toss
bes Grafen von Stanhope; in den vier Jahren, seit Abschlie⸗
ing des Reciproeitaͤts Traktates mit Nord⸗Amerika, habe nämlich die Zahl der Amerikanischen in England eingelaufenen Schiffe nicht allein nicht zugenommen, sondern um 3,000 Tonnen sich vermindert, während die Britische Schifffahrt nach Nord-Amerika um 6b, 000 Tonnen sich vermehrt habe. — Im Unterhause uͤberreichte Herr C. Grant eine Bittschrift aus Brighton, zu Gunsten der Emancipation der Juden, f wie eine Bittschrift des Herrn John Lawleß, der die Einfuͤhrung der Armen-⸗Gesetze in Irland empfahl. Peti⸗ tionen zu Gunsten der Juden wurden auch vom Grafen von Surrey, von Herrn Kemp und von Herrn Smith uͤber— geben. Herr O'Connell, der die Bittschrift eines Kirch⸗ spiels in Cork zu uͤberreichen hatte, äußerte dabei, daß das Haus durchaus kein Mitgefuͤhl fuͤr die Leiden des Irlaͤndi⸗ schen Volkes hege. Als ein anderes Mitglied sein Erstaunen daruͤber zu erkennen gab, daß Herr O Connell eine so unbe— gruͤndete Behauptung wagen konne, bemerkte derselbe, seine Behauptung sey sehr wohl uͤberlegt gewesen, und daß er be— reit sey, sie hier und uͤberall zu wiederholen. Herr Slaney und Sir J. Newport entgegneten jedoch, sie sey etwas voreilig. — Sir J. Mackintosh uͤbergab eine von 697 Einwohnern der Stadt Edinburg unterzeichnete Bittschrift, in der um Abschaffung der Todesstrafe gegen alle Faͤlschungen ohne Ausnahme nachgesucht wurde. Der Ueherreicher bemerkte daß de Bittschrift von 16 Geistlichen fast aller in Schottland bestehenden oder geduldeten Kirchen, von den Professoren der Universität, fast von allen Banquiers und von den vornehm— sten Gerichts Beamten in Edinburg unterzeichnet worden sey. Es gab diese Petition zu einer Debatte Anlaß, an der mehrere Mitglieder Theil nahmen. Der Lord-Advokat war der Meinung, baß das-Gesetz, so weit es sich auf Schott—
land beziehe, keiner Verbesserung beduͤrfe, denn dort seyen seit mehreren Jahren nur wenige Personen wegen Faͤlschung hingerichtet worden; inzwischen wuͤrde er sich doch auch nicht widersetzen, falls das Parlament die Todesstrafe in solchen Faͤlten ganz abschaffen wolle. Herr Baring bemerkte, die Frage sey eine sehr wichtige, besonders insofern es sich darum handle, welche neue Strafe gegen Faͤlschung man einsuͤhren wolle. Transportation wuͤrde man als eine solche nicht an— sehen konnen; dies würde blos heißen, eine Klasse von Leu— ten nach einem andern Lande senden, wo sie vermoͤge ihrer bessern Erziehung und ihrer Kenntnisse sich bald auszeichnen würden. Eine solche Beseitigung aller Strafe wuͤrde aber dem Verbrechen Thur und Thor öoͤffnen. Einsperrung bei harter Arbeit und die Beraubung der Hoffnung, daß die Strafe bald wieder erlassen werde, wuͤrde vielleicht mehr ab— schrecken, als die Verwirkung des Lebens, welche oft der in , f. Roth Besindliche fuͤr keine besondere Kalamitaͤt ansehe. Iuch würde man, falls man in solchen Faͤllen die Todesstrafe ab— schaffte, es dabei nicht konnen bewenden lassen, denn unmoͤglich wurde man z. B. den Schaaf-Diebstahl dann noch mit dem Tode bestrafen koͤnnen. Andere Mitglieder waren der Mei— nung, das bestehende Gesetz sey eben seiner Strenge wegen unwirksam, weil Viele, um den Schuldigen nicht zum Tode zu bringen, es vorzoͤgen, ihn lieber nicht zu verfolgen. Sir — Baring widerlegte seinen Verwandten, indem er bemerkte, daß Transportation jetzt mehr als sonst eine harte Strafe sey, denn die Straͤflinge wuͤrden zu harter Arbeit an— gehalten und ihr Zustand sey nichts weniger als behaglich. Der Kanzler der Schatzkammer bemerkte, daß, wenn auch manche Vergehen wegen der Strenge des Gesetzes nicht gerichtlich verfolgt werden, Viele doch durch dieselbe Strenge sich zurilckhalten ließen, ein Verbrechen zu begehen. Gefaͤhr— lich wurde res immer seyn, in einem Lande, wie England, wo so viele Gelegenheit zu solchen Betruͤgereien vorhanden sey, das Gesetz ganz schlaff werden zu lassen, und konne er daher die Intentiön seines sehr ehrenw. Freundes (Sir R. Peel) nur loben, der versuchsweise eine theilweise Abschaffung der
Todesstrafe vorgeschlagen habe, um erst wahrzunehmen, wel- Hume sagte, daß,
chen Erfolg dies haben wuͤrde. Herr wiewohl in Nord Amerika nur der Mord mit dem Tode bestraft werde, doch die Zahl der Verbrecher dort bei weitem geringer ware, als in England. Viele Mitglieder, die sich darauf noch vernehmen ließen, spra—
chen sich ohne Ausnahme fuͤr die Abschaffung der Todes-
strafe gegen Faälschung aus. — Herr Spottiswoode uͤber⸗ reichte die Bittschrift eines Hrn. Carden, der die innerhalb der Stadt London stattfindenden Begraͤbnisse, die er jahrlich auf 40,060 angab, als gefaͤhrlich fuͤr die Gesundheit und als Verletzungen des öffentlichen Anstandes schilderte. Der Bitt—⸗ steller suchte darum nach, daß ein Ausschuß zur Untersuchung dieses Uebelstandes und eines von ihm entworfenen Planes zu einem allgemeinen Gottesacker außerhalb der Stadt er⸗
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nannt werde. Der Ueberreicher fuͤgte hinzu, er war vo
der Nothwendigkeit einer Abhuͤlfe . ue ( . doch wolle er keinen Ausschuß in Antrag bringen, weil in der Regel die Ausschuͤsse des Hauses jeden Mißbrauch zwar tadelten, aber nichts zu seiner Abhuͤlfe thaͤten. Einstweilen wolle er sich daher damit begnuͤgen, die Bittschrift gedruckt
und vertheilt zu sehen. Lord Lowther (Koͤnigl. Kommissair
fuͤr die Wälder und Forsten) erklaͤrte sich mit dem Gegenstande der Bittschrift ganz einverstanden; sie wurde darauf zum Druck verordnet. — Herr Slaney machte so dann seinen laͤngst angekuͤndigten Antrag auf Ernennung eines Ausschusses
zur Untersuchung des Zustandes der arbeitenden Klassen, und
zwar — so lauten die Worte seiner Motion — soll der Aus—
schuß auf Mittel sinnen, den Uebelstaͤnden abzuhelfen, die dar⸗
aus entspringen, daß die Gelegenheit zur Beschaͤftigung in den Manufaktur⸗Distrikten nicht immer gleich ist, 2 bn
vornehmlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der
in großen Städten wohnenden arbeitenden Klassen Ruͤcksicht nehmen. Diesem Ausschusse will Herr Slaney den Vorschlag empfehlen, den bereits unter den arbeitenden Klassen bestehen— den Vereinen zu gegenseitiger Unterstuͤtzung eine größere Aus— dehnung zu verleihen. Bisher beschränkten sich diese Vereine auf Unterstuͤtzung alter und kranker Arbeiter, jetzt soll sich ihr wohlthaätiger Wirkungskreis auch auf die unverschuldet außer Arbeit gekommenen erstrecken. Um zu beweisen, daß die Quantität der vorhandenen Arbeit immer hinreichend sey,
auch die Brodlosen mit ernähren zu helsen, wies der Redner—
auf Manchester hin, in welcher Stadt, so wie auf 30 (Eng⸗— lische) Meilen im Umkreise, ungefaͤhr 500,000 Leute sich be⸗— fanden, die in der Baumwollen⸗-Manufaktur beschaͤftigt seyen; von diesen erhalte ein Fuͤnftel durchschnittlich alle Woche 26 Sh. ein Fuͤnftel 12 Sh., ein Fuͤnftel, das zum Theil aus Frauen und Kindern bestehe, 7 Shill., und ein Fuͤnftel endlich, bei dem sich viele kleine Kinder befanden, 23 Shill. Diese unterstuͤtz⸗ ten saͤmmtlich das letzte Fuͤnftel, das aus Kranken und un— verschüldet brodlos gewordenen besteht. Bei der Wollen Manufaktur in und um Leeds seyen ungefahr 20,000 Menschen beschaͤftigt, die man in drei Klassen eintheilen koͤnne; die eine bestehe aus den Webern, die woͤchentlich im Durchschnitte— 14 Shill. erhielten; die zweite aus den Spinnern ü. f. w mit 21 Shill. und die dritte endlich aus den Appreteuren, ebenfalls mit 21 Shill. woͤchentlichem Arbeitslohn, und zwar fuͤr 12 Arbeitsstunden an jedem der sechs Wochentage. In Birmingham erhielten die Arbeiter im Durchschnitte woͤchent⸗ lich 12, 18 und 24. Shill., die Frauen 6, Z und 10 Shill. Einige dieser Leute seyen vorsichtig und suchten etwas zu sa⸗ ren; die meisten jedoch daͤchten nicht an die Zukunft und be⸗— faͤnden sich in Zeiten der Noth ohne Huͤlfe, wenn ihnen diese
nicht etwa aus den Armen⸗Taxen gewahrt werde. Um diese
Unvorsichtigen nun zu bewegen, zu gehoͤriger Zeit etwas zu sparen, wuͤrde er dem Comité vorschlagen, es in Erwä— gung zu ziehen, inwiefern ein Gesetz, durch welches die Arbeiter gezwungen werden, Beiträge zu einer all⸗ gemeinen Versorgungs-Kasse zu liefern, in Ausfuͤhrung zu bringen sey. — Der Kanzler der Schatzkammer gab— zwar seinen Zweifel daruͤber zu erkennen, daß ein Ausschuß, wie der vorgeschlagene, das gewuͤnschte Nesultat haben koͤnne, doch meinte er, koͤnne derselbe das Mittel seyn, manche nuͤtz— liche Auskunft zu erhalten. Der Ausschuß wurde demgemaͤß auch ernannt. — Ein anderer von Herrn Spring Rice gemachter Antrag, daß das Haus sich in einen Ausschuß verwandele, um die Steuer, die in Irland auf Steinkohlen laste, in Erwägung zu ziehen und abzuschaffen, wurde von 187 Stimmen gegen 120 verworfen. — Auf den Antrag des Sir J. Wrottesley wurde ein Ausschuß ernannt, der sich mit Untersuchung der ir, , . Gehalte und son⸗ stigen Einkuͤnfte der uͤber die Londoner Miethskutschen ge— setzten Aufsichts⸗Commissarien beschaͤftigen soll. Das Haus vertagte sich um 123 Uhr.
London, 14. Mal. Am vorigen Sonntage hatte der Lord⸗Kanzler in Wind sor eine lange Audienz bei Sr. Maj. dem Koͤnige. n . .
Im Hof-Journal heißt es: „Prinz Leopold hat zwar, wie wir aus authentischer Quelle vernehmen, es nicht foͤrmlich abgelehnt, sich nach Griechenland zu begeben, jedoch
sind ihm so viele neue Schwierigkeiten entgegengetreten, daß
in der That einige Wahrscheinlichkeit dafuͤr vorhanden ist, er werde nicht dahin gehen. Die finanziellen Angelegenhei⸗ ten sind seinen Wuͤnschen gemaͤß beseitigt worden, obgleich er bei weitem mehr forderte, als man geglaubt hatte, und die von ihm gehegte Meinung, man würde ihn auffordern, sei=
Beilage
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 140.
nen Verhaͤltnissen zu Großbritanien als Unterthan zu entsa⸗ gen, ist nicht in Erfuͤllung gegangen. Die eigentlichen der⸗ malen obwaltenden Streitpunkte sind nur ihm und den Ge⸗ sandten der verbuͤndeten Maͤchte bekannt; daß aber solche Punkte noch wirklich vorhanden sind, konnen wir, ohne Wi— derspruch befuͤrchten zu muͤssen, nicht ableugnen. Man wird sich erinnern, daß wir zuerst vom Daseyn einer Unterhand— lung uͤber die Wahl des Prinzen Leopold zum So uverain von Griechenland sprachen, und daß wir seitdem haufig au— thentische Nachrichten uͤber diesen Gegenstand gaben. Unsere gegenwartigen Angaben, von deren Authentieitaͤt wir voͤllig Kberzeugt sind, stammen aus der selben Quelle her.“
Die Vollmacht des Herzogs von Clarence um im Ober— hause fuͤr ihn zu stimmen, befindet sich in den Haͤnden des
Ford Kanzlers. Se. Koͤnigl. Hoheit stimmt also jederzeit
mit den gegenwaͤrtigen Ministern. Oberst Berkeley macht auf die Pairschaft und Baronie Berkeley Anspruch. Die Sache ist gegenwärtig beim Privi— legien⸗Ausschusse des Oberhauses anhängig und wird von Hrn. Brougham geleitet. . . ö Peel hat bisher von väterlicher Seite ein jährliches Einkommen von 123000 Pfd. gehabt, und ist das— selbe durch den Tod seines Vaters beinahe auf 50,000 Pfd. gestiegen. Nach Briefen aus Terceira vom Sten v. M., war die constitutionnelle Charte Dom Pedro's, die uͤbrigens bis dahin nur dem Namen nach bestanden hatte, daselbst aufge— hoben worden.
Wie man vernimmt, hat ein Niederlaͤndisches Haus eine Anleihe mit Dom Miguel zu 33 pt, abschließen wollen. Die Sache soll sich indessen zerschlagen haben, weil. der Koͤ⸗
nig von Spanien seine Garantie verweigert hat.
Die Times enthaͤlt die Denkschrift der nach Suͤd-Ame— rika und Mexiko handelnden Kaufleute an den Grafen von Aberdeen. Das Kapital, mit welchem Britische Unterthanen in diesem Handel interessirt sind, wird zu 27 Millionen Pfd. in diesem Memoire angegeben, und wuͤnschen die Kaufleute da— her, daß dieses Eigenthum durch die Spanische Regierung
nicht jeden Augenblick in Gefahr gestellt werden moͤge. Der
J
Minister hat noch nicht schriftlich geantwortet. Berichten aus Caraccas vom 12. Maͤrz zufolge, hatte
General Paez, in Betracht, daß er bald genoͤthigt seyn wuͤrde,
ins Feld zu ziehen, die Staats-Secretaire des Innern und
der Finanzen zu seinen Stellvertretern ernannt, sich jedoch
in allen außerordentlichen Angelegenheiten sein eignes Gut— achten vorbehalten. Bolivar hatte den Obersten Blanco nach Cucuta hinbeordert, um von da aus Merida in Besitz zu nehmen. Die Regierungen von Merida und Pamplona hatten indessen dem Obersten anzeigen lassen, er mochte keinen Schritt jenseits Tachira vorruͤcken, indem sich beide für Paez erklart hätten. Die Konferenzen zwischen den beiderseitigen Bevoll— maͤchtigten von Bogota und Venezuela werden zwar stattfin⸗ den, jedoch schwerlich zu einem gluͤcklichen Resultate fuͤhren, da Paez ausdruͤcklich in einer Proclamation erklart hat, die Trennung beider Lander sey unvermeidlich. 3 Auf Lloyds ward gestern bekannt gemacht, daß zu Sierra Leone zwei Englische Schiffe liegen und liegen bleiben muͤs— sen, weil die ganze Schiffsmannschaft auf beiden gestorben ist. In der Versammlung der Gesellschaft zur Verbreitung
religißser Traktate bedauerte der Secretair, Hr. Sibthorpe,
daß die Gesellschaft bei Verbreitung derselben auf dem festen Lande in dem Königreich Hannover groͤßern Widerstand ge— funden haͤtte, als irgend wo. 2
Die Advokaten zu Perth haben ein eignes Mittel er—⸗ funden, der Pudersteuer zu entgehen; sie erschienen naͤmlich
bei den dortigen Assisen in Peruͤcken von grauen Pferde—
haaren.
„Das Morning⸗Journal,“ sagt der Courier, „hat
aufgehört zu seyn; 5 schon lange erwartete man das Ende
dieses letzten radikalen Blattes, das den Keim seines Untergan⸗
ges augenscheinlich in sich trug.“ ? Von dem Romane des Polnischen Dichters Niemcewicz,
„Levy und Sarg,“ ist hier eine Englische Uebersetzung, und
zwar aus dem Deutschen, erschienen.
Nieder ande. Aus dem Haag, 15. Mai. Vorgestern hielten Se.
Maj. der König, von den Prinzen von Oranien und Frie⸗
drich begleitet, eine Musterung uͤber die aus 2 Grenadier⸗ Y E. das Scheiben aus London im gestt. Bl . St.- Zeit.
Bataillons, 1 Jaͤger-Bataillon, einer Artillerie⸗Abtheilung und einer Kuͤrassier⸗Schwadron bestehende Garnison der hie—⸗ sigen Residenz. J. M. die Koͤnigin, so wie JJ. KK. HH. die Prinzessinnen Friedrich, Mariane und Sophie wohnten zu Wagen der Parade bei, nach welcher der Minister Staats— Secretair, Baron von Mey, ein großes Dejeuner gab, das ee , mn und Prinzessinnen mit Höchstihrer Gegenwart eehrten.
In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Ge— neralstaaten sprachen noch 13 Mitglieder uͤber den Gesetzent— wurf wegen fernerer Feststellunz des 10jaͤhrigen Budgets.œ Die Berathungen sollen heute fortgesetzt werden. Die aus den Praͤsidenten der einzelnen Abtheilungen bestehende Cen— tral-Section erstattete hierauf ihren Bericht uüͤber das neue Preßgesetz, uͤber welches die Berathungen uͤbermorgen begin— nen werden.
Die Provinzialstaͤnde von Drenthe haben am 11. Mai. den Friedensrichter des Kantons Assen, Herrn Hofsstede, an die Stelle des mit Tode abgegangenen Grafen van Hei— den tot Reinestein zum Mitgliede der zweiten Kammer der
Generalstaaten ernannt.
Die erste Kammer der General-Staaten wird dem Ver— nehmen nach gegen Ende der kuͤnftigen Woche zusammenbe— rufen werden. ,,
Am 11ten d. starb hierselbst der General-Secretair im Justiz⸗Ministerium, Herr Llivier.
Der General-Lieutenant Baron Krayenhoff ist pensionirt und der Oberst⸗-Lieutenant Schouten zum Platz⸗Kommandan⸗ ten von Deventer ernannt worden.
— — Amsterdam, 15. Mai. Nachdem es bekannt geworden, daß die zweite Kammer der Generalstaaten den Gesetz-Entwurf zur Abloͤsung der Amortisations-Syndikats— Obligationen und zu einer neuen Anleihe gegen niedrigere, vermuthlich 35 pCt., Zisen angenommen hat, hat sich die wirkliche Schuld zu dem bisher noch nicht erreichten Preis von 66 pCt. gehoben, wogegen die Syndik. Obl. sich noch p Et. uͤber pari erhielten, wel noch einige Hoffnung vor—
handen scheint, daß die erste Kammer vielleicht andere Ge—
sinnungen uͤber das Gesetz hege. Der hohe Stand der wirk—
lichen Schuld lockte seitdem mehrere Juhaber zum Verkauf
an, wodurch der Preis wieder etwas zuͤruͤckging und gestern 6613 pCt. blieb. Alte Russische Obligationen waren etwas billiger als die neuen zu haben, weil fuͤr erstere die Zeit der jaͤhrlichen Loosung herannaht. Engl. Spanische erfuhren wie— der einige Schwankungen, gingen von 16 auf 185 pCt. und blieben gestern zu 177 begehrt, deren Coupons stiegen von
10 Fl. auf 127 und blieben 117 Fl. Griechische blaue er—
hielten sich ziemlich gleich und stehen jetzt 435 pCt. Merxik. sind sehr begehrt, man notirt dieselben 343 à 353. Columb. 24 à 243. Peruan. 21 à 223; der Geld⸗Cours ist unver—⸗ andert. Papier auf London, k. S., war à 12 FI. 30 Ets. zu haben, und à 12 Fl. 272 Cts. zu lassen; auf 2 M. à 121. 20 Ets. blieb viel Geld uͤbrig, Papier auf Hamburg hegehrt, 2 M. 343135, kurz 35535 St. — Wegen anhaltend unguͤnstiger Nachrich⸗ ten uͤber das diesjährige Gewächs wurde am gestrigen Ge— treidemarkt eine erneuerte Kauflust fuͤr Weizen und Roggen bemerkt, und fand zu etwas besseren Preisen lebhafter Umsatz statt. Schoͤne Gerste wurde ebenfalls eiftig abgenommen; Hafer fand dagegen wenig Kaͤufer. Rapsaat war angeneh— mer. Man zahlte fuͤr 128 pfuͤnd. schoͤnen bunten Polnischen Weizen 335 Fl.; fuͤr 126. 127 pfuͤnd. 320. 325 Fl.; fuͤr 126, pfuͤnd. rothen Koͤnigsb. 300 Fl.; fuͤr 124 pfuͤnd. alten Dem— miner 280 Fl.; fuͤr 122pfuͤnd. neuen Wismarer 254 Fl.; 118. 120. 124 pfuͤnd. Preuß. Roggen galt 155. 160. 168 Fl.;
1I13pfuͤnd. alter Pommerscher 140 Fl.; 16 pfuͤnd. Archan⸗
gelscher und Petersburger 143 Fl.; im Entrepot galt 119 pfuͤnd. Preußischer 141 Fl.; 120 pfuͤnd. Rigaer 135 Fl.; . Pommersche Gerste 128. 1390 Fl.; Ruͤböl pr. ord.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 8. Mai. Der Storthing hat unterm 28. v. M. folgende Adresse an den Konig erlassen: „Sire! Jahrhunderte waren verflossen, als das Norwegische Volk von Neuem das Gluͤck hatte, die Krone Harald Haarfggers durch eine feierliche und religiöse im Innern des Koönig— reichs stattgefundene Handlung auf das Haupt seines Königs esetzt zu sehen. Die Nation, von Freude durchdrungen, indem sie dieses Sinnbild der Unabhängigkeit Norwegens auf der lorbeergekronten Stirne Lw. Maj, erblickte, mußte be⸗ dauern, daß der Zustand der Gesundheit J. M. der Königin