8 — — — ere. x
und des Hrn. r ĩ d de andere gegen den Antrag war, ließ Hr. Huskisson sich in
e, ,
1 14 nis . . 6, . . m 478 * 1a ,, , , , ,. um das oͤffen
iche Wohl mit größerer Sorgfalt wahrzuneh— men. — Nach 536 Bemerkungen des Gen. Gascoyne W. Wynn, von denen der eine fuͤr und der
einer ausfuͤhrlicheren Rede dafuͤr vernehmen. Wir behalten
uns vor, hiervon, so wie von den Vorträgen des Hrn. Peel,
der sich gegen den Antrag aussprach, und des Hrn. Broug— ham, der am Schlusse der Diskusston seine Meinung dafuͤr abgab, ein Mehreres noch mitzutheilen, und bemerken vorlaͤu—
f ern daß der Antrag von 188 gegen 140 Stimmen, mit— hi
mdurch die kleine Majoritäͤt von 48 Stimmen verWwor fen wurde. Das Haus vertagte sich um 13 Uhr Nachts.
London, 265. Februar. Vorgestern war beim Koͤnig im Pallast von Windsor Cour, und ertheilte Se. Maj. dabei dem Preuß. Gesandten, Hrn. v. Buͤlow, demnaͤchst auch dem Ge— neral-Auditeur Audienz, welcher letzterer Sr. Majestaͤt Vor— trag uͤbet mehrere von verschiedenen Kriegsgerichten gefaͤllte Urtheile erstattete. Demnaͤchst hielten Se. Maj. Geheimen Rath und ertheilten sodann dem Lord Kanzler, dem Herzog von Wellington, dem Grafen Bathurst und dem Minister Peel Audienz. Hierauf war bei Sr. Maj. große Mittags— Tafel, an welcher der Herzog und die Herzogin von Clarence,
der Preußische Gesandte, saͤmmtliche Kabinets-Minister und
. bedeutende Anzahl anderer ausgezeichneter Personen Theil nahmen.
ö Das Königliche Dampf⸗Packetboot „Meteor“ hatte am 23sten dieses Monats das Ungluͤck auf seiner Ruͤckkehr von den Inseln Guernsey und Jersey nach der Englischen Kuͤste, auf den Strand zu gerathen, wobei indessen die Besatzung, die Passagiere, so wie alles Gepaͤck und alle Briefschaften gerettet wurden; auch hofft man die Maschinerie zu bergen, das Fahrzeug selbst aber wird wahrscheinlich aufgegeben wer—
den muͤssen.
— — London, 26. Febr. Es giebt vielleicht keine Re⸗ gierung in der Welt, bei welcher Staats-Geheimnisse seltener verrathen werden, als bei der unsrigen, und es ist daher auch kaum glaublich, daß die Dokumente, welche das Foreign Quarterly Review, hinsichtlich der Griechischen Angelegenhei— ten, mitgetheilt hat, aus den hiesizen Buͤreaus gekommen eyen. Aber wo diese Zeitschrift dieselben auch herbekommen
aben mag, so darf man nicht an der Aechtheit derselben sweifeln; Lord Holland baute bei seinem neulichen Vorschlage 9 Oberhause alle seine Gruͤnde auf jene Aktenstüͤcke, und die
Minister erklaͤrten keine der von ihm angefuͤhrten Thatsachen,
welche er aus dieser Quelle gezogen hatte, fuͤr falsch. Die
eben erschienene ane. Nummer dieser Zeitschrift enthalt wieder einen Au
̃ satz uͤber Griechenland, in welchem ein Schreiben des Admirals Codrington an die Redaction ange— fuͤhrt ist, das, während es die Genauigkeit jenes Artikels im Ganzen anerkennt, einige Berichtigungen hinzufuͤgt, die der
, Geschichtsschreiber nicht uͤbersehen darf. Es laͤßt fich en
inken, daß seit 3 Monaten, wo jener Aufsatz erschienen ist, die Unterhandlung uͤber die kuͤnftige Beherrschung Griechen— lands fleißig fortgesetzt worden; auch ist es nicht unwahr— scheinlich, daß man sich anfangs Seitens Rußland durch den Friedensschluß von Adrianopel gewissermaßen verletzt laubte. Der Kaiser hat es sich indeß gefallen lassen, daß die Verhandlungen daruͤber nach London verlegt würden, und der Sultan nicht gezwungen seyn solle, Bevollmaͤchtigte zu schicken; auch hatte jener Monarch die Großmuth, seine Stimme, in Hinsicht der Wahl des kuͤnfti⸗ gen Beherrschers von Griechenland, gaͤnzlich an Frankreich zu uͤbertragen; und diese Macht gab sie nebst der ihrigen dem von England vorgeschlagenen rn, von Koburg, wel— cher auch bereit ist, das schwierige Amt zuubernehmen. Unsere Minister haben bereits eingestanden, daß der 2 zum Ersatz dafuͤr, daß Grlechenland die gaͤnz—
liche Unabhaͤngigkeit zugestanden, nicht so viel von ihrem
Gebiete entrissen werden solle, als früher beabsichtigt worden, wo man jenes Land zu einem von der Pforte abhaͤngigen
Staat machen wollte; wo aber die eigentliche Gränze seyn
soll, haben sie nicht gesagt. Nach Inhalt jenes Aufsatzes im Quartlry⸗ Review soll sie sich vn. Gen von n. nordwestlich nach dem Achelous oder Aspropotamos ziehen
und sodann dem Flusse bis zu seiner Vereinigung mit dem
Meere bei dem Cap Skropha, auf der Nordseite des Meer— busens pa mn , und westlich von Missolunghi, folgen. Anfangs wollte man spogar Negropont von dieser engen Graͤnze ausschließen; man besann sich jedoch hieruͤber eines
und solche
bessern; und hoffentlich wird es nicht lange währen, ehe
, lche Huͤlfsmittel vereinigt haben werden, daß ihm, auch ohne fremden Schutz, seine alten Bedruͤcker nichts wuͤr⸗ den anhaben konnen. — Der Reformationtvorschlag des Lord John Russel, welcher den drei ersten Handelsstädten im Lande Stellvertreter im Unterhause geben sollte, ist zwar, wie man erwartet hatte, verworfen worden, aber durch eine so unbedeutende Mehrheit, daß, wie man mit Zuversicht glauben darf, gewiß noch vor Ablauf der nächsten 10 Jahre, nicht nur Manchester, Leeds und Birmingham, sondern alle großen an und Fabrikstaͤdte, die jetzt keine Mittel haben, ihre Interessen selbst im Parlamente verfechten zu lassen, die Ernennung derjenigen Mitglieder haben werden, welche jetzt im Namen verfallener Ortschaften dasitzen und kein an— deres Interesse zu vertreten haben, als ihr eigenes und das ihrer Patronatsherrn. Hr. Peel wenigstens hatte nichts ge— gen den Grundsatz einzuwenden; und man darf wohl anneh—
men, daß er sich dem Vorschlage nicht widersetzt haben wuͤrde,
wenn er haͤtte voraussehen koͤnnen, daß aus 658 Mitgliedern nur 188 es nöͤthig finden wurden, gegen denselben zu stim— men, während 140 dafur stimmten. Auch ist es gar nichts unmoͤgliches, daß der Vorschlag unter einer andern Form noch in dieser Session wiederholt werde. Im Unterhause hat sich sonst in den letzten Tagen nichts Wichtiges weiter ereignet; aber im Oberhause hat die Opposition aufs neue einen Versuch gemacht, wenn auch nicht die Administration
von ihrer Stelle zu treiben (denn diese Hoffnung hat sie wohl aufgegeben) aber doch sich selbst populair und geltend
zu machen. Lord Stanhope schlug naͤmlich vor, das Haus solle den ganzen Zustand der Nation in Unter suchung ziehen, und entwarf dabei eines der duͤstersten Bilder von diesem freilich nicht beneidenswerthen Zustande. Der Herzog von Richmond, sonst ein genauer Freund des Herzogs von Wel— lington, unterstuͤtzte ihn nach allen Kräften, und hatte den Erfolg, seinen alten Freund etwas in Harnisch zu bringen; doch erlangte der Minister schnell seine Fassung wieder, und
bewies in seiner Rede auf der einen Seite, daß der Druck
nicht ss ausgebreitet sey, als man ihn darstellen wolle, und auf der anderen, daß das Parlament nichts dagegen thun
koͤnne. Auch verwarf das Haus den Vorschlag durch eine.
entschiedene Mehrheit. — Zu Lissabon soll die Polizei einen Englischen Handlungsdiener, der sich, dem Vorrechte gemaͤß, welches Britische Unterthanen lange dort genossen haben, mit Briefen an Bord des Englischen Packetbotes 167 wollte, mit denselben verhaftet haben. Zwar gab man ihn nebst den Briefen am anderen Tage wieder frei; aber die Regierung hatte beim Abgang der letzten Post die vom General⸗Konsul verlangte Satisfaction noch nicht gegeben.
*
Deutschlan d.
Hannover, 2. März. Durch das plötzlich eingetretene mit Regen begleitete Thauwetter ist ein schnelles Anwachsen der Baͤche und Fluͤsse herbeigefuͤhrt und hierdurch, so wie durch die rasche Abloͤsung der Eisdecken, eine Ueberstroͤmung und die Zerstörnng oder Beschaͤdigung mancher Bruͤchen ver⸗ anlaßt. In allen Richtungen hin ist daher die Verbindung der Posten theils ganz gehemmt, theils sehr verzögert, und es fehlen aus mehreren Directionen noch die bestimmten Nach⸗ richten uͤber die Art und die Große der durch den Eisgang und die Ueberschwemmungen entstandenen Nachtheile. Die Brief- und Fahrposten, welche vorgestern und gestern aus dem Suͤden haͤtten eintreffen muͤssen, fehlen noch hier heute Mittags, und man weiß nur soviel, daß schon am 26sten v. M., in Folge des Austritts der Werra und Fulda, die Communi⸗ cation von Münden sowohl nach Dransfeld, als wie nach Kassel, nur mittelst Kähnen zu bewerkstelligen war. — Auch hier ist in der vorgestrigen Nacht, bei dem Anschwellen der Leine und Ihme, ein Theil des Schutzbammes in der Gegend des neuen Parade Platzes vom Wasser durchbrochen und dadurch der Stadtgraben zu einer solchen Höhe angewachsen, daß die Stadtgegend vom Ende der Kalenberger-Straße bis nahe an das Thor unter Wasser gesetzt wurde, und die größte Besorgniß einer gaͤnzlichen Ueberschwemmung der Neustadt entstand. Das Wasser ist jedoch, seit gestern Abend wieder gefallen und die Sperrung der Stadt am Ende der Kalen⸗
berger-Straße seit heute Morgen wieder aufgehoben. Gestern
konnten die Posten, in der Richtung nach und von Gottingen, Hameln, Nenndorf, nur zu Schiffe trausportirt werden.
Beilage
479 ö Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung 66.
Von mehreren Seiten her sind die betruͤbendsten vorläu,
igen Nachrichten uber Verwuͤstungen durch Wasser eingegan— y , Ten und Bergen, auf der Straße nach Ham⸗ kurg und Bremen, ist durch das Wegreißen von Brücken die Communication gehrnmt; bei Nienburg war die Weser weit⸗ hin ausgetreten; bei Uelzen ist der Dannenberger Postwagen im Waffer umgeschlagen und der Begleiter ertrunken.
In der hiesigen Residenzstadt sind im Jahre 1829 836 Kinder geboren (incl. 8 todtgebor ner) gestorben sind 733 Menschen, 82 mehr als im Jahre 1828; konfirmirt sind 345 Kinder, und 176 Ehepaare sind kopulirt. — Im Bezirke der anddrostei Osnabrück sind (nach Abzug von 273 todtgebor— nen) sihd geboren, gestorben hingegen 62353, mithin mehr geböͤren als gestorben 2162. Kopulirt sind 2017 Paare. Un, ker den Geburten finden sich 62 Zwillings-Geburten und eine Drillings, Geburt. — Im Landdrostei-Bezirke Aurich sind 549 Kinder geboren, 56 weniger, als im Jahre 1828, es starben 3242 Personen, 145 weniger, als im Jahre zuvor; kopulirt wurden 1951 Paare, 35 weniger als im Jahre 1825, und konsirmirt wurden 2783 Personen, 18 mehr, als im Jahre vorher.
B rafilien.
In Hävre sind, wie das Journal du Commerce meldet, Briefe aus Rio Janeiro aus den letzten Tagen des Dezember eingegangen, welche die befriedigendsten Nach— richten uͤber den Gesundheitszustand des Kaisers enthalten. Bei Abfahrt des „Courrier du Bresil“ befand der Kaiser sich in voͤlliger Genesung, und hatte trotz der Pflege, welche sein Zustand erheischte, haufige Besuche angenommen. Es geht allgemein die Nede, daß der Marquin von Barbacena, der bei der letzten Ministerial-Veränderung das Finanz-Mi—
nisterium erhalten hatte, wieder ausscheiden werde; als seinen
Nachfolger nennt man Herrn Martin d Andrade, dessen finanzielle Kenntnisse sehr geruͤhmt werden. Einem andern Briefe zufolge hatte der Kaiser Herrn von Mascaregno den Auftrag gegeben, nach Europa zu gehen. Bei Hofe glaubte man, daß die geheinie Mission dieses Diplomaten sich auf die theuersten Interessen der Koͤnigin von Portugal beziehe.
Vereinigte Provinzen vom la Plata.
Die letzten in England eingelaufenen Zeitungen aus
Buends Ayres (bis zum 13. Dez,) melden die voͤllige Wie⸗
derherstellung der Ruhe, das Zusammentreten der gesetzgeben⸗
den Versammlung, die Wiedereinfuͤhrung der alten Regie— rungsform und folglich die Aufhebung der dem Berathungs— Senat und der provisorischen Verwaltung ertheilten beson—⸗ deren Vollmachten. Ein Schreiben von eben daher vom 12. Dez., welches das oben angefuͤhrte bestätigt, erwahnt der Ernen— nung des Don Juan Manuel Nosas zum Gouverneur, des Den Thomas Guido zum Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, des Don Manuel Gareia zum Finanz⸗Mi— nister Und des Don Juan Romoso Balcarce zum Minister des Krieges und der Marine. Diese Veraͤnderungen, wird hinzugefügt, wurden ohne die mindeste Unterbrechung der öffentlichen Ruhe bewerkstelligt, und man erwartete, daß sie der Regierung Gewicht und Starke geben wuͤrden. — In den Provinzen des Innern wuͤthet jedoch, nach Inhalt jenes Schreibens, der Buͤrgerkrieg fort. Am 4. Dez. hatte das in Umlauf gekommene Geruͤcht von einer neuen Umwaͤlzung lebhafte Ee men, erregt; es wies sich aber aus, daß es durch einen in Diensten von Buenos-Ayres stehenden Eng— laͤnder, Obersten Smyth, entstanden war, der es versucht hatte, uͤber ein an der Graͤnze aufgestelltes Kavallerie-Regi—
ment die Oberhand zu gewinnen, um sich mit General Paez
in Cordova zu vereinigen. Was aus dem Obersten geworden war, hatte man nicht erfahren.
Inland.
Berlin, 6 Maͤrz. Nach Inhalt des heutigen Mili— tair⸗Wochenblattes haben des Koͤnigs Majestaͤt dem General— Major und Ehef des zweiten Landiwehr-Regiments, Fuͤrsten von Putbus, den Charakter als General-Lieutenant zu er— theilen geruht. ; a ,
— Aus Koln vom 1. Maͤrz wird gemeldet: Der Rhein hatte gestern die Hoͤhe von 22 Fuß 9 Zoll des hiesigen Pe— gels erreicht. Seitdem ist das Wasser um 1 Fuß 5. Zoll ge— fallen. Das Eis des Mains und ein Theil der Eisdecken des Oberrheins kam in der Nacht vom 27sten auf den 28.
Februar bei Koln vorbei. Die Leinpfade zwischen Mainz und St. Goar sind theils sehr beschaͤdigt, thells 6 mit 5 be⸗ legt. Zu Mainz war gestern die Üeberfahrt uͤber den Rhein schon wieder hergestellt; man war schon beschaftigt, die Bruͤcke wieder aufzuschlagen. Das Eis des Mains und des Oberrheins war ruhig, und zwar letzteres in kleinen Stuͤcken,
vorbeigetrieben. Alle Eisberge auf den Ufern waren wie weg—
gezaubert. — Der Niederrhein ist jetzt frei von Eis. Der Aufbruch der Eisdecke bei Wesel soll daselbst nicht nur den Krahn zertruͤmmert, sondern auch sonst große Verheerungen angerichtet haben. Von Nymwegen haben wir Bericht, daß dort in der Nacht vom 26sten zum 27. Februar das Eis der Waal sich in Bewegung setzte und ruhig forttrieb, ohne wei— teres Ungluͤck, als daß das Wasser in den unteren Theil der Stadt drang. Am 27sten um 11 Uhr Vormittags stand das Wasser 22 Fuß hoch und war im Fallen.
In der Beilage zu Nr. 62 dieser Zeitung befindet sich ein ans der Koͤnigsberger Zeitung entlehnter Aufsatz „uber die Schwalben“, worin die Richtigkeit der Behauptung, daß sich die Schwalben im Herbste ins Wasser versenken und nach gehaltenem Winterschlafe wieder aus demselben hervor- kommen, bezweifelt wird. In Folge dieses Aufsatzes ist uns von sehr verehrter Seite ein Schreiben zugegangen, welches wir im Nachstehenden, seinem ganzen Inhalte nach, zur Kenntniß unserer Leser zu bringen uns verpflichtet halten:
„Ich kann Ihnen uͤber den Winterschlaf der Schwalben aus eigener Erfahrung einige Mittheilungen machen, die auf das Bestimmteste allen Zweifel daruͤber loͤsen. Zweimal sind mir Schwalben gebracht worden, die beim Fischen unter dem Eise mit herausgezogen waren. Das erstemal war es, glaube ich, eine Hausschwalbe. Sie befand sich ganz in dem Zu— stande der Erstarrung. Ich legte sie in eine etwas erwärmte Ofenroͤhre und blieb dabei stehen, um zu beobachten, ob sie wohl ins Leben zuruͤckkehren wurde. Dies geschah auch wirk— lich; denn nicht lange Zeit darauf kam die Schwalbe aus der Ofenroͤhre herausgetaumelt und flog gegen das Fenster, lebte aber nur eine halbe Stunde. Ein oder zwei Jahre darauf
erhielt ich auf gleiche Weise wieder eine Schwalbe. Dies war eine
Hausschwalbe. Da man mir gesagt hatte,
daß dergleichen Schwalben, wenn man sie im Wasser und
allmaäͤlig ins Leben rufe, auch lebend blieben: so nahm ich eine Schuͤssel mit kaltem Wasser, legte die erstarrte Schwalbe hinein ha setzte sie in die nur wenig erwaͤrmte Ofenröͤhre. Etwa nach einer Stunde lebte die Schwalbe auf und — blieb mehrere Tage am Leben. Aus welcher Ursach sie demnaͤchst
starb, weiß ich nicht; vielleicht vor Hunger. — Eine dritte Erfahrung bestaͤtigt die beiden ersten aufs vollkommenste. Im
Fruͤhling, nachdem vorher lauge sehr kuͤhles und trocknes Wet— ter gewesen war, und sich bis dahin immer nur noch ein⸗ zelne Schwalben gezeigt hatten, die keinen Sommer aus— machen, wie man zu sagen pflegt, — fuhr ich an einem gro⸗ ßen Landsee vorbei, um das Gras auf den Wiesen in Augen- schein zu nehmen, von welchen dieser See umgeben war. Der erste schöne Morgen war es, das Wetter ganz still und der Himmel heiter. Gegen Mittag indeß bewoͤlkte sich der Himmel und es fiel ein sehr sanfter, warmer Regen. Etwa eine Stunde hatte dieser gedauert, als ich zufallig wieder an die Ufer des Sees zuruͤckkam. . fand ich nun eine große Menge Schwalben, waͤhrend ich vorher nicht Eine gesehen hatte; sie saßen hart am Rande des Wassers und sahen ganz rauh und krank aus; keine flog in die Luft, . erst dann flogen sie auf, wenn ich ganz nahe an sie heran kam, setzten sich aber auch gleich wieder. Den folgenden Tag war die ganze Gegend mit Schwalben angefuͤllt. Es war die Haus schwalbe. Alle meine Beobachtungen, die ich in der Folge hieruͤber anstellte, haben es mir bestäͤtigt, daß die Sch wal⸗ ben im Wasser den Winterschlaf halten, und mir ist keine Erscheinung bekannt, die das Gegentheil vermuthen ließe. Noch muß ich bemerken, daß die Schwalben sich hoͤchst wahrscheinlich nicht blos im stehenden Gewaͤsser, sondern auch in Strömen im Herbste untertauchen, und daß ich beobachtet habe, wie die aus den Stroͤmen zeitiger aus ihrem Winter— schlafe hervorgehen, als die anderen; auch daß ich die ersten Schwalben, welche sich oft 14 Tage fruͤher zeigen, als die große Masse, häufig da zuerst gesehen habe, wo sich zusam,. mengelaufenes Regenwasser in große Seen oder Fluͤsse er⸗
gießt. ö