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schuldige des Verbrechens Louvels bezeichnet worden; daß die zur Begruͤndung dieser Angaben angefuͤhrten Thatsachen grundlos sind und der Ehre, so wie dem Ansehn, jener Per— sonen Abbruch thun, daß der vorgebliche Baron Saint⸗Clair einraͤumt, jene Flugschrist abgefaßt, durch den Druck bekannt gemacht und verkauft zu haben; verurtheilt der Gerichtshof denselben zu jähriger Haft (dem Maximum der Strafe), einer Geldbuße von 500 Fr. und in die Kosten des Prozes— ses, erklart die Beschlagnahme fuͤr guͤltig, verordnet die Ver— nichtung der vorhandenen Exemplare, kondemnirt den Ver— klagten zur Zahlung eines Schaden-Ersatzes von 10906 Fr. an jeden der Klaͤger und autorisirt diese letzteren, das gegen— waͤrtige Urtheil auf Kosten des Verklagten zu 590 Exempla⸗ ren oͤffentlich anschlagen, auch durch drei Pariser Journale zur Kenntniß des Publikums bringen zu lassen.“ — Der Buchdrucker Barbier ist, da aus den Prozeß-Verhandlungen nicht hinlaͤnglich hervorgehe, ob er wissentlich gehandelt habe, freigesprochen worden.
Es heißt, daß der General Lafayette es uͤbernommen habe, eine vollstaͤndige Aussöͤhnung zwischen Bolivar und dem gegenwartig hier anwesenden ehemaligen Vice⸗Prasidenten der Republik Columbien, Santander, zu vermitteln.
Herr Gregor Palaͤologus, einer der jungen Griechen, den der hiesige Philhellenen-Verein den Feldbau in Roville hat erlernen lassen, beabsichtigt eine aͤhnliche Muster⸗-⸗Wirth— schaft und Ackerbau⸗Schule in seinem Vaterlande, in der Naͤhe der Ruinen des ehemaligen Tyrinth, auf einem Ter— rain, das die Regierung ihm zu diesem Behufe uͤberlassen hat, einzufuͤhren. .
Großbritanien und Irland.
London, 16. April. Das (gestern erwaͤhnte) am 15ten d. M. uͤber den Gesundheits-Zustand Sr. Maj. erschienene Buͤlletin lautet folgendermaßen:
„Wind sor-Schloß, 15. April.
Mit Bedauern zeigen wir an, daß der Koͤnig einen An— fall von Gallenuͤbel gehabt hat, der von einer Beschwerlichkeit beim Athemholen begleitet war. Se. Maj. sind zwar frei von Fieber, jedoch matt und schwach.
(Unterz) Henry Halford. Matthew Tierney.“
Im heutigen Blatte des Sun heißt es: „Durch die beste Autorität sind wir in Stand gesetzt, zu berichten, daß der Gesundheits-Zustand Sr. Maj. von den Koͤnigl. Leibaͤrz— ten nicht als gefährlich angesehen wird; auch halten diese es nicht fuͤr nothwenbig, heute ein neues Buͤlletin auszugeben. Das gestern erschienene hat den Krankheits-Zustand Sr. Ma— jestaͤt genau geschildert, und zwar hauptsaͤchlich deshalb, weil man es fur nöthig erachtet hat, den Cercle und das Lever
um 14 Tage aufzüschieben. Heute ist Sir H. Halford erst
um 3 Uhr Nachmittags nach Windsor gefahren, nachdem er vorher eine Unterredung mit Herrn W. Peel im Ministerium des Innern gehabt.“.
Die Moörning-Post meldet in einem Schreiben aus Windsor, daß wahrscheinlich die vor einigen Tagen bei rau— hem Wetter gemachten Spatzier fahrten die Krankheit Sr. Maj. verursacht haben. Der Herzog v. Wellington sey auf die ihm
gestern von den Aerzten gemachte Anzeige sogleich nach Wind,
sor gekommen, wo er bei Sr. Maj. eine Audienz gehabt, die fast eine Stunde lang gedauert und wo die Verlegung des Levers und Cerecles beschlossen worden sey. — Auch Graf Muͤnster hatte, demselben Schreiben zufolge, gestern eine stundenlange Audienz bei Sr. Majestaͤt.
An die Stelle des (zum Gouverneur der Insel St. Vincent ernannten) Sir G. Hill ist das Parlamentsglied
Hr. Maurice Fitzgerald zum Viee⸗Schatzmeister von Irland
ernannt. hierdurch ist sein Sitz fuͤr die Grafschaft Kerry (nach welcher er den parlamentarischen Namen eines „Ritter von Kerry“ fuͤhrte) erledigt. — Man zweifelt jedoch nicht, daß derselbe wieder erwählt werden wird.
Die Times meldet nach Privat-Briefen aus Paris,
das Britische Kriegsschiff „Infernal“ sey am 30. Maͤrz zu Malta angekommen und habe Nachrichten aus Tripolis vom 15. und aus Tunis vom 22. Maͤrz mitgebracht. Nach der Aussage der Offiziere desselben, ruͤsteten sich beide Regent— schaften aufs Nachdruͤcklichste, um dem Pascha von Aegypten zu widerstehen. .
Nachdem der Courier in seinem gestrigen Blatte ge⸗ sagt hatte, daß die von Franzoͤsischen Blättern gemeldete In— vasion Aegyptischer Truppen in Tripolis durchaus keinen Glauben verdiene, zeigt er heute an, daß von dem Britischen Konsul in Tripolis Depeschen vom 10. Maͤrz des Inhalts eingegangen seyen, daß inan daselbst Besorgnisse wegen eines Einfalles Aegyptischer Truppen, unter Mitwirkung von Frank— reich, hege.
„Zwei Britische Fahrzeuge“, heißt es im Courier, „sollen genommen worden seyn, als sie in den Hafen von Algier einzulaufen versuchten, und daruͤber wird Vieles hin und her geredet. Das Faktum selbst halten wir fuͤr wahr, aber wir muͤssen auch zugeben, daß unter den vorhandenen Umstaͤnden das Verfahren des Blokade⸗Geschwaders vollkom⸗ men gerechtfertigt erscheint.“ — Nachdem der Courier dar— auf auseinandergesetzt, daß nichts natuͤrlicher sey, als die Wegnahme von Schiffen, die bei Nacht und Nebel Kriegs—⸗ Beduürfnisse in einen blokirten Hafen einfuͤhren wollen, 63. er fort: „Nicht sowohl dies muß uns auffallend erscheinen,
als die Behauptung einiger Franzoͤsischen Blatter, daß die
fest gehaltenen Fahrzeuge auf Befehl der Englischen Regie— rung befrachtet worden seyen. Die Behauptung ist eben so ungegruͤndet als ungereimt. Fuͤr Großbritanien hat es min— destens ein eben so großes Interesse als fuͤr jede andere Na— tion, die strengen Grundsaͤtze der See-Blokade aufrecht er— halten zu sehen. Wir wollen diese lächerliche Fabrikation ei⸗
nes Theils der Franzoͤsischen Presse auch nur als einen neuen
Beweis der unweisen und ungegruͤndeten Eifer sucht gegen Eng— land anfuͤhren, einer Eifersucht, die sich von gewissen Seiten bei allen Gelegenheiten kund thut. Im gegenwartigen Falle handelt es sich von einer ganz gewohnlichen, nur etwas sehr unklugen Handels-Speculation. Sie ist nicht gelungen, und darum haben jetzt die Spekulanten die ganz angemessene und nothwendige Strafe fuͤr ihr unermaͤchtigtes gewagtes Unter— nehmen zu erleiden. Inzwischen gruͤnden sich auch diese Be— merkungen nur auf die Voraussetzung, daß die Franzoͤsischen Berichte uͤber die Sache genau und authentisch sind.“
Das hiesige Sonntagsblatt Intelligence bestaͤtigt die
fruͤher vom Globe gegebene Nachricht (Siehe Nr. 108 der Staats⸗-Zeitung), daß dem Prinzen Leopold auf sieben Jahre eine Subsidie von Seiten der bei der Pacification Grie— chenlands betheiligten Maͤchte bewilligt worden sey. Das genannte Blatt fuͤgt — ohne es jedoch als offiziell bezeichnen zu wollen — hinzu, daß die jährliche Subsidie zur Bestrei⸗ tung der an Griechenland gemachten Forderungen und der Organisation einer Regierung 200,000 Pfd. betragen werde. „Nichts ist“, heißt es schließlich, „hinsichts der bereits fruͤ— her kontrahirten Anleihen stipulirt worden; wir koͤnnen jedoch positiv anführen, daß die Verbündeten Monarchen, sowohl jeder insbesöndere als alle zusammen, den Wunsch hegen, daß allen Parteien Gerechtigkeit werde, und haben wir di⸗ rekte Ermaͤchtigung hinzuzufügen, daß Se Königl. Hoheit auch in diesem Falle nichts thun werde, was des Ruhmes unwuͤrdig wäre, den er mit Recht wegen seines hohen red— lichen Charakters besitzt.“
Durch das jetzt im Globe enthaltene Schreiben des Herrn Eynard findet sich der Courier veranlaßt, diesem Griechen—⸗ freunde folgende Fragen entgegenzustellen: „Der Graf Ca— podistrias hat zu einer Zeit, da er bereits wußte, welche Ab— sichten die verbuͤndeten Machte in Bezug auf Griechenland hatten, einen Ausschuß des Senats ernannt, der eine der National⸗Vet sammlung vorzulegende Skizze einer neuen Con— stitution entwerfen sollte; will nun Herr Eynard etwa be— haupten, daß die Schritte, die der Praͤsident in einem solchen Augenblicke gethan hat, für etwas anderes gelten können, als Intriguen, um die Wunsche der verbuͤndeten Machte zu um⸗ gehen und die Zeit eignen Einflusses und eigner Anutorttaͤt zu verlaͤngern? Will es Hr. Eynard etwa laͤugnen, daß Graf Capo⸗ distrias sich an verschiedene Individuen gewandt hat, von denen er dachte, sie besaßen söolchen Einfluß in Griechenland, der seine Zwecke befoͤrdern konnte? Will er die Behauptung widerlegen, daß derartige Versuche gemacht und zuruͤckgewie—
sen worden? Moͤchte er endlich wohl dahin verstanden seyn,
als sagte er, daß ein solches Verfahren von Seiten des interi⸗ mistischen Verwesers der Griechischen Regierung, um solche Zeit und unter solchen Umständen, passender als mit dem Na⸗ men Intrigue bezeichnet werden koͤnne? Ohnmaͤchtige In⸗
trigue ist es, das geben wir zu, wie wir es auch gleich An⸗
fangs gethan haben, aber nichts desto weniger bleibt es doch Intrigue / .
Wan meldet aus Gibraltar unterm 23sten v. M.:
„Das Oesterreichische Geschwader liegt ruhig zu Algesiras
und laͤßt nur dann und wann ein Schiff in der Meerenge
kreuzen. Die Unterhandlüngen, welche durch den Daͤnischen Konful zu Tanger, Hrn. Peter Schouboe, und, den Marok—
kanischen Konsul hier selbst, Hrn. Judah Bensöhol, betrieben wurden, hatten bekanntlich günstigen Erfolg. Die Mauren. geben nur die genonnnenen Schiffe (ohne Ladung) heraus,
bie aber gegenwaͤrtig fast ganzlich verfault sind. Es heißt,
der Kaiser von Marokko habe vor dem Ausbruche der eind⸗
feligkeiten auch die Ladung, zum Werthe von 40,900 Dollars, herausgeben wollen.“ .
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Die Postverbindung mit dem Mittellaͤndischen Meere soll kuͤnftig mittelst vier Dampfboͤten stattfinden. Zum Ab⸗ gangspunkte ist Plymouth, bestimmt. .
In Malta ist kuͤrzlich ein mo difizirtzes Geschwor⸗ nen-Berfahren in gewissen Kriminal Faͤllen eingefuͤhrt wor⸗ den. Der Courier sucht die Modifizirung dahin zu erklaͤ⸗ ren, daß er auseinandersetzt, ein gewoͤhnliches Geschwor⸗ nen- Verfahren sey bei einer Nation, die aus so heterogenen Bestandtheilen zusammengesetzt sey, wie die von Malta, gar nicht in Anwendung zu bringen. Früher sey es versucht worden; da habe es sich denn einmal zugetragen, daß die 12 Geschwornen aus 3 Englaͤndern, 3 Malthesern, 4 Siei⸗ lignern, Einem Spanier und Einem Franzosen bestanden; zwei und neunzig Stunden seyen diese Leute in ihrer Baby— lonischen Sprachverwirrung zusammen eingesperrt geblieben, um zu einem gemeinsamen Beschlusse zu gelangen; endlich sey dieser gefaßt worden, aber es habe sich ergeben, daß allein der Spanier seinen Willen durchgesetzt und durch halsstarri— gen Eigensinn die uͤbrigen 14 zum Weichen gebracht hatte. Das neue modifizirte Geschwornen⸗-Verfahren ist vorlaͤu⸗ fig nur bei der Untersuchung von Mordthaten und Raͤube⸗ reien eingefuͤhrt worden. Nicht uͤber „Schuldig“ oder „Nichtschuldig“ sollen die Geschwornen von Malta entschei⸗ den; denn das neue Gesetz unterscheidet ausdruͤcklich das „Rechtliche“ von dem Faktischen.“ Das Erstere zu bestim— men, steht nur dem Richter zu, das Letztere aber den Ge⸗ schwornen; diese haben daher nur zu entscheiden, ob die Thatsache „erwiesen“ oder „nicht erwiesen“ sey. Dem Ge— richts-Marschall und Registrator ist die Fuͤhrung der Jury⸗ Liste von Malta übertragen. Jede Jury soll aus sechs Ge— schwornen und einem Obmanne bestehen; dieser Obmann wird immer aus der gebildetern Einwohner-Klasse erwaͤhlt, die uͤbrigen Geschwornen aber sollen zur Haͤlfte aus Englaͤn⸗ dern und zur Haͤlfte aus Malthesern bestehen.
Dom Tomas de Mascavenhas, Agent der Koͤnigin Maria II., erhalt jetzt, wie man vernimmt, alle Monate S090 Pfd. aus Brasilten, von welcher Summe 5000 Pfd. fuͤr die Garnison von Terceira verwendet werden.
Die Universitaͤt Cambridge wird eine Bittschrift zu Gunsten der juͤdischen Emanctpation durch Lord Palmer ston im Unterhause einreichen lassen. — Der Courier äußert sich ziemlich uͤberzeugt, daß die Juden nicht ins Parlament konmen würden, obwohl er von der Moͤglichkeit einer solchen Maaßregel keine Nachtheile besorgt.
Ein Schreiben aus Madrid vom Zösten v. M. mel—
det, daß der neue Britische Minister Addington nichts un-
terließ, um sich bei seinen Landsleuten beliebt zu machen und ihr Handels- Interesse wahrzunehmen. Der Franzoͤsische Botschafter hatte die Einfuhr von 30,900 Stuͤck gedruckter Französischer Kattune und einer unbestimmten Anzahl unge— druckter ausgewirkt, weshalb Herr Addington ernstlich pro⸗ te stirte.
Aus Cadip vom 26. Maͤrz erhalten wir die Nachricht, daß das große alte Handlungs-Haus Miguel Lobo fallirt hat. Die Passiva desselben sollen 600, 000 Piaster (900,900 Thaler) betragen. — Es wird noch immer geglaubt, daß eine neue Spanische Expedition, unter Anfuͤhrung des General-Capitains von Cuba, einen zweiten Angriff auf Mexiko sehr bald ver⸗ suchen werde. (
Im Boͤrsenberichte unserer Zeitungen heißt es: „Nach— richten aus St. Petersburg zufolge, ist dort daruͤber berathen worden, ob die Regierung das Recht habe, einen Theil der Staatsschuld zuruͤckzubezahlen und dafür eine neue zu nie— drigerem Zinsfuße zu ereiren. Der Wortlaut des Schuld— Kontraktes wurde jedoch dahin ausgelegt, daß die Schuld selbst nur durch einen sinkenden Fonds getilgt werden koöͤnne. Dieser Umstand hat hier eine Steigerung der Russischen Fonds hervorgebracht“
Kap-Zeitungen bis zum 29. Februar brachten uns die unterm 13. Februar erlassene Verordnung des Gouver— neurs vom Vorgebirge der gitten Hoffnung, derzufolge die katholischen Einwohner der Kolonie mit den protestantischen
gleiche buͤrgerliche Rechte erhalten. Die Verordnung hat sich
die im vorigen Jahre hier durchgegangene Bill, auf die sie sich beruft, gengu zum Muster genommen und enthalt fast dieselben Bestimmungen hinsichts der nun erlassenen und dage— gen abzulegenden Elde, ferner hinsichts der Jesuiten und anderer Ordensgeistlichen u. s. w. Jeber Katholik, der Buͤr— Jerrechte genießen und ein Amt bekleiden will, muß binner ;. Monaten den vorgeschtiebenen Eid der Treue leisten, wi— drigenfalls er, wenn er im Besitz eines Rechtes oder Amtes lich hefindet, in eine Geldbuße von 200 Pfd. verfällt und der Stelle, die er bekleidet, verlustig wird.
Nieder lande. 9.
Bruͤssel, 17. April. Der Minister des Waterstaats, des Gewerbfleißes und der Kolonieen, Hr. van Gere, , ist nach einem kurzen Aufenthalte hierselbst wieder nach dem Haag zuruͤckgekehrt. zr er.
Heute fruͤh haben vor den hiesigen Assisen die Verhoͤre des Herrn v. Potter und der uͤbrigen Angeschuldigten be— gonnen.
Die Akademie der Kuͤnste in Bruͤgge hat fuͤr ein Jo— hann van Eyck zu errichtendes Densl mal eine Sub— seription eroͤffnet, welche bis jetzt 1300 Fl. eingetragen hat.
— — Amsterdam, 17. April. Die Hollaͤndischen Stagtspapiere waren im Laufe der verwichenen Woche gegen die Notirung vom 15ten d. etwas gedruͤckt, weil viele Effek— ten uͤbrig waren; nach deren Beseitigung haben sich die Course wieder etwas erholt und blieben gestern angenehm in Folge hoͤherer Notirungen vom Auslande. Im Ganzen fand in Fonds wenig reeller Handel statt; blos in Amerikanischen ist ein lebhafter Umsatz gewesen; Span. perp. Rente hat sich gehoben, und zwar Franzoͤsische bis 805 pCt. und hiesige bis 64 pCt. Brasil. Oblig. standen gestern 713 à 7673. Mexik. 32 à2 3. Columb. 213 à 23. Peruan. 19 à 3 pCt. Der Geldeours wurde fuͤr Leihung auf 3 pCt. und fuͤr Prolonga—⸗ tion auf 33 à 4 pCt. notirt. Disconto 2 à 13 pCt. Pa— pier auf London, vorzüglich auf 3 Mt., bleibt sehr gesucht, Hamburg dagegen sehr ausgeboten. London 2 Mt. 12F1. 2275 Ets., 3 Tage Sicht 12 Fl. 30 Cts. Hamburg 2 Mt. 353 St., kurz 3517 St. — Der gestrige Getreidemarkt war nicht lebhaft; schoͤner Weizen erhielt sich im Preise, doch geringe Sorten wurden niedriger bezahlt; alter Roggen ging bei Kleinigkeiten nur träge ab; Hafer fand zu billigerem Preise etwas Frage. Folgende Preise sind angelegt worden: fuͤr 124pfuͤnd. sehr schoͤnen weißbunten Polnischen Weizen 330 Fl., fuͤr 126pfuͤnd. schoͤnen bunten dito 324 Fl. bei einzelnen Lasten, suͤr 12. 123. 125pfuͤnd. bunten 260 . 265. 275. 285 Fl., fuͤr 125pfuͤnd, alten und neuen Rheinweizen 255 Fl., fuͤr 118. 119. 120pfuͤnd. Preuß Roggen 148. 150. 152 Fl., 118pfuͤnd. Rigaer 145 Fl., 11äpfuͤnd. Revaler Roggen 140 Fl., fur 101pfuͤnd. Pommersche Gerste bei Partieen 122 Fl., FSöpfuͤnd. feiner Friesischer Hafer galt 86 Fl., Topfuͤnd. dito bei Partieen 67. 68 Fre.
y
War sch au, 18. April. Se. Majestaͤt der Kaiser haben auf das Gesuch der Vorsteher der hiesigen Universitaͤt zu ge⸗ nehmigen geruhet, daß dieselbe den Namen Ihres erhabenen Gruͤnders annehmen und sich von jetzt an Koͤnigl. Alexander— Universitaͤt nennen darf.
Um die Unannehmlichkeiten zu beseitigen, welche dadurch entstanden sind, daß die Kreise Radziejejow, Brzesé und Ko— wal bisher zu der Jurisdictton des von diesen Kreisen sehr entfernten hiesigen Polizeigerichts gehoͤrt haben, hat der Ad— ministrations⸗Rath die Errichtung eines eigenen Polizeigerichts fuͤr die genannten Kreise in der Stadt Brzess beschlossen.
Den bei der letzten Verloosung der Polnischen Partial— Obligationen gezogenen Hauptgewinn von 320,000 Fl. hat ein reicher Einwohner der Stadt Antwerpen gewonnen.
Es ist hier bereits ein bedeutendes Grundstuͤck fuͤr das nach dem Muster der Berliner Anstalt zu errichtende Insti— tut zur Besserung der moralisch verwahrlosten Kinder ange⸗ kauft worden.
Einer hier eingegangenen Nachricht zufolge, soll Dlle. Sontag zu Anfang des Juni⸗Monats hier eintreffen.
Die Weichsel ist bei unserer Stadt abermals gestiegen.
Deutsoch lan d. z
Muͤnchen, 16. April. Der am 2ten d. M. stattge⸗ habte Einsturz eines neuen Hauses hat die sorgfaͤltigsten 3. = tersuchungen vieler Neubauten veranlaßt, und man erblickt an einigen derselben, unter andern an zweien in der neuen Karls⸗ straße, Tafeln mit der Warnung befestigt, sich diesen Haͤusern nicht zu nähern. ;
Unterm 5ten v. M. sind zwei Koͤnigliche Verordnungen uͤber die Bildung von Vereinen zur Verbreitung guter Volks— bucher an die Koͤnigl. Kreisregierungen ergangen, deren er⸗ stere die Bildung solcher Vereine mit besonderer Hinsicht auf die religioͤsen Beduͤrfnisse der Katholiken betrifft, die an— dere aber sich auf die Protestanten bezieht; im Eingange der Letztern heißt es: „Wir haben es von dem Antritte Unse— rer Regierung an als eine Unserer wichtigsten Obliegenheiten angesehen, das Gedeihen des religioͤsen Lebens in dem ver— fassungsmäßigen Schutze der bestehenden Kirchen zu be foͤr—
dern und der Verbreitung irreligloͤser Grund saͤtze, so wie den