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der Griechischen Anleihe vom Jahre 1824. wiederholt ge⸗ machte Anfrage ertheilt hat
„Auswärtiges Amt, 25. Maͤrz 18330. Ich bin von dem Grafen von Aberdeen beauftragt, Ihnen den Empfang Ih— res Schreibens vom gien d. anzuzeigen, worin Sie zu wis⸗— sen wuͤnschen, welche Schritte Se. Herrlichkeit, in Folge der am 15ten Okt. v. J. von Ihnen eingereichten Vorstellung, Hinsichts der in diesem Lande befindlichen Inhaber Griechi— scher Obligationen, gethan hat. — In Antwort darauf bin ich ermaͤchtigt, Ihnen anzuzeigen, daß, wiewohl die Regie⸗ rung des Königs, streng genommen, fich nicht berufen fuͤhlt, in Speculationen dieser Art sich einzumischen, da diese als eine reine Privatsache zu betrachten sind und auch in der That der Regierung kein Recht verleihen, ihretwegen bei auswaäͤrtigen Staaten als Autorität einzuschreiten, doch, weit davon entfernt, das Interesse der bei dieser Angelegenheit betheiligten Individuen mit Gleichguͤltigkeit zu betrachten und in Ruͤcksicht darauf, daß so viele Unkerthanen des Koͤnigs
durch Nicht⸗Erfuͤllung der von Ihnen angefuͤhrten Verpflich⸗
tungen in Verlegenheiten und Bedraͤngnisse versetzt worden sind, Lord Aberdeen, nach Empfang Ihres Schreibens vom Monat Oktober, sich veranlaßt gesehen hat, den Geschaͤfts— traͤger Sr. Maj. bei der provisorischen Regierung von Grie— chenland zu instruiren, die Sache der Betheiligten dem Praͤ— sidenten des genannten Staates vorzustellen. Es geht nun aus den von Herrn Dawkins eingegangenen Depeschen her⸗ vor, daß er bei seinen Unterhaltungen mit dem Grafen von Capodistrias jede Gelegenheit benutzt hat, jenen Instructio⸗ nen nachzukommen. Ich bin u. s. w. J. Backh ou se.“
Als das obige Schreiben an der Boͤrse bekannt gewor— den war, schien es einen guͤnstigen Einfluß auf den Stand der Griechischen Obligationen uͤben zu wollen, indem diese um 2 pCt. (auf A133 stiegen; bald gingen sie jedoch wieder auf den Cours zuruͤck, mit dem die Boöͤrfe eröffnet worden war. Viele sehen die Antwort als eine offizielle Widerlegung des Geruͤchts an, daß unter dem Schutze unserer Regierung ein sleues Griechisches Anlehn von 3 Millionen, wobei die alten Obligationen à 70 angenommen werden, zu Stande kommen soll. In Consols haben viele Verkaͤufe stattgefun— den, weil das Unwohlseyn des Koͤnigs einige Unruhe erregt hatte. Preuß. Oblig. v. J. 1818 (erkl. Div) sind von 100 auf 101 gestiegen.
An die Stelle des verstorbenen Dr. Gooch ist der Arzt Pr. Macmichael zum Bibliothekar Sr. Majestaͤt ernannt worden.
In einer vor einigen Tagen von den Bewohnern der Grafschaft Cornwall gehaltenen ersammlung wurde beschlos⸗ sen, im Parlament eine auf die bestehende allgemeine Noth sich beziehende Bittschrift einzureichen.
Der Herzog von Bedford hat den Armen eines seiner Kirchspiele eine gewisse Strecke Landes gegen eine sehr maͤ— ßige Pacht zur Bearbeitung angewiesen; wer sich ordentlich und fleißig auffuͤhrt, dem wird der Besitz seines Antheils auch kuͤnftig zugesichert; wer sich dagegen eines Vergehens
oder Verbrechens schuldig macht, wird den Gerichten uͤber— liefert und verliert sein Land.
Den letzten Nachrichten aus Fernando-Po zufolge ist das Kriegsschiff „Eden“, das waͤhrend seines Aufenthalts auf jener Station nicht weniger als 213 Mann von seiner Equipage durch den Tod verloren hat, endlich am 12. De— zember nach St. Helena und Rio⸗-Faneiro abgesegelt, wo es der Suͤd⸗Amerikanischen Station sich anschließen wird, „Die Ueberlebenden, fuͤgt ein Englisches Blatt dieser Nachricht hinzu, Amoͤgen sich gluͤcklich preisen, daß sie dem pestilenzialischen Klima von Fernando-Po, diesem Grabe der Europaͤer, noch entgangen sind.“
— — London, 30. Marz. Es ist jetzt keinem Zweifel mehr unterworfen, daß eine Dampf-Paketfahrt zwischen die⸗ sem Lande und den Mexikanischen Haͤfen von Vera⸗-Cruz und Tampico ins Leben gerufen werden wird. Die bereits vor mehreren Jahren durch Parlaments⸗Akte inkorporirte Gesell⸗ schaft zur Bewerkstelligung von Dampf-Paketfahrten war, wie viele andere Aetien⸗Gesellschaften aus den , 18235, einigermaßen ins Stocken gerathen, erweitert aber doch nun ihren Wirkungskreis immer mehr und ist jetzt durch die rasch zunehmende Silber⸗Production von Mexiko zu der Ue— berzeugung gelangt, daß sie ihren Unternehmungen kein wich⸗ tigeres Ziel setzen kann, als die Haͤfen von Vera⸗Cruz und Tampico. — Die in den letzten Jahren in Mexiko ausge⸗ Rage Dollar⸗Zahl wird, wie folgt, angegeben, naͤmlich: im 21 ze 1823 = J„567 Scho; 1823 — Z 5503,50; 1833 =
„6 ioo; 1826 = 8,389,390; 1827 = 9,343, 006; 1828 —
ordentlichen und zunehmenden Wichtigkeit jenes Landes fuͤr Europa, dem es jene Masse edlen Metalls im Austausch ge⸗ gen dessen Industrie⸗Erzeugnisse zusendet; denn daß die Sum⸗ 1 von Mexiko nach England kommen, nicht fuͤr Rechnung der Minen⸗Assoeiationen sind, wissen , , . , 3 bei diesen Vereinen 3 — find. Aber auch fuͤr diese wird die Aerndte nicht ausbleiben, und die oben gezeigte Zunahme der Silber-Production ist der beste Beweis dafuͤr, indem sie nur Folge der besser geordneten, ihrem Ziele sich immer meh r naͤhernden, Bearbeitung der Bergwerke seyn kann. Steh dies nun, wie nicht zu zweifeln, fest, so wird die Silber⸗Pro⸗ duction noch bedeutend zunehmen und der Dampfschifffahrt die groͤßte Aufmunterung darbieten, da bei dieser auf eine feste und um die Haͤlfte verkuͤrzte Frist der Ankunft gerechnet werden. kann, wodurch bei Geld— Sendungen, viel fruͤheren Kapital-Benutzung, auch bedeutend an Zinsen gewonnen werden kann. Dies beruͤcksichtigend, kann man sich nur wundern, daß eine Dampf⸗Packetfahrt zwischen England und Mexiko nicht bereits in vollem Gange ist, und daß es des — freilich ganz entschieden glaͤnzenden — Erfolgs der Dampf⸗Paketfahrt nach und von dem Mittellaͤndischen Meere bedurfte, um den Plan fuͤr jene am Ende doch gewiß loh⸗ nendere Fahrt nach und von Mexiko wieder zu foͤrdern. — Ein anderer Hebel hierfur scheint, nach dem eigenen Be— kenntnisse der Gesellschaft, der gluͤckliche Erfolg zu seyn, des— sen sich das Niederlaͤndische Gouverneinent bei einer Dampf⸗ Paketfahrt zwischen Helvoetsluis und Westindien erfreut, de⸗ ren Schiffe und Maschinerie in England erbaut worden seyn sollen. Die projektirte Fahrt zwischen Großbritanien und Mexiko soll, dem jetzigen Plane nach, ihre Abfahrt von Eu— ropa von dem aͤußersten Punkte der suͤdwestlichen Kuͤste Ir—⸗ lands nehmen; man ist aber uͤberzeugt, daß, wenn die Sache einmal im Gange ist, die Abgangs- und Ankunfts-Station nach Falmouth, wohin sie der Natur der Sache nach gehoͤrt, verlegt werden wird. x
Dünn em ar k.
Kopenhagen, 1. April. Gestern am Jahrestage ih⸗ rer Stiftung hielt die hiesige Koͤnigliche Akademie der schöͤnen Kuͤnste unter Vorsitz Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Chri— stian Frederik eine feierliche Versammlung, welcher auch die beiden Prinzen Frederik und Ferdinand so wie die uͤbrigen hier anwesenden Ehren-Mitglieder der Akademie beiwohnten. Nachdem die hoͤchsten Herrschaften zuvoͤrderst die von den Mitgliedern und Eleven diefes Instituts ausgestellten Kunst⸗ gegenstaͤnde in Augenschein genommen hatten, eroͤffnete der Hrofessor Thiele die Sitzung mit einer Rede, worin er eine Uebersicht des Wirkens der Akademie im Laufe des verflosse⸗ nen Jahres, so wie desjenigen lieferte, was sich in Bezug auf fie während dieses Zeitabschnitts zugetragen. Hierauf
wurden die Kuͤnstler, denen Preise zuerkannt worden waren,
hervorgerufen und einpfingen dieselben aus den Haͤnden Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen und Praͤses der Akademie.
Das Dampfschiff „Prinzessin Wilhelmine“ wird seine Fahrt zwischen hier und Lubeck am 16. April beginnen und diese regelmäßig jede Woche fortsetzen. Nach Kiel geht das Dampffchiff „Ealebonia“ zum erstenmale am 20sten ab, und erneuert diese Fahrt ebenfalls jede Woche, bis es im Laufe des Sommers durch ein groͤßeres hier im Bau begriffenes Dampfschiff ersetzt wird.
Dem Berichte eines Schiffers zufolge, welcher Bornholm am 26sten v. M. verließ, war die Ostsee noch voll von Eis, und man konnte von dort aus mehrere groͤßere und kleinere Fahrzeuge wahrnehmen, die weder suͤdwarts noch nordwärts um die Insel herumzusegeln vermochten. Das Eis erstreckte sich noch ungefaͤhr 3 Meilen vom Lande ab in die See, und bie Insel war noch ganz mit Schnee bedeckt .-.
— Vom 3. Aprit. Gestern Vormitta segelte die Kor⸗ vette „Flora“, Capitain Dahlerup, nach Helss gor ab, wo sie waͤhrend dieses Jahres als Wachtschiff zu stationiren be— stimmt ist.
Deutsch land. Muͤnch en, 4. April, Nach so eben hier eingetroffener Nachricht sind Se. Majestaͤt der Koͤnig am 25. v. M. um Uhr Abends gluͤcklich und in dem erwünschtesten Wohl⸗ seyn in Neapel angekommen. . Karlsruhe, 4. April. Die sterbliche Huͤlle unsers ver⸗ klaͤrten Regenten ruht nun in Frieden. Gestern Nacht. fand, mit den verkuͤndeten Feierlichkeiten, die BVeifetzung in der Gruft der hiesigen evangelischen Hauptkirche statt, dem selbst⸗
Beilage
12,000, 006; 1829 — 16,600, 000, und zeugt von der außer—
welche mit jedem Paketboote und jedem Kriegsschiffe erwaͤhlten Ruhe⸗Ort, von jetzt an bestimmt, die nen Glieder des 3 le,, 29 Thuͤre auf lange geschlossen eiben! — ; 35 . ö geruhten Se. Koͤnigl. Hoheit der herzog ĩ 1 von den Prinzen des Hauses
außer der so
der herzlichsten Liebe, konnten sich nicht aufrichtiger und wahr—⸗
765 Beilage zur Allgemeinen Preußi
dge dessen nach dem Groß⸗ erson, vor dem Throne, umge— die 6 3. 3.
wesenden Standesherren, der ersten Hof. und, aats⸗ . 66 Mitglieder der Ministerien u. J. w. im Groß herzogl. Schlosse anzunehmen. Nach einer wurdevollen Ein⸗ dringenden Anrede des Staats⸗Ministers des Innern, Frei— herrn von Berckheim, schwuren die Anwesenden mit Her Ind Mund den Eid der unverbruͤchlich ten Treue. Ihnen ward in dieser feierlichen Stunde das Gluͤck zu Theil, aus dem Munde des geliebten Regenten Aus spruͤche der tiefsten Bewegung, der schönsten, edelsten Gefuͤhle zu vernehmen, die als neue Buͤrgschaften fuͤr Gegenwart und Zukunst gelten. — Die Chefs der Ministerien nahmen hierauf, in Allerhoch⸗ stem Auftrag, dem Subaltern⸗Personale, und der 846 Direktor Baumgartner der gesammten Buͤrgerschaft ö ö ) ihren Zuͤnften geordnet, den Huldigungs-⸗Eid ab. , sttegen die frommsten, herzlichsten Wuͤnsche fur die 26 ü un Leopold's des Vielgeliebten und Seines Hauses gen Dimmel. Die Regungen der treuesten, ehrerbietigsten Anhaͤnglichkeit,
Heute,
eopold in hoͤchster P
hafter bethaͤtigen. Italien.
om, 27. Maͤrz. Am 2âsten d. haben Se. Maj. der ö. von Baiern Ihre Reise nach Neapel fortgesetzt, nach⸗ dem Hoͤchst Dieselben die in den Saͤlen des Kapitols veran— staltete Gemaͤlde⸗Ausstellung in Augenschein genommen hatten. Die hiesige Akademie des heiligen Lukas hat in ihrer Sitzung vom 17ten d. den Kaiserl. Brafilianischen Staats⸗ Rath uͤnd Senator Verges de Barros, Vicomte von Pedra⸗ branca, und den Brafilianischen Minister der auswöoͤrtigen An⸗ gelegenheiten, Calmon du Pin e Almeida zu ihren Mitglie— in erwaͤhlt. J * Bü termo meldet man das am 45ten d. M. da⸗ selbst erfolgte Ableben des Fuͤrsten v. Campana, kommandi⸗ renden Generals der Koͤnigl. Neapolitanischen Truppen auf Siecilien. Spanien. Der Pariser Globe enthaͤlt folgende Angaben uͤber die Spanischen Vales: „Dieses Papiergeld ist das aͤlteste in Spanien; es wurde durch ein Dekret Karls III. vom 30. August 1789 zum Betrage von 148,500, 000 Realen creirt; unter demselben Koͤnige wurden noch fernere Summen und eutendere unter seinem Nachfolger Karl IV. ausge- geben. Karl III. wurden im Ganjen ha 8,905,500, von Karl IV. 1,759, 639,590, von beiden zusammen also 2, 308, 545,000 Realen ereirt; zieht man von dieser Summe 08,545, 090 fuͤr amortisirte oder verloren gegangene Vales ab, so bleibt immer noch eine Schuld von 1,805,900, 9000 Realen, deren Tilgung 72 Millionen erfordern wuͤrde. Durch das Koͤnigl. Dekret, welches unterm 8. Maͤrz 1824 im Betreff der Ein⸗ fuͤhrung des großen Buches und der Regulirung der Staats— schuld erschien. wurde die Eintragung von 6600 Millionen consoidirter Vales angeordnet und 30 Millionen Realen zur BVerzinsung derselben mit pft. und zur Tilgung mit 1 et, angewiesen. Auf diese Weise wuͤrde die noch im Umlauf befindliche Masse der nicht consolidirten Vales noch 1200 Millionen (uͤber 300 Millionen Franken) betragen, deren jaͤhrliche, Zinsen sich auf 48 Millionen Realen belaufen wurden.““ .
Turkei. K
Aus einem von der Allgemeinen Zeitung mitge⸗ theilten Schreiben aus Konstantinopel vom 19. Maͤrz entlehnen wir Nachstehendes: „Die anhaltend strenge Witte⸗ rung, verbunden mit dem Tuͤrkischen Fasten⸗ Monate Rama⸗ zan, hat eine ungewoͤhnliche Stille in dieser Hauptstadt her⸗ vorgebracht, welche. noch durch die Stockung der Schiffahrt und durch die Verspätung der Nachrichten aus den Provin⸗ zen vermehrt wird. Indessen fehlt es nicht an beunruhigen⸗ den Gerüchten uber bevorstehende innere Unruhen und Veraͤnderungen, zu deren Dämpfung man sesbst Russische Truppen dem Sultan zu Huͤlfe eilen laßt. Glücklicher weise haben diese eben nicht geistreichen ,,. Uebelgesinnter wenig Eindruck gemacht, indem es edermann klar ist, daß
Staats-Zeitung Æ 191.
—
schen
eln, wegungen auf den nahen Abzug derselben aus den diesseits 06
des Balkans und an der Meereskuͤste occupirten Distrikten hindeuten, da die Pforte bereits Vorkehrungen getroffen hat, das nächstens fällige Quartal der durch den Adrianopolitaner Frieden stipulirten Zahlung abzutragen. Indessen ist nicht in Abrede zu stellen, daß die durch die Witterung erschwerte Zufuhr und gesteigerte Theurung unserer Lebensbeduͤr fnisse Dud des Brennmaterials, so wie die Erhohung und Verviel⸗ faͤltigung der Abgaben von diesen Gegenständen, einiges Murren unter den geringeren Volksklassen veranlaßt haben, welchem die Wiederkehr zelinderer Witterung und das An⸗ langen der durch die Winterstuͤrme verspaͤteten Zuführen ein Ende machen duͤrfte. — Von den letzten Beschluͤssen der drei verbuͤndeten Maͤchte hinsichtlich Griechenlands soll die Pforte bereits vorläufige Kenntniß erhalten haben, aber sich unge⸗ neigt beweisen, denselben zu Beendigung dieser Sache bei⸗ zutreten.“
Griechenland.
Dte Florentiner Zeitung meldet in einem Schrei⸗ ben aus Ancona vom 24. Maͤrz: „Mit dem Dampfschiffe „Adam“, welches in 52 Stunden mit Depeschen fuͤr London aus Korfu hier angekommen ist, sind Briefe eingegangen, denen zufolge die Tuͤrken in Argyrocastro und Delvino sich gegenseitig bekämpfen, wodurch Handel und Korrespondenz unterbrochen ist und die ungluͤcklichen Einwohner große Ver⸗ luste erleiden. — In Janina erwartete man täglich aus Kon—⸗ stantinopel den Sohn des Kiutahers, als neuen Wesir der Stadt. — Am 11. Januar waren in Gardichio zwei Fami⸗ ien aus Zeituni angekommen, welche die Nachricht brachten, daß Aslem-Bey mit den unter seinen Befehlen stehenden Al⸗ banesen von dort abgezogen sey und nur 50 Mann als Be⸗ satzung zuruͤckgelassen habe; zu gleicher Zeit waren die ange— sehensten Muselmaͤnnischen Einwohner der Stadt mit ihren Familien ausgewandert und hatten den Weg nach Larissa eingeschlagen. — Durch ein Edikt des Praͤsidenten Griechen⸗ lands, vom 25. Januar, ist bei dem Waisenhause und bei der Eentralschule in Aeging der Musik⸗Unterricht eingefuͤhrt worden. — Am 1. Maͤrz ist in Korfu die Session der nach der Verfassung der Jonischen Inseln bestehenden gesetzgeben⸗ den Versammlung eroͤffnet worden.“
— Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Ancona vom 24. Marz: „Nach Briefen aus den Jo— nischen Inseln hat der Praͤsident Graf Capodistrias dem ge⸗ setzgebenden Koͤrper die letzten Londoner Protokolle uͤber die Bestimmung des Prinzen Leopold von Sachsen⸗Koburg zum souverainen Fuͤrsten Griechenlands mitgetheilt und dabei er⸗ klaͤrt, daß er diese auf die Person des durchlauchtigsten Fuͤr— sten gefallene Wahl fuͤr diejenige halte, die fuͤr das Wohl „on Griechenland sich als die geeignetste in jeder Hinsicht be⸗ waͤhren werde, und daß auch er, wenn der neue Souverain es wünschen sollte, dem Vaterlande ferner seine Dienste wid—⸗ men werde. Die Eingangs erwaͤhnten Briefe melden nicht, wie diese Mittheilung aufgenommen worden; allein nach den fruͤheren Mittheilungen zu urtheilen, wird der neue Regent die bereitwilligste Aufnahme in Griechenland sinden, wenn er mit hinlaͤndlichen Geldmitteln versehen ist, um vorerst die Haͤupter der verschiedenen Parteien zu gewinnen, um sie so⸗ daun durch Befolgung einer konsequenten Politik zum allge⸗ meinen Besten vereinigt zu halten, graf Capodistrias soll gegen⸗ waͤrtig in Griechenland seinen a, . groͤßtentheils verloren haben, so daß sein Anerbieten bei Ankunft des neuen Regen⸗ genten, im Staats dienste bleiben zu wollen, fuͤr diesen von wenigem Nutzen seyn duͤrfte. Die auf Negroponte stehenden Tuͤrkischen Truppen sollen unverzuͤglich eingeschifft und nach Kandien uͤbergefuͤhrt werden. Auch heißt es, letztere Insel werde eine Aeghptische Besatzung erhalten. Dl Englische Sraton bei Malta foll durch mehrere Kriegsschiffe verstaͤrkt werden, wozu vielleicht die Franzoͤsische Expediton gegen Al⸗ gier die Veranlassung giebt. Mehrere Commissio naire kaufen in die sem Augenblicke alle Arten von Lebensmittel (wie man glaubt, fuͤr Englische Rechnung) auf.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New-⸗Hork, 27. Febr. Im hie sigen American heißt es: . den, Seiten des raͤsidenten, dem Senat der Vereinigten Staaten zur Genehmigung vorgelegten An⸗ stellungen hät Letzterer alle diejenigen bestaͤtigt, die sich auf aus⸗ wartige Gesandte, ihre Seeretaire und aͤhnliche Beamten be⸗ ziehen. Dieses Resultat giebt uns indessen keinen Grund,
die neuerlich unter den Russischen Truppen stattfindenden Be⸗
dorauszusetzen, daß es mit allen andern vom Praͤsidenten ver⸗