Preise
in den fuͤr
ö e. des Getreides und der Kartoffeln die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten
im Monat April l1830 nach einem monatlichen Durchschnitte, saͤmmtlich in Preuß. Silbergroschen und nach Preuß. Maaß angegeben.
Gerste Namen Weizen (große der (gelo) Roggen , Hafer
Kar⸗ toffeln
Memel 5 146 Tilsit 9 6 ? n 117 Insterburg... ... .
Graudenzʒ Thorn
Durchschnitt⸗ . der 11è Preuß. Städte! 517 ] 243
Bromberg Fraustadt Rawicz
Durchschnitt-Preise d. 4 Posensch. Städte
Brandenburg....
Kottbus
. 8 d . andsberg a. 8 W.
Stettin
Stralsund .
Durchschnitt⸗Preise d. 9 Brandenburg. u. Pommerschen Städte
Breslau Grüneherg ......
Glatz
Gerste Namen Weizen (große Kar⸗ . Cie) Fransen teh, Sefer eafflr Städ t e. chfl. Schfl. Schfl. Schffl. Schfl. Schweidnitz ..... . 2. 21 ö 0, 32 12 2 626 6 . 5
Neisse Leobschů ;
Durchschnitt⸗Preise 8 der 10 Schles. Städte 491 30 *. 223 16
Magdeburg ... ⸗ 3 187 1 17 Stendal 183 181 Halberstadt ; 1194.
22 1 177 .
Nordhausen
1
Durchschnitt-Preise der 7 Sächs. Städte I 503 31 ͤ 257 7
Münster 1 73 377
Minden 2 45 36 * Paderborn 46 30 Dortmund 413 33
Durchschnitt⸗Preise der 4 Westphäl. Städte Köln . Elberfeld 9. 474 i 45 z 403 . 37* kö 36 * Achen 46 Malmedy 54 Trier 565 w , 52 Kreuznach 5917 40 , 4553 373 46 29 ö / ä der 13 Rheinländischen
1 Durchschnitt⸗Preise Städte
Berliner Börse. Den 10. Mai 1830.
Amtl. Fonds- und geld. Cours Zettel. (Pretrss. Cour.)
N
BGrr ef. Geld. 1015 JbFomm. Pfandhr. — J). n. Neum. do.
.
St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm Ob: m.l.C. Neum.lInt.Sch.d. Berl. Stadt- Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in II. NMWestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.
Gedruat bei 4. B. Hayn.
Schlesische do. Pbomm. Dom. do. Märk. do. do. 5 Ostpr. do. do. 99 Rlst. C. d K. u. N. — I. Sch. d. K. u. N.
102 Holl. vollw. Due. 102 Neue dito 1033 Friedrichsd'or. 106 Disconto ....
c 1 Ce R , d,
.
. . d . ' F 5 — , 7 77 7 7 ; — . =
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 8. Mai. Oesterr. 5proc. Metall 101z. 4proc. MN. Bank- Actien 1360. Kuss. Engl. Anl. 109. Gert. 1043. Dän. J373. Poln. Pr. 31. Mai 131. 958. Falc. 90.
Part. Oblig. 139. Russ. Anl. Hamb. Engl. Neap.
Wien, 5. Mai.
4proc. 973. 2Iproc. 61. Part. Oblig.
5proc. Metall. 1013. 1395. Bank- Actien 1356.
. Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Stäats, Zeitung, Seite 97, Sp. 2, Z. 12 statt „auf“ I. „uͤ ber“.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
ö.
Time, ee, e, eee, e, e, .
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
x 131.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Königl. Majestaͤt haben Allergnadigst geruhet, den bisherigen Bergmeister Thurnagel zum Direktor des Ober⸗ Schlesischen Bergamtes zu Tarnowitz, mit dem Charakter eines Bergraths, zu ernennen und das ausgefertigte Patent
Allerhoͤchstselbst zu vollziehen.
Der Justiz⸗Kommissarius Weymann zu Schneidemuͤhl ist in gleicher Eigenschaft an das Landgericht zu Krotoszyn versetzt worden. — ᷣ
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu
Sollstedt und Eigenrode, in der Dices Muͤhlhausen, dem
bisherigen Kandidaten des Predigtamts, Kar! Johann Erasmus Kegel, aus Ganglofsoͤmmern, verliehen worden;
Zu ige ist der bisherige Rektor und Nachmittags Prediger Wolf in Waldenburg als zweiter Prediger bei der evangelischen Kirche in Gruͤnberg, desgleichen der Kandidat
der Theologie, Kuhn, als Substitut des Ober-Diakonus
Lingke, an der Kirche zu Unsern Lieben Frauen in Liegnitz bestaͤtigt worden.
Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Finanzrath, Präaͤsident der Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden und
*
Ehef des Seehandlungs⸗-Instituts, Rother, nach Schlesien.
— — — / .
Zeitungs-Nachrichten. Ausland. R u ßel and. Odessa, 24. April. Das hiesige Journal enthalt im heutigen Blatte folgendes von Sr. Maj. dem Kaiser un⸗ term 7ten d. M. an den General-Gouverneur von Neu— Rußland und Bessarabien, Grafen v. Worontzow, erlassenes allerhoͤchstes Reskript: . 235 „Ich habe aus allen Berichten, die Mir uͤber den Zu— stand der Truppen des zweiten Infanterie⸗Corps, seitdem die⸗ selben, Behufs ihrer Ruͤckkehr in das Reich, die Graͤnzen wie⸗ derum betreten haben, zugekommen sind, mit Vergnuͤgen er— sehen, daß Ihre Sorgfalt in ausgezeichnetem Maaße zu dem gedeihlichen Zustande, in welchem dieselben sich besinden, bei— getragen hat. Die Anordnungen, die Sie getroffen haben, um denselben schon auf der Graͤnze von Bessarabien alles Er— forderliche in Bereitschaft zu halten, hat ihnen gestattet, in
.
dieser Provinz die Ruhe zu genießen, deren sie bedurften,
und hat ihnen auch die Lebensmittel in Fuͤlle in ihren Quar—
tieren, so wie auf dem Marsche und während der Quaran⸗
taine, gesichert. Indem Ich Ihnen Meine vollkommene Er—
kenntlichkeit fur diesen neuen Beweis des Sie beseelenden Ei⸗
fers fuͤr das allgemeine Beste zu erkennen gebe, bin Ich voͤl— lig uͤberzeugt, daß die anderen Truppen der zweiten Armee, welche ebenfalls im Begriff stehen, in ihr Vaterland zuruͤck⸗ zukehren, gleichmäßig der Gegenstand Ihres Eifers und Ih— rer Fuͤrsorge seyn werden. 86
—l Ihr wohlgeneigter 6
nit. (gez.) Nikolas.“ , ae. Paris, 4. Mai. Se. Majestaͤt der König haben Sich
gestern Abend um 5 Uhr nach Saint⸗Cloud begeben, um daselbst
Berlin, Mittwoch den 12ti Mai
ken und ohne dieselbe regieren.
1830.
waͤhrend der schoͤnen Jahreszeit zu residiren. Der Herzog von Bordeaux und Mademoiselle waren Ihnen , tag und die Dauphine um 3 Uhr vorausgefahren.
Der Hof legt heute die Trauer auf vier Tage fuͤr den verstorbenen Landgrafen Christian Ladwig zu Hessen an. Mittelst Verordnung vom 2ten d. M. haben Se. Ma— jestaͤt beim Staatsrathe pier neue Auditoren erster und fuͤnf Auditoren zweiter Klasse ernannt. ö
Zwischen der Gazette de France und der Quotidienne of⸗ fenbart sich abermals eine Meinungs⸗Verschiedenheit. Das le tz⸗ tere Blatt bemerkt heute in Bezug auf die bevorstehenden Wahlen, daß es nothwendig sey, daß die Royalisten sich uͤber die Kandidaten, denen sie ihr Vertrauen schenken wollen, vor⸗ her ver staͤndigen. „In Allem, was die Wahl⸗-Taktik betrifft“, äußert sie, „koͤnnen uns die Liberalen zum Muster dienen; sie haben sich uber die zu treffenden Wahlen schon laͤngst geeinigt. Laßt daher auch uns in vorbereitenden Versamm⸗ lungen den Keim jeder Meinungs⸗Verschiedenheit, jedes Zwie— spalts ersticken. Die Quotidienne selbst wird keinen Anstand nehmen, in ihren Kolumnen die Namen einiger erprobter Royalisten zu verzeichnen und die Anspruͤche geltend zu ma— chen, die sie auf das Vertrauen der Wahl Kollegien haben. Die Zeiten der Schonung und des kleinlichen Eigennutzes sind voruͤber; es bedarf jetzt eines festen Entschlusses, einer unbeschraͤnkten Ergebenheit: die Royalisten mogen dies wohl beherzigen.“ — Die Gazette de France enthalt hierauf folgende Zurechtweisung: „Die Quotidienne sollte billig wis⸗ en, daß es den die Wahl⸗-Freiheit schuͤtzenden Gesetzen zuwi⸗ . ft, in den Zeitungen Kandidaten-Listen zu publiziren,
ie oͤffentliche Meinung irre zu leiten und durch die Organi—⸗
sirung eines Central⸗Einflusses die Verlautbarung der Wuͤn⸗
sche des Cigzelnen zu unterdruͤcken. Sie sollte ni ö sen, daß i r rer ren en n und cn r. gen, so wie Alles, was darauf abzielt, den Verrich— tungen der Wahl- Kollegien vorzugreifen, gleichfalls eine Verletzung der Gesetze sind. Die Royalisten duͤrfen nicht das Beispiel eines Betragens geben, das sie bei ihren Gegnern oft und laut getadelt haben; sie muͤssen sich wohl huͤten, durch eine gesetzwidrige Intervention zwischen dem Einflusse des Koͤnigthums und dem Gewissen der Waͤhler die Wahlen zu verfälschen. Vor dem Zusammentreten der Wahl⸗Kollegien duͤrfen die Zeitungen keine anderen Namen, als die der Präͤsidenten der Wahl-Kollegien, und während der Wahl⸗-Opergtionen, keine anderen, als die Namen der von den Waͤhlern ernannten Buͤreau-Mitglieder, so wie demnaͤchst die der gewählten Deputirten bekannt machen.“ ;
. den gestrigen Artikel der Gazette de France ant⸗ wortet heute das Journal du, Commerce: „Die geschwo⸗ renen Feinde unserer Verfassung und unserer Ruhe behaup⸗ ten, daß es in dem Leben der Staaten, wie im Privatleben, zuweilen kritische Tage gebe, die man von den gewoͤhnlichen wohl unterscheiden muͤsst. Sie fuͤgen hinzu, daß bei dem all⸗ taglichen Laufe der Dinge die Charte ohne Nachtheil bestehen
koͤnne, daß aber, sobald eine Krise eintrete, der Koͤnig die )
Charte konfisziren und unumschraͤnkt regieren duͤrfe. Da es
nun von dem Ministerium abhaͤngt, eine solche Krise herbei⸗ zufuͤhren, oder auch nur zu erklaren, daß sie vorhanden sey,
so kann dasselbe nach Gefallen die Charte in die Tasche stek⸗
in den Kammern, verwaltete das Martignaesche Ministerium
in Frieden, und es fiel Niemanden ein, zu rufen: caveant
conzules; da tritt aber ploͤtzlich ein anderes Ministerium auf, das sich eine Invasion in unsere Angelegenheiten erlaubt; so— gleich hoͤrt die gewöhnliche Ordnung der Dinge auf, die Krise ist nahe bevorstehend, die Charte kann suspendirt oder gar ganz abgeschafft und die Diktatur eingefuhrt werden; so ver⸗ langt es der in Rheims geleistete Eid. — durch Scheingruͤnde will man also den Meineid beschoͤnigen; und in welcher Ab—
Ungeachtet einiger Debatten