1830 / 106 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ben be schaͤftigt gewesen sey und dies ihm so viele Zeit und e . . daß er außer Stande sey, noch im Laufe dieser Session zu einer zweiten aͤhnlichen Arbeit zu schreiten. r. Hume bemerkte darauf, dies sey eine sehr schlechte Ent⸗ chuldigung; denn hatte auch der Kanzler keine Zeit, so wuͤrde doch der in seiner Nahe befindliche sehr ehrenwerthe Freund desselben (der Handels-Praͤsident), der in der gegenwaͤrtigen

Session noch nicht eine einzige Bill eingebracht habe, Muße

enug finden koͤnnen, um sich mit einer so nothwendigen Ar⸗ den zu befassen. Herr Herries erwiederte darauf, man werde ihn hoffentlich nicht beschuldigen koͤnnen, daß er seinen pflichtmäßigen Antheil an der den Ministern zustehenden Ar⸗ beit nicht uͤbernehme; auch wuͤrde es dem Hause wohl schwer⸗ lich angenehm seyn, über zwei so komplizirte Gesetze, wie das vom Stempel und das von den Schaͤtzungs⸗Taxen, zu gleicher Zeit deliberiren zu muͤssen. Herr Bright bedauerte es, auf seine Anfrage keine bessere Antwort, als die des Kanzlers, er— halten zu haben; denn die in Bezug auf die Schaͤtzungs, Taxen bestehenden Gesetze seyen so uͤberaus mangelhaft, daß Mißbraͤuche aller Art dabei stattfaͤnden. In jedem Falle wuͤrde die Üeberweisung dieser Gesetze an ein Comité, Behufs deren Un— fuchung sehr nutzlich und zweckmäßig seyn. Herr Hume be— merkte, es freue ihn zwar, von dem Handels-⸗Praͤsidenten zu vernehmen, daß er seinen verhaͤltnißmaͤßigen Theil an der ministeriellen Arbeit zu nehmen sich nicht scheue; inzwischen muͤsse er es doch als eine Beleidigung fuͤr einen Verein von 600 Männern ansehen, wenn der sehr ehrenwerthe Herr er⸗ klare, diese seyen nicht im Stande, mehr als Eine Idee zu gleicher Zeit zu fassen und daruͤber zu deliheriren. Herr G. Da w son erklaͤrte, sein sehr ehrenwerther Freund (der Han⸗ dels-Praͤsident) gehe nicht allein nicht muͤßig, sondern werde nach den Oster⸗Ferien sechs Bills auf einmal einbringen, was hoffentlich Herrn Hume von dem Ungrund seiner Behaup⸗ tung noch mehr uͤberzeugen werde. Die Bill wegen Re⸗ duzirung der pCtigen Stocks erhielt heute die dritte Lesung. Das Haus verwandelte sich sodann in einen Ausschuß, um die neue Akte zur Vereinbarung der verschiedenen Stempel⸗-Gesetze in Erwaͤ⸗ gung zu ziehen. Es wurde vom Kanzler der Schatz am⸗ mer die Resolution in Antrag gebracht, daß alle bisher bestande— nen Stempel-Gesetze als aufgehoben angesehen werden sollen, wogegen in einer (von ihm bereits angefertigten) Tabelle die verschiedenen Abgabensaͤtze spezifizirt und als kuͤnftige Norm angesfehen werden sollen. Der Kanzler erklaͤrte dabei, daß keine einzige Abgabe erhoht, alle aber vereinfacht und unter bestimmte Rubriken gebracht worden seyen. Mehrere Mit glieder sprachen den Wunsch aus, daß verschiedene Stempel—⸗ Saͤtze, namentlich die von Assekuranzen und kleinen Geld— Quittungen bei dieser Gelegenheit herabgesetzt werden moͤgen. Der Kanzler versprach diese Wuͤnsche in Erwaͤgung zu zie— hen; man genehmigte die Resolution, nachdem man uͤb erein⸗ gekommen war, bald nach den Oster-Ferien die betreffende Bill einzubringen. Es wurde ferner vom Kanzler der Schatzkammer die Resolution in Vorschlag gebracht, zwei fruͤhere Gesetze, wodurch der Tabacks⸗Anbagu in Irland un— tersagt wurde, aufzuheben und diesen in allen Theilen Groß— britaniens und Irlands gegen eine gewisse Abgabe zu gestat— ten. Auch diese Resolution wurde genehmigt, worauf das

Haus sich vertagte. . Hr. Charles Grant befragte in der Unterhaus—

Sitzung vom 8. April Hrn. Peel in Betreff des Art. 6. des

Wiener Traktats von 1855, wegen der freien Rhein⸗-Schifffahrt. Alle Maͤchte, sagte er, haͤtten jenen Artikel dahin gedeutet, daß keine anderen Forderungen fuͤr die Rhein-Schifffahrt gemacht werden sollten, als solche, die zur Aufrechthaltung der Ordnung auf dem Flusse und an dessen Ufern noͤthig waͤren. Nur der Koͤnig der Niederlande habe die uͤbrigen Maͤchte ausgeschlossen, außer gegen Erlegung schwerer Abgaben. Vor zwei Jahren, als er (Hr. Grant) aus dem Amte getreten, seyen Unter— handlungen uͤber diesen Gegenstand im Gange gewesen, deren schleunige Beendigung er damals erwartete. Diese sey jedoch nicht eingetreten; vielmehr habe der Koͤnig der Niederlande einen Traktat mit einer Kontinental-Macht geschlossen oder schließen wollen, welche den Stipulationen des Wiener Ver— trages geradezu widerspreche, indem derselbe die Schifffahrt dieses Flusses auf zwei oder drei Maͤchte zu beschraͤnken, an— dern aber schwere Zoͤlle aufzuerlegen gedenke. Er frage nun, ob die Regierung uͤber den neuen Vertrag offizielle Mittheilungen

erhalten, ob sie in diesem Falle nicht abgeneigt ware, sie dem Hause

vorzulegen, und ob noch Üuterhandlungen wegen Guͤltigmachung

des Vertrages von 1815 im Gange waͤren? Hr. Peel er⸗

theilte hierauf eine kurze Antwort. Nach seiner Ansicht ware die Rheinschifffahrt im J. 1815 allen Nationen eroͤffnet wor— den; doch hatte sich uͤber den Sinn des damaligen Vertra— ges ein Zweifel erhoben, indem derselbe urspruͤnglich Deutsch

abgefaßt gewesen und der Konig der Niederlande behauptet er. nach dem Wortlaute der Urschrift ware die Schiff— ahrt nur bis an die See, nicht bis in die See frei, was ihm (Hrn. Peel) keine sonderlich gute Erklaͤrung daͤuchte. Eine andere Schwierigkeit haͤtte sich daruber erhoben, ob die Waal oder der Leck die Verbindung des Rheins mit dem Meere bildete? Die Niederlaͤndische Regierung waͤre der letzteren Ansicht gewesen, wodurch die Schifffahrt aber— mals beschraͤnkt worden, da der Leck fuͤr Seefahrer nicht schiffbar und nicht zu allen Zeiten zuganglich sey. Der Minister gab zu, daß England mehr als jede andre Nation bei der freien Schifffahrt interessirt sey. Hinsicht— lich der neusten Verhandlungen erwiederte er, das Pro— jekt einer Convention zwischen Preußen und den Nieder— landen sey zwar der Mainzer Central-Kommission vorgelegt worden, diese aber habe bisher die Annahme desselben nicht angezeigt. Sollte jene Convention ratifiizirt werden, so lasse sich deren Mittheilung nicht bezweifeln, und die Regierung wuͤrde keinen Anstand nehmen, sie dem Hause vorzulegen. Er wollte uͤbrigens nicht dafuͤr stehen, was England alsdann fuͤr Schritte thun wuͤrde. Jedenfalls wuͤrde es seiner Zeit auf den vollen Antheil an den Vortheilen desselben Anspruch machen, und habe bereits angezeigt, es werde seine Rechte nach dem Antrage von 1815 geltend machen, da England durchaus nicht geneigt sey, andern Staaten ausschließliche Handels-Vorrechte zu gestatten. Er glaubte uͤbrigens, daß Frankreich bereits einige Einwuͤrfe dagegen gemacht haͤtte. Herr Grant erwiederte, jene Convention sey nicht hlos zwischen Preußen und den Niederlanden abgeschlossen, son— dern auch Baiern, Hessen-Darmstadt, Nassau und Frank— reich waren beigetreten, und so ausschließlich sey dieselbe, daß nicht einmal Schiffe von den Preußischen Ostsee-Kuͤsten in den Rhein einlaufen durften. Demnach wuͤrde sich die Rheinschifffahrt auf die Fahrzeuge der Ufer-Staaten be— schraͤnken. Hr. Peel beharrte bei seinen Behauptungen, und hoffte, die Sache werde freundschaftlich beigelegt werden. Er fuͤhrte an, daß ein Englisches Schiff mit einer zu Koͤln geloͤschten Ladung den Rhein hinaufgesegelt sey. Hr. Grant entgegnete, er wisse dies recht wohl; die Zoͤlle wären jedoch so hoch gewesen, daß kein andres Schiff die Fahrt wieder— holen wärde. Hr. Peel erklärte hierauf, die Regierung werde eben so stark gegen prohibitorische Abgaben, als gegen wirkliche Prohibitionen protestiren. Hr. Warburton legte den Ministern folgende Frage vor: Er habe vernom— men, sagte er, daß von der Ostsee aus sehr vieles Bauholz

nach Halifax und anderen Haͤfen unserer Nord⸗Amerikanischen

Kolonleen verschifft werde (7), um es von dort aus nach England zu bringen und auf diese Weise den hohen Zoll zu umgehen, der auf dem aus dem Auslande eingefuͤhrten Holz laste. Drei Ladungen Bauholz waͤren auf diese Weise im Laufe des vorigen Jahres von Halifax nach Irland gekom— men. Sehen auch die Kosten des Transports sehr bedeutend, so entstehe doch selbst auf diesem Umwege fuͤr die Spekulan— ten noch ein bedeutender Nutzen. In Memel koste naͤmlich das Bauholz 25 Shill,, die direkte Fracht nach England be— trage 13 Shill., der Zoll 55 Shill.; saͤmmtliche Kosten auf diesem Wege beliefen sich daher auf gs Shill. Dagegen komme das Holz uͤber Halifax nur auf 85 Shill. zu stehen, wenn man zu jenen 25 Shill. als kostenden Preis in Me— mel die Fracht mit 59 Sh. und den geringern Kolonial-Zoll von 10 Sh. rechne. Er (Hr. W.) wisse, daß gegewaͤrtig mehrern Fahrzeuge im Begriff seyen, nach der Ostsee abzu— gehen, um Frachten von dort auf die bezeichnete Weise nach Halifax mitzunehmen; darum frage er, ob der sehr ehrenw. Herr gegenuber etwa Vorkehrungen gegen solchen Mißbrauch angeordnet habe? Herr Herries antwortete, daß in der That eine mangelhafte Abfassung des Gesetzes den geschilder⸗ ten Verkehr beguͤnstige, denn in der Absicht derer, die das Gesetz entworfen, habe es durchaus nicht gelegen, eine solche auf uͤmwegen bewirkte Einfuhr zu beguͤnstigen; nur das in den Vereinigten Staaten produzirte Bauholz, welches in un— seren Kolonieen gegen irgend ein Kolonial-Produkt ausgetauscht worden, habe man auf, diese Weise beguͤnstigen wollen. Auch zweifle er sehr, daß mit jenen hereits in Irland auf die ge— schilderte Weise angekommenen Ladungen ganz so legal ver— fahren worden, als haͤtte geschehen sollen, um ihnen den er—

mäßigten Zoll wirklich zu Statten kommen zu lassen. Denn

von Rechts wegen musse das Holz in Halifax schon gelandet und alsdann erst wieder verschifft worden seyn, um jenen Vortheil zu genießen. Haͤtten daher nur die Kolonial—⸗ Beamten streng nach ihrer Pflicht gehandelt, so wuͤrde die wiederholte Speculation doch unterblleben seyn, denn

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Taͤndern sich befunden haben.

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Beilage zur Allgemeinen Preu

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die Kosten des Aus. und Einladens seyen so groß, daß 6 das e oc am Zolle voͤllig aufwoͤgen. Allen kuͤnftigen Mißbraͤuche jedoch vorzubeugen, wolle er (der Handelspraͤsi⸗ dent) nach den Osterferien eine Maaßregel in Vorschlag brin⸗ gen, die jener Mangelhaftigkeit des Gesetzes abhelfe. Auf den Antrag des Sir R. nge wurde eine Adresse an den Koͤnig beschlossen, worin Sc. Majestat ersucht werden sollen, ein Verzeichniß der im Lande befindlichen Jesuiten und andern katholischen Ordensgeistlichen, die, in Gemaͤßheit der im vo⸗ rigen Jahre durchgegangenen Bill, . Nanien haben regi— striren lassen, dem Hause * uͤberweisen. Die Vertagung des Hauses bis zum 26. April, welches eine laͤngere Periode ist, als die sonst zu Osterferien benutzt wird., motiyvirte der

anzler der Schatzkammer mit den sehr angestrengten Arbeiten, die das Parlament bereits vollendet habe, so, wie damit, daß um die Zeit des Koͤnigl. Geburtstages (23. April) doch ohnehin sehr wenig im Parlamente gethan werde. In Folge dieser laͤngern Vertagung sah auch Herr Grant sich veranlaßt, die zweite Lesung seiner Bill wegen Emancipirung der Juden bis zum 3. Mal zu verschieben.

London, 10. April. Die gestrige Hof-Zeitung mel— det die Ernennung des bisherigen Bischofs von Glocester, Dr. Bethell, zum Bischof von Exeter. .

Der Courier erklart, daß der zwischen Franzoͤsischen Agenten und einigen Englischen Handelshaͤusern geschlossene

Vertrag, Behufs der Miethung mehrerer Dampfschiffe und

anderer Fahrzeuge, welche bei der Expedition gegen Algier als

Transportschiffe dienen sollen, aufgeloͤst worden sey, weil die

Englischen Kaufleute sich noch zu rechter Zeit der Parlaments—

Akte erinnert haͤtten, durch welche jede Ausruͤstung von Schif—

fen fuͤr eine fremde Macht verboten sey.

Ueber die Aussagen der Zeugen, welche von dem Aus— schusse zur Untersuchung des Ostindisch-Chinesischen Handels abgehoͤrt worden, ist ein zweiter Bericht erschienen, und ent— haͤlt derselbe die Aussagen und Meinungen zehn solcher Zeu— gen, die saͤmmtlich entweder selbst in China und 9stindien gewesen sind oder doch in naͤherer Verbindung mit diesen Ein Herr Davidson war der Meinung, das Monopol der Ostindischen Compagnie auf den Chinesischen Handel habe sowohl seine Vortheile, als seine Nachtheile Vortheile, indem der Einfluß der Kom— pagnie ein Gegengewicht gegen das Monopol der Hong— Kaufleute in Kanton gewähre; man muͤßte, wenn die Com— pagnie nicht waͤre, alle Chinesischen Waaren theurer erkau— fen und alle in China eingefuͤhrten Erzeugnisse wohlfeiler ver— schleudern; auch konne doch die Compagnie leichtere Rimessen machen, als irgend ein Privatmann. Nachtheile entspraͤngen jedoch daraus, daß die Diener der Compagnie nach ihrem Belieben den ganzen Britischen Handel suspendiren konnten; inzwischen sey dies auch nur zweimal in den J. 1814 und 1821 geschehen, wo die Chinesen eine solche Suspension zum Theil selber provozirt hatten. Im Ganzen war Herr D. mehr fuͤr Beibehaltung als fuͤr Abschaffung des Privilegiums, und meinte er, daß, falls die letztere eintreten sollte, der Bri— tische Handel in Kanton dann nicht zwei Jahre noch ohne Unterbrechung bestehen wuͤrde, wenn nicht vorher gewisse

energische diplomatische Anordnungen getroffen worden. Sehr

leicht, fuͤgte er hinzu, koͤnne die Zuruͤckziehung der Ostindischen Compagnie aus Ching und die Freigebung des Handels mit diesem Lande die Ursache eines Krieges zwischen England und China werden. Ein anderer Zeuge, Herr Bates, war der Meinung, daß die Freigebung des Chinesischen Handels zwar den Nord-Amerikanern Schaden thun, aber auch den Preis des Thees und anderer Artikel erhohen, so wie sehr bald uͤbermaͤßige Handels-Speculationen zur Folge haben wuͤrde. Auf Befragen sagte dieser Zeuge, daß der Thee, den die Englaͤnder Lahr len. denselben jaͤhrlich wohl 13 Millionen Pfund mehr koste, als er nen kosten wuͤrde, wenn er, statt durch die Ostindische Compagnie, auf Privatwegen nach England gebracht werde. W Hr. John Deans meinte, daß selbst, wenn einmal eine Unterbrechung des Verkehrs der Europaͤer stattsinden sollte, der Thee doch auf anderm Wege herzustellen sey, da die Chi— nesen in bestaͤndigem direkten Verkehr mit Java und andern eren sich befänden; auch wuͤrde bei Freigebung des Chine— 6 . andels das Reich Japan, welches bisher ein dem f 3 ischen Handels-Verkehr verschlossenes Land gewesen . arin gufgenommen werden koͤnnen. In Java und den

1dern Inseln seyen viele Chinesische Kolonisten anzutreffen;

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namentlich faͤnden sich in der Naͤhe von Batavia wohl an 20,000 derselben, die ihren enen, und k treu blieben und von der uͤbrigen Bevoͤlkerung abgeson— dert 2 lian sche

ie Anglikanische Kirche zahlt in ihren 22 Bisthuͤmern 9983 Kirchen und Kapellen. Die protestantischen W ters besitzen in den 40 Grafschaften 6422 Gotteshaͤuser; die . katholischen Kapellen ist 333. Unter den 9983

Unglikanischen Kirchen befinden sich nur 62, wo die Geist⸗ lichkeit von der Gemeinde selbst ernannt wird; bei allen uͤbri⸗ gen werden die Pfarrer entweder von der Regierung oder von der Kirche, d. h. von den Bischoͤfen und Kapiteln, von den Edelleuten und Gutsbesitzern, von den beiden Universi— taͤten und von den Corporationen erwaͤhlt. Die Gesammt— Einnahme der Missions-Gesellschaften der Dissenters betrug im Jahre 1829 g0, 009 Pfd. Sterling, wahrend die bischoͤf⸗ lichen Missionen nur 67.528 Pfd. Einnahme haben.

Die Times widerspricht der fruͤher gegebenen Nach— richt, daß Herr Spring Rice den Grafen von Clare nach Ostindien begleitet werde. An die Stelle des verstorbenen Herrn Farquhar, isi Herr John Forbes zum Mit-Direktor der Ostindischen Compagnie erwählt werden. An die Stelle eines anderen ausgeschiedenen Mit-Direktors wurde Herr Henry Shank erwaͤhlt.

Dem Lord Milton ist vom Vorgebirge der guten Hoff— nung, zur Ueberreichung im Parlamente, eine Petition zu, gesandt worden, in der die Bittsteller darum nachsuchen, daß das Repraͤsentativ-System in die genannte Kolonie einge— fuͤhrt werden moͤge.

Ein Einsender in der Times beschwert sich uͤber die vielen astronomischen Unrichtigkeiten, die in dem hier erschei⸗ nenden „Nautischen Almanache“ vorkommen. So sollen un— ter Anderem Planeten, die bereits vor 30 Jahren entdeckt worden, gar nicht darin verzeichnet seyn, und theilt jener Einsender, um die Leser der Times zu belehren, aus dem in Berlin erscheinenden astronomischen Jahrbuche, Ascension und Declination des uns gegenwaͤrtig sichtbaren Planeten Pallas mit. .

Der amtlich ermittelte Durchschnitts-Preis des Weizens hat in der letzten Woche 65 Sh. 1 Pence, mithin 3 Shill. 3 Pee. mehr betragen, als der sechswoͤchentliche, nach wel— chem der gegenwärtige Zoll von 25 Sh. S8. P. regulirt worden.

Offiziellen Angaben zufolge werden im Englischen Ostin⸗ dien auf beiden Ufern des Ganges 246 Quadrat⸗-Meilen Landes mit Indigo bebaut, welche im Durchschnitt einen jahrlichen Ertrag von 37 Millionen Pfund dieses Faͤrbe— Materials geben. Der reine Gewinn, den England aus die— sem Kultur-Zweige zieht, belaͤuft sich jahrlich auf mehr als 400,000 Pfd. Sterl.

Die berühmte nahe an 200 Jahr alte Schildkroͤte in dem 6 des Bischofs von Peterborough ist vor Kurzem gestorben.

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Darmstadt, 10. April. Heute Abend hat das feier— liche Leichenhegaͤngniß in der durch das ggestern erwaͤhnte) Programm vorgeschriebenen Weise stattgefunden. Von dem erhabenen Sohn und Nachfolger herab bis zum untersten Diener schien nur Eine leidtragende Familie um den Sarg des theuren Vaters zu ö., und Ein unendlicher Schmerz erfuͤllte die Herzen aller Anwesenden. Die allgemeine Ruͤh— rung wurde, als am Schlusse das Requiem von Koslovsky gesungen ward, noch vermehrt durch die Erinnerungen, welche der Ort der Beisetzung in allen denjenigen erweckte, welchen es noch gegenwaͤrtig war, wie der Verewigte eine lange Reihe von Jahren hindurch (bis zuletzt Sein Gesundheitszustand es nicht mehr gestattete) in derselben Kirche, die Ihm nun zur Ruhestäͤtte dient, uͤnd in derselben Zeit, fast an demsel— ben Tage eine oͤffentliche Abendfeier zum Andenken an den Tod unseres Heilandes, wobei ein Requiem von einem der ersten Meister gesungen wurde, zu veranstalten gewohnt war.

Hamburg, 13. April. Ohne daß bedeutende Geschaͤfte Veranlassung dazu gegeben, ereignete sich seit heute vor acht Tagen manche Veränderung im Fonds-JGeschaͤft. Oesterr. proc. Metalliques, die am 6ten kaum à 103 zu las⸗ sen waren, stiegen am Jten, in Folge besserer Course von Wien, auf 104, blieben aber dazu die ganze Woche uͤber zu haben. Gleichfalls am ten wurden auch Actien bis 1430 F1. pr. ult. und 1435 Fl. pr. 31. Mat, so wie Poln. Part. bis