1830 / 154 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bruͤssel, 30. Mai. Der Ritterstand der Provinz Nord Brabant hat am 25sten d. an die Stelle des mit Tode abgegangenen Herrn Bouvier den Baron van Tuyll van Serboskerken van Heeze en Leende, Mitglied der zweiten Kammer, zu seinem Praäͤsidenten erwaͤhlt.

Der Franzoͤsische Gesandte am diesseitigen Hofe, Mar— quis von la Moussaye, ist aus dem Haag hier eingetroffen.

Die zur Verbannung aus den Niederlanden verurtheilten v. Potter, Tielemans, Bartels und v. Neve haben den Po⸗ e me. Herrn v. Stoop, um Paͤsse nach Frankreich geheten.

Danemark.

Kopenhagen, 29. Mai. Ihre Köͤnigl. Hoheit die Prinzessin Karoline ist an einer unerheblichen in Folge Ih—⸗ rer Brandverletzung jetzt an einem Finger vorgenommenen , einige Tage krank gewesen, jedoch jetzt wieder her—⸗ gestellt.

Der Getreideverkehr durch den Sund ist fortwährend sehr bedeutend; denn in den 5 Tagen, vom 8 bis zum 12ten d. M., sind abermals 81 Kornladungen durch den Sund passirt, wovon 34 nach Britischen und I6 nach Hollaͤndischen Haͤfen bestimmt waren.

Deutschlan d.

Hamburg, 2. Juni. Der Korrespondent enthaͤlt folgendes Schreiben aus Braunschweig, vom 27. Mai: „Se. Dürchlaucht der Herzog beabsichtigen, dem Vernehmen nach, auch die kleineren Domainen verkaufen, nicht minder die den Landmann so sehr druckenden Domanial-Praͤstationen abloͤ⸗ sen zu lassen, indem die Verwaltung solcher Guͤter und die Erhebung und Verrechnung von dergleichen Abgaben nicht allein den Geschaͤftsgang schlechterdings hemmen, sondern auch überwiegende Administrations-Kosten verursachen, nicht zu gedenken der großen Wohlthat, welche dadurch dem Land— manne, hinsichtlich der erwahnten Lasten, zu Theil wird. Der Herzog soll aber auch mit diesen Verkäufen und Abloͤsungen den wichtigen und nuͤtzlichen Zweck verbinden, dit vorhande⸗ nen Kammerschulden zu tilgen, und zu diesem Ende die Ent⸗ richtung der betreffenden Kaufgelder durch Kammer⸗-Obliga—

tionen effektuiren lassen.“ Darmstadt, 29. Mai. Am 23sten d. M. wurde in der hiesigen neuen Freimaurer⸗Loge ein großer Trauerakt zur Todtenfeier des Großherzogs Ludwig 1. und seines Herrn Bruders, des Landgrafen Christian, mit den bei dieser Gele— enheit ublichen Ceremonien begangen. Deputationen der ogen zu Frankfurt und anderen noch entfernteren Orten hatten ieh dazu eingefunden, so wie auch noch viele andere Freimaurer, so daß die Versammlung aus mehr als 5090 Per⸗ sonen bestand, wovon drei Viertel Fremde waren.

Schweiz.

Bern, 28. Mai. Seit mehr als einem Monat haben die Arbeiten zur Fahrbarmachung des St. Gotthards wieder begonnen. Ueber 300 Arbeiter betreiben mit großer Thaͤtig⸗ keit den Bau in den Schoͤllenen, und es ist Hoffnung vor— handen, daß, der bisher stattgefundenen uͤblen Witterung un— geachtet, die er n , bis Ende Juni erfolgen Ir Die neue Bruͤcke in der Sprenggi, gerade im Mittelpunkt der Schoͤllenen, ist bereits stark vorgeruͤckt. Der Bogen er— hält etwa 50 Fuß Licht und 10 Fuß Hoͤhe und ist daher der flachste an der ganzen St. Gotthardsstraße. Dieses Werk, unmittelbar uͤber einem schauderhaften Wasserfall erbaut, durfte in dieser Beziehung, als ein nicht unwürdiges Gegen— stuͤck zur Teufelsbruͤcke, die Aufmerksamkeit jedes Reisenden in Anspruch nehmen. Die gefahrvolle Sprengung des Fel— sens bei der Teufelsbruͤcke wird mit jener Energie und Thaͤ— tigkeit betrieben, die sich schon das letzte Jahr die Zufrieden— e n n d . 2 erwarb. Bereits ist der größte Theil des Felsens hinweggeschafft, ohne daß si nur der kleinste Unfall hierbei . hach ch, m.

Turkei.

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt im neuesten Blatte (nächst den von uns bereits vor 3 Tagen . 36 richten) aus Smyrna vom 2ten vor. Monats Folgendes: Eine aus 69 bis 69 beladenen Maulthieren und 12

assagieren bestehende Karawane, die am 23sten v. M. von ier nach Nidé abging, ist bei dem unter dem Namen Tass⸗ Kaiwẽ bekannten Kaffeehause von einer Raͤuberbande uͤber⸗ fallen worden. Die Rauber, welche Albanesische Kleidung agen, nahmen die Hälfte der in Manufaktur⸗Waaren, 13. ee, Pfeffer und anderen Artikeln bestehenden Kaufmanns— er mit sich fort, nachdem sie einen der Passagiere ge—

toͤdtet und vier andere verwundet hatten. Dasselbe Schicksal hat eine andere Karawane von 90 Maulthieren und 35 Passa⸗ gieren betroffen, die sich am 29sten v. M. von hier auf den

eg nach Bescheri begab; sie wurde von 40 als Seybecks gekleideten Raͤubern angegriffen. getoͤdtet, vier toͤdlich und 15 andere leicht verwundet.

Aus Magne sia wird unterm 30. v. M. gemeldet, daß Inti⸗ sab⸗Aga⸗Hadschi⸗Mehemet ⸗Efendi, der daselbst bisher den Posten eines Nasir d. h. Einnehmers des sogenannter Miri einer Abgabe auf alle Asiatischen Produkte) bekleidete, auf Befehl der Pforte seit dem 23. April dieses Amt, das dem Statthalter von Magnesia, Cara Osman Oglu, uͤbertragen worden ist, niedergelegt hat.

Aus Alaissar Edem alten Philadelphia) schreibt man vom 2,3. April, daß mehrere . Delhi⸗Baschis, die ihre Richtung nach Kognia zu nehmen scheinen, alle auf ihrem Wege gelegenen Dorfer der Umgegend pluͤndern und verwuͤ⸗ sten. Die Behoͤrden von Alaissar haben eine Staffette mit dieser Nachricht nach Konstantinopel abgeschickt.

Auf der Insel Samos ist eine Asbest-⸗Mine entdeckt worden, welche reichliche Ausbeute verspricht.

Dasselbe Blatt enthaͤlt auch folgende Nachrich⸗ ten aus Aegypten, die ihrer alten Daten ungeachtet einer Mittheilung nicht unwerth seyn durften:

„Alexandrien, 12. Februar. Der durch die große Niluͤberschwemmung angerichtete Schaden wird nicht so be⸗— deutend seyn, wie man anfangs besorgte; er hat nur die zweite Aerndte, naͤmlich den Mais und Hirse betroffen und wird hoͤchstens auf 4 Millionen Talaris berechnet. Auch dieser Verlust wird durch die naͤchste Aerndte wieder ausgeglichen werden. Denn viel bisher noch unbebautes Land, das der Nil uͤberschwemmt und befruchtet hat, ist besaͤet worden und. verspricht einen guten Ertrag. Die Regierung hat 150,000 Ardebs Getreide aller Art zur Saat unter die Ackerbauer ausgetheilt. Der Vice-Koͤnig hatte, um einer Hungersnoth vorzubeugen und um das zum Besaͤen der neu befruchteten Ländereien noͤthige Korn zu behalten, die Ausfuhr des Ge— treides verboten. Sogar die inlaͤndischen Maͤrkte wurden nicht mit den noͤthigen Vorraͤthen versehen, und das Volk mußte sich mit schlechtem Brodte begnuͤgen, das aus verdor— benem Getreide und Bohnen gebacken war. Erst seit einigen Tagen haben die fremden Consuln Erlaubniß, von den beiden * nkischen Bäckern reines Weizenbrodt backen zu lassen. Das Ausfuhrverbot ist inzwischen aufgehoben, und es sind bedeutende Verkaͤufe gemacht worden; 10,000 Ardebs Bohnen und Gerste von der vorjäaͤhrigen Aerndte wurden in den letz⸗ ten Tagen verkauft. Eine von einem Tuͤrkischen Ingenieur erbaute Fregatte von 44 Kanonen, die vor kurzem gluͤcklich vom Stapel lief, wird von Herrn Cerisy vollendet werden, der außerdem mit dem Bau zweier Linienschiffe, von 74 und von 84 Kanonen, beschaͤftigt ist.“

Vom 14. Februar. Capitain Huder, Adjutant des Grafen Guilleminot, ist am Sten d. auf der Brigg „Eelipse““ wieder hier angekommen und hat haͤufig Unterredungen mit Boghos. Er soll den Auftrag haben, den Vice⸗-Koͤnig zur Annahme der ihm von Frankreich gemachten Antraͤge, hin— sichtlich eines Buͤndnisses gegen Algier und vielleicht gegen. saͤmmtliche Barbareskenstaaten, zu bewegen. Die Anzahl der Zollbeamten ist seit einigen Monaten bedeutend vermehrt worden. Die Zoͤlle sind an mehrere Griechen und Armenier fuͤr die ungeheure Summe von 18,000 Beuteln oder 9 Mil⸗ lionen Piastern jahrlich verpachtet worden. Um ihre Ver⸗ pflichtungen mit Vortheil erfuͤllen zu koͤnnen, sind diese Paͤch⸗ ter zu Bedruͤckungen genoͤthigt, unter denen der Europaͤische Handel bedeutend leidet. Fast taglich haben die fremden Consuln Beschwerden einzureichen. Von Konstantinopel sind vor Kurzem mehrere Tuͤrkische Kaufleute mit einer an— sehnlichen Menge inlaͤndischer Waaren, z. B. mit bearbeite⸗ tem Kupfer, Frauenschuhen, Pfeifen u. s. w. nach Cairo abgegangen. Diese Artikel, die schon in Konstantinopel eine

Abgabe von 20 Proz. zahlen mußten, sind bei ihrer Ankunft

in Alexandrien mit einem Zoll von 8 Proz. belegt worden und werden in der Douane von Cairo nochmals 7 n. im Ganzen also 35 Proz., zu bezahlen haben.“ „Vom 25. Februar. Nach 5 Huder sind noch 3 Franzoͤsische Kriegsschiffe eingelaufen, wovon zwei von Toulon mit Depeschen fuͤr den Franzoͤsischen General-Consul, ,. Mimaut, kamen. Auch ein neuer Diplomat, der otschafts⸗Sekretair Herr Langsdorff, ist von Paris hier eingetroffen; es scheint, daß er die angeknuͤpften Unterhand lungen leiten wird. rn haͤufige Conferenzen mit Herrn Mimaut und Ibrahim ⸗Pascha, der nach Eren feng eines von

Beilage

Drei Passagiere wurden

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 154.

jer an ihn abgesandten Couriers von Cairo hier angekom— 9. ist. 53 . wird auf der Brigg „lh bald nach Frankreich zuruͤckkehren. Das vor einigen Tagen auf der Rhede angekommene Geschwader des Vice, Königs hat Befehl erhalten, sich auf vier Monate zu verprovianti⸗ ren; ein Theil desselben ist hierguf wieder unter Segel ge⸗

wird bald nachfolgen.“ ans, ,. w. Am 27sten v. M. Abends lief ein

von Korfu kommendes Dampfboot in unseren Hafen ein; da ah nicht freie Pratika erhielt, so hat der Erg: Generéal-Konsukl sich die fuͤr ihn bestimmten Depeschen selbst holen muͤssen. Am andern Morgen reiste er nach Kairo ab, wo sich der Vice-Koͤnig befindet, und wird uͤbermorgen von dort zuruͤckkehren; das Dampfschiff wartet im Hafen auf Antwort. Die Depeschen betreffen, wie es heißt, den letzten Handels, Vertrag Und die projektirte Verbindungs-Linie mit

Indien uͤber Suez.“ 6. „Vom 8. März. Herr Mimaut reist heute Nacht

mit Herrn Langsdorf nach Kairo ab, wo die Konferenzen mit dem Vice⸗Könige stattfinden werden. Herr Huder geht morgen nach Frankreich ab. Die politischen Verbindungen wischen Frankreich und Aegypten sind gegenwartig eben so he aks sie geheim gehalten werden. Ueber den wesentli⸗ chen Gegenstand dieser Unterhandlungen ist Niemand mehr in Zweifel; nur uͤber die naheren Umstaͤnde dieser wichtigen Angelegenheit sind die Geruͤchte verschieden. Jedoch stimmen sie alle darin uͤberein, daß Frankreich dem Vice⸗Koͤnig 20 Millionen, und zwar die Haͤlfte sogleich, zahlen will. Fuͤr diese Subsidie soll Mehemet-Ali sich verpflichten, mit der

Franzoͤsischen Armee fuͤr die Eroberung Algiers und die Ver⸗

treibung der Unterdruͤcker aus diesem Lande mitzuwirken, um dasselbe dann zu besetzen und einen mit der Ruhe Europa's und dem Geiste der Civilisation weniger unvertraͤglichen Staat dort zu argenisiren. Als beilaͤufigen Zweck beabsichtigt man auch, die Regentschaften Tunis und Tripolis auf gleiche Weise zu saͤubern. Die von dem Vice⸗Koͤnig fuͤr die Aus⸗ fahrung dieses großen Zweckes zu liefernden Huͤlfs-Truppen sollen in einem Torps von 20,00 Mann Kavallerie, worun—⸗ ter 16, 000 Mann Beduinen, bestehen; die regelmaͤßigen Hu—⸗ saren Regimenter, die seit der Ruͤckkehr Ibrahim Pascha s aus Morea mit großen Kosten orggnisirt worden sind, wuͤr—⸗ ben obige Zahl voll machen. Die Angaben uͤber den Kontin⸗ gent an Juͤfanterie wechseln zwischen 8 und 20,000 Mann; bie erstere Zahl steht offenbar mit dem Bestand der Aegyp⸗ tischen Armee mehr im Verhaͤltniß. Die Kavallerie wuͤrde den Landweg einschlagen und die Infanterie zu Schiffe bis nach Derna gebracht werden. Die ersten Maͤchte Europa s sollen mit Frankreich uͤber die Ausfuͤhrung dieser fuͤr die Ruhe und Wuͤrde der Christenheit so noͤthigen Maaßregel einver— standen seyn.“ ) „Vom 26. März. Die Flotte, welche in der Zwi— schenzeit abermals in den Hafen eingelaufen war, ist aufs Neue in See gegangen, um Uebungsfahrten laͤngs der Kuͤste u machen. Der Vice-Koͤnig erhaͤlt sie in immerwaͤhrender häͤtigkeit, da die Schiffsmannschaften noch immer Beweise von Unerfahrenheit geben. In Rosette steht ein Corps von 8000 Mann Infanterie, und laͤngs der ganzen Kuͤste herrscht große Bewegung; man leg mehrere neue Vertheidi— gungspunkte an. Diejenigen, welche einen Bruch zwischen dem Divan und Mehemet-Ali voraussehen wollen, heben hervor, daß gleichzeitig auch in Konstantinopel Ruͤstungen stattfinden. Andere, deren Gesichtskreis weiter ist, versichern, daß die Schiffs⸗Ruͤstungen der . Kandien gelten, und daß der Vice-Koͤnig nur kluge Vorsichts⸗Maaßregeln gegen noch ungewisse Ereignisse trifft, die in Folge der in Europa herrschenden Ansicht uͤber die Besitzungen des Ottomanischen Reiches etwa spaͤter eintreten moͤchten.“ *

Griechenland.

Fernere Mittheilung der dem Britischen Par— lamente vorgelegten Aktenstuͤcke in Bezug auf die Griechischen Angelegenheiten.

Protokoll der am 14. Mai 1830 im auswaͤrtigen Amte

gehaltenen Konferenz, in Anwesenheit der Bevollmaͤchtigten

von Großbritanien, Frankreich und Irland. ; 4M„Nachdem die Bevollmächtigten der drei Hoͤfe sich im auswärtigen Amte versammelt hatten, eroͤffnete der Britische

die Konferenz durch Mittheilung einer gemeinschaftlichen De⸗

9 Vergl. hiermit die vorgestern (aus zei⸗ oe, nal ill gachrifter aus ban. 3 e . ze

ertheilt haben.

pesche der Botschafter der drei Hoͤfe in Konstantinopel, mit⸗ telst welcher diese die unterm 8. April 1830 an die hohe Pforte gerichtete Note bei Mittheilung der von der Allianz hinsichtlich der Pacification und schließlichen we r, Grie⸗ chenlands gefaßten Beschluͤsse, so wie auch die Erklaͤrung uͤbersandten, durch welche die Ottomanische Regierung ihre vollstaͤndige und unbedingte Zustimmung zu den erwaͤhnten Beschluͤssen ertheilt. Lr Britische Bevollmaͤchtigte legte der Konferenz sodann eine Depesche vor, die er von dem Koͤnigl. Großbritanischen Residenten in Griechenland erhal— ten und worin die gemeinschaftliche Note, welche die Residen⸗ ten der drei Hoͤfe zu demselben Zwecke an die provisorische Regierung von Griechenland erlassen, so wie die Ant⸗ wort des Praͤsidenten und der Anhang zu derselben, sich beigeschlossen befanden. Diese Antwort“) enthalt ebenfalls die vollstaͤndigste Zustimmung der provisorischen Regierung zu der Entscheidung der Verbuͤndeten. Nachdem die Bevoll⸗ maͤchtigten von diesen verschiedenen Aktenstuͤcken Kenntniß genommen hatten, kamen sie dahin uͤberein, sie dem agen wärtigen Protokolle unter den Buchstaben A. B. C. D. E F. G anzuhängen und sie naͤchsthdem Sr. Koͤnigl., Hoh. dem Prin— , als souverainem Fuͤrsten von Griechenland, mit— zutheilen. (Unterz.) Aberdeen. Montmoreney⸗Laval. Lieven.“

Copie eines von den Repräsentanten Großbritaniens, Frankreichs und Rußlands an den Grafen v. Aberdeen adres⸗— sirten Schreibens, d. d. Konstantinopel, 24. April 1839:

„Mylord. Am 8. April haben wir die hohe Pforte durch die hier in Abschrift beigefügte Note von der Entschei⸗ dung der verbuͤndeten Hoͤfe hinsichtlich Griechenlands in Kenntniß gesetzt. So eben ist uns die Antwort der hohen Pforte zugekommen, und wir verlieren keine Zeit, sie Ew. Herr—⸗ lichkeit zugehen zu lassen. Wir zweifeln nicht, daß den Hoͤ—⸗ fen diese Antwort eben so zufriedenstellend erscheinen wird, als uns. Die Zustimmung der hohen Pforte zu der Ent— scheidung der Verbuͤndeten wird darin ohne Beschraͤnkung oder Vorbehalt ertheilt. Nichtsdestoweniger wird es unsere Pflicht seyn, die Bemerkungen mitzutheilen, welche der Reis⸗-Efendi, hinsichtlich der in London beschlossenen Anordnungen, gestern in einer Conferenz gemacht hat, zu der wir von ihm eingeladen worden waren; ferner die Wuͤnsche, die er uns zu erkennen gegeben, und die Antworten, die wir ihm darauf Da wir jedoch die Uebersendung eines so entscheidenden Aktenstuͤckes, in dessen moͤglichst baldigen Besitz zu kom]mmen unseren Höfen von Wichtigkeit seyn muß, nicht verzoͤgern wollen, so behalten wir uns unsere Mittheilung in Bezug auf jene Conferenz fuͤr eine spaͤtere Depesche vor, die inzwischen der gegenwartigen sehr bald nachfolgen soll. Wir bitten Ew. Herrlichkeit, die Versicherung unserer ausge— zeichneten Hochachtung zu genehmigen.

Robert Gor don.

Unterzeichnet Graf Guilleminot. Ribeaupier re.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Kongreß⸗Verhandlungen. Am 17. April ging im Senat eine Bill durch, in welcher fuͤr die Witwen und Waisen der bei einem vor einiger Zeit erfolgten Schiffbruch einer Kriegsschaluppe umgekommenen Offiziere und Matro— sen eine Unterstuͤtzung bewilligt wird, und eine zweite, die fuͤr mehrere im Inneren vorzunehmende Bauten die noͤthi⸗ gen Gelder anweist. Dann schritt man zur Berathung uͤber die Indianischen Angelegenheiten. Am 19ten beschaͤftigte sich der * sowohl als das Haus der Repräsentanten nur mit Verfuͤgungen zum Leichenbegängniß eines zwei Tage vor⸗ er verstorbenen Mitgliedes des Hauses der Repräͤsentanten. m 20sten verhandelte man im Senat eine Bill, um die Befugnisse eines General-Anwalts neu zu organisiren, und uͤberwies dieselbe endlich dem fuͤr Rechts Angelegenheiten be⸗ stehenden Ausschusse. Darauf beg. r man sich mit den Indianischen Angelegenheiten. Spaͤter wurde eine Bill, welche die Preife far zu verkaufende oͤffentlich Ländereien festsetzt, auf die Tafel gelegt. Das Haus der Repxrasen— tanten beschaͤftigte . der Bill fuͤr die aer n der Einfuhr-Zoͤlle auf Thee und Kaffee; a ich des letz⸗ teren Artikels wurde beschlossen, daß nach dem 31. Dezem— ber 1831 der Joll 2 Cents fuͤr das Pfund und ein Jahr spaͤter 1 Cent fuͤr das Pfund seyn solle. Am 2fsten theilte im Senat der Vice⸗Praͤsident desselben einen Bericht des Secretairs der Schatzkammer uͤber die oͤffentlichen Ausgaben

I S vas gestrige Blatt der Staats⸗zeitung.

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