madchen), die der Todes faͤlle 152,865 (6 vom männl, und 7ä, Sz vom weibl. Geschlechte). Die Zahh der Geburten uͤberst eigt die der Todesfaͤlle a fo um 68, 9ꝛ5.
=
Schweden und Norwegen.
Christiania, 19. Febr. Nachdem die Regler: eine Deputation des Storthings am gestrigen d n tet worden war, daß sich derselbe in Gemoßheit des Grund— gesetzes konstituirt habe, erfolgte heute die feierliche Ersffnung desselben durch den dazu bevollmaͤchtigten Staats⸗Rath ECollett mittelst nachstehender Koͤnigl. Rede:
„Gute Herren und Norwegische Maͤnner!“
„Das Norwegische Grundgesctz vom 4. Nov. 1814 beruft zum siebentenmale die Abgeordneten aus Stadt und Land zum ordentlichen Storthing zusammen.“
„Es ist Mir lieb, Ihnen die Versicherung ertheilen zu koͤnnen, daß unsere Politischen Verhaͤltnisse zu den fremden Maͤchten seit dem letzten Storthing von 1838 keine Veran— derung erfahren haben.“
„Der Ihnen nunmehr vorzulegende Bericht wird Ihnen Kunde von dem gegenwaͤrtigen Zustande des Reichs und von den von Seiten der Staats-Verwaltung im Verlaufe der beiden letzten Jahre getroffenen Maaßregeln ertheilen. Die nicht sehr bluͤhende Lage, in welcher sich Norwegen noch befindet — eine natuͤrliche Folge von Zeiten und Ereignissen, welche schmerzliche Erinnerungen zurückrufen — hat Mir keine hinlaͤnglichen Mittel verstattet, um all das Gute zu be⸗ wirken, welches Ich hezweckte. Inzwischen haben die Ge⸗ schaͤfte ihren regelmäßigen Gang genommen, und das Wohl des Landes ist in dem Grade und so schnell, als die Umstaͤnde es erlaubten, gefoͤrdert worden.“
„Der Bericht wird Ihnen bie Auskunft ertheilen, daß die Kuͤnste, Wissenschaften und der oͤffentliche Unterricht al— len Beistand und alle Unterstuͤtzung erhalten haben, die es in Meiner Macht stand, denselben zu leisten, und daß von Seiten der Regierung nichts unterlassen worden, um die Ausarbeitung des neuen Strafgesetzbuches zu beschleunigen.“ „Obgleich die gegenwaͤrtigen Handels- Konjunkturen einen fuͤhlbaren und nachtheiligen Einfluß auf die Nahrungswege im Allgemeinen geäußert, und obwohl dieser Einfluß noth— wendig auf die Entrichtung der direkten Landessteuern wir— ken mußte, so ist die Staatskasse dennoch im Stande gewe⸗ sen, die auf ihr lastenden Ausgaben zu decken, und die jaͤhr⸗ liche Abzahlung an der Staatsschuld ist regelmäßig bestritten worden, ohne daß Ich Mich genoͤthigt gesehen hätte, Mich des auf die Bank ausgestenlten Kreditivs zu bedienen.“ „Obwohl Meine Bestrebungen, unsrer Holz-Ausfuhr Erleichterungen zu verschaffen, noch nicht mit dem Erfolge, den Ich gehofft, gekroͤnt worden, und die Ausfuhr mehrerer Erzeugnisse des Reiches unter den gegenwartigen Umständen minder vortheilhaft gewesen ist, so gereicht es Mir doch zur Freude, Ihnen mittheilen zu koͤnnen, daß die Zoll-Einnah— men den im Voranschlage berechneten Betrag uͤberstiegen ha— ben. So unbedeutend die im J. 1828 aufgenommene Staats anleihe auch gewesen, so hat sie doch zum Frommen der fur die Staats, Gesellschaft so wichtigen produzirenden Klasse gewirkt, welcher die Regierung auf diese Weise Unterstuͤtzung zu gewähren vermochte.“ . ;
„Dadurch, daß Ich den Steuerpflichtigen die Erleichte⸗ rung gewahrt, ruͤckstaͤndige Abgaben in Korn abtragen zu durfen, und durch Unterstuͤtzung des Landwirthschafts-Semina— riums habe ich dem Ackerbau Aufmunterungen zu verschaffen gesucht, die inzwischen nicht nach dem Bedürfnisse, sondern 3a, den, Mir zu Gebote stehenden Mitteln abgemessen werden mußten. ; ;
„Die zur Erleichterung der Verbindung zwischen den. verschiedenen Gegenden des Reiches unternommenen Arbeiten werden befdrdert und fortgesetzt.“ ; ;
Y Der Bericht uͤber die Reichs Verwaltung ist eine Schil⸗ derung Meiner Bestrebungen fuͤr Norwegens Ehre und Wohl. Zwar enthalt derselbe keine jener außerordentlichen Resultate, welche Bewunderung erwecken: denn unsere Huͤlfsquellen ge—
statten nus nicht, taͤuschende Vorstellungen zu hegen oder
uͤbertriebene Anforderungen dieser Art zu inachen; aber es er— giebt sich doch daraus, daß das Reich vorwärts schreitet.“ „Der Gang der Staats-Verwaltung wird Sie uͤberzeu— gen, daß deren unablaässiges Streben nnr auf Frieden und Ruhe, auf das Wohl des Ganzen, wie jedes Einzelnen, ge— richtet gewesen.“ „Praͤgen Sie sich diese Wahrheit ein, meine Herren!
Unterstuͤtzen Sie Meine nach jenem Zwecke strebenden Absich⸗
ten! Seyn Sie gegenseitig einig, wohlgesinnt gegen das Brudervolk, und gewissenhaft in Erfuͤllung des Grundge— setzes vom 4. November! So werden Sie sich der unver⸗