* der öͤffentlichen Sitzung der Königlichen Akademie der Ruanste am 21. Mai, durch ein gluͤckliches Zusammen⸗ treffen gerade am St. Prudentien⸗Tage, dem Geburtstag Albrecht Duͤrers (1471), wurden folgende von dem Senat der Akademie zuerkannte Prämien publieirt und den anwe⸗ senden Praͤmiirten durch den Director der Akademie der Kuͤnste, als Vorsitzenden, uͤber reicht:
. Bei der Akademie, als hohen Schule fuͤr Kuͤn stler, erhielten a) Ermunterungs-Praäͤmien er ster Klasse:
die Bildhauer Eduard Adolph Bräunlich und Ju⸗ lius Troschel, der Medailleur und Schnitzer in Elfenbein ꝛc. Johann Carl Fischer, der Maler Wilhelm Heinrich Elsasser. b) Ermunterungs-Praͤmien zweiter Klasse er⸗ hielten: r der Bildhauer und Steinschneider Carl Reinhardt, der Medailleur August Ludwig Held,
die Bilddßguer Cart Friedrich Theodor Petschke und
Friedrich Drake, die Maler und Zeichner Hermann Hanstein, Carl Christian Burggraf, Carl Friedrich Funke und August Theodor Albert Kohler. ö ö. Ermunterungs-Praämien dritter Klasse er— ielten: die Maler⸗Eleven und Zeichner Ludwig Most, Julius Car! Ludwig Eyl, Johann Friedrich Hoßfeldt, 6 Heinrich Adolph Muͤtzel, Johann ottlieb Ferdinand Frick, Johann Daniel Lebrecht Franz Wagner, Johann Christian Eduard Meyer; die Bildhauer⸗Eleven und Modelleurs Carl Heinrich Möller, Heinrich Wilhelm Berges und Ferdi— nand August Fischer. II. Bei der hiesigen Kunst und Gewerkschule erhielten: a) als außerordentliche Anerkennung der Seidenwirker Wilhelm Kuntze aus Berlin der Klempner Carl Julius Ferdinand Zobel aus Berlin, und der Glasschleifer Carl Friedrich Wilhelm Heintz aus Zechlin, die von dem Hofrath Bußler herausgegebene Sammlung antiker Verzierungen; b) die drei 6. Hefte desselben Werkes erhielten: der Steinmetz Adolph Riese aus Soldin, der Srechsler Johann Bonardel aus Berlin, der Tischler Carl , . aus Berlin, der Former Adolph Wilhelm Lankow aus Berlin. e) Mit öffentlichem Lobe wurden erwaͤhnt: der Weber Johann Gottfried Rentz aus Berlin, wel⸗ cher beide Medaillen und das Bußlersche Werk bereits ruͤher erhalten hat, der Schreiblehrer Friedrich August Blaß in Berlin,
der Stubenmäler Johann Friedrich Schröpfer aus
Berlin, der Holzbildhauer Rudolph Julius Trenn aus Berlin, der . August Carl Heinrich Mertens aus Berlin, der Eiseleur Adolph Ludwig Menke aus Berlin. c Die große silber ne Medaille erhielten zehn Schuͤler: Fohann Friedrich Scheder aus Breslau, Steinmetz, Albert Eduard Metzenthin aus Berlin, Tischler, Karl August Friedrich Geiseler aus Berlin, Mauer⸗ polier, Heinrich Wilhelm Unger aus Berlin. We— ber, Karl Friedrich Gustay Muller aus Berlin, Seidenwirker, Karl Friedrich Eduard Schrsder, Kunstformer bei der Köͤnigl. Eisengießerei, Kar! Au— gust Wilhelm Hoppe aus Berlin, Formstecher, Eduard im o nssohn aus Berlin, Goldarbeiter, Friedrich Ludwig Metius aus Kienberg. Tiseleur, Au ö. Wilhelm Ungerer aus Berlin, Töpfer. eine silberne Medaille erhielten funfzehn
; er: 4. ; Franz Faulhaber aus Wellmers dorf, Maurer, Gu sta v
1182
zu Breslau erhält die große si
aus Ratzeburg, Mechanikus, Johann Gottgetreu Fischer aus Suhl, Tischler, Heinrich Rohde aus Luͤbeck, Tischler, Rugust Griese aus Berlin, Tischler, Ludwig Beilschmidt aus Berlin, Zimmermann, Johann Gottfried Gustav Köhl aus Berlin, Da— menkleidermacher, Karl Heinrich Wendisch aus Ber⸗ lin, Seidenwirker, Johann Julius Alexander Odrich aus Berlin, Seidenwirker, Friedrich Geb⸗ hard aus Berlin, Steinmetz, Friedrich Keiser aus Berlin, Wappenstecher, Jakob Mo ses aus Bialistock, Wappenstecher, Christian Heinrich QDöhler aus Gera, Geschirrdreher, Albert Ludwig Schimmel— mann aus Berlin, Ciseleur.
III. Bei der Bau⸗ und nn,, , .
lberne Medaille:
Ferdinand Schmidt aus Strehlen, Maurer. Die kleine silberne Medaille erhalten: Christian Kannewischer aus Malapane, Zimmer—⸗
mann, Alexander Augustini aus Breslau, Stucka—
teur.
IV. Bei der Kunstschule zu Königsberg in
Pr. erhalten die kleine silberne Medaille:
Julius Liebmann, Goldarbeiter, Friedrich Wil⸗ helm Kuhnast aus Muͤhlenfeld, Muͤller, Johann Brandstätter aus Königsberg, Zimmermann, Ka.rl August Reim ann aus Koͤnigsberg, Zimmermann.
V Bei der Kunst- und Bauschule zu Mag— deburg erhalten die große silberne Medaille:
Andreas Reichmann aus Magdeburg, Maurer, Kar! Laval aus Holzminden, Zimmermann.
Die kleine silberne Medaille erhalten: Ludwig Holste, Klempner, Friedrich Dietel, Zim⸗ — und Johann Gereke aus Magdeburg, ischler. Der Zimmergesell Ernst Wiederhold aus Erfurt, welcher beide Medaillen bereits hat, wurde mit Lob erwaͤhnt. Berlin, den 1. Juni 1830. G. Schadow, Direktor.
Königliche Schauspiele.
Montag, 7. Juni. Im Schauspielhause, zum ersten⸗ male wiederholt: Platonische Liebe, Lustspiel in 1 Akt, nach Seribe. Hierauf: Scherz und Ernst, Spiel in Versen in IL Aufzug, nach Dieulafoi, gedichtet von Dr. Stoll. Und, zum erstenmale wiederholt: Der Entenhandel, komisches Lie⸗ derspiel in 2 Abtheilungen.
Dienstag, 8. Juni. Im Opernhause: Violin Konzert, vorgetragen von dem Koͤnigl. Kammermusikuz Hrn. Hauck; dann; Konzert fuͤr Violoncelle, vorgetragen von Hrn, Schappler, aus Danzig, Schuͤler des pensionirten Koͤnigl. Kammermu⸗ sikus Hrn. Hansmann. Hierauf: Die neue Amazone, Feen⸗ Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Kön ig staͤdtisch es Theater. Montag, 7. Juni. Der Alpenkönig und der Men— schenfeind, großes romantisch / komisches Original ⸗Zauberspiel
in 2 Akten.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 1. Juui. Niederl. wirkl. Schuld 643. Kanabill. 303. Oesterr. 5proc.
Metall. 963. Russ. Engl. Anl. 022. Russ. Anl. Hamb Cert. 1012.
Hamburg, 4. Juni. . Oesterr. 5proc. Netall. 100 4proc. 96. Part. Oblig. 133. Bank- Actien 358. Russ. Eng Anl. 1085. Russ. Anl. Hamb.
Gert. 1033. Polin. 1293. Din. LER.
London, 29. Mai. ö 3proc. Cons. 93. Russ. 1095. Griech. 3813. Span. 181.
Wien, 1. Juni.
proc. Metall.
Part? Dbkg. 13536. Bank- Aetien 1336.
Scharnow aus Berlin, Tischler, Julius Loh meier
Neue ste Bor sfen⸗-Nach richten.
. rankfurt a. M., 3. Juni. Oesterr. 5pror. Metall 10 1355. Geld. 2proe. 64. 1proc. 26. Loose zu 100 Fl. 1823. Brief.
Gebruckt bel 4. W. Hayn.
Rehacteur Joh n. Mitredaeteur Eottel
W 157.
00. 4proc. 9ß. Loose zu 100 FI. 1813.
0 1005. Aproc. 963. Bank ⸗Aetien 1620. Par tial⸗Obligat.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Koͤnigl. Franzoͤsi⸗ schen Obersten Rousseagu vom General-⸗Stabe den Rothen Abler⸗Orden zweiter Klasse, dem Subdirektor der politischen Abtheilung im Koͤnigl. Franzoͤsischen Ministerium der aus— waͤrtigen Angel egenhe ten, Defages, und dem Major und Batalllons-Ehef Riollay den Rothen Adler-Srden dritter Klasse, dem Eompagnie⸗Chef im Königl. Franzoͤsischen Corps der Jngenteur-⸗Geographen, Berlier, und dem Escadrons— Chef in demfelben Corps, Ribet, den Rothen Adler⸗-Orden vierter Klasse zu verleihen geruhet. J . GSGSe. Königl. Majestaͤt haben den bisherigen Landrath von Westphaälen zum Regierungsrath bei der Negierung zu Erfurt zu ernennen und die daruͤber ausgesertigte Bestal⸗
lung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland..
Rußland. St. Pe ters burg, 29. Mai. Vor Kurzem ist eine der einfiuß⸗
reichsten Wohlthaten unsers jetzt regierenden Monarchen zu Stan⸗ de gekommen. Die zweite Abtheilung der eignen Kanzlei Sr. M.
des Kaisers hat eine vollstndige Sammlung der Gesetze des Ra ssi⸗ schen Reichs, vom Jahre 1649 an bis zum 24. Dezember 1825, in 45 Baͤnden, gr. Ato, in Druck herausgegeben. Die Wichtigkeit und der große Nutzen dieser ganzen Ausgabe leuch⸗ tet von selbst ein. Bis jetzt waren von der Regierung in ein— zelnen Sammlungen nür die Ukasen von 27 statt von 180 Jahren herausgegeben worden, und auch diese nicht vollstaͤn⸗ dig. Die von Privatpersonen unternommenen Sammlungen waren mangelhaft, unzureichend und nicht fehlerfrei. Viele Ukasen existlüten nur handschriftlich; in manche hatten sich im Verlauf der Zeit Fehler eingeschlichen, die in den nachherigen Ausgaben wiederholt wurden. Jetzt besitzen wir in einer vollstän— digen chronologisch geordneten Zusammenstellung alles, was bis⸗ her in Nußland in den verschiedenen Theilen der Gesetzgebung ge⸗ schehen ist. Der Grund zu einem Russischen Gesehbuche ist gelegt, und der Historiker Rußlands besitzt nun alle Mate— riallen, die zur Darstellung des buͤrgerlichen Seyns unsers Vaterlandes, von der Halfte des 17ten Jahrhunderts an, unumgänglich nothwendig sind. Diese Sammlung der Ge⸗ setze zerfällt in 4 Haupttheile: J. Erste Sammlung (jetzt herausgegeben); von der Bekanntmachung des Gesetzbuches Sobörnoje Uloshénie vom Jahre 1649 an bis zum ersten Manifest des Kaisers Nikolas J. (31. Dezember 1835) in 40 Bänden. Im Verlauf dieser 176 Jahre sind 742 Ver— ordnungen, Statuten und Reglements, 238 Gnadenbriefe, 29,501 Ukasen und 369 Traktate, in Allem 30,920 Regle— rungsakten bekannt gemacht worden. II. Zweite Sammlung, enthaltend die wahrend der Regierung des Kaisers Niko— las J. erlassenen Gesetze; (sie soll noch im Laufe dieses Jah— res herausgegeben und jährlich fortgesetzt werden). III. Ein Inhaltsan eiger mit einem chronologischen und einem alpha⸗ betischen Register. Letzterer ist gewissermaßen ein Russisches uri tischer Wörterbuch. IV. Eine Sammlung der Etats und Tarife von 1711 bis 1825; sie enthaͤlt deren 1351. — Hierzu kommt noch V. Eine Sammluug von Plaͤnen und Zeichnun— gen, welche auf die verschiedenen Verordnungen Bezug haben.
6. Frankreich. Paris, 30. Mai. In einem Artikel, welcher mit dem Sprüche aus den Psalmen: „Dum superbit impius, inen.
Berlin, Dien stag den Sten Juni
mehrere Departements heimgesucht werden.
1830.
. ae e
dilur pauper“, anhob, hatte die Gazette de n
stern die liberale Partei geradezu . 6 33 die gegenwartig in der alten Normandie die Huͤtte des Ar— men in Brand stecke. Herr Benj. Constant hat hierauf das nachstehende Schreiben in den Courrier frangais einrücken lassen: „Die Gazette sagt in glatten Worten, daß der lei—
tende Ausschuß Brandstifter in die Provinzen schicke, und
daß die Liberalen die Urheber der Drangsale seyen, wovon ; z hei chon lange hatte dasselbe Blatt sich dieselbe Behauptung erlaubt, aber auf eine minder positive Weise, und ich hatte daher diese Behauptung blos in der Absicht naher beleuchtet, um zu zei⸗ gen, wie abscheulich es sey, ohne Beweise irgend eine Partei so entsetzlicher Frevelthaten zu bezuͤchtigen. Jetzt aber wird
die Beschuldigung foͤrmlich und direkt wiederholt. Der Zei⸗
tungsschreiber, der solches thut, hat ohne Zweifel die Be⸗ weise davon in Händen; es moͤchte sonst schwerlich in unse⸗ rer Sprache einen Ausdruck geben, der stark genug waͤre, um den Grad von Ruchlosigkeit und Verworfenheit, worin er versunken, zu bezeichnen. Hat er aber Beweise, so erheischt seine Pflicht, sie der Behoͤrde ausfuhrlich und in moͤglichst kurzer Frist mitzutheilen. Thut er es nicht, so macht er sich moralisch zum Mitschuldigen der Brandstifter. Aber auch die Regierung ist verpflichtet, den Zeitungsschreiber, der
eine so wichtige Aussage gemacht hat, gerichtlich vernehmen
zu lassen. Handelte es sich von einem bloßen Privat Verbre⸗ chen, von einem Diebstahle, einem Todtschlage, und es äͤu—
ßerte irgend ein Individuum Worte, woraus sich ergäbe, daß
es einige Keuntniß von dem Schuldigen habe, so wuͤrde der CGeneral⸗ Prokurator gewiß nicht unterlassen, alle erforderlichen Magßregeln zu ergreifen, um von diesem Individuum die Aufschlůsse zu erlangen, die zu einer so wichtigen Entdeckung fuͤhren koͤnnten. Um so viel mehr muß die Behoͤrde solches thun, wenn, wie hier, von der oͤffentlichen Sicherheit, von dem Eigenthume, ja von dem Leben einer großen Anzahl von Buͤrgern die Rede ist. Versaͤumte sie eine solche Pflicht, so wuͤrde sie sich einer so unerklärlichen Nachlaͤssigkeit schuldig mach en, daß man diese wohl mit einem haͤrtern Namen belegen koͤnnte. Die Regierung erklart in ihren Blattern, daß ihre Bemuͤ⸗ hungen zur Entdeckung der Urheber des gehaͤssigsten und be— unruhigendsten Verbrechens fuͤr die Gesellschaft seit zwei Monaten fruchtlos gewesen wären. Ein Schriftsteller ver— sichert, daß er diese Urheber kenne: wie sollte die Behoͤrde ihn nicht vernehmen lassen? Wird der Redaetenr der Gazette nicht aufgefordert, die Beweise zu liefern, die ihm seine Be⸗ hauptung eingegeben haben, so weiß Frankreich wahrlich nicht, was es von selner Regierung denken soll. Die Ehre und das Interesse dieser Regierung erheischen gleichmaͤßig, daß sie das schmerzliche Erstaunen, wozu ihre Unthaͤtigkeit Anlaß ge— ben muͤßte, nicht errege, und das Land darf mit Recht er— warten, daß der Journalist, der das Geheimniß der Brand⸗ stiftungen in Haͤnden zu haben vorgiebt, vor Gericht geladen werde, um ohne allen Ruͤckhalt die Wahrheit zu sagen.“
Personen, die in diesen Tagen aus dem Departement des Calvados hier angelangt sind, versichern ubrigens, daß die Feuersbruͤnste abnehmen und die Besorgnisse der Land— bewohner allmäͤlig zu schwinden anfangen. ö Ein hiesiges Gppositions, Blatt will wissen, daß gleich nach beendigtem Wahl-⸗Geschaͤfte, wie dieses im Uebrigen auch ausfallen moͤge, der Fuͤrst von Polignae abdanken werde, um dem Grafen von Peyronnet seinen Platz einzuraͤumen. Herr von Polignae, fuͤgt ein anderes Blatt hinzu, habe an Einfluß sehr verloren, und schon jetzt nenne man das Mini⸗ sterium nicht mehr nach ihm, sondern nach Herrn von Pey⸗ ronnet. Auch Herr von Montbel soll geäußert haben, „da ihn nach den Wahlen keine menschliche Gewalt mehr im Mi— nisterium zuruͤckhalten wuͤrde.
Die Gazette de France bezeichnet die 221 Depu⸗