1830 / 139 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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republikanischen Grundsaͤtze über diese Intriguen errungen haben, es Columbien nicht gelingen sollte, sich liberale Insti— tutionen zu verschaffen; eine große Wachsamkeit duͤrfte jedoch nicht nur fuͤr Columbien allein, sondern fuͤr saͤmmtliche Re⸗ publiken, dringender noͤthig seyn, als jemals.“

8 um di rn . Aus La Guayra sind in England Briefe bis zum 18 Marz eingelaufen. General Paez hatte eine aus 3 Perso⸗ nen hestehende Kommission ernannt, um sich an die Graͤnze Venezuela's zu begeben und dort mit den von Bogota abge⸗ fertigten 3 Commissairen zusammen zu treffen. Sie hatten indessen den Befehl erhalten, sich in keine Unterhandlungen einzulassen, denen nicht die Anerkennung Venezuelas als eines fuͤr 69 bestehenden Staates zum Grunde lage. Am 16. Maͤrz se⸗ gelte General Gomez von La Guayra nach Margeaibo, um den Oberbefehl der dort befindlichen Truppen zu ubernehmen. Admiral Fleming lag bei La Guayra mit den Englischen Schiffen „Barham“, „Shannon“, „Ranger“, „Mersey“ und „Grashopper.“ Der Admiral wollte in einigen Tagen nach Jamaica und England segeln.

erer N mer r g.

Die letzten in London eingelaufenen Nachrichten aus Guatimala 9 von Mitte Februars. Dieses Land, so wie der uͤbrige Theil des Spanischen Amerika's, war bekanntlich bisher die Szene fortwährender buͤrgerlicher Zwiste. Jetzt melden die letzten Zeitungen aus Guatimala, daß die Unruhen ein Ende haben und von der noͤrdlich belegenen Provinz Honduras an, bis Nicaragua einschließlich, alles ruhig und den Hesetzen gehorsam sey.

Inland.

Berlin, 18. Mai. Heute Vormittag um 10 Uhr nah— men Se. Majestaͤt der König dem hier zu den Fruͤhjahrs— Uebungen zusammengezogenen Garde⸗Corps in der Ebene un— ter dem Kreuzberge die Parade ab, zu welchem Behuf das Corps in zwei Treffen, die Infanterie im ersten in Batail— lons-Colonnen nebst der Fuß⸗Artillerie und die Kavallerie im zweiten in Regiments-Colonunen nebst der reitenden Artillerie aufgestellt war. Präcis um 10 Uhr erschienen Se. Derr, begleitet von Sr. Koͤnigl, Hoheit dem Prinzen Friedrich Au—

ust von Sachsen, Sr. Hoheit dem Herzog Gustav von Meck— enburg⸗Schwerin, und von einem zahlreichen und glänzenden Gefolge, an dem rechten Fluͤgel der Infanterie, ritten die Front hinab und ließen hierauf das Corps an Sich vorüber defil ren, Die Fruͤhjahrs-Uebungen werden nach Allerhöchstem Befehl in folgender Ordnung stattfinden:; Morgen, am 19ten d., Corps Manöver; am 20sten Ruhetag und am 2Usten und 22sten Feld⸗Mandͤver. . Auch in mehreren Gegenden des Regierungs⸗Bezirks von Marienwerder hat der (mehrerwähnte) Orkan, wel— cher am 4. und zum Theil noch am 5. April stattfand, be— deutenden Schaden an Gebäuden und in den Waldungen an— erichtet. Namentlich sind in Rosainen, Marienwerderschen Kreises, zwei große Scheunen und in dem Kaͤmmerei-Vor— werke Kozycki, im Straßburger Kreise, eine neue hölzerne Scheune umgeworfen worden, so wie auch mehrere mit Ge— treide und Holz beladene Gefäße auf der Weichsel verungluͤckt sind, indem einige von den h iufg Stroms mit solcher Gewalt an das Ufer geschleudert wur den, daß die Ladung nur mit Muͤhre gerettet werden konnte, andere aber gänzlich untergingen. Nicht minder haben auch die Daͤmme am oͤstlichen Weichselufer, an welche der West⸗

6 den hochgehen den Strom warf, durch den starken Wel⸗ e

nschlag bedeutende Beschädigung durch Ausspuͤlung erlitten. 1 55 Muͤndung des Vorderkangls (ber ehemaligen al⸗

J bei Weißenberg trieb der Sturm eine solche Was⸗

sermasse in die vorgenannte Niederung, daß diese bis hinter

Maxienwerder gaͤnzlich uber schwemmt und auf einige Tage. ,, nach der Weichsel unterbrochen wurde.

Nachrichten aus Koblenz zufolge, sind im Mongt

April auf dem Rheine abwärts 76 größere, iSi kleinere Schiffe und 183 Nachen, zusammen 443 Fahrzeuge, stromaufwärts

ohen Wellen des aufgeregten

zusammen 39) Fahrzeuge, mithin in allem Si Gefaͤße, dort vorbeigekammen; die Ladung der stromaufwärts gegangenen bestand hauptsaͤchlich in Kolonial⸗ und Manufaktur⸗Waagren, die der andern aber in Wein und Getreide. Außerdem pas⸗= sirten nur noch 6 kleine Holzfloͤsse, da die Wasserhoͤhe und Stroöͤmung für diese Art von Transport noch zu gefährlich waren. Auf der Mosel passirten abwärts 104 Schiffe, aufwaͤrts aber gingen 117 Schiffe. 344 * Königtkiche Schau spiele.

Mittwoch, 19. Mai. Im Opernhause, zum erstenmale wiederholt: Semiramis, große Oper in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Rosstni. (Dlle. Sontag, Königl Kam⸗ mersaͤngerin: Semiramis, als Gastrolle.) 35

Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. .

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Par— terre und Amphitheater zu haben.

Freitag, 21. Mai. Im Opernhause: Semiramis, große Oper in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Rossini. (Dlle. Sontag, Koͤnigl. Kammer saͤngerin: Semiramis, als letzte Gastrolle.) ö

Die reservirten Billets koͤnnen bis Donnerstag Mittags 2 Uhr im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau abgeholt werden. .

Königstädtisches Theater. .

Mittwoch, 19. Mai. Auf vieles Begehren: Das Maͤd⸗ chen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair.

Donnerstag, 20. Mai. Der Alpenkoͤnig und der Men⸗

schenfeind, großes romantisches Original⸗Zauberspiel in 2 Ak⸗

ten, von Ferd. Raimund.

Be rlinuer Den 18. Mai 1830.

Amll. Fonds und Gesd. Cours Jettel. (Preus6. Cour) 7 Uarief ] D

Fon. Pfandbr. 106

Kur- u. Neum. do. 4 ; Schlesische do. 0omm. Dom. do. zlärk, do. d0. Osipr. do. do. bet. C. K u-N. Z. Scli. d. K u N. 756 Ifloll vor. Duc. Neue dito Friedrichsd' or. 13 isconto···. 646 Ireuss. Cour.

Börse.

Ee. Engl Anl 18 Pr Engl An 22 Kurm di. mi. J. C. RNeum. Int. d ch. Berl. Stadi- Gb. Känigstg. da. Ellinger do. Lianz. do. in II. Ves l hr. HEsill-. A. dil) dito B. xa fe liz. Pos. τ. O et pr. Plnmltirs.

Wechsel- Cours.

Amsleritam ; Kurz dito 50 EFI. 2 Mt. Hamburg Kurz 2 Mt. 3 MI. 2 Mt. Wien in M Rr... . H. 2 Mt. Augsburg 150 El. 2 Mt. Breslau 00 Th. 2 Mt. c 1900 Ihl. Us Frah fur a. M. Wa 156 Fj. 2 Mt. . V... 109 Rpl. , ure

Auswärtige Börsen. ; LEondon, 10 Mai. . 3 pros. 99. 4pror. 101.

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Petershurg

33proc. Cons. 92. Pän. 6 Span. 181.

der Staats Ze Algier zugesandt worden. ae,. e, n. Hierbei Nr. 37 des Allgem einen Anzeigers.

Fahrpost zugesandt werden.

aber 63 gröͤßere und 187 kleinere Schiffe und 140 Nachen,

Reueste Börsen⸗-Nachrichten.

e, =, . * 2 4 6 363 60 Beh 371. Geld. 23proc. Metall. . 1proc. 263. Loose zu 1960 Fl. 36 j. w a. . Varel 12. Mai. Zproc. Rente per eompt. 82 Fr. 55 Cent., sin Cour. 82 Fr. 70 Cent. 6proc. per

40 Cent., sin Cour, 105 Fr. 50 Cent. 5proc. Nenp. 93 Fr. 65 Cent. 5pror. Span. perp. diz.

Gedruckt bei A. B. Hayn

Bedaeteur John. Mitredaeteut Cottel.

um sich aus der Verlegenheit zu helfen; die Gel—

Steuern vermindert sich Steuern gehen monatlich und ohne Vorschuͤsse ein;

Brief. Geld. Behauptungen. Der Koͤnigliche Schatz ist keinesweges in Geld—⸗ noth. Wo ist eine Schuldforderung an den Staat, die unbefriedigt geblieben waͤre? Welches sind die gezwungenen Operationen, zu denen der Minister seine Zuflucht genommen haͤtte? Ein

erst berichtigt worden. Der Minister hat dabei nicht einmal Behufe darbietet.

Koͤniglichen Bons den Anfang gemacht. . uͤber die Lage des Schatzes und dessen Berechnung mit der weis zu liefern, daß der Minister nichts weniger als auf . und Wege sinne, um sich aus der Verlegen— hei Der Monat April bietet, im Vergleiche mit dem entsprechen⸗ den Monate des vorigen Jahres, eine Mehr-Einnahme von 3808, 000 Fr. und im Vergleiche mit April 1828 eine solche kuͤnften in Folge der beiden strengen Winter-Monate, wo— durch alle Handels⸗Verbindungen unterbrochen wurden, redu⸗ art sich danach, im Vergleiche zu 1828 (d. h. zu demjenigen Jahre welches die staͤrt Sr. Die vier ersten Monate von 1850 haben, im Vergleiche zu denen von 1829, ein Plus von 5.654,00 Fr. gewahrt. ar e , 2. ich icht bar. Sie haben aber im verflossenen Monate, im Vergleiche zu 1829, einen Ueberschuß von 9 ; 606 k ö pel⸗ und Einregistrirungs⸗Gebuͤhren eine Mehr⸗ Einnahme v 1 ; .

Brasil. Id. 43. Griech. I. 6pre. Mexic. 38. 5proc. 33. Russ. 111.

Mit der heutigen Fahrpost den auswaͤrtigen Lesern . (in Nr. 6 erwahnte) Karte ton

Unsern auswaͤrtigen Abonnenten wird derselbe durch die naͤchste

erall. Ioiz. Aproc,. Oö. T. Bank- Aetien 1629. Partial Oblig. per eompt. 10õ gr.

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Allge

Preußische Staats-Zeitung.

meine

M 139.

Berlin, Mittwoch

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Legations⸗Rath bei der Gesandtschaft am hiesigen Hofe, Freiherr v. Maltitz, als Courier von St. Petersburg.

Der Kaiserl. Russische Kammerjunker Demidoff, als Courier von St. Petersburg.

Abgereist: Se. Durchl. der Statthalter des Großher⸗ zogthums Posen, Fuͤrst Radziwill, nach Posen.

Der Koͤnigl. Franzoͤsische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, Graf von Caraman, nach Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. J

Fran rei ch

Paris, 12. Mat. Im Moniteur liest man den nach— stehenden amtlichen Artikel: „Seit mehreren Tagen scheinen der Constitutionnel und andere Blaͤtter es sich zum Geschaͤft zu machen, uͤber die Lage des Koͤnigl. Schatzes Besorgnisse auszustreuen und den , ,. so zu schildern, als ob er unter der Last der Geld-⸗Verlegenheit fast erliege. Es ist Gelbnoth in Schatze, sagt der Censtitutionnel in seiner Nummer vom 10. Mai, der Minister sinnt auf Mittel und Wege,

der gehen schwer ein; der Ertrag der indirekten sichtbar; die direkten

die gewohnlichen Darleiher des Schatzes ziehen sich

zuruck; die 80 Millionen von der letzten Anleihe sind bereits ver schlun gen. So viel Worte, so viel falsche

halbjäͤhriger Termin zur Abloͤsung der Staatsschuld ist so eben alle die Huͤlfsquellen benutzt, welche die Bank ihm zu diesem ; darb Im Gegentheil hat er bereits mit der Wiedereinloͤsung der bei dieser Gelegenheit verausgabten Die geringste Er⸗

ank wuͤrde hinreichend gewesen seyn, um den Be—

u ziehen. Die Gelder gehen schwer ein. er Ausfall in den Staats-Ein⸗

ste Einnahme gewaͤhrte), auf 4,340,600 der indirekten Steuern vermindert

S8I9, 000 Fr. Gleichmaͤßig hat sich bei den Stem⸗ j 5

osten

otterieen

Abends den 19ten Mai

18309.

20,000 * Darleiher des Zweifel meint man

weit entfernt,

der Schatz nicht ein⸗

Gesellschaft hat. Die

gend, so sind die Graͤnzen

et, daß der Schatz sich täg—

die . ihm . werden,

werden nur kraft des Gesetzes

vom 2. August 1829 und des dem Minister dadurch 6 ten Kredites der 150 Millionen bewilligt; und dieser Kredit ist noch lange nicht erschoͤpft. Er konnte in den durch das Gesetz vom 25 Maͤrz 1817 vorgeschriebenen Formen noch er— hoͤht werden; doch ist es nicht wahrscheinlich, daß der Mini— ster sich genoͤthigt sehen werde, zu dieser Befugniß seine Zu⸗ sucht zu nehmen, Alles kuͤndigt uns an, daß die zu seiner Verfugung gestellten Mittel und Wege zu den Veduͤrfnissen, wie zu den außerordentlichen Ausgaben, die uͤbrigens weit unter der uͤbertriebenen Hoͤhe bleiben werden, welche die Unwissenheit oder der Parteigeist voraussetzt, hinreichen werden. Die direkten Steuern g e⸗ hen monatlich ohne Vorschuͤsse ein- Hier zeigt sich recht offenbar die Verblendung der Opposition? Partei. Sollen denn die direkten Steuern Vorschußweise eingehen? Zu der Entrichtung derselben ist man nur in zwoͤlf Terminen verbunden; und ist es nicht schon ein voͤllig befriedigendes Resultat,. wenn die Zahlung in diesen Terminen puͤnktlich er⸗ folgt? Diese Pünktlichkeit in der Steuer⸗Entrichtung besteht aber und behauptet sich. Wir schaͤtzen uns gluͤcklich, hinzufůͤ⸗ gen zu konnen, daß sie mit Leichtigkeit ausgewirkt wird, daß sie den Steuerpflichtigen jede neue Last erspart, und daß, un⸗ geachtet der ungewöhnlichen Strenge des letzten Winters, die 2 ugch zu keiner Zeit so gering als jetzt gewesen sind. Diese Berichtigung der in Betreff der di⸗ rekten Steuern angefuͤhrten Thatsachen bietet uns einen will— kommenen Anlaß, zugleich die eben so ungegruͤndeten Beschuldi⸗ gungen zuruͤckzuweisen, die hinsichtlich der Patent und der Mobi—

liar⸗Steuer angebracht worden sind. Man wirft dem Ministerium

des 8. August in dieser Beziehung ein unregelmaßiges Verfahren vor, wahrend dasselbe doch nur . . . in Ausfuͤhrung gebracht hat. ie Instruktionen, wonach die Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juli 1820, was den Miethswerth betrifft, auf die Mobiliar- und die Pa⸗ tent-⸗Steuer angewandt werden sollen, führen das Datum vom 15. April 1829. Sie haben zu Reklamationen Anlaß ehen, daß man den bisherigen Gebrauch, wonach die Ab⸗ schaͤtzung des beweglichen Vermoͤgens der Gewissenhaftigkeit der Taxirer uͤberlassen wurde, beibehalten hatte, statt dabei den Miethswerth zum Grunde zu legen. Jene Reklamatio⸗ nen verdienen untersucht zu werden. Jedenfalls ist das da— malige Ministerium bei der Anordnung des neuen Gare rens eben so wenig von der Bahn der Gesetze abge— wichen, als das . davon abgegangen seyn w . wenn es eine solche Aenderung vorgeschrieben hatte. Die 8090 Mil(lionen von der letzten Anleihe sind bereits verschlungen, Will man damit sagen, daß der Betrag jedes einzelnen Termins auf die Staats Ausgaben oder zur Ausgleichung der fliegenden Schuld

* eben. Einige wenige Departemens haͤtten es lieber ge⸗