1830 / 98 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

724

vollstandig zu blick wenig wi kunft der Gewi

schriften streuten und immer sehr wichtigen Nachrichten gesellen bei, denen die Wichtigkeit ihres Orts allemal ini Interesse gewaͤhren muß, wie die eines Franzoͤsischen Reisen⸗ den uͤber seine vergeblichen Ausgrabungs⸗Versuche in Delos. Waͤhrend das kaum seit Jahresfrist gegruͤndete Institut sich in Italien als im naͤchsten und wichtigsten Umkreis sei⸗ ner Sammlungen und Bekanntmachungen einen regelmaßi⸗ gen Zufluß wissenschaftlicher Mittheilungen gesichert hat, wie ihn wenig andere gelehrte Vereine von sich ruͤhmen duͤrften, ist die Franzoͤsische Section desselben, unter dem regelmäßigen Vorsitz des Herzogs von Blacas, mit der Ausbreitung seiner Wirksamkeit im Ausland und mit der Herausgabe eines Theils der vom Institut angekuͤndigten Drucksachen beschaͤftigt ge— wesen. Dem Eifer des Due de Luynes, als Secretatr der Franzoͤsischen Section, und des Pr. Panofka, als auswaͤrti— gen . des Instituts, verdankt man die Bekanntma⸗ chung eines wohlausgefuͤhrten Heftes antiker Denkmaͤler, de— ren Zeichnungen großentheils aus den neuesten Entdeckungen von Eanino herrühren, und eines reichhaltigen Heftes ar⸗ chaͤologischer Aufsaͤtze, welches die Werke des Instituts fuͤr das Jahr 1829 abschließt. Außer den Erklaͤrungen der vom Institut bekanntgemachten Denkmaͤler, welche theils vom errn Duc de Liünes und von Dr. Panofla, theils von den zerren Faucher, de Laglandièere und Millingen herruͤhren, enthalt dieses Heft mehrere langere Forschungen und Ausein⸗ andersetzungen meist Franzosischer Gelehrten. Von dem aus Varros Beschreibung bekannten Grabmal des Porsenng, des⸗ sen Glaubhaftigkeit Herr Letronne in Einverständniß mit Deutschen Forschern bestreitet, hat der Due de Luynes eine don Quatremere de Quincy's früherem Versuche abweichende Herstellung versucht, 6 Petit-Radel giebt mit Bemer⸗ kaͤngen uͤber Prof. Gerhards ,, desselben Gegenstan⸗ des verschiedene Auseinandersetzungen Aber die von ihm zuerst in Anregung gebrachten Denkmaͤler kyklopischer Bauart und uͤber seine u dreißig Jahren zu diesem Behufe geführten orschungen. Ein numismatischer Aufsatz ruͤhrt von Herrn Kaonl-⸗Rochette her. Herr Lenormant, der mit der neue, sten Franzoͤsischen unter andern dort entdeckten Inschriften eine mit, welche den beruͤhmten Aeginetischen Tempel unbestreitbar als den des . nachweit. Hr. w giebt Literatur⸗ Rotizen aus England; Hr. Pröfessor Velcker die Erklaͤrung eines wichtigen n , , Dr. Panofka mehrere wich⸗ tige Erklärungen von Kunst, Denkmälern. Zwei Aufsaͤtze des Bue de Luynes geben als Resultate seiner Reisen in Groß— Griechenland entscheidende Bestimmungen fuͤr die Lage der alten Stadt Velia und die Entdeckung eines Tempels in Me⸗

tapont, nebst ö . en Architektur- Fragmenten desselben.

Dle steigende Wirksamkeit dieses Instituts, fuͤr dessen ferne⸗ res Gedeihen, wie fruͤher fuͤr seine Gruͤndung, die Protee⸗ tion Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Preußen die e. Gewaͤhr leistet, hat sich auch neuerdings durch den Beitritt anerkannter Beförderer des archaͤologischen Studiums bekundet, indem Se. Excellenz der Herr Staatsminister Frei⸗ herr von Altenstein, Se. Excellenz der Herr General⸗Post⸗ meister von Nagler, Se. Excellenz der Koͤnigl. Neapolitanische , . er Marchese Ruffo und der durch , Römischen Ausgrabungen ruͤhmlichst bekannte Graf

Mitgliedern desselben beigetreten sind. * Instituts haben sich der Ritter Sir William Gell in Nea⸗ Fel, der Kaiserlich Russische Staatsrath von Kobler in Pe⸗ 6 Herr Profeffor Muͤller in Göttingen und Herr

; . sauch, dermalen in Rom, als Ehren⸗-Mitglieder der⸗ selben angeschloffen.

Gedruckt hei A. W. Han n.

KReum. Int. Sch. d.

Westpr. Pfdb. A-

Expedition in Griechenland war, theilt

Breslau 2 Mt. 9973

Frankfurt a. M., V.

elo in Vicenza den Ehren-Mitgliedern des Instituts, mehrere an, dere achtbare Forscher den ordentlichen und korrespondirenden Der Direction des

Die Schwierigkeiten, welche sich seither den regelmäßigen

Versendungen der Werke des Instituts nach Deutschland ünd

England entgegensetzten, haben die lebendigere Mitwirkung dieser Laͤnder weniger, als zu wuͤnschen gewesen wäre, veran⸗ lassen koͤnnen. Indeß ist durch die von Sr. Excellenz dem Herrn von Nagler fuͤr die Preußischen Staaten dem Insti— tuͤte verguͤnstigte Postfreiheit wenigstens die Versendung der fuͤr Deutschland bestimmiten Exemplare erleichtert worden, und wird diese von nun an durch die Kunsthandlung Schenck und Gerstäcker in Berlin regelmäßig besorgt werden. Auch hat die Direction des Instituts in Erwaͤgung jener fruͤheren

Unregelmäßigkeit Alles gethan, um den Ankauf der Exem⸗

plare fortwährend zu erleichtern, und deswegen den Sub⸗ seriptions-Preis von 2 Karolin jahrlich bis zum 4. August 1830 verlängert, waͤhrend von diesem Termine an der Laden— preis von 15 Rthlrn. selbst fuͤr die Mitglieder des Instituts eintritt.

——

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 7. April. Im Schauspielhause 1 Die Ver— trauten, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Muͤllner. (Herr Becker: Heinrich Bock, als Gastrolle.) Hierauf: Konzert fur Violine von Kreutzer, vorgetragen von der 10ährigen Dile. Louise Neumann aus Petersburg. (Schülerin des Hrn. Kapellmeisters Morandi) Ünd: Der beste Ton, Lustspiel in Abtheilungen, von Pr. C. Toͤpfer. (Hr. Becker: Major von Warren, als Gastrolle) 6

Der Anfang dieser Vorstellung ist um J Uhr.

Sonnabend, 10. April. Im Dpernhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Dlle. Sontag, Königl. Kammersaͤngerin: Susanne, als Gastrolle.)

Koͤnigsstädtsches Theater. Mittwoch, 7. April. Zum erstenmale wiederholt: Syl⸗ phide, das Seefraͤulein, romantisch-⸗komische Zauberposse mit Gesang in 2 Akten, von Therese Krones; Musit von Drechsler.

Be re,, Den 6. April 1830.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Prem ss'. Coti.])

r i Bomm. Bfandbr. 4 ih 196; Kur- u. Neum. do. 1065 106 Schlesische do. 1107 bomm. PDom. do. 1973 1073 Märk. do. do. 7 10] Ostbr., do, de 5 dle? Rkst. C. d K u. N. E- Scl. d. K u. N.

Holl. voll. Duc. Neue dito

Friedrichsd'or.

Disconto.

Y, , d, St - Schuld-Sch. 4 11 1011 kr. Engl. Anl. 18 5 Er Engk Anl 22 Kurm Ob m.! C.

Berl. Stadt- Ob. Künigshg. a0. Elbinger do. Danz. do in LłI.

̃1 I O ,

dito dio B. Gro sshz. Pos do. Os pr. Pfandlrf.

Pren so. Cour.

Bries. Geld.

Wechsel- Gour s.

Amsterdam 255 FI. Kur 144

dito 250 Fl. [2 Mt. 143. Hamburg Ibh IM. 152. dito c

1513 London ö . . Paris r, . 824 Wien in- 20 Ar 3 103 Angsburg.. 50. 2 Mt. 10

100 ThI. 150 FI. Petersburg BN... 100 Rbl. Warschau ̃

Leipzig

3 . 1i0n 3 Woch. 303 Kurz *

Auswärtige Börsen.

Frankfurt . M., 2. April. Oesterr. 5proc. Metall. 03. . 9853. 23. Banle-Ackien 1682. Tart. Opis. 141. 186. Span. Rente 775. Alles geld.

4

24proc. 634. 1praæ- 6 ra 16h ki.

. Berichtigung. . Im gestrigen Blatte der StaatsZeitung Artikel „Ar⸗ chaͤologisches Institut in Rom“ l. rento!!“. .

Hierbei Nr. 25 des Allgemeinen Anzeigers. Redaeteur John. Mltredaeteur Cottel.

.

„Corneto“ st. „Co.

preußtsche Stants-Zeitung.

eee 2 6

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Oberst, Lieutenant von Koseritz, Chef der zweiten Garde ⸗Divisions⸗Garnison⸗ Tompagnie, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse und dem Königl. Würtembergischen Kammerherrn, Freiherrn Gu stav von Berlichingen, den St. Johanniter Orden zu verlei⸗ hen grüßt. .

8. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Steuer ⸗Au fseher Herrmann zu Prenzlau das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruhet.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen— burg⸗Strelitz ist nach Neu⸗Strelitz abgegangen.

Angekommen: Se. Erlaucht der Graf zu Stolberg— Stolberg, von Quedlinburg.

Abgereist; Se. Excellenz der Staats⸗-Minister und Ober ⸗Präsident der Provinzen Juͤlich, Kleve, Berg und Nie— der⸗Rhein, Freiherr von Ingersleben, nach Koln.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 31. Marz. Der Bischof von Evreux, der Her⸗ zog von Caraman, der Marquis v. la Moussaye, diesseitiger Gesandter am Königl. Niederlaͤndischen Hofe, der Contre— Admiral Baron von Freyeinet und mehrere Praͤfekten hatten

estern Privat-Anudienzen beim Könige, Heute hatte der 83 * v. Villele eine Audienz bei Sr. Majestaͤt. Die Be— hauptung , . ge. laͤtter, daß derselbe in diesen

agen nach Toulouse zurückkehren werde, wird von der Ga— zette 4 den Erfindungen des Tages gezaͤhlt.

Der Dauphin beehrte gestern die unter seinem Schutze stehende polytechnische Schule mit einem Besuche. S. K. H. wurden bei Ihrer Ankunft von dem Minister des Innern, dem General-Lieutenant Grafen von Borde soulle, Gouver— neur der Anstalt, dem Unter Gouverneur, dem Studien⸗In⸗ spektor und den uͤbrigen Beamten empfangen.! Nachdem der

rinz die auf dem Hofe in Reihe und Glied, aufgestellten Zöglinge gemustert und sich mit mehreren derselhen woh!lwol— send unterhalten hatte, nahmen S. K. H. die beiden neuen Kabinette fuͤr Physik und Chemie in Augenschein und ver—

ließen demnaͤchst die Anstalt unter Aeußerungen besonderer

Zufriedenheit gegen die mit der Leitung derselben beauftrag— ten Beamten. , , . Unter der Ueberschrift; „Was Einigkeit nach den An— sichten der Quotidienne heißt“ enthaͤlt heute die Gazette de France , . „Nohalisten! Die Einigkeit ist zur Bestegung der Revolution und fuͤr den Triumph der Monar— chie unumgaͤnglich ah g Vereinigen wir uns daher, aber unter der e n , daß diese oder jene Personen von un⸗ serm Bunde ausgeschlossen werden; denn an dem Tage, wo es dem Koͤnige gefallen sollte, sie in seinen Rath zu berufen, wuͤrden wir ihnen den Krieg erklaͤren und der Revolution den Sieg zuwenden.“ In einem andern Artikel sagt das g e— dachte Blatt: „Die Quotidienne ist aufs Neue auf das schlechte Terrain gerathen, wo sie sich im Jahre 1827 befand. Sie macht einen spitzfindigen Unterschied zwischen der Koͤ—⸗ niglichen Und der ministeriellen Gewalt, wonach diese letztere

einem Minister angehören wuͤrde, der in die geheimen Gedan—⸗

ihm unter

ken des Monarchen . eingeweiht wäre uns st seinen persoͤnlichen Willen auflegte.

seiner Verantwortlichke

*.

Berlin, Donnerstag dem Sten April

.

In einer Monarchie kann aber der Wille des Königs sich nicht allen Unterthanen direkt kund thunz es bedar e , n, die der Monarch nach freier Wahl ernennt. Jeder Unterthan muß daher in dem Willen der Minister den Willen des Königs erkennen, es sey denn daß diese Minister sich der Erpressung oder des Verrgths schuldig machten; und Verraͤther sind sie, wenn sie den Monarchen hintergehen, seine Praͤrogative auf⸗ eben, die Absichten der Feinde des Landes foͤrdern und durch zugestaͤndnisse das monatchische Prinzip schwaäͤchen. Jene tiefe Achtung fuͤr die Rechte des Königs war es, die uns so— gar beweg, das Martignacsche Ministerium zwei Monate lang in der Hoffnung zu unterstuͤtzen, daß dasselbe seine Pflichten erfüllen würde; aus ener Achtung erklärt sich auch, wie wir die Minister vom 8. Aug. vertheidigen konnten, obgleich sich unter ihnen das Haupt einer lange von uns bekämpften Op— position befand, und warum wir die jetzige Verwaltung auch dann noch vertheidigen wuͤrden, wenn, wie die Quotidienne solches zu wünschen scheint, die Herren von Berthier und von Vitrolles in dieselbe eintreten sollten. Wenn dagegen die Quotidienne die Aus schließung der Minister von 1822 auf ihre Theorie von einem Unterschiede zwischen dem Koͤnigl. Gedanken und der Minister⸗Macht gruͤndet, so moͤchten wir sie wohl fragen, was sie denn zu der Voraus setzung ermaͤch⸗ tige, daß jenes Ministerium nicht den Gedanken am X. repraͤsentirt habe. Eine solche Voraussetzung wurde bisher nur von der Faction aufgestellt, die, um dem Koͤnige seine Rechte zu schmaͤlern, auf den Gedanken gerieth, das his zum Jahre 1523 befolgte monarchische Systein mit dem Namen des beklagenswerthen zu belegen. Die Ausschließung (des Herrn von Ville le), welche die Quotidienne auszuspre— chen wagt, beruht sonach nur auf falschen Theorieen und ge⸗— wagten Hypothesen; auch, vermag dieses Blatt nichts fi dieselbe anzufuͤhren, als die Drohung, daß es widrigenfalls seine fruͤhere Opposition gegen das Ministerium auf s Neue beginnen wurde. In diesem Falle wurde aber die Quoti— dienne nur dem Beispiele der 221 Deputirten, welche die Adresse votirt haben, folgen, d. h. sie wurde das Näm⸗ liche thun, was sie seither mit uns getadelt hat. Wie wuͤrde es aber um die Monarchie stehen, wenn auch wir im Namen der Royalisten unserer Partei uns weigern wollten, dem Koͤnigthume in den Kammern, den Wahl-Kollegien und den öffentlichen Blaͤttern unsern Beistand zu leihen, und wenn wir an unsre Mitwirkung einen Preis und Bedingungen knuͤpfen wollten?“ An einer dritten Stelle äußert die Gazette: „Die Quoti— dienne moge sich wohl vorsehen. Mit ihrer Opposition ge— gen das Ministerium von 1822 begann die gegenwartige Ver, wickelung unserer Lage; das Journal des Geh een trat erst spaͤterhin auf. Alle die Roöhyalisten, die sich seitdem in die Reihen der Revolution gefluͤchtet haben, waren bei den Wahlen von 1827 die Kandidaten der Quotidienne. Dle Folgen eines abermaligen Ausschließungs-Systems gegen die Rohalisten wurden heute eben so verderblich als damals ahn. Die Opposittons-Blaͤtter machen darauf auftmnerk⸗ sam, wie die Animositaͤt zwischen der Quotidienne und der Gazette de France mit jedem 6. zunehme. . Der Apostoli 6. sagt in Betreff der letzten Handlun⸗ gen der Deputirten⸗Kammer: „Was sich unter unsern Augen zugetragen hat, ist Schrecken erregend fuͤr die Zukunft; die Majorttaͤt der Depucirten? Kammer war augenscheinlich eine Feindin Gottes, des Koͤnigs und der wahren Interessen des

Bolks; der Monarch hat daher Recht gethan, daß er eine

Bande von Aufruͤhrern, die mit wenigen Ausnahmen blos in der hoͤllischen Absicht versammelt waren, die christliche Nel. gion zu vernichten, fortgejagt hat. Die Deputirten muͤssen ihre Gattinnen sechs Monate im 55 allein lassen; von wbelchen schlimmen Folgen muß einsẽ so lange Abivesenheit

nicht oft für die guten Sitten seyn! Aber auch in politischer

K /// /// / K—— 2 3 2 2 2 . ! —— —— . . —— —— . 2 , —— ö = 3 2 · ö! 2 ? k w w . d 8 ———