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ie fuͤhlen und wissen, daß es keinen zweiten Mann giebt, leg 2 er, die Stimmen der Amerikanischen Nation ver⸗ einigen kann, wenn die Zeit der Pruͤfung eintritt, und der, fo wie er, als Staatsmann ausgezeichnet und geschickt ist. Sie fuͤrchten ihn, weil sie wohl wissen, daß seine langen ge— treuen und werthvollen dem Vaterlande geleisteten Dienste, sein kräftiger Geist und seine glänzenden Eigenschaften nicht lange mehr bei einer großen Mehrzahl seiner Mitbürger un— erkannt bleiben konnen. Die ihre Institutionen liebenden Bewohner unseres Staates rufen laut, er ist nicht besiegt; wir stimmen in diesen Ruf ein, und die ganze Nation sollte sich erheben und mit vereinter Stimme wiederholen: er ist nicht besiegt.“ ; ᷣ
In der Washington Zeitung, Banner of the Con sti— tutidon, heißt es: „Diejenigen unserer Statistiker oder po⸗ litifchen Rechner, welche sich zu den Grundsaͤtzen des soge— nannten Amerikanischen Systems bekennen, stellen die Be— hauptung auf, daß hohe Zoͤlle dem Handel mit dem Auslande nicht nachtheilig seyen, und fuͤhren dafuͤr als Beweis an, daß wir bei den ö hohen Zoͤllen eben so viel einfuͤhren, als fruͤher bei niedrigen Zoͤllen. Daraus, daß wir im Jahre 18328 fuͤr 77 Millionen Dollars und im Jahre 1800 fur 71 Millionen Dollars eingefuhrt haben, ziehen sie den Schluß, daß unser auswärtiger Handel nicht gesunken sey. Sie ver⸗ gessen aber dabei, zu erwaͤhnen, daß im erstgenannten Jahre unsere Bevölkerung aus 11,300,000 und im letzteren nur aus 5,3 19,762 Menschen bestand. Wem leuchtet es bei Beruͤck— sichtigung der solchergestalt zugenommenen. Bevoͤlkerung nicht ein, daß jener Berechnung ein welentliches Element fehlt, und daß, wenn das Amerikanische System unseren Ackerbau und Handel nicht gelaͤhmt hatte, wir, wenn wir gehlieben wären, wie wir waren, im Jahre 1828 anstatt 72 Millionen das Doppelte haͤtten einfuͤhren können. Hohe Zölle steigern die Preise, oder, was das naͤmliche ist, sie verhindern es, daß die Preise so niedrig gehen, als sie sonst gehen wuͤrden. Ohne selbige würde jetzt die Tonne Eisen anstatt Sh nur 50, der Zentner Zucker anstatt 77 nur 5 Doll, das Pfund Kaffee anstaͤtt 12 nur 7 Cents, die Quadrat-Hard ordinaires Wollen, zeug, das die aͤrmeren Klassen gebrauchen, anstatt 12 nur 7 Cents, die Yard feineres Tuch anstatt 27 nur 17 Dollar und ein Bushel Salz austatt 40 nur 20 Cents kosten. Die naturliche Folge dieser erzwungenen Steigerung der Preise ist, daß sich, die Consumtion, wenigstens im Verhaͤlt⸗ niß dieser Steigerung, vermindern mußte, und das aus dem ganz einfachen Grunde, weil das Einkommen, aller Klassen von Einwohnern begränzt ist, und demnach Niemand zu ho— hen Preisen so viel von einem Artikel kaufen kann, als wenn er billiger zu haben wäre. Ueherfluͤssig wäre es, diese Be⸗ hauptung durch Thatsachen bestätigen zu wollen, da sie unse⸗ ren Mitbuͤrgern uͤberall vor Augen liegen.“
Suͤd⸗Amerika. Der Londoner Courier hatte vor kurzem einen Artikel
uͤber Buenos-Ayres gegeben, in welchem es unter Anderem
6 „Die in Buenos-Ayres seit sechs Mongten im Amte befindlichen obersten Behörden handeln mit Milde und Um⸗ icht, ihre Autoritaͤt war aber bis jetzt nur auf die Provinz Buenos-Ayres beschraͤnkt. Indessen machen die neueren Nach⸗ richten wahrscheinlich, daß ihre Jurisdietion auch von den entfernteren Provinzen anerkannt werden wird ꝛc.“ — Ein im neuesten Blatte der Allgemeinen Zeitung befindliches Schreiben vom Mayn, vom 28. April, bezeichnet jenen Ar— tikel als beinahe eben so viel Unrichtigkeiten, wie Worte, ent⸗ haltend. „Seit der Trennung von Spanien“, sagt diefes Schreiben, „hat sich die um den la Platastrom liegende Laͤn= dermasse in dreizehn selbstständige unter sich er ,, Provinzen getheilt, deren jede noch heute ihre eigene Regie, rung und ˖i. eigenen Gesetze hat. Unter diesen dreizehn
rovinzen ist Buenos,Ayres in Hinsicht auf Flaͤchen⸗Mnhalt
leinesweges die groͤßte, wohl aber ist sie durch ihre stärkere
ihre im freien Verkehre mit allen Nationen erlangte groͤßere ivilisation, die mächtigste und angesehenste dieser drei— zehn Provinzen. Da die übrigen Provinzen zu arm sind; um durch eigene Gesandte Verbindungen mit den fremden Maͤch— ten zu unterhalten, und da es gleichwohl ihr Interesse heischt, . solche Verbindungen kultivirt werden, so haben sie sich schon Längst dahin verstaͤndigt, daß die provinz Buenos Ayres imẽ Aller die auswärtigen Angelegenheiten besorgen, mit den fremden Mächten zweckdienliche Verträge schließen, die Ge⸗ sandten derfelben bei sich empfangen und ihrerseits Gesandte an die selben aßerdnen solle. von Buenos Agres die auswärtigen Angelegenheiten es Com- missione der Schwester⸗ Provinzen, und da der Sache ein
wohl sehr uneigentlich) der
, ihren bedeutenderen Reichthum und durch
amen
Seitdem besorgt die Regierung
Name gegeben werden mußte, so bedient sie sich dabei (ob— irma: „Vereinigte Provinzen am Platastrome“, denn unter sich sind diese Provinzen durch keinerlei Bande eines Vertrages vereinigt, jede steht fuͤr sich da und handelt und thut fur sich, wie ihr gut duͤnkt. Daß dieser isolirte Zustand die Lage gedachter Laͤnder höͤchst prekaͤr und jedes Fortschreiten zum Besseren fast unmoͤglich macht, ist natuͤrlich. Dies fuͤhlen diese Leute selbst sehr gut, und ein dreimaliger obgleich verungluͤckter Versuch zur Ver— einigung unter einer Bundesverfassung zeugt wenigstens da— von, daß das Volk weiß, was ihm Noth thut. Es ist ledig lich die Schuld einiger ehrgeiziger Gouverneurs, und vor
Allem des vormaligen durch den General Paez kuͤrzlich abge—
setzten Gouverneurs Bustos von Cordova, daß man sich bisher nicht verstaͤndigt hat. Eine Verfassung, durch welche der Will— kuͤhr gesteuert und Ordnung und Recht hergestellt werden sollte, konnte diesen kleinen Tyrannen freilich nicht zusagen, und so war es nicht zu verwundern, wenn man sie alle Kuͤnste der Intrigue und der List aufbieten sah, um das heilsame Werk der Vereinigung mißlingen zu machen. — Wenn uͤbrigens Buenos-Ayres neuerlich einen Alianz-Vertrag mit Cordova abgeschlossen hat, so geschah dies auf der Basis einer voll— kommenen Gleichheit und Unabhaͤngigkeit. Es ist moͤglich, daß dieses Beispiel bei mehreren anderen Schwester-Provin— zen Nachahmung finden, es ist sogar moͤglich, daß diese Ver— traͤge zu einem endlichen Foͤderativ- Verband fuͤhren werden, aber durch Alles dieses wird die Jurisdiction der Provinz Buenos-Ayres keinen Zoll breit uͤber die Graͤnzen der Pro— vinz hinausgeruͤckt werden, denn selbst unter einer Bundes— Verfassung behält jede Provinz ihre eigene Juris diction; auch der leiseste Versuch, sich diese zuzueignen, wuͤrde Buenos— Ayres den vollen Haß der uͤbrigen Provinzen zuziehen und neue höoͤchst unangenehme Verwickelungen herbeifuͤhren. Bue⸗ nos-Ahres weiß dies, und da es den Frieden und die Ver— einigung wuͤnscht, so hat es ungeachtet der beträchtlichen dem Gemein⸗-Besten gebrachten Opfer nie das Geringste fuͤr sich voraus verlangt, noch viel weniger ist ihm je beigefallen, seine Autorität uͤber die Gränzen seines eigenen Gebietes ausdeh— nen zu wollen. Hiernach waͤre das zu berichtigen, was der Englische Courier in dem Eingangs erwahnten Artikel uͤber diesen Gegenstand gefabelt hat.“ J Berlin, 10. Mai. In dem verflossenen Monat ist der See⸗ verkehr Stettins nicht unbedeutend gewesen, indem 35 beladene Seeschiffe und 6 Leichter eingegangen und S5 beladene See— schiffe ausgegangen sind. Die Haupteinfuhr-AUrtikel bestan⸗ den in Farbehölz, Leinsaamen, Reis, Syrup. Wein und Zucker, Und die Haupt-Ausfuhren in Glas, Schiffs- und Stabholz, Balken, Bohlen, Zink, Raps- und Leinkuchen, Roggen und Weizen. — In Swinemuͤnde liefen 66 beladene Seeschiffe (unter denen 43 Preußische) und g geballastete K— 53. ein, und 62 beladene Schiffe, (unter denen 55 Preußische), und 22 geballastete Seeschiffe gingen von da aus. Der Wasserstand des Fahrwassers im Hafen war fast taglich ss — 195 Fuß und nur am 3 und 4. April bei dem großen Orkan 165 und 177 Fuß. . — Aus Danzig vom J. Mai schreibt man: „Seit sechs Tagen faͤllt endlich das Wasser der Weichsel bedeutend. Die Abwaͤsserungs⸗Schleuse des Werders bei Ruͤckfort hat sich ge⸗ offnet, und es läßt sich hoffen, daß die nun schon dreizehn onate lang unter Wasser stehenden Landstuͤcke der Niede⸗ rung abtrocknen und nöch zum Theil die Fruͤhlings saat be— stellt werden kann. — Am 23. April stuͤrzten in der Schmiede⸗ gasse zwei Häuser ein, nachdem sie von den durch Platzen der Mauern und Fensterscheiben gewarnten Bewohnern schleu⸗ nig verlassen worden waren. Diese haben von dem bewegli⸗ chen Eigenthum nur dasjenige gerettet, was aus den Trüm— mern hervorgegraben wird. Der buͤrgerliche Sicherheits⸗ Verein hat 96 diesem Geschäͤft freiwillig die Aufsicht uͤber= nommen und bis zum Schlusse desselben zwölf Tage unun⸗
terbrochen fortgesetzt.
Vermischte Nachrichten. Kaifer Karls V. Feldzug wider Algier.
2. , Aufmerksamkeit ist jetzt so sehr auf den eldzug gerichtet, welchen die Franzoͤsische Regierung wider Algler vorbereitet, daß es nicht unkuteressant feyn wrd, (in erfolg dessen, was bereits aus der Schrift des Grafen Alexander von Laborde uͤber das fruͤhere derartige Unter neh⸗ men Kaiser Karls V. mitgetheilt worden,) aus einer in der Köoͤnigl. Bibliothek zu Paris befindlichen handschriftlichen
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Quelle Bibsiothèque royale à Paris M. G. 15. Th. II). in etreuer nur hel und , abgekuͤrzter Uebersetzung den ericht zu geben, welchen Johann Vandenesse *), des Kai⸗ sers DMeisem * e in und ein igen zug, in seinem Saömmaire des voyaiges faicts par Charles V. daruͤber erstattet. Donnerstags, den 13. Oktober 1541, etwa um 9 Uhr
Morgens, langte der Kaiser vor der Stadt Mallorka an und
fand daselbst den Vice-Koͤnig von Sieilien mit 7 Galeeren und S000 Spaniern, die aus Neapel und Sieilien kamen; ferner 50 Schiffe mit 6000 Deutschen, die man in Spezia, und ho 0 Italiaͤnern, die man in Livorno eingeschifft hatte. Zum Empfange des Kaisers waren von den Buͤrgern der Stadt Bruͤcken bis ins Meer hineingefuͤhrt und mehrere Sieges⸗Bogen errichtet worden. Montags den 17. Okt. langte eine Galeere mit der Nachricht an, das Spanische Heer sey auf 16 Galeeren und 66 andern Schiffen mit Geschuͤtz, Kriegsbeduͤrfnissen und Le— bensmitteln bei der Insel Iviga angekommen; worauf der Kaiser dem Ober-Feldherrn Herzoge von Alba sogleich den Befehl ertheilen ließ, er solle, gleichwie Karl selbst, ohne Ver— zug gerade gen Algier segeln. Dienstag den 18ten mit Ta⸗ gesanbruch schifften sich Alle ein, kamen bei der wuͤsten In—⸗ sel Cabrera voruͤber, entdeckten Donnerstags den 20sten die Kuͤsten von Afrika und langten um 7 Uhr Morgens 7 Mei— len von Algier an. Eine Stunde spaͤter erschienen die 13 Spanischen Galeeren, welche indeß die uͤbrigen Schiffe 30 Meilen weit hinter sich gelassen hatten. Der Kaiser schickte sogleich die Galeeren zuruck, um dieselben herbeizuholen, so daß an demselben Tage fast alle Schiffe der gesammten Flotte zusammen⸗ trafen. Unterdeß hatte Gianettino Doria, dem Befehl des Kai—⸗ sers gemaͤß, Algier recognoscirt; so wie umgekehrt mehrere Tuͤr⸗ ken, Mauren und Renegaten am Ufer umherschweiften, um das Heer zu beobachten. Nachmittags ließ der Kaiser die ganze Flotte auf die Weite eines Kanonenschusses vor Algier an— kern; in der Nacht aber ging das Meer so ungewoͤhnlich hoch, daß man, aus Furcht auf offener Rhede zu verungluͤk— ken, die Anker wieder lichten und 15 Meilen weit nach einem Vorgebirge Mataphus segeln mußte, wo man bis Sonnabends den 22sten blieb, dann aber Leute ausschiffte, um frisches Wasser zu holen. Sonntags den 23sten mit Anbruch des Tages landete die Mannschaft nach des Kaisers Befehl, und er selbst betrat mit seinem ganzen Hofstaate um 9 Uhr das Land. Die Araber, welche sich dem Allen nachdrücklich wider— setzten, wurden zuruͤckgetrieben, das Heer marschirte etwa noch 3 Meilen und lagerte dann am Fuße eines Berges. Um Mitternacht aber drangen die Tuͤrken und Mauern mit krie— gerischer Musik und großem Geschrei (grande husterie) von der Bergseite herzu, schossen bis in die Gegend, wo sich der Kaiser befand, und wurden erst nach einem Kampfe von mehr
als einer Stunde zuruͤckgeschlagen. Montag den 2ä4sten be⸗
zog das Heer eine neue Lagerstelle, etwa eine Meile von Al—
ier: die Spanier auf einem Berge, der Kaiser und sein Gefolge in Weingaͤrten, die Italiaͤner bei einer Bruͤcke gegen die Stadt hin, die Deutschen weiter abwaͤrts.
Um 9 Uhr Abends erheb sich Regen und Wind und dauerte, immer mehr und mehr zunehmend, den ganzen folgen— den Tag. Als die Tuͤrken und Mauren dies sahen, und wie man, der Naͤsse halber, vom Geschuͤtz keinen Gebrauch machen konnte, brachen sie in zwei Abtheilungen aus der Stadt her—
vor, von denen eine sich wider die Italiaͤner richtete, welche die Bruͤcke bewachten. Diese begaben sich auf die Flucht, wodurch das ganze Lager in Gefahr kam, bis der Kaiser mit seinem Gefolge und vielen Deutschen herzueilte, den Italiaͤ⸗ nern neuen Muth machte und die 8 bis in die Stadt
zuruͤcktrieb. Gleichzeitig hatten die Spanier den Angriff der
Johann Vandenesse wurde gegen das Ende des 15ten
* Zahchan et aus einem adligen Geschlechte zu Gray geboren trat sehr fruͤh in den Dienst Kaiser Karls V. und erwarb si
dessen Vertrauen so sehr, daß er züm Controleur oder Surinten⸗
dant des Kaiserlichen n r n, nt wurde. Als Karl *, seine Krone nicderlegte, empfahl in dessen Diensten Vandenesse bis zum Fahre öh bli
Von seinem Werke „Journal des voyages de lEmpereur Charles aint, et giro; Philippe Il. son fils de 151 2 1566. befindet sich Das eigenhaͤndige Origingl in der Bibltothe? zu Tournay; Ab⸗ schriften davon finden sich in der Königl. Bibliothek zu Paris, n der zu Besancon und in einigen anderen Bibliotheken. Schon im Jahre 1782 kuͤndigte der Abbé de Nelis eine mit Anmerkun⸗ gen von Dom. Berthod versehene Ausgabe des gedachten Jour— nals an; auch Joh. Meermann beschaͤftigte sich mit einer Aus⸗
be desselben; bis jetzt ist aber dasselße nicht im Druck er⸗
9 2 schienen.
er ihn feinem ac , , , II. welchem⸗
naͤchst er fich nach Paris zurückzog, wo er in hohem Älter starh. Schroder, neu bearbeitet von Heinrich Schmelka.
zweiten Abtheilung vereitelt und wohl 500 Araber und Mau— ren getoͤdtet. .
Obgleich Regen, Hagel und Wind immerfort zunahmen, ertrugen der Kajser und sein Gefolge Kalte und Naͤsse vom Morgen bis zum Abend. Zu gleicher Zeit aber war (Gott fuͤgt alle Dinge) auf dem Meere ein solcher Orkan, daß 14 Galeeren scheiterten, alle geladenen Guter verloren gingen, der groͤßte Theil der Mannschaft ertrank, und die, welche an das Land schwammen, von den Arabern erschlagen wurden. Nicht minder gingen mehrere große und fast alle kleinen Schiffe zu Grunde auf welchen sich das Geschuͤtz, die Kriegs-Beduͤrfnisse und die Lebensmittel befanden. Als der Kaiser den Untergang so vieler Menschen sah, welche huͤlflos von den Arabern er— schlagen wurden, schickte er einige Abtheilungen Spanier und Italiäaͤner zu ihrem Schutze ab und begab sich selbst in der Hoffnung dahin, einiges vom Gescheiterten zu retten, so wie Anderes auszuschiffen. Als er aber Mittwoch den 2hsten sah, daß dies unmoglich und das Lager voller Noth und Un— ordnung war, auch der Meeressturm ohne Minderung fort— dauerte, zog er sich dem Ufer entlang erst drei und dann noch fuͤnf Meilen weiter zuruͤck. Freitags den 283sten kam das Heer durch Moraͤste und uͤber einen großen Fluß. Es wurde auf den Seiten und im Ruͤcken ununterbrochen von den Feinden beunruhigt und erreichte endlich Mataphus, wohin auch die dem Sturme entgangenen Schiffe ihren Lauf gerichtet hatten. Am 1. November, dem Tage Allerheiligen, befahl der Kaiser, weil in diesem Jahre das Unternehmen nicht mehr koͤnne zu Stande gebracht werden, die Wieder— einschiffung der Deutschen, Italiaͤner und eines Theils der Spanier. Auf dem Meere erhob sich aber ein neuer Sturm, manche Schiffe scheiterten, andere retteten sich vereinzelt nach Korsika, Majorka, Valencia, und der Kaiser erreichte mit Muͤhe seine afrikanische Stadt Bugia. Bald aber sah sich dieselbe rings von den Arabern eingeschlossen, die Gefahr far die erretteten Schiffe dauerte im unsichern Hafen noch fort, und der Mangel an Lebensmitteln erregte die groͤßte Sorge. Da wurden am 11 ten, 12ten und 13ten große Pro⸗ zessionen angeordnet, um in Beichte und Gebet Gott um Gnade und um gluͤckliche Ruͤckkehr in die Heimath anzufle⸗ hen. Am 17ten schien das Meer ruhiger und der Himmel heiter; kaum aber hatte der Kaiser sich eingeschifft, so ward er von neuem Ungewitter zuruͤckgeworfen und mußte noch 6 Tage in Bugia verweilen. Erst den 23sten begab er sich von neuem in die See und erreichte den 26sten auf einem Ruderschiffe Mallorka, und am 1. Dezember gautthhaena
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Königliche Schau spiele.
Dienstag, 11. Mai. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Boyeldien. (Dlle. Sontag, Koͤnigl. Kammersaͤngerin: Anna, als Gastrolle. Dlle. Nina Sontag: Jenny.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Nach Beruͤcksichtigung der eingegangenen Meldungen um Plaͤtze zu den saͤmmtlichen Gastdarstellungen der Königl. Kammersaͤngerin Qlle. Sontag sind die Billets, so weit als der Raum es zuließ, zum ersten, zweiten und dritten Range,
dem Parquet und den Parquet Logen bereits vergeben,
en. nur noch Billets zum Parterre und Amphitheater zu haben. ; . Mittwoch, 12. Mai. Im Schauspielhause: Der Fremde, 36 in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Neu ein⸗
udirt. ,,
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 11. Mai. Zum erstenmale: Der Witwer, Lustspiel in 1 Akt, von Deinhardstein. e, , ersten⸗ mate: Irrthum auf allen Ecken, Lustspiel in 4 kten, von Mittwoch, 12. Mai. Sylphide, das Seefräulein, ro— mantisch⸗komische Zauberposse mit Gesang in 2 Aten. Donnerstag, 13. Mai. Der Schnee, komjsche Oper in „ Akten; Musfk von Auber. (Herr Schuster: Graf Wellau.)
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