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en immerfort gutes Muthes den Namen Wilhelmine, y Stralsund zu einer ge er, , n Stadt, — zum Ersatz liegt Wien 1805 auf dem linken Ufer der Donau, durch den Strom gegen das andringende Franzoͤsische Heer vercheidigt, — und läßt sich im Jahre 1866 von Bluͤchern sagen — man bedenke im Jahre 1806, von Bluͤchern, — wie dieser General nach seinen und allen andern Unfällen des Preußischen Heeres nun seinen Hoffnungstrost auf die Deut⸗ schen Universitaͤten setze! Wie unkundig, unkritisch, seicht und verworren, ja sogar unverantwortlich, ganze Folgereihen von Bourrienne's Angaben und Verknuͤpfungen in den spaͤteren Theilen sind, dafuͤr lassen sich 6 in jedem Kapitel Belege aufweisen, und zwar in Franzoͤsischen Angelegenheiten wie in ben ausländischen. Der Abfertigung, welche der Freiherr von Stein ihm hat widerfahren lassen, ließen sich viele von gleichem Recht und Nachdruck beigesellen.
Wir wellen damit nicht ablaäͤugnen, daß er oft auch Er— hebliches vorbringt, doch meist aus der fruͤheren, ihm noch guͤnstigeren Zeit. Auch wollen wir ihn, wo er seine Vorgaͤn⸗ ger Lascases, Rovigo, den wirren Fauche⸗Borel, die unterge—⸗ schobenen Memoiren Fouché's und andere solche Buͤcher be⸗ streitet, keineswegs ungehort lassen; ihm gebuͤhrt unter den Zeugen, die uͤber Napoleon und seine Zeit zu vernehmen sind, allerdings eine Stelle; nur zum alleinigen Gewährsmann möchten wir ihn fuͤr keine Angabe so leicht genuͤgend halten,
mit Ausnahme der von ihm bestimmt als unmittelbar aus
Napoleons Munde gehort wiedergegebenen kurzen Spruͤche, Antworten und Ausrufungen, fuͤr die wir ihn als einen durch Willen und Faͤhigkeiten allenfalls genuͤgenden Buͤrgen anse— hen duͤrfen, waͤhrend wir bei den längeren Reden und Aus— einandersetzungen gleich wieder allen Gruud haben, mißtrauisch zu seyn, ob nicht Verwech selung der Zeiten, Mißverstand der Absichten und selbst der Worte dabei sich eingeschlichen habe. In Betreff der Wichtigkeit der Gegenstände ist auch eine an— dere Täuschung den Ver fassern solcher Denkschriften leicht ge— faͤhrlich. Vieles fruͤher Geheime, nur einem kleinen Kreise Bekannte, hatte seinen ganzen Werth und Reiz einzig von dem Lebensmomente damaliger Gegenwart, von eer Gunst oder Gefahr, welche der Tag mächtig damit verband; diese Bedeutung verfluͤchtigt sich weiterhin allmaͤlig mit dem Ge⸗ heimnisse zugleich; wer nun aber von den fruͤhesten Mitwis⸗ sern sein Geheimniß gerade recht gut und lange bewahrt hat, und mit der endlichen Offenbarung noch spaͤt besondere Wir⸗ kung zu machen erwartet, der wird dann freilich erfahren muͤffen, daß man auch zu lange geschwiegen haben kann. Bourrienne scheint nicht selten in diesem Falle zu seyn, und vielerlei Unbedeutendes noch mit dem Eifer einer Wichtigkeit zu behandeln, die schon laͤngst von der Sache gewichen ist. Seinen Helden laͤßt er als solchen auf dem oͤffentlichen Schauplatze wohl gelten, und ist fuͤr ihn voll Bewunderung Ind Staunen, auch findet er in der Geschichte ehm als Feld—⸗ herrn, Volkshaupt, Machtherrscher keinen andern gleich; ihn als solchen darzustellen, ist er aber nicht berufen, wiewohl er auch darauf es gern anlegen mochte. Ganz im Gegentheil,
das Große und Gewaltige Napoleons muß er zwar in dessen.
weitausgestroͤmten Wirkungen mit tiefster Beugung anerken— nen, in ihm selbst aber sieht er es am wenigsten, oder findet das nicht wieder, was diese Wirkungen hervorbringt; diese Thaten, die er bewundern muß und mit nichts vergleichen kann, vermag er mit dem Manne, den er von Jugend auf so gut kennt und täglich so nahe sieht und hoͤrt, nicht zusam— men zu reimen, und ihm ist zu Muthe, wie einem Ueber⸗ raschten, der nicht weiß, ob er sich aͤrgern soll oder freuen, im Grunde sich aber doch aàrgert. Wir rechnen hierher nicht, daß er in vielen Hauptsachen, die wenigstens als solche in Napo— leons Leben gelten und oft besprochen sind, fast immer den Glanz
maͤßigt, oder geradezu das Nachtheilige behauptet und zu er⸗
weisen bemuͤht ist, zum Veispiel, daß Napoleon die Pest⸗ kranken keinesweges angeruͤhrt, wohl aber ihren Tod durch
Gift befoͤrdern ließ, daß er in seinen Verichten die Staats⸗
behoͤrden und das Publikum schamlos getaͤuscht, Genossen und Feinde empoͤrend verlaͤumdet habe, daß er in den Entschei—⸗ dungen des Brumaire so gut wie bei Marengo nur durch fremdes, nachher geflissentlich unterdruͤcktes Verdienst gerettet worden sey, daß eine Landung in England ihm nie recht Ernst gewesen, daß er allein des Herzogs von Enghien Hin— richtung zu verantworten habe, daß Moreau gqus Haß und Eifersucht verfolgt und Pichegru wirklich im Gefaͤngniß er⸗ drosselt worden sey; diese und andere Sachen ahnlichen Be⸗ langes waren zum Theil laͤngst bekannt und fuͤr den Unter⸗ richteten festgestellt. Dasselbe gilt von der näheren Bezeich— nung des perfönlichen Eharakters, von seiner fruͤhern und
Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Hö .
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fortgesetzten Verstellung, seinem eifersuͤchtigen Hasse, seiner
kein Verhaͤltniß, keinen sittlichen und geistigen Zweck anders als fuͤr den eigennuͤtzigen Keen ech fenen, jedes Hoͤhere zum Mittel mißbrauchenden Menschen⸗Verachtung, auch hier⸗ von wußte man, was noͤthig
war, und als ein vorzugsweise Italianischer Charakter ist , n laͤngst — ——
nur daß man hier jetzt durch hundert aus allen Richtungen
zusammengefaßte Zuͤge sein Bild in höchst gesteigertem Aus⸗ druck erblickt und das Werden und Hervortreten des Ein⸗ zelnen nach genaueren Zeitangaben ordnen kann. Was wir Bourrienne vorwerfen, ist nicht dies, wozu seine Aufgabe,
wenn er uͤberhaupt eine sich stellen wollte, ihn noͤthigen
mußte. Der Tadel liegt darin, daß er nichts hat, als das angehaäͤufte Einzelne, dessen Auffassung nirgends ein vereini⸗ gender Sinn leitet, daß er nur zuweilen die Person, aber die Persoͤnlichkeit Napoleons niemals sieht, daß er fuͤr die Große des ganzen Menschen, in welchem doch die des Feld⸗ herrn und Herrschers nothwendig wurzelt, und von dem die ungeheuern leuchtenden Strahlen neben schwarzen Schatten⸗ stellen doch wirklich ausstroͤmen, gar keinen Sinn hat, und in Summa nicht großartig mit seinem Helden, sondern klein⸗ lich mit sich selber beschäftigt ist, wober er seine eignen Un⸗ zulaͤnglichkeiten und Eitelkeiten — denn hier ist er in seiner Sphaͤre — mit besserem Gelingen, als er wuͤnschen kann, zur Schau traͤgt. Fuͤr den Kammerdiener giebt es keinen
Helden, ist ein alter Ausspruch, den man irrig gegen
den Helden anzuwenden meint, da er doch gerade und nur den Kammerdiener trifft. Wir sehen an Bour⸗ rienne's traurigem Beispiel wieder recht deutlich, wie
der Werth der Autopsie zwar an sich unschaͤtzbar, aber
dies doch weniger um der Fuͤlle des Einzelnen willen, das doch im Verhältniß zum Ganzen immer nur wenig seyn kann, als wegen des lebendigen Maaßes ist, welches damit fur alles auch Nichtgesehene gegeben wird. Ein gluͤckliches
Appere n, ein gruͤndliches Gewahrwerden mit Augen des Gei⸗ stes, wie Goethe den Ausdruck nimmt, uͤber fluͤzelt siegreich
alle Massen der gemeinen Erfahrung. Mit Napoleon lange und vertraut gelebt hat Bourrienne, das ist gewiß; wiefern er ihn gekannt, bleibt wenigstens zweifelhaft.
Dem Geschichtsforscher bringt das ganze Werk wenig neues Lich; indeß hat es durch seinen sich weitausbreitenden Inhalt einer Menge noch fortwogender und empfindlicher In⸗ feressen zum Anreize gedient, besonders in Frankreich, und anstatt eines festen, bleibenden Ertrags doch immer einen Er⸗
folg des Augenblicks gehabt, den der Verfasser sich kann ge⸗
nuͤgen lassen.
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Koͤnigliche Schauspiele.
Montag, 5. April. Im Schauspielhause: Raphael,
Drama in J Aufzug, von Castelli. (Hr. Vecker, vom Hof⸗ theater zu Dresden: Raphael) Hierauf: Stille Wasser sind tlef, Luͤstsspiel in 4 Abtheil.,ͥ, von Schroder. (Hr. Becker: Wiburg. Mad. Erelinger:; Baronin Holmbach.)
Dienstég, 6. April. Im Opernhause: Der Barbier von Sevilla, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Dlle. Sontag, Rosine, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königs städtsches Theater. Montag, 5. April. Zum erstenmale; Sylphide das See- Fraͤuleln, romantisch komische Zauberposse mit Gesang,
in 2 Akten, von Therese. Krones; Musik von J. Drechsler.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Märæ. Niederl. wirkl. Schuld 658. Kanabill. 313. Oesterr. 5proc- Metall. 93. Russ. Engl. Anl. 1033. Russ. Anl. siamb. Cert. 1033.
J rt 2. M., 31. Mär. g : .
Oesterr. 5proc. Netall. 1033. 4proc. 988463 23proc. 633. 1Ere.
, nch 1685 ert. Gbliz. 141. Föoose z 10h FI. Alles Geld.
Hamburg, 2 April. Oesterr. . Metall. 1037 Brief. proc. pr. ult. 86. Part. Oblig. desgl. 144. Bank- Actien desgl. 1371. Kuss. Engl. Al-
dess 1085. Russ. Anl. Hamb. Certs, Cassa 1043 Poln. 1301.
Din. J3.
. Wien, 30. Marg. 3 5peac. Netall. i036. proc. 98 6. Loose au 100 FI. 1846. P .
Part. Oblig. 1402. Bank- Actien 1387.
Redaet eur John. Mitredaeteur C otte l.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
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e 98.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Köoͤnig haben dem Wirthschafts⸗Ver⸗ walter Behrens auf dem Vorwerke Lietzoöow, Amts Nauen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruhet.
Seine Majestaͤt der König haben den Kaufmann Jo⸗
hann Friedrich Hackmann zu Wyburg zum Konsul da— selbst zu ernennen geruhet. ;
Angekommen: Se. Exe. der Gener al⸗Postmeister und Bundestags⸗Gesandte, v. Magler, von Frankfurt a. M..
Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Frankreich.
Paris, 29. Maͤrz. Gestern nach der Messe hatten die fremden Botschafter und Gesandten die Ehre, Sr. Maj. dem Könige und der Koͤnigl. Familie ihre Aufwartung zu machen. Gegen Mittag fuͤhrten Se. Majestaͤt den Vorsitz im Mini— ster⸗Rathe. —
Der bekannte ehemalige Polizei-Praͤfekt Herr Delavau ist zum Ersten Praͤsidenten des Koͤnigl. Gerichtshofes in Or— leans ernannt worden. „Wir können“, äͤußert die Gazette, „dieser Ernennung nur Beifall zollen; sie ist die Belohnung fuͤr Dienste, welche von jenem Justizmanne auf einem wich⸗ tigen Posten geleistet worden sind, wo er einen eben so ruͤhm⸗ lichen Eifer fuͤr die oͤffentliche Ruhe, als Klugheit und Festig⸗ keit bewiesen hat.“ — Der Courrier fran gais bemerkt
dagegen: „Eine solche Wahl bezeichnet ein ganzes Sy stem.
Herr Delavau ist jener Präfekt, an dessen Namen sich die traurige Erinnerung des Blutbgdes in der Straße St. De⸗ nys kuuͤpft; er ist der unpopulairste Mann im Lande, und ihn waͤhlt man zu einem Posten, auf welchem er uͤber die Freiheit und die Rechte der Franzosen zu entscheiden ha— ben wird. Wir enthalten uns jeder weitern Betrachtung; solche Wahlen sprechen fuͤr sich selbst.“
Es heißt, daß der bisherige Praͤfekt von Bordeaux und
Deputirte, Vicomte von Eurzay, an die Stelle des Herrn Barot de Romand, zum General-Direktor der indirekten Steuern, und an seine Stelle Herr v. Renneville, ehemali— ger Secretair des Hrn. v. Villé'le, zum Praͤfekten in Bor— deaux ernannt worden sey. ;
Die Gazette de Franee protestirt heute gegen die Behanpt ang der Oppositions-Blatter, daß zwischen ihr und der Quotidienne eine Meinungs-Verschiedenheit in Betreff einer Modification des Minister-Rathes herrsche; sie giebt zu verstehen, daß sie den Eintritt des Hrn, von Ville le zwar gern gesehen haͤtte, daß, wenn aber der, Koͤnig, statt seiner, den vorgeblichen Kandidaten der Quotidienne, Grafen Ferdi⸗ nand von Berthier, zu sich berufen sollte, sie deshalb das
Ministerium, insofern dasselbe nach wie vor das Interesse
der Monarchie vertheidigte, nicht minder unterstuͤtzen wuͤrde.
— Die Quotidienne ihrerseits sagt: „Wir fordern alle
Maͤnner von Ehre und Glauben, Alle, die den Koͤnig lieben, selbst die entschiedensten Anhaͤnger des Hrn. von Villele auf,
uns zu sagen:; ob sie nicht, wie wir, die Nothwendigkeit ein
sehen, den Revolutionnairs, — die unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden den Eintritt des Hrn. von i augenscheinlich wuͤnschen, um den alten Haß und Groll aufs Neue zu ent zuͤnden, — jeden Vorwand und den Noyalisten jeden Grund zur Erregung von Zwistigkeiten zu benehmen. Es ist zu be—
dauern, wenn diese Wahrheit nicht von Jedermann erkannt
wird.“ — Der Eintritt des Grafen von Villeèle in das Ministe— rium scheint sich ͤbrigens nicht zu bestaͤtigen; wenigstens 6
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Berlin, Dienstag den 6ten April
1830.
sichern heute mehrere hiesige Blaͤtter, daß derselbe in drei bis vier Tagen nach Toulouse zuruͤckkehren werde; er hatte ge⸗ stern eine Audienz beim Könige. 5 856 Die Gazette de France enthaͤlt auch noch den nach— stehenden gegen den Globe gerichteten Artikel: „Das doctri⸗
naire Revolutions⸗Blatt empfiehlt heute der liberalen Parte?
die 221 Deputirten, die durch eine aufruͤhrerische Adresse den Konig gezwungen haben, die Kammer aufzuloͤsen: „„Alle Diejenigen““,ÿͥ äußert der Globe, „„die fuͤr die Adresse ge—
stimmt haben, sind aufrichtige Anhänger der Repraͤsentativ⸗
Regierung.“ Wie? die Männer, die dem Koͤnige die Mit— wirkung der Wahl-Kammer verweigert, die eines seiner Vor⸗ rechte anzutasten, eine vierte Gewalt im Staate zu begruͤnden und die Volksherrschaft einzuführen versucht haben, — sie sollten Anhaͤnger der Verfassung seyn? Dies klingt fast wie Spott. Ganz Frankreich wird vielmehr bald erfahren, daß jene angeblichen Liberalen nur nach einer Revolution trach— ten, nicht nach einer gewaltsamen, aber nach einer allmaͤli⸗ ö. Umgestaltung der Monarchie in eine Demokratie, Zum Beweise dieser Behguptung darf man nur einen Blick auf jene unverschäͤmte Adresse werfen, welche von 221 Deputir— ten unterzeichnet worden ist. Die Waͤhler, denen es wahr— haft um die Erhaltung der Bourbonen und der Charte zu thun ist, werden sich bei einer Zusammenberufung der Wahl— Kollegien jenes Akrenstuͤckes wohl erinnern; sie werden in der bei der letzten Cour von 181 royalistischen Deputirten eingelegten Protestation das sichere Zeichen erblicken, wo sie die wahren Ver⸗
cheidiger der Bourbonen und der Charte zu finden haben.
Jene 181. Deputirten bilden den Kern der nachsten Kammer, die dazu berufen ist, das Land den Parteikaäͤmpfen, worin es
sich seit drei Jahren verzehrt, zu entziehen und ihm die in⸗
nere Nuhe und Wohlfahrt zuruͤckzugeben.“
Dus Journal des Débats stellt einen Vergleich zwi— schen dem jetzigen und dem vorigen Ministerium, zwischen der gegenwärtigen und der damaligen Lage des Landes an; vor dem 38. Aug. sey es Niemand in den Sinn gekommen, daß die Charte oder die Dynastie jemals in Gefahr kommen koͤnnte; jetzt spreche man von nichts Anderem; das Ministe⸗ rium habe am 8. Aug. seinem Privat- Interesse den gegen— waͤrtigen und kuͤnftigen Frieden des Landes zum Opfer ge⸗ bracht, und der Preis, um den es sich zu behaupten suche, sey kein geringerer, als die Aufloͤsung der Deputirten⸗-Kam⸗ mer. Nicht, daß dies e letztere Maaßregel dem Könige nicht zustehe, oder daß sie dein Interesse des Landes zuwider laufe; vielmehr uͤbe der Monarch dadurch blos ein ihm unbedingt zustehendes Recht, und Frankreich konne sich nur daruber freuen, daß es endlich dazu berufen werde, der gegenwartigen Krise ein Ende zu machen; aber es sey Schade, eine Kammer, die loyalste und ehrenvollste, die es bisher noch gegeben, und der das Land so viel Gutes verdanke, einem Ministerium, das sich nur mit seinem Nichtsthun bruͤste, zum n. zu bringen.
Der Courrier frangais unter sucht, ob das Ministe⸗ rium oder das Land den meisten Vortheil aus der letzten 14tagigen Sitzung ziehe. „Seitdem die Repraͤsentativ⸗Re⸗ gierung in Frankreich besteht,“ sagt das genannte Blatt, „hat vielleicht keine Session zu wichtigeren Resultaten gefuͤhrt, als die dies jaͤhrige so kurz sie auch war; die Folgen derselben sind fuͤr die Minister und fuͤr die Nation in gleichem Grade entscheidend. Diese Sitzung hat alle Vorwürfe, welche die periodische Presse sieben Monate lang dem Ministerium vom ten August gemacht hat, so wie alle Besporgnisse der Na⸗ tion gerechtfertigt. Einige Leichtgläubige hielten die Abnei— gung des Landes gegen das Ministerium für ungerecht, weil man ihm keine neueren Handlungen vorzuwerfen habe; ste glaubten, die Unthaͤtigkeit der Minister werde dem Stagte vortheilhaft seyn, erst vor den Kammern werde sich ihr Ta⸗ lent in seinem vollen Glanze zeigen und die Menge der von ihnen uͤber das Land verbreiteten Wohlthaten alle voreiligen
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