1830 / 125 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ä // 226 /// —— te.

.

n P K. 6 . (. . ö. H 1 ö .

944

London, MN. April. Man weiß noch immer nichts GSewisses uͤber die Krankheit Sr. Maj; in allen den erschie— Z nen Buͤlletins haben die Aerzte nicht gesagt, was es eigent—

lich sey, woran der Monarch leide, und das Wenige, was sie

von Besserung oder Erleichterung sagen, ist so unbestimmt, daß, bei der im Pallaste herrschenden Heimlichkeit, fuͤr allerlei Geruͤchte Raum bleibt. Manche gehen dabei freilich so weit, daß sie behaupten, der Koͤnig sey gar nicht im Ernste krank, und man mache nur allen den Laͤrm, damit Se. Maj. nicht einen Galatag zu halten und sich der Ihnen zusagenden Ein⸗ samkeit nicht zu entreißen brauchen. Im . herscht jedoch der Glaube, daß der Monarch gefaͤhrlich krank sey und man fuͤr Sein Leben fuͤrchten muͤsse. Dabei leidet denn, wie auch in unseren Blaͤttern mehrfaͤltig zur Sprache gebracht wird, der Handel uͤber alle Maßen: die Damen wollen sich keine Fruͤhlings⸗Anzuͤge machen lassen, so sehr auch die Schoͤn— heit der Witterung sie dazu einladet, da sie alle Augenblicke erwarten, Trauer anlegen zu muͤssen; und andererseits

aben sich des Koͤnigs Krankheiten so oft zur Wieder , gewendet, daß der Handelsmann sich fuͤrchtet, auf Speculatlon schwarze Zeuge zu kaufen. Dieser Umstand ist besonders in diesem Augenblick zu bedauern, wo das Fabrik- wesen ein wenig aufzuleben anfing, so daß an vielen Orten 2 Leute in Arbeit genommen wurden und die vorher Be— schaͤftigten besseren Lohn erhielten. Zwar hoͤrt man noch nicht,

daß die Sachen wieder in Ruͤckgang gekommen; aber wenn.

nicht bald eine entscheidende Veraͤnderung in dem Zustande

des Koͤnigs eintritt, muß die Stockung nothwendig bald von

dem Kleinhaͤndler auf den Fabrikanten zuruͤckwirken. Ge— stern fing das Parlament seine Arbeiten aufs neue an: im DOberhause wurde das Zeugenverhoöͤr uͤber die Bestechung der Waͤhler von East⸗Retford begonnen, und im Unterhause mit mehreren Bills bedeutende Fortschritte gemacht. Die Bill zur Vereinfachung der Gesetze gegen Faͤlschungen wurde jum zweiten Male verlesen, aber die Diskussion daruͤber verschoben, weil man naͤchst den bereits eingereichten Bitt— schriften, noch eine Menge anderer aus allen Gegenden des Landes wider die Verhängung der Todesstrafe fuͤr Faͤlschun— en von irgend einer Art erwartet. Die Gesinnung der ation ist nun einmal dagegen, und keine Berebsamkeit wird dieselbe umaͤndern koͤnnen. Es vergeht fast keine Woche, wo nicht hier in London oder in den andern großen Handels— Staͤdten Faͤlschungen entdeckt und verheimlicht werden, indem in den meisten Faͤllen die Kaufleute lieber bedeutenden Verlust leiden, als ihr Gewissen mit einem gesetzlichen Mord (denn als solcher wird es von vielen angesehen) belasten wollen; und kommt die Sache ans Licht und ein Verbrecher wird wirklich vor Gericht gebracht, so sieht man in den meisten allen, daß Anklaͤger, Zeugen, Geschworene und Richter ihr öglichstes thun, um den Angeklagten vom Galgen zu retten. Dieser allgemein bekannte Umstand dient natuͤrlich be⸗ drängten Geschaͤftsleuten und gewissenlosen Abentheuerern zur Ermunterung und ist gerade die Ursache der Haͤufigkeit des Verbrechens, welches man durch die Strenge der Strafe zu vermindern gehofft hatte. Eine andere wichtige Verhandlung, welche im Unterhause stattfand, war uͤber die Bill des Herrn Slaney zur Vereinfachung und Gleichstellung der Armengesetze im ganzen Lande, wodurch er und einige andere hoffen, nicht nur den sittlichen Zustand der Armen zu verbessern, sondern auch die Unkosten fuͤr die Erhaltung derselben zu vermindern, welches besonders dadurch bewerkstelligt werden soll, daß man den Aufsehern der Armen gestatten will, denjenigen, welche um offentlichen Beistand nachsuchen, ihre Kinder wegzuneh⸗ men und solche in zu diesem Zwecke anzulegenden Schulen u erziehen. Herr Hes aber und viele andere sind dem lane entgegen, indem sie keine Verbesserung oder Erleichte, rung davon erwarten; auch scheint es nicht, daß die Bill durchgehen werde. Jeder sieht ein, daß etwas gesche⸗ en müsse, um theils der einreißenden Unsittlichkeit und orglosigkeit unter den arbeitenden Klassen, theils dem be⸗ ständigen Anwachsen der Armensteuer Hindernisse entgegen zu fetzen; aber uͤber das Wie? scheinen sich kaum zwei unserer Gesetzgeber vereinigen zu koͤnnen. Der Plan des Anbaues der unfruchtbar liegenden Heiden, deren wir in England so

viele haben, welcher in Holland so viel Gluͤck gemacht

aben scheint, hat bis jetzt im Parlamente noch keine . . doch hdr man von allen Seiten, daß, wo solcher angewandt worden, die beiden obenerwaͤhnten gro—⸗ ßen Zwecke erreicht worden 2 Auch zweifle ich nicht, daß nur durch solche innere Colonisation nebst Unterstuͤtzung derer, welche sich in die Kolonieen uͤber's Meer zu begeben an, das steigende Uebel beseitigt werden koͤnne. insichtlich der Erneuerung des Privilegiums der Ostindischen esellschaft sagte Lord Ellenborough gestern Abend im Ober⸗

.

hause, daß die Minister noch daruͤber zu keinem Entschlusse gekommen seyen. In Mexiko scheint ein großer Verdacht gegen die Absichten der Vereinigten Staaten zu herrschen, welcher so weit gehen soll, daß man beschlossen habe, die , bei Texas, worauf man glaubt, daß die Absicht jener Republik gerichtet sey, in Vertheidigungsstand zu setzen.

Nieder lande.

Bruͤssel, 30. April. Die Verhandlungen in dem Pro

zesse gegen Potter, Tielemans u. s. w. wurden gestern vor den hiesigen Assisen fortgesetzt. Nachdem die Advokaten Jottrand, van de Weyer, Redemans und Spinael neue Ver— theidigungs-Gruͤnde zu Gunsten ihrer Klienten entwickelt hat⸗ ten, ergriff Potter selbst das Wort und suchte die gegen ihn erhobene Anklage, daß er zu einem Komplotte Behufs der Umwaͤlzung der bestehenden Regierung aufgefordert haͤtte, als unbegruͤndet darzustellen.

Deutschland.

Muͤnchen, 30. April. Se. Majestaͤt der König haben vermoͤge Allerhoͤchsten Signats dd. Pannella auf der Insel Ischia den gten d. M. dem in Muͤnchen errichteten Wohl⸗ thaͤtigkeits Vereine fuͤr Israeliten in Baiern, welcher sich die Mitwirkung zur buͤrgerlichen Verbesserung seiner Glau— bens-Bruͤder im Koͤnigreiche als Zweck seiner Thaͤtigkeit im Allgemeinen bestimmt und diesen Zweck zunaͤchst durch Auf—

munterung zu den Handwerken der Maurer, Zimmerleute und

Schmiede, dann zur Erlernung und zum Betriebe des Acker⸗ baues mittelst Ertheilung von Praͤmien und jaͤhrlichen Unter— stuͤ4zungen zu erreichen vorgesetzt hat, unter Gutheißung der zuruͤckfolgenden Vereinssatzungen Allerhoͤchstihren Beifall und Schutz angedeihen lassen. .

Bremen, 30. April. Auf die Nachricht von der Sei— tens des Herrn Professor Harding in Göttingen am 2Zösten d. M. erfolgten Entdeckung eines Kometen zwischen dem Del— phin und dem Pegasus wurde. auch hier dieser Komet gestern und heute in den ersten Fruͤhstunden nach Mitternacht beob achtet. Der Komet hat einen kleinen, aber sehr glaͤnzenden Kern, einen hellen Kopf und einen blassen etwa 23 langen Schweif. Wenn der Mondschein nicht jetzt hinderlich waͤre, wuͤrde ihn ein gutes Auge auch ohne Fernrohr sehen konnen. Am 28. April um 13 Uhr 17“ Br. mittl. Zeit war die gera⸗ deste Aufsteigung des Kometen 3185 19“: die noͤrdliche Ab⸗ weichung 145 I9J. Am 29. April um 12 Uhr 46 erstere 3185 26“: letztere 157 166. Der Komet geht also sehr lang⸗ sam nach Osten und Norden, und es laͤßt sich erwarten, daß er noch eine geraume Zeit zu sehen seyn wird.

Spanien.

Der Pariser Globe meldet in einem Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 15. April, außer der am 14ten erfolgten Abreise des Koͤnigs und der Koͤnigin von Neapel, daß die Spanische Negierung sich ernstlich mit der Anerkennung der Sud⸗Amerikanischen Freistaaten unter gewissen Bedingungen beschaͤftige. Man habe in den Portefeuilles der Ministerien alle der Regierung zu verschiedenen Zeiten eingereichten Vor— schlaͤge einer solchen Anerkennung wieder aufgesucht. Den meisten Beifall finde folgender Entwurf: „Mit der Geneh— migung Frankreichs und unter der Vermittelung und Buͤrg—⸗ schaft Englands will man sich zu einer Anerkennung der Un— abhaͤngigkeit sammtlicher Staaten des Spanisch,Amerikanischen Kontinents unter folgenden Bedingungen verstehen: 1) Eine Summe von 300 y schwerer Piaster soll binnen 10 Jahren von allen anerkannten oder anzuerkennenden Staa— ten, die sich unter einander solidarisch 2 verpflichten, an Spanien gezahlt werden. 2) Die neuen Regierungen sollen die Schulden Spaniens in diesen Landern in zu bestimmen⸗ der Zeit und Zahlungsweise tilgen. 3) Den der alten Regie⸗ rung treu gebliebenen Spaniern und Amerikanern soll das ihnen genommene Hab und Gut wiedergegeben und der Be⸗ trag der zu zahlenden Entschaͤdigungen einstweilen auf 20 Mil⸗ lionen Piaster fuͤr jeden Staat festgestellt werden. 4) Die

weggenommenen Kriegsschiffe sollen gegenseitig ausgeliefert

werden, namentlich das Linienschiff Asia, welches durch Ver— rath und gegen die Klauseln der Capitulation von Ayacucho uͤbergeben wurde. 5) Es soll ein vollständiger und gegenseitiger General⸗Pardon erlassen und Niemand wegen seiner fruͤheren

andlungen und Meinungen zur Rechenschaft gezogen werden. 5 Die auf Spanischen Schiffen ankommenden Spanischen Er⸗

zeugnisse sollen zollfrei eingefuͤhrt werden koͤnnen. Dasselbe Vor⸗

recht sollen die Produkte der unabhangigen Staaten, wenn sie auf 2 eigenen Schiffen derselben eingefuͤhrt werden, in Spa⸗ nien genießen. JI Die kontrahirenden Regierüngen werden sich uͤber die Erzeugnisse, deren Einfuͤhrüng sie verbieten

945

wollen, so wie uͤber die Wahl der diplomatischen Agenten und uͤber die Rechte jedes Individuums in den Staaten der anderen Macht verstaͤndigen. 8) Die Spanier behalten sich ihr ganzes Eigenthumsrecht auf die Chiloe- und Falkslands—⸗ Inseln vor. 9) Die vermittelnden Machte garantiren Spa— nien seine gegenwartigen Besitzungen in Asien und auf den Antillen. Vielleicht ware es besser, mit jedem Staate ein— zeln zu unterhandeln; die erhabenen Vermittler werden aber wahrscheinlich die Sache lieber im Ganzen abgemacht sehen. Man konnte mit einem allgemeinen Waffenstillstande auf 3 bis 4 Jahre den Anfang machen, waͤhrend dessen die Grund lagen der Versoͤhnung gelegt, die Verbindungen wieder an geknuͤpft und über die Feststellung aller Punkte unterhandelt werden könnte. Nach Beilegung dieser Sache kann man mit St. Domingo wegen einer Entschaͤdigung unterhandeln, die mit derjenigen, welche die Insel an Frankreich fuͤr das fruͤhere Franzoͤsische Gebiet zahlt, im Verhaͤltniß stehen muͤßte. Ist kein Geld vorhanden, so wuͤrde man doch Han— delsvorrechte fuͤr die Spanischen Erzeugnisse erlangen.“

i .

Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes: Konstantinopel, 109. April. Der bei Gelegenheit des Bairam-Festes bekannt gemachte Tewdschihat (Änstellungs— und Befoͤrderungs-Liste) bietet diesmal weder in den hoͤheren Staatsämtern und Ministerien, noch in den groͤßeren Statt— halterschaften, eine bedeutende Veraͤnderung dar. Das Pfor—⸗ ten⸗Ministerium besteht, dieser Liste zufolge, aus nachstehen— den Individuen: Kiaja Beg (Minister des Innern) Alt Bei; Reis⸗-Efendi Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten) Ah— med Hamid⸗Bei; Tschausch⸗Baschi (Hof und Reichsmarschall) Hadschi Said-Efendi. Die unter diesen drei Ministern ste— henden sieben Staats-Secretaire sind: Der Bujuk Teskered— schi (großer Bittschriftmeisterj Salih Efendi; der Kutschuk Teskeredschi (kleiner Bittschriftmeister) Alm Bei; der Mek— tubdschi Efendi (Kabinets-Secretair des Groß-Wesirs) NAatif Bei; der Teschrifatschi Efendi (Ceremonienmeister) Said Bei; der Beglikdschi Efendi (Staats-Referendar) Hadschi Akif Efendi; der Kiga Kiatibi (Kabinets-Secretair des Ministers des Innern) Edhem Efendi, und der Nischandschi Baschi (Staats-Secretair fuͤr den Namenszug des Sultans) Na— schid Bei. Bei den Statthalterschaften ist zum erstenmale das Paschalik von Morea aus dem Verzeichniß weggelassen; die Sandschake von Lepanto und Negroponte sind noch auf⸗ gefuͤhrt, und fuͤr ersteren Ibrahim -Pascha, fuͤr letzteren, (der sich bekanntlich, nebst Athen, noch im Besitz der Turken befin⸗

det) Omer⸗Pascha bestaͤtigt. Auch alle in Europa und Asien

noch von den Russischen Truppen besetzten Provinzen und Festungen sind darin, wie gewoͤhnlich, angegeben. Am vierten Tage nach dem Bairams-Feste war die gewohnliche Aufwartung oder Riktab der Minister und hoheren Staats Beamten, welche die Bestaͤtigung in den Stellen, welche sie bekleiden, erhalten hatten, bei der Kaserne von Ramitschiftlik, wo der Sultan noch immer residirt. Die sonst in diesen Ta⸗ gen uͤblichen Spiele und Belustigungen haben diesmal, eben so wenig, als die seit einigen Tagen an deren Stel— len getretenen Truppen ⸗Manoeuvers stattge funden. Seit Eintritt der gelinderen Jahreszeit und der Wiederer⸗ oͤffnung der Schifffahrt sind die Preise der ersten Lebens⸗ beduͤrfnisse, besonders des Getreides, hier bedeutend gefun— ken; nur ist wegen der in mehreren Provinzen herrschenden Viehseuche der Mangel an Fleisch noch fuͤhlbar. Am 7ten

D. M. lief eine auf den Werften von Mitylene neu gebaute

Fregatte in den hiesigen Hafen ein. Diese Fregatte, welche bestimmt ist, Tahir Pascha nach Algier zu fi rn 6 Erwartung eines guͤnstigen Windes vor Beschicktasch“ vor Anker. Der det * ichn h Contre⸗Admiral, Conte Dan dolo, schickte sich an, nachdem sein Nachfolger im Kommando der Oesterreichischen Escadre in der Levante, Oberst Baron Aecurti, auf der Fregatte Guerriera in Smyrna angelangt ist, mit dem groͤßern Theile der Hesterreichischen Schiffs⸗Di⸗ vision nach dem Kaiserl. 4 Littorale zuruͤckzukehren. Die von der Oesterreichischen Kriegs- Marine, unter dem Rommando dieses Befehlshabers, waͤhrend der schwierigsten BVerhaͤltnisse, geleisteten ersprießlichen Dienste werden noch lange in dem ndenken der Kauffahrer aller Nationen fort— leben, welche bei ihr Schutz und Sicherheit gegen die zahllosen Seeraͤuber fanden, die in den letztern Jah⸗—

Ten die Gewasser der Levante so sehr beunruhigten.

Der Koͤntgl Sardinische außerordentliche Gesandte, Ma

itgl. z rquis von Gropallg, hat von seinem Hofe einen Urlaub 23 um wegen Familien-Angelegenhelten nach Hause zu reisen. . seiner Abwesenheit wird der erste Dolmetscher und egations⸗ Rath, Herr Chirico, die Geschaͤfte der Gesandt⸗

schaft besorgen, Heute hat der Kaiserl. Russische Gesandte Herr von Ribeaupierre, seine 6 bei 2 Pascha zu Ueberreichung seiner Kreditive an das Tuͤrkische Ministertum. Der oͤffentliche Gesundheits⸗Zustand erhaͤlt sich in dieser Hauptstadt fortwährend auf so befriedigende Weise, daß nicht die geringste Spur der Pestseuche entdeckt wird. Auch aus Adrianopel lauten die letzten Nachrichten hieruͤber sehr befriedigend. Die Erscheinung des Eour Fier de S myrne ist, wie man aus Smyrna schreibt, durch eine Unpaͤßlichkeit des Redacteurs dieses Blattes, Hrn. Blaeque, seit einiger Zeit unterbrochen.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

. New York, 20. Maͤrz. Im hiesigen American liest man Folgendes: „Da einige Tagblaäͤtter fuͤr gut befunden haben, Lwahrscheinlich um ihre politischen Blendwerke zu charakterisiren) das dermalige Haupt der Verwaltung den Be⸗ wohnern der Vereinigten⸗Staaken zur Wieder⸗Erwaͤhlung an⸗ zuempfehlen, so duͤrfte es weder unpassend noch voreilig seyn, alle Diejenigen, welche geneigt sind, diesen Gegenstand in An⸗ regung zu bringen, auf eine Stelle in der Botschaft des Praͤ⸗ sidenten an den Kongreß aufmerksam zu machen, wo die Grundsaͤtze entwickelt sind, welche der republikanischen Manie fuͤr die naͤchsten 3 Jahre gleichsam als Leitfaden fuͤr ihre Handlungen dienen sollten. Wenn wir aber leider schon jeßt im Angesicht dieser nämlichen bei einer feierlichen Gele⸗ genheit geäußerten Grundsaͤtze die Praxis so sehr im Wider, spruch mit der in selbigen an den Tag gelegten Theorie erblicken was bleibt uns dann wohl noch nach einem Zeit⸗ raum von 3 Jahren zu hoffen uͤbrig? General Jackson sagt in seiner Botschaft, indem er davon spricht, die Ver⸗ fassung dahin zu verändern, daß dem Einfluß des Kongresses auf die Wahl eines Praͤsidenten vorgebeugt werde: „Es wurde rathsam seyn, den Posten des Ober⸗Beamten der nion auf einen einzigen Termin, entweder auf oder auf 6 Jahre, zu beschränken.““ Wie kann es nun General Jack son nach einer solchen Erklaͤrung ungeruͤgt zugeben, daß man den Vorschlag macht, ihn noch eininal zu erwaͤhlen, und wie koͤnnen es selbst seine Anhänger wagen, ihn durch einen solchen Vorschlag bei der Nation in Mißkredit zu setzen?“

Aus Boston meldet man, daß in einer dortigen Drucke— rei eine Entdeckung gemacht worden ist, in Folge welcher bei Setzung der Typen und deren Vertheilung in die Faͤcher ein Funftheil der bisher dazu verwendeten Zeit erspart wird. Diese neue Methode ist praktisch untersucht und als vollkom- men zweckmaͤßig befunden worden. Sobald das Interesse des Erfinders es erlauben wird, soll seine Entdeckung oͤffentlich bekannt gemacht werden.

Vereinigte Provinzen vom la Plata,

Englische Blätter enthalten Auszuͤge aus Buenos— Ayres Zeitungen bis zum 7. Februar. Diesen zufolge waren in jener Stadt hinsichtlich des Zustandes der inneren Pro⸗ vinzen verschiedene Geruͤchte in Umlauf. Es hieß, General Quiroga sey getoͤdtet worden; da man diefe Nachricht, als vom dortigen Gesandten der Vereinigten Staaten ausgehend, verbreitet hatte, so sah Letzterer sich veranlaßt, diesem Vor— geben amtlich zu widersprechen. Auch ging die Rede, daß der Gouverneur von Tucuman (Lopez) vom General Quiroga geschlagen worden sey. Aus dem Innern war gemeldet wor— den, daß nach der Einnahme von Cutamarca durch den Obersten Villafare, einem von Quiroga s Unterbefehlshabern, die geschlagenen Truppen der Provinz Tucuman Verstaͤrkung erhalten und versucht haͤtten, sich der Stadt zu naͤhern, jedoch mit einem Verlust von 190 Mann zuruͤckgetrieben worden waͤren. Nach anderen Nachrichten haͤtte jedoch General Quiroga die angebotene Vermittelung von Buenos Ayres an⸗ genommen; in die noͤrdliche Theilen von Buenos⸗Ayres sollen Indianer eingebrochen seyn. Berichten aus Monte⸗ Video zufolge haben Mißverstaͤndnisse zwischen zwei Staats⸗ Ministern, dem General Fructuoso Rivera und General

. stattgefunden, in Folge deren der Letztere resig⸗ nirt hat.

n

Berlin, 5. Mai. Se. Königl. Hoh. der Prinz Frie⸗ rich ist am 23sten v. M. in Wesel eingetroffen, um die da⸗ selbst stehenden Truppen der 14ten Division zu inspiziren. Im 3 Sr. Koͤnigl. Hoheit befanden sich die Herren Generale Graf von Dohna und von Weirach.

An die Stelle des bisherigen Konsuls der Vereinig— ten Staaten von Nord⸗Amerika fuͤr die Rhein⸗Provinzen und

Westphalen, Hrn. Gottfried Bäcker aus Remscheid, ist Herr