1830 / 73 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ertheilen die beste Autwert auf die fast tollen Ausbruͤche der

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liches Einkommen von nicht mehr als 36 Pfd, 18 Sh. in einer unterthaͤnigen Ad resse ersucht werden sollen von dem geheimen Rath in Irland eine Kommission bestellen zu lassen, die alle Mißbraͤuchen untersuche und jedem Uebelstande so viel als möglich abhelfe; namentlich auch dafuͤr Sorge trage, daß die Fonds zur Erbauung neuer Kirchen nicht von den Kirchspiels- Einwohnern herbeigeschafft zu werden brauchen, sondern von den Revenuͤen der Kirche selbst hergegeben wer—⸗ den. Lord F. L. Gow er hatte, eben so wie der Kanzler der Schatzkammer und Herr Peel, gegen das Wesentliche

Demnaͤchst n, l Redner darauf an, daß Se. Majestäͤt )

das Amendement, daß sich die Adresse nur auf eine Unter⸗ suchung der Kirchspiels-Vereini ungen in Irland beschraͤnken solle, denn eine anderweitige Verwendung der Kirchen⸗Ein⸗ künfte konne die Regierung nicht anbefehlen Sir J. New⸗ port sah sich durch die Erklärungen der Minister veranlaßt, feinen Antrag zu Gunsten des Amenhements von Lord Gower zuruͤckzunchmen. Herr Stewart machte einen Antrag auf Vorlegung der auf die bekannten Zwistigkeiten des Gou— vernenrs von Bombay mit bein Oberrichtet Sir J. Grant Bezug habenden Papiere, Lord Ashley (Commissair fuͤr die Ostindischen Angelegenheiten, hatte zwar nichts wider die Vorlegung dieser Papiere; auf Antrag des Herrn Hume wurde jedoch die fernere Debatte üher diese Frage noch ad—⸗ journirt. Ein besonderes Comité zur Unter suchung der Gesetze, welche den Bier⸗Verkauf auf gewisse Licenzen beschrän— ken, wurde alsdann auf den Antrag des Kanzlers der Schatz⸗ kammer ernannt. Dieser sprach den Wunsch aus, daß die Beschraͤnkungen in diesem Erwerbzweige, die bisher nur zu einer Verschlechterung und Verthenerung des Getraͤnks ge— fuͤhrt hatten, aufgehoben werden mogen. Das Haus ver— tagte fich um 2 Ühr Nachts.

London, 5. Maͤrz. Heute legte im Unterhause Sir T. Gooch eine Petition der Grafschaft Suffolk uͤber die Landesnoth vor, bei welcher Gelegenheit Herr Hume be— merkte, er habe da System des freien Handels unterstuͤtzt, als geeignet, dem Landbau Vortheil zu bringen; allein wo sey wohl der freie Handel? Wir haͤtten ihn in keinem Stuͤ⸗ cke, und das sey das Uebel. Was den Schutz-Zoll fuͤr den Landbau betreffe, so habe derseibe ihn jetzt mit 30 Shill. den Quarter, und das sey mehr, als erforberlich. Lord Pal—⸗ mer ston sagte, er muͤsse seinen Antrag wegen Portugal auf Mittwoch bestimmen, was ihm sehr leid thue, allein es sey kein anderer Tag frei. Sir A. Grant legte den Bericht des Subsidien-Ausschusses vor. Die jahrlichen Disciplin-Bills wurden eingehracht, und ging dann das Haus in einen Ausschuß uͤber die Angelegenheit von East⸗Retford.

Herr R. Grant hat angezeigt, daß er seinen Antrag auf bürgerliche Gleichstellung der Juden am 8. d. in das Unterhaus bringen wolle. ;

Der Courier sagt von der Franzoͤsischen Thronrede: „Die Maͤßigung, Festigkeit unb Wurde, mit denen der Koͤ⸗ nig seine Anrede au den großen Rath der Nation beschließt, Parteienwuth, welche die Mehrheit der Französischen Jour— nale von der Ernennung des Poligngeschen Ministeriums bis zu dieser Stunde dargelegt hat.“ Der Standard meintz „Im Ganzen ist die Rede verstaͤndlich und zufriedenstellend ünd bildet darum einen eben nicht sehr schmeichelhaften Kon— trast zu einer ähnlichen an einem andern Orte gehaltenen Rede. Der feste Ton des Schlußsatzes duͤrfte auf die Ver⸗ muthung fuͤhren, daß der Fuͤrst von Polignac sich sehr sicher fuͤh⸗ le.“ Der Globe äußert; „Bald muß es sich nun zeigen, welches Schicksal das Franzoͤsische Ministerium in den Kam— mern erwartet. Die Sessien ist ohne heftige Angriffe auf die Charte, wie die Opposition sie verkuͤndete, eröffnet wor⸗ den; ünd waͤre auch die gegenwaͤrtige Verwaltung so bös wil⸗ lig in ihren Absichten, wie ihre Feinde behaupten, so zeigt

des Vorschlages nichts einzuwenden, doch machte der Erstere

laͤufig noch seine Zustimmung verweigert, wiewohl anderer⸗

im Begriff ist, nach Lissabon abzugehen.“

Das schon früher erwähnte Dampfboot „Entreprise“, welches zur Zwischenfahrt von Bombay und Suez bestimmt ist, ward bei der Unter suchung im ersteren Hafen so schad—⸗ haft befunden, daß diese interessante Reisegelegenheit noch nicht hat eroͤffnet werden konnen.

Das Schiff „Seion“, in Charleston aus Havana ange⸗ kommen, hat berichtet, daß ein s dexikanischer Kaper bei Ha⸗ vana gekreuzt und mehrere Spanische Schiffe genommen habe. 9 vier Spanische Kriegsschiffe sind wider ihn aus⸗

jfen. .

Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Maͤrz Nachdem der zweiten Kam— mer der Generalstaaten in ihrer gestrigen Sitzung der zwi— schen der Regierung und der Republik Columbien abgeschlos⸗ sene Schiffahrts- und Handels-Traktat mitgetheilt worden war, erstattete die Bittschriften⸗Kommission uͤber einige hun⸗ dert Petitionen in Betreff der sogenannten National-Be⸗ schwerden Bericht; die Provinzen Suͤd- und Nord⸗Brabant hatten, erstere 122, letztere 6 soͤlcher Bittschriften eingesandt, über welche Herr van Tuyll berichtete. Die Bittsteller tru⸗ gen darin an: 1) auf Vollziehung des Konkordats; 2) auf

Franzoͤsischen Sprache bei gerichtlichen Verhandlungen; 3) auf Verwerfung des neuen Preßgesetz Entwurfes; ) auf Einfuͤh⸗ rung der Geschwornen⸗Gerichte; 5) auf Abschaffung der so⸗ genannten Konflikte; 6) auf Regulirung der ministeriellen Verantwortlichkeit; 7) auf Verminderung der Grundsteuer und 8) auf Beraͤnderung des Gesetzes wegen der Buͤrger⸗ Garden. Auch einige Gegenbittschriften kamen vor. Hierauf berichteten, im Namen der Kommission, Herr von Liedel de Well uber 130 ähnliche Petitionen aus den Provinzen Namur, Hennegau und Luxemburg, Herr van Dam uͤber 243 Bittschriften aus Ostflandern, Geldern, Ober⸗Yssel, Utrecht, Sceland und Holland und einige Gegen-Petitionen, Hr. Verangeman uͤber 180 Bittschriften aus Westslandern

döch die Maͤßigung, die sie bei ihrem Verfahren beobachtet, wenn dasselbe mit dem von Villoèle und anderer fruͤherer Mi— nister verglichen wird, daß das eonstitutionnelle System in Frankreich nicht mehr gefaͤhrdet werden kann.“ Dem Unternehmen gegen Algier versprechen die meisten Englischen Blatter den besten Erfolg, nicht aber so dem angekuͤndigten Plane zu einer Konversisn der Rente,

Der Globe bemerkt: „Es geht zwar aus Lissaboner Zeitungen hervor, daß (wie bereits unter Portugal gemeldet wurde) die Verhandlungen unseres Parlamentes in Lissabon große Freude erregt haben, weil man daraus auf eine bal⸗ dige Anerkennung Dom Miguels schließen will; wir können jedoch aus guter Quelle versichern, daß diese Anerkennung

t Bedi i mit Bedingungen verknüpft ist, welchen Dom Miguel vor—

und 3 Gegenpetitionen aus der Provinz Namur, endlich

Herr Pycke über S8ä Bittschriften aus der Provinz Luͤt⸗

tich. Der Antrag der Kommission, diese Bittschriften, mit Ausnahme einiger wenigen, aufs Nachweis ⸗Bu—⸗ regu niederzulegen, wurde von Herrn Doncker Curtius in einem aus fuͤhrlichen Vortrage bekaͤmpft; er suchte das Unge⸗ reimte dieser Petitionen darzuthun, von denen seiner Ansicht zufolge keine einzige im Geist des Artikels 161 des Grund⸗ gesetzes abgefaßt sey, und schlug, nachdem er den Wunsch ausgesprochen, das Petitionsrecht durch ein Gesetz geordnet zu sehen, vor, zur Tagesordnung uͤberzugehen. Herr Sur let de Chokier unterstuͤtzte den Antrag der Kommission und vertheidigte das Petitionsrecht. Die Kammer beschloß zuletzt, die ferneren Erörterungen uͤber diese Angelegenheit bis auf die naͤchste Sitzung zu verschieben. Es haben sich i. Redner uͤber diesen Gegenstand in die Liste eintragen assen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben befohlen, außer den bereits auf den verschiedenen Werften des Landes im Bau begriffe— nen Schiffen im Laufe dieses Jahres noch folgende Fahrzeuge in Stand zu setzen. In Am sterdam: das Linienschiff „Tromp“ von 746 Kanonen, die Korvette „Castor“ von 28 Kanonen, das Uebungsschiff des Königl. Marxine⸗Instituts „Urania“; in Rotter dam: die Fregatte „Yssel!' von 44 Kanonen, die Brigg „Merkur“ von 18 Kanonen, das Avi—

soschiff. „Postillon,; von 14 Kanonen; in Vließingen: das Lintenschiff „Ruyter“ von 73 Kanonen und das Avisofahr⸗

zeug „Schnelligkeit“ von 14 Kanonen,

In Vließingen sind seit Wiedereröffnung der Schifffahrt

116. Schiffe eingelaufen; davon kamen 14 aus Batavia, 18 aus Brasilien, Zs aus andern Haͤfen Amerika's, 48 aus der

Ostsee, dem Mittellaͤndischen Meere, London und Hull.

Schweden und Norwegen, Stockholm, 2. Marz. Ein unterm 39. Jan. d. J. erlassener kuͤrzlich erschienener Koͤnigl. Beschluß hat die Ver⸗ waltung der See-Angelegenheiten, auf den Grund des Ver⸗ fahrens dieser Behoͤrde bei Errichtung eines Lie ferungs⸗Kon⸗ traktes mit dem Handelsmaun J. Thelander in Kartskrong, wodurch, nach den Worten Sr. Maj., das bessere Recht

des Kommerzien-Raths Neumann, in Beziehung auf einen,

Beilage

seits auch wahrscheinlich ist, daß er den Vorstellngen. nach⸗ geben werde, die ihm durch einen besondern Abgesandten zemacht werden sollen, der, wie wir bereits gestern meldeten,

Art, verletzt und demselben Nachtheile bereitet worden, in

in dieser Sache den Gesetzen und Verfassungen des

unserer Regierung.

Zuruͤcknahme des Beschlusses in Betreff des Gebrauchs der

hende Sache zu plaidiren hatten, wurden auf die Einweihung

39 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 74.

zufolge Königl. Befehls mit ihm fruͤher geschlossenen, fur eine Dien! 6 Jahren guͤltigen, bedeutenden Vertrag aͤhnlicher einen soͤrmlichen Anklage— und Untersuchunge⸗Zustand versetzt, 2 die betreffenden Akten, auf Befehl des Koͤnigs, be⸗ reits an das hohe Justiz⸗Kanzler⸗Amt uͤbrlief ert worden, um der Reichs i Dies i edischen Geschichte gemaͤß zu verfahren; Dies in der Schwedischen Gese sehr . fast beispiellose, Ereigniß, gegen eine der hoͤchsten administrativen

Behoͤrden des Landes, liefert den glaͤnzendsten Beweis von der strengen Gerechtigkeit in den Grundsaͤtzen

Danemark.

Kopenhagen, 9. Maͤrz. Das gestrige letzte Bulletin uͤber ö. . unserer geliebten Prinzessin Karoline lautet, daß Ihre Koͤnigl. Heheit vorgestern zum erstenmale auf ge⸗ wesen und sich dabei sehr wohl befunden haben so wie auch die Nacht besonders gut gewesen war. Da Ihre, Koͤnigl. Hoheit in guter Besserung seyen und uur einig? Stellen noch einige Zeit, um ganz zu heilen, erfordern wuͤrden, so dank—⸗ ten Ste füͤr weitere Nachfrage.

Die diesmalige Eroͤffnung des Hoͤchstengerichts am ten d. M. geschab mit groͤßerer Feierlichkeit, als gewoͤhnlich, da sie zum erstenmale nach dem großen Schloßbrande wieder unn auf dem Ehristiansburger Schlosse erfolgte. Se. Majestaͤt be⸗ gaben sich in einem feierlichen Zuge von Amalienburg nach Christiansburg, wo zugleich große Cour war. Nach Beendi⸗ gung der Feierlichkeit au Christiansburg war. auf Amalien⸗ burg große Koͤnigliche Mittagstafel, die erste, welche nach dem die Prinzessin Karoline Koͤnigl. Hoh. betroffen habenden Un⸗ gluͤcksfall gehalten worden ist. Auch Ihre Maj die Koͤnigin geru⸗ heten, der Gerichtssitzung, jedoch nur auf kurze Zeit, beizuwohnen. Von den beiden Advokaten, welche die zur Verhandlung ste—

des neuen Gerichtslokals bezuͤgliche Reden gehalten.

Um dem immer mehr zunehmenden Andrange zur Armenkasse, so wie der vielleicht zu ruͤcksichtslosen Bereitwil⸗ ligkeit mancher Armenpfleger, Unterstuͤtzungen zu bewilligen, Einhalt zu thun, hat der Magistrat zu Flensburg den Ve schluß gefaßt, daß von Zeit zu Zeit eine genaue speeifieirte Anzeige der wöchentlichen Ausgaben an jeden einzelnen na, mentlich aufzufuͤhrenden Armen, so wie die Unterstuͤtzung zur

Hausmiethe, und durch welche Armenpfleger sie geschehen, in 83 Flensburger Wochenblatt abgedruckt werden soll. Mit

Ausgang der ersten Halfte dieses Jahres wird damit ange⸗ fangen. Die Armenkommission hat es billig gefunden, die⸗ ses den Armenpflegern, wie jedem Armen, der seine Zuflucht zur oͤffentlichen Unterstuͤtzung nimmt oder nehmen will, vor⸗ ber bekannt zu machen. Im vorigen Jahre ist eine Unter⸗ Bilanz in der Armenkasse gewesen, die vorläufig durch einen

Vorschuß ans der Stadtkasse hat gedeckt werden muͤssen. Deutschlan d.

Darmstadt, 9. Maͤrz. In der am 2ten d. gehaltenen (ä6sten) Sitzung der Kammer der Abgeordneten berichtete der 2Ate Ausschuß uͤber den Gesetz⸗ Entwurf, den Bau und die Unter⸗ haltung der Provinzialstraßen betreffend, insbesondere uͤber die Frage, welche Provinzialstraßen zu bauen seyen, und welche Direction ihnen zu geben sey; ferner uͤber den Gesetz Entwurf, die Wirkungen der General⸗Hypotheken in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen bütreffend. Hierauf begann die Berathung uͤber die Finanz⸗Verwaltung in der Periode von 1524 bis 18236. In der Sitzung vom folgenden Tage wurde die gedachte Berathung fortgesetzt und beschlossen.

Homburg vor der Höhe, vom . Var) Am 6. d. M Morgens fruͤh sind Se. Hochfuͤrstl. Durchlaucht der regierende Herr Landgraf nach Hannover abgereist, um die dafelbst residirende verwittwete Frau Landgraͤfin Elisabeth, Koͤ⸗ nigl. Hoheit, zu besuchen.

Schleiz, 7. Marz. Gestern fruͤh gegen 9 Uhr verstarb zu Gera der am 18. November 1828 daselbst geborne Prinz

Heinrich der XI. juͤngerer Reuß ꝛc. aus dem Hochfuͤrstlichen

Hause Schleiz. ö auho der, 9. Maͤrz. Durch den hohen Stand der Oerze und Aller wurde nicht nur die kleine Bruͤcke bei dem Chausseehause zu Wolthausen Amtsvogtei Winsen a. d. Aller) ganz weggerissen, sondern auch die Hauptbruͤcke uͤber die Oerze erhielt bedeutende Schaden, und die Chaussee ist auf einer Strecke von 13 Ruthen zerstoͤrt. Auch haben 2 Kinder des Nuͤllers zu Wolthausen und dessen Gesell durch das Um⸗

schlagen des zu ihrer Rettung ihnen zugesandten Kahns in den Fluthen ihren Tod gefunden, wahrend die Frau mit ei—⸗ nem jährigen Kinde sich in einem Baume erhielt und nach 17 Stunden mit Lebensgefahr glaͤcklich gerettet ist. Auch die Ilmenau ist in der Nacht auf den 27. Febr, ausgetreten und am 28sten zu einer ungewoͤhnlichen Hoͤhe gestiegen. Fuͤr die Stadt Luͤneburg und deren naͤchste Umgebung war dit Ueberschwemmung, in Verbindung mit den heranstuͤrzenden

starken Eismassen, dergestalt zerstoͤrend und gefahrdrohend, daß zwei kleine Haͤnser innerhalb der Stadt bis auf den Grund weggeschwemmt und andere Haͤuser bedeutend be schaͤ⸗ digt, sind. Besonders haben aber die Wasser⸗Muͤhlen in der Stadt erheblichen Schaden gelitten, so wie verschiedene Bruͤcken und andere Bauwerke. Die Rettung der in Lebens⸗ Gefahr gewesenen Menschen ist dagegen gelungen.

Hamburg, 12. Maͤrz. Durch das seit einigen Tagen wiedes eingetretene mit Regen verbundene Thauwetter und das Abstroͤmen des vielen Oberwassers ist die Eisdecke vom Hopt bis zum Koͤhlbrandt herunter losgebrochen, da aber das Eis der Niederelbe bis Stade noch fest ist, so war der An⸗ drang des treibendes Eises gegen das nicht geloͤste am heu—⸗ tigen Morgen so heftig, daß dadurch bedeutender Schaden am Altonaer Hafen und an Schiffen angerichtet worden ist; auch sollen einige Gebaͤude unserer Nachbarstadt etwas gelitten ha— ben. Inzwischen wird das Eis der Elbe in hiesiger Gegend bereits so muͤrbe, daß man nur unter großer Gefahr und auch nur mit Eiskähnen, sich auf dieselbe noch wagen kann. Un⸗ ser Hafen ist im Innern so weit frei vom Eise, daß die Schiffe bereits zu laden angefangen haben.

Oesterreich.

Wien, 9. Maͤrz. Durch einen vorgestern aus London hier angekommenen, nach Konstantinopel bestimmten, Engli⸗ schen Courier ist die Nachricht hierher gelangt, daß die Be⸗ vollmaͤchtigten der drei durch den Londoner Traktat verbuͤn⸗ deten Machte in den Konferenzen vom 4. und vom 26. Fe⸗ bruar das kuͤnftige Schicksal von Griechenland definitiv fest⸗ gesetzt und den Prinzen Leopold von Sachsen⸗Koburg zum souverainen und erblichen Fuͤrsten von Griechenland ernannt haben. !

] Aus Preßburg wird, in der dortigen Zeitung, vom 4. März gemeldet: „Der Witterungsbericht in unserer vori⸗ gen Zeitung ) hat das Mißgeschick gehabt, schon in dem Au⸗ genblicke nicht mehr zu gelten, als er ans Licht trat; denn wenige Stunden hatten die Lage der Dinge in unserer Um⸗ gebung ganz und gar verändert. Schon am 1sten Abends erhob sich ein sturmähnlicher Wind, der in der Nacht fort⸗ tobte und uns am Morgen des 2ten bei 7 Grad Kaͤlte einen neuen Winter brachte. So unwillkommen diese Erscheinung uns war, um so willkommener begruͤßten wir die Donau, die sich seit 5 Uhr fruͤh ihrer Decke entledigt hatte und schon um 7 Uhr frei von Eisschollen, aber auch in der furchtharen Hoͤhe von 17 Schuh 7 Zoll vor unserer Stadt vorbeirauschte. Ei⸗ nige Beschaͤdigungen, die verschiedene Gebäude am Zuckermantel durch Eisschollen erlitten, und beiläufig 30 Schiffe, die zer⸗ truͤmmert wurden, abgerechnet, wuͤnschken wir uns im er en Augenblicke Gluͤck, dem fuͤr die Stadt selbst befuͤrchteten gröͤ⸗ ßeren Ungemach entgangen zu seyn; aber bald zeigte sich, daß bas Eis nur eine Strecke weit fortgeruͤckt war; denn noch im Laufe des Tages wurde unsere Umgebung uͤberschwemmt, und so weit das Auge den luß entlang reichte, sah man die ganze Niederung unter affer, das sich selbst auf der Straße nach Tyrnau ausgebreitet hatte. In welcher Ferne von hier stromaufwaͤrts das Eis sich losgemacht und wie weit es ab⸗ waͤrts gegangen, konnte bis jetzt, wo wir dies, Nachmittags

um 4 Ühr, niederschreiben, noch nicht ermittelt werden; denn die Fahrt über die Dongu, die bei g oͤhe wie oben nun auch wieder Eisschollen mit sich fuͤh der reißende Strom und der fortwährend mit 7 Gra verbunden heftige Wind aͤußerst gefaͤhrlich. Bestaͤtigt si

thung, daß die Donau, auf- und abwärts, n Hier. offen ist, dann verhuͤte der Himmel, daß der

von oben bei diefer Wasserhoͤhe ankommt, sonst dirften sich die traurigen Folgen der Ueberschwemmung des Jahres 1809 wiederholen. Bei der Ueberschwemmunge die Preßburg im Jahre 1509 am 29. Januar erlitt, war die Wasserhshen . den Merkmale am Königlichen Salzamts⸗Gebaude/ 23 Schu 10 Zoll. Nach diesem Merkmale wird zetzt die Hoͤhe be rech⸗ net, da das eigentliche Wassermaaß um Tonau - Ufer, des Ein⸗ ganges wegen, ausgehoben worden .

S. Rr. Jo der Staats Zeitung.