1830 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Reg ierung; es vertraut unbedingt der Weisheit und Festig⸗ keit seines Königs.“ ö. ö. ö

Der Messager des Chambres aͤußert seine Zufrie⸗ denheit uͤber die gestrige Erklaͤrung des Moniteurs in Betreff der Expedition nach Algier; der Krieg sey nicht blos gerecht, da Frankreich der beleibigte Theil sey und fuͤr die erlittene Schmach Rache nehmen muͤsse, sondern er verspreche auch der Menschheit und dem Handel aller Nationen Nutzen und Vortheil, J

Whrend der ganzen Dauer des Feldzuges in Afrika wird taglich ein Dampfboot von Toulon nach Algier und ein anderes von Algier nach Toulon abgehen, so daß man mit— telst des Telegraphen in etwa 48 Stunden in der Hauptstadt Nachrichten von der Armee wird haben konnen.

Der Moniteur meldet, daß, da der General⸗Secretair der hiesigen großen Oper, Herr Daubignese, eine besondere Mission bei der Expeditions⸗Armee erhalten habe, der selbe interimistisch durch Herrn Coupart, ehemaligen Buͤreau⸗Chef bei den Koͤnigl. Theatern, ersetzt worden sey. .

Außer Herrn Isabey wird auch noch ein anderer Maler von Seestuͤcken, Herr Tanneur, an der Expedition nach Al— gier auf Kosten der Regiermig Theil nehmen. In einer Audienz, die derselbe gestern beim Könige hatte, legte er dem Monarchen ein von ihm komponirtes Bild: die Rhede von Marseille, in dem Augenblicke der Ankunft der Herzogin von Berry, vor und aͤrndtete dafuͤr den Allerhoͤchsten Beifall ein.

Mittelst eines Praͤfektur-Beschlusses des Departements der Dordogne ist auf den Antrag des Maires von Pẽérigueux zur Bewachung der dortigen Gefaͤngnisse und öffentlichen Kassen während der Nachtzeit, fuͤr die Zeit, daß die Garni⸗ son durch den Abgang der nach Toulon aufgebrochenen Linten— Truppen erledigt ist, die National⸗Garde jener Stadt requi— rirt worden. . .

Vön Herrn von Lamartine werden hier binnen kurzem unter , „Harmonies poétiques et réligienses“ zwei Bande neuer Gedichte erscheinen. Der Buchhändler Derr Gosselin hat das Manuskript fuͤr 25,000 Fr, erstanden.

Die Akademie der schoͤnen Künste hat Herrn Meyerbeer zu ihrem korrespondirenden Mitgliede gewaͤhlt.

Paris, 17. April. Ueber die Aufloͤsung der De, putirten⸗Kammer herrscht hier nur e ine Stimme; man glaubt, daß sie in den ersten Tagen des künftigen Monats erfolgen werde, und daß die Prorogation blos dazu dienen sollte, Zeit zu gewinnen, um die Minister in den Stand zu setzen,

das Wahl⸗Geschaͤft gehörig vorzubereiten. Seitdem die Wahl⸗ Listen permanent sind, haͤlt es eben nicht schwer, sich im voraus eine ungefähre Uebersicht der Elemente, woraus die neue Kammer bestehen wird, zu verschaffen, Das Ministe⸗ rium schmeichelt sich, daß es bei den naͤchsten ahlen etwa 69H Stimmen gewinnen werde. Waͤre dies aber auch wirk— lich der Fall, so wuͤrde, da sich hei der Abstimmung über die Adbresse für die liberale Partei eine Majoritaͤt von 40 Stim—

men ergab, jener Gewinn immer nur unbedeutend seyn und

den Sieg der Minister mindestens zweifelhaft machen. Gleich⸗ wohl steht das Ministerium zu hoch in der Gunst des Mo⸗ narchen, als daß eine Veranderung desselben nur wahrschein⸗ lich wäre, und diesem Umstande muß man es auch allein bei— messen, wenn Herr v. Villele, wahrend seiner letzten Anwe⸗ senheit in Paris, nicht wieder. wie eine starke Partei solches wohl gewuͤnscht hatte, in die Verwaltung eingetreten ist, Der Finanz⸗Minister soll dem Koͤnige den Vorschlag gemacht ha⸗ ben, mit der Deputirten⸗Kammer zugleich auch das Meniste— rium aufzulösen, damit die neuen Wahlen nicht unter dem Einflusse eines nachtheiligen Vorurtheils vor sich gingen. Es scheint indessen, daß man hierauf eben so wenig eingehen werde. Die Oppositions⸗Partei mochte natuͤrlich gern einen der Ihrigen an das Staatsruder bringen, z. B. Hrn. Bignon. Mehrere Deputirte des rechten Centrums bedauern es, daß die Kammern prorogirt worden sind; sie haͤtten es lieber ge⸗ sehen, daß der König die Adresse offen gemißbilligt, nichts besto weniger aber der Session ihren Lauf gelassen haͤtte, um das Nenn ferm in den Stand zu setzen, nuͤtzliche Gesetz⸗ Entwürfe vorzulegen. Hatte die Kammer nun, (so urthei⸗ len sie) diefe Entiwuͤrfe verworfen, wie solches aus Haß ge— gen die Minister mehr als wahrscheinlich ware, so wurden dem Lande aber die wahten Absichten der Opposition die Augen aufgegangen seyn. Ganz anderer Ansicht ist die ge, mäßigte liberale Partei, von der jene vielbesprochene Adresse eigentlich ausgegangen ist, denn daß diese nicht das Werk der aͤußersten linken Seite sey, daruͤber ist man hier ziemlich einverstanden. Herr Gautier, der Verfasser derselben, gilt vielmehr fuͤr einen sehr gemaͤßigten Mann; blos die Ueber⸗ zeugung, daß die Ultra-Liberalen gesonnen seyen, sich allen

WVorschlaͤgen der Regierung ohne Ausnahme zu widersetzen

und das Budget zu verwerfen, soll ihn und seine Kollegen bewogen haben, dem Monarchen ihre Besorgnisse ohne 33 halt mitzutheilen. Und daß diese Besorgnisse nicht ungegruͤn⸗ det waren, die Kammer sich vielmehr in einem hohen Zu⸗ stande der Aufregung befand, giebt die gemaͤßigte Partei selbst zu. So soll z. B. noch unlangst Herr , . der durch⸗ aus zu dieser Partei gehort, in einer Gesellschaft geaͤußert haben, er halte die Aufloͤsung unter den gegenwartigen Um⸗ staͤnden fuͤr ein wahres Gluͤck, da bei dem jetzigen Zustande der Majoritaͤt ohne Zweifel die aufruͤhrerischsten Petitionen bei der Kammer eingereicht und von dieser gewiß auch be— ruͤcksichtigt worden seyn wuͤrden. Wie die Sachen jetzt liegen, kann man uͤbrigens nicht laͤugnen, daß die Meinungs— Nuancen der Royalisten selbst, die den naͤmlichen Zweck auf verschiedenen Wegen verfolgen, dem Gange der Regierung we— sentlich schaden. Was die Expedition nach Algier betrifft, so weichen, wie in allen politischen Angelegenheiten, auch hier die Ansichten der Liberalen von denen der Noyalisten ab. Jene sehen darin nur ein Mittel, dem Grafen Bourmont den Marschallsstab zuzuwenden, denn, meinen sie, wenn Frank— reich auch siegreich aus dem Kampfe hervorginge, so wuͤrden die Engländer doch nie zugeben, daß es einen reellen Nutzen aus der Vernichtung der Barbaresken-Staaten ziehe; uͤber⸗ dies habe ja auch das Londoner Kabinet es sich bereits aus- bedungen, daß die Franzosen nach einem vierwoͤchentlichen Besitze von Algier diesen Platz wieder raͤumen sollten, und Frankreich habe sich hierzu verstanden. Die royalistische Par⸗ tei dagegen erblickt in der Expedition nichts, als was Jeder— mann därin erblicken sollte: die Abstellung der Seeraͤuberei im Mittellaͤndischen Meere, Sicherheit und eine großere Aus—⸗ dehnung fuͤr den Europaͤischen Handel, die Bestrafung einer der National-Ehre zugefuͤgten Beleidigung und eine willkom⸗ mene Gelegenheit, Frankreichs Seemacht wieder zu ihrem fruͤheren Glanze zu verhelfen. Aus diesen Gruͤnden betrach⸗ tet jene Partei auch die Expedition nicht blos als ein noth⸗ wendiges Mittel zur Aufrechthaltung der Wuͤrde des Landes, sondern zugleich als eine Maaßtegel, deren gluͤcklicher Erfolg Frankreich den Dank und die Achtung aller Europaͤischen Staaten erwerben muß. . Großbritanien und Irland.

London, 21. April. Der Globe (vom gestrigen Abend) meldete: „Einige Umstaͤnde sind leider eingetreten, welche glauhen machen, daß das Befinden des Koͤnigs keinesweges so günstig sey, wie seine ihm herzlich zugethanen Untertha— nen unter welchem Ausdruck wir wohl die Personen aller Stande begreifen koͤnnen es wuͤnschen. Heute in der Fruͤhe kam Sir Henry Halford mit großer Eile in London an und hatte bald darauf eine Unterredung mit dem Herzoge von Wellington, mit dem er eine Zeitlang zusammenblieb. Da ihn den ministeriellen Buͤreaus nach dieser Unterredung nichts Guͤnstiges bekannt wurde, so ist sehr zu fuͤrchten, daß die von Sir Henry gemachte Mittheilung kéinesweges zufrie— denstellender Art gewesen; dafuͤr spricht auch der Umstand, daß Ihre Koöͤnigl. Hoheit die Herzogin von Gloucester die Aufforderung erhalten hat, heute einen Besuch bei Sr. Ma— sestt abzustatten. Duͤrften wir einem in den vornehmen Zirkeln verbreiteten Geruͤchte Glauben schenken, so sind die Symptome von Sr. Majestaͤt Krankheit der Art, daß sie gegruͤndete Unruhe erregen. Es heißt jetzt, daß nicht, wie bisher geglaubt, worden, Wasser in der Brust, sondern in andern Theilen des Koͤrpers sich befinde, waͤhrend die Gicht den Magen ergriffen hat. Wir wuͤnschen aufrichtig, daß diese Angabe ungenau seyn moge; waͤre sie uns aber nicht aus einer uns achtbar erscheinenden Quelle zugekommen, so wuͤrden wir sie auch nicht wiederholt haben. Wir hoffen, daß wir bald in den Stand gesetzt seyn werden, den peinlichen Eindruck zu verwischen, den die in Umlauf be⸗ findlichen Geruͤchte hervorgebracht haben muͤssen, und daß das nächste Buͤlletin so umstaͤndlich abgefaßt seyn werde, daß kein Zweifel mehr bei den Lesern zurückbleiben wird.“

Von dem vorgestrigen Bulletin uber das Befinden des Koͤnigs, das auch dem ord⸗ Mayor zugefertigt worden war, ließ derselbe sogleich eine Abschrift am Mansion-House zur öffentlichen Bekanntmachung aushaäͤngen. Unzaͤhlige Menschen draͤngten sich darauf nach jener Gegend der Stadt, um eine offizielle Nachricht uͤber das so allgemeines Bedauern erre— gende Unwohlseyn des Monarchen zu erhalten.

Von der Expedition nach Algier, die unsern Blaͤttern bisher noch wenig Stoff zu eigenen Betrachtungen gegeben hat, meint der Sun, sie duͤrfte leicht der Franzoͤsischen Ver⸗ waltung ein sogenanntes widerwaäͤrtiges (untoward) Ereigniß bereiten. „Denn was“, fragt das genannte Blatt, „wird

ter derselben beklagen sich uͤber die Gleichguͤltigkeit des Pu—

das Resultat von Allem seyn, wenn wirklich Algier genom— men, die Raͤuberhoͤhle zerstoͤrt und der Barbareske in die Wüsten gejagt worden ist? Wird das Franzoͤsische Volk wohl damit zufrieden gestellt seyn, daß WMW Millionen Franken ver⸗ schwendet worden, blos um den Schlag eines Barbaresken— Fächers zu raͤchen? Wird es nicht vielmehr darauf bestehen, daß von dem erwarteten Siege irgend ein wesentlicher Nutzen gezogen werde? Ist das Franzoͤsische Ministerium etwa ge— sonnen, den Erwartungen der Journale zu entsprechen, in⸗ dem es permanenten Besitz vom Algierischen Gebiete nimmt? Ist nicht daruͤber vielmehr ein Bundesgenosse zu konsultiren, and hat es nicht bereits der Britischen Regierung die deut— liche Versicherung gegeben, daß kein solcher Plan beabsichtigt werde? Was auch immer das Schicksal von General Bourmont's Unternehmen seyn mag, so kann doch kaum daran gezweifelt werden, daß, wiewohl es ihm den Mar— schalls-Stab sichern durfte, die Tenbenz desselben am Ende darauf hinauslaufen moͤchte, die Polignacsche Verwaltung wo moͤglich noch unpopulaäͤrer in Frankreich zu machen, als

sie es gegenwartig schon ist.“

Auch hier sind Briefe aus Alexandrien bis zum 12. Maͤrz eingegangen, in denen durchaus nicht davon die Rede ist, daß man dort im Begriffe sey, Truppen gegen die Bar— baresken⸗Staaten abzusenden.

Aus Irland wird gemeldet, daß die fuͤnf in der soge—

nannten Donerail-Verschwoͤrung verwickelten Landleute, die bekanntlich von den Assisen von Cork zum Tode verurtheilt

worden, eine fernere Begnadigungsfrist erhalten haben. Mehrere unserer Zeitungen kuͤndigen Herrn Paganini's Ankunft in London an, waͤhrend derselbe, wie aus Frankfur— ter Blättern hervorgeht, eben noch in Frankfurt a. M. ein Konzert geben will. London, 23. April. Tireulare: „Se. Majestaͤt hatten vom Dienstag auf den Mittwoch eine ziemlich gute Nacht und hatten sich weniger über die gestern empfundene Beschwerde zu beklagen.“ Spaͤter erschien folgendes ö „Wind sor⸗Schloß, 22. April. Der Koͤnig befindet sich besser. s ; Henry Halford.“ Das heutige Hof-Cireulare berichtet darauf: „Se. Maj. hatten auch vom Mittwoch auf den Donnerstag eine gute Nacht, wonaͤchst am gestrigen Morgen das Bulletin ausgegeben wurde, welches die fruͤher gemachte guͤnstige Mit— theilung von der Gesundheit Sr. Maj. bestaͤtigt. Nur Ein Arzt befindet sich gegenwartig beim Koͤnige. Se. Majestaͤt haben am Mittwoch eine Anzahl amtlicher Verordnungen und Aktenstuͤcke, die zum Theil auf das Schatzamt Bezug haben, unterzeichnet.“ Der Herzog von Wellington fuhr gestern nach Windsor und hatte daselbst eine Audienz bei Sr. Maj. dem Koͤnige. Der Courjer sagt: „Ein irriges Geruͤcht ist in Umlauf, demzufolge das Unterhaus von Neuem vertagt werden soll. Wir koͤnnen mit Bestimmtheit versichern, daß die Geschaͤfte beider Parlamentshaäͤuser, ganz wie es urspruͤnglich ange— kuͤndigt worden, am Montag den 26östen d. wieder beginnen werden.“ . Nachrichten aus Lissabon sind bis zum 10. d. hier eingegangen; die Hof⸗Zeitung vom 7ten d. enthaͤlt ein Koͤnig⸗ liches Alvara (Dekret) in Bezug auf die Unterweisung von Thier-⸗Aerzten, welche den Befehl erhalten, die im Staats— dienste gebrauchten Pferde kuͤnftighin sorgfaͤltiger und acht— samer zu behandeln. Es befindet sich ferner in der Lissaboner Zeitung eine große Lobrede auf die Französische Regierung, wegen ihrer raschen Prorogation der Kammern, und eine Ue— bersetzung der im Oberhause, auf Anlaß des von dem Mar— quis von Clanricarde gemachten Antrages, stattgehabten De— batte in Bezug auf Terceira. Die hiesige neue Universitaͤt scheint nicht die Fortschritte zu machen, die man sich von ihr versprochen hatte; die Stif—

blikums, der Courier jedoch mißt das Fehlschlagen des Pro— jektes dem allzu bunt entworfenen Plane und der Masse von Professoren bei, die dazu herberufen worden.

Dem Courier zufolge belaͤuft sich die Summe der proc. Stocks, die bisher gegen die beabsichtigte Konversion angemeldet worden, auf nicht mehr, als 400,000 Pfd. Ueber den Woll⸗Verkehr sind sehr guͤnstige Berichte aus Leeds eingegangen. ö.

Nachrichten aus Mauritius zufolge, haben auf Mada— ascar neuerdings zwei Treffen zwischen der Franzoͤsischen Expedition und den Eingebornen (Ovas) stattgefunden. Nach— dem die Franzoͤsischen Fahrzeuge „Terpsichore“, „Nievre“

Gestern fruͤh meldete das Hof—

die gelandeten Truppen starken Widerstand, und sind beim er— sten Angriffe 5 Qvas getoͤdtet und 50 verwundet worden; die Franzosen verloren nur 11 Todte und hatten 15 Ver wundete, schifften sich aber wieder ein. Bei einem am 4. Nov. bewirkten zweiten Angriffe wurden die Eingebornen aus ihren Verschanzungen getrieben, und ruͤckten die Franzosen in das suͤdoͤstliche Thor von Foul-Point ein. Die Ovas ließen 119 Todte auf dem Schlachtfelde und 55 im Fort; 27 wur— den gefangen genommen. Das Fort wurde darauf zerstoͤrt und ein Traktat abgeschlossen. Nach den neuesten Nachrichten aus Chili, die durch das am 3. Januar von Valparaiso abgegangene Schiff „Grecian“ nach England gekommen sind, hat am 14. Dez. v. J. ein Treffen zwischen dem zu Santiago kommandirenden General Lastra und dem General Prieto stattgefunden, welcher sich von Conception gegen die Regierung in Marsch gesetzt hatte. Ersterer blieb Sieger, und Beide trafen demnaͤchst eine Ueber— einkunft miteinander, wonach dem zum Ober-Befehlshaber der Chilesischen Truppen ernannten General Freire die Ent— scheidung der Sache uͤberlassen wurde. Die Kommunikation zwischen Santiago und Valparaiso war wieder offen.

Nieder k an d e.

Brxuͤssel, 22. April. In der heutigen Sitzung des Assisenhofes setzte der Anwalt de Potter's, Advokat Gende— bien, die Vertheidigung seines Klienten fort. (Beim Beginn des Druckes der Bruͤsseler Blaͤtter hatte der Assisenhof seine Sitzung noch nicht geschlossen.)

. Das Amsterdamer Handelsblatt enthaͤlt ein Schreiben eines Niederlaͤndischen Offiziers aus Sumatra, wonach dort die Ruhe ganzlich hergestellt ist. Die Niederlaͤndischen Trup—

pen, so wie die eingebornen Huͤlfstruppen, waren in ihre Gar—

nisonen zuruͤckgekehrt.

O esterr ei ch

Wien 22. April. Die Wiener Zeitung (so wie auch der Oesterreichische Beobachter) enthalt heute Folgendes: „Die Irrungen der Oesterreichischen Regierung mit Marocco sind gluͤcklich beigelegt. Schon unterm 19. Ja— nuar d. J. benachrichtigte der Maroccanische General-Koön⸗ sul zu Gibraltar, Herr Judah Benoliel, schriftlich die K. K. Abgeordneten, namlich den Kommandanten der in den dor—

tigen Gewaͤssern aufgestellten Oesterreichischen Schiffs⸗Abthei—

lung, Korvetten⸗Capitain Bandiera, und den Legations-⸗Rath v. Pfluͤgel, daß er von seiner Regierung beauftragt sey, mit ihnen uͤber die Wiederherstellung der Friedens- und Freund— schaftsverhaͤltnisse mit Oesterreich zu unterhandeln. Letztere erklaͤrten sich hierzu vollkommen bereit, und nach wenigen Konferenzen wurde am 2. Februar zwischen beiden Thenen eine Präaͤlimingr-Convention unterzeichnet, wodurch die Re— gierung von Marocco sich anheischig machte, die im J. 1828 widerrechtlich aufgebrachte Oesterreichische Handels Brigan⸗

und „Chevrette / bei Foul-Point geankert hatten, fanden

tine „Veloce“ in segelfertigem Stande zuruͤckzugeben und den Friedens- und Freundschafts-Traktat vom J. 1805 zu erneuern. In Folge dieser von dem Sultan seither feierlich genehmigten Uebereinkunft ist von Seiten des Korvetten-Capi— tains Bandiera ein K K. Offizier mit der erforderlichen Mannschaft zur Uebernahme besagter Brigantine nach Rabat gesendet und sind alle weitern Feindseligkeiten sogleich einge— stellt worden. Gleichzeitig wurde auch zu Gibraltar am 19ten v. M. der Traktat von 1805 foͤrmlich erneuert und von den obenbetannten beiderseitigen Abgeordneten unterzeichnet. So⸗ bald derselbe die Genehmigung Sr. K. K. Majestaͤt erhalten haben wird, werden der Korvetten-Capitain Bandiera und der Legations-Rath v. Pfluͤgel an das Maroccanische Hof— lager sich begeben, um daselbst das Allerhoͤchste Ratifications—

Instrument auf die herkoͤmmliche Art gegen jenes des Sul⸗—

tans auszuwechseln.““

Türkei. n ei . . r; In einem vom Nürnberger Korrespondenten mit—

getheilten Schreiben von der Nieder⸗-Donauz 3. April, heißt es: „Die Ursachen der Anarchie in allen Theilen des Tuͤrkischen Reichs scheinen dem Abendlande noch sehr unbe— kannt. Sie sind theils allgemein, und gehen dann von der Personlichkeit des Sultans, dem Verfall seiner Finanzen und der Erbaͤrmlichkeit der orientalischen Regierungen aus, die den Zweck aller vernuͤnftigen Staats-Verwaltungen Wohl— seyn des Ganzen in kr e er, sie speziell die Besitzungen in Europa und

sien. Aufloͤsung der Janitscharen, so wie durch die Errichtung von 40,009 bis 50, 000 Mann geregelter neuer Linientruppen und die eben so verjuͤngte Marine, hofft zwar der Sultan, als

Haupt und Gliedern verfehlen;

Durch den Frieden mit Rußland und durch die

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