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Instit ute zur - Ehrenpforte 500 Rthlr., dem Hausarmen Me⸗ di . 200 Rthlr., und dem Institute fuͤr alte huͤlf⸗ lose Dienstboten, dem Blinden⸗Institute, dem Taubstummen⸗ Institute, jeder Anstalt ko00 Rihlr. Der Steinbruͤckermei⸗ ster Tuch, zu Breslau, hat Versuche gemacht, Muͤhlsteine von Granit fertigen zu lassen. Er hat das Stuck zu 45 Rthlr. gellefert, glaubt aber eine Brguchbarfeit von 20 Jahren ver⸗ bargen zu können. — Im Monat April sind auf der Oder aus Ober Schlesien in Breslau angekommen; 193 Schiffe mit Bergwerks Produkten, 132 Schiffe mit Brennholz, 15 Schiffe mit Stabholz, 250 Gaͤnge Bauholz. — Das Was⸗ ser in der Oder beginnt bedeutend zu fallen; am aten d. war der Stand 17 ö. 2 Zoll, mithin war das Wasser seit dem 27. April um 2 Fuß gefallen.
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In der Haude⸗- und Spenerschen Zeitung vom 8. Mai wird der Koͤnigl. Baiersche Professor Neumann beschuldigt: er ebe vor, in den, ihm von mir mitgetheilten Pekinger Staats⸗ enen i des Jahres 1823 eine Anekdote uͤber die Chinesische Tenfur gelesen zu haben, die in den M 6m eires one ernani Ja Chine vom Jahre 1791 abgedruckt ist. Ich glaube, dem Publikum zur Rechtfertigung eines abwesenden Gelehrten, dem wir eine sehr merkwuͤrdige Abhandlung uͤber den Arme—
nischen Philosophen David aus Herthen und die Armeni⸗ . hebersetzungen des Aristoteles verdanken, folgende Er— kl
tung schuldig zu seyn:
Als ich von meiner Reise in dem suͤdlichen Rußland und Sibirien im Anfange dieses Jahres zuruͤckkehrte, wuͤnschte ich, die Armenischen, Chinesischen, Persischen, Mongolischen und Tuͤbetanischen Schriften, die ich Gelegenheit gehabt hatte, an den Gränzen der Dzungarei, in Astrachan, Sa⸗ repta und der Kalmuͤcken⸗Steppe zu sammeln, vorlaͤufig un⸗ tersuchen zu lassen. Von Mongolischen und Tuͤbetanischen Manustripten besaß ich nur kleine Fragmente; die Persischen,
Armenischen und Ehinesischen schienen mehr Aufmerksamkeit
zu verdienen. Ich bat daher den tiefen Kenner der Orien⸗ lalischen Literatur, Herrn Ober-Bibliothekar Willen, die
Persischen; Herrn Professor Neumann, der seine Armeni⸗
schen Studien in Venedig, seine ee, in Paris ge⸗ macht hatte, die Armenischen und Chinesischen Werke zu un⸗
tersuchen. Der Baiersche Gelehrte konnte dieser Arbeit nur
wenig Muße, vor seiner Abreise nach London und Canton, schenken. Dieser Mangel an Muße hat wahrscheinlich zu
einigen Verwechselungen Anlaß gegeben. Auch hat der Ver⸗ fasser eines kritischen Aufsatzes (Spenersche Zeitung Nr. gl)
mehrere Berichtigungen uber den historischen Roman der drei Reiche geliefert. Man erkennt leicht in dieser Kritik
einen beruͤhmten und gruͤndlichen Kenner der Chinesischen
Sprache und Asiatischen Geschichte. Herr Neumann, der ö. auf einer Seereise von England nach China begriffen
ist, um mit seltener Aufopferung literarische Zwecke zu er⸗
fuͤllen, wird sich jeder Belehrung erfreuen, wo er aus Ueber⸗ eilung geirrt hat. Der Vorwurf aber, als habe er vorgege⸗
ben, in den Chinesischen Zeitungen vom Februar und April
1823 Cein Geschenk des Baron Schilling von Canstadt in Petersburg) zu lesen, was im Jahr 1778 vorgefallen ist, muß Jedem ungerecht erscheinen, der sich die Muͤhe nimmt, 3. ö. Neumanns Notiz (Staats-Zeitung Nr. 111) ernsthaft
t zu pruͤfen. Es wird in dieser . uerst, aus der Pekinger Zeitung vom 26. ebruar, ein Vor fall erzählt, uͤber
welchen der Hof mit dem Wald von Federn, das heißt, mit der Akademie, Ruͤcksprache genommen; diese Zeitung nennt Herr Neumann „die er ste“ und fuͤgt nun die Anek⸗ dote von der Strenge der Censur mit dem ausdruͤcklichen Vörworte hinzu: „in einer fruheren Zeitung kam folgen⸗ der Vorfall vor“ Nun sind die von mir mitgebrachten Zei⸗ tungen (Staats- Zeitung Nr S3, S. 616) vom 25sten und
2bsten Februar vom 2Aen, Hten, 6ten und Itten April 1823. Wenn also Herr Neumann sagt, er wolle etwas aus einer fruͤh eren Zeitung (fruͤher als die erste der ihm zum Durch⸗
sehen mitgetheilten) anfuͤhren, so darf m an ihn keines weges beschuldigen, er habe vorgegeben, etwas in Zeitungen von 1823 zu lesen, was diese nicht enthalten. Er tritt als Erzaͤhler auf, ohne zu sagen, daß er selbst das Erzaͤhlte aus einer Zeitung
geschbpft habe.
Ich kann, um der Rechtfertigung eines abwesenden Ge⸗ lehrten mehr Gewicht zu geben, noch folgendes Umstandes erwähnen. Herr Neumann hat mir, bei seiner Abreise, eine Franzoͤsssche Notiz uͤber die Armenischen und Chinesischen Schriften (die ich der Koͤnigl. Bibliothek zu Berlin verehrt habe) fuͤr die 8ociet«ẽ Asiatique anvertraut. Als ich zu⸗ faͤllig fragte, warum er die Anekdote von der Hinrichtung des Redactenrs der Chinesischen Staats Zeitung und der oͤf—
fentlichen Versteigerung seiner Frauen, Konkubinen und Kin=
der, in der Französischen Notiz (die noch vor mir liegt) weg— gelassen, antwortete er, die Anekdote sey alt und denen, welche sich mit der Chinesischen Literatur beschäftigen, hinlaͤnglich be— kannt. So viel und schon zu viel uͤber die Pekinger Staats⸗ Zeitung „aus der Regierungs-Periode des Lichts der Ver— nun ft“. Als Reisender hielt ich es fuͤr meine Pflicht, einen Reisenden und Abwesenden, der mir mitten unter den Be⸗ draͤngnissen einer Abreise nach China einen Theil seiner Muße gewidmet hat, gegen einen ungerechten Angriff, wel— cher etwas Wichtigeres im Menschen, als Sprach-Erudition beruͤhrt, oͤffentlich zu rechtfertigen. .
26 A. v. Humboldt.
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Koͤnigliche Sch ausptele.
Montag, 10. Mai. Im Schauspielhause: Kaiser Hein⸗ rich VI., historische Tragöoͤdie in 5 Abtheil., von E. Raupach.
Dienstag, 11. Mal. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Bohyeldieu. (Dlle. Sontag, Koͤnigl. Kammer saͤngerin: Anna, als Gastrolle. Dlle. Nina Sontag: Jenny.)
Preise der Plätze; Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. . Die reservirten Billets koͤnuen bis heute Mittags 2 Uhr im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau abgeholt werden.
Mittwoch, 12. Mai. Im Schauspielhause: Der Fremde, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Neu ein⸗ studirt. )
König städtisches Theater.
Montag, 10. Mai. Aschenbroͤdel, komische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. . DVienstag, 11. Mai. Zum er stenmale: Der Fluͤchtling, Drame in f Akt, von F. L. Winzer. Hierauf, zum ersten⸗ male: Irrthum auf allen Ecken, Lustspiel in kten, von Schroder, neu bearbeitet von Heinrich Schmelka.
A üs wärtige Börsen.
. Ams ter d am. 4. Mai. . Niederl. wirkl. Syhuld 65. Kanzbill. 31. Oesterr. 5brog-
Metall. 833. Russ. Engl. Anl. 1043. Russ. Anl. Hamb. Cert 103.
— Hamburg. J. Mai. Oesterr. proc. Metall. 10173. Brief 4bhroc, Pr. ult. 97. geld.
Bank Actien desgl. 13609). Kass. Engl. Anl. desg!l 109. Russ.
Anl. Hamb. Cerk', Gassa. 104. Poln. pr. 1. Juni 1303. Din-. 3proc. J3.
8t. petershurg 30. April.
Hamburg 3 Mon. 93. Silber- Ruhel 36 Kop. 6proc. Ins.
in Bank- Ass., 14143. 5proc. Insc. in Silber 108.
. Wien. 4 Mai. . , proc. Netell. 102. 4proc. 93. 21proc. 6i. Loose zu 100 Fl. 164 6. Part. Oblig. 139. Bank Actien 1355.
. e, DOesterr. 5vroc. Metall. 1013. 4proe. ] *. Zachrichten. Frankfurt a. M, 6. Mai. Hesterr. zproc. Retall 66 5 14 * 98 z. 9 ⸗ . u 100 Fl. 1843. Brief.
proc. Rente per Compt. sz Fr. 55 Cent, sin cour. 82
r. 6 Eent Sproc. Neap. n eour. S2 Fr. .
n oour. 96 Fr. 5 Tent. 5proc. Span. perp. pr. eompt. 823 Sr /
= Genrultt wel M. G, Hayn. = Raaeteur John. Mtrehattent Cote
*
Donnerstag Ankunft der Schne
Dienstag Freitag
Da 3 Berlin⸗Koͤnigsber Cours eingerichtet. Berlin, den 2. Mai 1830. Der n nmel.
Garnsee,
berg auf die Chau 8 oststation),
und Danzi
Allgemeine
Preußtsche Staats- Zeitung.
M 130.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Bekanntmachung Zum 1. Juni d. J. wird der jetzt von
Bromberg uͤber
Berlin, Dienstag den 11Iten Mai
1830.
Die Fahrpo geht von Thorn ab: . Montag 7 Uhr Morgens, Dien sta
aus Warschau, Donnerstag 6 Uhr Morgens; geht von Danzig ab:
kommt in Danzig an: nach Ankunft der Fahrpost Freitag 3 87 Uhr Abends.
kommt in Thorn an:
Ostroͤmetzke, Fulm, Graudenz, Garnsee nach Marienwerder Montag 3. 6 uhr Morgens, Dienstag] 3 uhr Abends,
fuͤhrende Berlin-⸗Bromberg⸗ Koͤnigsberger Post, Cours von Donnerstag estraße des linken Weich sel⸗Ufers Fruppe (neue Post⸗Station), Neuenburg, und von dort über die Weichsel nach Marienwer— nach der verlegt. Die Fahr- und Reit⸗Posten zwischen Bromberg und Königsberg in Pr. behalten ihre bisherige Abgangszeit.
Die Fah e e 26 hl
ommt in nigsberg an: luf der Tour nach Danzig trifft die Fahrpost von Thorn in Dir schau am Dienstag mit der , ,, . — 3 nach Koͤnigsberg in Pr. und am Freitag mit der Fahrpost
Bromberg ab auf die Chausse uͤber Niewiesezyn, Schwetz,
Es geht naͤmli
von Bromberg Sonntag J 11 Uhr Abends Mittwoch nach Ankunft der
Fahrpost von Berlin, geht von Königsberg ab:
Wänrcsag] 6 uhr Abends Zen
Mittwoch
Donnerstag
geht ab von Sromberg: Montag 10 Uhr Vor⸗ mittags nach Freitag
von Berlin,
geht ab von Kö nigsberg: ) 1 Uhr Nachm.
Bei der Fahrpost kommen
Gruppe und Marienwerd bindung gesetzt. .
Bekanmt machung.
Wr e 8 Uhr Morgens
kommt in Bromberg an:
1 Uhr fruͤh und
geht um 7 Uhr nach Berlin weiter.
Die Reitpo st
kommt an in Koͤnigsberg:
Dien sta Uhr Abends
kommt an in Bromberg: 12 Uhr Nachts und schließt sich
5 Uhr fruͤh nach Berlin abgehende berg . fond arsc
ie Korrespondenz aus Warschau und Thorn fuͤr ' zig ꝛ. wird durch eine Anschlußpost , . Thorn uͤber Graudenz nach Gruppe befoͤrdert, woselbst sie von der Bromberg-Danziger Schnellpost aufgenommen wird. Eine gleiche Anschlußpost geht mit der Korrespondenz aus
Mittwoch Sonnabend
Donner Sonnta Schnellpost an. auf der Chausseꝗr von Brom⸗ berg bis Neuenburg bequem eingerichtete, auf Druckfedern ruhende, Fourgons zu 6 Personen in Gebrauch.
Die Städte Fordon, Kulm, Graudenz und Garnsee wer— . den durch Postanschluͤsts resp. nach Bromberg, Schwetz, Danzig ze. für horn und Warschau von er mit dem Haupt-Cours in Ver— ö 16 ie t
u der Schnellpost kommen bequeme auf Druckfe Der Post, Cours von Thorn nach Ostrometzke hoͤrt auf, ruhende 5 zu ü Personen in de . egen werden von Thorn uͤber Schulltz nach Bromberg nengeld betr entlich 5 Fahr, und. 2 Reit-Posten, zum Anschluß an den len- rinkgeld, wofür 29 Pfund Gepäck frei be ger⸗ und an den Bromberg-DanzigerPost, Jeder Reisende kann aber noch 30 Pfund Ue
. Bezahlung des tarifmaͤßigen Porto, im Ganzen also 50 Pfd. bei sich fuͤhren. Die Reise Effekten muͤssen in Felleisen ver⸗ packt seyn. Außer den à Personen im Hauptwagen können noch 8 Personen, gegen Erlegung von 9 Sgr. pro Meile, in 2 Beichaisen, welche auf jeder Station gestellt werden, Be⸗
Freitag
schau weiter gesandt wird. von Berlin dahin zusammen.
haben. Die Schnellpo geht ah von Bromberg ö Sonntag
, geht ab von Danzig: Montag 23
foͤrderung finden.
Zum 1. Juni d. J. wird die Fahrpost zwischen Thorn Posten verbunden.
und 1 welche gegenwaͤrti arienwerder und
n geleitet. U
r n n r n,, dieser Ver n s ͤ e geht, von Thorn uͤber rungen auf. Schulitz (neue Poststation) nach Bromberg, und . Brom⸗ ssse uͤber Niewiesezyn, Schwetz, Gruppe Neuenburg, Meive und Dirschau nach , Nagler.
gleicher Zeit wird die Reitpost zwischen Bromberg e Schnellpost verwandelt,
in eine zweispaänn ahrpost, auf der Chaussee
welche denselben Lauf, wie die nimmt.
Berlin, den 2. Mai 1830. s̃ Der General Postmeister.
Mittwoch 12 Uhr Mittags, geht die Fahrpost von Thorn
. . Warschau ab.
In der Folge wird die Einrichtung getroffen werden, daß
die Fahrpost nach Warschau schon am Dienstag Abend, einige
Stunden nach Ankunft der Post aus Danzig, nach War⸗
Zwischen Bromberg und Danzig kommen bequeme auf Druckfedern ruhende Fourgons in Gang, welche Raum af 3 Personen im Innern und einen Außenplatz fuͤr 1 Person
e,, an in Danzig: . . on
8 12 Uhr Mittags, Di geg! 77 Uhr Morgens; , an in Bromberg: e nag) 9 Uhr Abends, 2 3 5 Uhr Nachmittags.
ö. 4. 6 , e. In Dirschau trifft diese Schnellpost auf der Tour na Bromberg mit der Schnellpost von a m n; in Pr. ö Berlin zusammen, und nimmt von letzterer diejenigen Per— sonen und Sachen auf, welche auf den Cours nach Brom—
Gruppe uͤber ᷣ
gt 9 Sgr. pro Person und Meile inel. Postil⸗
oͤrdert werden.
erfracht ge
Die taͤdte Thorn, Graudenz und Marienwerder wer ⸗ den unter sich und mit dem Haupt-Course durch besondere
Die Neitpost zwischen Thorn und Mewe hoͤrt in Folge
2 2 * K / 2 . 2 e — = —