ttaefunden. Die Theucrung der Futterpreise, in Folge dreier 6 Aerndfen, hat das Kriegs- Ministeriiim in die Noth= wendigkeit verseht, bei der Anlage des Budgets fuͤr 1833 einen Zuschüß von 5ob,hoh Fl. zu erbitten, wovron etwa ein Viertheil Fnbcrwendet im Staatsschatze geblieben ist — Die Regicrung geht mit dem Plane um, in den verschiedenen Wojewodschaften ö. die ganze Armee Kasernen zu erbguen. Dieses große Unter⸗
nehmen soll' in 5 bis 5 Jahren, mittelst einer Anleihe. ausgefuͤhrt
werden, bie durch freiwillige Beitrage derjenigen Staͤdte, die von dieser Kasernirung Vortheil ziehen, allmaͤlig getilgt werden soll. . ie r nch, fuͤr den Bedarf des Heeres sind jetzt gaͤnzlich inländitchen Fabriken übertragen, wodurch sin apital gon beinahe 2 Millionen jahrlich im Lande bleibt. Der Bedarf ber Armee an Leinwand wird nur zum dritten Theile von den inlaͤndischen Fabriken bestritten; die anderen beiden Drittheile liefert das Ausland. Inzwischen hat das Kriegs Ministerium mit einem Leinwand⸗Fabrikanten in Lodz einen Koöntrakt anf s Jahre abgeschloffen, wodurch dieser sich verpflichtet, seine Leinwand⸗ Lieferungen jahrlich in einem solchen Magße zu vermehren, daß sie nach dem Ablaufe des Kontrakts, im Jahre 133, den ganzen Bedarf decken. Die Festungs⸗-Arbeiten in Zamose werden tha⸗
tig fortgesetzt und erhalten eine große Vollkommenheit. Bei der
Festung Modlin ist eine neue solide Bruͤcke uͤber die Narew ge⸗ baut worden. Eine im Warschauer Zeughaunse errichtete Fabrik mathematischer Instrumente für das Artillerie⸗ und Ingenieur⸗ Corps liefert diefelben in solcher Vollkommenheit, daß die aus laͤndischen Instrumente vollig entbehrt werden konnen. — Das Lager bei Powgßki gleicht einer neuen von Garten nnd Anpflan= zungen durchschnittenen Stadt, und die Ausdehnung, welche die ortigen Ställe, Remisen und andere Gebaͤude erhälten hahen, macht es moglich, daß fast alle Truppen und Pferde, die feuͤher den Bewohnern der Hauptstadt und der Umgegend zur Last fie len, untergebracht werden können. Die herrlichen Alexander⸗Ka⸗ sernen, fo wie die bei Lazienki fuͤr die Garde⸗Kavallerie-Regimen⸗ ler, eine Stuͤckgießerei und ein Pavillon fuͤr die Artillerie⸗Dicec= tion sind in neuerer Zeit erbaut worden. Aehnliche Bauten wür⸗ den in Lublin, Krasnystaw, Radomzk, Uniejow, Radzyn, Lowicz, Plock und Kalisch ausgeführt. In letzterer Stadt ist 6 ein Exerzierhaus fuͤr die Kadetten erbaut worden. = Die vom Kaiser Alexander im Jahre 1324 angeordneten Ar⸗ beiten zur Verbindung der Narew ünd des Niemenz werden ihä= tig fortgesetzt. Die zu dieser Canglisations-Linie gehörigen Fluͤffe Biebrza und Netta sind ausgeschlemmt und erweitert worden; durch lange Kante und zahlreiche Schleusen ist zwischen den Seen nach dem Flüsse nnn hin eine Verbindung bewirkt wor⸗ den, so daß die ganze Linie von der Ngrew bis zur Stadt Au—= gustow und noch einige Meilen weiter schiftzar gemacht wborzen ist. Finanz⸗Ministersum. Auch die Finanzen sind mit dem Natibnal⸗-Vermögen in einem erfreulichen Fortschreiten begriffen. Die Einführung des landwirthschaftlichen Kredit Systenmz hat fuͤr die Privat-Domainen einen neuen Werth geschaffen und sie unter der doppelten Garantie der Hypothek und der Solidaritaͤt ber Actien⸗Inhaber mobil gemacht; dadurch sind Austausche des Grundbesitzes erleichtert worden, waͤhrend der Staatsschaß höͤch⸗ sten Orts eich tigt worden ist, dem Kredit⸗Vereine einstweilen alle Borschuͤsse zu leisten, deren er bendthigt seyn durfte. Ande⸗ rerseits wird dieser landwirthschaftliche Kredit⸗Verein die Regie rung, die daran Theil nimmt, in Stand setzen, nach und nach den Verkauf der Stagts⸗Domainen n realisiren; diese werden dadurch dem Privat-Interesse zur besseren Benutzung uͤbergeben, und der Staal erlangt, statt einer sehr prekaͤren Ein iahme, durch den Verkauf derselben ein bestimmtes und sicheres jaͤhrliches Ein⸗ tommen; fuͤr die Ausfuͤhrung dieser Operationen im Detail wurde cine vermittelnde Anstalt nöthig; die durch ein Koͤnigl. Dekret errichtkte Polnische Bank hat daher alle Befugnisse erhalten, welche die gewerblichen und Handels- Verbindungen erleichtern und zur Unternehmung großer gemeinnuͤtzlicher Bzuten die Mit⸗ tel darbieten konnen; sie wird soögar zur Verwaltung des Stagts⸗ chulben⸗Geschafts hach der deßnitiven Regulixung derselben be⸗ pfugt seyn. Die bagren Ergebnisse diefer Veranstaltungen sind so— wie man sie nur wunschen kann. Die Pfandhriefe des landwirth⸗ schaftlichen Kredit⸗Vereins waren in einem Lande, wo der Zins⸗ fuß immer sehr hoch gewesen ist, zu 4 pCt. ausgegeben wor⸗ ben; die doppelte jährliche Verloosung, so wie die Regel⸗ maͤßigkeit der Zinsen Zahlung, hat sie dennoch schnell auf pari getr. auf welchem Stande sie sich auch erhalten, nd sie gehoren im Auslande zu den gesuchtesten Papieren. Der Schatz hat in den Jahren 1826 —23 im Vergleich zu den fruheren 5 Jahren, uͤber welche auf, dem vorigen Reichstage Rechnung abgelegt worden ist, eine Mehreinnahme von 69, iq 962 Fl. 22 Groschen gehabt; ein Mehrbetrag, der einzig und allein pon den indirekten Abgaben herrüuͤhrt, obgleich zu Gunsten des
inlaͤndischen Gewerbfleißes im Einfuhrzoll mehrere Ermaͤßigun⸗
en stattfanden und auch die Ausfuhr durch keine neue Abgabe belastet wurde. — Da ferner durch die mit Preußen, Oesterreich und Sachsen abgeschlossnen Conventionen alle Anspruͤche und Verpflichtungen dieser Machte hinsichtlich der inneren actirn und assira des ehemaligen Herzogthums Warschau auf die Polni⸗ che Regierung uͤbergetragen worden sind, so hat dLiese gn die Prüfung des Bestandes der offentlichen Schuld gehen koͤnnen. 9,653,157 Fl. waren hereits als Schuld des Schatzes, an die Einwohner anerkannt; diese Masse ist aber durch gegenseitige Aus—= gleichungen, so wie durch geleistete Zahlungen, um 16,404,417 Fl. vermindert worden. — Die Untersuchung der Forderungen des
Fiskus an die Einwohner hat bercits zu Gunsten des Schatzes ein activum von 77,523,794 Fl., ergeben, wovon mehr als die Haͤlfte durch Caution gesie Gehalten der Beamten ge
ert ist. — Ein durch Abz gebildeter Pensions⸗ Fonds, 23 auf 23 Million belief, ist bei der Ber gwerks⸗Direc⸗ egeben worden und wird von
c von den er sich im Jahre 18 tion des Koͤnigreiches auf Zins derselben zu nuͤtzlichen Bauten in diesem wichtigen Verwaltungs⸗ zweige verwendet. r Die drei letzten telegraphischen De⸗ peschen des See⸗Präfekten von Toulon an den Minister der Marine und der Kolonieen lauten also: „Toulon, 26. Mai, 11 Linienschiffe, 19 Fregatten, 21 Korvetten, 15 Briggs, 2 Dampfboote und 54 Transportschiffe sind gestern Abend Die zweite Division steht im Begriffe, die Anker Das Wetter ist
Paris, 28. Mai. 87 Uhr Morgens.
abgesegelt.
zu lichten, und die dritte geht morgen ab. schoͤn: es wehet ein sanfter West-Wind.“ „Toulon, 27. Mai, 8 Uhr Morgens.
Die zweite Division, bestehend aus 90 Transportschiffen,
ist gestern, unter dem Geleite des „Kometen“, unter S
Ein starker West-Wind hinderte die dritte Divi—⸗
sion die Anker zu lichten; sie wird solches thun, sobald der
Wind sich etwas legt.“
„Toulon, 27. Mai, Mittags.
Die Fregatte „die Herzogin von Berry“, von
von Algier kommend, ist dem Geschwader des Admirals Du—
perré, 730 Lieues suͤdwestlich von Toulon, begegnet. Der Wind war guͤnstig.“
„Man ver
gegangen.
der Rhede
sichert“, aͤußert der Globe, „daß aus dem Kriegs-Ministerium ein Cirkular-Schreiben an die Divisio⸗ nairs und General-Majors der Garde, so wie an die kom— mandirenden Generale der Militair-Divisionen und Unter— Divisionen erlassen worden sey, worin dieselben, bei Gelegen⸗ heit der bevorstehenden Wahlen, aufgefordert werden, jedem stimmfaͤhigen Offizier, unter Belassung feines ganzen Gehalts, den erforderlichen Urlaub zu bewilligen, jedoch unter der Be— är den ministeriellen Kandidaten stimme, ten Falle Wenn das Faktum eben so
dingung, daß er f uns unter der Andeutung, daß er im entgegengesetz seinen Abschied erhalten wuͤrde. wahr ist, als es Wahrscheinlichkeit fuͤr sich hat, so eitle Anklage gegen das Ministerium xechtfertigen. land warde ein solches Verfahren nicht geduldet werden.“ Die Gazette de France hatte vor einigen Tagen dem Ex-Deputirten Herrn Agier seine Wahlfaͤhigkeit unter dem Vorwande streitig machen wollen, daß er nicht mehr den er— forderlichen Steuer-Beitrag entrichte. Herr Agier jetzt ein Schreiben an den Redacteur der Ga⸗ zette erlassen und in alle hiesigen Zeitungen einruͤcken lassen, woraus hervorgeht, daß er 1400 Fr. an direkten Steuern
würde es In Eng⸗
In Bezug hierauf hat
eber die Abdankung des Prinzen Leopold enthält heute die Quotidienne Folgendes: „In London ist man uͤber die wahren Ursachen dieses pon dem Prinzen gefaßten Ent— schlusses sehr verschiedener Meinung. Da der Geldpunkt be— so kann dieser keinen Theil daran gehabt ha— glich in die Huͤlfs⸗ er zuletzt doch immer Mißtrauen gesetzt hat. chkeit des Gebiets, und ver⸗ daß die Graͤnzen des neuen bis nach Arta und Volo ge— waͤre indessen seltsam genug, wenn der erst nach langen Unter⸗ one bereits foͤrmlich ange⸗ Man muß daher den Grund der eit sonst wo suchen, und ng einer Verbindung mit die der Krankheits⸗-Zustand ntsagung des Herzogs von Tages dem Throne sehr nahe stellen e nicht gegruͤndeter, daß die Prinzessin Victoria Georg, Sohn des Herzogs von Beide haben zu einander eine leb⸗ solches auf einem vor zwei Jahren benen Kinderball hat wahrnehmen köͤn⸗ Prinzessin, als man ihr scherzend v if Jam Queen ich Königin haben diese n Umstaͤn⸗
richtigt war, ben, es sey denn, daß der Prinz nachtraͤ uellen des eigenen Landes, zu denen ine Zuflucht haͤtte nehmen muͤssen, Man spricht von der Unzulaͤngli sichert, der Prinz habe verlangt, Staats von dem Aspropotamos zogen wuͤrden; es Prinz dieses angebliche Hinderniß handlungen, und nachdem er die Kr nommen, erkannt haͤtte. Abdankung Sr. Koͤniglichen Hoh Viele glauben ihn in der Hoffnu der Prinzessin Victoria zu finden Georgs 1V. und die mögliche E Clarence heutiges scheint aber diese letztere Hypothes Wir glauben zu schon lange dem Prinzen Cumberland, zugesagt ist.
hafte Neigung, in Carlton⸗H nen, wo die kuͤnftigen Krone sprach, ausrief: „Wel Prince George will be King!“ (Je nun; wenn bin, so wird Prinz Georg Koͤnig seyn. Anekdote von einem Augenzeug den bleiben wir unsererseits be
Entschluß des Prinzen Leopold
anderen.
wie man ouse gege
) Wir en. — Unter der Behauptung, d lediglich burch eine genauere
1161
Wuͤrdigung der Lage Griechenlands herbeigefuͤhrt worden ist. Ueber die dort herrschenden Unruhen und, gesponnenen In⸗ triguen lassen Privatbriefe aus Triest keinen Zweifel, und noch heute erhalten wir hieruͤber von einer andern Seite Notizen, die wahrlich nicht dazu geeignet sind, dem Prinzen Leopold seinen Entschluß zu verleiden. . . Vor Kurzem ist hier eine anonyme Schrift gegen die Broschuͤre des Grafen v. Laborde uͤber die Expedition gegen Algier unter dem Titel: „Ueber den gegenwartigen Krieg mit der Regentschaft Algier, als Antwort auf eine Schrift des Grafen v. Laborde“, erschienen. Die Hauptvorwuͤrfe, welche der Graf in seinem Buche der Franzoͤsischen Regierung ge—⸗ macht hatte, werden darin einzeln durchgegangen und wider— legend erörtert. In Bezug auf den Vorwurf: der Krieg werde Frankreich keinen Nutzen bringen, indem die Eifersucht anderer Staaten, und namentlich Englands, Frankreich den Besitz seiner Eroberung oder freies Verfuͤgungs-Recht dar— uͤber nicht goͤhnen werde, findet sich in jener Widerlegungs⸗ Schrift folgende Aeußerung: „Man hat gefragt, was Frank—⸗ reich mit Algier nach dessen Eroberung beginnen werde? Der Augenblick ist wahrscheinlich nicht fern, wo die Regierung auf diese fuͤr jetzt noch voreilige Frage wird antworten koͤn— nen Jedoch nehmen wir keinen Anstand, zu versichern, daß das Ministerium keine Verbindlichkeit irgend einer Art einge⸗ gangen ist, durch die es gehindert werden konnte, all' das Gute zu thun, was die gesittete Welt von einer solchen Ex⸗ pedition zu erwarten berechtigt ist.“ ; Die Einnahme der Stadt Paris belief sich im Jahre 1829 auf n 41,540,907 Fr. die Ausgabe auf 35,417,799
woraus sich ein reiner Ueberschuß von.. . . 6,123,108 Fr.
ergiebt.
? Das Journal des Débats erklaͤrt heute, daß die gestern gegebene Statistik der Pariser Tagesblaͤtter, insoweit dieselbe das gedachte Journal betreffe, durchaus falsch sey. Auch der Temps wendet gegen diese Statistik Folgendes ein: r Gazette zufolge werden täglich 27,866 Exemplare der rohali⸗ stischen politischen Journale und 32,929 Exemplare der Oppo⸗
sitions-Blaͤtter abgezogen, und die Anzahl der von saͤmmtli⸗
chen hiesigen Tages- und Zeitschriften taͤglich abgezogenen Exemplare soll sich auf 91,982 belaufen. Diese Rechnung ist offenbar unrichtig; versteht die Gazette unter royalistischen Blaͤttern alle diejenigen, die nicht zur Opposition gehoren, so
sind dieß nächst der Gazette selbst, die Quotidienne, der Moniteur, der Drapeau blane, der Universel, das Echo fran⸗
gais und der Apostolique, und diese Journale zusammen zie— hen nach der eigenen Angabe der Gazette 19 430 Exemplare ab. Der Rest, welcher der Opposition angehoͤrt, wurde also 72,552 Exemplare betragen, was ein Verhaͤltniß von 4 Op— positionsblaͤttern auf 1 royalistisches giebt.“
Sechs Militairs, die sich in den verschiedenen Gefechten mit den Eingebornen an der Ostkuͤste von Madagascar be— sonders ausgezeichnet haben, sind zur Belohnung von Sr. Majestaͤt zu Rittern der Ehrenlegion ernannt worden.
Das Franzoͤsische Kauffahrteischiff, „Iris“ ist nach einer 38taͤgigen Fahrt von Angostura in Hävre eingelaufen. Bei der Abfahrt desselben war in ganz Columbien das Geruͤcht von der Ermordung Bolivars verbreitet. Den von diesem Schiffe mitgebrachten Nachrichten zufolge, war Bolivar allge⸗ mein gehaßt und von seinen aͤltesten Soldaten verlassen wor⸗ den. Die „Iris“ ist das erste ern e ch Schiff, das 135 Lieues weit den Orinoko hinaufgefahren ist. Die an den Ufern dieses ungeheuern Stromes wohnenden Indianer sahen mit Erstaunen zum ersten Male ein Schiff von solchem Um— fange in ihren Gewaͤssern.
Die Gazette de France widerspricht der vor einigen Tagen von dem Constitutionnel verbreiteten Nachricht, daß der Ex⸗Deputirte des Departements des Kanals, Hr. Angot, durch die Feuersbruͤnste in der Normandie 109,090 Fr. an Grund⸗Eigenthum verloren habe. Da dieser Deputirte auf
der linken Seite der Kammer gesessen habe, fuͤgt jenes Blatt hinzu, so lasse es sich leicht erklären, in welcher Absicht der Constitutionnel diefe Nachricht ersonnen habe.
Großbritanien und Irland.
London, 29. Mai. An seinem Geburtstage empfing der Prinz Georg von Cumberland die Besuche des Herzogs und der Herzogin von Clarence, der Herzogin von Kent und der Prinzessin Victoria, der Prinzessin Augusta und des Herzogs und der Herzogin von Gloucester. Zu dem Dejeu—
ner, das die hohen Herrschaften in Kew einnahmen, erschie⸗
nen auch der Fuͤrst von Esterhazy und seine Gemahlin, be—
gleitet von der Fuͤrstin Marie von Esterhazy.
Das in Kew befindliche Militair und die uͤbrigen Be— wohner des Ortes feierten den Geburtstag Sr. Koͤnigl. Ho— heit durch die Auffuͤhrung oͤffentlicher Lustbarkeiten, wobei mehrere Preise ausgesetzt und gewonnen wurden. Abends fand die Abbrennung von Feuerwerken statt. 6
Als der Graf von Aberdeen gestern im Oberhause die auf die Verhandlungen mit dem Prinzen Leopold sich beziehenden Papiere uͤberreichte, machte Lord Holland den Einwurf, daß es unuͤblich sey, solche Papiere gedruckt vorzulegen, da es sonst immer im Manuscript geschehe. Die Times ist jedoch der Meinung, daß dieser Einwurf ungegruͤndet sey.
Unter den älteren dem Parlamente vorgelegten Akten—
stuͤcken in Bezug auf die Griechischen Angelegenheiten (Vergl. Art. „Griechenland“, wo wir von den neueren Aktenstuͤcken die noch nicht bekannten geben) zeichnet sich die Mittheilung einer im Jahre 1827 gehaltenen Unterredung der Drago— mans der drei verbuͤndeten Hofe mit dem Reis-Efendi, bei der Communication des Traktates vom 6. Juli, durch ein lebendiges, fast dramatisches Interesse aus. „Der Tuͤrkische Minister“, heißt es in öffentlichen Blattern, „hat bei dieser 8 * at einen nicht geringen Scharfsinn an den Tag gelegt. ; Das (gestern erwaͤhnte) Schreiben des Gener l Church, der sich dermalen noch in Griechenland befindet und bis zur gänzlichen Regulirung der Angelegenheiten dieses Landes da— selbst verbleiben will, ist hier unter dem Titel: „Bemerkun⸗ gen uͤber die zweckmaͤßigste Graͤnzlinie Griechenlands, als eines unabhängigen Staates“ erschienen.
Die Fregatte „Isis“, welche Algier am Zten v. M. verlassen, hat zu Gibraltar Nachrichten von dort uͤberbracht. Der Dey soll ein Heer von 156,000 Mann, freilich sehr un— disciplinirter Truppen, auf den Beinen haben. Es fehlte ihm nicht an Europaͤischen Offizieren und Ingenieurs. Auch der Oberbefehlshaber war ein Europaͤischer Renegat, von wildem Charakter, aber großen Talenten. 4
Im Courier liest man: „Die Irlaͤndischen Zeitungen sagen, daß der Kanzler der Schatzkammer seine Maaßregeln hinsichtlich der Gleichstellung der Englischen und Irlaͤndischen Stempelgebuͤhren, so wie die Absicht, auf Irlaͤndische und Schottische Branntweine einen Zusatz-Zoll zulegen, aufgege⸗ ben habe. Wir halten diese Geruͤchte fuͤr ungegruͤndet. Ge⸗ wiß ist es, daß der sehr Dee, n,. Herr diese Maaßregeln fuͤr unumgaͤnglich nothwendig gehalten habe, um im Stande zu seyn, die von ihm neulich vorgeschlagene Reduction gewis— ser Taxen zu bewerkstelligen, und es ist auf keine Weise wahr⸗ scheinlich, daß er seinem auf das allgemeine Beste des Lan⸗ des gerichteten Plan, aus Ruͤcksichten fuͤr irgend ein partiel⸗ les Interesse, entsagen werde“. ,
Die Hundswuth, die sich seit einigen Tagen in London gezeigt, hat sich leider immer mehr bemerklich gemacht, und eine der oͤrtlichen Polizei-Behoͤrden hat sich dadurch veran⸗ laßt gefunden, ein fruͤheres Gesetz zu erneuern, wonach kein Besitzer eines Hundes bei einer Geldstrafe von 5 Pfd., die, sen in den Monaten Mai bis September frei darf herum laufen lassen.
. Nach Briefen aus Calcutta vom 4. Februar, hatten die Glaͤubiger des Hauses Palmer und Comp. demselben 8 (nach Andern 6) Jahre Frist bewilligt, um seine Geschaͤfte in Ordnung zu bringen, innerhalb welcher Zeit man hoffte daß alle Forderungen, sowohl an Capital als Zinsen, berich⸗ tigt seyn wuͤrden. Die Eingebornen hatten sich besonders be— reitwillig gegen dieses Haus bewiesen, welches allgemeiner Achtung genoß. Einer derselben hatte sich zum Vorschuß von 5 Lak Rupien erboten. — Auf das erste Geruͤcht jenes un—⸗ geheuren Fallissements waren alle Geschäͤfte an der Boͤrse von Calcutta in Stocken gerathen. Die 5 andern dort be⸗ stehenden Banken, selbst die der Compagnie nicht ausgenom⸗ men, wurden von allen Seiten bedraͤngt, da Jeder seine No— ten zu realisiren suchte; doch haben sie sich saͤmmtlich gut ge— halten. Besonders entwickelte das Banquierhaus Alexander ganz außerordentliche Huͤlfsquellen. ö
Niederlande.
Aus dem Haag, 29. Mai. Die Audienz, welche SDet. Maj. der König vor Höchstihrer Abreise nach dem Lustschlosse Loo am 26sten d. ertheilten, war sehr zahlreich besucht und
dauerte bis 5 Uhr. Viele a . der zweiten Kammer ĩ
der Generalstaaten beurlaubten sich bei dieser Gelegenheit bei Sr. Majestaͤt.
Se. Königl. Hoh. der Prinz von Oranien werden sich
auf einige Tage nach Soestdyk begeben und in der naͤchsten
Woche Musterung uͤber die Utrechter Bürgergarde halten. Die Sesston der Generalstagten wird, wie man glaubt,
schon in der naͤchsten Woche geschlossen werden.
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