1830 / 126 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 07 May 1830 18:00:01 GMT) scan diff

K k

K nm *

. h 517 z 1 . . ö ö 1 ö J s ö 9 ö . . ö ö ö . . P- 1 J 1 . . . ! ) 14 ( 1 . k. 4 ĩ̃.— in 4 11 . 1 ö 14 H ö ö ö . ! ö . 4 . 4 . 1 ö . J . 14 . ; . 1 H J! . . ö . ö 1 1 J . 1 J . H 1 1 . . 1 . ö . . 1 4 1 11 ö H . . ö 1 ö. 1 ö 1 ( . . . 1 . . ö . 1 . ö ö ö. . . . . 1 . ö ö ö 1 ö ö. 1 4 . U. 1 1 ö 19 3 1 9 i ö. . . 161 ö . . ; ö

höoͤher bezahlt, welche wegen des Geruͤchts, daß falsche in Um

H

952

des Rathes und der Subfkribenten der kirchlichen an nr, g. (King's College), mit deren Stiftung man seit zwei Jahren beschaͤftigt ist; und man glaubt des⸗ halb dafuͤr annchmen zu können, daß keine sehr r . Staatsgeschaͤfte vorliegen mässen, indem sonst der erste Mi⸗ nister nicht Muße haben duͤrfte, sich mit dergleichen außer amtlichen Angelegenheiten zu beschaͤftigen. Schottland und Irland bestuͤrmen jetzt das Parlament gegen den Plan ö. Minister, die Abgaben jener beiden Landestheile in Hinsicht auf geistige Getraͤnke denen in England naͤher zu bringen, freilich nicht durch Verminderung der letzteren, sondern durch Vermehrung der ersteren; es ist jedoch kaum denkbar, daß sie etwas dagegen ausrichten werden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Mai. Se. Koͤnigl. , der Prinz Friedrich ist am 28sten d. M. von seiner 14 . dam aus unternommenen Inspectionsreise hach der n . . Kuͤste wieder hierher zuruͤckgekehrt. Se. Königl. 3 ö. in den Tagen des 26. und 27. April in Begleitung es Ge⸗ neral⸗Direktors der Marine die im Helder liegenden Kriegs, und Wachtschiffe, die Forts „Admiral Dirks Erbprinz und „Kykduin““, den Thurm mit, den Kuͤstenlich te und die ganze Marine⸗Anstalt Willemsoerd in Augenschein genommen,

Bruͤssel, 1. Mai. Der hiesige Gerichtshof hat gestern in dem Prozesse gegen Potter, Tielemans und ihre . geklagten sein Urtheil gefallt: von Potter ist zu Ssahr iger Bartels und Tielemans zu Fjaͤhriger h an Nr ve 9 5 jaͤhriger Verbannung verurtheilt worden. Die Drucker Cochẽ⸗ Mommens und BVanderstraeten wurden freizesprochen. 2

3 1. Mai. * a. . .

ie se oche waren Staatspapiere im Ganze as ange⸗ 2 6 unter denselben wurden besonders Kanzbillets

waͤren, seit etlichen Tagen sehr gedruͤckt gewesen waren. , ist durch ö. Bekanntmachung der Verwal—⸗ tung des hiesigen Schuld-Hauptbuches bestaͤtigt worden, worin einige Zeichen, an denen die falschen Dokumente zu erkennen sind, angegeben werden, und wobei den Inter essenten erlaubt wird, einige bereit gelegte Kanzbillets selbst zu průfen; Seit vorgestern gingen dieselben indeß wieder etwas zuruck und e. à 3605 FI. Aus London kamen merklich hoͤhere Cour se von Spanischen und Griechischen Obligationen, welches auch hier eine Preis-Verbesserung dieser Effekten zur Folge hatte. Cortes-Obsigationen blieben zu 17 pCt., hiesige ran, ern. 78 Fl. pCt., Franzoͤsische dito 823, Griechische blaue ä pCt. Suͤd⸗-Amerikanische blieben preishaltend, Frasih, . 7. Mexik. 33. 3, Columb. 243. 25, Peruan. 213 8 pCt. Der Geldcours stand: Prolongation 32, Leihung 3 pCt., Dlchonth 7.17 pCt. Fuͤr London und Hamhurg war in allen Devi⸗ sen viel Geld. London 2 Mt. 12 Fl. 20 Cts., 3 Tage Sicht 12 Fi. 273 Cts. Hamburg 2 Mt. 35713 St., kurz 354 . = Am Getreidemarkt erhielten die Weizen⸗Preise etwas . Festigkeit; der Umsatz beschraͤnkte sich zwar auf den inlaͤndi, schen Bedarf, doch wurden ziemlich bedeutende Partieen ver⸗ handelt. Alter Roggen ohne lebhafte Frage; neuer inlandi⸗ scher durch mehr Begehr und weniger Feilbieten etwas ange— nehmer. In Gerste war unbedeutender Handel. Hafer, ziemlich gesucht, wurde hoͤher gehalten. Man 3 126pfuͤnd. bunten Polnischen Weizen 310 Fl., fuͤr 124pfi nd. dito 300 Fl., fuͤr L23pfuͤnd. gemeinen dito 282 Fl, für 119, pfuͤnd. dito 255 Fl., fuͤr 126pfuͤnd. Anklůamer 268 Fl. sür 114.116. 118. 119. 130pfünd. Preuß. Roggen 136 140. 145. 148. 159 Fl., fuͤr 1068pfͤnd. Helsteinsche Gerste 130 Fl., fuͤr 8ꝛ. 88pfuͤnd. feinen Hafer 83. 98 Fl. Futterhafer ohne Gewichts⸗Angabe galt 56 Fl. .

391 Deutsch lan d.

Braun schweig, 30. April. Hier ist folgende a , ,, Karl, von Gottes Gnaden, souve— rainer Herzog zu Braunschweig und Luͤneburg 2c. Nachdem Gruͤnde vorwalten, bei denen sich nach ihrer Qualification das Fortbestehen folgender Verordnungen, als; a) derjenigen vom 51. Dez. 1813 5; hb) derjenigen vom 14. August 1815 6

c) derjenigen vom 10. Mai 132) ), bei welcher Wir es

rbchalten haben, sie später wieder aufzuheben, in Be— . 9 . Bundestags Beschluß vom 20. August 1829,

) Betreffend die Eingangs und Schlußformeln der richter⸗

lichen ef, nach der Auflbsung des Koͤᷣnigreichz Westphalen.

.*) Wegen des Militair⸗Vorspannwesens in den Braun⸗ schweigschen Landen.

aus angeboten.

und endlich d) derjenigen vom 13. Dezeinber 1828 f), als inkompatibel darstellt, so sinden Wir Uns bewogen, dieseiben, wie hiermit geschieht, aufzuheben. Urkundlich Ünserer Unter⸗ schrift und beigedruckten Staats Kanzlei-Siegels. Braun— schweig, den 22. April 1830. Auf speziellen Befehl. v. Buͤ⸗ low. v. Muͤnchh au sen. .

Wiesbaden, 30. April. Die Prinzessin, von welcher

Ihre Hoheit die Frau Herzogin zu Nassan am 27sten d. M.

gluͤcklich entbunden wurde, ist, zur allgemeinen Betruͤbniß, am folgenden Tage wieder verschieden.

Nurnberg, 1. Mai. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Salerno, Bruder Sr. Majestäͤt des Koͤnigs von Neapel, und Se. Durchlaucht der Fuͤrst Pignatelli nebst Gefolge find gestern von Wien hier angekommen und diesen Morgen um i0 Uhr von hier uͤber Frankfurt nach Paris weiter gereist.

Frankfurt a. M., 2. Mai. Heute hielt die Senken⸗ bergische naturforschende Gesellschaft ihre öffentliche Jahres⸗ Sitzung, in welcher unter Anderm von dem Mitgliede Dr. Neef ein Vortrag uͤber die Natur des Sonnenlichts und der Sonnenflecken gehalten wurde.

Frankfurt a. M., 2. Mai. Seit langer Zeit

erfuhr unser Platz keine so bedeutenden Schwankungen im

Staats-Effektenhandel, als es abgelaufene Woche uͤber der Fall war. Anlaß dazu gaben vornehmlich die Lokal-Verhaͤlt⸗ nisse bei anruͤckender umd dann eintretender Monats-Abrech— nung. Das baare Geld war wirklich einige Tage uͤberaus rar, und sogleich schlossen sich die Kassen und glaubte man sich auf einen stuͤrmischen Ultimo vorbereiten zu muüssen. Dazu kamen niedrige Notirungen von Wien und die bestäͤtigte Kunde von weiterer Konversion der 5proc. Metall. Auch an der Wiener Boͤrse hatte sich das baare Geld rar gemacht und von den neuen 4proc. Metall. waren Posten zu 96 im vor⸗ . Fuͤr Prolongation von Bank-A1ctien zahlte man eben daselbst von einem Tage zum andern 13 bis 2 Fl. pr. Stuͤck. Unter diesen Umstaͤnden suchten mehrere unserer Geschaͤftsleute ansehnliche Partien von Staats, Effekten zu realisiren, wodurch ein Schwanken und Zuruͤckgehen der Course veranlaßt wurde. Am auffallendsten war (am 27. und 28. April) die Bewegung in den Desterr eich schen Haupt⸗ Effektensorten; es gingen sproc. Metall. von 1925 auf 10913, proc. von 977 auf- g64, Bank-Aetien von 165 auf 1625 und Partial von 146 auf 13835 herunter, und selbst zu die⸗ sen Preisen waren selten Nehmer. Die Notirungen der an⸗ deren Staatspapiere litten weniger, oder blieben ganz untan⸗ girt, wie sich denn 4proc. Preuß. Staats⸗Schulbscheine im⸗ mer angenehm und begehrt hielten. Am 29. April zeigte sich neues Leben an unserer Boͤrse. Die Haupt-Effektensor— ten hielten sich ziemlich begehrt; der Cours zog etwas an. Diese Erscheinung war lediglich den Einkaufen zuzuschreiben, welche einige unserer Spekulanten aufs Fallen vornahmen. Auch ein anderes Haus von erstem Einfluß gab Auftrage zur Anschaffung von 5 und 4 pCt. Metall. Man sah— uberhaupt einem guͤnstigen Monats schluß entgegen, der sich aber nicht nach Erwarten einstellte. Die Resultate der Liquidatlon am 30. April fielen anbefriedigend aus; viele Spekulanten aufs Fallen brachten große Posten zum Verkauf an den Markt; sie hatten solche zu beziehen und wollten gleich damit aufraͤu⸗ men. Von Wien kamen gerade zur Boͤrsenstunde niedrigere Notirungen. Das baare Gelb hielt sich rar. Fuͤr Prolongation und bei Hinterlegung von Staatspapieren wurden gern 8 bis 9 pCt. Zins fuͤrs Jahr bewil⸗ ligt. In Folge dieser Konjunktur waren . Course aller Effekten fuͤhlbar gedruͤckt; in den Haupt-ffektensorten (Metalliques und Bank-Actien) war ein Ueberfluß an comp⸗— tanten Stuͤcken bemerklich. Badische, Darmstaͤdtsche, Polni⸗ sche Loose waren zu sehr weichenden Coursen offerirt. Von letzterem Effekt besonders waren die effektiven Stuͤcke im Ueberfluß am Platz. Kanzen und Restanten hielten sich etwas angenehmer da von Amsterdam etwas hoͤhere Notirung eingetroffen war. Doch waren auch hierin mehr Geber als Nehmer. Am 1. Mai blieb der Umsatz gering, das Ge— schaͤfst war wenig belebt, die Course konnten sich nicht heben. Es waren noch viele Effekten von der Ultimo⸗-Abrechnung zu beziehen, und dies erschwerte die neuen Operationen. Be⸗ merkenswerth ist der bedeutende Unterschied der r n, gen im Laufe nur eines Monats. Vergleicht man die Course vom 1. April mit denen vom 1. Mai, so ergiebt sich eine Differenz: bei den 5proc. Metalliques von 25 pCt.; . 9 4proc. von 25 pCt., bei den Bank⸗-Aetien von 76 Sight Stuͤck, bei den Partial von 35 pCt., bei den Loosen zu 100 31.

) Die Modification der Gewerbe⸗ und Gilde⸗ Ordnung, ö

wer, Durch welche das letzte Jahr der Vormundschaft fuͤr un⸗ gesetzlich erklaͤrt worden.

Beziehung auf die Maurer⸗ und Zimmermeister⸗Wittwen,/ e⸗ђ treffend. . ;

4

953

von? Fl. pro Stuͤck, bei den Polnischen Loosen von 33 Rthlr. pro Stuͤck alles weichend. Bei den Bank⸗Aetien besonders war die ruͤckzaͤngige Bewegung ungemein rasch. Im Allge— meinen kann man annehmen, daß die Tendenz dermalen nicht

fuͤrs Steigen ist. Wechsel auf fremde Plaͤtze waren im Laufe

der Woche ziemlich ausgeboten, die Course wichen daher. Am⸗ 4 und Wien blieben am meisten offerirt. Disronto 4 pCt. Briefe.

Oe sterre ich.

Wien, 1. Mai. Nach Inhalt einer in den hiesigen Blaͤttern enthaltenen Bekanntmachung der K. K. Landes—⸗ Regierung im Erzherzogthum Oesterreich unter der Ems vom gestrigen Tage, sind wiederum 10 Millionen von der 5 pro⸗ gentigen Staats schuld gekuͤndigt worden.

Spanien.

Madrid, 20. April. Die heutige Hofzeitung ent—⸗ haͤlt folgende Mittheilung des Ministers der Justiz und der Gnaden an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten: „Der Leibarzt Sr. Maj. des Königs, Don Pedrö Castello, hat an mich folgendes amtliche Schreiben gerichtet: Ex⸗ cellenz! der Konig, unser Herr, ist in der verwichenen Nacht durch einen Gichtanfall an der rechten Hand beunruhigt wor— den; seit 5 Uhr des Morgens haben jedoch die Schmerzen nachgelassen und Se. Maj. haben einige Augenblicke geru⸗ het.“ Aranjuez, 29. April 1830. Gez. Don Fran— cisco Tadeo de Calomarde.“

Dieselbe Zeitung enthaͤlt die Gluͤckwunsch-Adressen, welche die General-Deputation der Vereinigten Koͤnigreiche, so wie die Magistrate der Städte Cuenga und Palencia wegen der Aufhebung des Salischen Gesetzes an den Koͤnig gerichtet haben.

Pariser Blaͤter fuͤgen Obigem folgende Nachrichten hinzu: „Am Tten wird eine amtliche Bekanntmachung dar— uͤber erfolgen, daß die Koͤnigin sich in gesegneten Leibes-Um— staͤnden befindet, und bei dieser Gelegenheit große Cour in Aranjuez und allgemeine Illumination in ersterer Resi— denz, so wie in Madrid stattfinden. Der Neapolitanische Botschafter reist in dieser Woche mit seiner Gemahlin und seinem Sohne nach Paris ab; seine uͤbrige Familie ist be— reits nach Carthagena abgegangen, um sich nach Neapel ein— zuschiffen. Zwei und vierzig in aktivem Dienste befindliche Offiziere, groͤßtentheils von der Garde, sind entlassen worden, weil aus dem Archiv einer Freimaurer⸗-Loge hervorgeht, daß sie Mitglieder derselben gewesen sind. Nach dem Dekret von 1835 uͤher die geheimen Gesellschaften wurden sie zum Tode verurtheilt werden. Der Kutscher des Franzoͤsischen Botschafters ist von einer Schildwache an der Ecke des Prado schwer verwundet worden; er wollte seinen Herrn aus dem Prinzen-Theater abholen; die Wache wollte ihn nicht vor—

beifahren lassen und schlug ihn mit dem Sabel, als er

weiterfahren wollte. Bald kamen mehrere royalistische Frei— willige hinzu und brachten ihm mehrere Wunden bei, so daß er blutend nach dem Gesandtschafts-Hötel getragen werden mußte. Die General⸗-Post-Direction hat im vergangenen Jahre 10 Millionen Realen auf die Unterhaltung der Stra— ßen verwandt.“

Portugal.

Der Courrier frangais meldet aus Lissabon vom 14. April: Am 11ten d. wurden zwei Jaͤger-Bataillone in Gegenwart Dom Miguels eingeschifft, welche theils nach Ma— deira, theils nach St. Michael bestimmt sind. Diese kleine Expedition ist heute, von 2 Kriegsschiffen begleitet, unter Se— gel gegangen. Der Herzog von Cadaval, so wie die uͤhri⸗ gen Minister nehmen große Veraͤnderungen in der Armee, im Justizwesen und in der Verwaltung vor. Graf Bastos will sich von den Staats-Geschaͤften zuruͤckziehen. Am 12ten war große Gala und Handkuß im Pallaste von Queluz, wobei der Spanische Gesandte wieder erschienen ist. .

r kei.

Nachrichten aus Konstantinopel zufolge (welche die Allgemeine Zeitung in einem Schreiben aus Wien vom 26. April mittheilt), ist der Hazendar oder Schatzmeister des Kaimakan-Pascha am 3. April, nach einem kurzen Verhoͤre und ohne daß sein Verbrechen bekannt gemacht worden waͤre, enthauptet worden. Auch ein Juzbaschi oder Capitain der Infanterie war in diesen Tagen mit dem Tode bestraft worden.

. Privatnachrichten von der Servischen Grenze vom 20. April (welche die Privil. Sch le fische Zeitung mittheilt melden: „Die Graͤnz⸗Berichtigungs⸗Geschäfte Serviens, wel⸗

= ; ; ; . ; 6. 5 ? ⸗— —— . / . *

che man endlich ihrem Ende nahe glaubte, sind durch einen unerwarteten Zufall wieder unterbrochen worden. Die Bos⸗ nier weigerten sich naͤmlich, den bisher mit ihrer Provinz einverleibten Drinaischen Distrikt wieder abzutreten, weswe⸗ gen die Commissaire, um Streitigkeiten vorzubeugen, ihre Arbeiten bis zum Empfang von Verhaltungsbefehlen fur die⸗ sen Fall einstellen mußten. Der Tuͤrkische Commissair hat sich unterdessen nach Belgrad, der Russische aber und die Servischen Deputirten zu Fuͤrs Milosch begeben. Daß dieser Vorfall zu verschiedenen Geruͤchten Aulaß giebt, ist leicht zu erachten, und waͤhrend Manche neues Blutvergießen fuͤr nothwendig halten, um die aufruͤhrerischen Bosnier zum Gehorsam zu bringen, behaupten Andere, daß die Bosnier von der Pforte selbst zu dieser Widersetzung veranlaßt wor— den seyen.“

Griechenland.

Nach Inhalt eines in dem Courrier de la Greece vom 27. Febr. d. J. enthaltenen Berichts der drei Kommis⸗ sarien der National-Bank (A. Kontestavlos, J. Kontumas und A. Papadopulos) an den Praͤsidenten Grafen Capodistrias, aus Nauplia vom 16. Februar, hat sich die Summe der von den Actionnairen zu verschiedenen Epochen in die Bank geleg⸗ ten Kapitale auf 151,866 Tal. 74 Cent. belaufen; dermalen aber schuldet die Bank nur noch 100,365 Tal. 90 Cent.; das Uebrige ist an diejenigen Actionnaire an Kapital und Zinsen hinausbezahlt worden, die ihr Geld aus der Bank zu— rückzuziehen wuͤnschten. Die Kommissaͤre sprechen in dem Bericht ihr Bedauern aus, daß, ungeachtet der anerkannten Nutzlichkeit die ses Instituts, verhaͤltnmißmäßig so geringe Ein⸗ lagen erfolgt sind, was sie der Neuheit dieser Anstalt in Griechenland und den vor der Ankunft des Praͤsidenten statt⸗ gefundenen Unruhen und Unordnungen im Lande zuschreiben. llebrigens wuͤnschen sie sich Gluͤck, daß der Praͤsident, um so— wohl den alten Actionnairen, als denjenigen Kapitalisten, welche neue Aetien zu nehmen Lust haben, größere Sicherheit zu geben, befohlen hat, mehrere fruchttragende Laͤndereien in ver— schiedenen Provinzen darch eine Kommission von Kunstver— staͤndigen schaͤtzen zu lassen, um diese Laͤndereien, als Natio— nal Eigenthum, bei der neuen Organisation der Bank den Actionnairen als Hypochek zu widmen, so zwar, daß die Ka— pitale der ältern und neuen Theinehnier an diefem Institute, bis zum Belaufe von 3,236,000 Phönixen oder 539,333 Tal. vollkommen gedeckt seyn werden. Eine sorgfaͤltige Kultur die⸗ ser Laͤndereten und eine kluge Administratioön ihrer Einkuͤnfte wird die Zahlung der jahrlichen Zinsen vollstaͤndig verbuͤrgen.

Der Moniteur enchaͤlt folgendes Schreiben des Herrn Eynard an den Redacteur des Londoner Globe: „Paris, den 25. April 1830. Mein Herr! Als ich die Ehre hatte, das letzte Mal an Sie zu schreiben, war mir der dritté An' griff des Courier gegen den Grafen Capodistrias noch nicht bekannt. Dieser Angriff beweist eine fuͤr die Huma⸗ nitaͤt betruͤbende Wahrheit, daß naͤmlich oft derjenige, welcher insultirt hat, zu beleidigen fort fahrt, statt sein Unrecht zu bekennen. Ich antworte jetzt dem Courrier auf eine kategorische Weise. Ja, ich verneine es auf die positivste und formellste Weise, daß der Graf Capodistrias den wohlwollenden Absichten der Maͤchte entgegenzuwirken gesucht habe. Ich behaupte im Gegentheil und besitze den Beweis davon, daß der Praͤsident feit langer Zeit die monagrchische Verfassung fuͤr Griechenland gewuͤnscht und den Maͤchten unaufhörlich angelegen hat, 1 Ent⸗ schluß uͤber diesen Gegenstand zu beschleunigen, so wie er seit dem Monat Oktober in jedem feiner Briefe darauf drang, dem Provisorium ein Ende zu machen. Ich verneine es, daß der Praͤsident seine Wuͤrde zu verlängern gesucht habe; ich habe im Gegentheil Ve eit dafuͤr, daß er alle Bittschriften, die zu diesem Zwecke an ihn gerichtet wurden, zurüͤckgewiesen hat. Ich verneine es, daß der Praͤsident ir⸗ gend Jemanden einen Antrag gemacht habe, Plaͤne zu unter— stuͤtzen, deren Zweck gewesen ware, den Absichten der Maͤchte entgegen zu wirken. Bei der Vertheidigung des Grafen Ca—

Weisheit seiner Verwaltung darthun. Zur Unterstützung meiner saͤmmtlichen Behauptungen habe ich die Namen von Augenzeugen angeführt, welche durch ihren Rang in der Ge— sellschaft und durch ihren Charakter in gleichem Grade ach— tungswerth sind. Der Courier hat in drei anonymen Arti⸗ keln nur unbestimmte Behauptungen ohne Beweis aufgestellt. Er erlaubt sich, zu wiederholen, daß der Praͤsident zu An⸗ fang Februars den Beschluͤssen der Machte entgegenzuwirken gesucht habe, haͤtte aber diese Behauptungen durch nament—

liche Anfuͤhrung ihrer Urheber unterstuͤtzen und darin meinem

Beispiel folgen sollen. Entschließt sich der Courier, diejenigen,

podistrias habe ich positive Thatsachen beigebracht, welche die