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zum Herrscher von Griechenland zu machen, gekommen sey; indem man anfaͤngt zu vermuthen, daß politische Kopfe, welche mit den Umstaͤnden des Koͤnigs genauer bekannt seyn mußten, als der Prinz, die sich naͤhernde Katastrophe vor⸗ aussehend, einen Mann aus dem Wege bringen wollten, der vielleicht stark genug seyn duͤrfte, ihren en m, n ent⸗ gegen zu arbeiten. Wenigstens wird dieses von der Partei zu verstehen gegeben, die sich jetzt um den Prinzen her zu versammeln anfaͤngt und welche auf die Minderjaͤhrigkeit der Prinzessin Victoria ihre Hoffnung setzt. In wie weit dieselbe mit dem Herzog von Clarence und dessen Familie in Verbindung oder derselben entgegen steht, weiß man noch nicht mit , sagen. er Herzog ist sicher mehr auf der Seite der Whigs, als auf der der jetzigen Verwal⸗ tung, und duͤrfte wohl fee seyn, ihnen die Regierung anzu⸗ vertrauen, wenn sie stark genug sind, das Wellington'sche Kabinet umzustoßen. Fuͤr sich allein sind sie es jedoch wohl nicht, und es fragt sich daher nur, in wie weit sie sich mit den alten Tories, den erbitterten Feinden dieses Kabinets, daruͤber verstaͤndigen koͤnnen. Daß dieses Kabinet dem Her— zoge entgegen ist, erhellt aus vielen Umstaͤnden. Diesen dend werden die Minister die Abdankung des Prinzen nebst anderen auf die Verhandlungen mit demselben Bezug haben— den Papieren dem Parlament vorlegen, und beide Theile versprechen sich bei den dabei erwarteten Debatten den Sieg. — Ein so eben bekannt gemachtes Schreiben des Generals Church, dessen Zeugniß, da er das Land so gut kennt und gewiß kein Freund von Capodistrias ist, von großem Gewicht seyn muß, zeigt auf der einen Seite aufs unwiderlegbarste, daß die fuͤr Griechenland bestimmte Nordgraͤnze unzureichend
ist, und auf der andern, daß das Griechische Volk so unzu⸗
frieden daruͤber ist, daß der Prinz, wenn er darein gewilligt haͤtte, in seinem Staate 3 uͤbel aufgenommen worden waͤre. — Die Prinzessin Victoria hat den Bischof von Lincoln zum Praͤceptor erhalten, einen frommen, geschickten und freisinnigen Mann, mit dessen Wahl man . zu⸗
frieden e seyn scheint. — In des Koͤnigs Zustand hat sich
keine bedeutende Veraͤnderung zugetragen. Niederlande.
Aus dem Haag, 29. Mai. Ihre Majestaͤten der Kö⸗ 19 und die Königin haben sich gestern in Begleitun 3 KK. cht
T. HH. der 3. essin Mariane und des Prinzen Albre von Preußen, Hoͤchstwelcher kurz zuvor hier eingetroffen war, nach dem Loo begeben.
Die erste Kammer der Generalstaaten hat in ihrer ge— strigen und vorgestrigen Sitzung die beiden Gesetz-Entwuͤrfe uͤber die ale fr, der Kantons-Gerichte hinsichtlich der Besoldungen der Richter, und uͤber die nahere Bestimmung der Graͤnzen der Provinzen Suͤd-Brabant und Luͤttich, so wie die neue Kriminal-Gerichts-Ordnung, angenommen.
Der Staats-Courant enthaͤlt einen aus 12 Artikeln bestehenden, vom 27sten d. M. datirten, Koͤnigl. Beschluß, mittelst dessen in den bestehenden Bestimmungen uͤber den offentlichen Unterricht einige Aenderungen angeordnet werden.
Berichte aus Batavia vom 26. dieses Jahres mel—⸗ den, daß Herr von Siebold, dessen Abreise von Japan durch die Regierung dieses Landes so lange Zeit verhindert worden war, daselbst gluͤcklich angekommen ist. — Die Zeitungen aus Java bis zum 29. Dezember berichten, daß sich immer mehr Javanesischs Häuptlinge der Niederlaͤndischen Regierung unterwerfen. Der Vezirk Bagaleen war ganz befreit, der Rebellen⸗Haͤuptling Diepo Negoro aber noch nicht gefangen genommen. ö ;
Danemark.
Kopenhagen, 29. Mai. Am Lösten Nachmitta s se⸗ 6. die hier in der Ninne gelegenen beiden Kaiserl. Russi= chen Fregatten nach Kronstadt ab. Sie gehörten zu der schon fruͤher auf der Heimfahrt hier vorbelgekommenen Es cadre des Adm. Lasarew.
Deutsch land.
Dres den, 30. Mai. Se. Koͤnigl. Hoheit Prinz Frie⸗
24 August sind gestern von Berlin wiederum hiet Nein, etroffen.
Der heutige Anzeiger enthalt die Anordnung der kirch⸗ lichen Feier des dritten gibi e der Uebergabe 64 22 burgischen Confession in den Koͤnigl. Saͤchsischen Landen. Di,, m, und Dankfest wird am 2ten Sonntag nach Trinitatis, als den 29. Juni d. J., ingleichen am Johannis⸗ lage den 24sten dess. M. Vormittags von den Kanzeln verkuͤn⸗ digt, Tages zuvor wird das Fest, wie einer der hoͤchsten
Festtage, mit allen Glocken eingeläutet, auch mit der Vesper,
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Rente perp. fiel um 35 bis 4 2 uind die e, ,k 4
Beichte und Kommunion es nach jeden Orts an hohen Fe— sten eingefuͤhrter Gewohnheit gehalten. Am ersten 8 * Jubelfeier wird Vor⸗ und Nachmittags, an den uͤbrigen Ta⸗ gen aber, an Orten, in welchen nicht mehrere Geistliche vor⸗ handen, nur Vormittags uͤber die dazu bestimmten Texte ge⸗
predigt, des Nachmittags aber werden Betstunden von Schul⸗
lehrern gar ö.
Munchen, 29. Mai. Vorgestern Abends um 11 Uhr besuchten Ihre Majestaͤt die Koͤnigin mit JJ. KK. . den Prinzen Otto und der Prinzessin Mathilde die Sters⸗ warte bei Bogenhausen, um den Kometen zu an, Hoͤchst⸗ er, wn kehrten gegen 1 Uhr wieder nach der K. Raͤsidenz zuruͤck.
Ihre Majestaͤt die verwitwete Koͤnigin werden, dem Vernehmen nach, heute mit Ihrer Köͤnigl Hoheit, der 92 Maria, in Ihrem Sommerschlosse zu Biederstein eintreffen.
Bamberg, 27. Mai. Vorgestern wuͤthete in mehre⸗ ren zu den beiden hiesigen Landgerichten gehoͤrigen Orten ein außerordentlich heftiger Orkan, der an Gebaͤuden, Obstbaͤu⸗ men und Saatfeldern großen Schaden verursachte und den bei Teuchatz fuͤr trigonometrische Vermessungen errichteten Thurm umwarf. Gleiche Verheerungen fanden im Landge— richte Hollfeld statt. Von Kaltenhausen bis Kulmbach und
in einem Umkreise von 12 bis 18 Stunden ist das Getreide
auf den Fluren ganz zernichtet.
Darmstadt, 28. Mai. Der Herr Baron von Otter⸗ stedt hatte vorgestern die Ehre, Sr. Königl. Hoheit dem Groß⸗ herzoge in einer besonderen Audienz sein neues Beglaubigungs⸗ Schreiben zu uͤberreichen, das ihn in der bisherigen Eigen— schaft eines Koͤnigl. Preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers am hiesigen Hofe bestaͤtiget. Der Herr Gesandte wurde hierauf bei . Koͤnigl. Reh der Frau Großherzogin eingefuͤhrt, Allerhoͤchstwelche 2 eben⸗ falls Audienz zu ertheilen geruheten. ö
— — Franifurt a. M, 30. Mai. Die abgelaufene Woche war fuͤr den Staatspapier-Handel eine ereignißreiche,
fuͤr die Inhaber großer Partieen von Effekten und die Spe
kulanten auf's Steigen eine unruhvolle. Die Schwankungen der Course waren seit geraumer Zeit nicht so stark gewesen, als es diesmal der Fall war. Doch war der Anblick unserer Boöͤrse in den ersten Tagen der Woche ein ganz anderer, als der sich am Schlusse derselben ergeben hat, und die meisten Besorgnisse sind zum Gluͤck nicht eingetroffen. — Vom 24. bis 26. Mai ging es tumultuss zu. auf's Steigen, die pr. ult. starke Partieen von Papieren zu erich hatten, machten ansehnliche Verkaͤufe gegen baar; der Geldmangel aͤußerte seinen hemmenden Einfluß; die Be—⸗ richte von den fremden Boͤrsen lauteten ohne Ausnahme ent⸗— muthigend, und der hohe Zinsfuß bei Prolongation und Ef— fekten⸗Hinterlegung — er ging auf 9 bis 10 pCt. — erschwerte alle Operationen. So erfuhren denn saͤmmtliche Staatsfonds einen bedeutenden Fall: 5proc. Metalliques stellten sich von 1001 nach und nach auf 9775, proc. wichen von g55 auf 935, Bank⸗Actien von 1578 auf 1512, Partial von 1345 auf 1314, 190 Fl. Loose von 1785 auf 1743, 4proc. Beth⸗ mannische Obligationen von 953 auf g34, 43proc. dito von 977 auf 96, wobei noch obendrein alle diefe Papiere ohne Frage blieben und fast nichts anzubringen war. Man hatte Nach⸗ richt aus Wien, daß am 1. Juli eine abermalige Summe von 10 Millionen sproe. Papiere zur Kuͤndigung kommen solle, und unsere angesehensten Geschaͤftsleute verloren dadurch alle Kauflust, ja einige derselben brachten sogar J, n. von Effekten zum Verkauf an den schon uͤberfuͤhrten Markt. Man will uͤberhaupt aus dem Gange der Geschaͤfte abneh⸗
men, daß wohl in den naͤchsten Monaten kein namhaftes und
anhaltendes Steigen der Papiere zu erwarten seyn durfte. Der Cours der Polnischen Loose erlitt einen auffallend starken
Ruͤckfall, namlich von 61 auf 583; die Ursache davon war,
daß ungemein viele dieser Papiere zum Verkauf an die Boͤrse kamen, wie man denn einen Spekulanten nennt, der
S8 — 10,009 Stuͤck solcher Loose abzugeben genoͤthigt war.
Die von Berlin eingelaufenen niedrigen Notirungen haben inzwischen auch . wenig beigetragen, jenes starke Sinken hervorzubringen.
merklich zuruͤck. Integralen von 644 auf 615, Kanzen von
295 auf 28, Restanten von 133 auf 14 und waren zu diesen .
Coursen sehr offerirt. Unsere Spekulanten haben sich, wie 2 erhellt, mit diesen Gattungen von Staats ffet⸗
ten allzu sehr uͤberladen. Der Cours der 5proe. Spanische n
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ganz verschwunden. Selbst Badische und Darmstädtsche Lo die sich lange rar am Markte gehalten, kamen im Ueberfluß
zum Vorschein, wurden willig abgegeben und sielen um
Unsere Spekulanten
ie Hollaͤndischen Fonds gingen ebenfalls
1157 26 — 3 Schilling pr. Stuͤck. Kurz die Aussichten auf die . waren truͤbe genug. Um so unerwar⸗
teter stellte sich die Liquidation am 27. Mai (diesmal so 6 wegen der eingefallenen juͤdischen und christlichen Feiertage
mit verhaͤltnißmaͤßig guͤnstigen Resultaten. Alle Arten von Effekten, doch vornehmlich proc. Metalligues, Bank ⸗Aetien und Partial, hielten sich, unter . steigender Richtung, in willigem Begehr. Man erklaͤrte sich diese Erscheinuug vornehmlich aus dem Umstand, daß eines unserer er sten Haͤu— ser einen ansehnlichen Posten 5proc, Metalliques von einem unserer staͤrksten Spekulanten aufs Steigen (welcher diese auf den Tag zu beziehen hatte) auf einen und zwei Monate in Prolongation nahm, wodurch vermieden wurde, daß solche nicht zum Verkauf an den Markt kamen. Auch trug zu der guͤnstigen Wendung bei, daß einige Contre,Mineurs noch namhafte Deckungen pro Ultimo zu machen hatten. Es wa— ren ferner Tages zuvor bei mehreren Haͤusern Baarsendun— gen aus der Umgegend eingetroffen, die nun dem Effekten handel zuflossen. Die bei weitem meisten Umsaͤtze fanden per comptant statt. An effektiven Stuͤcken 5proc. Metalliques war ziemlicher Ueberfluß bemerkbar: man scheut die Konver⸗
tirung und sucht sich dieses Papiers zu entaͤußern. — Am
28. und 29. Mai war es still im Geschäͤft; im Ganzen ließ sich mehr Tendenz zum Losschlagen als zum Anschaffen ver— spüren. Die Urfache der eingetretenen Flauheit findet man in den neuerdings unerfreulich lautenden Berichten von Pa— ris, Amsterdam und Berlin. Ueberhaupt hegt ein großer Theil unserer Geschaͤftsleute eben keine vortheilhafte Meinung von der gegenwartigen Konjunktur, und durfte, nach ihrer Ansicht, ein weiteres Ruͤckgehen der Course im Laufe des naͤchsten Monats nicht unerwartet kommen. In dem Wechselgeschaͤft blieb es letzte Woche aber ganz still. Alle Devisen halten sich ausgeboten. Diskonto steht 4 bis 5pCt., und sind zu diesem Zins gute Briefe zu haben. Oesterre mich. Wien, 29. Mai. Der Haus-, Hof- und Staats⸗ Kanzler Sr. K. K. Majestaͤt, Fuͤrst von Metternich, ist gestern Vormittags von hier nach dem Johannisberg abgereist, wo Se. Durchlaucht einen Monat verweilen und in den er— sten Tagen des Juli wieder hier eintreffen werden.
Die hiesigen Blaͤtter enthalten ein Circulare der Kaiserl. Landes⸗Regierung im Erzherzogthum Oesterreich unter der Ens, vom gestrigen Tage, betreffend die dritte Aufkuͤndigung von 10 Millionen Gulden der fuͤnfprocentigen Ser , Gg nrg
Spanien.
Pariser Blatter enthalten folgende Privat⸗Nachrich⸗ ten aus Madrid, 17. Mai: „Die Truppen, welche be⸗ stimmt sind, in die Baskischen Provinzen einzuruͤcken, um dort die Abschaffung der Privilegien und Freiheiten durchzu— setzen, werden sich in Burgos versammeln; in dieser Stadt wird der zum . der Truppen bestimmte General Graf von Espana sein Haupt-Quartier aufschlagen. Die Aufhebung jener Privileglen wird die Staats-Einkuͤnfte we— nigstens um ein Zehntheil vermehren. Die Anzahl der Truppen wird, wohl uͤbertrieben, auf 12, 009 Mann angege—
ben. — Die mit der 22 eines Kriminal⸗Gesetzbuches
beauftragte Kommission hat ihre Arbeit beendigt und bereits dem Koͤnige eingereicht. Es wird dadurch einem dringenden Beduͤrfniß unserer Kriminal-Gesetzgebung, die gegenwaͤrtig nur aus einer Masse von sich widersprechenden Gesetzen und Verordnungen besteht, abgeholfen werden. Die Gerichtshoͤfe sollen kuͤnftig die Statistik der in ihrem Bezirke im Laufe des Jahres begangenen Verbrechen, so wie der gefaͤllten Ur— theile, beim Justiz⸗-Ministerium einsenden, das eine allgemeine statistische Uebersicht der Spanischen Rechtspflege bekannt machen wird. — Auch eine neue Eintheilung des Landes nach Verwaltungs- und Gerichts-Bezirken soll nachstens bekannt gemacht werden. — Der Artillerie General Guerrero, der den Infanten Don Francisco de Paula auf seinen Reisen in fremden Laͤndern begleitete, ist zum Chef der Kommission von Offizieren ernannt, welche die Franzoͤsische Expedition nach Algier begleiten wird. — Von hier aus ß eine Diligeneen⸗ ern ung mit Aldea Gallega an dem Lissabon gegenuͤber egenden Ufer des Tajo errichtet worden. Am 5ten d., dem Feste des heiligen me,, begaben sich die Einwohner in Masse nach der d apelle eg. ieee, um ihm die uͤblichen Geldopfer darzu⸗ ringen. Um 4 Uhr Nachmittags war das Gedraͤnge der , en n auf der Bracke uͤber den Manzanares derge— stalt überfüllt, daß das Geländer auf beiden Seiten zerbrach und, eine Menge von Personen in den Fluß stuͤrzten. Einige blieben tobt, andere wurden schwer verwundet. Da das Wasser sehr niedrig war, so ist Niemand ertrunken.“
sidorus, des Schutzpatrons unserer
Portugal.
Lijssabon, 12. Mai. (Aus Franzoösischen Blattern.) Die heutige Hofzeitung enthalt ein Dekret, mittelst dessen der General Anton Karl Cary, so wie mehrere Offiziere des 2ten und 25sten Regiments, fuͤr Ueberlaͤufer erklärt und aus der Armee ⸗Liste gestrichen werden. — Durch ein anderes Dekret wird angeordnet, daß auf einheimischen Schiffen in Goa eingefuͤhrte Portugiesische Weine dielsebe Zoll- Freiheit, wie in Angola und Benguela, genießen sollen.
Griechenland.
Die neuesten Londoner Blatter theilen jetzt (wie be⸗ reits erwaͤhnt worden) successiv die Aktenstuͤcke mit, welche dem Parlament, in Bezug auf Griechenland, vorgelegt worden. Nachstehendes ist, nach Inhalt derselben, die Antwort der provisorischen Regierung Griechenlands auf die Note der Re⸗ sidenten der drei Hofe, datirt Napoli, den 4. (16.) April 1830.
„Die provisorische Regierung von Griechenland hat die vom 8. April datirte Note, mit welcher die verbuͤndeten Höfe sie beehrt haben, empfangen. Sie hat mit großer Aufmerk samkeit uͤber die Akte vom 3. Februar sowohl, als uͤber die aufkläͤrenden Bemerkungen, nachgedacht, mit welcher die Re— sidenten die Mittheilung derselben begleiteten. — Mit einem tief eingepraͤgten Gefuͤhl ihrer Pflichten und mit dem auf— richtigsten Verlangen, sie dergestalt zu erfuͤllen, daß sie so⸗ wohl das Vertrauen ihrer Landsleute, als dasjenige recht—⸗ fertigen, mit dem die hohen verbündeten Souveraine sie zu beehren die Geneigtheit gehabt haben, ist die Griechische Re⸗ gierung bemuͤht gewesen, den großen und edelmuͤthigen Plan der erhabenen Gruͤnder des neuen Griechischen Staats ge⸗ hoͤrig zu wuͤrdigen, zugleich hat sie auch gesucht, zur Aus— err nn dieses Plans mitzuwirken, indem sie sich (wie man es von ihr verlangte) nach der Londoner Konferenz⸗Akte und nach den speziellen Beschluͤssen richtete, welche die Residenten zu ihrer Kenntniß gebracht haben. — Mit der Erklaͤrung, daß Griechenland einen unabhaͤngigen Staat bilden soll, ha— ben die verbuͤndeten Maͤchte die rechtmaͤßigen Wuͤnsche der Regierung im vollsten Maaße erfuͤllt und den zahllosen Wohl⸗ thaten, mit denen sie letztere uͤberschuͤtteten, die Krone auf⸗— gesetzt. — Ohne Zweifel sind sie durch Ruͤcksichten von ho⸗ hem politischen Interesse dazu veranlaßt worden, das Schick⸗— sal Griechenlands unter die Schutzwehr einer monarchischen und erblichen Regierung zu stellen und die Wahl auf einen Prinzen fallen zu lassen, der als geeignetes Organ ihrer edelmuͤthigen Gesinnungen hinsichtlich Griechenlands solcher⸗ gestalt zum Unterpfande fur die Dauer des Friedenswerkes dienen soll, zu dem die Akte vom 3. Febr. den Grund gelegt hatte. — Diese große Aufgabe ist von nun an dem Prinzen Leopold von Coburg anvertraut worden, und Se. Koͤnigl. Hoheit hat, indem er sich derselben unterzog, der eivilisirten Welt bewiesen, daß Griechenland in den 1 Eigenschaften, durch welche er sich auszeichnet, und in den edlen Gesinnun— gen, die ihn charakterisiren, ein Unterpfand fuͤr eine Zukunft finden werde, die ihm bereits in den Rechten gesichert wor— den, welche es sich durch seine langwierigen Leiden und blu— tigen Opfer, so wie mit den Institutionen erworben hat, die seine Repraäͤsentanten als Grundlage einfuͤhrten und die allein ihr den Genuß einer solchen Zukunft verbuͤrgen kön—⸗ nen. — Aus diesem allgemeinen Gesichtspunkte betrachtet, legt das Loos, zu welchem die erhabenen verbuͤndeten Souve—⸗ raine in ihrer Weisheit und ihrem Wohlwollen Griechenland bestimmte, demselben die immerwährende Pflicht eines unbe⸗ gränzten Dankes und Vertrauens auf. — In gleichem Maaße aber mit dem ernstlichen Wunsch, der getreue Dollmetscher dieser Gesinnungen zu seyn, fuͤhlt die Regierung mit aufrich—⸗ tigem Bedauern ihre Unfaͤhigkeit, sich dieses ehrenvollen Auftrages in den durch die Akten des letzten Natio⸗ nal ⸗Kongresses bestimmten Formen zu entledigen. — Die Residenten der drei Hoͤfe befanden sich während der Sitzung im Monat August in Argos, und ohne rf muß der erste Beschluß der Versammlung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Es kann ihnen dennoch nicht uner⸗ wartet seyn, daß die schließlichen Anordnungen, von denen dermalen die Rede ist, zuerst den bevollmächtigten Deputir⸗ ten der Nation vorgelegt und von ihnen ratifieirt werden muͤssen. — Der erste Schritt mithin, den die Regierung thun muß, wuͤrde der seyn, die Deputirten zu versammeln; auch wurde sie nicht gezoͤgert haben, denselben zu thun, wenn nicht einige Artikel der Akte vom 3. Februar und der In halt der Note der Residenten dazu geeignet waͤren, die be⸗ vollmaͤchtigten Deputirten der Nation in die peinliche Alter⸗ native zu versetzen, entweder von den ihnen Seitens ber Pro vinzen ertheilten Vorschriften abzuweichen, oder sich darauf
zu beschraͤnken, hochachtungsvoll die Wuͤnsche, welche sie zu