1 /// —— K
. . ö . . . . ¶ᷓ. 1
theilte: „Wuͤrde ich“, so begann er, „mich erheben, um die Untersuchung, die der ehrenwerthe Baronet anzustellen wuͤnscht, anz und gar zu hintertreiben, wuͤrde ich mich erheben, um em Plane einer allgemeinen Ausgaben⸗Reduetion oder einer Abschaffung der Sinecuren und einer bessern Regulirung des Halb- und ganzen Soldes entgegen zu arbeiten — wuͤnschte ich auch nur, dem ehrenwerthen Baronet die Mittel zu ver⸗ weigern, mit deren Huͤlfe er diese Fragen zur Sprache brin⸗ gen will, so muͤßte ich mit ganz anderen Gesinnungen auf⸗ kreten, als ich es in diesem Augenblicke thue. Daß ich in⸗ zwischen solche Absichten nicht hege, das weiß der ehrenwer— the Baronet schon; vielmehr bin ich bereit, ihm einen Nach— weis oder mehrere zuzustellen, die ihn vollkommen befriedigen werden. Sey es mir jedoch gestattet, nun anzugeben, worin ich eigentlich mit ihm differire. Der ehrenwerthe Baronet . mit der Artigkeit, die ihn auszeichnet und die bei der erhandlung oͤffentlicher Angelegenheiten so sehr forderlich ist, den nern mir mitgetheilt, den er machen wollte, und mich gefragt, ob ich dawider etwas einzuwenden haͤtte. Ich ant— wortete ihm darauf, daß ich mich nicht weigern wuͤrde, die ge— wuͤnschte Auskunft zu ertheilen, daß ich mich jedoch in der Form, in der er ihn machen wolle, dem Antrage widersetzen muͤsse. ch erklaͤrte mich bereit, die Gehalte und Einkuͤnfte aller egierungs-Beamten diesem Hause nachzuweisen, jedoch nicht
in der besondern von ihm gewuͤnschten Abtheilung. Liegt nun wohl in dieser Erklarung die Absicht, ihm oder dem Parlamente den Betrag der Einkuͤnfte vorzuenthalten, den er zu kennen und zu reduziren wuͤnscht? Dem Antrage, wie er gemacht worden, widersetze ich mich nur, weil seine Form etwas Persöͤnliches und Feindseliges hat. Ich habe dem eh⸗ renwerthen Baronet gesagt, daß ich noch kein fruͤheres Bei⸗ spiel kenne, in welchem die Mitglieder des Geheimen Rathes, als solche, wegen ihrer Einkuͤnfte zur Rechenschaft gezogen wurden; denn in dieser Eigenschaft beziehen sie nicht eigent⸗ lich oder nicht nothwendig irgend eine Revenue vom Staate; wiewohl sie im ganzen freilich Einkuͤnfte besitzen, die ziem⸗ lich bebeutend sind (Hoͤrt, hoͤrt! ruft die Opposition). Ein Antrag dieser Art schien mir die Achtung außer Augen zu setzen, die man einer Koͤrperschaft schuldig ist, welche das Tonseil des Monarchen und einen hohen Gerichtshof in sich begreift. Der ehrenwerthe Baronet macht mir zwar den Ein⸗· wurf, daß diesem Hause bereits ein Nachweis uͤber die Ein— künfte vorgelegt worden, welche die beamteten Mitglieder des Parlaments von der Krone beziehen; allein ist ihm nicht der Unterschied erkennbar, der dazwischen stattfindet, ob das Haus die Einkuͤnfte seiner eigenen Mitglieder, oder ob es die der Raͤthe der Krone kennen lernen will? Das eine mag nothwendig seyn, um die Rechte des Hauses wahrzunehmen, oder um die Mitglieder desselben von dem Ver dachte zu rei— nigen, daß sie unter ungebuͤhrlichem Einflusse der Krone sich besinden, und einem Antrage solcher Art wuͤrde ich mich nicht Einen Augenblick widersetzen. Giebt es irgend Jemand, der der Meinung ist, daß derjenige, der vom Koͤnige zum Ge— eimen Rath ernannt worden, nicht weil er Mitglied des . ist, sondern wegen seiner juristischen Gelehr⸗ samkeit und Talente, deshalb seinen anderweitigen Pflichten minder unabhaͤngig nachkommen werde? Unter suche einmal der ehrenwerthe Baronet genau, aus welchen Maͤnnern ei— gentlich der Geheime Rath besteht, so wird er selbst die Schwie⸗ rigkeit einsehen, seinen Antrag zu bewilligen. Er selbst hat damit begonnen, die erlauchtesten Mitglieder des Geheimen Rathes von seiner Unter suchung auszuschließen; die Mitglieder der Koͤnigl. Familie will er, wie er sagte, außer Betracht lassen, wie⸗ wohl, wenn den Worten seines Antrags genau nachgekommen
werden sollte, dieselben unbezweifelt in den geforderten Nach ⸗
weisen aufgefuͤhrt seyn muͤßten. Naͤchstdem befinden sich auch im Geheimen Rathe die Erzbischoͤfe von Canterbury und Jork.“ — Sir J. Graham bemerkte hier, daß diese in seinem Antrage nicht he risten seyen, weil sich derselbe nur auf folche Mitglieder des Geheimen Rathes beziehe, die ein buͤrgerliches Recht oder militgirisches Amt bekleideten; unmöglich aber konnten die beiden hohen Praͤlaten unter eine diefer Rubriken gebracht werden. — Der Kanzler fuhr fort: „Der ehrenwerthe Baronet weiß jedoch, daß die ersten Rich⸗ ter des Landes in seinem Antrage eingeschlossen sind. Wie⸗ wohl ihnen ihre Gehalte vom Parlamente ausgesetzt worden, werden sie doch als Geheime Raͤthe der uͤbeln Nachrede aus— gesetzt, und sie sind es, deren Gehalte einen Theil der Summen⸗ ausmachen, die der ehrenwerthe Baronet so uͤmstaͤndlich speci⸗ ficirt hat. Alsdann befinden sich Maͤnner dabei, die Beloh⸗ nungen fuͤr Dienste erhalten haben, deren Andenken noch auf unsere spaͤteste Nachwelt kommen wird — diese Belohnungen bilden ebenfalls einen Theil jener Summe, und dies alles setzt man auf solche Weise der oͤffent—
6
lichen Nachrede aus!“ — Nach dieser Erwiederung recht⸗ fertigte sich der Minister gegen die Anschuldigung, daß er den Verbesserungs-Vorschlaͤgen eines fruͤhern Finanz⸗-Aus⸗ schusses nicht die gehoͤrige Aufmerksamkeit geschenkt habe, und beruͤhrte bei dieser Gelegenheit auch die von Sir. J. Gra—
ham erwaͤhnten Sinecuren, von denen er sagte, daß sie zum Theil aus den auf ihre Nachkommen vererbten Belohnungen
großer Maͤnner bestaͤnden, die es vorgezogen haͤtten, mehr fuͤr ihre Enkel als fuͤr sich selbst zu sorgen. Schließlich machte der Kanzler das Amendement, daß es in dem An— trage statt der Worte: „Gehalte der Mitglieder des Gehei⸗ men Rathes“, „Gehalte der offentlichen Beamten“ heißen soll, und zwar solcher Beamten, deren Einkommen mehr als 2060 Pfd. betraͤgt. Dieses Amendement wurde nach einer kurzen Debatte, bei der unter Anderen der Admiral Sir G. Cockburn, von dem namentlich gesagt worden war, daß er seine ganze Besoldung neben dem Gehalte eines ersten Lords der Admiralität erhalte, sich vernehmen ließ, von 231 gegen 147 Stimmen genehmigt. Das Haus vertagte sich kurz vor 2 Uhr.
London, 16. Mai. Gestern ist folgendes Buͤlletin aus⸗
gegeben worden: „Schloß Windsor, den 15. Mai. Se. Majestaͤt haben einigen erquickenden Schlaf gehabt, und fuͤhlen Sich etwas besser. Henry Halford.
Matthew J. Tierney.“
„Dieses Buͤlletin,“ aͤußert der Courier, „ist, nach den Geruͤchten, die des Morgens in Umlauf waren, sehr troͤstlich. Leider ist es nur zu wahr, daß Se. Majestaͤt von einer schwe⸗ ren Krankheit befallen sind, von einer Krankheit, die jeden Augenblick einen uͤblen Ausgang haben kann. Inzwischen freut es uns doch, zu vernehmen, daß alle Kraft noch nicht so dahin geschwunden ist, um nicht hoffen zu duͤrfen, daß die Leiden Sr. Majestaͤt noch gelindert werden koͤnnen.“ — Der Tourier macht fodann eine mißbilligende Bemerkung darüber, daß verschiedene Zeitungen andere, ünd zwar betruͤben dere Be⸗ richte, als die der Buͤlletins, uͤber die Gesundheit des Koͤnigs im Publikum verbreiten. . k
Es wird erzählt, daß man vor einigen Tagen fur noͤ— thig befunden habe, Se. Majestaͤt auf den kritischen Zustand, worin Sie sich befänden und wovon Sie keine gengue Vor— stellung zu haben schienen, aufmerkfam zu machen. Es wurde ein Käbinets-Rath gehalten, und am Ende uͤbernahm der ver v. Wellington das Geschaͤft, welches einigen anderen Ministern Bedenken gemacht hatte; er ging nach Windsor und gab dem Koͤnige zu e ., . seine Aerzte haͤtten ge⸗ glaubt, dem Kabinet nicht verbergen zu duͤrfen, daß seine Krankheit gefährliche Symptome zeige, worauf Se. Maje⸗ staͤt sehr gefaßt antworteten, daß Sie sich vollig dem Willen der Vorsehung unterwuͤrfen und nur koͤrperlichen Schmerz fuͤrchteten, der Ihre Geduld uͤberschreiten mochte; Sie dank⸗ ten dem Herzoge fuͤr die Art, wie er sich seiner beschwerli⸗ chen Botschaft entledigt. Man versichert, der Koͤnig leide wenig Schmerzen und sey sehr heiter,
Am Donnerstage kam ein Courier mit Depeschen von Hrn. Dawkins aus Griechenland fuͤr den Grafen v. Aber⸗ deen im auswaͤrtigen Amte an; er hatte deren auch von Sir F. Adam fuͤr das Kolonial-Amt gebracht.
Der Eourier sagt: „Wir finden in den Franzoͤsischen Zeitungen eine Anzahl oberflaͤchlicher, muthmaßlicher Bemer⸗ kungen, als waͤre es noch zweifelhaft, ob Prinz Leopold nach Griechenland gehen werde. Nachdem Se. Königl. Hoheit die Souverainetaͤt angenommen haben, sind Sie nicht mehr in dem Falle, sie verweigern zu koͤnnen. Wollten sie jetzt noch die Ehre ablehnen, so muͤßten sie foͤrmlich abdanken,“
Im Spectator heißt es: Im Unterhause fand am
letzten Montage ein ganz eigner Vorgang statt. Wir deuten
.. auf den Antrag des Herrn Hume, daß, im Falle des
blebens des Koͤnigs, Personen die in Aemtern stehen, nicht
gendͤthigt werden sollten, die bei dergleichen Gelegenheiten
üblichen Gebuͤhren zu entrichten. Das ehrenwerthe Mitglied
wurde dringend ersucht, auf diesen Antrag, seiner zarten
Natur und der gegen wäͤ rtigen Verhaͤltnisse wegen, nicht zu bestehen. Her Hume blieb aber fest bei seinem Vorhaben, and nach einißem Widerspruch von Seiten der Minister, der in leifem Tone geschah, ging das Haus zur Abstimmung, und Herr Hume befand sich fuͤr einen Augenblick in der Ma⸗ joritaͤt; in der Minoritaͤt war unter Andern Sir J. Scar⸗ lett. In Beziehung auf letzteren Herrn bemerkt nun der
Standard, daß er gegen den Antrag gewesen, um sich
Beilage
. ĩ k. J — — — . — — . 2 * . . ; d 1 — — — * w erer . ö
⸗ * 5 * 2 kJ ö
/ .
1077 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung KR 143.
Q ᷣ—Ke—y—:6põ — — ——— 1 .
sehr beträchtliche Summen zu sichern, die nach dem fruͤheren Gebrauch in seine und in die Tasche des Lord Lyndhurst fließen.“
Halboffiziellen Angaben zufolge, zaͤhlt die Universitaͤt Oxford 5269 und die Universitäͤt Cambridge 5263 Studirende,
Die Subfseription fuͤr das Eldon-Stift belaͤuft sich auf etwas mehr als 706090 Pfd. St. Mit den Zinsen dieser Summe soll ein jährliches Stipendium von 200 Pfd. St. fuͤr einen sich zur anglicanischen Kirche bekennenden Studenten der
Rechte in Oxford begruͤndet werden. Im Hafen von Sunderland fand vor Kurzem ein furcht—⸗
bares Ereigniß statt. Das Paketboot „Durham“ ward durch
einen frischen Wind von seinen Ankern losgerissen und den Hafen abwaͤrts getrieben. Hierbei stieß es heftig an viele benachharte Schiffe und riß auch diese von ihren Ankern los; alle Fahrzerge trieben nun dem Meere zu und blieben endlich bei beendigter Fluth auf dem Trockenen liegen, Der Strom war hierbei so heftig, daß wenigstens 6ö bis 75 Schiffe
durch's Losreißen von den Ankern und gegenseitiges Aneinan⸗
derstoßen mehr oder weniger bedeutend beschaͤdigt wurden; viele Schiffe waren entmastet, einige vollkommen Wracke ge⸗ worden und 6 oder 8 gesunken. Leider hatte der Capitain eines Schiffes das Unglück, bei dieser Gelegenheit beide Beine zu brechen.
Oberst Rebsomen aus Paris, der nur einen Arm hat,
aber ein so vollendeter Floͤtenspieler ist, daß er sogar mit Drouet wetteifert, ist hier eingetroffen. Er ist mit Empfeh⸗— lungsbriefen des Herzogs von Orleans an den Koͤnig versehen.
Nieder hand e. .
Aus dem Haag, 18. Mai. Nachdem in der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstagten das neu— erwählte Mitglied fuͤr die Provinz Drenthe, Herr Hofstede, feinen Sitz eingenommen hatte, begannen die Berathungen ber den neuen Preßgesetz⸗ Entwurf. Die Herren Sande⸗— lin, Frets und Donker-Eurtius ließen sich dafur, die Herren van den Broucke, v. Stassart, Fabri-Lon⸗ grée, Marséchal und Luyben dagegen vernehmen.
ö t sich 1a n d. Karlsruhe, 17. Mai. Heute sind JJ. KK. HH. der
Großherzog und die Großherzogin von Hessen, nebst dem Erbgroßherzog und der Prinzessin Marie von Hessen von hier
nach Darmstadt zuruͤckgekehrt.
J Spanien.
Privat⸗Nachrichten aus Madrid vom ?. Mai (in Fran⸗ zoͤsischen Blaͤttern) berichten Folgendes: „Die Provinz Astu⸗ rien hat eine Deputation hierher gesandt, um der Königin das Wickelzeug faͤr den zu hoffenden Thronerben zu uͤberbrin⸗ gen. — Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt einen Artikel uͤber die Maaß⸗ regeln, welche die Inhaber von Vales fuͤr die Liquidirung der Zinsruͤckstande und fuͤr die Einziehung der Zinsen des ersten diesjährigen Semesters zu treffen haben. — Es ist Be⸗— fehl ertheilt worden, die ProvinzialMilizen von Valladolid und Ciudad Rodrigo auf den Kriegsfuß zu organisiren. Die Regierung will, dem Vernehmen nach, einen Qbservatiens⸗ Kordon von 6 bis 7000 Mann an der Portugiesischen Graͤnze zusammenziehen, und die Miliz⸗Regimenter sollen zu dem Ende an die Stelle der Linientruppen als Garnisonen der Plaͤtze eintreten. — Der diesseitige Gesandte in Lissabon, Hr. da Eosta Montealegre, soll von dort abberufen worden seyn. — Die Garnisonen der Balearischen Inseln werden auf Befehl der Re⸗ gierung verstärkt. An der Franzoͤsischen Expedition gegen Algier werden von unserer Seite dreißig junge Artillerie und Inge⸗ nieur⸗Offiziere zu ihrer Belehrung Theil nehmen. — Don Juan Ruiz d Apodacg, Graf von Venadito, ist an die Stelle des verstorbenen Villavicencio zum General-Capitain und
General ⸗-Direetor der Spanischen Seemacht ernannt wor⸗ den. — Die Nachricht von der Wiedereinfuͤhrung des Tabacks— Monopols in Cadix hat in dieser Stadt einen sehr unguͤn⸗
sligen Eindruck gemacht. Die dem Freihafen vorstehende Juntg hat eine aus Mitgliedern der Handels-Kammer und der Municipalitaͤt bestehende Kommission ernannt, um den König um die Zuruͤcknahme dieser fuͤr das Gedeihen des Freihafens höchst hinderlichen Maaßregel zu bitten. Am Tästen v. M. ist ein Geschwader von 8
avana in Cadix eingelaufen; das unter ihnen befindliche
Schiff „Jason“ hatte mehrere in die vor Kurzem auf Cuba
entbeckte Verschwörung verwickelte Personen als Gefangene am Bord. Unter den Bewohnern der Provinz Estrema— durg ist die Noth sehr groß; es mangelt ihnen an Geld, um die Steuern zu bezahlen, und an Mitteln, um die Erzeugnisse
chiffen aus der
des Bodens umzusetzen. In Alcantara wurde die A Oel (etwa 25 Pfd.) mit 5 bis 6 Fr. bezahlt.“ 2
Portugal. ö
Franzoͤsische Blatter melden aus Lissabon y 1. Mai: „Weder der Paͤpstliche Nuntius noch . Spin Gesandte waren bei dem Handkusse zugegen, der am 29. v. M. zur Feier des Geburtstages der Prinzessin von Beira in Queluz stattfand. Dom Miguel reiste am folgenden Tage nach Zamora, wo er bis zum J. d. bleiben wirb. — Seit dem 28. v. M. ist hier die Proclamation der Regentschaft von Terceira, worin die Portugiesen aufgefordert werden, das Joch der Tyrannei abzuschuͤtteln, in einer Menge von Exemplaren verbreitet worden. Ein an demselben Tage in den Tajo eingelaufenes Englisches Paketboot soll dieselbe mit⸗ gebracht haben. Da man wußte, daß viele Exemplare in den Haͤn⸗ den der Truppen der hiesigen Garnison sich befanden, so wurden bei Nacht Haussuchungen in den Kasernen gehalten und alle Soldaten, bei denen man die Proclamation fand, verhaftet; da jedoch die Zahl der Schuldigen zu groß war, so wurden sie mit einem derben Verweise bald wieder frei gelassen. Ge⸗ stern Abend lief das Portugiesische Paketboot „Gloria“, von Fayal, einer der Azorischen Inseln, kommend, in den Tajo ein; an seinem Bord befanden sich 18 Einwohner dieser In— sel, welche Einverstaͤndnisse mit der Regentschaft auf Terceira unterhalten haben und deshalb hier vor Gericht gestellt wer—
—
den sollen.“ 9.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-⸗Hork, 31. Maͤrz. Der Jahresbericht der hiesigen An⸗ stalt zur Erziehung armer verwahrloster Kinder giebt eine
sehr vortheilhafte Schilderung von dem Zustande derselben.
Es wurden im vorigen Jahre 154 Kinder aufgenommen; von diesen waren 85 Kinder von Ausländern und die ubrigen 69 Kinder von geborenen Amerikanern; 148 wurden in dem nämlichen Zeitraume in verschiedenen Gewerbszweigen unter⸗ gebracht, und dermalen befinden sich 185 in der Anstalt. Die eingefuͤhrte Diseiplin hatte sich als sehr zweck maͤßig be⸗ waͤhrt. Bel zwei Klassen wurde die beabsichtigte Besserung en f naͤmlich bei Maͤdchen, die Beispiele eines ausschwei⸗ fenden Lebens vor Augen gehabt, und bei Knaben, die sich den Trunk angewoͤhnt hatten; dagegen war man in Bekaͤm⸗ pfung anderer verbrecherischen Hinneigungen gegen alle Er— wartung gluͤcklich gewesen.
Es ist hin und wieder die Frage aufgestellt worden, ob die Cherokesen zu den wandernden Volksstaͤmmen gehören oder nicht. „Folgende Thatsachen,“ bemerkt in dieser Hin⸗ sicht der American, „moͤgen diese Frage beantworten. Im Jahre 1810 besaßen sie, amtlichen Missions-Berichten zufolge, 19, 500 Stuͤck Vieh, 6100 Pferde, 19,600 Schweine, 1637 Schaafe, 467 Weberstuͤhle, 1600 Spinnräͤder, 30 Wagen, 500 Pfluͤge, 3 Sägemuͤhlen, 13 Mahlmuͤhlen u. s. w., — und im Jahre 18266 — 22,600 Stuͤck Vieh, 7609 Pferde, 6,009 Schweine, 2500 Schaafe, 765 Weberstuͤhle, 2488 Spinnraͤder, 172 Wagen, 2944 Pfluͤge, 10 Säge⸗ und 31 Mahl⸗Muͤhlen, 62 Werkstaͤtten fuͤr Grobschmiede, 8 Spinn⸗ Maschinen fuͤr Baumwolle, 18 Schulen, 13 Fähren und eine beträchtliche Anzahl öffentlicher Landstraßen. Im letzten Win⸗
ter fand man in einem einzigen Benirk uͤber 10069 Bände
uter Buͤcher und 11, theils religiöse, theils politische, Zeit haften die fleißig gelesen wurden.“
Ein Landeigenthüämer in der Provinz Clarke (Alabama) hat aus wilden im Walde gewachsenen Trauben einen rothen, der Angabe nach, guten dem Franzoͤsischen aͤhnlichen Wein gezogen, von dem ihm das Gallons 123 Cents ) zu stehen kommt.
. me,, Berlin, 23. Mai. Vorgestern Mittags um 19 Uhr and r,, =. eine oͤffentliche Sitzung der 8a. . Köoͤͤ⸗
kademie der Kunste statt; der General⸗Intendant. err Graf Bruͤhl, wohnte derselben als
Akademie zum erstenmale bei. 1 das Lokal,
scstlich detor unt! Schade w eröffnete die Sin. zung mit einer Anrede. Professor Tölken las darauf eine
36. Ein Gallon — 4 Berliner Quart; 125 Cents etwa 5 Sgt.
. j ö
2 2. J ö ö.
k — — ö — // . ;