1830 / 124 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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956 . . 937

roßherzog, in einer feierlichen Audienz im Großherzoglichen e dis neue Beglaubigungs⸗Schreiben als außerordent⸗ licher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister Sr. Maje tat des Kaisers von Oesterreich zu uͤberreichen und hierauf Ih⸗ rer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin in dieser Eigen schaft vorgestellt zu werden.

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Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privatschrei⸗ ben aus Rom vom 17. April:

„Die Art, wie die seit der Occupation der Franzosen projektirten Arbeiten im Campo vaccino ausgefuͤhrt werden, hat endlich die Aufmerksamkeit des Kardinal⸗Staatssecretairs auf sich ge ße gen⸗ der diese Arbeiten vor einigen Tagen in Au— genschein nahm und ein nur zu wohl begruͤndetes Mißfallen barüber zu erkennen gab. Das Publikum, welches die Ver unstaltung mancher Denkmaͤler des Alterthums und die mit vieler Mähe noch nicht ganz zu Stande gebrachte Zerstöͤrung der Torre cartularia, eines achthundert Jahre alten Thurms, in welchem das Stadtarchiv war und worin Paͤpste ihre Zuflucht fan⸗ den, schon lange mit Unwillen angesehen hatte, nahm die Aeuße⸗ rungen des einsichts vollen Kardinals mit dem lebhaftesten Veifall auf, und sie wurden sogleich das allgemeine Stadtgespraͤch. In der That kann man nicht leugnen, daß der Friedenstempel mit der Umzäunung, die man ihm gegeben hat, zu einem Huͤh⸗ nerhof Egallinaro) eingerichtet scheint, daß der Janusbogen, seit man das Gemaͤuer von Backsteinen auf demselben her⸗ abgerissen, seinen malerischen Effekt verloren hat, und daß

die vielen kleinen Mauern und Restaurationen an andern Ueberbleibseln unendlich kleinlich erscheinen, so daß die Aus⸗ fuͤhrung des an sich so großartigen Plans mit den lobens⸗ werthen und allgemein auerkannten Absichten der Regierung in einem wunderlichen Kontraste steht. Se. Paͤpstliche Heiligkeit hat den Pallast auf dem Quirinal bezogen und genießt fortdauernd eines erwuͤnschten Wohlseyns.“

Rom, 22. April. Der Fuͤrst Borghese, von dessen prachtvoller Villa auf dem Monte Pincio naäͤchstens eine aus— fuͤhrliche Beschreibung erscheinen wird, hat auf verschiedenen Stellen seines Besitzhums Nachgrabungen anstellen lassen, welche auch bereits mehrere schoͤne und unbeschadige Mar⸗ morbuͤsten und einen Sarkophag, gleichfalls von Marmor, an's Tageslicht gefoͤrdert haben. .

Nach dem Vorgange anderer Kunstler haben nun auch die hier lebenden Oesterreichischen Maler und Bildhauer mit Genehmigung des Oesterreichischen Botschafters in dem Ve⸗ netianischen Pallaste eine Kunstausstellung eröffnet,

Am 19ten d. warde auf dem hiesigen Apollo⸗Theater Rossinis „Belagerung von Korinth“ mit außerordentlichem Beifalle zum ersten Male aufgefuͤhrt. ö .

Die Bevölkerung Neapels betrug am Anfange dieses Jahres 358,555 Einwohner, 1282 mehr, als im vorigen Jahre.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-⸗Hork, 20. Maͤrz. „Noch sind nur“ , heißt es in einer K hoͤchstens 2 Monate fuͤr die Kongreß-Sitzungen uͤbrig, und die wichtige Angelegenheit wegen der Wahl der Waͤhler des kuͤnftigen Praͤsidenten und Vice-Praͤsidenten der Vereinigten Staaten. ruͤckt ihrer Ent— scheidung immer naͤher. Schon lange kennt die Nation die Kandidaten zu diesen hohen Stellen. Der Kandidat der Op—⸗ position hat keine Hoffnung, seinen Zweck zu erreichen; seine Rolle ist ausgespielt. Seine Freunde haben alle ihre Anstren⸗ gungen und gert erschoͤpft. Jetzt ist es an den Freunden der dermaligen Verwaltung, aus ihrer Unthaͤtigkeit zu erwa— chen und von ihren Kräften Gebrauch zu machen. Sie haben viel zu thun. Die Zeit ist gekommen, wo sie den gesunden Verstand ihrer Mitbürger in Anspruch nehmen und sie um das Panier einer freien Regierung versammeln muͤssen, auf dem die Worte: Friede und Ruhe im Innern, buͤrgerliche Einrichtungen, unabhaͤngige Richter und freie Presse mit leuch⸗ tenden Buchstaben glaͤnzen.“ . .

Der hiesige American enthaͤlt einen Artikel, in welchem uͤber die von der gegenwartigen Regierung vorgenommene Reduction der Gehalte mehrerer Beamten, besonders der beim Zollwesen angestellten, Beschwerde gefuͤhrt wird, mit dem Bemerken, daß gerade diese am besten bezahlt werben mußten, wenn man nicht den Weg zu Betruͤgereien und Schleichhan—⸗ del durch Vermittelung der Beamten selbst eroͤffnen wollte, und vorzuͤglich wenn letztere, wie es, nach dem Verfasser des erwähnten Artikels jetzt in den Vereinigten Staaten der Fall seyn soll, so schlecht salarirt werden, daß sie nicht im Stande sind, sich und die Ihrigen zu ernähren.

befanden, und bemaͤchtigten sich der selben.

Bill in Betreff der Gehalte auswaͤrtiger Gesandten und Agenten der Vereinigten Staaten, wird unter Anderem auch darauf angetragen, daß unter der Leitung des Staatssecre—⸗ tairs der guswaͤrtigen Angelegenheiten die Rechnungen fol—⸗ gender Imkividuen abgemacht werden mochten: des vormali— gen Geschaͤftstraͤgers in London, Herrn Lawrence; des vor— maligen Gesandten in Spanien, Herrn Everett; des vorma⸗ ligen aktiven Legationssecretairs Herrn Barbour junior in London, und der mit diplomatischen Angelegenheiten beauf— tragt gewesenen fruͤheren Konsule in Lima und Rio-Janeiro, Herren Radeliff und Wright.

In einem (von einem New⸗Horker Blatte mitgetheilten) Privatschreiben aus Washington heißt es: „Meiner ersten Ansicht entgegen, daß wahrend der gegenwärtigen Sitzung nichts in Betreff des Tarifs geschehen wuͤrde, ist es jetzt sehr wahrscheinlich, daß wenigstens die Zoͤlle auf Thee und Kaffee werden herabgesetzt werden. In Folge dieser Wahrscheinlich— keit bemerkt man in den Preisen der genannten beiden Ar— tikel einiges Schwanken, das indessen nicht stattfinden sollte, weil, wenn auch die erwartete Reduction vom Kongreß ge⸗ nehmigt werden sollte, immer ein hinlaͤnglicher Termin ge— setzt werden wuͤrde, um die vorhandenen Vorräth bequeme aufräumen zu konnen.“

Im Laufe dieses Monats fand hier eine Ver— sammlung des Indischen Tribunals unter dem Vorsitze des Gouverneurs statt, der uͤber die in den suͤdwestlichen Theilen der Union lebenden Indianer mehrere interes—

finden sich die westlich vom Missisippi wohnenden Indianer, sowohl in moralischer als physischer Hinsicht, in einem viel besseren Zustande, als die im Inneren der einzelnen Staaten lebenden. Er haͤlt die unmittelbare Nachbarschaft weißer Bewohner sehr verderblich fuͤr die Farbigen, indem Erstere den Letzteren zwar alle Nachtheile, aber nicht die Vortheile der Civilisation mittheilen. Die Masse der unter solchen Verhaͤltnissen lebenden Indianer schildert er als äußerst roh, arm, schlecht gekleidet und allen Lastern ergeben; haͤufig sollen sie eine Menge ihrer Kameraden ins Land hinein senden, um zu betteln. Zur Bestaͤtigung seiner Behauptungen zog der Gouverneur einen Vergleich zwischen den Creeks, die in Georgia und Alabama zuruͤckgeblieben waren, und denen die westlich von Arkansas hin sich angesiedelt hatten; die ersteren lebten in dem obenangedeuteten beklagenswerthen Zustande, waͤhrend die Ausgewanderten auf einem fuͤr alle Erzeugnisse erglebigen Boden, ohne Beruͤhrung mit den Weißen, schon jetzt den heilsamen Einfluß ihrer veraͤnderten Verhaͤltnisse fuͤhlten. Seiner Ueberzeugung nach, kann das wahre Wohl der Indianer, bis dahin, daß sie zu einem gewissen Grad von Tivilisation gelangt sind, was vielleicht 50 Jahre dauern durfte, nur durch Isolirung von den Weißen befoͤrdert werden. .

Seit dem (neulich mitgetheilten) Angriff der Cherokesen auf ihre weißen Nachbarn, die in ihr Gebiet eingedrungen waren, hat von Seiten der Creeks ein zweiter in der Pro⸗ vinz Shelby stattgefunden. Sie uͤberfielen in starker Anzahl eine Besitzung, auf welcher sich , ,

tovinz . von Waffen un

Provinz gehoͤrige Vorraͤthe ff e , e ; ist ein aus 9000 Mann bestehendes Regiment dahin beordert , , und man sah taͤglich der Nachricht von einem ernst⸗ haften Gefecht entgegen. .

3 Dem . des General, Postmeisters zufolge betrug der reine Ueberschuß der Einnahme an Postgebühren im ö . des vorigen Jahres im Staate New⸗Hork 272,524; in Pen⸗ sylvanien 152,020; in Massachusetts 107,544; in Virginien „5,105; und in Karoling 14,75 Doll.; davon kommen 3 di Städte New- York 129, 970; Philadelphia S3, 920; 3 timore 45,116; Boston 51, 857 und New⸗ Orlegus ih oh Doll. Es ergiebt sich hieraus, daß die Stadt New Mor allein beinahe so viel Ueberschuß hatte, als der ganze 6 Pensylvanien, und mehr als irgend ein anderer Staat de

Union.

Columbien. ; . Die in Bogota erscheinende Columbische Ze tu ng vom JI. Jan. enthaͤlt eine an den Kongreß gerichtete Bot

i i kuͤn⸗

aft des Praͤsidenten Bolivar, in der er demselben ank , daß er in Folge der im Departement Venezuela . fallenen Ereignisse es fuͤr zweckmäßig erachte, u. 9. an Theile der Republik sich zu verfugen, um wo moglich n

die Ordnung und die Ruhe der Nation leider unter

Beilage

haͤtten. Venezue er es do

sagte Bolivar sch Conseil anvertrau

gen haben, r . luͤcklichen Ereignissen in Venezuela ein Zi lt Ihren segensreichen Absichten seinen Beifall und bedauert nur, daß Sie sich in der Noöthwendigkeit befinden, die Hau) stadt zu verlassen, ehe die Vertreter des Volls ihre Mission erfuͤllt Da der Kongreß sich auf die Functionen beschraͤn⸗ die in der Zusammenberufungs-Akte ausgesprochen sind, so freut es ihn, daß die Gewalt, die Sie vom Volke erhalten haben, Ihnen hinlaͤngliche Macht verleiht, alles Gute, das Sie wuͤnschen, thun zu koͤnnen, indem Sie die— jenigen Mittel in Ausführung bringen, die Sie Ihre in zwanzigjaͤhrigen Revolutionen gesammelten Erfahrungen, Ihre Geschäfts⸗Uebung, Ihre Menschenkenntniß, Ihr heldenmuͤ— thiger Patriotismus und das Interesse der Columbischen Nation kennen gelehrt haben.“

Die Columbische Zeitung vom 7. Febr. enthaͤlt den Beschluß des Kongresses, drei seiner Mitglieder nach Vene— zuela zu senden und zwar als Kommissarien, um, wo moͤg— lich, auf guͤtlichem Wege die Differenzen mit dieser Provinz auszugleichen.

Dieselbe Zeitung vom 14. Febr. bringt ein Regie— rungs⸗Dekret in Bezug auf die 3 Millionen Fanegadas National-⸗-Laͤndereien, welche die Gesetze vom 11. Juni 1825 und 1. Mai 1826 zur Verfuͤgung der vollziehenden Gewalt gestellt hatten, um damit die Einwanderung von Auslaͤndern Die Regierung, heißt es in jenem Dekrete, daß die Ausländer Haupt- Inhaber der Columbischen Vales seyen, daß diese fuͤr die Wohlfahrt des Landes mehr Interesse nehmen und bessere Staatsbuͤrger werden wuͤrden, wenn sie Land-Eigenthum in der Republik besaͤßen; ferner von dem Wunsche beseelt, alle ihre Glaͤubiger mit Vortheil fuͤr die Republik zu bezahlen, wiewohl es, wegen des ungeheuern Belaufes der Staatsschuld, unmoͤglich ist, dieselbe nebst Zinsen, wie sie es in der Folge zu thun wuͤnscht, gewissenhaft zu entrichten auf ster-Conseils beschlossen: „Die Vales der consolidirten Schuld, welche das Comité fur den oͤffentlichen Kredit aus— gegeben hat, sollen an Zahlungs Statt beim Kaufe von 4 Millionen Fanegadas wuͤster oder National⸗Laͤndereien, sowohl in den See⸗Provinzen als in denen des Innern, an— genommen werden.“

Englische Zeitungen melden: ben wir die Nachricht erhalten, baß Bolivar von Bogota nach Caraccas abgegangen ist. Er hatte den Befehl ertheilt, daß ein bedeutendes Truppen-Corps an den Graͤnzen des Ge— bietes von Venezuela sich versammle, jedoch soll dasselbe nichts Feindseliges unternehmen, ehe er von einer Konferenz mit Ge— neral Paez und den Haͤuptern der Unzufriedenen zuruͤckge—

„Wir haben

haben. ken muß,

sante Mittheilungen machte. Seinen Angaben nach, be⸗

u beguͤnstigen. in Erwaͤgung,

den Co bracht.“

etzten Protokolls, der Vorsitzende darau der am 29. April 1820 gestiftete Verein heute seine erste Versammlung nach einem Jehnjaͤhrigen Bestehen halte. Die chen Stifter: Beuth, Wagenmann, Feilner, C. Gro— F. Dannenberger, Tappert, Pistor, leben, und Alle, den Letzten, welcher fruͤh aus dem Verein ausschied,

saͤmmtli

f.

freundschaftliche Weise die Differenzen zu schlichten, 6

Beilage zur Allgemeinen Pre

gekehrt ist.“

In denselben Blättern liest man: Nachrichten aus Car thagena bis zum 27. Febr. erhalten. Es heißt darin, daß der Eolümbische Kongreß seinen Weg mit Festigkeit verfolge, und daß man die Hoffnung hege, den Streit mit Venezuela, ohne Dazwischenkunft der Waffen, ge⸗ schlichtet zu sehen. Das Dekret, welches die Einfuhr Spa— nischer Produkte unter neutralen Flaggen gestattet, hat auf lumbischen Markten eine große Thätigkeit hervorge—

Inland.

Berlin, 4. Mai. In der gestrigen Sitzung des Ver— fuͤr Gewerbfleiß machte, nach erfolgter Verlesung des

den Rath

„Ueber Jamaica ha—

aufmerksam, wie

ußischen St aats⸗Zeitung M 124.

Fruͤher bereits habe er zwar den Befehlshaber von la zu einer Unterredung eingeladen; inzwischen halte ch nicht fuͤr angemessen, ohne Wissen des Kongres— ses etwas Weiteres zu thun, da, wenn derselbe damit uͤber⸗ einstimme, sein Einfluß auf das Resultat versoͤhnlicher Maaß⸗ regeln sehr guͤnstig einwirken wuͤrde. In seiner Abwesenheit, sießlich, werde die Regierung dem Minister⸗ t werden. In der Erwiederung, welche der Kongreß auf diese Botschaft ertheilte, heißt es: „Der Kongreß, welcher dieselben Gesinnungen hegt, die Sie bewo⸗ versoͤhnliche Maaßregeln anzuwenden, um den iel zu setzen, er⸗

nufakturen uber die Anwendung einer von einem Ungenann⸗—

ten eingereichten blauen Farbe in der Toͤpferei; ein Be—

richt derselben Abtheilung uͤber die Versuche mit einer nach der Construction des Herrn Rothgeb in Muͤnchen gebauten Brodknet-Maschine. Mit einigen Abänderungen lieferte sie befriedigende Resultate. Ferner ein Antrag zum Verkauf einer von dem Verein versuchsweise erbauten Fachmaschine. Se. Excellenz der Herr Minister des Innern theilte dem Verein die Uebersicht aller im Jahre 1825 in den Hafen des Preußischen Staats ein, und ausgelaufenen Seeschiffe mit; desgleichen eine Uebersicht der mittelrheinischen und nieder— rheinischen Dampfschiffahrt des Jahres 1839. Von der Stettiner Dampfschiffahrts-Gesellschaft wurden die Resul— tate der Thaͤtigkeit ihres Dampfschiffes „Elisabeth“ mitge⸗ theilt von Herrn Mechanikus Uhlhorn in Grevenbroich ein Modell eines Raͤderwerks zur Rechtsumdrehung einer Welle, die Kurbel mag rechts oder links gedreht werden. Der Seidenfabrikant Herr Lehnert theilte ein Instrument mit, eine Skala der verschiedenen Riethblaͤtter in der Weberei zum Gebrauch beim Dessiniren; der Bau-Conducteur von Hartman machte eine Mittheilung, sein Schaufelwerk betref— fend. Der Fabrik-Unternehmer Herr Tappert zeigte der Versammlung eine Reihe von Maschinen seiner eigenen Con— struction zur Anfertigung von Streichen (Kratzen) vor. Der Vorsttzende theilte der Versammlung die Aufforderung des Freiherrn von Gerstner zur Praͤnumeration auf sein Handbuch der Mechanik mit. Von Herrn Fausack, Faktor der graͤflich Solmsschen Glashuͤtte zu Baruth, wur— den Proben seiner Hohlglas-Fabrikation, Nachahmung Englischer Glaͤser, vorgelegt; der Vorsitzende zeigte der Versammlung mehrere neue Englische Patent-Wagen⸗Ach⸗ sen vor, so wie eine Englische wenig Raum einneh— mende und das Gebaͤude nicht belastende Zeugrolle fuͤr Haus— haltungen, endlich ein Exemplar eines Gewehrs, worauf der Erfinder Deyse in Soͤmmerda ein Patent erhaͤlt, und welches derselbe verbessert hat. Der Vorsitzende fuͤhrte die Ver— sammlung hierauf in die Werkstellen des Koͤnigl. Gewerbe— Instituts, obgleich deren Einrichtung, namentlich der Gießerei und Tischlerei, nicht ganz vollendet ist. Die Werkstellen be⸗ stehen in einer Metall-Werkstatt, fuͤr's Drehen, Feilen, Schmieden; einer Gießerei; Ziselir-⸗Werkstatt; einer Tischlerei. Eine Dampf⸗-Maschine von 4 Pferden setzt hier einen Theil der Werkzeuge in Betrieb. Unter diesen zogen die meiste Aufmerksamkeit auf sich ? Maschinen zum Hobeln des Guß—

und Schmiede-Eisens, welches die eine auf einer Lange von

10 Fuß, die andere von 3 Fuß, ohne Zuthun unter einem beliebigen Winkel verrichtet und Spaͤne von 1 Linie in Gußeisen fortnimmt; drei große Drehbaͤnke, wovon 2 zum Abdrehen von Flächen und Ausbohren, deren eine Flaͤchen

von 15 bis 16 Fuß Durchmesser abdreht; drei Bohr⸗Ma—⸗

schinen; zwei Raͤder-Schneidemaschinen; eine Schrauben—

Schneidemaschine; horizontale Ziehbank mit Kette ohne Ende;

Kreis-Scheere; vertikale Ziehbank; Walzwerke. Außer diesen,

Drehbaͤnke der verschiedensten Art; Eisenhobel-Maschinen,

Kreis-Saͤgen, zum Betriebe durch Menschenkraft. In der Gießerei, welche zum Gießen lebensgroßer Statuen und klei—⸗ ner Gegenstaͤnde eingerichtet ist, fand die Vollkommenheit und Leichtigkeit der rohen Guͤsse allgemeine Bewunderung

Kunst⸗Nachrichten.

Herr Höcker aus Breslau, welcher schon vor sechs Jah— ren durch einige Glasmalereien, die er hier zur Ausstellung gab, bewies, daß diese Kunst, die man so lange fuͤr ganz un— tergegangen halten mußte, nicht nur durch ihn wieder erfun— den, sondern auch auf eine hohere Stufe gestellt worden sey, hat uns jetzt wiederum ein Bild in der Kunsthandlung des Herrn Kuhr unter den Linden ausgestellt, welches die Auf— merksamkeit aller Kunstfreunde in einem hohen Grade auf sich zieht. Es stellt dasselbe eine Madonna, halbe Figur in Le— bensgroͤße, vor, welche auf das vor ihr liegende schlummernde Christuskind blickt. Ausdtuck und Zeichnung erheben dies Bild zu einem wahrhaften Meisterstuͤcke, außerdem aber ist, worauf es hier zunaͤchst ankommt, die technische Behandlung von einer solchen Vollkommenheit, wie wir sie bei keinem der neueren Glasmaler in Koͤln, Paris, Muͤnchen und Bern ge— funden haben. Nicht nur sind die einzelnen Farben des Hrn. Hocker, namentlich das tiefe Roth und Blau, von einer In⸗ tensität, die nicht schoͤner seyn koͤnnte, sondern der Kuͤnstler

In der (wie neulich erwahnt) im Kongreß eingereichten

hmen an dessen Wirken fortdauernd ee . Antheil. hat auch die Mitteltinten und das Helldunkel auf eine Weise Vorgetragen wurde der Bericht der Abtheilung ar Ma⸗ ausgefuͤhrt, wie sie dem Oelmaler, dem der Vortheil des