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Bergwesens in Rußland zum Wohle des Vaterlandes beige- Akademikern Kupffer und Hesse 6 Untersuchung uͤber geben. tragen haben. Hlerauf nahmen sie die Sammlungen von Aus ihrem daruͤber abgestatteten Bericht erhellt, daß d ie Be—
nzen und Medaillen in Augenschein, desgleichen die Mo⸗ standt eile des eingesandten Steines nichts besond ers Neues
delle zu den Maschinen, deren man sich beim Bergbaue be- enthalten und derselbe vielen andern Aerolithen ganz aͤhn lich ist. dient, die physikalischen, mineralogischen und technologischen ö Räabihette und das Modell der Erzgrube, dessen Anblick ih. Frankreich. nen außerordentlich viel Vergnügen gewaͤhrte. Zum Andenken wurden den hohen Gaͤsten Sabel von Russischer Arbeit ver, den Gemächern Sr. Maj. waren uͤber 1200 Person en einge⸗ ehrt. Alsdann lud der Herr Dirigirende, Geheime Rath laden worden. Als der Monarch gleich nach 8 Uhr mit dem Karnejew, sie in den Konferenzsaal ünd stellte ihnen die Zoͤg⸗, Dauphin erschien, e derselbe mit dem Rufe: Es lebe linge vor. Im Laboratorium unterhielt man sie mit mehre⸗ der König! empfangen. Se. Majestaͤt machten zuv oͤrderst ei⸗ ren chemischen Experimenten. Die ke,, . der Frem« nen Gang durch sammtliche Säle, und nachdem Sie Sich den mit der ganzen Art ihrer Aufnahme leuchtete nicht nur aͤber eine St Ihren Gaäͤsten unterhalten hatten, setz⸗ auf ihren . sondern sie sprachen sie auch beim Ab⸗ ten Sie Sich . schiede aufs lebhafteste gegen den Herrn Dirigirenden der seil. wo ein einziger pieltisch aufgeschlagen stand, zur Anstalt aus. — In das Fremdenbuch, das im Museum liegt, Whistpartie mit der Vicomtesse von Agoult, ofdame der schrieb Halil⸗Pascha: 6m Mehamed Halil Rifat. „Je fus Dauphine, dem S ilianischen Botschafter, Fuͤr sten von Ca⸗ enchanté de iout ee que j'ai vu ici.“ stelelcala, und dem Wurtembergischen Gesandten, Grafen von Der (wie letzthin gemeldet worden) am 22sten d, ver⸗ Muͤllinen. In der Diana⸗-Gallerie, wo sich eilf a ndere Spiel⸗ storbene Ceremonienmeister des Kaiserl, Hofes, Graf Polier, tische befanden, machte die Dauphine, und im Thronsaale, ber die Naturkunde uberhaupt und insbesondere Mineralogie wo drei Spieltische aufgeschlagen waren, die Herzogin von u seinem Lieblingsfache gewahlt hatte, begleitete auch den Berry Ihre Partie Ecarts. Um 191 Uhr verließen Se. ler von Humboldt auf seiner Bereisung des Uralge⸗ Maj. die Gesellschaft. bͤirges. Außer Fielen andern Talenten besaß er das eines Der Finanz⸗Minister hat dem Koͤnige einen. Bericht trefflichen Zeichners und hat auf seinen Reisen in Sibirien uͤber die Finanz-Verwaltung in den letzteren acht Jahren mehrere schöne Ansichten gezeichnet. Sein Eifer für die Wis, abgestattet, welcher unter die Pairs und Deputirten ver⸗ senschaften gewährte so manche Hoffnungen, die jetzt durch theilt worden ist. Es erhellt daraus, daß bei verschiedenen seinen , ,. Tod vernichtet worden sind. Administrations⸗Gegenstaͤnden allmaͤlig nicht unbedeutende Im hiesigen Journal liest man Folgendes: „Da die Ersparnisse eingefuhrt worden sind. Dieselben belaufen sich
Fabrlt⸗Industrie sich immer mehr ausbreitet und in der letz-; im Ganzen auf 20,759,090 Fr., wovon 17 Millionen auf
ten Zeit hinsichtlich der Stempel auf die verschiedenen Fa⸗ die Verwaltung aus der Zeit vor dem Jahre 1828 kommen. grit rem , ,, Mißverstaͤndnisse stattgefunden haben, „Man kann es“, aͤußert in dieser Beziehung die Gazette, so hat der Finguz⸗Minister dem Reichsrathe ein Reglement „dem Grafen von Chabrol nur Dank wissen, daß er einem vorgelegt, das demnaͤchst von Sr. Maj. dem Kaiser bestaͤtigt seiner Vorgaͤnger Gerechtigkeit widerfahren laßt. Nit worben ist. Dieses Neglement, das vom 31. Jan. 1831 in Vergnuͤgen stellen wir dieses Beispiel gewissen Staatsmaͤn⸗ Wirkfamkeit treten soll, bestimmt unter Anderm, daß es je⸗ nern unter die Augen, die sich, wie es scheint, dadurch, daß dem Fabrikanten freistehe, seine Fabrikate zu stempeln oder sie große Dienste verkennen und Diejenigen, die sie geleistet nicht; ge stempelte Fabrikate genießen indessen den Vorzug, haben, verunglimpfen, emporzuschwingen hoffen.“ ; daß dieselben, wenn man sie unter fremden Fabrikaten findet, Auf die gestrige Bemerkung der Quotidienne, daß es un⸗ die der Confiscation unterworfen sind, nicht mitkonfiscirt wer⸗ politisch seyn wurde, den Hefen von Villéèle in den Mini— den; auch genießen sie eines ungehinderten und zollfreien Ein- ster⸗Rath aufzunehmen, antwortet heute die Gazette: „Die gangs uͤber die Graͤnze wenn fie vom Auslande wieder ein⸗ Quotidienne behauptet, daß der Eintritt des Hrn. v. Villele efuͤhrt werden. Der Stempel muß den Namen des Fabri— in das Ministerium der royalistischen Sache nachtheilig seyn . und des Ortes fuͤhren, wo sich die Fabrik befindet; wuͤrde; sie will zwar, daß das jetzige System erganzt, ver⸗ auch muß die Schrift uffisch seyn, wobei es jedoch er— staͤrkt und je mehr und mehr ausgedehnt werde, nur soll laubt ist, Uebersetzungen in anderen Sprachen hinzuzufuͤgen. Hr. v. Villéle nicht dabei seyn. Uebt dieses Blatt wirklich Wer seine Fabrikate stempeln will, muß darüber bei dem De⸗ einen Einfluß auf die Beschluͤsse unsrer Staatsmaͤnner aus, partement der Manufakturen und des inneren Handels so machen wir es jetzt allein fuͤr alle die Ereignisse verant⸗ Anzeige machen und dabei eine Zeichnung des Stem— wortlich, die aus der Zuruͤckweisung von Maͤnnern, welche pels einsenden. Das Nachmachen von Fabrikstempeln wird unter den gegenwaͤrtigen Umstaäͤnden uns zur Entwickelung nach den allgemeinen Gesetzen wegen Verfaͤlschungen bestraft; des monarchischen Shstems unerläßlich scheinen, entstehen mit falschen Stempeln gefundene Fabrikate werden demjeni⸗ moͤchten⸗ Moͤge diese Verantwortlichkeit nicht groͤßer seyn, als gen Fabrikanten ausgeliefert, dessen Zeichen nachgemacht jenes Blatt solches glaubt! Im Uebrigen bedarf es keiner wurde, Wer Russische Fabrikzeichen auf fremde Fabrikate weitern Erklaͤrung gegen die Quotidienne. Es genuͤgt uns, setzt, unterliegt nicht nur der Confiscation der Waaren und den Unterschied zwischen unserer beider seitigen Stellung dar⸗ einer Geldstrafe, die den fun fe Cen Betrag des Zolles aus—⸗ ethan und bewiesen zu haben, daß dieses Journal Herrn v. macht, sondern auch noch einer körperlichen Strafe; ein glei⸗ Villele nam entlich ausschließt, wahrend wir unsererseits er— ches r, soll gegen Diejenigen beobachtet werden, die klärt haben, daß wir unbedingt alle royalistischen Minister, Russische Waaren mit falschen Zollstempeln versehen, um sie selbst die von der Quotidienne gewuͤnschten, unterstuͤtzen wur— fuͤr auslaͤndische zu verkaufen. . den, insofern es der König fuͤr angemessen halten sollte, sie Nach dem letzten amtlichen Berichte aus dem Ministe⸗ zu sich zu berufen. Der Messager behauptet, daß die Roya⸗ rium des Innern beläuft sich die Zahl der in Rußland leben⸗ listen deshalb uneinig waren, weil die Einen Herrn von den und Abgaben zahlenden Juden auf 142,440, wovon 5227 Villele und Herrn von Peyronnet, die Andern Herrn von Kaufleute, M3, 607 Buͤrger und Handwerker sind und 3696 Vitrolles und Herrn von Berthier zu Ministern wollten. sich mit dem Ackerbau beschaͤftigen. Die Juͤdische Bevoͤlke, Wir wiederholen aber, daß von unserer Seite ein solcher rung des Reiches befindet sich in folgenden Gouvernements: Grund nicht besteht, da wir Niemanden persoͤnlich ausschlie—⸗ Wilna, Witebsk, Volhynien, Grodno, Chatarinoslaff, Kieff, ßen und unsern Grundsaͤtzen zu nahe zu treten glauben wuͤr⸗ Furland, Liefland, Minsk, Mohileff, Kamenetz⸗Podolsk, Pul⸗ den, wenn wir der freien Wahl des Koͤnigs bei der Zusam⸗ tawa, Taurien, Cherson, Tschernigoff und Bielostok. Am menstellung seines Conseils in irgend einer Weise hinderlich , , . ist sie in Kamenetz⸗Podolsk, wo man 69,832 In, seyn wollten. Die Uneinigkeit wuͤrde nur von Denen widuen dieser Nation zahlt, die zu den Abgaben zahlenden ausgehen, die nicht, wie wir, die Wahl Sr. Majestaͤt land leben nur 31. Es 16
Klassen gehören; in Lie hier uͤbri, respektirten und, indem sie fahige Kopfe ausschloͤssen, dem
gens nur vom maͤnnlichen Geschlecht die Rede; des weibli, Monarchen fagten: „„Nur um diesen Preis, nur unter die⸗
chen geschieht in dem hier angefuͤhrten Bericht keine Er⸗ sen Bedingungen wollen die Royalisten sich nach den Wahl—
waͤhnung. ö . Kollegien begeben und in den Kammern fuͤr die Minister Ueber dem im Kreise Saposhok des Gouvernements Raͤ—
. stimmen.““ Wie? es gaͤbe also noch Royalisten, die sich we— san belegenen Kirchdorfe Kraßnyi Ugol ward am 9. Sept, v. gen der Wahl eines 4 weigern konnten, dem Koͤnig⸗ um 2 Uhr Nachmittags bei hellem Sonnenscheine ein ithume ihren Beistand zu leihen? Unter solchen Umstaͤnden arker ener, , ohne Blitz vernommen; zu gleicher he hätten die Lehren der Vergan, enheit wenig gefruchtet, und Ge
elen mit großem
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toͤse während 15 Minuten aus der Luft es wuͤrde noch einer zweiten Kraft- Anstrengung des Koͤnig⸗ Steine herab, deren die auf dem Felde befindlichen Hirten thums beduͤrfen, um sich von den esseln, die man der Aus/ und Bauern gegen sieben zahlten; es konnten indeß nur wei übung seiner Vorrechte anlegen will, r immer zu befreien. aufgefunden werden. Einer derselben ward der Kaiserl. Aka⸗ Einige Zeitungen behaupten heute, daß die Artikel der Quo-
mie der Wissenschaften zugeschickt und von ihr den Herrn] tidienne gegen Herrn von Villele unter einem ministeriellen
Paris, 30. Marz. Zu der vorgestrigen Asse mblse in
nannten „Salle du Grand-Con-
Einflusse geschrieben worden seyen. Wir konnen wenigstens
versichern . dieser Einfluß nicht von dem Praͤsidenten des
Unister⸗Raths herruͤhrt.“ 6 — * 3 WMefsager des ham bres äußert in dieser Re ziehung: „Die Unterhandlungen zwischen Herrn von Villele
und Herrn von Polignae sind abgebrochen; man hat sich
scht bereinigen konnen, und e, Villele kehrt daher 6 Touloufe zuruͤck. Dies i das Ende der Intriguen, wovon die Quotidienne und die Gazette uns seit einigen Ta— en das anziehende Bulletin lieferten. Die Gazette ergiebt ich in ihr Ungluͤck, indem sie erklart, daß sie nichts destowe⸗ niger die Vertheidigung der Königl. Prärogative fortführen werde. Wahrend indeß Herr von Polignae das Haupt der beklagenswerthen Verwaltung zuruͤckweist, will er, um die Gazette wenigstens einigermaßen zufrieden zu stellen, die
Glieder jener Verwaltung beruͤcksichtigen Wenn wir naͤm⸗
sich gut unterrichtet sind, so würde die Modification des Mi⸗ nisteriums sich auf den Eintritt des Herrn von Berthier an die Stelle des Herrn von Montbel beschraͤnken, wogegen den Villclisten, und zwar zunaͤchst den Herren Dudon, Franchet,
Renneville und Lourdoueix, mehrere General⸗Directionen und
Praͤfekturen zu Theil werden wurden In Folge eines von dem obersten Kriegsrathe unter dem BVorstte des Dauphins gefaßten Beschlusses wird ein Reserve—⸗
Eorps von 8 — 1000 Mann in der Gegend von Mar⸗—
seille, Toulon und Cette zusammengezogen werden, woraus die zu der Expedition nach Afrika bestimmten Truppen sich ergänzen und noͤthigen Falls Verstaͤrkungen an sich ziehen follen Der Ober⸗Befehl uber dieses Corps ist, sagt man, bem General⸗Lieutenant Vicomte von Montes quiou⸗ Fesenzae zugedacht. „Mehrere Blatter“, äußert die Gazette, „ha— hen nach dem Aviso de Toulon das Gerücht verbreitet, daß ein Franzoͤsisches Fahrzeug, mit einem Unterhaͤndler am Bord, nach Algier abgefertigt, worden sey, um die Streitigkeiten mit dem Dey wo moglich noch in der Guͤte beizulegen, Wir konnen aber versichern, daß die Regierung fest entschlossen ist, Algier durch die Gewalt der Waffen und ohne Ruͤcksicht auf irgend einen Vergleichs⸗Vorschlag zu unterwerfen.“
Das Journal du Hävre meldet, daß sich unter den Mannschaften der nach Afrika bestimmten Schiffe, ein star— ker Hang zur Desertion zeige; so sey es z. B. zwoͤlf Leuten von der in Cherbourg ausgeruͤsteten Fregatte „die schoͤne Ga— briele“ am Tage der Abfahrt dieses Schiffes nach Toulon, ungeachtet der strengsten Aufsicht, gelungen, das Ufer zu ge⸗ 2 ohne daß man ihrer wieder habe habhaft werden Föͤnnen.
Ein hiesiges Oppositions Blatt bemerkt, Herr Cottu werde sich in seiner doppelten Eigenschaft, als Publi⸗ zist und als Rath am Königl. Gerichtshoͤfe, bei den bevorste— 6 Berathungen uͤber die Denkschrift des Hrn. Madrolle und über den Artikel des Advokaten Henrion im Drapeau— blane, in einer seltsamen Lage befinden, indem diese beiden Preß-⸗Sachen, da der Kron, Anwast gegen den von der Raths⸗ Kammer des Tribunals erster Instanz gefaßten Beschluß Ein⸗ spruch gethan habe, jetzt vor die Anklage⸗Kammer des Koͤnigl. Gerichtshofes kaͤmen. Hr. Cottu werde ruhig anhoͤren muͤs⸗ sen, wie der General⸗Prokurator feierlich erklaͤre, daß es ein zur gesetzlichen Ahndung qualificirtes Vergehen sey, die Noth— wendigkeit einer Diktatur beweisen zu wollen, oder eine Aen⸗ derung der Gesetze mittelst Koͤnigl. Verordnung anzurathen.
Herr Freyeinet, Mitglied des Instituts, wird binnen Kurzem eine abermalige Reise um die Welt antreten.
Das neue Post-Gesetz, durch welches eine regelmaͤßige Verbindung zwischen den Staͤdten und Doͤrfern, selbst den kleinsten und entlegensten, mittelst Postboten errichtet ist, tritt mit dem 1sten k. M. in Kraft.
Großbritanien und Irland.
London, 27. Marz. Herr Huskisson sah sich vor einigen Tagen veranlaßt, im Unterhause zu erklaren, daß ein Ausspruch, den er im Parlamente in Bezug auf Dom Miguel abgege⸗ ben habe, von den Zeitungen so entstellt wor den sey, daß da⸗ durch auf ihn der Tadel boͤslicher Aufreizung und auf das Unterhaus felbst der Vorwurf falle, ihn nicht unterbrochen und nach Verdienst zurechtgewiesen zu haben. Keinesweges sey naͤmlich von ihm das gesagt worden, was die Zeitungen, denen er nicht den Vorwurf absichtlicher . machen, sondern nur, bei der uͤbrigens zu bewundernden ra ch theilung ihrer Berichte, eine etwas nt e, unachtsame Ver⸗ sion . wolle, von ihm erzaͤhlt hätten. Nie wuͤrde ein solcher Ausspruch, wie: „Man muß hoffen, daß Dom Miguel ein schaͤndliches Leben bald auf eine gewaltsame Weise endigen werde“, äber seine Lippen kommen; vielmehr habe er,
was die Zeitungen gar nicht erwaͤhnen, Dom Miguel mit
en Mit⸗
Konig Richard III. verglichen und alsdann blos hinzugefuͤgt daß, wenn es zu einem Kampfe r, nn n, n, Onkel der legitimen Koͤnigin mit der loyalen Partei in Por— tugal kommen sollte, dann zu hoffen sfy⸗ daß die Aehnlichkeit zwischen Dom Miguel und Richard IIs. dadurch noch voll⸗ taͤndiger werde, daß das Recht uͤber das Unrecht auch hier den Sieg davon trage. — Einen Gedanken, wie ihn die Zei= tungen ihm in den Mund gelegt haben, muͤsse er als verab⸗ scheuungswerth und eines Engländers unwüͤrdig erklären. Er wurde ihn bereits fruͤher berichtigt haͤtten, wenn er nicht erst kuͤrzlich darauf aufmerksam gemacht worden ware, und fände sich jetzt um so mehr dazu veranlaßt, als man im Auslande, zum großen Nachtheile für seinen Charakter, der Meinung sey, jener Ausspruch sey wirklich von ihm gethan worden. Privatbriefe, die hier aus Rio Janeiro eingegangen sind, berichten, daß der Brasilgnische Schatz etwas erschöͤpft sey und der Finanz⸗Minister sich in einiger Verlegenheit befinde. Mit einigen der er sten Handlungshaäͤuser in Rio ist ein klei⸗ nes Anleihe Geschaͤft zu Stande gekommen, das jedoch die Summe von 350,000 Pfd. Ster! nicht uͤbersteigt; man will aus der Abschließung dieses Geschaͤfts schließen, daß aus der in England projektirten Anleihe nichts geworden ist, oder nichts werden kann. * Gegen die an der Boͤrse erschienene Bekanntmachung, in Bezug auf die Reduction der proc. Stocks, ist der Ein— wurf erhoben worden, daß es nicht ganz ordnungsmaͤßig sey, alle diejenigen, die nicht eben ihre Weigerung auf die angeord⸗
nete Weise zu erkennen geben, als einwilligend in die von
der Regierung gemachten Propositionen zu betrachten. Ord⸗ nungsmaͤßiger wurde es vielmehr seyn, heißt es an der Boͤrse, wenn die Einwilligenden dies schriftlich zu erkennen gaͤben, und man diejenigen, die sich nicht meldeten, als nicht einwil ⸗ ligend betrachtete. Da inzwischen die 4pros— Stocks⸗ Inhaber die Wahl unter zwei verschiedenen neuen Stocks haben, so wird nicht daran gezweifelt, daß nur die Inhaber von hoͤch⸗ stens 19 Millionen Pfd. ihre Weigerung zu erkennen geben durften. Es wuͤrde jedoch, glaubt man, wenn die Bank nicht aushelfen wollte, der Regierung schwer seyn, auch diese Summe zur baaren Ruͤckzahlung herbeizuschaffen. Von den zu reduzirenden iprocentigen Stocks giebt es
145 Millionen Pfd., die in Großbritanien, und 11 Millionen
Pfd., die in Irland kontrahirt worden sind. Im Ganzen betragen die Zinsen darauf 6,240,900 Pfd., wovon in Folge der Konversion der achte Theil erspart werden wuͤrde; denn auch die neuen 5procent. Stocks wuͤrden, da sie à 70 fur 160 Pfd. Kapital (das heißt à 1423 pCt.) ausgegeben wer⸗ den sollen, nur 33 pCt. Zinsen tragen. 3
Waͤhrend der letzten 3 Wochen sind in Liverpool nicht weniger als 90,760 Ballen Baumwolle verkauft worden (23,690 in der eben verflossenen Woche), und zwar sammt— fich zur Consumtion; nur etwa S000 Vallen davon sollen auf Speculation gekauft worden seyn, Die Liverpooler Zeitung sieht dies als den besten Beweis dafuͤr an, daß die Noth unter den Fabrik-Arbeitern, von der im Parla⸗ mente so viel gesprochen werde, nicht mehr so groß seyn konne. . ĩ
Deutschlan d. .
Stuttgart, 1. April. Se, Königl. Majestat haben den Königl. Baierschen Staatsrath und Praͤsidenten Ritter von Feuerbach, zum Kommenthur des Ordens der Wuͤrtem⸗ bergischen Krone zu ernennen geruht.
Die 2ste und die 43ste Sitzung der Kammer der Ab⸗ geordneten, vom 26. und 27. März, waren groͤßtentheils der Anhdrung von Kommissions⸗Berichten, insbesondere der Pe— titions, Kommission, gewidmet, deren Inhalt aber in den meisten Faͤllen spezieller Natur, und von keinem oder doch nur geringem allgemeinen Interesse ist. In der 44sten Sitzung, vom 29. März, war dagegen das Kommissions⸗Gut⸗ achten über die Frage, wie die in der Zwischenzeit von einem Landtage zum andern abgehenden Mitglieder des staͤndischen Ausschusses zu ersetzen seyen? auf der ages⸗Ordnung, eine Frage, welche durch die Berathung der 5. 3, K und 5 des Rechenschafts-Berichts veranlaßt und zur Begutachtung an eine Kommission gewiesen worden war, welche Letztere den Abgeordneten v. Schlayer zu ihrem Bericht Erstatter gewaͤhlt 1. Nach einer sehr heftigen Debatte wurden in Bezie⸗ hung auf diesen Gegenstand folgende Beschluͤsse efaßt: 1) daß die Wahl des vollen Ausschusses in einem Ukte vorzuneh⸗ men; 2) daß die 4 anwesenden Mitglieder desselben durch eine besondere Wahl der Stände⸗Versammlung zu be⸗ stimmen; 3) daß ein aus dieser Abtheilung des Aus schusses etwa austretendes Mitglied durch das der Stimmenzahl Nächste, I ein aus dem Ausschusse der Abwesenden aus—