1830 / 142 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 23 May 1830 18:00:01 GMT) scan diff

als die vorigen, denn sie beruhen auf amtlichen Nachweisen. Vergleichen due demnach die beiden Jahre 1797 und 18427, so finden wir zunächst, dag, wiewohl die Gerreide, Preise, welche den richtigsten Maaßstab liefern, in beiden Zeitraͤumen sich ziemlich gleich waren, in dem erstgenannten Jahre 1-374, 000 und in dem letztgenannten 2,788,009 Pfd. an Gehaiten bezahlt wurden; im Durchschnitte erhielt jeder Se⸗ amte im ersten Jahre i und im zweiten 131 Pfd. was einen Unterschies von 30 pCt. ergiebt. Im Vergleiche mit dem J. 1810 stellt sich das J. 18237 noch ganz anders! Denn wahrend im ersten Jahre der Weizen 195 Shill. stand, galt er im letzten nur 565 Sh., und doch befanden sich im ersten nur 27 Personen mit etwa 109,000 Pfd. Gehalten mehr im Amte, so daß wir armen Gutsbesitzer fast nicht mehr als die Haͤlfte fuͤr unsern Weizen erhalten, wahrend wir das Dop⸗ pelte unserer fruheren Abgaben zu bezahlen haben. Noch⸗ mals muß ich bei dieser Gelegenheit auf einen Gegenstand zuruͤckkommen, der, als ich ihn vor einigen Abenden be— rührte, ) das Mißfallen mehrerer Mitglieder der Seite ge⸗ genuͤber erregte: darauf namlich, daß ich niemals meine Zu⸗ stimmung geben werde, bei den niederen machtlosen Beam⸗

ten mit Reduktionen zu beginnen, wahrend diejenigen, die Rang und Vermoͤgen besitzen, unangefochten davonkommen. (Beifall) Es will sich dies mit meinen Begriffen von Ge— rechtigkeit durchaus nicht vereinigen lassen, und werde ich dar⸗ um nicht aufhoͤren, bei den Ministern darauf zu dringen, daß sie ohne Zeitverlust dieser uͤbergus wichtigen Frage

ihre Aufmerksamkeit zuwenden.“ Der Redner wies so⸗

dann auf viele Beamten und sogar auf anwesende Mitglie⸗ der des Unterhauses hin, die zwei und mehrere Posten und Sinecuren mit großen Einkuͤnften besitzen, und sagte dann: „Drei Hauptzwecke sind es, die ich bei meinem Antrage im Auge habe: erstlich, ob der Dienst, den der Beamte leistet, ein Aequivalent fuͤr die Gehaltssumme ist, die er bezieht, (lauter Beifall); zweitens: ob die Vorschrift, daß der Halb⸗ sold wegfaͤllt, sobald der so Vesoldete einen Civil⸗Posten erhaͤlt, nicht auch beim ganzen Solde in Anwendung gebracht werden kann (Beifall); drittens endlich: ob Pensionen und Gratificationen, die Ministern bewilligt wurden, nicht, weg⸗ fallen sollen, sobald diese wieder ins Amt eintreten. (Lauter Beifall. Diese drei Fragen werde ich hinter einander dem use in verschiedenen Anträgen vorlegen; inzwischen muß ich vorher die Nachweise dazu haben, auf die ich heute au— trage.“ Der Redner berief sich alsdann auf den Bericht eines fruͤheren Finanz⸗Ausschusses, der bereits hnliche Maaßre⸗ geln empfohlen hatte, und schloß seinen Vortrag folgendermaßen: „Eine weise Regierung zeichnet sich dadurch vor einer un— weisen aus, daß sie die Zeit zu erkennen weiß, in der sie dasjenige, was von ihr verlangt wird, nicht mehr verweigern dart. Möge unsere Regierung nun ihre Weisheit an den Tag legen! Denn gab es jemals eine Zeit, zu der das Bri— fische Volk eine streüge Prufung der Staats- Ausgaben for, derte, so ist es die jetzige. Zur oͤffentlichen Entscheidung will ich die Frage stellen, ob die Verwaltung es verdient, einen hohen Platz in der offentlichen Meinung einzunehmen. Die Minister selbst haben feierlich das Versprechen gegeben, daß sie freiwillig jede Ersparniß einfuͤhren wollen, die das 6 meine Interesse erheische und die mit Sicherheit eingefuͤhrt werder könne. Ich will sie nun auf die Probe stellen; ich werde eine Maaßregel wesentlicher Einschraͤnkung und Ver⸗ besserung vorschlagen. Zunachst aber mogen sie mir die ge— wuüͤnschten Nachweise bewilligen und dadurch an den Tag legen, daß sie diesem Hause sowohl, als dem Volke von Eng⸗ land, ihr gegebenes Wort zu halten wissen.“ (Die Antwort des Kanzlers der Schatzkammer werden wir morgen mit-

theilen.)

indon, 15. Mai. In der Mediegl Gazette vom . Tage wird Folgendes uͤber die Krankheit des Koͤ— nigs gesagt: „Zu den fortwährenden Störungen im Circula⸗ tions und Respirations. Systeme sind nun auch die heftige⸗ ren Symptome der Wassersucht getreten, und; die vor einiger. Zeit noch gehegte Hoffnung, daß der Anfall voruͤbergehend seyn duͤrfte, muß nun aufgegeben werden. Vor zehn Tagen 1st der Wundarzt, Herr Brodie, nach Windsor berufen wor— den, um eine Operation vorzunehmen, und hat derselbe seit⸗ dem öoͤftere Besuche bei Sr. Maj. abgestattet.“ Der Nach richt, daß auch der Wundarzt, Hr. Wardrop, zur Dienstlei⸗

stung beim Könige nach Windsor berufen worden sey, wird

von! der genannten medizinischen Zeitschrift wider sprochen. h Berne r arischen. Nachwweisen zufolge, beliefen sich die

hen schon ein achtbarer Mitbuͤrger angeregt hatte.

Einkünfte Schottlands im vorigen Jahre auf 3, 525,ů 1 14 Pfd. Sterl., und zwar trugen die Zoͤlle 29, 114, die Aecise 1,696, 105, Stempel 512,200, die Taxen 242,727 und die Post 141,967

Aus Plymouth wird gemeldet: „Unser neuer Hafen⸗Ad⸗ miral, Sir Manley Dixon, hat den Besehl ertheilt, daß alle unter seinem Kommando stehenden Offiziere in vollstaͤndiger Uniform gekleidet seyn muͤssen, wenn sie im Publikum er⸗ scheinen; ferner durfen sie in den Straßen keine Zigarren rauchen, und endlich ist 2 worden, daß das Mittags⸗ essen am Schiffsbord im Sommer nicht nach 4 Uhr und im Winter nicht nach 3 Uhr stattfinden darf.“ ö An der gestrigen Boͤrse waren Brasilianische Stocks deshalb etwas mehr ausgeboten, weil man glaubt, die Absicht des Kaisers von Brasilien, eine Convention zur Unterstuͤtzung

Pfd. Sterl. ein.

einzugehen, werde in Brasilien selbst nicht gut aufgenommen werden. Dagegen haben Griechische Obligationen, nachdem die Nachricht angekommen war, daß die Pforte die Souve⸗ rainitaͤt von Griechenland anerkannt habe, wiederum mehr

Kaäͤufer gefunden. Niederlande.

Aus dem Haag, vom 17. Mai. In der vorgestrigen Siz⸗ zung der zweiten Kammer der Generalstagten wurden die Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der ferne⸗ ren Feststellung des zehnjaͤhrigen Budgets beendigt und das Gesetz mit 66 unter g6 Stimmen ah genommenz unter den dafür stimmenden Mitgliedern befanden sich fast saͤmmt⸗ liche Deputirte der suͤdlichen Provinzen. . Herr David Ragay ist zum Schatzmeister des Koͤnigl. Hauses und Herr Voorhelm Schneevogt zum Praͤsidenten des Handelsgerichts in Harlem ernannt worden, ö In Folge der Veruttheilung des Herausgebers und Ei⸗ genthuͤmers des Genter „Catholique“, v. Neve, ist dieses Blatt an einen gewissen Beaucarne uͤbergegangen. Dieser aͤußert sich uͤber die kuͤnftige Farbe seines Blattes in. nach⸗ stehender Weise: „Als Roͤmische Katholiken, ohne Einschraͤn⸗ kung und Vorbehalt, werden wir in politischer Hinsicht kei⸗ ner anderen Richtschnur folgen, als dem Grundgesetze, das unser Konig, unsere Generalstaaten, unsere Bischoͤfe und Obrigkeiten beschworen haben.“

, Deutschlan d. ͤ Hannover, 19. Mai. Der Herzog und die Herzogin

von Eambridge sind von Rothenkirchen wieder eingetroffen

und haben Ihre Sommer Residenz in dem Schlosse zu Montbrillant genommen. 3 . Karlsruhe, 17. Mai. Se. Königl. Hoheit der Groß— herzog hatten Sich bei Hoͤchst Ihrer Ruͤckkehr von Mannheim in die hiesige Residenz alle Empfangs⸗Feierlichkeiten verbeten. An deren tell wird nun ein Werk ber Wohlthaͤtigkeit tre⸗ ten, das geeignet ist, auf lange Zeiten das Gedaͤchtniß der gegenwartigen Augenblicke zu verherrlichen. Es ist namlich von Seiten der Buͤrgerschaft beschlossen worden, eine Ver⸗ pfruͤndungs- und Versorgungs⸗Anstalt alter oder arbeitsun⸗ fähiger Perscnen unter dem Namen Leopold- und. So⸗ phien-Stiftung ins Leben zu rufen; eine Idee, die fruͤ⸗ Eine De⸗ putation der Stadt hat bereits Ihren Koͤnigl. Hoheiten die diesfälligen Wuͤnsche und Bitten vorgetragen und in den huldvollsten Aeußerungen die Gewaͤhrung und Unterstuͤtzung derselben erhalten. Bald wird das Gebäude auf dem von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog selbst bestimmten Platze emporsteigen.

endes Privat⸗ M. der Kaiser

n. Se id dieser Zeit nach Junius wieder hier Verwaltung bemuͤht sich, dem im Auslande die moͤglichsten . wenden und das Prohibitivsystem so viel z ßig ch nur immer mit den Interessen der Kai— serlichen Untert baren laßt; unlaͤngst ist eine Ver— ordnung erschienen, Einfuhr von mehreren bis—⸗ er streng verbotenen fremden Artikeln gegen eine geringe ollentrichtung erlaubt wird. Bis zu dem am 16ten be⸗ dorstehenden Ordensfeste des goldenen Vließes werden hier

, Parlaments ⸗Verhandlungon, Staats ⸗Zeit. Nr. 133 Seite 1039. . = n

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viele hohe Fremde erwartet.“ Beilage

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der Anspruͤche seiner Tochter auf den Thron von Portugal

Im Monat Februar d. J. sind in gedachten Freihafen 173

schen Staats-Papiere; es geht daraus hervor, daß amortisirt

to? t Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung M 142.

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Spanien.

Madrid, 8. Mai. Ein heute erschienenes au⸗ ßerordentliches = der Madrider Zeitung enthalt folgen⸗ den offiziellen Artikel: 2 . . X Köoͤnig, unser Herr, hat unterm heutigen Tage durch das Ministerium der Gnaden und der Justiz dem Koͤnigl. Conscil nachstehendes Dekret zugehen zu lassen 3 ruhet:

„Die göttliche Vorsehung hat die heißen Wuͤnsche Mei—⸗ nes ganzen Volkes erhört und dessen Hoffnungen gnaͤdiglich erfuͤllt, indem sie Mir die Freude gewahrt, die Koͤnigin, Meine vielgeliebte Gemahlin, im füuͤnften Monate Ihrer Schwangerschaft zu sehen. Da nun dem Hoͤchsten fuͤr diese ausgezeichnete Gunst in tiefster Demuth zu danken ist, so be⸗ fehle Ich, daß zu dem Ende sowohl oͤffentliche als Privat⸗ Gebete abgehalten und Gott angefleht werde, der Königin eine gluͤckliche Niederkunft zu gewaͤhren und mit dem Schilde seiner Allmacht die Frucht Unserer gluͤcklichen Verbindung, zum Gedeihen fuͤr die Religion und den Staat, zu decken,

Mein Königl. Conseil und das der Camera haben sich hiernach zu achten, und es sollen zu dem Ende die uͤblichen Schreiben an die Staͤdte und Flecken, Gerichtshoöͤfe, Praͤla⸗ ten, Kapitel, geistlichen Koͤrperschaften und Orden der Halb⸗ insel und der nahe gelegenen Inseln ergehen, damit allent⸗ halben an den Allmächtigen Dank und Gebete gerichtet und die sonst noͤthigen Anordnungen zur Erfuͤllung des Obigen getroffen werden.“

Aranjuez, den 3. Mai 1839.

Mit der Koͤnigl. Unterschrift.

An den Vorsitzenden des Conseils.

Madrid, 6. Mai. Mittelst Köoͤnigl. Dekrets vom 6ten v. M. ist die Verordnung vom 22. Dezember v. J., durch welche dem Freihafen von Cadix eine Ausdehnung feines Distrikts bewilligt worden war, widerrufen worden.

Fahrzeuge, zusammen von gaßl Tonnen Gehalt, eingelaufen, und 107, von uͤberhaupt 4715 Tonnen Gehalt, von da ab⸗ gegangen. Um den Salzwerken an der Nivera der Stadt San Fernando aufzuhelfen, ist der dem Salz aus diesen Werken bisher auferlegte Ausfuͤhrzoll von 30 Real. Mara⸗ vedis de Vellon, pro it von 18 Fanegas, durch Königliche

Verordnung auf 6 Realen herabgesetzt worden. Bei der am 27. April stattgefundenen Feier des Geburtsfestes Ih⸗ rer Majestaͤt der Koͤnigin (an welchem Ihre Majestaͤt Ihr 2Qästes Lebensjahr erreicht hatte), sind von dem Aposto⸗ sischen General-Commissair de la Santa Cruzada, aus den der Letztern gehörigen Fonds, vierundzwanzig arme tugend⸗ hafte Jungfrauen mit 309 bis 600 Ducados ausgestattet; es ist ihnen dabei freigestellt worden, ob sie sich vermittelst dieser Aussteuer verheirathen oder in einem Nonnenkloster den Schleier nehmen wollen. Die heutige Madrider Zeitung enthält als Beilage die sehr volumindsen Listen der am Ende des ersten Vierteljahrs 1830 amortisirten Spani—

worden sind: Real. Mar.

ĩ 108, 509 an konsolidirten Vales.. . 2

mithin uͤberh. an Zinsen tragenden Effekten 4,421, 033 2 . Real. Mar. an unverzinslichen Certif. 14,095,202 213 an laͤngst verfallenen Zins Coup. der konsol. Vales 24,013,020 16

er an nicht Zinsen tragenden Staats⸗Schuld⸗ ! I 38,108,223 4

die Gesammtsumme der amortisirten Pa⸗

r n sonnee 4 6 Das Amortissement der 4,421,033 Realen 2 Mar. ist durch die Summe von zwei Millionen, als vierten Theil der⸗ jenigen acht Millionen bewerkstelligt worden, welche auf den Grund des Reglements vom 2I. Dez. 1829 fuͤr das Amor— tissement des Kapitals von 890 Millionen Nennwerth konso⸗ lidirter Staatsschuld, à 1 pCt. jaͤhrlich, ausgesetzt worden, und die 38,108,323 Realen 4 Mar. sind durch den vierten Theil der anderweitig von Sr. Majestaͤt zum Amortissement der unverzinslichen Staatsschuld angewiesenen und sich jaͤhr⸗ lich ebenfalls auf acht Millionen belaufenden Fonds amortisirt worden. Folgendes ist der heutige Cours der Spanischen Effekten an hiesiger Boͤrse: konsolidirte Vales 457. 46 pt.

an Inseriptionen der konsolidirten Schuld

ten daselbst. Die Nachricht, daß

pCt. Konsolidirte Staatsschuld mit Zinsen à 5 pCt. 47. 48. Dergl. ohne Zinsen 54 pCt. Ha r eren 13 Pia ar. Am 22. April-ist die Briefpost wenige Meilen vor 3 drid, aus Bayonne kommend, von 10 Räubern zu Pferde angehalten, von der Straße abwaͤrts in ein Gehoͤlz gefuͤhrt, und ein darin befindlicher Passagier, welcher 60, O0 NRealen in Gold bei sich fuhrte, seiner Habe beraubt worden, wobei es besonders bemerkenswerth ist, daß die Raͤuber die gedachte Summe genau gekannt und namhaft gemacht haben. Vor⸗ gestern sind vier jener Raäͤuber, deren man habhaft geworden war, in Fessein nach Madrid gebracht worden. Bei dem letzten Stiergefecht in Aranjuez wurde der Matador San⸗ chez im Augenblick, als er einem wuͤthenden Stier aus An⸗ dalusien den Gnadenstoß versetzen wollte, von demselben mit einem Horn, dessen Spitze im Nu durch den Oberschenkel des Stierfechters drang und oberhalb der Huͤfte wieder zum Vorschein kam, ergriffen, einigemal in die Luft geschleudert und sodann zu Boden geworfen. Er ist vor drei Tagen en seinen Wunden gestorben. Ein anderer Matador, Romero, welcher gestern hier seine Amts-Verrichtungen erfuͤllen sollte. konnte nicht erscheinen, indem er vorgestern Nacht von Moͤr⸗ dern angefallen und ihm das Gesicht in allen Richtungen zerschnitten worden war.

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Livorno, 8. Mai. Der Daͤnische General⸗Konsul hier⸗ selbst, Herr Ulrich, macht bekannt, er habe von dem Koͤnigl. Daͤnischen Gesandten zu Konstantinopel, Baron v. Huͤbsch, die Nachricht erhalten, daß alle unter Daͤnischer Flagge segeln⸗ den Schiffe bei ihrer Durchfahrt nach dem Schwarzen Meere gleich denen der beguͤnstigtsten Nationen behandelt worden und von dem Durchgangs-Zoll befreit seyn sollen.

Florenz, 11. Mai. Der Koͤnigl. Großbritanische Ge⸗ sandte am Großherzogl. Hofe, Lord Burghersh, ist am 2Zten d. mit seiner Familie von hier abgereist, um sich uͤber Paris nach London zu begeben und erst im naͤchsten Jahre wieder hierher zuruͤckzukehren. In Parma, wo er gleichfalls als Gesandter akkreditirt ist, wird er eine kurze Zeit verweilen. Die zahlreichen Feste, welche er wahrend seines mehrjährigen Aufenthalts in hiesiger Residenz gab, gehoͤrten durch Glanz und geschmackvolle Anordnung zu den ausgezeichnetsten und wurden in der Regel durch Auffuͤhrung von ihm selbst kom⸗ ponirter Musiken belebt. Auch Lady Burghersh beschaͤftigte sich viel mit der Kunst und wurde wegen mehrerer von ihr verfertigten Gemälde zum Mitgliede der hiesigen Akademie der schoͤnen Kuͤnste ernannt.

Rom, 8. Mai. Der Koͤnigl. Baiersche Gesandte beim Paͤpstlichen Stühle, Baron von Malzen, ist am 5ten d. auf dreimonatlichen Urlaub von hier nach seiner Heimath abge— reist und hat fuͤr die Zeit seiner Abwesenheit den Legations⸗ Secretair Mehlem als interimistischen Geschaͤftstraͤger zu⸗ ruͤckgelassen. 4

Am Zten d. hielt der Paͤpstliche General-Vikar, Kardi— nal Zurla, in der Kreuzkirche zur Feier der Erinnerung an die Wieder⸗-Auffindung des heiligen Kreuzes eine große Messe und zeigte den in großer Menge versammelten Gläubigen die Reliquien vor.

Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Munchen vom 13. Mai: „Briefe, welche von verschie⸗ denen Gegenden aus Griechenland hier eingegangen sind und bis zu Anfange des Aprils reichen, bringen im Ganzen befriedigende Nachrichten uͤber die öͤffentlichen An elegenhei⸗

; e. Koͤnigl. . der Prinz von Sachsen-Koburg die ihm angetragene Wuͤrde an⸗ , habe, war offiziell angekommen und hatte das

ertrauen auf die Festißkeit der neuen Ordnung um so mehr gesteigert, da zugleich bekannt wurde, daß der Praͤsident, dem dringenden Wunsche des Prinzen zufolge, bei den Geschaͤften zu bleiben entschlofsen sey. Die Zoͤlle und andere indirekte Abgaben waren uberall im Steigen, in den Hafen und Staäd— ten viele Bewegung, die Felder wurden mit Eifer gebaut, und das Jahr versprach reiche Aerädten. Auch nach Attika kehren die Einwohner unbelästigt zuruͤck. Sie werden von den Tuͤrken sogar eingeladen, ihr Eigenthum in Besitz zu nehmen und zu bewirthschaften, und folgen ihnen um so be⸗ reitwilliger, weil unter den Türkischen Einwohnern bekannt ist, daß der Großherr in die Freigebung von Griechenland gewilligt hat, und sie nur die Weisung von Konstanti nopel

Zinscoupons derselben 57 pCt. Nicht konsolidirte Vales 1235

erwarten, um aus Athen und Euböa abzuziehen. Die Tuͤr⸗