Schule, der Arsenale und der Artillerie, der Ob erst⸗Lieutenant
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Der Courrier frangais meldet in einem Schreiben
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Pauzter, ein Franzose; endlich als Chef du Materiel des Ar— aus Ravarth vom 1. Marz: „Die „Vietorieuse“, welche
senals, der Hauptmann Odon, ein Franzose.
neral der geregelten Truppen ist insbesondere der Oberst Ge— rard, ein Franzose; alle Ehefs der verschiedenen Corps dieser Truppen sind Franzosen oder Piemonteser; so
beiden Schwadronen der Reiterei den
sind z. B. die Herren Touret und
Lieutenant, Ge, Toulon am 11. Februar verlassen hat, ist am 25. hier ange— kommen und hat die Nachricht von der hevorstehenden Expe⸗ dition gegen Algier uͤberbracht; auch erfahren wir, daß Prinz Leopold von Sächsen⸗Koburg definitiv zum Fuͤrsten Griechen⸗ sands ernannt worden sey; hier heißt es, Graf Capodistrias
Macchta, die vier Bataillone Infanterie den Herren Seca werde unter ihm als Minister an der Regierung Theil neh⸗
ravelli, Cavallo, Saunier und Justin anvertraut. regelte Corps zählt dermalen 2247 Mann, 50 Mann des Ar⸗ Es ist in den ver- sich
senals und 29 Invaliden eingerechnet.
schiedenen Festungen und Platzen vertheilt, und zwar liegen bavon zu Napoli di Romanig, wo ein Neapolitaner, Oberst Pisa, und unter ihm im Schlosse Palamides ein Schwede, S850 Mann. — Daͤnen, Herrn Fabrizius, vertraut. Patras, sammt dem Schlosse von Mo⸗ rea, mit 524 Mann, einem Russen, Herrn Rayko; Methana und Poros mit 60 Mann Besatzung stehen unter dem Befehle eines Corsen, Herrn Abbati; Lepanto sammt dem Schlosse von Rumelien ist mit 258 Mann dem Piemonteser, Oberst Pieri, anvertraut; fuͤr Koron ist vor Kurzem der Neapolitaner, Hr. Villani, ernannt worden; fuͤr Missolunghi, das mit 572 Mann Ungeregelter belegt ist, soll Oberst Pisa bestimmt seyn; in Vonitza und Malvasia befehligen Griechen die geringe Be— satzung von 130 Hydrioten und 159 Geregelte r Hauptmann Hann aus Altona vor; Navarin endlich und Modon sind in den Haͤn—
. Myhrberg, den Befehl fuͤhren, Korinth ist mit 50 Mann Garnison einem
steht dem Posten von 80 Mann de
den der Franzosen.“
; „In Morea liegen als Sicherheits-Wache fuͤr die außer ordentlichen Commissaire 300 Mann Ungeregelter, dagegen betraͤgt der ausruͤckende Stand der ungeregelten Truppen im Griechischen Festlande 8ih2 Mann, und zwar derjenige der Armee in West-Griechenland 39627 Mann, die Armee in Ost— Griechenland aber 530 Mann. Graf Augustin Capodistrias
Oberst Rhodius sind mit der Organisation
dieser Truppen beauftragt, die zum Theil ausgefuͤhrt ist, zum
Beide Armeen sind dermalen ohne Chef, indem General Church zur Zeit der Versammlung zu Argos und Fuͤrst Ypsilanti am 1. Jan 1830 die Entlassung eingegeben haben. — Die Griechischen Streit— kraͤfte zu Lande machen also zusammen 19,739 Mann aus. Diese kosten jährlich, das noͤthige Material und die Verwal—⸗ tung eingerechnet, an 15 Millionen Piaster, wovon etwas
„über 11 Millionen auf die ungeregelten Truppen fallen.“
„Die Seekraͤfte sind sehr herabgekommen. Der Ge— neral⸗ Commissair derselben ist ein anderer Bruder des
und unter ihm
Theil großen Schwierigkeiten begegnet,
Praͤsidenten, der Graf Viaro Capodistrias.
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steht die Griechische National⸗Marine nur aus 1è Fregatte zu 6 Kanonen, 1 Korvette zu 26, 3 Dampfschiffen, wovon 2 zu 8 und das dritte zu „Geschuͤtzen,9 Briggs und Goelet— ten von 4 bis 12; 5 Kanonenböten von 1 bis 3; endlich aus 26 kleineren Fahrzeugen zu 1 Kanone und mehreren Trans⸗ portschiffen. Der Haushalt der Marine kostet jaͤhrlich etwas uͤber 2 Millionen Piaster. Die Ausgaben fuͤr Land? und See— macht betragen also dermalen jährlich an 17 Millionen, d. i. um eine Million mehr, als die jaͤhrlichen Einkuͤnfte des Lan⸗ des ausmachen. Die uͤbrigen Ausgaben steigern das Defizit die ruͤckstaͤndigen Interessen fuͤr die beiden fruͤheren Anleihen nicht eingerech—
auf beinahe 15 Millionen, wobei freilich
net sind.“
— DDasssęlbe Blatt meldet ferner: „Nachrichten aus Aegina vom J. Februar sagen, daß die zu Salamis liegen⸗ den Truppen, während der letzten Anwesenheit des Praͤsiden⸗ ten auf dieser Insel (31. Januar bis 2. Februar), sich in die neue Organisation zu. fuͤgen versprochen haben demnach sechs Bataillons, jedes zu 4090 Mann die Capitaine Grisiotti und Vasso haben sich dieser Ordnung.
Das ge⸗ men. Vor einigen Tagen kam die schoͤne Griechische Fregatte „Hellas“ auf unserer Rhede an; am Bord derselben befanden der Admiral Miaulis und der Bruder des Praͤsidenten, Graf Augustin Capodistrias, der einige Mongte unter den Palikaris Rumeliens zugebracht hat. Beide statteten dem General Schneider einen Besuch ah, und am folgenden Tage ließ der Graf Augustin das hhier in Garnison be— findliche regulaire Bataillon die Revue passiren; unsere Offiziere waren uͤber die gute Haltung dieser Truppen er—⸗ staunt. — Aus Nauplia wird. gemeldet, daß Admiral Mal—⸗ rolm vor acht Tagen mit mehreren seiner Linienschiffe dort gewesen ist und ein großes Gastmahl gegeben hat, welchem der Praͤsident und die Generale Trezel und Gerard bei— wohnten; der Admiral besuchte auch in Begleitung des Ge— neral Trezel den Palamides. — Der Gesundheits⸗Zu⸗ stand unserer Land- und Seetruppen ist mit Ausnahme eini— ger Fieberfaͤlle sehr gut. In Nauplia haben mehrere Erd— erschuͤtterungen stattgefunden, in deren Folge einige Haͤuser eingestuͤrzt sind; wir haben hier nichts dergleichen ver spuͤrt. Am 23. Februar ist daselbst Murginos, einer der reichsten Mainotten⸗Haͤuptlinge und Senatsmitglied, gestorben. — Wir haben das herrlichste Wetter und seit zwanzig Tagen sind die Felder mit Blumen aller Art bedeckt. — Die Grie, chen haben den Frieden zum fleißigen Anbau der Laͤndereien benutzt, und man glaubt, daß die diesjaͤhrige Aerndte fuͤr den Bedarf der Bevoͤlkerung hinreichen wird.“
Vereinigte Staaten von Nord ⸗Amerika.
New-Hork, 20. Febr. Am gten d. wurde zu Was— hington der Mexikanische außerordentliche Gesandte und be⸗ vollmaͤchtigte Minister Don ZJose M. Tornel durch den Staats-Secretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten dem Praͤ— sidenten vorgestellt. Der Gesandte aͤußerte sich bei dieser Ge legenheit unter Anderm; „Als der Praͤsident der Vereinig—
ten Staaten von Mexiko mir durch meine dermalige Sen— dung einen Beweis seines vollen Vertrauens gab, trug er mir zu gleicher Zeit auf, dem Praͤsidenten der Vereinig⸗ ten Staaten seine wahre und aufrichtige Zuneigung gegen die edelmüͤthige und großherzige Nation und gegen die weise und kraftige Regierung auszudruͤcken, die an ihrer Spitze den Helden von New-⸗Orleans zählt. Beide Nationen sind fuͤr jetzt und fur immer, durch in der Natur selbst begruͤndete Gefuͤhle, auf das freundschaftlichste vereint. Mexiko wird sich jederzeit mit einem lebhaften Dankgefuͤhl daran erinnern, daß die Vereinigten Staaten von Amerika unter den civili— sirten Nationen die ersten waren, seine Rechte anzuerkennen, wodurch seinem ungluͤcklichen Kolonial-Systeme auf einem male ein Ende gemacht wurde.“ 64
Dem National⸗-Intelligencer zufolge, hat der Se⸗ nat des Kongresses folgende vor einiger Zeit vom Praͤsiden⸗ ten gemachte Ernennungen bestaͤtigt: Herrn Louis Mac Lane aus Delaware zum Gesandten in Großbritanien; Hrn. Wa⸗ shington Irving als dessen Gesandtschafts⸗Secretair; Herrn William T. Rives aus Virginien als Gesandten in Frank— reich; Herrn Charles C. Cgrroll qus Maryland als dessen Gefandtschafts-Seeretair; Herrn William P. Preble aus Maine als Gesandten in den Niederlanden; Herrn Auguste Davezae aus Louisiang, als dessen Gesandtschafts⸗Seeretair; Herrn Cornelius P. Van Neß aus Vermont, als Gesandten i6 Spanien und Herrn J. C. Pickett aus Kentucky, als Ge⸗ sandtschafts⸗-Secretair bei der Republik Columbien.
n; in Grabusa
Dermalen be⸗
Sie werden formiren. Nur
geweigert und vorgezogen, ohne Anstellung zu bleiben. Der ) Nach amtlichen Berichten bestand im Jahre 1829 die eberschuß von etwa I00 Offizieren und Unteroffizieren wird Miliz der Vereinigten Staaten aus 1728 Mann reitender
einstweilen nach Argos gezogen; der von etwa 1390. Sylda—
ten aber unter die durch Desertion geschwächten Bataillons
von West-Griechenland vertheilt. Viele Unzufriedene aus
diefer Truppe haben sich in das Hebirge, Negropont gegen⸗ uͤber, geworfen und machen die Kleftes dort, was Neckereien veranlaßt und die Tuͤrkischen Graͤnzwachen reizt. Der ru—
hige Landbauer ist das Opfer hiervon. — Die zur Ruͤckkehr
nach der Ostsee bestimmte , , m, un⸗
azaroff, Ricord und Butitkoff ist
am 39. Januar von Poros und am 1. Februar von Aegina nach Malta abgesegest. Diese Herren haben wenige
ter den Contre⸗Admiraͤlen
Artillerie, 6103 Mann Kavallerie, 12,469 Mann Artillerie, 163,872 Mann Infanterie mit Inbegriff der leichten Infan⸗ terie und der Scharfschuͤtzen, ferner aus 4003 Mann Artille⸗ rie und Kavallerie, welche speciell den verschiedenen Infante⸗ rie⸗Abtheilungen beigegeben sind; zusammen aus 188, 175 Mann; im Jahre 1827 bestand die Miliz im Ganzen dus 172,292 Mann. Die Zahl der in den Vereinigten taaten befindlichen Zeughaͤuser beläuft sich auf , wovon 1 in New— Elifabethtown in der Provinz Esser, 1 in Onondagg, 1 in Tage glisᷣ h in der Provinz St. Lawrence, und 1 in Batavia
fruͤher Athen - besucht, wo sie von den Tuͤrken mit Auszeich⸗ und Canandaigua. .
nung aufgenommen und bewirthet wurden.“
York, 1 in Albany,. 1 in White⸗Hall, 1 in Plattsburg,! in
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Merik o. ö 6 Ein Offizier des Engl. Kriegsschiffes „Briton“ schreibt aus Sera ⸗Eruz vom 15. Jantiar. „Hier fanden wir den
Nord⸗Amerikanischen Commodore Elliot mit zwei Korvetten
von 2 und 22 Kanonen und einem Schooner von 12 vor; der Commodore ist 56 nach Tampieo gesegelt, um seinen zuruͤcklehrenden Gesandten (Hrn. Poinsett) aufzunehmen. Von Mexieanischen Kriegsschiffen liegen abgetakelt hier die „Asia“ (Congreso) von SI Kanonen, eine Korvette, zwei Briggs und ein Schooner. — Bustamente ist ein Mann von faͤhigem und liberalem Charakter, und man hofft, daß nun
alles besser gehen wird; die neuen Minister werden fuͤr ge—
maͤßigt gehalten und durften sich beliebt machen. Die Gar—
nison von Vera⸗Cruz hat sich der neuen Regierung unter—
worfen. — Wir werden auch kaufmaͤnnische Geld⸗Sendungen nach England bringen und von hier segeln, sobald unsre De⸗ peschen aus Mexiko angekommen sind, wobei wir in Tampico und Havana anlaufen wollen.“
3 n
Berlin, 28. Maͤrz. Eine uns so eben aus Hamburg zuge⸗ hende gedruckte Notiz vom 2bsten d. enthaͤlt Folgendes: „Obgleich nicht voͤllig unvorbereitet, wurden wir gestern fruͤh durch den am Mittwoch, einige Minuten vor Mitternacht eingetretenen Tod unseres Ehrenbuͤrgers, Sr, Excellenz des Koͤnigl. Preußischen Grand Maitre de la Garderobe, außerordentlichen Gesand⸗ ten und Bevollmaͤchtigten Minister an mehreren Deutschen Hoͤfen und bei den freien Hanseestaͤdten, Herrn A. C Gra⸗ fen Grote, Ritter des Schwarzen und Rothen Adler-Ordens, des Guelphen-Ordens Großkreuz, Inhaber des eisernen Kreuzes u. s. w., u. s. w.; =. während dessen Krankheit sich ungetheilt die herzlichste Theilnahme an dem edeln Leidenden und der Wunsch, ihn erhalten zu sehen, unter allen Klaͤssen aussprach — in tiefe Trauer versetzt. Ein unerschuͤtterlich treuer und thaͤtiger Staatsdiener des Preußischen Koͤnigs—
hauses, war der Verxewigte im Privatleben ein bewaͤhrter
Freund; durch Erfahrungen gelaͤutert,; uͤberall an seinem
Platze, war er Christ, Philosoph, Welt- und Hofmann,
ber alles aber Menschenfreund, der die Beruhigung auf seinem Sterbebette hatte, im Leben wissentlich auch nicht den Geringsten seiner Mitmenschen gekraͤnkt zu haben. Viele wer— den diesen Verlust tief empfinden.
— Nach Inhalt des gestrigen Militair⸗Wochenblatts hat der Koͤnigl. General⸗Major und Kommandant des hiesigen Invaliden⸗Hauses, v. Puttkammer, die Erlaubniß erhalten, Das von des Großherzogs von, Baden K. H. ihm verliehene Commandeur-Kreuz des Zaͤhringer Loͤwen-Ordens zu tragen.
= Mit freudiger Theilnahme werden gewiß auch die ent— fernten Freunde und Verehrer des Geheimen Raths Herrn Pr. Heim, dieses wuͤrdigen Veterans unserer Aerzte, ver⸗ nehmen, daß derselbe gestern in erwuͤnschtem Wohlseyn und im zahlreichen gluͤcklichen Kreise der Seinen, seine gol⸗ dene Hochzeit gefeiert hat. — Diese an sich selbst so schoͤne als sellene Feier ist dadurch noch erhoͤhet worden, daß derselbe Prediger (Ober⸗Prediger Fiedler in Spandau), der vor 50 Jahren das Heimsche Ehebuͤndniß eingesegnet hatte, heute auch dem ehrwuͤrdigen Jubelpaare den Segen ertheilte, und daß unter Denen, die dem Feste beiwohnten, sich außer dem Prediger drei Gaͤste besanden, welche die erste Hochzeit mit
gefeiert hatten
— Der Wasserstand der Spree war heute Vormittags 10 Uhr am Ober⸗Pegel 13 Fuß 5 Zoll, am Unter-Pegel 19
Fuß 7 Zoll, mithin in den letzteren Stunden um 1 Zoll
wieder gestiegen, wogegen am Oberbaume seit einigen Tagen weder ein Wachsen noch Fallen der Spree bemerkbar gewe—
sen ist. — Das Wasser im Landwehrgraben ist ebenfalls um
1 Zoll gestiegen.
== glus Stettin vom 2bsten d. wird gemeldet: Seit mehreren Tagen ist das Wasser, trotz des dem Abflusse fort— wahrend guͤnstigen Windes, in stetem Steigen begriffen. Der heutige Wasserstand der Oder ist 5 Fuß 7 Zoll uͤber dem Nullpunkt oder niedrigsten, mithin 3 Fuß ] Zoll *) uͤber dem gewoͤhnlichen mittlern Stand. Alle Wiesen und niedrigen an der Oder belegenen Grundstuͤcke sind uͤberschwemmt, und die Krone des Dammes von hier nach Damm ragt an meh— reren Stellen kaum 9 Zoll aus dem Wasser empor. Auch in einige Straßen und Gaͤrten der Unterstadt und Lastadie ist das Wasser eingedrungen. Dabei geht der Strom mit reißender Schnelligkeit, namentlich unter und zwischen den
Bruͤcken, so daß er vor einigen Tagen einen Marktkahn mit
drei Frauen umwarf, welche jedoch gerettet wurden, auch ei—
9 Im Jahre 1785 hatten wir den höchsten Wasserstand von 4 gi 10 Zoll. serst
nen fruͤher mit dem Eisgang angekommenen hier fest gemach— ten großen Frankfurter Kahn losriß und an den vor der Baumbruͤcke kurzlich eingerammten zum Anbinden und Durch⸗ holen der Schiffe durch den Zug bestimmten Pfaͤhlen zer⸗ schellte. Hier sowohl wie auch in den Wasserdoͤrfern sind die noͤthigen Vorsichts-Maaßregeln getroffen, namentlich auch an den Haͤusern Kähne befestigt worden, um bei noch mehr steigender Fluth jeder Gefahr moͤglichst begegnen zu können. Eine 3 ist jedoch nicht zu befuͤrchten, so lange der Wind den Abfluß des Wassers beguͤnstigt und nicht umgeht. — Am aäten d. M. brach der aͤlteste, j0faährige Sohn, des Superin⸗ tendenten Stephani in Daber beim ehre mit einem Piek⸗ schlitten auf dem Teetzsee ein, wurde aber von den etwa 18 und 16 Jahr alten Toͤchtern des juͤdischen Handelsmanns Salomon Moses mit eigener Lebensgefahr gerettet, indem die eine 6. platt aufs Eis niederlegte und so, von ihrer in glei⸗ cher Stellung auf dem Eise liegenden Schwester bei den Fu— ßen gehalten, den Knaben herauszog.
Aus Glogau schreibt man unterm 24. d. M.: „Der Oderstrom hat die hier beispiellose Hoͤhe von 147 Fuß erreicht, einen Stand, den er selbst in dem fuͤr die hiesigen Gegenden so verderblichen Jahre 17385 nicht hatte. Bereits steht der ganze Dom — die Vorstadt jenseits der Oder-Bruͤcke — un⸗ ter Wasser und wird mit Kaͤhnen beschifft; zwei Haͤuser sind daselbst in Folge des Fluthen-Andranges eingestuͤrzt, doch glücklicher Weise ohne einen Menschen zu beschaͤdigen. An den Dämmen und Deichen wird Tag und Nacht von vielen Menschen gearbeitet, um wo möoͤglich den verderblichen Fol gen vorzubeugen, die ein noch groͤßeres Anwachsen des Was 6 für alle Dorfschaften in unserer Umgebung haben
nnte. —
— Nachrichten aus Breslau zufolge, beginnt die Oder wieder zu fallen. Der Wasserstand war am 24sten Nach—⸗ mittags 3 Uhr, 23 Fuß 5. Zoll.
— Im vorigen Jahre sind im Regierungs⸗Bezirk Bres— lau vier ganz neue Schulstellen errichtet und eigne Lehrer dabei angestellt worden: darunter in Breslau eine Sonntags schule fuͤr schon konfirmirte Professionisten Lehrlinge. = We⸗ gen der sich uͤberaus vermehrenden Zahl der Schulkinder ha— ben bei 15 Schulen Huͤlfslehrer angestellt werden muͤssen. An Schulhaͤusern wurden neu erbaut 44 C29 evangelische und 15 katholischeh und deren 18 (15 evangeliche und 3 katholische) wurden erweitert.
— Aus Er furt wird gemeldet: Zur Steuerung der durch den langen und strengen Winter herbeigefuͤhrten gro ßen Noth unter den Armen ist im hiesigen Regierungs⸗Be⸗ zirke durch Austheilung von Holz, Stroh, Lebensmitteln und Geld nach Kraͤften gesorgt worden, wobei sich unter allen Einwohner⸗-Klassen abermals ein so herrlicher Sinn fuͤr Wohlthaͤtigkeit gezeigt hat, daß mit den durch freiwillige Beiträge aufgebrachten Summen der Noth der Armen, wenn auch nicht ganz, doch zum groͤßten Theile abgeholfen werden konnte. Einer besondern Erwähnung verdient der in hiesiger Stadt bestehende 6 welcher zur Abhuͤlfe und Minderung der Noth wesentlich beigetragen hat. Am groͤßten war der Nothstand auf dem ohnehin schon sehr bedrängten Eichsfelde, indem dort noch der besondere Um— stand hinzutrat, daß die meisten Vorraͤthe an Kartoffeln in den' schlecht eingerichteten Kellern durch Frost verloren gingen, und es auch an diesem fuͤr die dasige Gegend unent— behrlichen Nahrungsmittel fehlte. Diesem großen Nothstande ist jedoch dadurch abgeholfen worden, daß die hohen Ministe⸗ rien des Innern und der Finanzen zu dem Behuf eine außer⸗ ordentliche Unterstuͤtzung im Betrage von 3200. Rthlr. aus der hiesigen Regierungs-Haupt⸗-Kasse bewilligt und die Land Raͤthe der Kreise Heiligenstadt, Worbis und Muͤhlhausen beauftragt haben, mit diesen Geldern den Beduͤrftigsten unter den Kreis-Eingesessenen entweder mit baarer Unterstuͤtzung oder mit Ueberweisung von Brod und Feuerungs⸗Material zu Huͤlfe zu kommen. . *
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Literarische Nachrichten. Das Januar? und Februar-Heft der Jahrbuͤcher der Straf und Besserungs⸗Anstalten u. s. w. herausgegeben vom Br. N. H. Julius enthaͤltt: .
1) Fragen des Vereins zur sittlichen Vesserung der Straͤf⸗ linge, uͤber den Zustand einer Straf- und Ge äangniß⸗Anstalt und deren Bewohner. Dieselben haben zunäͤ st den Zweck, die Lokal- und Kreis-⸗Ausschuͤsse auf dieenigen Punkte auf⸗ diertser zu nacht. weiche sie bei ihren Nachferschungen über den Zustand eines Gefaͤngnisses und seiner Bewohner ins Auge zu fassen haben. — Von dem Potsdamer Lokal⸗Verein
befindet sich dann unter