.
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bis 5372. 5376 bis 5381. 5383 bis 5402. 5405 bis 5419. S4i3 bis 543i8. 5420 bis 5424 6600 bis 6689. 6955 bis 7039. 8362 bis 8381. 8383 bis 8442. 8843 bis 8022. 10,236 bis 0, 346. 10,866 bis 10,970. 12,651 his 12,755. 13,971 bis 135,175. 14,331 bis 14, 35. 15,591 bis 15,695. 15,801 bis 15,905. 16, 221 bis 16,325. 177585 bis 17,590. 18,216 bis 18,320. im Betrage von 192,500 est. Zusammen 320,060 Lst. In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 11. Dez. v. J. bringen wir dies zur offentlichen Kenntniß, kuͤndigen hier— mit die bezeichneten verlooseten Partial⸗Obligationen und fordern die Inhaber auf, die Kapital-Betraͤge nebst den Zinsen des laufenden halben Jahres am 14. Juli d. J. ge⸗ gen Aushaͤndigung der Obligationen und der dazu gehoͤri⸗ Zins⸗-Coupons bei dem Banquier N. M. Rothschild in Lon⸗ don zu erheben, indem wir zugleich bemerken, daß von dem erwaͤhnten Tage an keine weitere Verzinsung stattfindet. Fuͤr diejenigen Inhaber, welche die Zahlung hier in Berlin zu erhalten wuͤnschen, ist die Einrichtung getroffen worden, daß die am 1. Juli d. J. faͤllig werden den Kapltalien und Zinsen schon vom 11. Jan, an in Preußischem Courantgelde nach dem mit Beruͤcksichtigung der Verfallzeit und des Wechsel⸗ Courses auf London von uns festzusetzenden jedesmaligen Werth des Englischen Geldes bei der Haupt-Seehandlungs—⸗ Kasse erhoben werden konnen. ö Die bis zum Schlusse des Monats Juli wirklich einge— loͤsten Obligationen werden im Laufe des Monats August bes der Bank in London niedergelegt werden, wogegen die Deponirung derjenigen Obligationen, welche wegen verzoͤger⸗ ter Praͤsentation erst spaͤter eingeloͤst werden konnen, bis zu den folgenden Niederlegungs-Terminen ausgesetzt bleiben muß. Berlin, den 2. Januar 1830. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Soeietaͤt. (gez) Kayser. Mayet.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime— Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe und mehreren andern Hoͤfen Deutschlands, von Jordan, von Dresden.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
Odessa, 13. Maͤrz. In Folge einer Verfügung des St. Petersburger Handels-onseils ist hier am 11ten d. M. eine Handels-Kammer eroͤffnet worden; Praͤsident der selben ist der hiesige Civil-⸗Gouverneur und Vice-Praͤsident der hie⸗ sige Kaufmann Gary.
In dem hie sigen Journal liest man Folgendes: „Die strenge Aufsicht wahrend der Pestzeit, die beiden allgemeinen Quarantainen, während welcher die Bewohner Odessa's in ihren Haͤusern eingeschlossen waren, die taͤglichen Unter su⸗ chungen in den von einer großen Anzahl armer Leute be⸗ wohnten Haͤusern und die namentlichen Aufrufe, die bei je⸗ dem Besuche stattfanden, gaben der Obrigkeit die Mittel an die Hand, eine genaue Zahlung der ganzen Bevoͤlkerung von Odessa zu bewerkstelligen. Die von den Commissairen und ihren Gehuͤlfen auf diese Weise in jedem einzelnen Hause 2 Zaͤhlungen ergeben in der Stadt nebst den Vor— staͤdten und einigen Meiereien innerhalb der Linie des Frei— hafens eine Gesammtzahl von 41,552 Einwohnern beider Geschlechter. Unter dieser Zahl befinden sich von verschiede— nen christlichen Konfessionen 33,646 Individuen, von denen 18,413 mannlichen und 15,233 weiblichen Geschlechts, und 7906 Juden, von denen 4462 männlichen und 3144 weibli— chen Geschlechts. Die gesammte Einwohnerzahl ist folgender— maßen vertheilt: 33,071 Menschen bewohnen die eigentliche von dem äußern Boulevard umschlossene Stadt; 5967 die Vorstadt Moldawanka; 2030 die Vorstadt Peressip und 184 die innerhalb der Linie des Freihafens liegenden Meiereien.
u der Gesammtzahl der Einwohner ist die Bevoͤlkerung der im Weichbilde unter polizeilicher Aufsicht der Stadt befind⸗ lichen, aber außerhalb dem Bezirk des Freihafens liegenden Dörfer, die aus 10,445 Individuen besteht, nicht gerechnet worden. Mit Zuschlag derselben wuͤrde Odessa beinahe 50, 900 Bewohner zaͤhlen. Diese Zahl mochte Manchen uͤber⸗ trieben erscheinen, weil man die Bevoͤlkerung Odessa's bis jetzt fuͤr viel geringer annahm; wir koͤnnen aber unsern Le— sern versichern, daß die hier mitgetheilten Notizen die rich⸗ tigsten sind, die man bis jetzt gehabt hat; die Commissaire
und ihre Gehuͤlfen, von denen diese Notizen herruͤhren, duͤrf⸗ ten vielleicht einige Personen aufzuschreiben vergessen haben,
gewiß aber sind sie nicht in den Fall gekommen, die Liste
durch Eintragung von Personen zu vermehren, die gar nicht vorhanden sind.“
Frankreich.
Paris, 26. Maͤrz. Gestern fuͤhrten Se. Majestaäͤt den Vorsitz im Minister⸗Rathe. ö.
Die Gazette de France enthalt in ihrem neuesten Blatte zwei Artikel, wonach es kaum mehr einem Zweifel zu unterliegen scheint, daß die Deputirten⸗Kammer aufgeloͤst wer⸗ den wird. In dem erstern heißt es: „Wir haben gestern dargethan, von welchen Folgen die Gegenwart einer liberalen Kammer fuͤr die oͤffentlichen Angelegenheiten und das Land ist. Das von uns entworfene Gemaͤlde verdient die ernsteste Aufmerksamkeit in einem Augenblicke, wo Frankreich dazu be⸗ rufen ist, eine neue Wahl⸗Kammer zusammenzusetzen. Seit dem Jahre 1823 haben wir zwei Deputirten-Kammern ge— habt: die eine in dem Sinne der Monarchie, die andere in dem des Journalismus. Unter der erstern wurden die wich—
tigsten Gegenstaͤnde verhandelt: Finanz⸗Gesetze, Steuer⸗Herab⸗
setzungen, Handels-Praͤmien, Gesetze uͤber die Anlegung von Kaͤnaͤlen und andere oͤffentliche Bauten, mit einem Worte
Verbesserungen aller Art, die einen stets wachsenden Wohl
stand zur Folge hatten. Unter der zweiten sahen wir da— gegen nichts als Reactionen, Parteikaͤmpfe, Theorieen, Meinungsstreitigkeiten und Neuerungen, aber nichts Prak— tisches und Positives, die Unmoͤglichkeit, fuͤr irgend ein Sy⸗ stem die Masoritaͤt aufzufinden, viel Leidenschaften und Thor— heiten, aber keine Förderung der Angelegenheiten des Landes. Frankreich wird sonach zwischen diesen beiden Kammern zu wahlen haben. Wenn die gesunde Vernunft des Volks, dem Journalismus gegenuͤber, noch etwas gilt, so wird die Ver⸗ gangenheit gute Fruͤchte fuͤr die Zukunft tragen.“ Der zweite Artikel lautet also: „Das Resultat der Wahlen, die seit dem 3. August v. J. stattgefunden haben, beweist, daß die Ei⸗ nigkeit der Rohalisten ein sicheres Pfand fuͤr das Heil der Monarchie ist. In der letzten Zeit sind drei von dem Koͤ nigthume gestellte Kandidaten in Departements, de en sie vollig fremd waren, und ungeachtet ehrenwoerther royalist cher Mitbewerber, zu Deputirten gewählt worden. Unter diesen
Letztern, die des allgemeinen Besten wegen ihre Anspruͤche
aufgaben, befanden sich Manner von großem Ansehen; ihr Beispiel wird bei einer allgemeinen neuen Deputirten⸗ Wahl nicht verloren gehen. Die Royalisten muͤssen endlich ein sehen, daß Uebereinstimmung der einzige Weg zu einem gluͤcklichen Er⸗ folge ist, vorzuͤglich in Gegenwart eines Feindes, der sich in dieser Hinsicht einem blinden Gehorsam unterwirft. Da die Kam⸗ mer aufgelsst werden soll, so wuͤrde die zuletzt in An⸗ gers stattgefundene Wahl (des Hrn. Guernon de Ranville) ünnuͤtz seyn, wenn sie nicht da u diente, die Fortschritte der royalistischen Sache zu bestaͤtigen. Die partiellen Wahlen sind Symptome, woraus man erkennen kann, was von einer allgemeinen Wahl zu erwarten sey. Vor dem Jahre 1827 fuͤhrten sie nut Abtruͤnnige oder Liberale in die Kammer; seit dem 8. August dagegen sind sieben Royalisten und vier Liberale aus ihnen hervorgegangen.“ . ; Der Eonrrier franzais aͤußert in derselben Bezie⸗ hung: „Die Aufloͤsung der Kammer ist nach dem, was uns heute die Gazette sagt, kein Geheimniß mehr; folgendes scheint der Plan zu seyn, wozu das Ministerium sich ent—⸗— schieden hat. Bis zum Schlusse des Monats Juni wird nan irgend einen guͤnstigen Augenblick, vielleicht einen Sieg vor Algier, zu einer Zusammenberufung der Wahl-⸗Kollegien benutzen. Mittlerwelle wird das Ministerium täglich seine Anhäͤnglichkeit an die Verfassung betheuern und die Praͤfeß— ten auf seine Seite bringen. Kurz vor dem Wahlgeschaͤfte wird eine Proclamation des Koͤnigs erscheinen, um den Waͤh⸗ lern einzureden, daß es sich um das Interesse des Thrones handle. Schon einige Zeit vorher wird man die Oppositions⸗ Blatter von Amts wegen zu der Aufnahme derjenigen Artikel, welche das Ministerium zu seiner Vertheidigung abfassen laͤßt⸗ zwingen, waͤhrend die ministeriellen Zeitungen unaufhoͤrlich
predigen werden, daß die Regierung keinen andern Wunsch hege, als auf der Bahn der Verfassung vorzuschreiten und in' die Verwaltung alle nur moͤglichen Verbesserungen einzu—
fuͤhren. Durch solche Mittel hofft man Frankreich zu uͤber⸗ zeugen, daß das Poligngesche inisterium eine wahre Wohl⸗ that für dasselbe sey. Welche Taͤuschung! Glaubt man etwa daß das Land kein Gedaͤchtniß habe, daß es keine Vorsicht kenne? Ja, vor dem Wahlgeschaͤfte wird man natuͤrlich mit
feiner Liebe fuͤr die Verfassung prahlen; das Ministerium
muͤßte sonst ganz von Sinnen seyn; aber man traue ihm
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ur, man waͤhle nur seine Kandidaten, und bald wird das 3 6 — wie seine Rechte ihm verkuͤrzt werden, Eine Fammer, wie diesenige, die wir den Wahlen von 1824 ver— dankten, wuͤrde ein wahrer politischer Selbstmord seyn, und bis zu einem solchen Akte der Verzweiflung ist es doch, dem Himmel , . uns noch nicht gekommen.“ .
Der Messager des Chambxres will wissen, daß die Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer in dem gestrigen Minister⸗ Rathe definitiv beschlossen worden sey. .
Die Geruͤchte, welche in den letzten Tagen uͤber eine Veränderung des Ministeriums in Umlauf waren, ver— anlassen die Quotidienne zu folgenden Betrachtun— gen: „Jedwede Modification des Ministeriums konnen wir nur Dann fuͤr heilsam halten, wenn sie den Zweck und die Folge hat, ein System zu befestigen, das hin—⸗ fuͤhro keinen andern Namen, als den des Polignaeschen fuͤhren darf. Wir sind von Anfang an diesem Systeme bei⸗ getreten, weil wir es fuͤr den freien Ausdruck eines durchaus Koͤniglichen Gedankens hielten, und weil dasselbe seit seinem Entstehen die Einfuͤhrung einer hochherzigen, volksthuͤmlichen und monarchischen Politik beabsichtigte. Wollte man dieses System jetzt aͤndern, so wuͤrde man einen Koͤnigl. Gedanken durch einen ministeriellen ersetzen und aufs Neue zu Intri— guen die Haͤnde bieten, die einer Regierung alle ihre Groͤße und Unabhaͤngigkeit rauben. Der Koͤnig muß Koͤnig seyn; er war es, als er dem Fuͤrsten von Polignac die Bildung eines Ministeriums auftrug, als er die Kammern eroͤffnete, als er eine Handvoll Aufruhrer mit einem Hauche zerstreute. Er wird sich auch ferner als Koͤnig zeigen, er mag nun die jetzigen Minister behalten oder andere an deren Stelle be⸗ rufen. In beiden Fallen aber, wir wiederholen es, muß das jetzige Ministerium beibehalten werden.“
In dem Hotel des Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer, Hrn. Royer-Collard, fand gestern die erste Abendgesellschaft statt. Sie war hoͤchst glaͤn zend; man zaͤhlte uͤber 220 De— putirte.
Das Mittagsmahl, welches man den Deputirten des Seine⸗Departements bereitet, wird am t sten k. M. bei dem Restaurateur Charlier, in der Straße des Faubourg du Temple, stattfinden. Da das Lokal desselben nur 700 Gaͤste faßt, so giebt die mit der Anordnung des Festes beauftragte Kommis⸗ sion ihr Bedauern zu erkennen, daß sie nur diejenigen 760 Personen, welche zuerst subskribirten, dargn Theil nehmen lassen koͤnne; das Couvert kostet 29 Fr. Die Gazette de France meint, die Sitzung der Deputirten-Kammer werde, nachdem solche prorogirt worden, jetzt bei Tische fortgesetzt werden.
Da die Bischoͤfe von Beauvais und von Alby kein rei— nes Einkommen von 30,000 Fr. haben, so sist ihnen als Pairs eine Pension bewilligt worden, und zwar dem Er— stern 12, 000 Fr. und dem Zweiten eine Zulage von 2000 Fr. zu der Pension, die er bisher schon bezog.
Die Französische Akademie hat gestern an die Stelle des verstorbenen Herzogs von Levis den General Grafen Philipp von Ségur zum Mitgliede gewahlt. Die Zahl der anwesen— den Mitglieder belief sich auf 32; hiervon erhielten der Graf von Séegur 31 Stimmen und Herr Azais eine. Die Wahl muß dem Koͤnige zur Bestaͤtigung vorgelegt werden.
Vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gerichte kam gestern die Injurien-Klage des Barons Möechin gegen die Gazette de France an die Reihe. Der junge Mächin vertrat seinen Vater und Herr Hennequin vertheidigte den Eigenthuͤmer der Gazette, Herrn von Genoude. Der Urtheilsspruch wird erst in acht Tagen erfolgen.
Die Leiche des Marschalls Gouvion Saint-Cyr ist heute auf dem Gute des Verstorbenen, Villiers bei Neuilly an— gekommen. Nach Beendigung der kirchlichen Feier wurde der Körper nach dem Kirchhofe des P. Lachaise gebracht.
Der General-Lieutenant Graf Paethod ist vorgestern Abend hierselbst mit Tode abgegangen.
Großbritanien und Irland.“
London, 23. Maͤrz. Nach den neuesten Nachrichten aus Quebek ist in der gesetzgebenden Versammlung von Ca— nada eine Bill durchgegangen, durch welche den Mitgliedern derselben eine Remuneration zugestanden wird. Nach Be— richten von Quebek hat diese Maaßregel bei allen denen, welche das Amt eines Mitgliedes dieser Versammlung als . e, . betrachtet haben wollen, großes Bedauern
Ein Schreiben aus Calcutta vom 29. Nov. spricht von der großen dort herrschenden Unzufriedenheit uͤber einige von den Direktoren der 9stindischen Compagnie erlassene Um⸗ lauf⸗Schreiben, in welchen anbefohlen wird, durch ganz Ost—
J
indien Untersuchungen uͤber die Beeintraͤchtigungen anzustel⸗ len, welche sich seit einer Reihe von Jahren rivat⸗Personen gegen die Privilegien der Compagnie haben zu Schulden kom⸗
men lassen. Die Compagnie soll dabei beabsichtigen, die
. eingezogenen Erkundigungen zu benutzen, um im arlament Vorstellungen gegen kuͤnftige freie Ansiedelungen
einzureichen. Es sollen indessen gegen diese Umlauf⸗Schrei⸗
ben andere verfaßt und erlassen worden seyn, welche Beschwer⸗ den gegen die Compagnie enthalten und die, wie man in Cal⸗ cutta glaubte, den Plan der letzteren vereiteln durften.
Ein Schiff der Ostindischen Compagnie, der „Marquis
von Wellington“, legte im vorigen Sommer die Strecke von London nach dem 35 Englische Meilen von Calcutta entfern⸗ ten Diamanten⸗Hafen in Si Tagen zurück; es ist die schnellste Reise, die jemals von England nach Ostindien gemacht wurde.
Die schnellste Re se von New-⸗PYVork nach Liverpool machte
das Packetboot „Canada“, nämlich in 16 Tagen.
In dem hier bestehenden Vereine zur Aufmunterung nuͤtzlicher Kuͤnste in Schottland zeigte und beschrieb Professor Wallace letzthin ein von ihm erfundenes neues Werkzeug zum Kopiren, Vergroͤßern und Verkleinern von Plaͤnen, Gemaͤl—
den u. s. w., „Eidograph“ genannt, fuͤr welches er fruͤher
vom Verein eine goldene Schaumuͤnze erhalten hatte; die von ihm vorgelegten mit dem Eidograph angestellten Versuche wurden mit großem Beifall aufgenommen,.
Dieser Tage fand hier eine Versammlung statt, um uͤber Maaßregeln zur Unterstüätzung des Eigenthuͤmers des nieder— gebrannten Englischen Opernhauses bei dem Wiederaufbau desselben zu a , der Marquis von Aylesbury hatte den Vorsitz. Es wurde die Ausfertigung von 209 Actien, jede zu 120 Pfd., vorgeschlagen; in der naͤchsten Versamm— lung soll daruͤber debattirt werden.
Als einen Beweis, wie rasch gegenwartig die Zeitungen
befoͤrdert werden, fuͤhrt ein hiesiges Blatt an, daß Auszüge aus Pariser Blaͤttern vom Montag Abend bereits am dar— auf folgenden Mittwoch in der Times zu Birmingham zu lesen waren, wonach in 48 Stunden eine Strecke von 370 Englischen Meilen zuruͤckgelegt und der im Pariser Blatte befindliche Artikel uͤbersetzt, eingeruͤckt und 10,000 mal abge⸗ druckt wurde.
Deut sch land.
Darm stadt, 28. Maͤrz. Eilfter Bericht uͤber das Be⸗ finden Seiner Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs. „Seine Königliche Hoheit sind aufs Neue in einen Katarrh verfallen und haben wegen Husten eine unruhige Nacht gehabt. Die ortlichen Gichtzufaͤlle dauern fort.
Darmstadt, den 27. Maͤrz 1830.
Dr. Frhr. v. Wedekind. Dr. v. Hessert.“
Stuttgart, 28. Maͤrz. In der am 26sten d. M. ge—
haltenen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde, nach
einer dies fälligen Debatte, mit Stimmen-Mehrheit beschlossen, die Regierung zu bitten, daß sie bei kuͤnftiger Veraͤußerung von Staatsguͤtern den Kaͤufern die Beitragspflicht an den Cörporationslasten zur Bedingung mache, auch daß sie dieser Beschlußnahme eine ruͤckwirkende Kraft auf die bereits ver— aͤußerten Staats-Guͤter gebe, so weit es ohne Verletzung von Privatrechten geschehen koͤnne. Nach mehreren andern Ver— handlungen erstattete der Abgeordnete Hoffacker im Namen der Legitimations-Kommisston Bericht uͤber den Antrag des Abgeordneten Ruͤmelin wegen einer Revision der sogenannten Wuͤcher⸗Gesetze 2c. Die Kommission stellte hierbei den Antrag, die Regierung zu bitten, a) daß die auf das Versprechen und Annehmen des sechsten Zinsguldens festgesetzten Strafen, so wie die Ruͤckforderungs-Rechte und Klagen fuͤr die Vergan— genheit und Zukunft im Wege des Gesetzes baldmoͤglichst auf⸗ gehoben, und h) uͤberhaupt das Begehren dieses Zinsguldens im Vertrags-Wege voͤllig freigegeben werden moͤge. Der erste Theil des Antrages wurde ohne Widerspruch durch Zuruf und der zweite Theil mit 65 gegen 17 Stimmen angenommen.
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Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Rom vom 16. Maͤrz enthaͤlt Nachstehendes:
„Die vom heiligen Vater in dem geheimen Konsistorium am 1hten d. M. gehaltene Anrede ist so interessant wegen der darin vorkommenden Details, als wichtig wegen der in der sel⸗ ben ausgesprochenen Ansichten in Bezug auf einen fruͤher ver⸗ folgten geistlichen Orden. Die Erhebung eines Englischen Bi⸗ schoͤfs zur Kardinalswuͤrde, als etwas sehr Populgires, wurde
von den Landsleuten desselben mit großer Theilnahme gefeiert,
wozu die ausgezeichneten personlichen Eigenschaften desselben indeß vielleicht auch nicht wenig beigetragen haben moͤgen. Die Anrede lautet woͤrtlich uͤbersetzt folgendermaßen: „„Ehr⸗
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