1830 / 141 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und Militair⸗Aemtern. Der Kanzler der Schatzkammer wi— dersetzte sich dem Antrage in dieser Form, der den Anschein einer Persöonlichkeit gegen das Conseil des Koͤnigs habe; da— gegen schlug er selbst das Amendement vor, auf ein Verzeich⸗ niß aller von oͤffentlichen Beamten bezogenen Gehalte, die sich auf mehr als 2000 Pfd. belaufen, anzutragen. Dieses Amendement wurde von 231 Stimmen genehmigt; 147 wa— ren dagegen und fuͤr den urspruͤnglichen Antrag.

Das Gutachten, welches, öͤffentlichen Blaͤttern zufolge, von Sir Sidney Smith abgegeben worden seyn und worin derselbe sich wider den Franzoͤsischen Operationsplan gegen Algier ausgesprochen haben soll, stimmt, wie der Morning— Herald anfuͤhrt, voͤllig mit der Ansicht uͤberein, die Capt. FJohnson von unserer Marine der Franzoͤsischen Regierung bereits mitgetheilt hatte, daß naͤmlich die beste, wo nicht ein⸗ zige, Weise, Algier anzugreifen, die sey, einzulaufen, die Fe⸗ stungswerke mit dem schweren Geschütze der Dreidecker zu zertruͤmmern und dann so viel Volk als moglich an den Muͤn— dungen der Batterieen zu landen. Das Truppenlanden an der Kuͤste, um dann die Stadt zu berennen und zu beschie⸗ ßen, stellten beide als hoͤchst gefährlich und unraͤthlich vor. Jeder Punkt, wo gelandet werden konne, sey mit Batterieen

von Kanonen vom groͤßten Kaliber besetzt.

In einem hie sigen Blatte heißt es: „Seit der Ruͤck— kehr der schoͤnen Witterung ist der Tunnel aufs Neue der Gegenstand der Neugierde. Die Zahl der Besucher belaͤuft sich woͤchentiich auf ungefähr 1000 Per sonen. Die Arbeiten auf einer Strecke von 609 Fuß, also beinahe der Haͤlfte des Ganzen, sind beendigt. Diese Arbeit ist so dauerhaft, daß sie jedem Einfluß des Wetters trotzen kann; nirgends ist auch nur eine Spur von Feuchtigkeit zu bemerken. Das Gewoͤlbe wird durch Oelgas erleuchtet, und am Ende desselben ist in der Mitte einer Mauer, die man queer durch den Tunnel gezogen, ein Spiegel angebracht, der die Laͤnge des Gewoͤlbes zu verdoppeln scheint. Eine wahre Schaude waͤre es fuͤr die Englische Nation, wenn dieses herrliche Werk unvollendet bleiben sollte. Hoffentlich werden sich noch Personen finden, um ein Unternehmen zu beendigen, das vom ersten Augen—⸗ blicke an das lebhafte Interesse von ganz Europa in Anspruch genommen hat.“ ; 2

Der runde Thurm am Koͤnigl. Pallaste zu Windsor ist in den letzten 14 Tagen um 8 Juß in seinem ganzen Um— fange hoͤher aufgefuͤhrt worden. Es wird aufs allerrascheste mit dieser Aenderung fortgeschritten. Die Zahl der woͤchent— lich dazu r,, . Ziegel ist mehr als 40,000, das aͤußer e

inwerk ausgeschlossen. ;

e,. ö, , . Oahu (einer der Sandwichs⸗Inseln) vom 11. Nov. v. J. h ir Fortschritte gemacht. Auf Otaheiti waren sogar Geschwor— nen-Gerichte eingefuͤhrt worden. Auf Owaihi zaͤhlte man A600 christliche Einwohner und beinahe 10,000, die lesen konnten. . Dänemark.

Kopenhagen, 15. Mai. Se. Koͤnigl, Hoheit der Prinz Went an g baben am 10ten d. M. nebst Gemahlin die

hiesige Residenz verlassen, um sich nach Odense zu begeben,

woscelbst Hoͤchstdieselben, zur allgemeinen Freude der dortigen Einwohner, am 1ten d. bereits eingetroffen sind,

Der Großbritanische Minister bei dem hiesigen Hofe,

r. Wynn, ist nebst Familie mit dem letzten Kieler Dampf⸗

schiffe hierselbst eingetroffen, dagegen der Kaiserl. Oesterrei⸗

chische General-⸗Konsul, Hr. Sievefing, mit dem Luͤbecker

sschiffe von hier abgereist. . , Artillerie⸗Kadetten⸗Schule soll, Allerhoͤch⸗

er Bestimmung zufolge, eingehen, wogegen eine neue Mili⸗ ke e ,. rh red werden soll. Der General⸗Lieute— nant und General-Adjutant von Buͤlow ist, als derzeitiger fungirender General⸗Quartiermeister, zum Chef dieser neuen Schule, der Oberst-Lieutenant und Divisions- Adjutant von Abrahamfon zum Unterrichts-Direktor, der Major von Fibi⸗ ger, bisheriger Lehrer bei der Land⸗-Kadetten-⸗Akademie, zum Tomm mndeur, und der Artillerie⸗Capitain v. Tscherning zum ersten Schul⸗Offizier der neu zu errichtenden Militair⸗Hoch⸗

schule ernannt worden.

Mit Ruͤcksicht auf die Verproviantirung der hiesigen Re— sidenz wird jahrlich gegen den 4. November eine Volkszaͤh⸗

lung vorgenommen. Bei der letzten Zaͤhlung am 1. Nov. 1879 ergab sich eine Anzahl von 111,997 Menschen, worun— ter 54,950 mannlichen und 57,047 weiblichen Geschlechts. Die Anzahl der Israeliten betrug im Ganzen 24383. Da die Erfahrung der letzten 6 Jahre die Moglichkeit des Waaren-Transports uͤber das Eis von Danemark nach Schweden gezeigt hat, so hat die Schwedische Regierung

J. hatte die Civilisation dort bedeutende.

Kontroll ⸗Vorschriften erlassen, die in solcher Hinsicht zu beob⸗ achten sind. ̃

T urg ei.

Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folgendes: „Konstantinopel, 26. April. Seit dem 11ten d. M., an welchem Tage der Pforte die Beschluͤsse der letzten Londoner Konferenz uͤber das kuͤnftige Schicksal von Griechenland von den Repraͤsentanten der drei durch den Londoner Traktat verbuͤndeten Hoͤfe mitgetheilt worden sind, haben einer seits haufige Besprechungen der Russischen Bevollmächtigten, Gra⸗ fen Orloff und Herrn von Ribeaupierre, mit den Tuͤrkischen Ministern, andererseits wiederholte Divans-Versammlungen stattgefunden, in welchen uͤber diese wichtige Frage berath⸗— schlagt wurde. Am 23sten d. M. sind die Repraͤsentanten der drei verbuͤndeten Maͤchte in einer mit dem Reis-Efendi Hamid-⸗Bei (demselben, der beim Ausbruche der Griechischen Insurrection im Jahre 1821 diesen Posten bekleidete) gehal—

tenen Konferenz muͤndlich und am folgenden Tage durch eine

ihnen uͤbergebene Erklaͤrung schriftlich von dem vollen und un⸗ bedingten Beitritte des Sultans zu den Beschluͤssen der Lon⸗ doner Konferenz, hinsichtlich Griechenlands, in Kenntniß ge— setzt worden. Die Bevoͤlkerung dieser Hauptstadt hat in der letzteren Zeit durch die Ruͤckkehr der zahlreichen nach Klein-Asien verbannt gewesenen Familien katholischer Arme⸗ nier, die wieder von ihren Haͤusern Besitz nehmen, und durch die bedeutenden Einwanderungen Griechischer Seeleute und Insel-Bewohner, welche seit einigen Wochen hier angelangt sind, um mehrere tausend Seelen zugenommen; nichts desto⸗—

weniger sind die Lebensmittel und nothwendigsten Beduͤrf⸗

nisse bei der nunmehr von allen Seiten freien Zufuhr bedeu— tend im Preise gesunken. Einige Hydrioten und andere Grie— chen von der niederen Volksklasse erlaubten sich bei der Feier des Osterfestes grobe Ausschweifungen und Insulten gegen die Juden und auch gegen Tuͤrken, die zu vielfaͤltigen Be— schwerden Anlaß gaben und die Polizei-Behoͤrden zu ernst⸗ lichen Maaßregeln, um Thaͤtlichkeiten vorzubeugen, noͤthig⸗ ten. Die Auswanderung der Bulgaren aus den von den Russischen Truppen besetzten Distrikten nach Bessara—⸗ bien hat, ungeachtet der ernstlichen Bemuͤhungen des Russi— schen Oberfeldherrn, Feldmarschalls Grafen Diebitsch⸗Sabal⸗ kanski, derselben Einhalt zu thun, in einem fuͤr die Pforte beunruhigenden Grade uͤberhand genommen. Die Pforte hat, zum Beweise ihres Vertrauens in die rechtlichen Gesinnun, , Absichten des Kaiserlich Russischen Hofes, in die

lufstellung eines Russischen Konsuls zu Selimno, am Fuße

des Balkans, in der Person des Herrn Vaßenko, gewilligt, in der Hoffnung, die Bulgaren durch die Gegenwart dessel— ben uͤber die von ihnen gehegten Besorgnisse vor gewaltsamer Behandlung von Seiten der Tuͤrkischen Behoͤrden und Trup⸗ pen, nach dem Abzuge des Russischen Heeres, zu beruhigen. Der bekannte Jussuf⸗Pascha von Seres, welcher nach der Uebergabe von Varna sich nach Rußland begeben und seit— her in Odessa aufgehalten hatte, ist am 23sten d. M mit feiner Familie an Bord eines Oesterreichischen Kauffahrers in dieser Hauptstadt angelangt. Der Vice⸗Admiral Tahir⸗ Pascha ist mit Auftragen der Pforte in Bezug auf die Miß— helligkeiten zwischen der Franzosischen Regierung und dem Dey von Algier am 15ten d. M. an Bord einer Tuͤrkischen Fregatte nach Algier gesegelt. Eine andere Fregatte wird in Bereitschaft gesetzt, um die in Petersburg befindliche Otto⸗

manische Botschaft in einem der Russischen Haͤfen des

Schwarzen Meeres bei ihrer Ruͤckkehr aufzunehmen und nach Konstantinopel zu fuͤhren. Endlich wird eine Abthei⸗ lung von Kriegsschiffen in dem hiesigen Arsenale ausgeruͤstet, deren Bestimmung die Insel Kandien seyn duͤrfte, da der dortige Statthalter dringend um Verstaͤrkungen angesucht hat, indem seine Truppen durch die noch immer fortdauern⸗ den Gefechte mit den Insurgenten sehr geschwaͤcht wor⸗ den sind. Am 2bsten o. M. feierte der Königl. Großbri⸗ tanische Botschafter, Herr Robert Gordon, das Geburtsfest seines Monarchen mit einem glaͤnzenden Ballfeste und Illu⸗ mination, wozu außer dem diplomatischen Corps auch eine zahlreiche Gesellschaft Fraͤnkischer Bewohner der Hauptstadt geladen war; von dem Turkischen Hofstagte und Ministerium nahm diesmal Niemand an dem Feste Theil. Der oͤffent⸗ liche Gesundheits⸗Zustand ist sowohl hier, als in der Umge— bung, fortdauernd von der befriedigendsten Art; auch in Adria⸗ nopel sind die Pestfaͤlle viel seltener geworden.“

Beilage

livar nach der Krone strebe, die

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung M 141. e

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New - Hork, 31. Marz. Folgendes sind die all— gemeinen Grundsaͤtze, nach welchen man hier die Er⸗ richtung einer Univer sitaͤt vermittelst freiwilliger Unter⸗ zeichnungen beabsichtigt. Alle Aemter und Anstellun— gen sind Personen sedes Religions- Bekenntnisses offen, wodurch dein Ciufluß gewisser Sekten vorgebeugt werden soll. Es wird in allen Zweigen der Wissenschaft und Literatur Unterricht ertheilt. Die Professoren hangen hinsichtlich ihrer Einnahme hauptsaͤchlich von dem Honorar ab, das sie von den Studenten erhalten, wodurch ein steter Wetteifer zu im⸗ mer weiterem Vorschreiten erzielt werden soll. Ein Kursus uͤber einzelne im praktischen Leben am meisten erforderliche

Kenntnisse soll jahrlich mit 10 bis 15 Dollars fuͤr die Per—

son honorirt werden. Junge Leute von Talent, aber ohne Vermoͤgen, werden unter gewissen Bedingungen unentgeltlich aufgenommen; ein jeder en, , im Stagte New⸗ York hat das Recht, eine gewisse Zahl von dergleichen jun- Jen Leuten zur Aufnahme vorzuschlagen. Der Kapital⸗Fonds der Universitaͤt soll die Summe von 250,000 Dollars nicht uͤbersteigen und in zu uͤbertragende Actien, jede zu 25 Dol— lars, eingetheilt werden. Die Verwaltung der Universitaͤt

soll aus 30 Individuen bestehen, welche die Actionnaire unter

sich zu erwählen haben. Eine theologische Fakultat soll nicht errichtet werden. Den Actionnairen wird das Recht vorbe— halten, einen oder zwei Studenten, unter ihnen gestatteter Verguͤtung von 243 pCt. . ihre jedesmaligen Actien, auf die Üniversität zu senden. Als eroͤffnet wird die Universitaͤt erst dann betrachtet, wenn 100,000 Doll. unterzeichnet sind.

Sud ⸗Amerika.

Der Moniteur theilt aus einem Handels-Schreiben aus Caraccas vom 2. Maͤrz unter andern folgende Nach— richten mit: „Die Revolution dauert hier fort. Der nach England bestimmte Taback ist in Beschlag genommen worden. S066 Mann sind abmarschirt, um Maracaibo zu verstaäͤrken;

andere Truppen gehen nach Tocuyo ab. Auch die Kavallerie

von Apure wird marschiren, wenn es nothig seyn sollte. Die einzigen regelmäßigen Truppen des Staats Venezuelg sind die Üeberreste der Bataillone von Junin und Anzoategui, welche kaum ein Corps von 800 Mann bilden und nur als Milizen dienen koͤnnen. Das Geld mangelt hier; die Aus— gaben, zu denen man gendthigt gewesen ist, haben den Er⸗ trag des Tabacks und die Eingangszoͤlle absorbirt, welche von den Ladungen einiger im Monat Dezember v. J. in den Hafen von Laguayra eingelaufenen Schiffe erhoben wurden. In diesem Monate wurde eine bedeutende Contribution aus— geschrieben, welche viel Geld eintrug, seitdem sind aber bis jetzt kaum 4000 Dollars (22, 000 Fr) in den Schatz geflos⸗

sen. Laut einer Verordnung vom 24. Februar soll Jeder⸗ mann gezwungen werden, seinen Antheil an den Staatslasten

zu bezahlen; wer dies nicht thut, wird zur Armee geschickt. Alle aus politischen Grunden Verbannten, und sogar die aus— gewanderten Spanier, sind zuruͤckgerufen worden. Die Partei, welche die Revolution Venezuela's bewirkt hat, be⸗

steht aus n, n. Elementen, die sich nicht verstaͤndigen h

at durch Verbreitung des Geruͤchts, daß Bo— zenerale Bermudez und Managas auf seine Seite gezogen; sie werden sich aber zu⸗ verlaͤssig von ihm trennen, sobald sie von der Proclamation des Befreiers vom 20. Januar Kenntniß haben werden. Die

konnen. Paez

Bevoͤlkerung von Maturin, Sulig und Orenoco nimmt an

den Magßregeln der Vorsteher dieser Provinzen keinen An— theil. Nach Allem scheint es unzweifelhaft, daß, sobald Bo⸗ livar in Venezuela erscheinen wird, die ganze Miliz auf seine Seite treten und das Volk uberhaupt ihn mit offenen Armen empfangen wird. Nur die Kavallerie von Apure duͤrfte eine Ausnahme davon machen und bei ihrer Anhaͤnglichkeit an Paß einer Partei treu bleiben. Ich bin uͤberzeugt, daß

olivar bald hier seyn und daß Paez sich auf das Fort von Puerto—⸗Cabello beschraͤnkt sehen wird, dessen Kimmande er einem seiner besten 66 dem Obersten Sistiago, nebst einigen andern seiner Anhaͤnger anvertraut hat, welche leicht uͤberwaͤltigt werden wuͤrden. Inzwischen kann auch Alles durch Unterhandlungen in kurzer Zeit beigelegt werden; denn Paez faͤngt bereits an, das Vertrauen der Haupt⸗Anstifter der Umwälzung Venezuela's zu verlieren Diese fuͤr Paez unguͤnstigen Umstaͤnde werden es dem Befreier erleichtern, die ihm eigene Festigkeit und zugleich seinen Edelmuth dar⸗

iulegen. Er ist selbst von denen, welche ihm ihren Rang

und ihr ganzes Vermoͤgen schuldig sind, mit Undank behan⸗ delt worden. Herr Ravenga ist aus Venezuela verbannt und hat sich in Laguayra nach Curagqo 5 er hat viel dazu beigetragen, den Kredit der Republik im Auslande wiederherzustellen, und er wuͤrde gewiß noch mehr gethan haben, wenn nicht die gegenwartige unheilvolle Revolution alle seine Plaͤne zerstoͤrt hakte.“ (Vergl. uͤbrigens die spaͤte⸗ ren Nachrichten aus Columbien im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung.)

Chin a.

Die Bengal-Chroniele vom 18. Jan. giebt einige Nachrichten uͤber das Innere von China, welche unter An—⸗ derem Folgendes enthalten: „In der Provinz Chuen hatten sich Insurgenten, mehrere Tausend an der Zahl, in den Ge—⸗ birgen befestigt und widerstanden eine Zeitlang der Polizei und den Truppen. In einem Treffen mit denselben kamen 10 Mann vom Kaiserl. Heere um; am Ende aber wurden die Aufruͤhrer vernichtet. Die Provinz-⸗Statthalter veranlas⸗ sen die Compagnieen und reichen Kaufleute, dem Kaiser Geld⸗ Anerbietungen zur Bestreitung der Staats-Ausgaben zu ma— chen, und die Kaiserliche Antwort ist im Allgemeinen immer, Se. Majestaͤt erzeigten ihnen die Gnade, diese Beweise ihres guten Willens anzunehmen. Die Deich-Arbeiten am gelben Flusse und die Militair-Operationen verursachen große Aus—⸗ gaben. Waͤhrend der letzten Operationen in der . wi⸗ der den Rebellen Chang-⸗kiüurh haben die Hong⸗Kaufleute fuͤr 400,000 Taels, in zehn Zahlungen Jahr fuͤr Jahr zu ent⸗ richten, unterzeichnet. Auch schickt der Kaiser den Kaufleu⸗ ten große Quantitaͤten Ginseng (eine Medizinal⸗Pflanze, die den CThinesen als Panacee gilt), die sie mit Verlust kaufen muͤssen. Alle diese Summen, so wie die unmittelbaren Auf⸗ lagen auf die Ein- und Ausfuhren, muß am Ende der aus⸗ waͤrtige Handelsstand bezahlen. In der Provinz Sheres hat der Schnee im Winter und die Duͤrre im Fruͤhjahr

eine Mißaͤrndte veranlaßt, und das Volk ist nicht im Stande,

das Quantum Weizen und anderes Korn, worauf es taxirt ist, zu zahlen; daher die Regierung die Zahlfristen weiter hin⸗ ausgesetzt hat.

Das Canton⸗Register vom 22. Dezember sagt: „Wir bekennen, daß wir in unsern Erwartungen einer Grund— änderung in den bisher 4. den Chinesischen Behoͤrden be⸗ folgten Grundsaäͤtzen sehr getaͤuscht worden sind, indem wir zu berichten haben, daß erst wenig Tage nach der Ankunft des neuen Hoppo verflossen waren, als eine Forderung von 2000 Taels in Silber an jeden Hong⸗Kaufmann erging, um zu dem Preise einer kostbaren Perle beizutragen, welche die Muͤtze seines Enkelchens zieren soll; und da der Geburtstag des Großvaters nahe ist, so werden dieses heilbringende Er⸗ eigniß noch freigebigere Beitraͤge derselben Personen beglei⸗ ten muͤssen, man spricht von 16,900 Taels! Wenn eine Han⸗ dels⸗Koͤrperschaft, die ausdruͤcklich zur Fuͤhrung des auswaͤr⸗ tigen Handels ernannt ist, auf diese launische Weise aufge⸗ fordert wird, die Bevorrechtung, welche sie genießt, zu be⸗ zahlen, so erfordert es wenig Scharfsinn, um herauszubrin⸗ gen, daß solche Erpressungen zu einer mittelbaren Besteurung des von ihr betriebenen Handels ausschlagen muͤssen, und dieser Anfang der Verwaltung des Hoppo stimmt schlecht zu der ergangenen Einladung Sr. Excellenz des Vice⸗Koͤnigs an Kaufleute, in den Cohong (die Hong⸗-Koͤrperschaft) einzutre⸗ ten, unter der Versicherung, es solle bei ihrer Aufnahme in dieselbe ihnen kein Geld abgefordert werden.“

Mit dem Amerikanischen Schiffe „Augusta“ hat man in England weitere Nachrichten aus China bis zum 8. Jan. erhalten, wonach die Zwistigkeiten zwischen den Behoͤrden und den ansaͤssigen Englaͤndern ein ernstlicheres Aussehen zu ge⸗ winnen anfingen. Die Compagnie beharrte fest in ihren For⸗ derungen, die Behoͤrden in Kanton verweigerten solche aber hartnaͤckiger, als je. Nun sollte eine Deputation den gelben Strom 6 gesandt werden und sich der Residenzstadt Pe⸗ king so sehr als moglich naͤhern, um mit einer Bittschrift beim Kaiser von China einzukommen. Es waren der „Wind⸗ sor““ und ein anderes tuͤchtiges Schiff, die im Febr. mit der Deputation, deren Mitglieder noch nicht bestimmt waren, ab⸗ segeln sollten. Die Englischen Schiffe lagen noch in der Bay

von Tun⸗ku muͤßig. Der „Bridgwater“ sollte mit mehreren

angesehenen Passagieren gegen Ende Jan. nach London ab, segeln; ö auch das Schiff „Lady Melville“ dahin abgehen. .