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liches Einkommen von nicht mehr als 36 Pfd. 18 Sh. —
Demnaͤchst , Redner darauf an, daß Se. Majestäͤt )
in einer unterthaͤnigen Adresse ersucht werden sollen von dem geheimen Rath in Irland eine Kommission bestellen zu lassen, die alle Mißbraͤuchen untersuche und jedem Uebelstande so viel als moglich abhelfe; namentlich auch dafuͤr Sorge trage, daß die Fonds zur Erbauung neuer Kirchen nicht von den Kirchspiels- Einwohnern herbeigeschafft zu werden brauchen, sondern von den Revenuͤen der Kirche selbst hergegeben wer— den. — Lord F. L. Gower hatte, eben so wie der Kanzler der Schatzkammer und Herr Peel, gegen das Wesentliche
des Vorschlages nichts einzuwenden, doch machte der Erstere
das Amendement, daß sich die Adresse nur auf eine Unter— suchung der Kirchspiels-⸗Vereinigungen in Irland beschraͤnken solle, denn eine anderweitige Verwendung der Kirchen-Ein— kuͤnfte koͤnne die Regierung nicht anbefehlen. Sir J. New— port sah sich durch die Erklaͤrungen der Minister veranlaßt, seinen Antrag zu Gunsten des Amendements von Lord Gower zuruͤckzunehmen. — Herr Stewart machte einen Antrag auf Vorlegung der auf die bekannten Zwistigkeiten des Göou— vernenrs von Bombay mit deu Oberrichttr Sir J. Grant Bezug habenden Papiere. Lord Ashley (Commissair fuͤr die Ostindischen Angelegenheiten) hatte zwar nichts wider die Vorlegung dieser Papiere; auf Antrag des Herrn Hume wurde jedoch die fernere Debatte uber diese Frage noch ad— journirt. — Gesetze, welche den Bier-Verkauf auf gewisse Licenzen beschrän⸗ ken, wurde alsdann auf den Antrag des Kanzlers der Schatz— kammer ernannt. Dieser sprach den Wunsch aus, daß die Beschränkungen in diesem Erwerbzweige, die bisher nur zu einer Verschlechterung und Vertheuerung des Getraͤnks ge— fuͤhrt haͤtten, aufgehoben werden moͤgen. — Das Haus ver— tagte sich um 2 Ühr Nachts.
London, 5. März. Heute legte im Unterhause Sir T. Gooch eine Petition der Grafschaft Suffolk über die Landesnoth vor, bei welcher Gelegenheit Herr Hume be— merkte, er habe das System des freien Handels unterstuͤtzt, als geeignet, dem Landbau Vortheil zu bringen; allein wo sey wohl der freie Handel? Wir hatten ihn in keinem Stuͤ— cke, und das sey das Uebel. Was den Schutz-Zoll fuͤr den Landbau betreffe, so habe derselbe ihn jetzt mit 39 Shill. den Quarter, und das sey mehr, als erforderlich. — Lord Pal— merston sagte, er muͤsse seinen Antrag wegen Portugal auf Mittwoch bestimmen, was ihm sehr leid thue, allein es sey kein anderer Tag frei. — Sir A. Grant legte den Bericht des Subsidien-Ausschusses vor. — Die jaͤhrlichen Disciplin-Bills wurden eingebracht, und ging dann das Haus in einen Ausschuß uͤber die Angelegenheit von East-Retford.
Herr R. Grant hat angezeigt, daß er seinen Antrag auf buͤrgerliche Gleichstellung der Juden am 8. d. in das Unterhaus bringen wolle. ͤ ö
Der Courier sagt von der Franzoͤsischen Thronrede: „Die Maͤßigung, Festigkeit unb Wurde, mit degen der Koͤ— nig seine Anrede an den großen Rath der Nation beschließt,
ertheilen die beste Autwort auf die fast tollen Ausbruͤche der
Parteienwuth, welche die Mehrheit der Franzoͤsischen Jour— nale von der Ernennung des Poligngeschen Ministeriums bis zu dieser Stunde dargelegt hat.“ — Der Standard meint: „Im Ganzen ist die Rede verstaͤndlich und zufriedenstellend und bildet darum einen eben nicht sehr schmeichelhaften Kon— trast zu einer ähnlichen an einem andern Orte gehaltenen Rede. Der feste Ton des Schlußsatzes duͤrfte auf die Ver⸗ muthung fuͤhren, daß der Fuͤrst von Polignae sich sehr sicher fuͤh⸗ le.“ — Der Globe äußert; „Bald muß es sich nun zeigen, welches Schicksal das Franzoͤsische Ministerium in den Kam⸗ mern erwartet. Die Session ist ohne heftige Angriffe auf die Charte, wie die Opposition sie verkuͤndete, eroͤffnet wor— den; und waͤre auch die gegenwaͤrtige Verwaltung so boͤswil— lig in ihren Absichten, wie ihre Feinde behaupten, so zeigt doch die Maͤßigung, die sie bei ihrem Verfahren beobachtet, wenn dasselbe mit dem von Villele und anderer fruͤherer Mi— nister verglichen wird, daß das constitutionnelle System in Frankreich nicht mehr gefährdet werden kann.“ — Dem Unternehmen gegen Algier versprechen die meisten Englischen Blaͤtter den besten Erfolg, nicht aber so dem angekuͤndigten Plane zu einer Konversion der Rente. 4 Der Globe bemerkt: „Es geht zwar aus Lissaboner Zeitungen hervor, daß (wie bereits unter Portugal gemeldet wurde) die Verhandlungen unseres Parlamentes in Lissabon große Freude erregt haben, weil man daraus auf eine bal⸗ dige Anerkennung Dom Miguels schließen will; wir koͤnnen jed ach aus guter Quelle versichern, daß diese Anerkennung mit Bedingungen verknuͤpft ist, welchen Dom Miguel vor—
Ein besonderes Comité zur Untersuchung der
und vertheidigte das Petitionsrecht.
seits auch wahrscheinlich ist, daß er den Vorstellungen nach— geben werde, die ihm durch einen besondern Abgesandten
im Begriff ist, nach Lissabon abzugehen.“
Das schon fruher erwahnte Dampfboot „Entreprise“, welches zur Zwischenfahrt von Bombay und Suez bestimmt ist, ward bei der Untersuchung im ersteren Hafen so schad— haft befunden, daß diese interessante Reisegelegenheit noch nicht hat eroͤffnet werden können.
Das Schiff „Scion“, in C e, , aus Havana ange— kommen, hat berichtet, daß ein Mexikanischer Kaper bei Ha— vang gekreuzt und mehrere Spanische Schiffe genommen habe. — vier Spanische Kriegsschiffe sind wider ihn aus— gelaufen.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 9. Maͤrz. Nachdem der zweiten Kam— mer der Generalstaaten in ihrer gestrigen Sitzung der zwi— schen der Regierung und der Republik Columbien abgeschlos⸗ sene Schiffahrts- und Handels, Traktat mitgetheilt worden war, erstattete die Bittschriften⸗Kommission uͤber einige hun— dert Petitionen in Betreff der sogenannten National-Be— schwerden Bericht; die Provinzen Suͤd- und Nord-Brabant hatten, erstere 122, letztere 6tz solcher Bittschriften eingesandt, uͤber welche Herr van Tuyll berichtete. Die Bittsteller tru¶— gen darin an: 1) auf Vollziehung des Konkordats; 2) auf
Franzoͤsischen Sprache bei gerichtlichen Verhandlungen; 3) auf Verwerfung des neuen Preßgesetz- Entwurfes; 3) auf Ein fuͤh— rung der Geschwornen-Gerichte; 5) auf Abschaffung der so— genannten Konflikte; 6) auf Regulirung der ministeriellen Verantwortlichkeit; 7) auf Verminderung der Grundsteuer und 8) auf Veraͤnderung des Gesetzes wegen der Buͤrger— Garden. Auch einige Gegenbittschriften kamen vor. Hierauf berichteten, im Namen der Kommission, Herr von Liedel de Well uͤber 180 ahnliche Petitionen aus den Provinzen Namur, Hennegau und Lnxemburg, Herr van Dam uͤber 243 Bittschriften aus Ostflandern, Geldern, Ober-hssel, Utrecht, Seeland und Holland und einige Gegen-⸗-Petitisnen, Hr. Veranneman uͤber 180 Bittschriften aus Westflandern und 3 Gegenpetitionen aus der Provinz Namur, endlich tich. Der Antrag der Kommission, diese Bittschriften, mit Ausnahme einiger wenigen, aufs achweis⸗Bu⸗ reau niederzulegen, wurde von Herrn Doncker Curtius in einem ausfuͤhrlichen Vortrage bekaͤmpft; er suchte das Unge— reimte dieser Petitionen darzuthun, von denen seiner Ansicht zufolge keine einzige im Geist des Artikels 161 des Gruͤnd— gesetzes abgefaßt sey, und schlug, nachdem er den Wunsch ausgesprochen, das Petitionsrecht durch ein Gesetz geordnet zu sehen, vor, zur Tagesordnung uͤberzugehen. Herr Sur— let de Chokier unterstuͤtzte den Antrag der Kommission i t Die Kammer beschloß zuletzt, die ferneren Erörterungen uͤber diese Angelegenheit bis auf die naͤchste Sitzung zu verschieben. Es haben sich 2 Redner uͤber diesen Gegenstand in die Liste eintragen assen.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben befohlen, außer den bereits auf den verschiedenen Werften des Landes im Bau begriffe— nen Schiffen im Laufe dieses Jahres noch folgende Fahrzeuge in Stand zu setzen. In Amsterdam: das Linienschiff „Tromp“ von 74 Kanonen, die Korvette „Castor“ von 28 Kanonen, das Uebungsschiff des Königl. Marxine-Instituts „Urania“; in Rotter dam: die Fregatte „Issel!“ von 44 Kanonen, die Brigg „Merkur“ von 18 Kanonen, das Avi—
Linienschiff „Ruyter“ von 73 Kanonen und das Avisofahr— zeug „Schnelligkeit“ von 14 Kanonen. .
116. Schiffe eingelaufen; davon kamen 14 aus Batavia, 18 aus Brasilien, 366 aus andern Haͤfen Amerika's, 48 aus der
Ostsee, dem Mittellaͤndischen Meere, London und Hull.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 2. März. Ein unterm 30. Jan. d. J. erlassener kuͤrzlich erschienener Koͤnigl. Beschluß hat die Ver— waltung der See-Angelegenheiten, auf den Grund des Ver— fahrens dieser Behoͤrde bei Errichtung eines Lieferungs-Kon⸗ traktes mit dem Handelsmann J. Thelander in Karls krong, — wodurch, nach den Worten Sr. Maß., das bessere Recht
des Kommerzien-Raths Neumann, in Beziehung auf einen,
Beilage
laͤufig noch seine Zustimmung verweigert; wöiewohl anderer⸗
gemacht werden sollen, der, wie wir bereits gestern meldeten,
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung M 74.
zufolge Koͤnigl. Befehls mit ihm fruͤher geschlossenen, fuͤr eine Reihe von Jahren guͤltigen, bedeutenden Vertrag aͤhnlicher Alt, verletzt und demselben Nachtheile bereitet worden, — in
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unserer Regierung.
Zuruͤcknahme des Beschlusses in Betreff des Gebrauchs der
Herr Pycke uͤber 83 Bittschriften aus der Provinz Luͤt⸗
soschiff „Postillon“ von 14 Kanonen; in Vließingen: das
In Bließingen sind seit Wiedereroͤffnung der Schifffahrt
einen foͤrmlichen Anklage- und Untersuchungs⸗Zustand versetzt, demzufolge die betreffenden Akten, auf Befehl des Koͤnigs, be— reits an das hohe Justiz-Kanzler⸗-Amt uͤbrlief ert worden, um in dieser Sache den Gesetzen und Verfassungen des Neichs gemaͤß zu verfahren. — Dies in der Schwedischen Geschichte sehr seltene, fast beispiellose, Ereigniß, gegen eine der hoͤchsten administrativen Behoͤrden des Landes, liefert den glaͤnzendsten Beweis von der strengen Gerechtigkeit in den Grundsaͤtzen
D e m r k.
Kopenhagen, 9. Marz. Das gestrige letzte Bulletin uͤber den Zustand unserer geliebten Prinzessin Karoline lautet, daß Ihre Koͤnigl, Hoheit vorgestern zum erstenmale auf ge— wesen und sich dabei sehr wohl befunden haben, so wie auch die Nacht besonders gut gewesen war. Da Ihre Koͤnigl. Hoheit in guter Besserung seyen und nur einige Stellen noch einige Zeit, um ganz zu heilen, erfordern wuͤrden, so dank— ten Sie fuͤr weitere Nachfrage.
Die diesmalige Eroͤffnung des Hoͤchstengerichts am 4ten d. M. geschab mit groͤßerer Feierlichkeit, als gewohnlich, da sie zum erstenmale nach dem großen Schloßbrande wiederum auf dem Christiansburger Schlosse erfolgte. Se. Majestaͤt be— gaben sich in einem feierlichen Zuge von Amalienburg nach Christiansburg, wo zugleich große Cour war. Nach Beendi— gung der Feierlichkeit auf Christiansburg war auf Amalien—
burg große Koͤnigliche Mittagstafel, die erste, welche nach dem
die Prinzessin Karoline Koͤnigl. Hoh. betroffen habenden Un— gluͤcksfall gehalten worden ist. Auch Ihre Maj die Koͤnigin geru— heten, der Gerichtssitzung, jedoch nur auf kurze Zeit, beizuwohnen. Von den beiden Advokaten, welche die zur Verhandlung ste—
hende Sache zu plaidiren hatten, wurden auf die Einweihung
des neuen Gerichtslokals bezuͤgliche Reden gehalten. Um dem immer mehr zunehmenden Andrange zur
Armenkasse, so wie der vielleicht zu ruͤcksichtslosen Bereitwil—
ligkeit mancher Armenpfleger, Unterstuͤtzungen zu bewilligen, Einhalt zu thun, hat der Magistrat zu Flensburg den Be— schluß gefaßt, daß von Zeit zu Zeit cine gensue spocificirte Anzeige der wöchentlichen Ausgaben an jeden einzelnen na— mentlich aufzufuͤhrenden Armen, so wie die Unterstuͤtzung zur Hausmiethe, und durch welche Armenpfleger sie geschehen, in dem Flensburger Wochenblatt abgedruckt werden soll. Mit Ausgang der ersten Haͤlfte dieses Jahres wird damit ange— fangen. Die Armenkommission hat es billig gefunden, die⸗ ses den Armenpflegern, wie jedem Armen, der seine Zuflucht zur oͤffentlichen Unterstuͤtzung nimmt oder nehmen will, vor⸗ her bekannt zu machen. Im vorigen Jahre ist eine Unter⸗ Bilanz in der Armenkasse gewesen, die vorlaufig durch einen Vorschuß ans der Stadtkasse hat gedeckt werden muͤssen.
Deutschlan d.
Darm sstadt, 9. Maͤrz. In der am 2ten d. gehaltenen (äbßsten) Sitzung der Kammer der Abgeordneten berichtete der te Ausschuß uͤber den Gesetz-Entwurf, den Bau und die Unter⸗ haltung der Provinzialstraßen betreffend, insbesondere uͤber die Frage, welche Provinzialstraßen zu bauen seyen, und welche
irection ihnen zu geben sey; ferner uͤber den Gesetz Entwurf, die Wirkungen der General-Hypotheken in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend. — Hierauf begann die Berathuüng uͤber die Finanz-Verwaltung in der Pexiode von 1821 bis 1826. In der Sitzung vom folgenden Tage wurde die gedachte Berathung fortgesetzt und beschlossen.
Homburg vor der Hohe, vom J. Waͤrz. Am 6.
d. M. Morgens fruͤh sind Se. Hochfuͤrstl. Durchlaucht der
regierende Herr Landgraf nach Hannover abgereist, um die dafelbst residirende verwittwete Frau Landgraͤfin Elisabeth, Koͤ⸗ nigl. Hoheit, zu besuchen.
Schleiz, 7. Maͤrz. Gestern fruͤh gegen 9 Uhr verstarb zu Gera der am 18. November 1828 daselbst geborne Prinz Heinrich der XI. juͤngerer Reuß ꝛc. aus dem Hochfuͤrstlichen Hause Schleiz.
Hannover, 9. Maͤrz. Durch den hohen Stand der Oerze und Aller wurde nicht nur die kleine Bruͤcke bei dem Chausseehause zu Wolthausen (Amtsvogtei Winsen a. d. Aller) ganz weggerissen, sondern auch die Hauptbruͤcke uͤber die Oerze erhielt bedeutende Schaͤden, und die Chaussee ist auf einer Strecke von 13 Ruthen zerstoͤrt. Auch haben 2 Kinder des Muͤllers zu Wolthausen und dessen Gesell durch das Um—
schlagen des zu ihrer Rettung ihnen zugesandten Kahns in den Fluthen ihren Tod gefunden, wahrend die Frau mit ei— nem z jaͤhrigen Kinde sich in einem Baume erhielt und nach 13 Stunden mit Lebensgefahr gläͤcklich gerettet ist. — Auch die Ilmenau ist in der Nacht auf den 27. Febr. ausgetreten und am 28sten zu einer ungewoͤhnlichen Hoͤhe gestiegen. Fur die Stadt Luͤneburg und deren naͤchste Umgebung war die lieberschwemmung, in Verbindung mit den heranstuͤrzenden starken Eismassen, dergestalt zerstoͤrend und gefahrdrohend, daß zwei kleine Haͤuser innerhalb der Stadt bis auf den Grund weggeschwemmt und andere Haͤuser bedeutend beschaͤ— digt, sind. Besonders haben aber die Wasser-Muͤhlen in der Stadt erheblichen Schaden gelitten, so wie verschiedene Bruͤcken und andere Bauwerke. Die Rettung der in Lebens⸗Gefahr gewesenen Menschen ist dagegen gelungen.
Hamburg, 12. Maͤrz. Durch das seit einigen Tagen wieder eingetretene mit Regen verbundene Thauwetter und das Abstroͤmen des vielen Oberwassers ist die Eisdecke vom Hopt bis zum Köoͤhlbrandt herunter losgebrochen, da aber das Eis der Niederelbe bis Stade noch fest ist, so war der An— drang des treibendes Eises gegen das nicht geloͤste am heu— tigen Morgen so heftig, daß dadurch bedeutender Schaden am Altonaer Hafen und an Schiffen angerichtet worden ist; auch sollen einige Gebaͤude unserer Nachbarstadt etwas gelitten ha— ben. Inzwischen wird das Eis der Elbe in hiesiger Gegend bereits so muͤrbe, daß man nur unter großer Gefahr und auch nur mit Eiskaͤhnen, sich auf dieselbe noch wagen kann. Un— ser Hafen ist im Innern so weit frei vom Eise, daß die Schiffe bereits zu laden angefangen haben.
K
Wien, 9. Maͤrz. Durch einen vorgestern aus London hier angekommenen, nach Konstantinopel bestimmten, Engli— schen Courier ist die Nachricht hierher gelangt, daß die Be— vollmaͤchtigten der drei durch den Londoner Traktat verbuͤn— deten Maͤchte in den Konferenzen vom 4. und vom 26. Fe— bruar das kuͤnftige Schicksal von Griechenland definitiv fest⸗ gesetzt und den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zum souverainen und erblichen Fuͤrsten von Griechenland ernannt
haben. J r ir ĩ ö j Alt Pheß burg wird in der dortigen Zeitung, vom
gen Zeitung) hat das Mißgeschick gehabt, schoõn n em Ri genblicke nicht mehr zu gelten, als er ans Licht trat; denn wenige Stunden hatten die Lage der Dinge in unserer Um⸗ gebung ganz und gar verändert. Schon am 1sten Abends erhob sich ein sturmähnlicher Wind, der in der Nacht fort— tobte und uns am Morgen des 2ten bei 7 Grad Kalte einen neuen Winter brachte. So unwillkommen diese Erscheinung uns war, um so willkommener begruͤßten wir die Donau, die sich seit 5 Uhr fruͤh ihrer Decke entledigt hatte und schon um 7 Uhr frei von Eisschollen, aber auch in der furchtbaren Hoͤhe von 17 Schuh Zoll vor unserer Stadt vorbeirauschte. Ei= nige Beschaͤdigungen, die verschiedene Gebäude am Zuckermantel durch Eisschollen erlitten, und beilaͤufig 30 Schiffe, die zer⸗ truͤmmert wurden, abgerechnet, wuͤnschten wir uns im ersten Augenblicke Gluͤck, dem fuͤr die Stadt selbst befuͤrchteten gröͤ—
ßeren Ungemach entgangen zu seyn; aber bald zeigte sich, daß das Eis nur eine Strecke weit fortgeruͤckt war; denn noch im Laufe des Tages wurde unsere Umgebung uͤberschwemmt, und so weit das Auge den Fluß entlang reichte, sah man die ganze Niederung unter Wasser, das sich selbst auf der Straße nach Tyrnau ausgebreitet hatte. In welcher Ferne von hier stromaufwaͤrts das Eis sich losgemacht und wie weit es ab⸗ warts gegangen, konnte bis jetzt, wo wir dies, Nachmittags um 4 Ühr, niederschreiben, noch nicht ermittelt werden; denn die Fahrt über die Donau, die bei gleicher Hoͤhe wie oben nun auch wieder Eisschollen mit sich führt, macht der reißende Strom und der fortwährend mit 7 Grad Kalte verbundene heftige Wind aͤußerst gefaͤhrlich. Bestaͤtigt sich die Vermu—⸗ thung, daß die Donau, auf- und abwaͤrts, nur etwa, eine Meile offen ist, dann verhuͤte der Himmel, daß der Eisstoß
von oben bei diefer Wasserhöͤhe ankommt, sonst durften sich
die traurigen Folgen der Ueberschwemmung des Jahres 1899 wiederholen. Bei der Ueberschwemmung, die Preßburg im Jahre 1809 am 29. Januar erlitt, war die Wasserhöhe, . dem Merkmale amm Königlichen Salzamts-Gebaͤude, 33 Schu
10 Zoll. Nach diesem Merkmale wird jetzt die Hoͤhe bereg⸗ net, da das eigentliche Wassermaaß am Donau-Ufer, des Ein— ganges wegen, ausgehoben worden ist.“
S. Nr. 70 der Staats⸗3eitung.